Auswandern nach Spanien - Elke Benicke - E-Book

Auswandern nach Spanien E-Book

Elke Benicke

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Beschreibung

Spanien ist ein beliebtes Land für alle, die sich verändern wollen. Gleich ob Arbeitnehmer, Selbständige oder Rentner: Sonne, Meer und südländisches Flair üben eine magische Anziehungskraft aus. Die Einreise nach und das Leben in Spanien gestalten sich relativ einfach. Das vorliegende Buch geht daher besonders auf die Arbeits- und Lebensbedingungen in Spanien ein. Die Autorin gibt viele wertvolle Tipps und bündelt die verschiedenen offiziellen Informationen zu einem verständlichen und übersichtlichen Ratgeber.

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Seitenzahl: 180

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Auswandern nach Spanien

Viele Tipps und Infos zu Einreise und Formalitäten,

Jobsuche und Leben in Spanien

Elke Benicke

Herausgegeben von Ertay Hayit

Die Informationen in diesem Buch sind mit größtmöglicher Sorgfalt zusammengetragen. Für die Richtigkeit der Angaben wird seitens der Autorin und des Verlags jedoch keine Gewähr übernommen. Es liegt in Ihrer eigenen Verantwortung, sich bei den zuständigen spanischen Stellen und Behörden verbindlich zu informieren.

Anregungen und Kommentare an die Verlagsadresse oder per E-Mail an [email protected] sind gerne gesehen.

Die Vorauflagen dieses Titels erschienen unter dem Mädchennamen der Autorin, Elke Dannhäuser.

ISBN Print: 978-3-87322-236-6 ISBN PDF: 978-3-87322-237-3 ISBN E-Pub: 978-3-87322-238-0 ISBN mobi: 978-3-87322-239-7

Impressum:

Herausgeber: Ertay Hayit, M.A.

Autorin: Elke Benicke (geb. Dannhäuser), M.A.

Fotos: Sarah Walter, Ertay Hayit

Foto Flamenco (S. 137): ChiccoDodiFC-Fotolia.com

Karten: Jochen Fischer, Aichach Lektorat: Ute Hayit

Satz: Daniel Driever

Produktion: Mundo Marketing GmbH, Köln

4. überarbeitete Auflage 2015

© copyright 2005, 2006, 2010, 2015 Mundo Marketing GmbH, Köln

Alle Rechte vorbehalten, All rights reserved Printed in Germany

www.hayit.de

Auswandern nach Spanien

Spanien ist ein beliebtes Land für alle, die sich verändern wollen. Gleich ob Arbeitnehmer, Selbstständige oder Rentner: Sonne, Meer und südländisches Flair üben auf viele Auswanderungswillige eine magische Anziehungskraft aus.

Doch auch wenn die Einreisebestimmungen des europäischen Lands keine allzu hohe Hürde darstellen, will das Unternehmen „Auswandern nach Spanien“ gründlich vorbereitet sein.

Das vorliegende Buch aus der Serie „Hayit Ratgeber“ bietet Ihnen daher Unterstützung bei den formalen Dingen, die einem Umzug nach Spanien vorangehen. Sie erfahren, wann Sie sich an wen wenden müssen wenn Sie Arbeit suchen, eine berufliche Existenz als Selbstständiger gründen wollen oder einfach Ihren Lebensabend in Spanien verbringen möchten.

Die Insiderin Elke Benicke gibt außerdem Studenten wertvolle Tipps und bündelt verständlich die verschiedenen offiziellen Informationen. Unverzichtbares Hintergrundwissen zu Land und Leuten sowie ein ausführliches Adress- und Internetadressverzeichnis vervollständigen den Ratgeber.

Ertay Hayit, M.A. Herausgeber

Die Autorin

Die Autorin Elke Benicke hat spanischsprachige Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz und der Universidad de Barcelona studiert.

Um ihren Aufenthalt in der katalanischen Hauptstadt zu finanzieren, arbeitete sie als Dozentin für Deutsch in Festanstellung. So lernte sie nicht nur Land und Leute im spanischen Alltag kennen, sondern auch die vielen kleinen Hürden im Arbeits- und Sozialsystem zu überwinden.

