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Die Pilgerreise einer Frau allein auf der Via de la Plata – der Weg von Sevilla im Süden Spaniens bis nach Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens – wird in diesem Buch in Form eines Reiseberichtes beschrieben. Tausend Kilometer einsame Naturschutzgebiete, alte Römerstädte, Gebirge und Stauseen, immer wieder umrahmt von einer Fülle von wild wachsenden Blumen und Gräsern, Korkeichen und Weinpflanzen. Das ist eine Natur, die jeden Betrachter fortwährend zum Staunen und ins Träumen bringt. Dazu kommt das Treffen mit anderen Pilgerinnen und Pilgern, das zu nachhaltigen Begegnungen und tiefen Freundschaften führen kann. Das Leben in den Herbergen, das Kennenlernen der spanischen Bevölkerung und deren Lebensart in den kleinen Dörfern sind Themen dieses Buches. Und immer wieder bringen Einsamkeit und Mangel an vielem den Menschen auf den Weg zu sich selbst, ergreift religiös-mystisches und spirituelles Empfinden auf dem Weg und im Ankommen in Santiago de Compostela die Seele und das Herz der Pilgerin. Das ist eine fantasievolle Pilgerreise bis zur körperlichen Erschöpfung, bei der die Seele das Glück der Freiheit findet. Pilgern verändert den Menschen.
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Seitenzahl: 287
Veröffentlichungsjahr: 2013
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Anna Malou
Auf der Suche nach dem Glück:
Eine Frau auf Pilgerreise auf der Via de la Plata
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„Gehen ist des Menschen beste Medizin.“ (Hippokrates)
Und wieder bin ich auf dem Weg nach der Suche nach dem Glück. So stellt sich nicht nur mir die Frage nach dem, was ich eigentlich suche.
Viele versuchen es offensichtlich, dass sie dem Glück im wahrsten Sinne hinterherlaufen. Jedoch erst einmal bestimmt der Kopf, die Art des Denkens, den Entschluss und die Entscheidung, sich in irgendeiner Art und Weise auf den Weg zu machen. Der Kopf gibt demnach die Aufforderung, sich zu bewegen, passive Lebensstrukturen zu verlassen und das Leben wieder aktiv in die Hand zu nehmen und zu Fuß zu bewältigen. Auf dem Wege dann, kommen viele emotionale Komponenten dazu, die unter anderem daraus bestehen, dass es für die meisten Menschen eine große Freude ist, sich etwas Neuem zuzuwenden. Überraschung gewünscht, Neugier auf das Leben, auf die Menschen, auf die Landschaften, auf nicht alltägliche Ereignisse. Versucht man, Glück zu definieren, so kann man es vielleicht als „aufschwappende Welle im Meer der Zufriedenheit“ sehen, „es ist niemals ein Dauerzustand“.[1]
Kindern ist im Gegensatz zu den Erwachsenen stets gemeinsam, dass sie nur im Moment leben und sich um nichts Gedanken machen müssen. Als Pilgerin wünsche ich mir so etwas Ähnliches, ein Leben in einer Käseglocke, in der ich sicher aufgehoben bin und wo man mich zur Ruhe kommen lässt, wo wesentliche Probleme des Lebens keinen Zutritt haben. Hierbei verändert sich das Gefühl von Zeit und Distanz und die Geschwindigkeit ist langsam, so dass ein inneres Ausbrechen aus unserer immer hektischer werdenden Zeit mit ihren immer größeren Anforderungen stattfindet. Fest steht allemal, dass der Weg auf dem Camino die Möglichkeit bietet, über Worte und Dinge, die einen in irgendeiner Weise beschäftigen, stundenlang nachzudenken. Das sensibilisiert die menschliche Seele, verstärkt die Empfindungen und führt zu spirituellem Wachstum.
In unserer so kommerzialisierten Welt haben eben viele Menschen vergessen, welche Dinge es sind, die froh und glücklich machen. Für viele ist es das Auto oder das Haus, jedoch merkt so manch einer, wenn dieses in seinem Besitz ist, dass Güter allein nicht glücklich machen, sondern auch eine Bürde sein können, da man sich stets um sie kümmern muss. Vielmehr sind es die kleinen Freuden des Lebens, die einen von innen heraus erfüllen: Das kleine Kind, das einen beim Einkaufen anlächelt, oder der unverhoffte Sonnenstrahl, der dazu verleitet, sich bei einem Kaffee draußen in der Fußgängerzone niederzulassen und die kurze Auszeit aus den Lebensverpflichtungen zu genießen. In wieweit man dieses tun möchte, hängt sehr stark davon ab, mit wem man diese Erlebnisse teilen kann, wie sehr jeder in sein soziales Umfeld eingebettet ist.
