Aussicht auf Sternschnuppen - Katrin Koppold - E-Book

Aussicht auf Sternschnuppen E-Book

Katrin Koppold

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Beschreibung

Ein Kleinwagen, 700 Kilometer und zwei wie Katz und Maus Helga hat es nicht leicht, und das nicht nur wegen ihres altmodischen Namens: Sie findet eine verdächtige SMS auf dem Handy ihres Freundes Giuseppe, der kurz darauf gen Italien aufbricht - angeblich beruflich. Helga reicht es. Hals über Kopf folgt sie ihm zum Flughafen, aber alle Flüge sind gestrichen. Mit Mühe kann sie noch einen Mietwagen ergattern, den sie sich allerdings teilen muss. Mit Nils - Schauspieler, Raucher, Nervensäge. Ihr Weg führt die unfreiwillige Fahrgemeinschaft von Verona über den Gardasee bis in die Hügel der Toskana. Und alles läuft gründlich anders, als Helga es geplant hat. Verrückt, romantisch und mit ganz vielen Sternschnuppen! Der turbulente Italien-Roman von Erfolgsautorin Katrin Koppold! Länge der Taschenbuchausgabe: 310 Seiten "Aussicht auf Sternschnuppen" ist der erste Band der erfolgreichen Sternschnuppenreihe, die sich um das Liebesleben von vier unterschiedlichen Schwestern dreht. Alle Bände sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden. Leserstimmen: Ein Buch über´s Nachhause kommen und Bei-sich-ankommen, über den Unterschied zwischen Verliebtheit und Liebe, über Zweifel und Entscheidungen – und darüber, dass die Wege der Menschen oft unergründlich sind, und dass das Vertrauen in sich selbst oft der klügste aller Ratgeber ist." (Barbara Hammes, Filialleiterin der Mayerschen Interbooks in Trier) Die italienische Stimmung und das Flair übertragen sich auf den Leser und man bekommt große Lust sich mit einem Glas Wein zu Helga zu gesellen und all die turbulenten Momente mit ihr zusammen zu erleben. Einfach lesenswert! (Janina) Das Buch ist für mich ein Rundumwohlfühlbuch, das man gar nicht aus der Hand legen möchte. (...) Wie konnte ich bisher nur an der Autorin Katrin Koppold vorbeikommen? (Kleeblatt Monika) Veröffentlichungen der Autorin: Sternschnuppenreihe: Aussicht auf Sternschnuppen Zeit für Eisblumen Sehnsucht nach Zimtsternen Hoffnung auf Kirschblüten Glühwürmchen im Bauch (weihnachtlicher Epilog zu "Aussicht auf Sternschnuppen") Mondscheinblues (Spinoff der Reihe ) Zimtzauber (Weihnachtsroman) Hochzeitsküsse und Pistolen Liebe hoch 5 (weihnachtliche Anthologie) und unter dem Pseudonym Katharina Herzog: Immer wieder im Sommer Besuchen Sie die Autorin auf ihrer Homepage (katrinkoppold.de), auf Facebook, Instagram und Twitter!

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AUSSICHT AUF STERNSCHNUPPEN

KATHARINA HERZOG

Für Stefan, Nadine und Thomas,

ohne die es dieses Buch nicht gegeben hätte

INHALT

Ohne Titel

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Bonusgeschichte „Glühwürmchen im Bauch“

Danksagung

Liebe Leserinnen und Leser!

Alle Titel von Katharina Herzog

Über die Autorin

Ein weiser Mann hat einmal gesagt,

wenn du an eine Weggabelung kommst,

geh´ einfach drauf los.

(Zitat aus dem Film »360«)

1

In dem unwahrscheinlichen Fall, dass ich als überzeugte Katholikin wiedergeboren werde, trete ich in meinem nächsten Leben direkt nach dem Schulabschluss in ein Kloster ein.

Ich stelle es mir wunderbar vor, den ganzen Tag mit andächtigem Gesicht auf Kirchenbänken zu sitzen oder in stillem Zwiegespräch mit Gott versunken in irgendwelchen Kräutergärten umher zu wandeln. Niemand von meiner verrückten Familie könnte unangekündigt vor der Tür stehen. Nie mehr würde von mir erwartet werden, dass ich mich besonders modisch anziehe, und bestimmt hätte keine der anderen Nonnen eine Botox-Flatrate. Aber vor allem: In meinem zweiten Leben als Dienerin Gottes würden Männer überhaupt keine Rolle spielen. Ich würde garantiert niemals unter dem Küchentisch kauern, das Handy meines Freundes in der Hand, und folgende Nachricht lesen: Caro, non vedo l´ora di rivederti. Angela.

Dank des Volkshochschulkurses Italienisch I konnte ich diesen Satz mit »Liebster, ich kann es kaum erwarten, dich wiederzusehen« übersetzen. Erbost drückte ich auf die »Löschen«-Taste. So ein Schuft! Legte sich eine italienische Geliebte zu, aber mit mir wollte er nicht mehr regelmäßig ins Bett! Und das, wo bei Frauen ab dreißig die Wahrscheinlichkeit, ein Kind zu bekommen, mit jedem Monat um ein Prozent sinkt. Somit stand ich, was meine Chancen anging, mit sechsunddreißig so gut wie kurz vor der Menopause.

»Warum sitzt du auf dem Boden?«

Ich schreckte hoch und stieß dabei mit dem Kopf an die Tischplatte. Giuseppe, mein Freund, stand nur mit einem Handtuch bekleidet vor mir.

»Dein Handy hat angefangen zu vibrieren und ist vom Tisch gerutscht. Ich wollte es aufheben.«

Diese Erklärung ist einleuchtend, nicht wahr? Vor allem, wenn sie von mir kommt. Ich bin nämlich so gradlinig wie eine Laugenstange. Das behauptet jedenfalls meine Schwester Fee.

»Seltsam! Das Display zeigt gar nichts an.« Giuseppe runzelte die Stirn und drückte ein wenig auf seinem Handy herum, legte es dann aber kommentarlos auf den Küchentisch zurück. »Ich gehe duschen. In einer Stunde muss ich zum Flughafen.«

Er drehte sich um und verschwand im Bad.

Seufzend blickte ich ihm hinterher. Er sah so gut aus! Und er war groß! Endlich ein Mann, neben dem ich nicht wie Averell Dalton wirkte. Ich konnte sogar problemlos hohe Schuhe tragen und immer noch zu ihm aufschauen.

Vielleicht gab es eine ganz harmlose Erklärung für die SMS. Vielleicht hatte eine Verwandte sie geschrieben! Seine Schwester, Mutter oder Oma. Nur leider wusste ich, dass Giuseppe ein Einzelkind war, und dass seine Mamma, auch wenn ich sie bisher noch nicht persönlich kennenlernen durfte, Carla hieß, und dass seine beiden Großmütter bereits gestorben waren. Vielleicht war die SMS auch versehentlich an ihn geraten und eigentlich für jemand ganz anderen bestimmt. Das konnte doch sein, oder? Erst vor zwei Wochen hatte ich eine Nachricht von einer Kollegin bekommen, in der sie mich Puschel nannte.