I. Vorwort: Warum nach Spanien?

¿Porqué no? lautet die Antwort, denn gute Gründe für ein Leben in Spanien gibt es viele. Die meisten deutschen Auswanderer sehnen sich nach Sonne und Meer. Einige haben sich verliebt in einen Küstenabschnitt, eine Stadt wie Barcelona, die Siestas und die Fiestas, eine Spanierin oder einen Spanier. Manch einer hat den baskischen Norden mit seinen engen Tälern und grünen Almen durchwandert oder bei den Windmühlen auf dem kargen kastilischen Hochplateau unter der sengenden Sonne geschwitzt. Wenige haben auch Einheimische näher kennen gelernt und festgestellt, dass sie nicht nur Spanier sind, sondern von Herzen Basken, Katalanen, Galicier oder Andalusier. Je mehr ein Auswanderer über die neue Heimat und ihre Bewohner weiß, desto besser ist er vor Enttäuschungen geschützt und desto schneller lebt er sich ein.

Das Kapitel „Land und Leute“ fasst das Wichtigste zu Geschichte, Kunst und Literatur zusammen, informiert über die wirtschaftliche Situation, die spanische Politik und Medienlandschaft und beschreibt Geographie, Klima und Wirtschaft jeder einzelnen der 17 Autonomen Regionen Spaniens.

Informationen zur Situation auf dem spanischen Arbeitsmarkt, Stellensuche und Bewerbung oder über die notwendigen Formalitäten zur Gründung eines Unternehmens bietet das Kapitel „Dauer und Gestaltung des Aufenthalts“. Rentner erfahren in diesem Abschnitt, was es im Zusammenhang mit Rentenzahlung und der Kranken-/Pflegeversicherung zu beachten gilt.

Um herauszufinden, ob ein Leben und Arbeiten unter spanischer Sonne tatsächlich den eigenen Vorstellungen entspricht, muss man nicht gleich für immer auswandern. Vor allem jungen Menschen bieten sich vielerlei Möglichkeiten für einen zunächst zeitlich begrenzten Aufenthalt, zum Beispiel als Student, Praktikant, Saisonarbeiter oder Au-Pair. Auch hierzu finden sich unter „Dauer und Gestaltung des Aufenthalts“ viele Anregungen und Links.

Völlig unkompliziert gestaltet sich die Einreise und die Niederlassung in Spanien. Entsprechend kurz sind die Kapitel „Abschied von Deutschland“ und „Ankunft in Spanien“ gehalten. Denn zu den Grundfreiheiten innerhalb der Europäischen Union zählen neben der Arbeitnehmer- und Dienstleistungsfreiheit auch die Niederlassungsfreiheit sowie der freie Kapitalverkehr. Dies bedeutet, dass jeder EU-Bürger in jedem Land der EU eine Arbeit annehmen oder eine selbstständige Beschäftigung ausüben darf und dass für deutsche Unternehmer in Spanien dieselben gesetzlichen Bestimmungen gelten wie für die Einheimischen.

Seit Februar 2003 benötigen Angestellte, Selbstständige und Studenten keine Aufenthaltgenehmigung (Residencia) mehr. Als Ausweisdokument für Einreise und Aufenthalt genügt der Reisepass oder Personalausweis. Dasselbe gilt für Rentner, die das Pensionsalter in Spanien erreicht haben, seit mindestens drei Jahren im Land ansässig sind und wenigstens zwölf Monate dort gearbeitet haben. Alle anderen erfahren im Kapitel „Aufenthalt und Meldewesen“, wo und wie eine Residencia zu beantragen ist.

In Spanien warten nicht nur Sonne und Meer, sondern auch die Arbeit und der Alltag auf den deutschen Auswanderer. Spätestens jetzt wird ihm klar, wie wichtig es ist, Spanisch zu sprechen. Im Vorteil ist, wer zusätzlich die jeweilige Regionalsprache zumindest in ihren Grundzügen beherrscht.

Viele Details zum Leben in Spanien, angefangen beim Haus-, Wohnungsoder Grundstückserwerb über die medizinische Versorgung, das Bildungssystem, die An- bzw. Abmeldung von Auto und Motorrad bis hin zu den typisch-spanischen Gepflogenheiten finden sich im Kapitel „Leben in Spanien“.

