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Dieses Buch gibt grundlegende Informationen zur Auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS), einer Störung, bei der akustische Reize gehört, aber nicht adäquat verarbeitet werden können. Konkrete und leicht anwendbare Praxishinweise unterstützen die Unterrichtsgestaltung und -durchführung bei der Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit AVWS. Neben Informationen zu organisatorischen Rahmenbedingungen werden didaktisch-methodische Tipps gegeben, z.B. zu einer geeigneten Akustik, zur sozialen Inklusion, zum Schriftspracherwerb oder zu (technischen) Hilfsmitteln. Für besonders wichtige Unterrichtsprinzipien, wie Visualisierung, Differenzierung und Strukturierung, werden (digitale) Umsetzungsmöglichkeiten vorgestellt. Ein weiteres Thema ist die Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften und Eltern. Mit vielen Hörübungen und -spielen, Arbeitsblättern, Audiodateien und einem Leitfaden für Elterngespräche.
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Seitenzahl: 95
Veröffentlichungsjahr: 2025
Inklusiver Unterricht kompakt
Tilly Cardinier • Annette Leonhardt
Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS) im inklusiven Unterricht
Praxistipps für Lehrkräfte
Mit 48 Abbildungen und 7 Tabellen
Mit Online-Materialien
Illustrationen von Matthias Pflügner
Ernst Reinhardt Verlag München
Dr. Tilly Cardinier (geb. Truckenbrodt), Würzburg, Studienrätin im Förderschuldienst, war wissenschaftliche Projektmitarbeiterin am Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik an der Universität München, ist seither am Förderzentrum Hören und im Mobilen Dienst tätig.
Prof.in Dr. Annette Leonhardt, München, war bis zu ihrem Ruhestand Ordinaria für Sonderpädagogik mit dem Schwerpunkt Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik an der Universität München und Leiterin des Projekts „Inklusion Hörgeschädigter in Allgemeinen Schulen“.
Im Ernst Reinhardt Verlag ebenfalls erschienen:
Truckenbrodt, T., Leonhardt, A.: Schüler mit Hörschädigung im inklusiven Unterricht. Praxistipps für Lehrkräfte (3. Aufl. 2020; ISBN: 978-3-497-02939-6)
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über >http://dnb.d-nb.de< abrufbar.
ISBN 978-3-497-03298-3 (Print)
ISBN 978-3-497-61984-9 (PDF-E-Book)
ISBN 978-3-497-61985-6 (EPUB)
© 2025 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München
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Printed in EU
Cover unter Verwendung von zwei Fotos von ©iStock.com/FatCamera (Agenturfotos, mit Models gestellt), mit Adobe Firefly KI-Bildgeneration erweitert und bearbeitet durch Ernst Reinhardt GmbH & Co KG
Satz: Sabine Ufer, Leipzig
Verlag Ernst Reinhardt GmbH & Co KG, Kemnatenstr. 46, D-80639 München
Net: www.reinhardt-verlag.de E-Mail: [email protected]
Vorwort
1Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS)
1.1Einordnung einer AVWS
1.1.1AVWS – eine Beeinträchtigung der Hörverarbeitung
1.1.2Begriffsbestimmung
1.2Auditive Teilleistungen und ihre Diagnostik
1.2.1Auditive Teilleistungen
1.2.2Diagnostik
Memo: AVWS und Diagnostik
1.3Mögliche Auswirkungen einer AVWS und Wege der Kompensation
1.3.1Hören mit AVWS
1.3.2Kommunikation
1.3.3Aufmerksamkeit
1.3.4Psychosoziale Auswirkungen
1.3.5Unterricht
1.3.6Wege der Kompensation
Memo: Mögliche Auswirkungen einer AVWS und Wege der Kompensation
2Kooperation und Hilfestellungen
2.1Kooperation
2.2Aufgaben des Mobilen Dienstes
2.3Nachteilsausgleich
2.4Technische Hilfsmittel
Memo: Kooperation und Hilfestellungen
3Inklusiver Unterricht
3.1Organisatorische Rahmenbedingungen
3.1.1Akustische Bedingungen
3.1.2Optische Bedingungen
3.1.3Soziale Inklusion
Memo: Organisatorische Rahmenbedingungen
3.2Didaktische Maßnahmen
3.2.1Unterrichtsgespräche und Lehrersprache
3.2.2Rhythmisierung des Unterrichts
3.2.3Unterrichtsprinzipien
3.2.4Schriftspracherwerb
3.2.5Hörförderung im Unterricht
3.2.6Digitale Förderung
Memo: Didaktische Maßnahmen
4Praxismaterial
4.1Material für Lehrerinnen und Lehrer
4.1.1Vertiefende Hörübungen
4.1.2Elterngespräche bei (Verdacht auf) AVWS
4.1.3Zusammenfassung AVWS und Inklusion
4.2Material für Schülerinnen und Schüler
4.2.1Aufgaben zu ausgewählten Teilleistungen
4.2.2Hör-Experimente zur Sensibilisierung
4.2.3Selbstreflexion
4.2.4Signalkarten
4.3Übersicht Online-Zusatzmaterial
Glossar
Literatur
Empfehlungen zu digitalen Tools und Websites
Bildnachweis
Vorwort
Anwendung
Diese Handreichung ist für Lehrkräfte allgemeiner Schulen konzipiert, die einen oder mehrere Schülerinnen und Schüler mit Auditiver Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS) inklusiv unterrichten. Viele der Informationen können jedoch ebenfalls für Lehrkräfte der Sonderpädagogik nützlich sein.