In Gesprächen habe ich gehört, dass jemand sagte, dass es auf dem Camino zwei Möglichkeiten gäbe, den Jakobsweg zu gehen: Der Eine sucht sich selbst und findet Gott und der Andere sucht Gott und findet sich selbst. Jeder, der nach meist vielen Jahren der Betriebsamkeit die Möglichkeit hat, Zeit zu haben und die anstrengende Tätigkeit des Nichtstuns wieder zu entdecken, der wird viele kleine Freuden des Lebens wieder entdecken, der wird nicht nur sich selbst wieder finden, sondern auch in der Natur deren Lied wieder hören lernen. Auf jeden Fall ist es einen Versuch wert, sich vom Heiligen Jakobus in eine Welt führen zu lassen, die wir schon vergessen glaubten, die mit den Augen eines Kindes neu entdeckt werden kann. Dieser Mensch kann sich als Glückskind fühlen, wenn er oder sie die Möglichkeit hat, die herrliche Welt zu genießen und genau das zu tun, was die Intuition einem in diesem Moment vorgibt. Es ist also möglich, die Wiederentdeckung des Bekannten zu feiern und sich an dem zu freuen, was jeder Mensch als Kind bereits besessen hat: Die Fähigkeit, sich an kleinen Dingen zu erfreuen und die unverhofften Überraschungen des Lebens als ein Geschenk anzunehmen.
So ist es sicherlich für jeden, der sich auf Pilgerreise begeben will, zunächst einmal schwierig, sich von seinem sozialen Gefüge zu lösen, Familienbande für eine gewisse Zeit zu verlassen. Zumindest ist dieses ungewohnt, da die meisten Menschen selten allein etwas tun, weil sie sich in der Gruppe oder in ihrer Familie sicherer und stärker fühlen als allein. Das führt dazu, dass es vielen Menschen sehr schwer fällt, sich ohne Partner auf den Weg zu machen, da sie sich dann meist schutzlos und auch ängstlich fühlen, weil sie nicht wissen, ob sie in der Lage sind, diese Dinge nur für sich zu tun, und sich somit leicht überfordert fühlen.
Aus diesem Grund starten viele Pilger zu zweit oder in kleinen Gruppen, stellen aber – wie ich es bereits vielfach erlebt habe – nach kurzer Zeit fest, dass es doch schwierig und nicht immer nur gut ist, wenn man sich ständig nach anderen richten und Rücksicht nehmen muss. Viele trennen sich dann doch während des Unterwegsseins, auch wenn es nur stunden- oder tageweise so ist.
Auch kann es zu großen Problemen kommen, wenn sich einer der Laufpartner beispielsweise durch einen Sturz derart verletzt, dass eine Weiterreise nicht mehr möglich ist und die Pilgerfahrt abgebrochen werden muss. Hier führt es zwangsläufig zu der Entscheidung, ob dann der andere allein weiterläuft oder auch abbricht. Auch bei den häufig auftretenden Blasen an den Füßen muss so manches Mal einer der Pilger einen Ruhetag einlegen, wobei dann zu klären ist, ob der andere Laufpartner auch pausiert oder weiterläuft.
Für mich persönlich steht mein Entschluss jedoch fest: Ich starte wieder allein, genauso wie auf meinen beiden bisher schon durchgeführten Pilgertouren auf dem Camino Frances und auf dem Camino Portugues. Auf der anderen Seite habe ich natürlich nicht vor, die ganze Zeit meiner Pilgerreise über allein zu bleiben, vielmehr weiß ich von meinen anderen Reisen her sehr genau, dass auf den Caminos immer die Möglichkeit besteht, Kontakte zu bekommen und Gespräche zu führen, wenn man es denn möchte. Zumindest in den Herbergen gibt es am Nachmittag und Abend dazu stets die Gelegenheit.
Und wieder einmal bereite ich mich vor, wochenlang, indem ich mich mit der neuen Route der Via de la Plata beschäftige, indem ich mich in diese neue Strecke einlese, indem ich versuche, so viele Informationen darüber wie möglich zu erhalten. Dazu bieten sich nicht nur das Internet, sondern auch noch eine Reihe von Veröffentlichungen, die wie üblich unterschiedlich informativ sind, an.[2]
Schwierig war es für mich auch, den richtigen Zeitraum innerhalb des Jahres für meine Reise auszuwählen. Da ich mehrfach gelesen habe, dass es in den Gebirgen (Kastilisches Scheidegebirge, galizisches Mittelgebirge), die ich zu überqueren habe, häufig noch im April zu Schneefällen kommt, habe ich mir als Startmonat für meine Reise den Monat Mai ausgewählt, denn Kälte habe ich in Deutschland genug. Außerdem möchte ich vermeiden, dass ich eventuell in vereisten oder verschneiten Gebieten stürze und somit meine Weiterreise unmöglich wird oder zumindest erschwert von statten gehen kann.