Ach, es war zu unfair! Da war ich jahrelang auf der Suche nach dem Richtigen durchs Leben geirrt, hatte eine männliche Niete nach der anderen gezogen und ihn kurz vor Schluss doch noch gefunden: Mr. Right. Und nun sollte schon wieder alles vorbei sein?

Dabei hatte ich dieses Mal versucht, alles richtig zu machen. Ich hatte einen Italienisch-Kurs besucht, um mich mit Giuseppe in seiner Muttersprache unterhalten zu können. Ich war in ein Steak-Restaurant gegangen. Als Vegetarierin! Und nicht genug damit, dass ich mit ihm zusammen ein Champions-League-Spiel besucht hatte, nein, ich hatte auch noch im Fanbereich der Italiener gestanden. Mein Gott, wie viele Opfer muss ein Mensch denn bringen, um die Liebe seines Lebens an sich zu fesseln? Nein, ich konnte es nicht glauben, dass Giuseppe mich betrog. Obwohl, wahrscheinlich konnte ich es doch, denn sonst hätte ich ja die SMS nicht gelesen. Aber ich wusste, wer es definitiv nicht würde glauben können: Fee! Und die würde ich jetzt anrufen.

Aus dem Badezimmer tönten tiefe italienische Baritonklänge. Die Gelegenheit war günstig.

Ich griff zum Hörer. Fee hob sofort ab. Sie hatte ihr Handy immer griffbereit. Ich hatte sie schon einmal beim Sex mit ihrem Freund Sam erreicht, oder im Flugzeug kurz nach dem Start, selbst auf dem Gynäkologie-Stuhl war sie einmal ans Telefon gegangen.

»Helga, was gibt´s?«

»Ich brauche deinen Rat.«

»Moment.« Sie dämpfte ihre Stimme. »Bring sie irgendwie dazu, in den Hamburger zu beißen. Ist mir egal wie. Öffne ihren Mund zur Not mit Gewalt. Sie wird schließlich dafür bezahlt.« Dann hörte ich sie wieder lauter: »So, jetzt bin ich für dich da.«

Diese Gesprächsfetzen lenkten mich kurzfristig von meinem Problem ab, und ich hakte nach: »Wer soll wem mit Gewalt den Mund öffnen?«

Fee seufzte. »Ich stehe gerade am Karlsplatz und drehe ein Filmporträt von einer Kandidatin für Germanys Next Topmodel. Von der, die das McDonald’s-Casting gewonnen hat. Und jetzt weigert sich die blöde Nuss, einen Burger zu essen. Sie kann das Fleisch angeblich nicht einmal mit den Lippen berühren, weil sie Vegetarierin ist. Und als ich ihr vorgeschlagen habe, lediglich in das Brötchen zu beißen, meinte sie, das gehe auch nicht, weil sie keine Kohlehydrate zu sich nehmen dürfe. Ich hätte ein Leben zu tauschen!«

Das war das Stichwort. Aber ich musste mich kurzfassen. Fee hasste Menschen, die nicht zum Punkt kamen.

»Super! Möchtest du vielleicht meins?«, bot ich ihr an. »Ich habe gerade auf Giuseppes Handy eine SMS gefunden. Eine gewisse Angela kann es kaum erwarten, ihn wiederzusehen, und in einer Stunde macht er sich auf den Weg zum Flughafen. Mir hat er erzählt, dass er auf Geschäftsreise in die Toskana muss.« Also wenn das nicht kurz war!

»Gib mir dreißig Minuten!« Fee legte auf.

Meine Schwester war in zwanzig Minuten bei mir. Gut, meine Wohnung liegt nur ein paar Straßen vom Karlsplatz entfernt. Trotzdem war mir schleierhaft, wie sie es so schnell geschafft hatte, ein widerspenstiges Model zum Verzehr eines Burgers zu überreden, den Dreh zu beenden und dann auch noch vor meiner Wohnung einen Parkplatz zu finden. Aber sie war schon immer die Energischere von uns beiden gewesen.

Fee arbeitete als Redakteurin bei dem Boulevardmagazin Trend. Sie jettete um die Welt und interviewte die Schönen und die Reichen oder Leute, die unbedingt ins Fernsehen wollten. Männer wurden bei ihr, abgesehen von unserem Vater und Opa Willy, konsequent in die beiden Kategorien »Hottie« oder »Langweiler« eingeteilt. Und so hatte sie aus ihrer Verwunderung noch nie einen Hehl gemacht, dass ich mich nach Arschloch-Olli (Typ heißes Otto-Katalog-Model) ausgerechnet in Giuseppe (Typ langweiliger Aktentaschenträger) verliebt hatte.

»Das kann nicht sein«, wisperte sie, als sie bei einer Tasse Kaffee mit mir auf meinem kleinen Balkon saß, während Giuseppe sich im Schlafzimmer anzog. »Für die SMS muss es eine ganz harmlose Erklärung geben. Giuseppe fährt einen gelben Van, er trägt im Bett Schlafanzüge und er geht zur Wirbelsäulengymnastik. Und hattest du nicht erwähnt, dass er darüber nachdenkt, Reitstunden zu nehmen? Im Grunde seines Herzens ist er bestimmt schwul.«

»Du spinnst doch. Er ist nicht schwul. Er ist nur sensibel und …«, ich überlegte einen kleinen Moment, »… vielseitig interessiert.«

»Sag ich doch. Schwul. Oder zumindest ein ziemliches Weichei.« Sie sah mich eindringlich an. »Helga, Giuseppe hat letztens einen Strafzettel bekommen, weil er auf der Autobahn zu langsam gefahren ist. Wenn er eine Weinflasche öffnet, bin ich fast verdurstet, bis der Korken endlich raus ist. Ich kann es nur wiederholen: Er trägt im Bett Schlafanzüge!« Sie schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. »Wie zum Teufel soll es so jemand schaffen, zwei Frauen auf einmal zu befriedigen?«

Na ja, mit mir will er ja schon seit einiger Zeit nicht mehr schlafen, flüsterte eine böse kleine Stimme in meinem Kopf, die ich aber sofort energisch in ihre Schranken verwies.

»Und wer sollte ihm sonst eine solche SMS schreiben, wenn nicht eine Geliebte?«, fragte ich lahm. »Caro, non vedo l´ora di rivederti. – Ich kann es kaum erwarten, dich wiederzusehen.«

»Vielleicht ist diese Angela eine italienische Geschäftspartnerin.«

»Eine Geschäftspartnerin würde so etwas nie schreiben.«

»Warum nicht? Du kennst doch diese Italiener. Die sind halt manchmal ein wenig überschwänglich.«

»Giuseppe nicht.«

Fee verdrehte die Augen. »Nein, Giuseppe nicht.«

In diesem Moment betrat der Stein des Anstoßes den Balkon. Trotz des warmen Aprilwetters trug Giuseppe eine schwarze Hose und ein langärmliges hellblaues Hemd mit Jackett und dazu passender Krawatte. Seine lockigen dunklen Haare lagen nass an seinem Kopf. Misstrauisch beäugte ich ihn. Wirkte er anders als sonst? Schuldbewusst?

