Bad Earth 19 - Science-Fiction-Serie - Michael Marcus Thurner - E-Book

Bad Earth 19 - Science-Fiction-Serie E-Book

Michael Marcus-Thurner

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Beschreibung

Sie sind Sterbende - und sie betreten eine Welt ohne Sonne


Die Odyssee der beiden gesundheitlich angeschlagenen GenTecs Jarvis und Resnick scheint kein Ende zu nehmen: Kaum haben sie die Dschungelwelt der Luuren verlassen, öffnet sich ihre Kapsel erneut in einer völlig fremden Umgebung.

Die GenTecs begeben sich auf Erkundungstour. Doch die unbekannte Umgebung ist gefährlich. Und abermals müssen sie feststellen, dass sie zum Spielball übergeordneter Interessen geworden sind. Sie haben ihr Schicksal längst nicht mehr selbst in der Hand ...

Bad Earth - das spektakuläre Weltraum-Abenteuer in die Zukunft der Menschheit. Ein atemberaubender Trip in fremde Galaxien, zu epischen Raumschlachten und inmitten eines intergalaktischen Konflikts voller Intrigen.

Die digitale Neuausgabe der Space Opera von Manfred Weinland jetzt endlich und nur als eBooks erhältlich.

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Inhalt

Cover

Über diese Folge

Über die Autoren

Was bisher geschah

Impressum

Fremde unter Fremden

In der nächsten Folge

Über diese Folge

Folge 19: Fremde unter Fremden

Sie sind Sterbende – und sie betreten eine Welt ohne Sonne

Die Odyssee der beiden gesundheitlich angeschlagenen GenTecs Jarvis und Resnick scheint kein Ende zu nehmen: Kaum haben sie die Dschungelwelt der Luuren verlassen, öffnet sich ihre Kapsel erneut in einer völlig fremden Umgebung.

Die GenTecs begeben sich auf Erkundungstour. Doch die unbekannte Umgebung ist gefährlich. Und abermals müssen sie feststellen, dass sie zum Spielball übergeordneter Interessen geworden sind. Sie haben ihr Schicksal längst nicht mehr selbst in der Hand …

Bad Earth – das spektakuläre Weltraum-Abenteuer in die Zukunft der Menschheit. Ein atemberaubender Trip in fremde Galaxien, zu epischen Raumschlachten und inmitten eines intergalaktischen Konflikts voller Intrigen.

Über die Autoren

Manfred Weinland schrieb bereits für renommierte Serien wie Perry Rhodan Taschenbuch, Ren Dhark, Maddrax, Dino-Land, Jerry Cotton, Gespenster Krimi, Professor Zamorra u.a., ehe er das Konzept für die Serie Bad Earth ausarbeitete. Zusammen mit Erfolgsautoren wie Alfred Bekker, Luc Bahl, W. K. Giesa, Peter Haberl, Horst Hoffmann, Claudia Kern, Achim Mehnert, Susan Schwartz, Conrad Shepherd, Marc Tannous, Michael Marcus Thurner und Marten Veit, die ebenfalls alle bereits jahrelange Erfahrung im Schreiben von Science-Fiction-, Action- und Abenteuer- oder Horrorromanen haben, gelang eine ebenso spannungsgeladene wie komplexe Science-Fiction-Serie, die sich einem Thema widmet, das alle interessiert: Der Zukunft der Erde und der Menschheit.

Was bisher geschah

Die irdischen Astronauten John Cloud, Scobee, Resnick und Jarvis verschlägt es in eine düstere Zukunft, in der die Menschen Erinjij genannt werden.

Die Gestrandeten geraten zwischen alle Fronten und schließen sich mit dem Außerirdischen Darnok zusammen. Als sie von Erinjij-Raumschiffen gejagt werden, können sie mit knapper Not in den Aqua-Kubus flüchten. Dort finden sie ein Artefakt, das auf die ominösen Sieben Hirten zurückzugehen scheint: ein gewaltiges, rochenförmiges Raumschiff. Ihnen gelingt die Inbesitznahme, sie taufen es RUBIKON II. Mit diesem Schiff gelingt ihnen die Flucht aus dem Kubus.

