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Constanze Köpp

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Beschreibung

Unser Leben ist vollgestopft mit Dingen, die uns die Luft zum Atmen nehmen und unser Leben belasten, sagt die Wohnberaterin Constanze Köpp. Sie weiß: Um zufriedener und glücklicher zu leben, genügt es oft, der eigenen Wohnung eine Frischekur zu verordnen. Denn nirgendwo lassen sich Träume und Visionen leichter verwirklichen als in den eigenen vier Wänden.

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Constanze Köpp

Aufgeräumt leben

Warum weniger Haben mehr Sein ist

Knaur e-books

Inhaltsübersicht

Über mich – Ihr Buch!Wohnen – ZuhauseDefinieren Sie Ihren Anspruch und Ihr Niveau5 Säulen, die einen Raum einladend machen:Hab ich’s noch voll oder schon satt?Vom Ansammeln und AnhäufenUnsere Räume – unsere SpiegelMöbelrücken: menschlich, räumlich, therapeutischPro und kontra ÜberfüllungWenn die Dinge sprechen könnten …Keine Kompromisse – Sie sind auch keiner!Diese verdammte Portion MutWas fällt schwerer: festhalten oder loslassen?Aller Anfang ist leichtWer trennt, gewinnt …Der innere SchweinehundDie lästige HausarbeitDie Sehnsucht nach VeränderungWohnen und Leben: eine feste BeziehungAufgeräumt leben – ganz praktischIm BücherregalIm KleiderschrankAn der SchwelleIm FlurIn der KücheIm WohnzimmerIm SchlafzimmerIm BadezimmerIm KinderzimmerIn der KammerIm ArbeitszimmerIm Keller und auf dem DachbodenAuf dem BalkonIm GartenAufgeräumt leben – in allen LebenslagenIm sozialen NetzwerkMit dem PCMit Freunden, Gedanken, Schuldgefühlen …Außerhalb der WohnungNach einer TrennungNach einem TodesfallVor einem UmzugMit dem PartnerWas ist Wohnkosmetik?Wem hilft Wohnkosmetik?MännerFrauenFamilienJunge MenschenÄltere MenschenInterview mit Christina LütgenNachwortDank
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Über mich – Ihr Buch!

Ich wurde geschrieben – für Sie! Und für alle anderen, die eine Wohnung haben und sie lieben. Oder eben nicht. Noch nicht. Überhaupt nicht. Es nie getan haben. Oder nie darüber nachgedacht haben, in welcher Beziehung das Wohnen zu ihrem Leben steht. Und wie sehr sich Wohnen und Leben gegenseitig beeinflussen und sich ineinander spiegeln.

 

Constanze Köpp, die Frau, die mich geschrieben hat, liebt Wohnungen, liebt Räume. Ob große, kleine, schmale, enge, leere oder überfüllte – sie beobachtet Räume, schaut zu, wie sie sich verändern, was mit ihnen geschieht, wofür sie stehen, was sie ihren Bewohnern bedeuten. Und sie erlebt durch ihre Arbeit die Menschen, die diese Räume bewohnen. Sie nimmt wahr, dass diese Menschen oft keine Beziehung zu ihren Räumen haben, dass sie es abtun mit Worten wie: »Es sind ja nur Räume.« Und wozu sind nun Räume da? Sie sind jedenfalls mehr als nur vier Wände mit einer Decke und einem Boden, sie sind ein Zuhause! Ein Schutzraum! Eine Kraftzelle! Aber dazu werden diese Räume erst, wenn man sich ihnen widmet und sich Zeit nimmt, um sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Wer das möchte, wird sehr schnell feststellen, dass er sich dafür zunächst mit sich selbst auseinandersetzen muss: »Was will ich? Wie möchte ich mein Leben leben? Welche Bedeutung hat meine Wohnung für mich? Was kann ich tun, damit meine Wohnung eine Kraftzelle, ein Schutzraum, ein Lebensraum wird?«

Diese Fragen stellen Sie sich möglicherweise auch – sonst würden Sie das hier jetzt nicht lesen. Und so werde ich erwartungsvoll in Ihren Händen gehalten. Also: Begleiten wir uns doch ein wenig, vom Anfang bis zum Ende.