Der Ratgeber „Auswandern nach Spanien“ basiert vorwiegend auf offiziellen Quellen, immer in Rückkoppelung mit den persönlichen Erfahrungen der Autorin. Informationen zu Politik und Wirtschaft stammen unter anderem von der Spanischen Botschaft in Berlin, der Deutschen Botschaft in Madrid, dem Auswärtigen Amt, der Deutschen Handelskammer für Spanien in Frankfurt und verschiedenen spanischen Ministerien.

Das spanische Ministerium für Bildung, Kultur und Sport (Ministerio de Educación, Cultura y Deporte) stand Pate für die Kapitel „Das spanische Bildungssystem“ und den temporären Aufenthalt als Student.

Rechercheunterlagen für das Thema „Arbeiten in Spanien“ lieferten das Staatliche Arbeitsamt (Servicio Público de Empleo Estatal, SEPE) und die Europäische Kommission für Beschäftigung und Soziales (EURopean Employment Services, EURES).

So gut wie alle Zahlen stammen vom Nationalen Statistischen Institut (Instituto Nacional de Estadística, INE) oder von Destatis (Statistisches Bundesamt).

Die jeweils genauen Quellenangaben und weiterführende Links finden sich im Text zu den einzelnen Themen, allgemeine Adressen und Internetadressen im Anhang. Das alles, damit keiner mehr wie Don Quijote gegen Windmühlen kämpfen muss!

Der Traum vom Auswandern... Spaniens Sonnenziele an der Costa Brava

Spanien auf einen Blick

Fläche:505.988 Quadratkilometer

Verwaltung:17 Autonome Regionen, 52 Provinzen

Einwohner:ca. 46.464.053 Einwohner

Hauptstadt:Madrid, 3.165.235 Einwohner

Weitere große Städte:Barcelona (1.602.386), Sevilla (696.676), Valencia (786.424000), Zaragoza (666.058), Málaga (566.913) Stand: 2014

Amtssprache:Spanisch, regional auch: Katalanisch, Galicisch, Baskisch

Politik:Konstitutionelle Monarchie, allgemeines Wahlrecht ab 18 Jahre, Zweikammerparlament (Cortes Generales): Abgeordnetenhaus (Congreso de los Diputados, 350 Mitglieder, Wahl: alle vier Jahre) und Senat (Senado, 259 Mitglieder, davon 208 direkt gewählt, 51 aus den Autonomen Regionen)

Staatsoberhaupt:König Felipe VI., seit Juni 2014

Parteien:Volkspartei (Partido Popular, PP), Sozialistische Arbeiterpartei (Partido Socialista Obrero Español, PSOE), Vereinigte Linke (Izquierda Unida, IU), die Partei Union, Fortschritt und Demokratie (Unión, Progreso y Democracia, UPyD) sowie die regionalen Parteien wie die Bürgerliche Regionalpartei Kataloniens (Convergència i Unió, CiU), die katalanischen Linksnationalisten (Esquerra Republicana de Catalunya, ERC) und die Baskischen Nationalisten (Partido Nacionalista Vasco, PNV).

Seit 2014 spielt auch die neu gegründete Links-Partei „Podemos“ eine zunehmend wichtige Rolle.

Allgemeine Wehrpflicht:nein

Arbeitslosenquote:23,7 % (Stand 2014); für die kommenden Jahre werden leicht sinkende Werte erwartet.

Nationalfeiertag:12. Oktober Entdeckung Amerikas durch Kolumbus Mitgliedschaften:: Europäische Union (EU), NATO (North Atlantic Treaty Organisation), OECD (Organization for Economic Cooperation and Development), OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa), UNO (United Nations Organisation) und WEU (Westeuropäische Union)

Kfz-Kennzeichen:E

II. Dauer und Gestaltung des Aufenthalts

Temporär

Um herauszufinden, ob ein Leben und Arbeiten unter spanischer Sonne tatsächlich den eigenen Vorstellungen entspricht, muss man nicht gleich für immer auswandern. Vor allem jungen Menschen bieten sich vielerlei Möglichkeiten für einen zunächst zeitlich begrenzten Aufenthalt in Spanien. Ob ein komplettes Studium, einige Auslandssemester oder ein Praktikum, es lassen sich gut erste berufliche und private Kontakte knüpfen, die bei einer späteren dauerhaften Übersiedlung von großem Nutzen sein können.