»Ich muss gleich los, Cara. Das Taxi wird jeden Moment da sein.« Er strich mir kurz über den Kopf und wandte sich dann an meine Schwester. »Felicitas. Ich habe gar nicht gehört, dass du gekommen bist.« Obwohl er seit mittlerweile zehn Jahren in München lebte und fehlerfrei Deutsch sprach, hatte er immer noch diesen leicht singenden italienischen Akzent, den ich so sexy fand. Doch meine Schwester konnte er damit nicht beeindrucken.

»Und? Wohin geht die Reise dieses Mal?«, fragte sie kühl.

»Ich muss nach Lucca. Ein wichtiges Projekt, das sich kurzfristig ergeben hat. Leider!« Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich zu uns.

»Oh, da wird Helga aber traurig sein. Wo sie sich doch schon seit ewigen Zeiten wünscht, einmal in die Toskana zu fahren! Du könntest sie mitnehmen!«

Ich trat ihr unter dem Tisch gegen das Schienbein.

»Das wäre wundervoll gewesen. Aber ich werde wahrscheinlich jede Sekunde arbeiten müssen.« Giuseppe zuckte bedauernd mit den Schultern. »Außerdem muss Helga dieses Wochenende ein Seminar halten. Was ist noch einmal das Thema, Cara?« Er legte seine Hand auf meine.

»Argumentationstraining gegen rechts.« Ich zog meine Hand weg. Von wegen Cara … Seine tatsächliche Liebste, wartete wahrscheinlich schon sehnsüchtig am Flughafen, um mit ihm zu einem Liebesurlaub nach Italien aufzubrechen. Und solange diese Sachlage nicht geklärt war, wünschte ich keine Zuneigungsbekundungen.

Unten hupte es. Ich begleitete Giuseppe zur Tür.

»Ich rufe dich an«, sagte er und nahm mein Gesicht in beide Hände. »Wenn mir dieser isländische Vulkan keinen Strich durch die Rechnung macht, werde ich gegen halb sieben in Pisa sein.«

»Im Moment sind nur Flugziele im Norden gestrichen.« Mit äußerster Anstrengung schaffte ich es, ihm in die Augen zu sehen.

Giuseppe interpretierte meine Stimmung falsch, denn er zog mich noch einmal an sich. »Jetzt sei nicht traurig. Am Dienstag bin ich doch wieder da.« Dann gab er mir einen Kuss auf den Mund und war auch schon verschwunden.

»Warum hast du ihn nicht auf die SMS angesprochen?«, zischte Fee mir zu, kaum dass ich den Balkon wieder betreten hatte. »Dann hättest du gewusst, was es mit dieser Angela auf sich hat.«

Ich lachte freudlos auf. »Wie naiv bist du? Glaubst du etwa, er sagt mir die Wahrheit, wenn er tatsächlich eine Affäre hat?«

»Keine Ahnung. Aber wenn er gewusst hätte, dass du davon weißt, hätte es ihm zumindest das Wochenende verdorben.« Sie sah mich ungeduldig an. »Und was willst du jetzt machen? Abwarten bis Dienstag und ihn dann auf die SMS ansprechen, ihn in Italien anrufen und eine Riesenszene machen - oder die ganze Sache auf sich beruhen lassen?«

Ich zuckte die Achseln. Traurigerweise wahrscheinlich Letzteres. Eine Riesenszene kam auf jeden Fall nicht in Frage. Im Gegensatz zu meiner Mutter und meinen Schwestern Fee und Mia war ich einfach nicht der Typ fürs Dramatische. Ich würde Giuseppe nie vor Wut, wie Fee es bei einem ihrer Freunde getan hatte, Kaffee ins Gesicht kippen. Schließlich könnte mir das Zeug das Parkett ruinieren. Und ich würde nie wie meine Schwester Mia Porzellan durch die Gegend schmeißen. Schließlich müsste ich dann hinterher die Scherben aufkehren, und wenn ich nicht alle erwischte, könnte es passieren, dass ich mir an einem Splitter den Fuß aufritzte. Es war ein Jammer mit mir! Allzu oft war ich so mit den möglichen Folgen meiner Handlungen beschäftigt, dass es zu der Tat gar nicht erst kam. Wie sollte ich nur das Wochenende überstehen?

Ein tiefes schwarzes Loch tat sich vor mir auf und ich sah, wie das Bild von mir, wie ich mit vier dunkelgelockten, kulleräugigen Kindern im Englischen Garten herumtollte, darin verschwand. Stattdessen stieg eine Seifenblase auf, in der ich gestochen scharf Giuseppe erkennen konnte, wie er mit einem dunkelhaarigen Penelope-Cruz-Verschnitt auf dem Bett lag, und wie die beiden sich leidenschaftlich küssten.

Wann hatte er in den letzten Wochen überhaupt mit mir geschlafen? Einmal hatten wir in den fünf Minuten zwischen Aufwachen und Aufstehen Sex gehabt. Aber das musste kurz vor Weihnachten gewesen sein, denn danach waren wir zur Münchner Freiheit gefahren und hatten einen Christbaum gekauft. Und nun war es Anfang April! Himmel! Das würde ja bedeuten, dass wir seit drei Monaten keinen Sex mehr gehabt hatten. Nein! Das konnte nicht sein. Dazwischen musste es noch mindestens vier bis fünf weitere Male gegeben haben. Oder vielleicht doch nicht?

Und auf einmal war ich überhaupt nicht mehr verzweifelt, sondern nur noch wütend. So wütend wie schon seit langem nicht mehr. Dieser miese Sack! Ich griff nach meiner Kaffeetasse. Ja! Ich würde sie nehmen und auf den Boden werfen, und es wäre mir vollkommen egal, dass der Kaffee die Wand bespritzte und ich hinterher die Scherben aufkehren müsste. Nein, halt! Noch besser! Ich würde die Kaffeetasse wieder hinstellen, ein Taxi rufen, zum Flughafen fahren und Angela und Giuseppe tüchtig die Meinung sagen. Schluss, aus, vorbei, würde ich sagen und danach … Ja, was würde ich danach sagen? Ach was! So weit im Voraus wollte ich nicht denken.

Ich stand auf. »Ich fahre zum Flughafen.«

»Warum das denn?« Fee sah mich erstaunt an.

»Ich muss mir Gewissheit verschaffen. Wenn Giuseppe mich betrügt, will ich es wissen.«

»Aber wenn Angela Italienerin ist und er ein Flugticket nach Pisa gebucht hat, wäre es doch logischer, wenn er sie erst in Italien treffen würde, oder? Und du kannst dich ja schlecht als blinder Passagier in den Flieger schmuggeln.« Sie zupfte nervös an ihrem Armband.

»Ich werde ihm auf jeden Fall nachfahren«, wiederholte ich stur.

»Aber du hast kein Auto!«

»Aber die Nummer vom Taxidienst.« Entschlossen ging ich zur Tür.