Was trieb Sie zu mir? Die Sehnsucht nach einem schönen Zuhause, nach Ordnung und Struktur? Nach Tipps, Ideen und Tricks rund um Ihren Wohnraum? Nach Ankommen, Atmen, Fallenlassen? Möchten Sie »aufgeräumt leben«? Ist Ihr Leben vollgestopft mit Dingen, die Ihnen die Luft zum Atmen nehmen und Ihr Leben belasten? Wollen Sie zufriedener und glücklicher leben – wer will das nicht? Mein Rat: Verordnen Sie Ihrer Wohnung eine Frischekur. Denn nirgendwo lassen sich Träume und Visionen leichter verwirklichen als in den eigenen vier Wänden. Jede Frischekur beginnt mit einem Entschlacken: Was nicht in den Körper, in die Wohnung, ins Leben gehört, muss entsorgt werden. Es beginnt also mit dem Loslassen. Loslassen schafft äußere und innere Freiheit, Loslassen ermöglicht ein »aufgeräumtes Leben«. Constanze Köpp kennt sich damit aus: Sie weiß, wie man Menschen das Loslassen beibringt, ebenso wie die Liebe zur Reduktion, zum Einfachen, zum Klaren, zum »Aufgeräumten«. Der Mensch braucht nämlich gar nicht viel, und er benötigt noch viel weniger, als er denkt; wonach er sich sehnt, das findet er sowieso in keinem Katalog. Einmal nur erleben, wie es sich anfühlt, die äußere Fülle und die innere Leere gegen ein inneres Erfüllt-Sein zu tauschen. Das sollte auch Ihnen gefallen! Deshalb wollen Sie mich lesen. Und weil Sie Lust haben, sich von mir inspirieren und motivieren zu lassen, die Räume, die Sie bewohnen, Ihre Wohnung einmal und endlich mit anderen Augen zu sehen!

 

Ich hoffe, meine Tipps für ein aufgeräumtes Leben, für das Loslassen und Wohnen sind so interessant, dass Sie viele Impulse und neue Erkenntnisse daraus ziehen.

Mein höchster Anspruch an Sie: dass Sie mich zu Ende lesen, mich danach zusammenklappen und zweifelsfrei davon überzeugt sind, dass endlich alles in Ordnung kommt! Dass Sie sich vornehmen: »Der Weg bleibt mein Ziel! Ich nehme die Sache in die Hand, ich gehe das Projekt an! Jetzt! Gleich! Es geht los!«

Begleiten Sie mich durch die Seiten und pflücken Sie hier und da eine Idee, die Sie anspringt. Bekritzeln Sie mich und unterstreichen Sie mich gern. Sie dürfen alles mit mir machen. Nur bitte werfen Sie mich nicht gleich weg, wenn Sie sich doch in mir getäuscht haben. Setzen Sie mich lieber irgendwo aus, wo jemand mich findet, ohne mich gesucht zu haben. Das verbuche ich dann unter »schicksalshafte Begegnung«.

Fröhlichen Dank!

 

PS: Eigentlich hat das Buch ja ganz schön viel Text von jemandem, der das Aufräumen, das Loslassen und das Leeren praktiziert. Aber Texte sind übersetzte Gedanken, und Gedanken wohnen im Kopf. Da, in Ihnen, darf es voll sein – um Sie herum, außen, nicht.

 

Und nun: Viel Vergnügen auf dem Weg in ein aufgeräumtes Leben!

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Wohnen – Zuhause

Unser Zuhause gewinnt zunehmend an Bedeutung und rückt auch in der Unterhaltungsindustrie mehr und mehr in den Fokus. Es gehört doch heute schon zum guten Ton, sich seinen Lebensräumen zu widmen. Wir werden außen gezeigt und innen gelebt. Wir erkennen, dass eine bestimmte Wohnsituation unsere Lebensqualität verbessern, stagnieren oder verschlechtern und uns selbst sogar erkranken lassen kann. Seit Jahren passiert auf der Bewusstseinsebene eine ganze Menge. Und so werden wir uns unserer Wohnsituation immer bewusster und kommen nicht umhin, uns damit zu befassen. Deshalb an dieser Stelle ein kleiner Dank an die Wohn-TV-Formate, die wir uns täglich ins Wohnzimmer zappen können.