Wer sich noch für kein Studium und keine Berufsausbildung entschieden hat, allerdings schon einen deutlichen Zug nach Spanien verspürt, kann dort als Saisonarbeiter oder Au-Pair erste Arbeits- und eindrucksvolle Lebenserfahrungen sammeln.

Ganz gleich, ob man einen vorübergehenden Aufenthalt als Student, Praktikant, Saisonarbeiter oder Au-Pair anstrebt, in allen Fällen lohnt sich eine gute Vorbereitung, um Enttäuschungen zu vermeiden.

Als Student

Teilstudium oder Vollstudium? Gruppenprogramm oder Einzelaufenthalt? Wofür sich der Einzelne auch entscheidet, wichtig ist zunächst eine lange Vorbereitungszeit. Für die Organisation eines Studienplatzes in Spanien sollte mindestens ein Jahr eingeplant werden.

Teilstudium: Wer ein oder zwei Semester an einer spanischen Hochschule verbringen möchte, lässt sich für diese Zeit am besten beurlauben. Eine Exmatrikulation gefährdet nicht nur den Studienplatz an der deutschen Hochschule, sondern bewirkt auch die Auflösung der bisherigen Krankenversicherung.

Es empfiehlt sich, erst dann nach Spanien zu gehen, wenn man das Fachgebiet zuhause schon überblickt. Außerdem besteht die Möglichkeit, nach dem Studium an einer deutschen Hochschule ein Aufbau- oder Vertiefungsstudium in Spanien zu leisten.

Vollstudium:Ein Studium vom ersten bis zum letzten Semester an einer spanischen Hochschule ist nur dann empfehlenswert, wenn dieses auch dort abgeschlossen wird. Ist eine spätere Rückkehr nach Deutschland nicht ausgeschlossen, sollte sich der angehende Student über die Anerkennung des angestrebten Studienabschlusses in Deutschland informieren.

Um einen finanziell geförderten Studienplatz (Vollstudium) in Spanien kann man sich beim DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst, www.daad.de) oder bei der Organisation ERASMUS (European Community Action Scheme for the Mobility of Students) bewerben. DAAD, ERASMUS oder auch Austauschprogramme an der eigenen Universität übernehmen nicht nur die Organisation des Studienaufenthalts, sondern gewährleisten auch die Anerkennung der in Spanien erbrachten Studien- und Prüfungsleistungen. Selbstverständlich kann jeder Student seinen Studienaufenthalt selbst organisieren. Am besten nach einer Beratung durch das Akademische Auslandsamt oder durch Hochschullehrer des gewählten Fachgebiets, die eventuell Kontakte zu spanischen Hochschulen pflegen.

Sprachkenntnisse:Da kaum Vorlesungen auf Englisch angeboten werden und sich ein Student sowohl mündlich als auch schriftlich zu Themen seines Fachs äußern können sollte, erfordert ein Studium in Spanien sehr gute Sprachkenntnisse. Hochschulen und andere Bildungseinrichtungen bieten eine Vielzahl von Spanischkursen für Anfänger und Fortgeschrittene an. Einen Überblick über alle Veranstaltungen in Spanien bietet das-Ministerium für Bildung, Kultur und Sport (Ministerio de Educación, Cultura y Deporte auf seinem Portal www.universidad.es < Studieren in Spanien (auch in deutscher Sprache).

Für das Studium an einer Universität in Katalonien, Valencia, auf den Balearen sowie in Galicien sind neben dem Spanischen auch Kenntnisse in Katalanisch bzw. Galicisch von großem Vorteil, da viele Vorlesungen in der Regionalsprache gehalten werden.