Auch dieses Mal bestelle ich mir vor meiner Abreise meinen Pilgerpass per Internet bei der Jakobusgesellschaft in Würzburg, den ich mit einer Literaturliste, einer Packliste und weiteren gut brauchbaren Unterlagen erhalte, so dass ich mich damit ohne Probleme vorbereiten kann. Diesen Pilgerpass benötige ich zum einen, um mit diesem als Beleg für meine Pilgerschaft in den Herbergen übernachten zu dürfen. Zum anderen dient er mir auch als Hinweis dafür, dass ich ohne Unterbrechung auf dem Weg bin, so dass ich dieses in Santiago de Compostela nachweisen kann, damit ich mir dann dort später nach dem Ankommen im Pilgerbüro meine Compostela, die Pilgerurkunde, ausstellen lassen kann.
Zu den körperlichen Vorbereitungen gehören dann nicht nur meine zwei- bis dreimal in der Woche durchgeführten gut zehn Kilometer langen Walking-Strecken, sondern auch das Einlaufen der Wanderstiefel, die ich nach zwei Wandertouren in diesem Jahr erneuern musste. Diese laufe ich also über gut drei Monate regelmäßig beim Walken ein, so dass sie mir und meinen Füßen sehr vertraut sind, bevor ich mich auf den Weg begebe.
Vor meiner Abreise ist dann zu Hause noch Vieles zu klären, zu besprechen, abzuarbeiten, da ich vorhabe, für die Zeitdauer von sieben Wochen auf dem Weg zu sein. Privat möchte ich mich von Freunden, Bekannten, Nachbarn usw. verabschieden und besonders die Familie lässt es sich nicht nehmen, mir liebevoll Lebewohl zu sagen, wobei natürlich der Wunsch geäußert wird, dass ich mich auch mal melde, mal per Mail oder SMS, sicherlich seltener per Telefon, da dieses nicht nur teuer ist, sondern auch vielleicht zu viel Nähe herstellen wird, was dem Versuch, sich auf den Weg zu sich selbst zu machen, entgegen stehen könnte. Ich wünsche mir jedenfalls eindeutig von allen Lieben, dass mich bitte nur gute Nachrichten erreichen mögen, denn wenn ich Sorgen und Nöte hören wollte, dann könnte ich sicherlich gleich zu Hause bleiben.
Ich gehe also, indem ich mir eine sorgenfreie, entspannte Auszeit für mich selbst wünsche, voller südlicher Sonne, spannender Landschaft, interessanten Menschen und viel Ruhe und Einkehr, um meine Seele, meinen Körper und meinen Verstand neu zu beleben. Es soll eben eine Zeit ohne Stress sein, ohne Probleme und mit einer einfachen Lebensart. Das sind meine Wünsche, mit denen ich starte.
Jedoch merke ich schon kurz vor meiner Abreise, dass es auch dieses Mal nicht einfach für mich sein wird, mich aus meinem gewohnten Umfeld zu lösen, da es immer wieder bedeutet, die Menschen, die einem lieb und vertraut sind, für eine gewisse Zeit zu verlassen. Reisen allein, bedeutet auch immer wieder Abschied zu nehmen, in dem Vertrauen, dass alles bei der Wiederkehr so sein möge, wie man es verlassen hat. Jedoch gibt es dafür keinerlei Sicherheit, so dass ich hier Gott vertrauen muss.
All´ die Menschen, die schon vor Hunderten von Jahren beschlossen, ans Apostelgrab zu pilgern, begannen ihre Pilgerreise zu Fuß an ihrer Haustür und benutzten dann das damalige europäische Wegenetz, welches Pilger in verschiedenen Wegkombinationen nach Santiago de Compostela brachte. So bezeichnet der Begriff „Jakobsweg“ nicht nur einen möglichen Weg, sondern im Laufe der Jahrhunderte hat sich eine Vielzahl von Wegen herausgebildet, die von den Pilgern benutzt wurden. So gibt es allein in Spanien den Camino Frances (von St. Pied de Port nach Santiago de Compostela, den Wegverlauf von Osten nach Westen im Norden Spaniens), den Camino del Norte oder Küstenweg (von Hendaye nach Santiago de Compostela, den Wegverlauf von Osten nach Westen an der Nordküste Spaniens), den Camino Primitivo (von Oviedo nach Santiago de Compostela, den Wegverlauf zwischen Küstenweg und Camino Frances) und die Via de la Plata (von Sevilla nach Santiago de Compostela, den Wegverlauf von Südspanien nach Nordspanien) mit dem Mozaribischen Jakobsweg (von Granada nach Merida, den Wegverlauf von Südosten zur Mitte Spaniens).
Genauso führen in Portugal, Italien und Frankreich und anderen Ländern bekannte und viel belaufene Jakobswege in Richtung Santiago de Compostela. Die Unesco erklärte 1987 das Konzept des Jakobswegs zur Ersten Europäischen Kulturroute.