Die beiden gesundheitlich angeschlagenen GenTecs Jarvis und Resnick verschlug es jedoch gegen ihren Willen auf einen fremden Planeten. Von dort aus versuchten sie, wieder auf die RUBIKON II zurückzukehren. Doch abermals müssen sie feststellen, dass sie zum Spielball übergeordneter Interessen geworden sind. Sie haben ihr Schicksal längst nicht mehr selbst in der Hand …

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

Für die Originalausgabe: Copyright © 2003/2004 by Bastei Lübbe AG, Köln Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller Verantwortlich für den Inhalt

Für diese Ausgabe: Copyright © 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln

Projektmanagement: Stefan Dagge

Covergestaltung: © Guter Punkt, München www.guter-punkt.de unter Verwendung von Motiven © thinkstock: Globalpix | mppriv | michalz86 | Avesun | 3000ad

eBook-Erstellung: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-4852-1

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Michael Marcus Thurner

Fremde unter Fremden

Sie sind Sterbende – und sie betreten eine Welt ohne Sonne

Weggefährten: Das Nichts

Ich atmete Wasser.

Ich atmete Wasser, und ich sank wie ein Bleigewicht.

Nein, das stimmte nicht.

Denn Bleigewichte trudelten nicht, wie von mehreren Kraftvektoren hin und her gerissen, einmal hierhin und einmal dahin.

Hätte ich die Möglichkeit gehabt, über all dies nachzudenken, hätte ich nichts von dem verstanden, was während meiner Reise hinab in die Dunkelheit geschah.

Ein normales Zeitempfinden wurde durch den einzigen, zentralen Eindruck abgewürgt, der von mir Besitz nahm – ich hatte Todesangst!

***

Resnick öffnete die runde Schleuse der Kapsel und strich sich mit der Hand über den kahlen Kopf.

Am liebsten hätte er das Tor gleich wieder geschlossen …

Die Welt vor seinen Augen bestand aus trockenem Sand, gleichmäßigem Wind und rötlichem Licht. Es erwartete ihn und seinen Gefährten nicht, wie erhofft und herbeigebetet, das abstrakte und nüchterne Innere der RUBIKON II.

»Willkommen in einer schönen, neuen Welt«, murmelte G.T. Jarvis hinter ihm.

Resnick drehte sich um und blickte an seinem Kameraden vorbei.

Das Innere der Kapsel mochte in Menschen ein Gefühl der Klaustrophobie erzeugen. Zumindest in normalen Menschen.

Der Raum durchmaß knapp sieben Meter bei einer Höhe von vier Metern. Doch das eigentlich Erschreckende, das wirklich Einengende, war die Ausstattung.

Das düstere Licht aus mehreren, geschickt verborgenen Quellen warf da und dort Schatten auf Gerätschaften, die keinen ersichtlichen Existenzgrund hatten. Drei Sitzgelegenheiten standen im Zentrum des Raumes. Sie waren ein wenig zu niedrig, ein wenig zu weich und viel zu warm.

Eine scharfe, nach Ammoniak riechende Duftnote belästigte ihren feinen Geruchssinn – manchmal kaum, dann wiederum extrem störend.

Dicht an dicht stehende und aneinander gepresste Maschinen und … Dinge standen dort, wo sich Resnick mehr Ellbogenfreiheit gewünscht hätte, um vorsichtige Untersuchungen anzustellen.

Dieser Raum, diese Kapsel – alles daran wirkte falsch! Noch falscher als das Innere der RUBIKON II.

»Ich denke, wir steigen aus und sehen uns um«, sagte Resnick.

Jarvis nickte.

Dies war kein gewöhnlicher Erkundungsgang.

Dies war mehr eine Flucht.

***

Der unbekannte Transportmechanismus der Kapsel hatte sie bereits einmal, vor wenigen Tagen, auf einer anderen Welt abgesetzt. Es war die wahrscheinliche Ursprungswelt der Luuren gewesen.

Das Wie und Warum war den beiden GenTecs unklar, spielte aber auch keine übergeordnete Rolle. Ihr logischer Verstand – und davon besaßen sie reichlich – schob solcherart quälende Gedanken beiseite.