Studiengebühren:Die Studiengebühren in Spanien sind in den letzten Jahr stark angestiegen. Beträge zwischen 1.000 und 2.000 Euro pro Studienjahr sind für Bachelorstudiengänge zu entrichten. Für Masterstudiengänge können je nach Universität und Region 4000-5000 Euro Studiengebühren und auch mehr anfallen. Der genaue Betrag wird jährlich neu festgesetzt und jeweils im August/September für das beginnende akademische Jahr im Amtsblatt (Boletín Oficial del Estado, www.boe.es) bekanntgegeben.

Universitäten:Bei den spanischen Hochschulen unterscheidet man zwischen öffentlichen Hochschulen (Universidades públicas) und privaten Universitäten (Universidades privadas). Escuelas Superiores entsprechen am ehesten den deutschen Fachhochschulen. Diese enden mit einem berufsqualifizierenden akademischen Abschluss. Die Universidades politécnicas sind vergleichbar mit unseren technischen Hochschulen und auf technische bzw. naturwissenschaftliche Fächer festgelegt.

In Spanien gibt es 50 öffentliche und ca. 32 private Universitäten. Die Hochschulen in Salamanca (gegründet im Jahr 1218), Valladolid (1346) und Barcelona (1450) gehören zu den ältesten in Europa. Eine Liste der spanischen Hochschulen mit ihrem Studienangebot findet sich auf www.universidad.es.

Bachelor- und Masterstudiengänge: Seit dem Studienjahr 2008/2009 ist auch in Spanien das europaweit einheitliche Bachelor- und Masterstudium eingeführt. Bachelor-Studiengänge (Grado) dauern in Spanien vier Jahre, die Masterstudiengänge (Máster) ein Jahr, manchmal auch zwei Jahre. Der Studienabschluss „Máster“ (Máster Universitario) berechtigt zur Promotion.

Neben den Masterstudien gibt es in Spanien berufsbezogene Master, die mit einem hochschuleigenen Titel beendet werden und nicht zur Promotion berechtigen.

Im Rahmen der Hochschulreform wurden so genannte Studienpunkte (Créditos) eingeführt; ein Crédito entspricht zehn Stunden an Lehrveranstaltungen und Selbststudium (Carga lectiva).

Promotion:Promotionsstudiengänge schließen sich an die positiv bewertete Masterarbeit an und ziehen eine Doktorarbeit nach sich. Der Promotionsstudiengang wird je nach Fachrichtung mit dem akademischen Titel Doctorado abgeschlossen und dauert drei bis vier Jahre.

Wie in Deutschland ist auch das spanische Studienjahr in zwei Semester unterteilt. Das erste dauert jeweils von Anfang Mitte September/Anfang Oktober bis Dezember, das zweite von Ende Januar bis Ende Mai. Anschließend finden die Examen statt. Diese Zeiten können allerdings von Universität zu Universität variieren.

Zulassung zum Studium:Voraussetzungen für die Zulassung an einer spanischen Hochschule ist ein Schulabschluss, der dem spanischen Abschluss der Sekundarstufe II (PREU, COU oder Bachiller LOGSE) entspricht. Dieser ist für EU-Bürger mit der allgemeinen Hochschulreife (Abitur) gegeben.

EU-Bürger können sich mittlerweile bei den Universitäten direkt bewerben und einschreiben, ohne die einst verpflichtende Aufnahmeprüfung (Selectividad) absolvieren zu müssen. Zuvor muss man sich jedoch um die Anerkennung seines Abiturs als Zulassungsberechtigung zu spanischen Hochschulen bemühen. Diese (Credencial) ist bei der spanischen Fernuniversität Universidad Nacional de Educación a Distancia (UNED) gegen Gebühr zu beantragen.

Von der jeweiligen Universität, an der das Studium aufgenommen werden soll, wird zusätzlich ein Nachweis der spanischen Sprache verlangt. Dieser kann auch in Form einer Sprachprüfung stattfinden. Die Bedingungen sind bei der Universität rechtzeitig zu erfragen.

Die Zulassung zu einem spanischen Master-Studiengang ist mit einem Bachelor-Titel einer Hochschule des Europäischen Hochschulraums (EHEA) in der Regel problemlos möglich. Die Bewerbung um einen Studienplatz erfolgt direkt an der gewählten Hochschule, die über die Zulassung individuell entscheidet. Über die jeweiligen Zulassungsbedingungen sollte man sich deshalb rechtzeitig bei den Universitäten informieren.

