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Wo Schleswig-Holstein liegt, weiß doch jeder, sollte man meinen, das braucht man nicht zu suchen. Doch, sagt Hannes Hansen, jedenfalls dann, wenn man ein Land entdecken will, das mehr bietet als den allerorts zwischen Castrop-Rauxel und Bombay vorhandenen Einheitsbrei aus gesichtsloser Architektur und zersiedelter Landschaft. Der bekannte Kultur- und Reisejournalist nimmt Sie in diesem ersten von zwei Bänden mit in den Dänischen Wohld, nach Angeln und ins Holsteinische, nach Lauenburg und zu einer Tour entlang des Nord-Ostsee-Kanals. Im feuilletonistischen Plauderton erzählt er von den Schönheiten des Landes und lässt seine Menschen zu Wort kommen. So verbindet er Geschichte und Geschichten zu einer eindrucksvollen Reise in ein bekanntes, immer wieder neu zu entdeckendes Land.
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Seitenzahl: 128
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Hannes Hansen
Auf der Suche nach Schleswig-Holstein
Geschichte und Geschichten aus dem östlichen Teil des Landes
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
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© 2012 by Verlag Ludwig
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Fax: +49-(0)431-8058305
www.verlag-ludwig.de
ISBN 978-3-86935-177-3
ISBN der Printausgabe 978-3-86935-019-6
Ein seltsamer Titel, dieses »Auf der Suche nach Schleswig-Holstein«. Schließlich weiß jedes Schulkind, wo es liegt: Auf der Karte ganz oben, dort wo Deutschland zwischen Ost- und Nordsee schmal wird. Nein, Schleswig-Holstein braucht man nicht zu suchen. Oder doch?
Wenn es stimmt, dass die Welt, wie viele Kulturkritiker beklagen, immer gleichförmiger wird, dass die Vorstädte von Madrid und Bombay, von Castrop-Rauxel und Kiel sich gleichen wie ein Ei dem anderen, wenn man hier wie dort bei identischen Warenhaus- und Lebensmittelketten einkauft, dann gibt es kein Schleswig-Holstein. Dann gibt es nur einen Einheitsbrei aus gesichtsloser Architektur und zersiedelter Landschaft.
Der bloße Augenschein aber zeigt, dass die beredte Klage falsch, zumindest übertrieben ist. Schleswig-Holstein mit seinen landschaftlichen und kulturellen Eigenheiten, seiner komplizierten Geschichte und seinen, wie eine populäre Legende es will, meist verschlossenen und wortkargen Menschen, dieses Land gibt es wirklich. Nur: Man muss es suchen. Suchen abseits der großen Städte und der Hauptverkehrswege. Wer die Augen öffnet, entdeckt seine Schönheiten, und wer zuhören kann, dem öffnen sich die Menschen, dem erzählen sie ihre Geschichten. Dieser erste von zwei Bänden ist der Niederschlag von Ausflügen in das von der letzten Eiszeit geformte östliche Hügelland zwischen Flensburg und Lauenburg, zwischen Küste und Geest.
Die Auswahl der Ziele dieser Ausflüge in ein bekanntes Land, in dem meine wechselnden Begleiter und ich Unbekanntes entdeckten, ist weder zufällig noch systematisch. Sie ist vielmehr geprägt von persönlichen Vorlieben, von Augenblickseindrücken und einem, wie ich hoffe vertrauenswürdigen, Gespür für Sinnfälligkeiten. Die Anordnung der Geschichten gleicht so einem jener träge durch die Landschaft mäandrierenden Flüsse, wie sie für Schleswig-Holstein so typisch sind.
Freund Otto und mich zieht es hinaus aus Kiel, und so steht die Fahrt durch den Dänischen Wohld auf unserem Programm. Der Name erinnert daran, dass es hier einst ein riesiges Waldgebiet gab, das entstanden war, als die Sachsen und Angeln, die in dem Gebiet zwischen Eider und Schlei zu Hause waren, im fünften Jahrhundert Anno Domini rübermachten nach England. Fast drei Jahrhunderte war hier, wie meine Berliner Großmutter gesagt hätte, »nüscht als Jejend«, eine menschenleere Pufferzone zwischen dem, was zunächst noch lange nicht Dänemark war, und dem sich auch nur langsam territorial ausbildenden Fränkischen Reich. Von Deutschland war damals noch gar nicht die Rede. Irgendwann dann im achten Jahrhundert sickerten Dänen ein und besiedelten das Land.
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