Wohnen wird zum Lebensthema. Wir müssen oder können das Leben nicht immer nur nach draußen verlegen. Das Leben muss wieder in unseren eigenen vier Wänden stattfinden, und das nicht nur im Winter. Stattfinden allein ist allerdings zu wenig, denn es geht um mehr. Es geht ums Wohlfühlen! Kaum vorstellbar, dass sich noch immer Menschen keine Gedanken um ihre Lebens- und Wohnsituation machen. Hauptsache, der Flachbildschirm geht nicht kaputt – denn der bringt ja genügend Leben in die Bude. Doch wer möchte sich damit begnügen, immer nur Zuschauer im Leben anderer zu sein? Wann endlich selbst Akteur werden? Und doch sind die Medien oft das einzige Hilfsmittel, derer sich Menschen bedienen können. Ist ja immer da, direkt vor ihrer Nase. Reagiert auch noch auf Knopfdruck. Immerhin eine gute Möglichkeit, um nicht über sich selbst nachdenken und Lebens- wie Wohnthemen selbst in die Hand nehmen zu müssen. Und überhaupt, wie sollte das auch gehen? Sie würden es ja gern mal ausprobieren, doch wenn die Bedienungsanleitung fehlt? Möge dieses Buch ein Impuls auch für jene Menschen sein, die nur schwer aus ihrem Fernsehsessel hochkommen!

Bevor das Loslassen praktisch wird, will ich versuchen, mit einigen Gedanken über das Zuhause, das Wohnen und unsere Emotionen dabei eine Brücke zum konkreten Loslassen zu schlagen.

Definieren Sie Ihren Anspruch und Ihr Niveau

»Es fängt alles beim Zuhause an.«

Lee Iacocca

Herz und Kopf sind voller Erinnerungen und Gedanken. Und unsere Wohnung? Auch da wimmelt es nur so von allerlei; allerlei Unbrauchbarem, Unnützem, Doppeltem, Kaputtem, Ungeliebtem, Unerwünschtem, aber natürlich auch von Erinnertem, Liebgewordenem, Unverzichtbarem. Und nichts von alldem scheint jemals genug zu sein. Die Vermehrungswelle schwappt über uns hinweg!

Während ich noch meinen Text in die Tastatur tippe, rufe ich eine kleine Umfrage auf, die ich vor kurzer Zeit mit Freunden, Bekannten und auch Fremden durchgeführt habe. Thema: Welche Bedeutung hat ein Zuhause? Hier die Antworten, die in manchen Fällen auch eine Gegenfrage waren:

 

»Ist ein schönes Zuhause abhängig von Bewohnern oder von Möbeln?«

»Wer zeigt uns, wie man ein Zuhause schafft?«

»Ich bin gern zu Hause, leider sind meine Kinder lieber woanders.«

»Ich brauche Geld, um es mir schön zu machen.«

»Ich kriege nur das, was andere nicht mehr brauchen!«

»Ich bin nicht viel, aber ich habe viel, das ist ein Anfang!«

»Es ist das, was ich zwar sehen, aber einfach nicht fühlen kann!«

»Ich bin so viel gereist, dass ich jetzt endlich mal nicht nur das Zuhause nenne, wo mein Herz gerade schlägt. Ich will endlich mal ankommen, bleiben und mich einrichten.«

»Wenn sich auch meine Freunde bei mir wohlfühlen, ist es ein richtiges Zuhause.«

»Freiheit. Tun zu können, was ich will, ohne beobachtet zu werden. Leider lernte ich nie, Dinge loszulassen, die mich eigentlich stören. Aber muss ich ja auch nicht, ist schließlich mein Zuhause! Kommt eben keiner mehr zu mir, dem die Fülle nicht passt.«

»Zuhause ist, wo ich bin, nicht, wo ich mich aufhalte.«

 

Und Sie? Wie hätten Sie mir geantwortet? Mit einer Gegenfrage? Spontan? Oder hätten Sie überlegen müssen, weil Sie sich die Frage bislang nie gestellt haben? Möge Ihnen dieses Buch auch ein Weg zu einer Antwort sein!

 

Selig sind, die ihre Wohnung auch ein Zuhause nennen: Stimmt das? Ja! Denn ein Zuhause ist verknüpft mit Emotionen: mit innerem Wohlfühlen und Ankommen. Ein Zuhause bietet Schutz. Wer viel umzieht, mag die anfängliche Aufregung noch genießen, bis sie am Ende vom Stress verdrängt wird. Körper und Geist sind immer in Aufbruchstimmung, finden selten Ruhe. Und jene, die nicht reisen müssen? Sie leben in ihren eigenen vier Wänden und kommen auch nicht zur Ruhe. Sie kommen nicht einmal gern an. Sie halten ihre Räume nicht in Schuss. Und ein Stück weit auch nicht mal sich selbst. Oder doch, wenn sie ein Doppelleben führen. Diesen Bewohnern in zwei Leben begegne ich nicht selten in der Praxis.