Schon Papst Calixtus II. rief etwa um 1120 Heilige Jahre aus, die immer dann stattfinden, wenn der Feiertag zum Gedanken an das Leiden des Heiligen Jakobus auf einen Sonntag fällt. Wer während des Heiligen Jahres die Kathedrale besucht, dem kann der Vollkommene Ablass, der vollkommene Sündenerlass, gewährt werden. Auch das Jahr 2010, in dem ich auf der Via de la Plata pilgern werde, zählt zu den heiligen Jahren.
Santiago de Compostela ist neben Rom und Jerusalem eine der wichtigsten Pilgerstädte in Europa überhaupt. Die Entstehung der Stadt Santiago de Compostela ist demnach untrennbar mit dem Grab des Apostels Jakobus verwoben, denn mit der Entdeckung des Grabes des Apostels um das 9.Jahrhundert nach Christus entwickelte sich um das Grab herum eine Siedlung, das heutige Santiago de Compostela.
Bei der Vorbereitung meiner Reise finde ich zur Via de la Plata Folgendes zur Information:
Die Via de la Plata ist ein sehr alter Reise- und Handelsweg aus vorrömischer Zeit, der ca. tausend Kilometer lang ist und von Sevilla nach Santiago de Compostela verläuft, also von Südspanien nach Nordspanien. Die Via besteht demnach länger als der Camino Frances. Die Bezeichnung der Via kommt von „Bal ´latta“, was so viel wie „breiter, gepflasterter Weg“ bedeutet. Die Via de la Plata war also ein breiter, gepflasterter Weg, der schon im 2.Jahrhundert vor Christus zum Handel und für militärische Zwecke diente, bevor die Römer um 711nach Christus von den Mauren abgelöst wurden, die bis 1492 ihren Einfluss auf Spanien geltend machten. Im Laufe der Jahre, verstärkt nach dem Jahre 800 nach Christus, wurde die Via de la Plata immer wieder von Pilgern nach Santiago de Compostela belaufen, denn zu diesem Zeitpunkt, so erzählt die Legende, gab es am Grab des heiligen Apostels Jakob (Jakobus), einem der zwölf Jünger Jesus, ein geheimnisvolles Licht, welches die Menschen direkt nach Santiago de Compostela führte. So sollen die sterblichen Überreste des Jakobus bis heute in einem Silberschrein in der Jakobus-Krypta der Kathedrale von Santiago de Compostela aufbewahrt sein.
Der heutige Wegverlauf der Via de la Plata verbindet zwei Jakobswege miteinander: den alten Weg der Via de la Plata und den Camino Mozarabe, der von Granada, Cordoba, Merida kommend, in Salamanca auf die Via de la Plata trifft. Etwas weiter nördlich, kurz hinter Zamora bei Granja de Moreruela trennt sich der Weg dann: Eine Route führt Richtung Astorga zum Camino Frances und eine weitere Route, die ursprüngliche Route des Camino Mozarabe, führt Richtung Ourense nach Santiago de Compostela. Wie ich in der Herberge in Zamora gehört habe, folgen ca. 95% der Pilger von der Via de la Plata der Route über Ourense nach Santiago de Compostela.
Erst in den letzten Jahren erwacht die Via de la Plata, später als der Camino Frances, erneut zum Leben, was man sehr deutlich an den Zahlen der Pilger erkennen kann: So liefen im Jahre 2009 113.000 Pilger auf dem Camino Frances, aber nur 6.250 auf der Via de la Plata. Vergleicht man die Pilgerzahlen in den letzten zehn Jahren, so kann man feststellen, dass diese zum einen stetig ansteigen und zum anderen in den Heiligen Jahren in 1999 und 2004 stark erhöht sind[3], was den Rückschluss für 2010 zulässt, dass auch in diesem Jahr wieder mit viel mehr Pilgern zu rechnen ist. So ist die Pilgerzahl der traditionellen Pilger mit 270.800 insgesamt für 2010 angegeben, was diese These bestätigt, jedoch findet sich hier keine Übersicht über die Verteilung der Pilger auf die verschiedenen Jakobswege.
Das Heilige Compostelanische Jahr wird dann begangen, wenn der Festtag des Heiligen Jakobus, der 25. Juli, auf einen Sonntag fällt. Das Heilige Jahr ist mit dem entsprechenden Kalenderjahr identisch und wird am 31. Dezember des Vorjahres mit der Öffnung einer Heiligen Pforte, der Pforte der Vergebung, innerhalb der Kathedrale in Santiago de Compostela begonnen. Dieser Brauch besteht bereits seit dem 15.Jahrhundert. Die nächsten Heiligen Jahre werden 2021 und 2027 begangen werden.
