Auf der Suche nach Schleswig-Holstein. Geschichte und Geschichten aus dem westlichen Teil des Landes - Hannes Hansen - E-Book

Auf der Suche nach Schleswig-Holstein. Geschichte und Geschichten aus dem westlichen Teil des Landes E-Book

Hannes Hansen

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Beschreibung

Wo Schleswig-Holstein liegt, weiß doch jeder, sollte man meinen, das braucht man nicht zu suchen. Doch, sagt Hannes Hansen, jedenfalls dann, wenn man ein Land entdecken will, das mehr bietet als den allerorts zwischen Castrop-Rauxel und Bombay vorhandenen Einheitsbrei aus gesichtsloser Architektur und zersiedelter Landschaft. Der bekannte Kultur- und Reisejournalist nimmt Sie in diesem zweiten Band mit an die Unterelbe, nach Dithmarschen und nach Nordfriesland. Im feuilletonistischen Plauderton erzählt er von den Schönheiten des Landes und lässt seine Menschen zu Wort kommen. So verbindet er Geschichte und Geschichten zu einer eindrucksvollen Reise in ein bekanntes, immer wieder neu zu entdeckendes Land.

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Hannes Hansen

Auf der Suche nach Schleswig-Holstein

Geschichte und Geschichten aus dem westlichen Teil des Landes

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung durch elektronische Systeme.

© 2012 by Verlag Ludwig

Holtenauer Straße 141

24118 Kiel

Tel.: +49-(0)431-85464

Fax: +49-(0)431-8058305

[email protected]

www.verlag-ludwig.de

ISBN 978-3-86935-178-0

ISBN der Printausgabe 978-3-86935-020-2

Vorwort

Ein seltsamer Titel, dieses »Auf der Suche nach Schles­wig-Holstein«, hatte ich in dem ersten Band die­ser Reisebilder, der vom Osten des Landes handelt, geschrieben. Schließlich wisse doch jedes Schul­kind, wo es liegt; nämlich auf der Landkarte ganz oben, dort wo Deutschland zwischen Ost- und Nord­see schmal wird. Nein, Schleswig-Holstein brauche man nicht zu suchen.

Aber was ist mit der Klage mancher Kulturkriti­ker, dass die Welt immer ein- und gleichförmiger wer­de? Dass die Banlieue von Paris, die Vorstädte von Madrid oder Mumbai denen von Essen oder Kiel gleichen wie ein Ei dem anderen?

In der Tat, wenn diese Klage berechtigt ist, wenn man hier wie dort bei identischen Warenhaus- und L­ebensmittelketten die gleichen Waren einkauft, dann gibt es kein Schleswig-Holstein. Dann gibt es nur einen Einheitsbrei aus gesichtsloser Architektur und zersiedelter Landschaft. Der bloße Augenschein aber zeigt, dass die beredte Klage falsch, zumindest über­trieben ist. Schleswig-Holstein mit seinen land­schaft­lichen und kulturellen Eigenheiten, seiner kom­pl­i­zier­ten Geschichte und seinen, wie eine po­pu­läre Le­-gen­de es will, meist verschlossenen und wort­kar­gen Men­schen, dieses Land gibt es wirklich. Nur: Man muss es suchen. Suchen abseits der großen Städ­te und der Hauptverkehrswege. Wer die Augen öff­net, ent­deckt seine Schönheiten, und wer zuhören kann, dem öffnen sich die Menschen, dem erzählen sie ihre Ge­schichten.

Dieser zweite »Auf der Suche«-Band ist der Niederschlag von Ausflügen in das wenige Jahrtausende, manchmal nur Jahrhunderte alte Marschenland an der Unterelbe und der schleswig-holsteinischen West­küste zwischen Brunsbüttel und der dänischen Grenze.

Die Auswahl der Ziele dieser Ausflüge in ein bekanntes Land, in dem meine wechselnden Begleiter und ich Unbekanntes entdeckten, ist erneut weder zu­fällig noch systematisch. Sie ist vielmehr geprägt von persönlichen Vorlieben, von Augenblickseindrü­cken und einem, wie ich hoffe, vertrauenswürdi­gen Gespür für Sinnfälligkeiten.

An der Unterelbe

Die geordnete Wildnis – Durch die Elbmarschen nach Glückstadt

Wer Glückstadt sagt, sagt Matjes. Aber so weit sind wir noch nicht. An diesem warmen Sommertag wollen Otto und ich die Gelegenheit nutzen, kreuz und quer durch die Elbmarschen zu fahren.

Zunächst steuern wir hinter Itzehoe das Örtchen Krempe an. Das Renaissancerathaus und sein über die Stadtgrenzen hinaus gerühmter Ratskeller locken. Das Rathaus liegt, wie es sich gehört, am Markt, und um den herum stehen schöne alte Fachwerkhäuser wie aus der Tourismuswerbung. Er ist menschenleer, nur eine über das heiße Kopfsteinpflaster schleichende Katze täuscht Leben vor. Die Hitze braucht uns nicht weiter zu stören, im alten Ratskeller mit der dunklen Holzverkleidung und den Bildern aus Krempes großer Zeit – die ist lange her – ist es bestimmt angenehm kühl. Nur leider ist das Restaurant wie gleich das ganze Rathaus über Mittag geschlossen. So wird es weder mit einer Fischmahlzeit etwas noch mit der Besichtigung der beiden, nach Angaben des Reiseführers reich ausgemalten Ratssäle. Für das streitende Ehepaar, das sich mittlerweile am aushängenden Speisezettel eingefunden hat, hat die Sache dagegen etwas Gutes. Die Frage, ob Matjes oder doch lieber Putenschnitzel, kann unentschieden bleiben. Das Problem, warum einer den anderen nicht einmal beim Essen nach seiner Fasson selig werden lassen kann, bleibt Freund Otto und mir verschlossen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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