Wir wissen zwar häufig, wonach wir uns sehnen, scheitern aber meist daran, uns das auch ins Leben zu holen. Entweder fehlt es an Muße, Ideen und Geld, oder wir scheitern an der Fülle um uns herum, die einfach nicht weniger wird. Die Dinge dienen uns? Nein, wir dienen den Dingen. Wer viel hat, hat auch viel Arbeit; ja er arbeitet sogar noch für all den Kram, der schließlich geputzt, poliert und repariert sein will. Selbst jene, die sich schick und üppig eingerichtet haben, die der Schuh des Mangels niemals drückt, müssen nicht unweigerlich zu Hause angekommen sein, auch nicht, obwohl Meister XY ihnen doch alles nach bestem Gewissen designt und eingerichtet hat.

Na so was! Zuhause ist ein Gefühl! Und Gefühle wohnen innen. Der schönste Schrank befriedigt das Außen, den optischen Anspruch, kleidet und füllt einen Raum – aber positiv beseelen wird er ihn nicht. Er füllt den Raum, aber füllt nicht unsere innere Leere. Für ein Zuhause braucht es mehr als nur den Tisch, das Sofa, das Bett und den Schrank. Räume lassen sich durch Möbel zwar kleiden, einkleiden und verkleiden, aber an Seele gewinnt ein Raum erst durch den Menschen, der ihn betritt und in ihm lebt und ihn liebt. Ausnahmen sind wohl alte Stücke aus Großmutters Kindheit, die für uns viel mehr sind als ein Möbelstück; sie sind einfach ein Stück alt gewordene Seele. Selbst Musik gibt einem Raum oft mehr als eine Couch, weil schöne Stimmen Energie spenden und Emotionen freisetzen, wodurch sich der Raum ebenfalls beseelen lässt.

Sich mit dem Thema »Wohnen« auseinanderzusetzen, ist nicht jedermanns Leidenschaft. Für die einen ist »Zuhause« eine Ansammlung von Räumen, in denen Möbel abgestellt und die mit scheinbar Brauchbarem befüllt werden, das Akzente setzt. Für die anderen ist es die Basis eines Lebensgefühls, ist es Ausdruck, Persönlichkeit, Lebensqualität. Sie lieben es, optische Wohlfühloasen und einladende Refugien zu schaffen – für sich und auch für andere. Für viele meiner Kunden ist ihr Zuhause kein Zuhause. Schon längst nicht mehr oder im schlimmsten Falle auch nie gewesen. Es gleicht eher einer Abstellkammer, einem Sammelsurium von Geschichten, Accessoires, zusammengewürfelten Erinnerungen und Nippes, mit möglicherweise tollen Einzelstücken, die in der Gesamtheit alles andere als harmonisch wirken. Eine Wohnung im Dornröschenschlaf – unfreiwillig zwar, wenn der Mensch sich entweder nicht kümmern will oder es nicht kann. Umso wertvoller ist es, wenn es Zeitschriften und Wohnsendungen gelingt, uns immer mal wieder wachzuküssen, denn Wohnen ist verdammt noch mal auch Leben!

Der persönlichste Ort, unsere Insel, unsere Oase, unser Spiegel, unsere Visitenkarte – ein Ort, den wir bezogen haben. Für den wir Miete zahlen. Warum dann gedankenlos, sträflich und lieblos mit ihm umgehen? Wie viel Vernachlässigung können Raum und Mensch ertragen?

Wir springen täglich unter die Dusche und putzen uns zweimal am Tag die Zähne. Nicht nur als Vorsorge, sondern auch aus dem Bedürfnis heraus, sich vom Mief der Nacht und vom Belag des Tages zu befreien, etwas loszulassen, mit dem wir uns nicht wohlfühlen. Zu uns gehören weder Dreck noch Schmutz, weder Schimmel noch Staub, kein Mundgeruch und auch kein Ungeziefer. Nichts davon gehört zu einem Körper und auch nicht zu den Räumen, in denen der Körper ja wohnt. Zur innerlichen Säuberung und Reinigung gehört natürlich noch mehr, nämlich schöne, glückliche, positive Gedanken – davon später mehr.

 

Wir sollten vertraut sein mit unseren Räumen, damit wir in ihnen mit verbundenen Augen zurechtkommen können. Hier sollten wir nichts suchen müssen, hier sollten wir finden. Alles hat sein Plätzchen, alles wurde liebevoll gestellt und arrangiert. Alles hat dort seinen Sinn und seine Aufgabe.