Natürlich besaßen Jarvis und er Gefühle wie Angst und Freude – doch den Luxus, diese auszuleben, erlaubten sie sich nur zu passenden Gelegenheiten. Furcht wurde genutzt, um zu überleben – man ergab sich ihr nicht und ließ sich von ihr lenken.

Rascheste Anpassung an die jeweilige Situation war eine jener unschätzbaren Fähigkeiten, die ihnen Gen-Techniker und Gehirnchirurgen auf einer unendlich weit entfernten Erde appliziert hatten.

Die Vaaren haben möglicherweise – beziehungsweise sehr wahrscheinlich! – die Luuren als Hilfsvolk für den Aqua-Kubus in einen Frondienst gezwungen, rekapitulierte Resnick in Gedanken das, was sie in Erfahrung gebracht hatten. Es machte für die Erbauer der Transportkugeln, die wahrscheinlich eine übergeordnete Instanz im Aqua-Kubus gewesen waren, durchaus Sinn, die Luuren-Welt weiter unter Beobachtung zu halten.

»Wozu diese Station hier wohl dient?«, fragte ihn Jarvis, der scheinbar seine Gedanken erraten hatte. »Ist dies eine weitere Überwachungsstation für ein weiteres unterdrücktes Volk?«

Sie stiegen aus der Transportkugel und fanden sich auf einem kreisrunden Plateau wieder, drei Meter hoch und mit einem Durchmesser von knapp zehn Metern. Die künstliche Erhebung war den Witterungen der Welt ausgesetzt, auf der sie sich befanden.

Diesmal war es nicht so wie auf dem Heimatplaneten der Luuren, als sie sich im Inneren einer größeren Empfangsstation wiedergefunden hatten.

»Möglich …«, antwortete Resnick nachdenklich. »Aber es ist anders hier, ganz anders.«

Ihre Stimmen erzeugten einen dumpfen Widerhall, sonst war außer dem leisen Pfeifen des Windes nichts zu hören.

Sie blickten sich um.

Über ihnen, in einer Höhe von etwa fünfzig Metern, waberte eine blaue, geschlossene Decke aus Dunst.

Da und dort wuchsen Kristalle aus dem sandigen Boden. Sie sahen aus wie kleine, kantige Kakteen.

Rund um sie herrschte karmesinrotes Licht, das aus dem Boden zu dringen schien. Rot und Blau überlagerten sich am nahen Horizont und wurden zu Violett. Feiner, roter Flugsand, vom Wind hochgewirbelt, beeinträchtigte die Fernsicht zusätzlich. Die hohe Konzentration an schwebenden, leicht reflektierenden Sandkörnern erschuf eine Blickmauer.

»Dieses Plateau ist alt und seit langem ungenutzt«, meinte Resnick.

»Ob es einen leichteren Weg nach unten gibt, als an der Wand nach unten zu klettern?«, fragte Jarvis, und deutete auf den Rand des Plateaus. »Das ist ganz schön steil, und wir haben keine Ausrüstung.« Er fuhr sich durch die kurz geschorenen Haare. Eine Geste, die er sich unbewusst von John Cloud abgesehen hatte.

»Suchen wir«, entgegnete Resnick. Er wischte mit seinen Stiefeln den Sand beiseite und stampfte heftig auf.

Das Geräusch war dumpf und voll. Der Boden bestand aus einer fugenlosen Metallplatte.

Sollte unter ihnen tatsächlich ein Hohlraum, eine Station, existieren, musste sie unter einer meterdicken Metallschicht verborgen sein.

Gewissenhaft und methodisch marschierten sie nebeneinander auf und ab und schoben den Sand großflächig beiseite. Beinahe mechanisch, mit gleichmäßigen Bewegungen, schaufelten sie ihn mit Händen und Füßen über die stumpfe Kante hinab.

»Nichts«, sagte Resnick nach einer Weile. »Keine Fuge, kein Grat, keine Schweißnähte. Wenn ich mich nicht sehr irre, handelt es sich lediglich um eine Landeplattform.«

Jarvis nickte zustimmend. Er legte nachdenklich den Kopf schief.

Resnick kannte diese Körperhaltung seines Freundes. Sie war Ausdruck zutiefst empfundener Unsicherheit.