Die Via de La Plata wurde 1991 im Wesentlichen mit den für die Jakobswege so typischen gelben Pfeilen versehen. Jedoch finden sich immer noch Streckenabschnitte, auf denen die Wegverläufe aufgrund von Straßenbaumaßnahmen unklar bleiben und wo die Kennzeichnung verbessert werden müsste.
Dem Pilgernden zeigt die Via de la Plata einen einzigartigen Reiz, da sich hier menschenleere Gegenden in Naturlandschaften und Städte mit römischer oder maurischer Tradition verbinden. Besonders der südliche Teil der Via de la Plata etwa bis Salamanca zeichnet sich durch eine sehr geringe Anzahl von Pilgern aus, wobei man hier gerade in den Sommermonaten überwiegend Spanier, Radfahrer oder erfahrene Pilger, die bereits mehrfach auf den Jakobswegen unterwegs waren, antrifft. Für die Radfahrer eignet sich die Via sehr gut, da sie in den überwiegenden Streckenabschnitten gut zu befahren ist und auch in den Sommermonaten den Radfahrern eine problemlose Unterkunft in den Herbergen garantiert, denn diese sind bei weitem nicht so stark frequentiert wie am Camino Frances. Auch ist der Frauenanteil in diesem Bereich der Via de la Plata deutlich geringer als der Anteil der Männer, die als Pilger unterwegs sind. Im Frühling und im Spätsommer ist dann der Anteil der Pilger aus anderen Ländern deutlich höher.
Für die Jahreszeit, in der man auf der Via de la Plata am besten pilgert, gibt es sicherlich keine allgemein gültigen Regeln, zumal es auf vielen Caminos unterschiedliche Klimazonen gibt, so dass jeder Pilger hier seine persönlichen Entscheidungen treffen muss. Auch kann jeder Mensch Hitze oder Kälte unterschiedlich gut vertragen, so dass jeder seine Zielsetzung persönlich sehr gut abwägen muss.
Die Via de la Plata führt den Pilger durch zwei Gebirgsbereiche, nämlich über das Kastilische Scheidegebirge (Caceres-Salamanca) und durch das galizische Mittelgebirge (Salamanca – Ourense), wo jeweils im April oder Oktober noch oder schon wieder Schneefall einsetzen kann. Trotzdem eignen sich die Monate April bis Juni und September und Oktober sicherlich am besten zum Wandern auf der Via de la Plata. Manche behaupten auch, dass dieser Pilgerweg aufgrund seiner meist milden Temperaturen ganzjährig zu belaufen sei. Jedoch allein schon aufgrund der Gepäckmenge und des Gepäckgewichtes bevorzuge ich auf jeden Fall die Sommerzeit, in der ich auf warme Kleidung weitestgehend verzichten kann und diese somit nicht zu tragen brauche.
Die Ausrüstung für eine solche Pilgerreise auf der Via de la Plata sollte sparsam, aber qualitativ gut sein. Nach meinem Erleben reichen drei Kleidungszusammenstellungen: Eine Kleidungsgarnitur trage ich, eine zweite ziehe ich nach dem Laufen am Nachmittag nach dem Duschen an und eine dritte habe ich in Reserve, falls etwas zerrissen ist oder in der letzten Nacht nicht ganz trocken geworden ist. Zudem gilt bei allem, was mitgenommen wird, weniger ist mehr, denn das Rucksackgewicht sollte zehn Kilogramm nicht übersteigen. Dazu kommt dann noch Tagesverpflegung und mindestens zwei Liter Selters, die dann im Laufe des Tages getrunken werden. Auf einen Schlafsack kann man auch nicht verzichten, da auf diesem Weg vielfach nur Herbergen als Übernachtungsmöglichkeit zur Verfügung stehen. Aus hygienischen Gründen nehme ich auch eine dünne Decke mit, die ich jeweils auf der Matratze auslege, bevor ich meinen Schlafsack ausrolle.
Alle Kleidungsstücke sollten aus Mikrofasern sein, da diese leicht sind, den Körper trocken halten und nach der Wäsche schnell trocknen. Bei den Wanderschuhen sollte man nicht sparen. Auch hier gebe ich leichten, strapazierfähigen Stiefeln, mit denen ich auch durch Feuchtgebiete laufen kann, gegenüber Lederstiefeln den Vorzug. Um bei unebenen Laufflächen und auch in den Bergen gut gerüstet zu sein, sollten die Laufschuhe auf jeden Fall Knöchel hoch sein, damit die Füße Stabilität erhalten und ich einen festen Auftritt habe.[4]
Meinen Rucksack transportiere ich in diesem Jahr wieder so wie auf meiner ersten Reise auf den Jakobswegen in einem Koffer, damit mir beim Transport mit dem Flugzeug auf dem Hinweg keine für meine Reise wichtigen Utensilien verloren gehen.