»Warte!« Fee lief mir hektisch hinterher. »Ich fahre dich hin. Aber nur, wenn du Giuseppe deine Handtasche überziehst, falls er wirklich dabei ist, sich mit einer Geliebten nach Italien abzusetzen.«

2

Als Fee und ich am Münchner Franz-Josef-Strauß-Flughafen ankamen, fing es an zu regnen. Normalerweise liebte ich die wimmelnde Atmosphäre am Flughafen, doch heute wirkte alles ausgesprochen trostlos. Statt der üblichen hektischen Betriebsamkeit ging es vor den beiden Terminals seltsam ruhig zu. Nur wenige Reisende trotteten, die Köpfe tief in den Jackenkragen versteckt, mit ihren Koffern über den Zebrastreifen zur Abflughalle. Am Bürgersteig vor dem Eingangsbereich, wo sich sonst Taxi an Taxi reihte und die Fahrer in rege Gespräche vertieft waren, konnte ich lediglich einige Ölflecke auf dem Asphalt sehen. Selbst die bunten Fahnen, die mir normalerweise unternehmungslustig zuzuwinken schienen, hingen müde von ihren Stangen. Aber am beunruhigendsten fand ich, dass Fee und ich sofort einen Parkplatz in der Kurzzeitparkzone direkt vor den Terminals bekamen, was unter normalen Umständen ungefähr so wahrscheinlich war, wie von einem Skateboard überfahren zu werden.

»Worauf wartest du noch, Helga!« Fee war bereits ausgestiegen und trommelte mit dem Fuß auf den Boden. Eine ungeheuer nervige Angewohnheit, wie ich fand. »Von Giuseppe ist weit und breit nichts zu sehen.«

»Was mache ich hier bloß?«, jammerte ich aus dem Wageninneren.

»Das frage ich mich auch. Aber du bist diejenige, die denkt, dass ihr Freund eine Affäre hat, nicht ich. Jetzt komm schon raus!«

Die gespenstisch ruhige Atmosphäre auf dem Vorplatz schien sich auch auf Terminal I ausgeweitet zu haben, denn auch dort bot sich dem Betrachter ein höchst befremdliches Bild: Wo sonst ein Gewimmel und Gewusel wie in einem Ameisenhaufen herrschte, schienen heute alle Reisenden irgendwo anzustehen. Die einzelnen Schlangen waren so lang, dass sie sich miteinander überkreuzten. Zum Teil konnte man nur an der Blickrichtung der Reisenden erkennen, wo eine Schlange aufhörte und die andere begann.

»Was ist denn hier los?«, fragte Fee, angesichts der Szenerie, die sich vor uns auftat, ungläubig.

»Das alles hat bestimmt mit dem Vulkan zu tun.«

»Mit welchem Vulkan?«

Genervt verzog ich das Gesicht. »Mit dem isländischen Vulkan, dessen Aschewolke gerade dabei ist, den gesamten Flugverkehr lahmzulegen. Hörst du wirklich niemals Nachrichten?«

Reumütig schaute Fee zu Boden. »Nein. Ich habe selbst ein schlechtes Gewissen deswegen, aber das Weltgeschehen interessiert mich einfach nicht. Aber jetzt, wo du es sagst, erinnere ich mich daran, dass Kollegen von mir gestern über das Thema Vulkan berichtet haben.«

»Als mündige, wahlberechtigte Bürgerin einer Demokratie müsstest du aber …« Ich brach ab. »Ach, diese Diskussion bringt sowieso nichts. Lass uns lieber schauen, ob wir Giuseppe finden!«

»Gehen wir zu den Abflugtafeln! Wenn ich Giuseppe wäre, würde ich angesichts dieses Chaos´ erst mal schauen, ob mein Flieger überhaupt geht.« Fee konnte manchmal bei aller Oberflächlichkeit und Zerstreutheit überraschend scharfsinnig sein. Ohne sie hätte ich mich wahrscheinlich weiter ziellos zwischen den Warteschlangen durchgedrängt.

* * *

War vor den Flugschaltern und Autovermietungen im Terminal noch eine gewisse chaotische Ordnung erkennbar gewesen, bot sich vor den beiden Abflugtafeln und dem Infopoint ein ganz anderes Bild: Dort hatte sich ein gigantischer, unorganisierter Pulk gebildet. Von resignativer Ruhe war hier nichts zu bemerken. Alle Reisenden schienen aufgeregt durcheinander zu reden und gestikulierten dabei wild mit den Händen.

Fee neben mir versuchte erfolglos, über den bestimmt fünf Meter langen Menschenteppich hinweg einen Blick auf eine Anzeigentafel zu werfen. Ich hatte weniger Probleme. Manchmal war es doch von Vorteil, ein knapp 1,80 Meter großer, ungelenker Lulatsch zu sein. Der Grund für die ganze Aufregung sprang mir, ohne dass ich mich auf die Zehenspitzen stellen musste, sofort blinkend ins Auge: cancelled stand hinter allen Flügen auf der Anzeigentafel. Die Aschewolke hatte uns schneller erreicht als zunächst angenommen.

Ich taumelte zur Seite. Ein junger Mann mit kurzem Bürstenschnitt und roten abstehenden Ohren hatte mich angerempelt. Er entschuldigte sich kurz und eilte dann weiter. Mit der rechten Hand hielt er ein zerknittertes Schild nach oben. Wer möchte sich mit mir ein Taxi nach Stockholm teilen?, stand darauf.

»Was ist los?«, fragte Fee.

Ich drehte mich zu ihr um. »Alle Flüge heute sind auf unbestimmte Zeit gestrichen.«

»Nein!« Sie starrte mich an. »Das hat mir gerade noch gefehlt! Was mache ich denn, wenn morgen immer noch nichts fliegt? Ich muss mit drei Teenies nach New York. Wir drehen A Star for two Days. Seit Monaten plane ich dieses Projekt und habe schon tausend Termine mit Designern, Make-Up-Artists und Stars gemacht. So ein Mist!« Fee ließ den Kopf hängen.

»Jetzt warte doch erst einmal ab. Und wenn alle Stricke reißen und der Luftraum morgen immer noch gesperrt ist, kannst du den Dreh bestimmt verschieben.«

»Den Dreh schon, aber die Treffen mit den Stars nicht. Den Termin mit Patricia Fields habe ich schon vor einem halben Jahr ausgemacht. So schnell bekomme ich keinen neuen. Aber …«, sie schüttelte sich kurz, »… jetzt kümmern wir uns erst einmal um dich. Wenn heute kein Flieger mehr geht, dann kommt Giuseppe auch nicht nach Italien. Er ist bestimmt schon wieder auf dem Weg nach Hause. Soll ich dich dorthin fahren?«

Daran hatte ich noch gar nicht gedacht: Die Aschewolke würde wahrscheinlich nicht nur Fees Projekt scheitern lassen, sondern auch Giuseppes Geschäftsreise vereiteln. Das ganze Drama nahm also höchstwahrscheinlich ein ganz unspektakuläres Ende.

Wir verließen das Flughafengebäude und passierten die automatischen Schwingtüren. Ich wollte so schnell wie möglich wieder zurück in meine Wohnung.