»Sollen wir hinabsteigen und uns weiter umsehen?«, fragte ihn Jarvis. »Oder versuchen wir unser Glück erneut in der Kapsel?«

Resnick zögerte. Einerseits war er neugierig. Es machte auch Sinn, Informationen über die geheimnisvollen Erbauer der Stationen und der RUBIKON zu sammeln.

Andererseits konnten sie sich nicht schon wieder stunden- oder gar tagelang damit aufhalten, neues Terrain zu erforschen. Sie mussten zurück. Zurück zu Scobee und John Cloud.

Doch es gab einen wichtigen Punkt, den man nicht vergessen durfte.

»Heißt das, du weißt inzwischen, wie man die Kapsel bedient?«, erkundigte sich Resnick ironisch. »Und du hast mir nichts davon gesagt?«

Mit diesem Einwand hatte er natürlich Recht, wie Jarvis zugeben musste. Die Kapsel hatte offenbar einen eigenen Willen. Sogar die Passagiere suchte sie sich selbst aus. Er dachte mit einem Schaudern daran zurück, wie sie das erste Mal hineingesogen wurden. Und auf dem Planeten der Luuren war es genauso geschehen.

Nein, die beiden GenTecs hatten keinen Einfluss auf dieses Fortbewegungsmittel.

»Okay, ich hab nicht nachgedacht«, gab Jarvis zu. »Es scheint so, dass wir uns auch auf diesem Planeten einmal umschauen sollen. Machen wir uns bereit.«

Er verschwand wieder in der Kapsel.

Einen Moment später fluchte er hemmungslos.

Alarmiert überwand Resnick eilig die wenigen Meter, die ihn von dem Eingang der Kapsel trennten. »Was ist los?«

»Sie sind weg! Alle!«

Resnick ahnte bereits, was Jarvis meinte.

»Was?«, fragte er trotzdem.

»Die Waffen! Weder diese starken Laserstrahler noch die Granaten, von denen eine gereicht hat, einen ganzen See zu verdampfen … Nichts!« Beunruhigt tastete Resnick die linke Seite des Anzuges in Hüfthöhe ab, dort, wo er sein Überlebensmesser wusste. Erleichtert spürte er den plastüberzogenen Griff zwischen seinen Fingern.

Jarvis hatte die Bewegung bemerkt und hielt plötzlich seine eigene Klinge in der Hand. »Genau, das ist das Einzige, was wir noch haben.« Wieder fluchte er – und schnitt sich in den Oberarm.

Blut quoll hervor.

Resnick blickte seinen Gefährten verwirrt an. »Was …?«

Jarvis ignorierte ihn, wandte sich der Innenwand der Kapsel zu und schrieb mit seinem eigenen Blut: G.T.

Als er seinen Finger wieder in die rote Flüssigkeit tauchen wollte, die aus dem Schnitt quoll, packte Resnick ihn blitzschnell am Handgelenk.

»Spinnst du?«, wollte der Kahlköpfige wissen.

»Nur noch das: ›was here‹, und ich …«

Jarvis verstummte, als er eine harte Ohrfeige erhielt. Einen Moment starrte er sein Gegenüber an, wollte etwas sagen.

Doch Resnick ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, dass du als Kind die falschen Filme gesehen hast. Aber als vom Militär erzogenen Klon wie ich ist das wohl kaum der Fall.« Einen Moment blickte er Jarvis wütend an. »Komm jetzt!«

Resnick zog seinen Gefährten hinter sich her aus der Kapsel.

Jarvis machte sich los.

»Schon gut!«, knurrte er. Dann ruhiger: »Du hast ja Recht …«

Der Abstieg war wesentlich leichter als erwartet. Nur einen Meter unter der Kante befanden sich Löcher, die wie eine Leiter genutzt werden konnten.

Wenig später erreichten sie den Boden, der aus rotem Sand bestand, und sie gingen schweigend los.

Nach wenigen Minuten sagte Jarvis leise: »Ich musste es tun. Wer auch immer jemals wieder die Kapsel besteigt – er soll wissen, dass ich an Bord war.« Dann schwieg er, und sie schritten rascher aus …

***

Weggefährten: Der Incus (1)

Sein letzter Wirt hatte ihn außerordentlich gesättigt, und dennoch spürte der Incus bereits wieder sich ankündigenden Appetit.