Klingt das bekannt für Sie? – Sehen Sie, und vielleicht halten Sie genau deshalb dieses Buch in Ihren Händen, weil es eben nicht so selbstverständlich für Sie ist. Ich begleite Sie, ich gehe mit Ihnen, den Weg zu einem schönen, aufgeräumten, übersichtlichen und einladenden Zuhause – und gerne noch ein Stückchen darüber hinaus.

Zuhause ist, wo wir uns wohlfühlen. Wo wir abschalten, träumen, lieben, verführen, feiern, einladen, anderen begegnen. Wo wir uns verstecken und gehenlassen und einfach so sein dürfen, wie wir sind. Zuhause setzen wir die Masken ab. Und doch kann auch ein Zuhause maskiert werden, wenn es bestimmte Zwecke erfüllen muss, zum Beispiel als äußeres Statussymbol oder wenn es aus Repräsentationsgründen gefallen soll – mehr Schein als Sein.

Das Außen wird eben schneller gesehen als das Innen. Mit Authentizität hat das nicht immer was zu tun. Da wird für andere und weniger für sich gestaltet und designt. Und es wird immer Menschen geben, die sich lieber einrichten lassen als selbst – oder mit Unterstützung – herauszufinden, was ihrer inneren, persönlichen Sehnsucht entspricht. Natürlich sind Einrichter wertvoll, solange sie die Wünsche ihrer Kunden berücksichtigen und nicht nur die eigenen Ideen verwirklichen und auf den Verdienst schauen, das heißt solange sie gemeinsam mit ihren Kunden Bedürfnisse und Budget im Auge behalten.

Und auch beim Loslassen scheitern viele. Daher ist es sinnvoll, sich jemanden an die Seite zu holen, der mit Herz, Verstand und Empathie unterstützen kann. Doch leider stellen sich oft Scham und Stolz in den Weg, jemand anderen in sein Chaos oder in die Tiefe von Schubladen schauen zu lassen, die man selbst schon nicht mehr öffnen kann. Ein Teufelskreis? Schluss damit!

 

Ich habe schöne moderne Häuser betreten, in denen es mich fröstelte, obwohl die Heizung auf Hochtouren lief. Und ich stand in kleinen, vollen und eher preiswert eingerichteten Räumen, die Wärme und Geborgenheit ausstrahlten. Es ist wie mit den Menschen: Sie können noch so attraktiv aussehen, ohne Herz und Charakter verliert sich diese Schönheit, gerade für jene, die vorrangig den Blick nach innen richten. Nicht für jene, denen die Oberfläche reicht, weil sie ein Schmuckstück ohne inneren Kern suchen, um daneben selbst ein wenig Glanz abzubekommen. Was bedeutet aber nun Niveau und Anspruch? Das sollte jeder für sich selbst herausfinden, wobei die Antworten viel an Erfahrungen widerspiegeln werden. Doch was gestern war, kann heute und morgen seine Gültigkeit verlieren. Wo wollen wir hin? Was zieht uns an? Was bereichert uns, was macht uns glücklich? Mit zunehmendem Alter wächst auch der Blick, mit der Reife des Alters bekommen wir auch ein feineres Gespür – für Menschen, Situationen und Umgebungen.

5 Säulen, die einen Raum einladend machen:

Licht:

Verstärker für Stimmung und Gemütlichkeit im Raum (Dimmer und Kerzen).

Farbe:

Optischer Verstärker und Stimmungsmacher, dient dazu, bestimmte Bereiche zu betonen.

Duft:

Schlechte Gerüche sind ausladend und quälend, deshalb gilt als Grundsatz für mehr Nähe: »sich gut riechen können«. Blumen, Lufterfrischer, Räucherstäbchen und vieles mehr unterstreichen den Duft eines Raumes.

Ordnung:

In der Ordnung ruht die Seele, es wird keine Zeit fürs Aufräumen geopfert. Chaos hingegen kann Menschen isolieren.

Wärme:

Basis für Behaglichkeit, wirkt unangenehmem Frieren entgegen.

Oberste Priorität in meinem Buch ist das Prinzip des Loslassens, wobei ich auf alle Räume im Einzelnen eingehen werde. Sie möchten gestalten? Gern, doch vorher ist das Ausmisten, das Sich-Befreien angesagt. In meinen Einsätzen bin ich hautnah dabei, wie sich Angst und Hilflosigkeit breitmachen. Angst, sich vorschnell von etwas zu trennen – man könnte es ja eines Tages doch bereuen und vermissen. Vermissen? Etwa Dinge, die wir zuvor lange genug weder gesehen noch je gesucht geschweige denn spontan gefunden haben? Und wann genau ist eines Tages? Und Hilflosigkeit, weil der erste Schritt angeblich immer der schwerste ist. Ich meine, das Stehenbleiben ist am Ende anstrengender als das Losgehen. Sie haben also die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten mit unterschiedlichen Ergebnissen. Doch nur eine wird Ihnen einen optischen und fühlbaren Erfolg garantieren! Kommen Sie! Heute bleiben wir nicht stehen und gehen einfach los! Probieren Sie es wenigstens einmal aus. Das Stehenbleiben kennen Sie zur Genüge. Es wird Zeit für Möglichkeit zwei!