Auf einmal blieb Fee so abrupt stehen, dass ich mit ihr zusammenprallte.

»Da!« Sie zeigte nach rechts, wo etwa fünf Meter weiter Giuseppe zusammen mit einem ausgesprochen hübschen dunkelhaarigen Mädchen in einem beigefarbenen Mantel aus dem Terminal kam. Ich sprang hinter das einzige Taxi, das auf dem Seitenstreifen parkte, und zog Fee hinter mir her.

Gerade als die beiden an uns vorbeigingen, sagte die junge Frau etwas zu Giuseppe, was ich nicht verstand, und schwenkte dabei fröhlich ihre riesige Handtasche. Giuseppe lächelte sie glücklich an.

Oh Gott, sie war noch so jung! Höchstens fünfundzwanzig! Mein Magen verkrampfte sich.

»Ich glaube es nicht. Sie hat die Kelly Bag von Hermès«, murmelte Fee neben mir. »Für die gibt es eine Warteliste.«

»Ach, halt den Mund!«

Fee sah mich angesichts meiner ungewohnt heftigen Reaktion überrascht an.

Ich schäumte vor Wut. »Der spinnt wohl. Mir erzählt er, dass er auf Geschäftsreise geht, und in Wahrheit macht er sich mit diesem Kind davon. Aber mit mir kann er das nicht machen!«

Die Augen fest auf das vorbeischlendernde Paar gerichtet, meine Handtasche drohend erhoben, schob ich mich an Fee vorbei. Doch sie hielt mich zurück.

»Helga! Warte! Du willst ihm doch nicht wirklich deine Tasche überziehen?«

»Warum nicht? Das hast du doch von mir verlangt.« Ich schob mein Kinn angriffslustig vor und schüttelte ihre Hand ab.

»Aber das habe ich doch nicht ernst gemeint! Das war mehr symbolisch zu verstehen. Ist doch irgendwie peinlich. Vor allen Leuten.« Sie sah mir fest in die Augen.

Ich hielt inne und schaute unsicher zu Giuseppe und dem Mädchen hinüber. Fee hatte recht. Es war eine Sache, seinem Freund in der Vorstellung eine laute und leidenschaftliche Szene zu machen. In der Realität sah das anders aus, und plötzlich kam mir dieses Phantasiegespinst ziemlich albern vor. Meine Wut verrauchte so schnell, wie sie gekommen war, und machte einer bohrenden Traurigkeit Platz.

Kleinlaut fragte ich Fee: »Und was soll ich deiner Meinung nach tun? Ihn einfach wegfahren lassen?«

»Nein. Auf keinen Fall. Du musst dich zu erkennen geben. Aber bleib ruhig! Und werde bitte nicht handgreiflich! Das ist unter deinem Niveau.«

»Du gehst also mittlerweile auch nicht mehr davon aus, dass die SMS von einer Geschäftspartnerin ist?«

Fee gab keine Antwort.

Giuseppe und seine Begleitung waren mittlerweile an einem silberfarbenen Mercedes-Cabrio angekommen. Eine zierliche Frau mit einem weißgrauen Dutt stand davor.

Ich zögerte.

»Helga, wenn du noch einmal mit ihm reden willst, dann solltest du das jetzt machen, denn gleich ist Giuseppe weg.« Fee stieß mich vorwärts.

Gut, ich würde es tun — zumindest das mit dem Reden — und wenn er mir besonders dumm kam, konnte ich Fees Warnung ja immer noch in den Wind schlagen und ihm meine Handtasche oder etwas Ähnliches über den Kopf ziehen. Um mir Mut zu machen, wiederholte ich noch einmal kurz, was ich ihm sagen wollte: Giuseppe, absolut enttäuscht, das Allerletzte, nie wieder sehen, mein Leben zerstört. Nein, den letzten Teil musste ich streichen, der war zu melodramatisch. Ich hasse dich. Auch nicht besser.

»Helga, jetzt geh!« Fee versetzte mir erneut einen Schubs, denn Giuseppe fing an, Angelas Gepäck in den Kofferraum des Cabrios zu laden.

Aber ich war noch zu keinem Ergebnis gekommen. Vielleicht sollte ich Stärke demonstrieren und sagen: Dass ich dich los bin, ist das Beste, was mir passieren konnte. Nein. Zu klischeehaft.

Die ältere Frau öffnete die Fahrertür und Angela kletterte auf die Rückbank. Giuseppe nahm auf dem Beifahrersitz Platz.

Mein Gott, mir musste doch etwas einfallen. Schnell! Vielleicht Ich wünsche dir viel Spaß. Zu ironisch. Oder Gut, dass ich jetzt kein schlechtes Gewissen mehr haben muss, weil ich dich schon seit Monaten mit einem meiner Kollegen betrüge! Würde mir an sich recht gut gefallen, klang aber ziemlich unglaubwürdig. Ach, ich würde den letzten Satz einfach weglassen und mit Ich möchte dich nie wiedersehen aufhören!

Ich schob mich nach vorne, doch es war zu spät. Die ältere Frau zog die Fahrertür zu, der Motor heulte auf und schon war der Mercedes verschwunden. Schweigend sahen Fee und ich ihm nach.

»Warum bist du nicht zu ihm gegangen?«, fragte meine Schwester ungehalten. »Ich habe dich extra zum Flughafen gefahren, und jetzt bist du genauso schlau wie vorher. Zu deiner Wohnung wird er die Kleine wohl kaum bringen.«

Ich ließ mich auf den Bürgersteig sinken. »Ich weiß nicht. Vielleicht, weil ich nicht der Typ bin für laute Szenen in der Öffentlichkeit. Oder, weil ich mir nicht ganz sicher war, was ich ihm genau sagen sollte. Vielleicht aber auch, weil ich auf diese Weise immer noch glauben kann, dass es für alles eine ganz harmlose Erklärung gibt.«

»Und die gibt es bestimmt. Das Mädchen war doch noch so jung. Um die zwanzig. Was sollte die denn mit so einem alten Knacker wie Giuseppe anfangen?«

»Giuseppe ist erst vierzig.«

»Hättest du dich mit zwanzig mit einem doppelt so alten Mann eingelassen?«

»Mit Sting schon.« Ich lächelte schwach.

»Giuseppe ist aber nicht Sting. Und wer war die alte Frau? Doch bestimmt die Oma des Mädchens.«

»Oder ihre Chauffeurin.«

»Die Chauffeurin. Das glaubst du doch wohl selbst nicht, du Dummchen.«

»Angela hat bestimmt eine Chauffeurin. Sie hat eine Wartelisten-Handtasche und ein teures Cabrio. Warum also nicht auch eine Chauffeurin?«

Mir war zum Weinen zumute. Ich würde jetzt nach Hause fahren und googeln, ob Jungfräulichkeit eine zwingende Voraussetzung für das Leben als Nonne war oder ob es reichte, wenn man beim Eintritt ins Kloster einen Schwur ablegte, enthaltsam zu bleiben.