Studentenunterkunft:Das Antragsformular für einen Platz im Studentenwohnheim (Colegio mayor, Residencia) kann bei der jeweiligen Hochschule eingeholt werden. Ein Colegio mayor unterscheidet sich allerdings grundlegend von einem deutschen Wohnheim: Die Studenten wohnen in Ein- bis Vierbettzimmern, bekommen Halb- oder Vollpension. Die Preise liegen bei etwa 500 Euro pro Monat (Info: www.resa.es).

Die Mieten auf dem freien Wohnungsmarkt für ein WG-Zimmer liegen bei rund 300 Euro. In Großstädten wie Madrid und Barcelona fallen die Mieten in der Regel etwas höher aus.

Hilfreich für die WG-Zimmersuche:

www.studis-online.de

www.wg-gesucht.de

Als Praktikant

Ein Praktikum in Spanien bietet sich für Studenten, Hochschulabsolventen, Auszubildende und junge Arbeitnehmer bis etwa ein Jahr nach Abschluss ihrer Ausbildung an. Während des üblicherweise dreimonatigen, maximal zwölfmonatigen Aufenthalts lernt man nicht nur Land und Leute kennen, sondern vor allem auch den spanischen Berufsalltag. Diese ersten beruflichen wie freundschaftlichen Kontakte können für einen späteren dauerhaften Spanienaufenthalt von großem Nutzen sein. Auf jeden Fall bleibt das Auslandspraktikum ein Highlight im Lebenslauf, das von Initiative, Aufgeschlossenheit und Flexibilität zeugt. Einziger Nachteil: Für die geleistete Praktikantenarbeit gibt es meist kein Geld. Wer sich nicht durch eigene Ersparnisse oder elterliche Unterstützung finanzieren kann, sollte rechtzeitig einen Antrag auf Förderung – Auslands-BAföG, DAAD, ErasmusProgramm der EU (siehe unten) – stellen. Zu beachten ist außerdem, dass die Vermittlung oder auch die eigene Suche eines Praktikumsplatzes mindestens sechs, oft bis zu zwölf Monate in Anspruch nehmen kann.

Unter www.adam-europe.eu finden sich Firmen, Kammern, Verbände, Sozialpartner, Berufsbildungseinrichtungen, Schulen, Hochschulen oder Behörden, die an diesem Programm teilnehmen. Die Bewerbung richtet sich direkt an das jeweilige Unternehmen.

Die Dauer der geförderten Praktika liegt für Auszubildende zwischen drei Wochen und neun Monaten, für Studenten zwischen drei und zwölf Monaten und für junge Arbeitnehmer zwischen zwei und zwölf Monaten. Die EU zahlt den Teilnehmern Fahrt- und Lebenshaltungskosten nach fixen Sätzen, ein gewisser Eigenanteil bleibt. Auch das betreffende Unternehmen bekommt einen Zuschuss. Über weitere Details eines Erasmus-geförderten Praktikums informiert die EU-Kommission unter: http://ec.europa.eu/programmes/erasmus-plus

Speziell die Gruppe der Studenten und Hochschulabsolventen erhält Auslandspraktika beim DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst, (www.daad.de), über das Akademische Auslandsamt ihrer Hochschule oder die für die einzelnen Studienfächer zuständigen Vermittlungsorganisationen.

Praktikantenstellen werden außerdem über den nächstgelegenen EURES-Berater (European Employment Services) der Bundesagentur für Arbeit vermittelt.

Selbst suchen können Interessierte unter www.ec.europa.eu/eures oder auch unter www.arbeitsagentur.de über die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV), Villemombler Straße 76, 53123 Bonn, Tel. 02 28 /713- 13 13, Fax 02 28 / 270 1111, [email protected].

Zielgerichteter sucht, wer sich direkt bei spanischen Unternehmen bewirbt. Musterbewerbungen auf Spanisch, auch speziell für Praktikanten, können unter http://www.berufszentrum.de/sp/musterbestellung.html gegen ein Entgelt von vier Euro angefordert werden.