Ich werde Sie dabei begleiten, wenn Sie in Stunden oder Tagen wieder abschaffen, was Sie über Jahre hinweg angeschafft haben, wenn Sie aus Ihren Räumen schleppen, was Sie zuvor hineingestopft haben. Immer und immer wieder, ohne etwas ausgetauscht zu haben. Da liegt die Wirkung auf der Hand! Doch keine Angst: Sie werden am Ende keine leeren Räume vorfinden. Weder Sie noch Ihre Räume werden sich nackt, entblößt oder kalt vorkommen. Sie behalten die Kontrolle über Haben und Nicht-Haben. Es geht jetzt nur um eine neue Basis: klar, wohnlich, gemütlich und einladend. Ihre Wohnung ist ein Spiegel, in den Sie endlich wieder hineinschauen werden. Und was sollen Sie am Ende sehen? Sich selbst, und zwar gern! In einem liebgewonnenen Zuhause. Apropos leere Räume: Eine Begegnung, auf die ich später noch eingehen werde, hat mir ein neues Gefühl von Leere vermittelt. Ich freue mich, diese Erfahrung mit Ihnen teilen zu können. Ich bitte lediglich noch um ein paar Seiten Geduld.

 

Auf den Abschied von der Fülle folgt die Gestaltung mit dem, was bleiben durfte. Jetzt wird die Wohnung neu empfunden und anders wahrgenommen. Wie fühlt sich das an? Sie stecken mittendrin, im »Abenteuer Wohnen«. Finden Sie neue Vorlieben, weg mit den Abziehbildern aus irgendwelchen Katalogen. Seien Sie Ihr eigener Einrichter, trauen Sie sich unterschiedliche Modelle zu! Katalogseiten sind nur selten übertragbar, eher können sie tolle Inspirationen sein. Eins zu eins hieße, sich gegenseitig zu kopieren. Ein Klon unter tausend? Eher ein Clown. Pflücken Sie sich lieber hier und da noch etwas heraus und lassen Sie allem freien Lauf. Freuen Sie sich auf Ihre individuelle Komposition, die so mit Sicherheit kein zweites Mal auftaucht. Sie sind auch keine Masse, also denken Sie für sich! Fühlen Sie für sich! Horchen Sie mal nur in sich hinein! Lassen Sie Möbel und Gegenstände, die nicht fest verschraubt und eingebaut sind, durch den Raum wandern. Wer Schrankwände bevorzugt, ist oft auch selbst ganz festgenagelt. Bewegungsstarr im Leben. Doch das Leben ist im Fluss, im steten Wandel, und kein Augenblick gleicht dem anderen. Gönnen Sie auch Ihren Möbeln ab und zu Bewegung, und nehmen Sie die vielen Stimmungsbarometer bei sich wahr, denen Sie immer wieder begegnen werden, wenn Sie Ihr Zuhause aus den Angeln heben.

Jeder Raum ist das Ergebnis unseres eigenen Schaffens. Und er bleibt Ausdrucksplattform für Sehnsüchte, Träume, Visionen, Erfahrungen und Weisheiten. Der Raum allein macht uns so viel oder so wenig glücklich wie wir ihn. Besonders glücklich fühlen wir uns erst dann in Räumen, wenn wir vor allem unsere Erwartungen und Emotionen berücksichtigen. Deshalb müssen wir herausfinden, was wir lieben, was wir brauchen, was uns guttut. Man erkennt sehr schnell, ob Räume liebevoll und mit Bedacht eingerichtet sind oder ob Möbel nur dem Zweck dienen und einfach abgestellt wurden, weil sie praktischen Ansprüchen und weniger Herzensansprüchen gerecht werden müssen. Weil der Kopf über den Bauch entschieden hat.