In diesem Moment vibrierte es in meiner Jeans. Ich hatte eine Kurzmitteilung bekommen. Bestimmt von meiner Mutter. Seit Fee ihr vor zwei Wochen einen ganzen Abend lang die Funktionen ihres neuen Handys erklärt hatte und sie nun wusste, wie man SMS schreibt, bombardierte sie mich ständig mit diversen Details aus ihrem Alltagsleben. Tatsächlich!

Bin beim Einkaufen und stehe nun in der Schlange an der Kasse. Hast du am Wochenende Zeit?

Na klasse! Als ich gerade dabei war, das Handy wieder einzustecken, piepste es erneut.

Wenn sie mir jetzt eine Auflistung ihrer Wochenendeinkäufe schickte, würde ich dieses verfluchte Gerät in den nächsten Mülleimer werfen.

Doch die Nachricht kam von Giuseppe.

Gesamter Luftraum ist gesperrt. Habe Mietwagen genommen. Ruf dich an, wenn ich da bin! Ti amo!

»Was ist?« Fee stellte sich auf die Zehenspitzen und versuchte, einen Blick auf das Display zu werfen.

»Giuseppe hat mir geschrieben«, antwortete ich nachdenklich. Ich hielt meiner Schwester die Textnachricht unter die Nase.

»Aber das ist doch toll!« Fee nahm mich in den Arm. »Siehst du! Es gibt für alles eine ganz harmlose Erklärung. Er teilt sich mit dem Mädchen und seiner Oma nur einen Mietwagen.«

War das wirklich toll? Ich schüttelte Fee ab. Ihre Euphorie erschien mir übertrieben. Klar, die junge Frau konnte eine Zufallsbekanntschaft und die alte Dame ihre Oma sein. Aber es konnte sich bei dem Mädchen auch um Angela handeln und bei der anderen Frau eben doch um einen weiblichen, zugegebenermaßen schon recht alten Chauffeur. An der Theorie mit dem geteilten Mietwagen war etwas dran, aber erklärte sie die SMS von Angela? Nein!

Vor mir tauchte erneut die Seifenblase mit der Schlafzimmer-Szenerie auf. Nur, dass dieses Mal nicht Penelope Cruz neben Giuseppe die weibliche Hauptrolle spielte, sondern Angela mit der Wartelisten-Handtasche. Doch als wäre diese Sexszene nicht genug, fiel mir noch etwas anderes auf: Ich blickte auf Angelas gerundete Körpermitte. Ja! Sie war eindeutig schwanger.

Jetzt reichte es! Ich würde nicht tatenlos zusehen, wie diese Frau genau das bekam, was ich schon seit Jahren wollte. Und auf einmal wusste ich genau, was ich zu tun hatte.

»Ich werde ihm nachfahren.«

»Was?« Fee blieb abrupt stehen und starrte mich an.

»Ich muss wissen, was es mit dieser SMS auf sich hat. Kann ich dein Auto haben?«

»Nein. Das brauche ich selbst.«

»Du willst morgen nach New York fliegen.«

Fee trommelte mit ihrem Fuß auf den Boden. »Helga, du hast selbst gesehen, dass auf unbestimmte Zeit alle Flüge gestrichen sind. Wenn der Dreh morgen platzt, muss ich mir eine Alternative in Deutschland überlegen, und dazu muss ich mobil sein. Außerdem kann ich diese vollkommen überstürzte Aktion nicht unterstützen.«

»Das sagt die Richtige. Weißt du noch, wie du mit Nina kurz nach eurem Abitur nach Köln gefahren bist, weil Tante Jutta behauptet hat, dass Robbie Williams im gleichen Hotel wie sie abgestiegen sei?«

»Natürlich erinnere ich mich. Auf dem Weg dorthin ist uns ein Reifen geplatzt, wir mussten zwei Stunden im strömenden Regen auf der Autobahn warten, bis der ADAC kam, und dann stellte sich heraus, dass der Mann im Zimmer neben Tante Jutta Florian Silbereisen war. Sie hatte die Namen verwechselt.« Fee schauderte. »Siehst du! Ich weiß, wovon ich rede. Seit diesem Erlebnis denke ich lieber zweimal nach, bevor ich mich zu unüberlegten Handlungen hinreißen lasse.«

Ich sah sie belustigt an. »Und warum hast du auf dem Three-Doors-Down-Konzert deinen BH ausgezogen und auf die Bühne geworfen, obwohl du darüber nur eine transparente Bluse getragen hast? Streite es nicht ab! Nina hat mir davon erzählt.«

Fee sah mich herablassend an. »Ich war Anfang zwanzig und hatte zu viel getrunken. Du bist Ende dreißig und völlig nüchtern. Diese beiden Dinge kann man überhaupt nicht vergleichen.«

»Aber erst vor zwei Jahren …«

»Helga, ich bin kein gutes Vorbild. Also hör auf in meiner Vergangenheit herumzukramen, um deine hirnlose Idee zu rechtfertigen. Du bekommst mein Auto nicht. Punkt!«

»Dann hilfst du mir eben nicht«, entgegnete ich beleidigt. »Wofür gibt es schließlich Mietwagen?«

»Helga, du bist doch sonst niemand, der sich zu spontanen Handlungen hinreißen lässt. Du kannst unmöglich ernsthaft vorhaben, Giuseppe in die Toskana hinterherzufahren? Wie oft bist du durch die praktische Führerscheinprüfung gefallen? Drei- oder viermal?«

»So oft nun auch wieder nicht«, antwortete ich so würdevoll wie möglich. Die verpatzten Fahrprüfungen waren ein Thema, an das ich nicht gern erinnert wurde.

* * *

Mit achtzehn hatte ich nämlich tatsächlich das Unmögliche geschafft, gleich zweimal hintereinander durch die praktische Führerscheinprüfung zu fallen. Auch wenn es nie meine Schuld gewesen war. Ein Fußgänger tauchte aus dem Nichts auf und überlebte nur aufgrund des beherzten Eingreifens meines Fahrlehrers, das Fahrzeug vor mir bremste plötzlich, in einer Ortschaft hatten sie über Nacht das Tempo-50- gegen ein Tempo-30-Schild ausgetauscht. Aber all das änderte nichts am Ergebnis: Der Führerschein blieb mir verwehrt. Nach dem dritten Durchfallen, so kursierte zumindest das Gerücht, musste man zu einem Idiotentest gehen. Ich hatte solche Angst davor, als zukünftige Akademikerin einen solchen Test absolvieren zu müssen, dass ich nächtelang nicht schlafen konnte. Während der gesamten Prüfung zitterten meine Füße so stark, dass ich es kaum schaffte, das Gas- und das Bremspedal durchzutreten, und das Auto bewegte sich nur stoßweise vor- oder rückwärts. Ich sah mich im Geiste schon geometrische Figuren in dazu passende Löcher stecken, aber überraschenderweise drückte der Prüfer dieses Mal beide Augen zu und ich bekam meinen Führerschein. Wahrscheinlich hatte mein Fahrlehrer den Prüfer bestochen. Anscheinend war er sich sicher, dass ich nicht versuchen würde, eine Kugel durch ein quadratisches Loch zu quetschen, und hatte Angst davor, dass ich wiederkam.