Auf seinem Heimatplaneten war er als Nahrungsphilosoph und Feinschmecker bekannt gewesen, der jedes Essen verweigerte, das auch nur um einen Hauch, um eine Nuance falsch roch. Die Auseinandersetzungen mit Bochelius, dem Starkoch seiner Heimatstadt, waren Legende gewesen.

Hier hatte er sich den Luxus, schlecht schmeckende Nahrung zu verweigern, nie leisten können. Dafür war aber die Auswahl an Geschmacksrichtungen viel größer als auf seinem Heimatplaneten.

Der Incus löste sich hastig und mit einem wohligen Schmatzen von seinem traurigerweise dahingeschiedenen Wirt. Er sprach ein höfliches Dankesgebet, das es seinem Opfer sicherlich leichter machen würde, im jenseitigen Reich seiner Wahl einen adäquaten Platz einzunehmen.

Der Tod des Wirts bereitete ihm keine Sorgen, denn der Incus hatte eine neue Witterung aufgenommen. Zwei Wesen näherten sich. So, wie sie rochen, versprachen sie göttliche kulinarische Wonnen …

***

Resnick dachte darüber nach, wie sie hierher gekommen waren.

Sie hatten sich auf einer Mission zum Mars befunden, dem roten Planeten. Dort sollten sie herausfinden, was mit der ersten, der verschollenen Marsexpedition geschehen war.

Doch von ihrem ursprünglichen Ziel waren sie wohl ein halbes Universum entfernt.

Das Einzige, was er mit ihrem aktuellen Aufenthaltsort gemeinsam hatte, war vermutlich der allgegenwärtige rote Sand.

Resnick spuckte den widerwärtig schmeckenden Staub aus, der zwischen seinen Zähnen knirschte, und brummte unwillig.

»Träumst du schon wieder?«, fragte Jarvis.

»Nein«, log Resnick. »Ich frage mich nur, wohin wir marschieren. Und ob es überhaupt sinnvoll ist, dass wir uns von der Kapsel entfernen.«

»Dieses Thema haben wir bereits durchgekaut.«

»Und wenn sich die Mechanismen der Kapsel aktivieren, während wir hier umherziehen?«

»Dann wird das Ding zweifellos auf uns warten wie letztes Mal«, antwortete Jarvis lakonisch. »Die Frage, der wir uns zwischenzeitlich mangels anderer Beschäftigung stellen können, ist: Warum haben die unbekannten Erbauer gerade auf dieser Welt eine Station aufgebaut?«

Resnick massierte sich die Schläfen. Plötzlich hatte er Kopfschmerzen, und die wurden immer stärker.

Aber ihnen beiden ging es in letzter Zeit immer schlechter. Dafür, dass sie optimierte Menschen waren, war ihre Leistungsfähigkeit bedenklich gesunken.

Jarvis blieb plötzlich stehen.

Resnick prallte fast gegen seinen Rücken. »Was, zum Teufel, ist jetzt wieder los?« Er tat einen Schritt beiseite.

»Das Licht«, murmelte Jarvis, und deutete auf den Boden der Ebene, die leicht nach unten abfiel.

Jetzt sah es auch Resnick.

Lange, parallel zueinander liegende Einschnitte zerfurchten den Boden vor ihnen wie mit einem Lineal gezogen. Vielleicht einen halben Meter tief und maximal zwanzig Zentimeter breit.

Aus ihnen drang jener rötliche Schein, den sie für das natürliche Tageslicht des Planeten gehalten hatten. Die undurchdringliche Dunstwolke oberhalb ihrer Köpfe reflektierte den Lichterschein lediglich blau.

»Ich befürchte, wir müssen unsere Vorstellungen von der Welt, auf der wir uns befinden, ein wenig korrigieren«, meinte Jarvis in jenem gestelzten Ton, in den er immer dann verfiel, wenn er unsicher wurde.

Resnick nickte. »Wir befinden uns zweifellos in einer künstlich gefertigten Umgebung.«

»Du meinst, das alles hier«, Jarvis breitete die Arme aus, »ist von den Erbauern der Station geschaffen worden? Das ist riesig! Was soll das sein? Eine Landebahn für Raumschiffe? Ackerland für irgendwelches Alien-Getreide?«