Die aktuellsten Listen mit Firmenadressen erhält man gegen eine Gebühr von rund 35 Euro bei der Spanischen Industrie- und Handelskammer (Cámera Oficial de Comercio e Industria) unter www.camaramadrid.es und der Deutschen Handelskammer mit Niederlassung in Spanien (Cámera Oficial de Comercio Alemana para España) unter www.ahk.es.

Die Deutsche Handelskammer in Spanien vermittelt auch selbst Praktika, siehe http://www.ahk.es/beruf-und-weiterbildung/praktika-und-referendariat.

Weniger mühsam aber teurer ist es, sich einen Praktikumsplatz von professioneller Seite vermitteln zu lassen. Ein Spezialist auf diesem Gebiet ist

zum Beispiel die Spanischakademie (www.spanischakademie.de).

Als Saisonarbeiter

Saisonbedingt werden in Spanien vor allem Erntehelfer, Kellner, Küchenhilfen, Rezeptionisten, Zimmermädchen, Reiseleiter oder Animateure gesucht. Für die meisten Jobangebote ist keine Ausbildung erforderlich. Wichtiger ist ein guter Gesundheitszustand. In der Landwirtschaft gilt es, in gebückter Haltung frühmorgens Wein zu lesen, unter sengender Sonne Orangen zu pflücken oder die Schafe in den Pyrenäen zu hüten – auch bei Wind und Regen. Der Lohn liegt bei mindestens 30 Euro pro Tag, Kost und einfache Logis sind meist frei.

Akkordarbeit ist erlaubt und erwünscht, doch sollten dabei die Früchte unversehrt bleiben. Nach zwei bis drei Wochen ist meist alles abgeerntet und der Saisonarbeiter zieht ein paar Hundert Kilometer weiter in ein Gebiet, wo die Ernte erst beginnt.

Auch die Jobs in Gastronomie, Hotellerie und Tourismus sind körperlich anstrengend, da während der Hauptsaison im jeweiligen Urlaubsgebiet viele Überstunden anstehen. Die Löhne in der Gastronomie liegen bei rund sechs Euro pro Stunde, ein Animateur verdient etwa 550 Euro netto pro Monat. Der Verdienst in diesen Bereichen erhöht sich allerdings um das entsprechende Trinkgeld. Für Kost und Logis ist meist gesorgt. Kontakte zu Einheimischen fallen leicht, da unter den Kollegen wie den Touristen doch auch einige Spanier sind und sich der Arbeitsplatz in größeren Siedlungen oder Städten befindet.

Saisonjobs eignen sich vor allem für junge Leute ab 18 Jahren und können über den nächstgelegenen EURES-Berater (European Employment Services) der Bundesagentur für Arbeit bzw. unter www.ec.europa.eu/eures eingeholt werden. Oder über: www.arbeitsagentur.de, die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV), Villemombler Straße 76, 53123 Bonn, Tel. 02 28 /713-13 13, Fax 02 28 / 270 1111, [email protected].

Weitere Links:

www.pickingjobs.com: Hier sind Erntejobs, andere saisonale landwirtschaftliche Arbeiten und Ferienarbeiten im Freien zu finden (auf Englisch).

www.resortjobs.co.uk: Online-Verzeichnis für Beschäftigungsmöglichkeiten in Ferienzentren (auf Englisch).

Als Au-Pair

Üblicherweise dauert ein Au-Pair-Aufenthalt sechs bis zwölf Monate. Dies ist eine relativ kurze Zeit, doch für junge Menschen lange genug, um herauszufinden, ob ein Leben und Arbeiten in Spanien lieber ein Traum bleiben oder einmal Wirklichkeit werden soll. Sie haben Gelegenheit, in einer spanischen Familie zu wohnen, spanische Gepflogenheiten kennen und die Sprache sprechen zu lernen. Neben einem eigenen Zimmer, Kost und Logis erhalten Au-Pairs ein wöchentliches Taschengeld, das je nach Arbeitszeit zwischen 50 und 200 Euro liegt. Ihnen steht pro Woche ein freier Tag und alle sechs Monate eine Woche bezahlter Urlaub zu.