 

Zu Hause sein, sich willkommen fühlen – das sollen wir empfinden, sobald wir die Haustür aufschließen. Aufatmen, weil wir ankommen! Und ob wir dabei Unterstützung von anderen bekommen oder alles im Alleingang kreiert haben, ist nicht von Belang. Einzig das Ergebnis zählt! Schön, wenn wir gern betrachten, was uns alles umgibt. Wenn nichts kaputt, verbraucht oder ungeliebt ist oder in Schränke hineingestopft und dort versteckt werden muss. Was mit uns lebt, entscheiden wir allein; deshalb suchen wir auch den Platz aus, den es verdient. Und mangelt es an Platz, dann müssen wir abbauen, bevor sich Dinge stapeln. Verschicken wir sie lieber dorthin, wo man sie achtet und wertschätzt! Dorthin, wo sie Raum bekommen, wo sie geschätzt werden und von Nutzen sind. Doch oft genug ist die Mülltonne der beste Aufbewahrungsort. Unvorstellbar, wenn es keine gäbe und man alle Anschaffungen im Leben für immer behalten müsste! Ich muss oft schmunzeln, wenn meine Kunden mir stolz neue Ablagesysteme für Dinge präsentieren, die ich lieber ausgemistet hätte. Ich will nicht, dass angebaut wird; ich will genau das Gegenteil, damit man sich neue Wandhalterungen für teure Abos einfach sparen kann. Ich will die Wand für schöne Bilder, nicht für Ablagesysteme missbrauchen. Aktuell ist, was wir heute in die Hand nehmen und durchblättern können. Was wir horten und was den Ablageberg nur vergrößert, fristet dort lange ein trauriges Dasein. Außerdem sind wir – gerade bei Tageszeitungen – überhaupt nicht up to date, wenn wir erst heute die Zeit finden, das Geschehen der letzten Woche zu studieren. Welches Abo raubt also Zeit, die einfach nicht vorhanden ist? Oder wir müssen lernen, unsere Zeit besser einzuteilen!

 

Kribbeln Ihre Hände schon? Wollen Sie endlich bewegen? Schauen Sie sich bereits um? Ich wüsste gern, ob Sie schon heute einen ersten kleinen Schritt gehen werden.

Warum nicht jetzt sofort? Worauf noch warten? Was muss geschehen? Hätte gestern doch besser gepasst, oder meinen Sie, morgen sei ganz gut? Aber morgen wird heute schon gestern sein, es wird entweder immer oder nie passen! Ist nicht jeder Tag ein verlorener Tag, an dem wir nicht gern nach Hause kommen? War Ihnen je bewusst, wie besonders ein schönes Zuhause sein kann? Wir haben genug Sorgen und Alltagslasten, die nicht so einfach abzuschütteln sind. Umso wichtiger ist es, Räume zu schaffen, in die wir abtauchen, in denen wir auftanken und ein wenig Ruhe vor dem nächsten Sturm genießen können. Der Mensch braucht ein Refugium, wo er ungestört nachdenken, in sich gehen kann und unbeobachtet sein darf. Gerade für Paare ist es wichtig, sich auch mal aus dem Weg gehen zu können. Die Anwesenheit des anderen spürt man immer, aber sich mal nicht in die Augen schauen oder schweigend gegenübersitzen zu müssen – auch das kann von unschätzbarem Wert sein. Und hat nicht jeder seinen eigenen Raum oder zumindest seine ganz eigene Ecke – eventuell durch Raumteiler markiert – verdient? Aber diese Antworten fallen in die »praktische« Ecke dieses Buches.

 

Zurück zur Fülle. Warum besitzen wir so viel und schaffen noch mehr an, obwohl uns der Platz dafür längst fehlt? Beim Shoppen denken wir natürlich nicht daran; Einkaufsvergnügen ist eben nicht Einkaufsvernunft. Produkte gibt es ohne Ende, und der Markt wird niemals leer und ist ein Paradies, das stündlich vergrößert und erweitert wird – nicht jedoch die Vitrinen bei uns daheim! Auch ich habe in manchen Momenten zugelassen, dass die Krallenhände der Geschäfte nach mir griffen, ohne mich zu wehren.