Hintergrund
Nach der Entwicklung einer Handreichung für Lehrkräfte von Schülerinnen und Schülern mit peripherer Hörschädigung (Truckenbrodt/Leonhardt 2020) bestand der Wunsch eines vergleichbaren Materials für die zentrale Hörbeeinträchtigung AVWS. Dieses weist eine ebensolche Verzahnung von Theorie und Praxis auf.
Bundesweit existieren im Schwerpunkt Hören verschiedene Bezeichnungen und Umsetzungen, beispielsweise bzgl. der sonderpädagogischen Beratungsdienste (in unserer Handreichung als „Mobiler Dienst“ bezeichnet) oder der rechtlichen Ausgleiche der Behinderung (hier „Nachteilsausgleich“ genannt). Unabhängig davon richten sich die vorliegenden Praxistipps an alle Bundesländer.
Inhalt
Dem theoretischen Einblick zu Beginn dieser Handreichung folgt eine Beschreibung der möglichen Auswirkungen einer AVWS auf die Schülerin oder den Schüler. Empfehlenswerte Kooperationen und Hilfsmittel werden im zweiten Kapitel beschrieben, bevor auf didaktische Maßnahmen eingegangen wird. Das letzte Kapitel enthält exemplarisches Praxismaterial, das größtenteils als Online-Zusatzmaterial auch digital zur Verfügung steht.
Hinweise
Am Ende der Kapitel fassen Memos die wichtigsten Inhalte zusammen. Zur leichteren Orientierung gibt es Schlagwörter in der Randspalte und folgende Symbole:
Das Online-Material zum Buch können Sie auf der Homepage des Ernst Reinhardt Verlags unter https://www.reinhardt-verlag.de herunterladen. Auf der Homepage geben Sie den Buchtitel oder die ISBN in der Suchleiste ein. Hier finden Sie das passwortgeschützte Online-Material unter den Produktanhängen. Das Passwort zum Öffnen der Dateien finden Sie im Buch vor dem Glossar.
Die Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung, kurz AVWS, beschreibt eine Beeinträchtigung im Bereich der zentralen Prozesse. Dieses Kapitel gibt einen ersten Überblick über die AVWS und ihre Tragweite.
Die Verarbeitung und Wahrnehmung von akustischen Reizen setzt sich aus mehreren Teilleistungen zusammen. Sind einzelne Teilleistungen beeinträchtigt, kann das Auswirkungen auf das Verstehen und die Kommunikation mit anderen Menschen haben. Ebenso sind Einflüsse auf die Aufmerksamkeitsleistung und die psychosoziale Befindlichkeit der oder des Betroffenen sowie auf das gesamte Unterrichtsgeschehen möglich. Am Ende des Kapitels werden Ansätze zur Kompensation vorgestellt.