Wer sich auf eine Reise auf den Caminos einlässt, der sollte das auf jeden Fall nur nach einer intensiven Vorbereitung von mehreren Monaten tun:
Da die Via de la Plata vielfach sehr einsam ist und die Tagesetappen sehr lang sind (unter anderem dreißig Kilometer und mehr), muss man unbedingt das Laufen über viele Stunden trainieren und auch in diesem Zusammenhang die Laufschuhe, die man tragen will, über mehrere Monate lang einlaufen. Meine Vorbereitung besteht darin, dass ich seit mehreren Jahren regelmäßig walke, meist zwei- bis dreimal in der Woche ca. zehn Kilometer, wobei ich jedoch darauf verzichte, meinen Rucksack mitzunehmen. Einige Wochen vor der Abreise habe ich dann mehrmals weitere Strecken von etwa zwanzig Kilometern zurückgelegt. Hier ist es sehr hilfreich, schon bei diesen Trainingseinheiten regelmäßig die Schuhe zu tragen, mit denen man dann auf dem Camino laufen möchte. Dabei gilt sicherlich, je älter die Menschen sind, die auf dem Camino laufen wollen, desto besser sollten sie vortrainiert sein. Denn vor Ort kommt das Tragen des Rucksackes über viele Stunden dazu, und auch das Eingewöhnen an andere klimatische Verhältnisse ist von besonderer Bedeutung, so dass der Körper damit noch genug zu tun hat, sich an diese Dinge zu gewöhnen.
Sprachkenntnisse der englischen Sprache sind nach meinem Erleben ein unbedingtes Muss, da auf den Caminos meist englisch gesprochen wird. Wer jedoch wenigstens ein paar Brocken spanisch sprechen kann, der wird es viel leichter haben, denn in Südspanien sprechen in den vom Tourismus nicht erschlossenen Gebieten die Menschen sehr selten englisch. Außerdem freuen sich die Spanier natürlich darüber, wenn die Pilger, die „peregrinos“, ihre Sprache sprechen und sind dann besonders zuvorkommend und hilfsbereit.
Um Speisekarten besonders im Süden Spaniens zu verstehen, benötigt man auf jeden Fall ein spanisches Wörterbuch, damit man dann während des Essens keine unliebsamen Überraschungen erlebt.
Wer sich auf Pilgerreise auf einen der Caminos begibt, der kann sich im Allgemeinen sicher fühlen, denn die Pilger werden von den Bewohnern der Gegenden, durch die man wandert, stets mit Respekt behandelt und mindestens toleriert, meist jedoch sehr hilfsbereit und freundlich angenommen. Das heißt jedoch nicht, dass es eine absolute Sicherheit gäbe, denn „schwarze Schafe“ gibt es sicherlich in jedem Land.
Dementsprechend kann es hilfreich sein, einen Wanderstock oder Walkingstöcke, die man auch Zweck entfremden kann, indem man sie in Notfällen auch zum Abstützen oder zur Verteidigung einsetzt. Auch zur Abwehr von Hunden sind sie durchaus geeignet. Sicherheitshalber könnte man auch ein Pfefferspray so bei sich führen, dass man es bei einem Ernstfall sofort greifen kann. Hier gibt es Sprays, die einen gezielten Strahl besitzen und nicht derart streuen, dass man selber in Mitleidenschaft gezogen wird. Zu beachten wäre hier jedoch, dass dieses unbedingt in das am Flughafen aufgegebene Gepäck und nicht in das Handgepäck gehört. Weiterhin gibt es für Notfälle Leuchtraketen, die man in einer kleinen Verpackung bei sich führen kann (erhältlich in Outdoorläden oder Bundeswehrausrüstungsläden).
Auch erscheint ein griffbereites Handy notwendig, da man so eine ständig vorhandene Notrufnummer auf dem Camino bei Notfällen (meist Vorwahl des Landes und 112) benutzen kann. Auskunft dazu geben die Jakobusgesellschaften oder die Touristeninformationen der jeweiligen Region.
Und wieder starte ich allein zu meiner neuen Reise auf den Caminos mit erheblichem Herzklopfen und in meiner Seele nicht unbelastet, denn das Lösen aus den Familienbanden fällt auch mir, reiseerprobt wie ich bin, schwer. Ich kämpfe immer wieder mit meinem schlechten Gewissen, denn durch meine unstillbare Reiselust reise ich Abenteuern entgegen, lasse aber gleichzeitig meine Familie allein, die sich auch so manches Mal Sorgen darüber macht, wie ich auf meiner Reise zurechtkomme. In diesem Zwiespalt muss ich jedoch auch dieses Mal sicherlich leben, wenn ich meine Pläne und Träume verwirklichen möchte.