Im Gegenzug – denn Au-Pair bedeutet „auf Gegenseitigkeit“ – leisten sie Dienste im Haushalt der Gastfamilie. Die Hauptaufgabe eines Au-Pairs (Niñera) liegt in der Kinderbetreuung. Hinzu kommen kleinere Tätigkeiten wie Tisch decken, Staub saugen oder die Geschirrspülmaschine ausräumen. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt zwischen 25 bis 30 Stunden, kann aber in Absprache mit der Gastfamilie variieren. Abendliches Babysitten sollte nicht öfter als drei Mal pro Woche stattfinden.

Einige Agenturen oder Gastfamilien organisieren einen Sprachkurs vor Ort, die Kosten werden jedoch nur selten übernommen. Auch die An- und Abreise sowie ein Versicherungspaket, das die jeweilige Agentur zur Verfügung stellt, ist von den Au-Pairs zu bezahlen.

Wer sich um eine Au-Pair-Stelle in einer spanischen Gastfamilie bewerben möchte, sollte dies am besten über eine Agentur tun, zwischen 18 und 27 Jahren alt sein und eine abgeschlossene Schulausbildung haben. Erfahrungen in der Kinderbetreuung, zum Beispiel ein Praktikum im Kindergarten oder ein Säuglingspflegekurs, sind von Vorteil. Auch grundlegende Spanischkenntnisse sollten vorhanden sein. Häufig werden Nichtraucher mit Führerschein bevorzugt.

Weitere Informationen unter:

www.au-pair-society.org Internationaler Verband für die Vermittlung von Au-Pairs. Au pair Society e.V., Bundesverband der Au-Pair-Vermittler, Gasteltern und Au-Pairs, Weisshausstr. 7, 50939 Köln, [email protected]

www.au-pair-vij.org Verein für Internationale Jugendarbeit, Bundesverein e.V. , Urbanstr. 44, 70182 Stuttgart, Kontakt: +49 711 518858- 75.

www.invia.caritas.de Bundesgeschäftsstelle der IN VIA, Verband katholischer Mädchensozialarbeit.

www.iapa.orgInternational Au-Pair Association.

www.au-pair-box.com: Hier können Au-Pairs auch selbst nach Stellenangeboten suchen oder welche aufgeben.

www.au-pair.com: Das ausgefüllte Formular wird ausgewertet und an bestimmte Agenturen weitergeleitet.

www.au-pair-agenturen.de: Liste deutscher Au-Pair-Agenturen.

Literatur:

Carmen Kurz; Au-Pair Guide. Der Wegbegleiter für deine Zeit im Ausland, 2. Auflage 2013.

Checkliste: Was macht eine gute Au-Pair-Agentur aus?

- Eine gute Au-Pair-Agentur steht als Ansprechpartner immer zur Verfügung, zum Beispiel per Hotline oder indem sie regelmäßige Treffen anbietet (Au-Pair-Café).

- Sie legt Wert auf detaillierte Fragebögen, anhand derer beiderseitige Wünsche und Vorstellungen aufeinander abgestimmt werden können.

- Sie informiert sich über den Stand der Spanischkenntnisse.

- Sie fragt nach ärztlichen Attesten, die Auskunft über Allergien oder chronische Krankheiten geben.

- Sie verlangt Referenzen oder Zeugnisse, die Erfahrungen in der Kinderbetreuung belegen.

- Für den Fall, dass Gastfamilie und Au-Pair nicht miteinander auskommen, sieht der Agenturvertrag ein Rücktrittsrecht vor.

Dauerhaft als Arbeitnehmer

Zur Situation auf dem spanischen Arbeitsmarkt

Die Arbeitslosenquote in Spanien liegt bei 23,7 Prozent. Die Arbeitslosigkeit von Jugendlichen (53,7 Prozent) erreichte die jeweils höchste Quote in der EU. Die am stärksten von Arbeitslosigkeit betroffenen Regionen sind die Extremadura, Andalusien und die Kanaren. Die niedrigsten Arbeitslosenquoten verzeichnen Madrid, Aragon und Navarra, gefolgt vom Baskenland, Rioja und Katalonien (Zahlen: Bundesagentur für Arbeit, Oktober 2014).