Arten vonHörbeeinträchtigungen
Die Ursache für eingeschränktes Hören kann an verschiedenen Orten liegen. Es können das Außenohr, das Mittelohr, das Innenohr, der Hörnerv oder Teile der zentralen Verarbeitung im Gehirn betroffen sein und unterschiedliche Auswirkungen auf das Hören bedeuten. Je nach Ort der Störung werden die Arten von Hörbeeinträchtigungen (Abb. 1) unterschieden. Diese können vereinfacht betrachtet zu zwei Gruppen zusammengefasst werden:
■Periphere Hörbeeinträchtigungen betreffen den Bereich vom Außenohr über Mittel- und Innenohr sowie den ersten Teil der Hörbahn.
■Eine zentrale (Hör-)Schädigung liegt vor, wenn die weiteren Teile der Hörbahn oder die zuständigen Abschnitte im Gehirn in ihrer Funktion gestört sind, wie bei einer Auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS).
Abb. 1: Periphere und zentrale Hörbeeinträchtigungen
periphereHörbeeinträchtigungen
Auf die Inklusion von Lernenden mit peripherer Hörbeeinträchtigung, d. h. mit Schallleitungs-, Schallempfindungs- oder kombinierter Schwerhörigkeit bzw. Gehörlosigkeit/Taubheit, wird eingegangen in:
Truckenbrodt, T., Leonhardt, A. (2020): Schüler mit Hörschädigung im inklusiven Unterricht. Praxistipps für Lehrkräfte. 3. Aufl. Ernst Reinhardt, München
Die hier vorliegende Handreichung beschäftigt sich ausschließlich mit der Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit Auditiver Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung.
Auditive Verarbeitung und Wahrnehmung
Ein akustisches Signal wird in der Regel über das Außen-, Mittel- und Innenohr an den Hörnerv weitergeleitet. Danach beginnt die Analyse und Interpretation des Gehörten im Bereich zum und im Gehirn, der sogenannten auditiven Verarbeitung und Wahrnehmung.
Verarbeitungund Wahrnehmung
Bei der auditiven Verarbeitung werden akustische Signale zwischen Hörnerv, Hirnstamm und Großhirnrinde (Cortex) neuronal weitergeleitet sowie vorverarbeitet und gefiltert. Hierfür sind die Höreindrücke beider Ohren relevant. Die Wahrnehmung, auch Perzeption genannt, wird der Kognition zugeschrieben, indem auditive Informationen analysiert werden. Demnach wird Gehörtes differenziert aufgenommen, weitergeleitet, gedeutet und in bereits Erlebtes eingeordnet (Abb. 2).
Abb. 2: Auditive Verarbeitung und Wahrnehmung
Beispiel: Läutet eine Klingel, wird diese von der Musik aus dem Radio getrennt wahrgenommen. Durch die Richtung, den Klang, die Dauer, die Lautstärke und die eigene Erfahrung wird zudem die Tür- von der Telefonklingel unterschieden.
Reifung derHörbahn
Der beschriebene Ablauf vom Hören zum Verstehen setzt neben einem funktionsfähigen Gehör auch Lernprozesse im Gehirn voraus. Durch regelmäßige auditive Stimulation festigen sich Synapsen (Verknüpfungen zwischen Nervenzellen), sodass die Hörbahn ausreift. Dies geschieht besonders intensiv in der Kindheit bis etwa zum 15. Lebensjahr. Hören ist eine Leistung des Gehirns.
Top-down- undBottom-up-Prozesse
Die Schritte von der Cochlea zum Hörcortex für die Weiterleitung und Aufbereitung eines auditiven Signals werden als Bottom-up-Prozesse bezeichnet. Sie können jedoch durch höhere mentale Fähigkeiten der Person beeinflusst werden, wie die grundsätzliche Aufmerksamkeit, Wachsamkeit (Vigilanz), Motivation, Gedächtnisleistung und Erfahrung – sogenannte Top-down-Prozesse (Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie 2015; 2019).
Definition von AVWS
Bei der AVWS wird ein akustischer Reiz zwar gehört (Außen-, Mittel-, Innenohr), die Person versteht diesen aber nicht adäquat (Hörbahn, Gehirn).
Begriffsbestimmung
Bisher existiert international keine einheitliche Definition der AVWS. Somit liegt auch keine gemeinsame Diagnosestellung vor. Das komplexe Störungsbild gilt als zu wenig erforscht und vorhandene Studien sind aufgrund unterschiedlicher Schwerpunktsetzungen schwer vergleichbar. In Deutschland wird überwiegend die Definition aus dem Konsensus-Papier der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie (DGPP) verwendet: „Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS) [sind] Störungen zentraler Prozesse des Hörens, die u. a. die vorbewusste und bewusste Analyse, Differenzierung und Identifikation von Zeit-, Frequenz- und Intensitätsveränderungen akustischer oder auditiv-sprachlicher Signale sowie Prozesse der binauralen Interaktion (z. B. zur Geräuschlokalisation, Lateralisation, Störgeräuschbefreiung und Summation) und der dichotischen Verarbeitung ermöglichen“ (Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie 2019, 11).
Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie (Hrsg.) (2019): S1-Leitlinie 2019 Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS). In: www.dgpp.de/de/wp-content/files/S1_AVWS_2020-01.pdf, 02.12.2024
Abgrenzung
Es wird deutlich, dass das periphere Hören, also der Weg vom Außenohr bis zum Hörnerv, für die Diagnose einer AVWS nicht beeinträchtigt oder entsprechend versorgt (z. B. mit Paukenröhrchen bei chronischen Paukenergüssen) sein sollte. Zudem muss überprüft werden, ob andere Störungen, wie in der Aufmerksamkeit, der allgemeinen Kognition oder der Sprache, vorliegen und ggf. die auditive Wahrnehmung beeinflussen. Dementsprechend tritt AVWS isoliert, jedoch häufiger kombiniert bzw. als Teil eines komplexen Störungsbildes auf (Abschnitt Nachbarstörungen). Eine eindeutige Abgrenzung ist für eine gezielte Therapie zwar wünschenswert, jedoch meist schwierig, u. a. da bei vielen Störungen die kommunikativen Funktionen beeinträchtigt sind (Abschnitt Diagnostik).
Prävalenz
Es wird vermutet, dass eine Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung auf zwei bis drei Prozent aller Kinder zutrifft – mit steigender Tendenz. Jungen sind etwa doppelt so häufig wie Mädchen betroffen. Bei Jugendlichen und Erwachsenen ist die Prävalenz unklar und wird in Studien unterschiedlich beobachtet, oft zwischen 10 und 20 Prozent.
Ursachen
Die Suche nach den Gründen für eine AVWS ist nicht abgeschlossen, dementsprechend ist die individuelle Ursache oftmals unklar. Beobachtungen deuten jedoch auf entwicklungs- oder umweltbedingte Einflüsse hin. Demnach können prä-, peri- oder postnatale Faktoren die neuronale Vernetzung der Synapsen im Gehirn eines Kindes verhindern. Das kann durch eine genetische Disposition, durch wiederkehrende Mittelohr-Entzündungen oder durch Reifungsstörungen im Gehirn oder der Hörbahn hervorgerufen werden. Einwirkungen von außen können auf Lärmtraumata oder ein reduziertes Hör- und Lernangebot zurückgeführt werden. Seltener scheinen Krankheiten wie Meningitis oder inoperable Schäden aus Unfällen oder Intoxikation der Auslöser zu sein.
Simulationen
Im Rahmen eines Forschungsprojekts am Berufsbildungswerk (BBW) Leipzig, gefördert von der Aktion Mensch, sind u. a.Materialien zur Simulation einer AVWS entstanden:
■Berufsbildungswerk Leipzig für Hör- und Sprachgeschädigte gGmbH (2018): Leben mit AVWS. Simulationen und Materialien. In: https://leben-mit-avws.de/simulationen-und-materialien, 14.11.2024
■BBW-Leipzig-Gruppe (2018): AVWS-Simulation in einem Podcast von Angela Merkel. In: www.youtube.com/watch?v=jE8Z5vwM3Gc, 14.11.2024
Weitere Beispiele zur Sensibilisierung der Klasse sind in Kapitel 3.1.3 zu finden.
Nachbarstörungen
Eine AVWS erscheint selten isoliert (spezifische AVWS) als vielmehr in Kombination mit anderen Störungen bzw. als Teil eines komplexen Störungsbildes (unspezifische AVWS).
Komorbidität
Das Vorliegen von Folge- oder Begleiterkrankungen wird als Komorbidität bezeichnet (Abb. 3). Bei Auffälligkeiten in mehreren Bereichen ist die Förderung dahingehend anzupassen. Folglich gilt es umso mehr, regelmäßig zu überprüfen, welcher Förderort der optimale für die Schülerin oder den Schüler darstellt.
Abb. 3: Mögliche Nachbarstörungen zu AVWS