Mein Weg führt mich entspannt von meinem Wohnort in Norddeutschland mit dem Zug nach Hamburg, wo ich mit einer weiteren Stadtbahn den Flughafen erreiche. Ich nutze die Wartezeit nach dem Einchecken dazu, mich weiter in meine Reiseroute einzulesen und so vergeht die Zeit bis zum Start sehr schnell. Nach gut zweieinhalb Stunden landet das Flugzeug für einen Zwischenstopp in Palma de Mallorca, von wo aus es eine Stunde später weiter geht, zum Glück ohne erneute Sicherheitskontrollen und ohne dass ich mich mit meinem Gepäck beschäftigen muss. So lande ich gegen 16.00 Uhr in Sevilla, meinem Startpunkt für die Reise auf der Via de la Plata. Nach einer guten halben Stunde des Wartens nehme ich meinen Koffer vom Gepäcklaufband und mache mich auf den Weg.
Lauwarme Tropenluft umfängt mich, als ich mit meinem Koffer, in dem sich mein Rucksack mit meinen Walking-Stöcken befindet, vor die Tür des Flughafens von Sevilla trete, nachdem ich dem Wirrwarr der Gänge innerhalb des Flughafengebäudes entkommen bin. Die Sonne scheint aus azurblauem, wolkenfreiem Himmel, es weht kein Lüftchen und es ist – für mich – auf einmal nach dem kalten und nassen Frühjahr in Norddeutschland in Spanien Hochsommer geworden.
Nachdem ich mich zwischen den wartenden Menschen auf dem Bussteig eingereiht habe, finde ich die Bushaltestelle und höre von anderen Wartenden – englisch ist möglich – dass dieser Bus in die Innenstadt fährt, jedoch weiß niemand Genaueres. Fast eine Viertelstunde später als angekündigt fährt der Bus vor, ich steige als zweite ein und versuche von der Busfahrerin zu erfahren, wo der Bus halten wird und ob er zur Kathedrale fährt. Nach etlichem Hin und Her, bei dem die Busfahrerin schon unwirsch wird, macht sie mir klar, dass der Bus zur Universität fährt, kein Wort von der Kathedrale. Hinter mir drängeln die anderen Busreisenden und notgedrungen zahle ich mein Ticket und suche einen Sitzplatz – und habe keine Ahnung, wo ich nun aussteigen soll. Der Bus füllt sich und meine Versuche, von anderen Mitreisenden die gewünschte Auskunft zu erhalten, scheitern daran, dass niemand englisch spricht. Etwas Panik unterlegt, steige ich nach fünfundzwanzig Minuten Busfahrt aus, viel zu früh, wie sich bald herausstellt.
Nun muss ich doch ein Taxi nehmen, welches mich für sechs Euro in die Nähe der Kathedrale zur Touristeninformation bringt. Zum Glück hat diese geöffnet und dort erhalte ich einen Plan von der Altstadt und auch Hinweise zu günstigen Pensionen. Nun frage ich mich weiter durch, während ich meinen Koffer durch die gepflasterten Straßen der Innenstadt rolle. Bei der zweiten von mir angesteuerten Pension habe ich Glück und kann für 17,00 € ein Zimmer bekommen. Zwar befindet sich das Badezimmer nebenan auf der gleichen Etage, aber damit kann ich gut leben. Demnach beziehe ich mein Zimmer, welches für die nächsten drei Nächte in Spanien mein neues Zuhause werden soll. Ich packe das Nötigste aus, räume meine Sachen in den Schrank und gehe schließlich nach draußen, um etwas zu essen.
Inzwischen ist es bereits nach 20.00 Uhr und ich laufe durch den Innenstadtbereich, der voller Menschen ist. Die Sonne verzaubert mit ihren letzten Sonnenstrahlen die historischen Gebäude der Altstadt und spendet den vielen Menschen in den Cafes und Restaurants ein warmes Ambiente.
Sevilla ist mit seinen gut 700 000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Spaniens und verbindet monumentale Pracht mit engen Altstadtgassen. Viele Parks und Alleen runden das freundliche Bild mit andalusischem Flair ab. Im Sommer erreichen die Temperaturen in Sevilla bis zu 48 Grad Celsius, so dass Sevilla und auch ganz Andalusien zur heißesten Zone des europäischen Festlandes gehören.
Mit dem Untergehen der Sonne erstrahlt die alte, ehrwürdige Innenstadt mit ihren hohen Bauten und der alles überragenden Kathedrale in einem weichen Lichterglanz, der der Altstadt ein romantisches Ambiente gibt. Ich bin ganz verzaubert, als ich durch die Hauptstraße laufe, stets darum bemüht, die Orientierung zu behalten. Und schließlich lasse ich mich in einem der vielen Restaurants nieder, um dort eine leichte Abendmahlzeit einzunehmen. Wie das Schicksal es nun möchte, treffe ich gleich am Nebentisch auf die ersten Pilger auf dieser meiner dritten Pilgerreise. Zwei Iren sind mit einer Italienerin zusammen als Radpilger auf dem Weg, die Via de la Plata zu bereisen. Wir haben ein freundliches Gespräch miteinander, jedoch sind diese drei mit ihrem Essen bereits fertig, so dass sie früher als ich wieder aufbrechen. Ich jedoch habe heute alle Zeit der Welt, genieße mein Essen in Ruhe und lasse danach den Abend bei einem Glas Rotwein aus der Riocha ausklingen.