* * *

Fee hielt mich am Ärmel fest. »Bitte überleg es dir noch einmal!«

»Ich kann es mir nicht noch einmal überlegen. Ich muss jetzt wissen, ob er ein Verhältnis mit dieser Angela hat oder nicht.«

»Dann warte doch, bis er aus Italien zurück ist. Er will schließlich nur für ein verlängertes Wochenende dort bleiben. Oder ruf ihn an und fordere eine Erklärung für alles!«

»Wie stellst du dir das vor? Soll ich das ganze Wochenende in meiner Wohnung bleiben und Däumchen drehen, während er sich mit seiner Geliebten vergnügt? Und glaubst du wirklich, dass er mir am Telefon die Wahrheit sagen wird? Bestimmt nicht. Ich muss mir vor Ort Gewissheit verschaffen, ob er mir untreu ist oder nicht.«

»Aber du kannst jetzt nicht einfach wegfahren. Was ist mit deinem Seminar?«

»Ich rufe im Büro an und sage, ich bin krank geworden. So etwas kommt vor.«

»Und wie willst du Giuseppe in Italien überhaupt finden? Wenn er überhaupt in Italien ist. Er könnte auch auf dem Weg nach Paris sein.«

»Er hat mir die Telefonnummer eines Hotels in Lucca gegeben.«

»Aber Lucca ist groß und du hast überhaupt nichts zum Anziehen dabei und … noch nicht einmal eine Zahnbürste.«

»Ich habe meine Kreditkarte dabei. Und Zahnbürsten gibt es in Italien auch. Und so groß kann die Stadt gar nicht sein. Ich werde mir einen Stadtplan kaufen.«

»Helga, glaub mir«, Fees Stimme bekam einen leicht hysterischen Klang, »du bist dabei, eine riesengroße Dummheit zu begehen. Du bist die schlechteste Autofahrerin aller Zeiten. Ich flehe dich an, warte erst einmal ab!«

»Ich habe keine Zeit mehr zu warten.«

»Das ist Unsinn, Giuseppe ist in fünf Tagen wieder da. In fünf Tagen! Du wirst sehen, die Zeit vergeht wie im Flug. Ich lenke dich ab. Wir könnten ins Kino gehen. Oder in die Pinakothek der Moderne. Und morgen stehe ich auf der Gästeliste einer Shop-Eröffnung, zu der auch Florian David Fitz kommen soll. Ich könnte dich mitnehmen. Das New-York-Projekt ist sowieso geplatzt.«

»Fee, das Angebot mit Florian David Fitz ist wirklich sehr verlockend, aber ich bin sechsunddreißig Jahre alt, ledig und wünsche mir mindestens vier Kinder. Selbst wenn ich zweimal Zwillinge bekomme, ist es sehr unwahrscheinlich, dass ich dieses Ziel noch erreiche, bevor ich vierzig bin. Glaub mir, ich habe keine Zeit mehr, um abzuwarten.«

»Du redest Unsinn. Die Mutter von Sarah Connor hat mit fünfzig noch Zwillinge bekommen.«

Ich sah meine Schwester nachsichtig an. »Ja, die Mutter von Sarah Connor. Aber ich … Weißt du eigentlich, dass eine Akademikerin um die Vierzig eine größere Chance hat, einem terroristischen Anschlag zum Opfer zu fallen, als noch den Mann fürs Leben zu finden?«

Fee grinste. »Von wem hast du das denn?«

»Von unserer Mutter.«

»Und woher hat die es? Aus der Bunten? Uuuuh!« Sie wedelte mit der Hand vor ihrem Gesicht herum. »Eine höchst sichere Quelle.«

Ich zuckte mit den Schultern. »Woher sie es hat, ist doch egal. Aber du verstehst nicht, was ich sagen will: Wenn ich Kinder haben möchte, dann muss es bald sein. Wenn Giuseppe mich also betrügt, muss ich es jetzt wissen und nicht erst in ein paar Monaten.«

»Selbst wenn er dich wirklich betrügt, was ich mir immer noch nicht vorstellen kann, würdest du einen anderen finden, egal, was irgendwelche Statistiken sagen. Du bist groß, schlank …«

»Aber nicht mehr so schlank wie noch vor ein paar Jahren.«

»Das mag sein, aber für dein Alter bist du immer noch schlank genug. Du hast einen gut bezahlten Job, eine schöne Wohnung in der Münchner Innenstadt …«, fuhr sie fort.

»Ich habe einen C-Cup«, warf ich ein.

»Genau, du hast einen C-Cup. Was will ein Mann mehr? Gut, du hast keinen Fernseher und ziehst dich nicht immer vorteilhaft an. Dein Haar könnte ein paar Strähnchen und einen neuen Schnitt vertragen. Die paar Falten, die du schon hast, wären mit Hyaluronsäure oder Botox leicht zu beseitigen.«

Ich unterbrach sie. »Den größten Nachteil hast du aber vergessen: Ich habe dich als jüngere Schwester und du bist, was kaum zu glauben ist, noch nicht einmal das allernervigste Exemplar in meiner Familie.« Meine Stimme nahm einen festeren Klang an. »Und da ich nicht mit dir, Mia, Lilly oder unseren Eltern, sondern mit einem gutaussehenden Mann und vier süßen Kindern alt werden will, werde ich Giuseppe jetzt nachfahren und mich vor Ort davon überzeugen, woran ich bei ihm bin. Wenn er ein Verhältnis mit dieser Angela hat, werde ich mich von ihm trennen und mir einen anderen suchen. Wenn nicht, dann werde ich mich dieses Wochenende mit ihm durch die italienischen Hotelbetten wälzen, ganz egal, wie viel er zu tun hat, und ihn nicht in Ruhe lassen, bevor das Erste dieser vier Kinder in meinem Bauch ist.«

»Wenn du wirklich fest davon überzeugt bist, dass …«

»Bin ich.«

»Dann fahr ihm nach. Auch wenn ich nicht glaube, dass du noch einen Mietwagen bekommst. Und ich werde dir definitiv nicht mein Auto zur Verfügung stellen, damit du in dein Unglück rennst.«

»Ich habe also deinen Segen?«

»Brauchst du ihn denn?« Sie verdrehte genervt die Augen. »Hau schon ab und versuche dein Glück! Ich hole mir jetzt einen Kaffee und überlege, was ich an meinem geplatzten Dreh noch retten kann.«

Ich rannte zurück in den Terminal. Dort stellte ich mich vor die Autovermietung mit der kürzesten Schlange. Doch ich hatte kein Glück. Bei Europcar gab es keine Autos mehr, man bot mir aber an, mich auf eine Warteliste zu setzen. Das gleiche Angebot bekam ich von Hertz und Alamo. Bei der letzten Adresse hatte ich jedoch Glück. Der nette junge Mann hinter dem Schreibtisch konnte mir zwar auch keinen Wagen anbieten, meinte aber gehört zu haben, dass Mietwagen München noch mehrere Autos hätte. Die Agentur befände sich nämlich nicht im Terminal, sondern ein paar Straßen weiter. Da er diese Information aber auch garantiert allen fünfzig Reisenden vor mir gegeben hatte, war Eile angesagt.