Heute ist das anders: Heute können diese Krallen noch so lang sein, sie erreichen mich nicht, außer ich habe den Vorsatz, etwas gezielt anzuschaffen, doch dann strecke ich meine eigenen Krallen aus! Ich strahle auch nicht mehr aus, dass ich erliegen könnte, dass ich schwach und ein potenzielles Opfer bin. Ich weiß auch, dass es die Einzelhändler nicht gut mit mir meinen, aber ich meine es wieder gut mit mir, und darum kann ich auch verzichten! Ich bin stark. Ich weiß, was ich will – besonders, was ich anschaffen will. Sowohl fürs Außen als auch fürs Innen! Und ich weiß, was ich nicht mehr brauche: Dinge, die mein Zuhause verstopfen und mich leer zurücklassen. Was nicht bedeutet, dass auch ich mich nicht verleiten lasse zu einem kleinen Spontankauf aus dem Bauch heraus. Aber dann muss etwas anderes gehen. Und bisher bin ich dem Motto treu geblieben: wenn etwas Neues kommt, muss etwas Altes gehen! Irgendwas finde ich immer!

 

Was zeigt uns die Fülle im Außen? Dass wir es uns leisten können, viele Dinge anzuschaffen? Wirklich leisten, ohne Pump? Gut, das mag befriedigend sein. Oder wäre es möglich, dass wir dadurch nur etwas kompensieren? Das wäre schlecht. Wenn wir keine echten Freunde haben, keine erfüllte Partnerschaft, keine Arbeit, der wir mit Leidenschaft nachgehen, warum dann auch noch im Außen keine Erfüllung haben? Genau, wir gönnen uns ja sonst nichts! Also, Fülle im Außen muss her, auch wenn das mit Erfüllung wenig gemein hat! Oberflächlich gesehen vielleicht, wäre da nur nicht die Sache mit der Tiefe. Ein (Kauf-)Kick für den Augenblick ist ja so trügerisch, denn Nachhaltigkeit bedeutet in Wahrheit etwas ganz anderes. Lassen Sie es uns umkehren! Reduzieren wir doch unser Haben, und vermehren wir das Sein. In uns drin ist so viel Platz, weitaus mehr als in den Schränken, deren Platz beschränkt ist. Verrückt, nicht wahr? Wir schaffen ohne Ende an und verdrängen die räumlichen Schranken. Es ist höchste Zeit, Anschaffungen für den Seelentank zu tätigen!

Zur Erinnerung: Wer zu lange ins Chaos schaut, dem starrt das Chaos ins Gesicht! Füllen wir uns lieber mit allem, was uns stark, zufrieden, glücklich macht. Gönnen wir uns endlich den inneren Reichtum! Welchen Wert hat denn äußerer Reichtum noch, wenn man ihn zerbrechen, stehlen, beschädigen oder ruinieren kann? Kann man stehlen, was Sie in sich tragen? Nein! Sie können höchstens zulassen, dass etwas Wertvolles zerbricht – ein Gefühl, ein Vertrauen, ein Instinkt. Und warum? Weil Sie es nicht geschützt, Sie nicht auf sich aufgepasst haben! Aber einen anderen können Sie nicht zum Täter stempeln (auch wenn es erleichternd wirkt, auf jemanden zu fluchen und sich selbst das Opferschild umzuhängen) –, denn Sie sind der Täter. Alles, was Sie tun oder nicht tun, tun Sie ausnahmslos für oder gegen sich!

 

Mit dem, was in uns steckt, reisen wir überallhin. Wir brauchen keinen Koffer. Wie leicht wir doch sind, trotz all der Fülle in uns. Doch warum kommt der eine weiter als der andere auf seinem Weg? Am Koffer wird es doch nicht liegen?

Ich kenne Kunden, die nicht einmal zu Hause ihre neuen Einkaufstüten leeren. Welch hoher Preis für einen kurzen Augenblick, für einen schnellen Kick. Wie wäre es mal damit, das Geld direkt auf die Straße zu werfen? Nicht anders verhält es sich mit Anschaffungen, die wir kurz nach dem Kauf schon wieder bereuen oder nicht mehr wahrnehmen. Der Kick ist ja vorüber. Investieren wir endlich in uns, und danach gern in unsere Räume, nachdem wir dort aufgeräumt und Platz für Schönes geschaffen haben, das sich zu unseren Schätzen und Lieblingsstücken gesellen kann – und jenen Platz erhält, den es braucht, um auch wahrgenommen zu werden.

 

Einmal angenommen, ich würde Sie für zwei bis drei Wochen in die Ferien schicken. Welche Reisebegleiter dürften in den einzigen Koffer, den ich Ihnen bereitstellen würde? Ein anderes Beispiel: Kennen Sie jene Dinge, nach denen Sie umgehend greifen würden, wenn Ihr Haus im nächsten Moment abgerissen würde? Ich bin der Meinung, Panik kann nur ausbrechen, wenn man mit einem leeren inneren Tank flüchten müsste. Reife, Mut und Weisheit passen doch in keine Reisetasche!