Während ich draußen in diesem idyllischen, kleinen Lokal sitze, habe ich die Möglichkeit, das Familien- und Freizeitleben der Spanier und der Gäste zu betrachten. Das Leben der einheimischen Bevölkerung findet bei diesem herrlich warmen Wetter draußen statt, Großfamilien mit ihren Kindern und Eltern essen gemeinsam und freuen sich an den Kindern, die nach der gemeinsamen Mahlzeit auf der Fußgängerzone neben dem Lokal miteinander spielen. Die Menschen sind hübsch und gepflegt angezogen und es herrscht eine fröhliche und entspannte Atmosphäre zum Wohlfühlen vor. Viele junge Pärchen verbringen den Abend flirtend und schwatzend, miteinander im Gespräch vertieft. Schön anzusehen sind vielfach die Menschen mit ihren dunklen Augen und schwarzen Haaren, die insgesamt ein anderes Straßenbild ergeben, als es bei uns in Deutschland zu sehen ist.
Obwohl ich von der Reise müde bin, verbringe ich einen Großteil des Abends draußen, ich kann mich einfach nicht von dem warmen Wohlfühlgefühl in dieser wunderbar lauen Luft trennen. So ist es bereits nach 23.00 Uhr, als ich mich auf den Weg zu meiner Pension mache. Jedoch sind zu diesem Zeitpunkt in der Innenstadt die Straßen noch immer voller Menschen, so dass ich sicher und angstfrei meine Pension erreichen kann.
In dieser Nacht schlafe ich tief und fest und traumlos, in der beruhigenden Sicherheit, dass ich den Start für meine Reise auf der Via de la Plata planmäßig geschafft habe.
Heute nun komme ich an – so richtig. Nach einer entspannten Nacht wache ich um 8.30 Uhr auf, muss mich erst einmal orientieren. Ich richte mich her, packe meinen kleinen Sightseeingrucksack und starte zu meiner Rundreise durch die Stadt. Mein Weg führt mich durch die kleinen, schmalen Gassen der Altstadt, die gepflastert und so schmal sind, dass Autos überwiegend keinen Zutritt haben. Die Häuser, farbig gestrichen und meist gut renoviert, haben überwiegend drei Geschosse und stehen als Häuserfront ohne Lücke zusammen. Fast überall gibt es schmiedeeisernen Gitter vor den Fenstern oder kleine Balkone, die manchmal auch zu Wintergärten ausgebaut sind. Blumenschmuck gibt es überall, immer wieder und an allen Fenstern, üppig blüht das südländische Leben.
Ich wandere durch die Gassen, bestaune Plätze mit Straßencafes und finde immer wieder Kirchen und besondere Monumente. So frage ich mich zum Stadtteil Santa Cruz durch und finde dort die Kathedrale. Diese ist riesig und bis ins letzte Detail verziert. Ich trete ein und betrachte das große Kirchenschiff, die vielen Altäre und treffe so einen Pastor, der mir auf meine Nachfrage in meinen Pilgerpass den ersten Stempel setzt und das heutige Datum dazu einträgt. Zwar kann dieser Geistliche mir auf meine Frage nach dem Einstieg in die Via de la Plata nicht weiterhelfen, was ich sehr befremdlich finde. Jedoch liegt es vielleicht auch an den Sprachbarrieren, denn offensichtlich spricht der Geistliche nur spanisch, so dass ich mich mit englisch nicht recht verständigen kann. Kaum habe ich die Kathedrale verlassen, spricht mich eine spanische Frau an, die offensichtlich einen Mistelzweig verkaufen will. Darauf gehe ich aber nicht ein, bin sehr vorsichtig, weil ich Diebstähle fürchte. Die Plätze rund um die Kathedralen sind stets bevorzugte Bereiche für Einheimische, um Touristen zu bestehlen. Diese Information habe ich bereits in mehreren Reiseführern gelesen.
Wieder auf der Straße angekommen, muss ich mir meine Informationen zur Via de la Plata selbst besorgen. Vor der Kathedrale warten diverse Pferdekutschen und ihre Fahrer auf Kundschaft, so dass ich hier die notwendige Auskunft bekomme. Und wirklich: Über der Avenida de la Constitution, Garcia de Vinuesa und Adriano (Richtung Stadtteil El Arenal) soll ich über die Brücke Ponte Isabell II. gehen und kann dann über San Jorge und Castilla den Weg aus der Stadt heraus finden.