Ich ließ mir auf einem Plan des Flughafens den Standort von Mietwagen München zeigen und sprintete los.

* * *

»Ich brauche ein Auto, schnell. Können Sie mir helfen?« Atemlos stürzte ich auf einen Mann mit weißem Hemd und Krawatte zu, der gerade aus der kleinen Autovermietung kam und aussah wie ein Immobilienmakler oder Bankkaufmann, also wie einer, der sich auskannte.

Doch er zuckte nur mit den Schultern. »Nein, tut mir leid. Wie es aussieht, gibt es am ganzen Flughafen keine Mietwagen mehr. Ich werde versuchen, mir ein Taxi zu organisieren.« Mürrisch verzog er das Gesicht und ging weiter.

»Oh Gott, sind Sie sicher?«, rief ich ihm hinterher. »Aber am Terminal hat man mir erzählt, dass Mietwagen München noch welche hat. Gibt es wirklich gar kein Auto mehr? Kein einziges?«

Er blieb kurz stehen und drehte sich um. »Kein richtiges auf jeden Fall. Einen Smart Forfour wollten sie mir andrehen, mit minimaler Ausstattung. Aber damit werde ich ja wohl kaum von hier bis nach Budapest fahren.« Er lachte humorlos.

Ich atmete auf. Es gab doch einen Gott! Die Autovermietung hatte einen Smart. Wunderbar! Mehr brauchte ich nicht. Ich setzte mich in Bewegung. Im Laufen kramte ich aus meiner Handtasche mein Portemonnaie hervor und holte meine Visa-Karte heraus.

»Ich nehme den Smart. Der Smart genügt mir!«, schrie ich, kaum dass ich die Tür geöffnet hatte. Meine Kreditkarte hielt ich wie einen Pokal in die Höhe, um meine finanzielle Liquidität zu beweisen. Ich schob mich vor einen Mann in einer braunen Lederjacke und blieb schwer atmend vor einem Schreibtisch stehen, hinter dem eine sauertöpfisch aussehende Frau um die Vierzig saß.

»He.« Der Mann drängte mich zur Seite. »Ich war zuerst da.«

Ich ignorierte ihn. »Ich brauche ein Auto, dringend«, wandte ich mich an die Frau.

Der Mann mischte sich erneut ein. »Ja, aber erst, nachdem ich ein Auto bekommen habe. Sie haben sich vorgedrängelt.«

»Nein. Ich habe Sie bloß überholt. Oder?« Hilfesuchend blickte ich die Frau an.

Doch deren Miene blieb unbewegt. »Ich kann nicht sagen, wer von Ihnen zuerst da war. Machen Sie das unter sich aus! Ich habe auf jeden Fall nur noch einen Mietwagen.«

Ich schenkte dem Mann einen flehenden Augenaufschlag. Doch er erwiderte meinen Blick ungerührt und kramte aus seiner Lederjacke eine Schachtel Zigaretten hervor.

»Entschuldigen Sie. Aber hier drinnen ist das Rauchen verboten. Bitte gehen Sie!«, warf die Frau von der Autovermietung ein, nun ziemlich genervt.

»Es zählt nicht, wer zuerst das Geschäft betreten hat, sondern, wer zuerst am Schreibtisch gestanden hat. Und das war ich«, meldete ich mich wieder zu Wort.

Auch mein Gegenüber beachtete die Frau nicht, sondern steckte sich ungeachtet ihres Verbots eine Zigarette in den Mund. »Das sehe ich ein wenig anders.« Er zückte ein Feuerzeug.

»Ich habe Ihnen gerade gesagt, dass Sie hier drinnen nicht rauchen dürfen.« Die sauertöpfische Dame stand auf und geleitete uns unsanft vor die Tür. »Kommen Sie wieder herein, wenn Sie sich entschieden haben, wer zuerst da war.«

Mein Gott, wie kindisch! Ich stritt mich mit dem Fremden herum, als wären wir Kleinkinder. Ich war Erster! Nein, ich! Das ist mein Auto! Nein, meins! Aber es half nichts. In dieser Autovermietung schien es den letzten Mietwagen Münchens zu geben, und den musste ich bekommen. Kostete es, was es wolle.

Ich wedelte mit meiner Visa-Karte vor der Nase meines Kontrahenten herum. »Wenn Sie mir das Auto überlassen, bezahle ich Ihnen, soviel Sie wollen. Das hier ist ein Notfall!«

»Wer stirbt?«

»Niemand. Was soll das?«

»Sie sprachen von einem Notfall. Brauchen Sie eine neue Niere?«

»Nein.«

»Na dann.« Er verzog seine Lippen zu einem herablassenden Lächeln und musterte mich betont langsam von Kopf bis Fuß.

»Es ist trotzdem ein Notfall«, beharrte ich ungeduldig.

»Dann ist Ihr Notfall aber kaum größer als meiner. Ich habe einen wichtigen Termin in Italien. Und Sie?«

»Sie müssen nach Italien!«, rief ich aufgeregt. »Genau wie ich. Wohin wollen Sie?«

Er zündete sich die Zigarette an und atmete den Rauch tief ein, bevor er antwortete. »Nach Vinci.«

»Nach Vinci? Das ist ganz in der Nähe von Lucca. Dorthin muss ich nämlich. Lassen Sie uns den Wagen gemeinsam mieten.« Ich versuchte, ein begeistertes Gesicht zu machen, auch wenn sich mein Innerstes zusammenkrampfte. Siebenhundert Kilometer, zusammen mit diesem Ekel in einem Auto. Und dann auch noch in einem Smart! Aber wenn es die einzige Möglichkeit war, endlich Gewissheit zu bekommen, dann würde ich das Opfer auf mich nehmen. Der Zweck heiligte ja bekanntlich fast alle Mittel.

Anscheinend hegte er ähnlich unerfreuliche Gedanken, was meine Person anging, denn er verzog das Gesicht beinah schmerzhaft, als würde er innerlich mit sich kämpfen. Erst nach zwei weiteren Zügen an der Zigarette schien er sich zu einer Entscheidung durchgerungen zu haben.

»Gut! Teilen wir uns das Auto!« Seine Stimme ließ jegliche Begeisterung vermissen.

»Super! Vielen Dank!« Ich überlegte, ob ich ihm um den Hals fallen sollte, unterließ es aber und tätschelte nur kurz seinen Arm. »Aber ich möchte als zweiter Fahrer eingetragen werden.«

Er seufzte. »Meinetwegen. Bevor wir losfahren, muss ich allerdings noch etwas essen.«

»Das geht nicht.« Ich zog ihn in Richtung Autovermietung. »Ich muss sofort los.«

»Und ich muss etwas essen. Wenn Sie wollen, dass ich Sie mitnehme, werden Sie noch einen Moment warten müssen.« Er warf die Zigarette auf den Boden und trat heftig auf ihr herum. Bestimmt stellte er sich auf dem kleinen, weißen Papier gerade mein Gesicht vor!