Bad Earth 4 - Science-Fiction-Serie - Michael Marcus Thurner - E-Book

Bad Earth 4 - Science-Fiction-Serie E-Book

Michael Marcus-Thurner

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Beschreibung

Vorstoß ins Unbekannte - auf den Spuren der Zerstörer


Cloud und die GenTecs befinden sich immer noch auf dem Planeten Kalser. Hier leben die Nargen, geflügelte Humanoide, die von Caar, ihrem Suprio, regiert werden - und bei denen es sich offenbar um die letzten Überlebenden einer einst stolzen Rasse handelt. Doch das gegenseitige Vertrauen ist schwach. Was hat es mit Caar und den Nargen tatsächlich auf sich? Welche Geheimnisse, welches Wissen hüten sie? Welche Ziele verfolgen sie?

Cloud begibt sich auf die Suche nach Antworten und gemeinsam mit seinem Freund Jiim lernt er die Welt unter Eis kennen. Eine Welt, deren Schicksal, so wird sich zeigen, eng mit dem der Erde verflochten ist ...

Bad Earth - das spektakuläre Weltraum-Abenteuer in die Zukunft der Menschheit. Ein atemberaubender Trip in fremde Galaxien, zu epischen Raumschlachten und inmitten eines intergalaktischen Konflikts voller Intrigen.

Die digitale Neuausgabe der Space Opera von Manfred Weinland jetzt endlich und nur als eBooks erhältlich.

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Inhalt

Cover

Über diese Folge

Über die Autoren

Was bisher geschah

Impressum

Welt unter Eis

In der nächsten Folge

Über diese Folge

FOLGE 04: WELT UNTER EIS

Vorstoß ins Unbekannte – auf den Spuren der Zerstörer

Cloud und die GenTecs befinden sich immer noch auf dem Planeten Kalser. Hier leben die Nargen, geflügelte Humanoide, die von Caar, ihrem Suprio, regiert werden – und bei denen es sich offenbar um die letzten Überlebenden einer einst stolzen Rasse handelt. Doch das gegenseitige Vertrauen ist schwach. Was hat es mit Caar und den Nargen tatsächlich auf sich? Welche Geheimnisse, welches Wissen hüten sie? Welche Ziele verfolgen sie?

Cloud begibt sich auf die Suche nach Antworten und gemeinsam mit seinem Freund Jiim lernt er die Welt unter Eis kennen. Eine Welt, deren Schicksal, so wird sich zeigen, eng mit dem der Erde verflochten ist …

Bad Earth – das spektakuläre Weltraum-Abenteuer in die Zukunft der Menschheit. Ein atemberaubender Trip in fremde Galaxien, zu epischen Raumschlachten und inmitten eines intergalaktischen Konflikts voller Intrigen.

Über die Autoren

Manfred Weinland schrieb bereits für renommierte Serien wie Perry Rhodan Taschenbuch, Ren Dhark, Maddrax, Dino-Land, Jerry Cotton, Gespenster Krimi, Professor Zamorra u.a., ehe er das Konzept für die Serie Bad Earth ausarbeitete. Zusammen mit Erfolgsautoren wie Alfred Bekker, Luc Bahl, W. K. Giesa, Peter Haberl, Horst Hoffmann, Claudia Kern, Achim Mehnert, Susan Schwartz, Conrad Shepherd, Marc Tannous, Michael Marcus Thurner und Marten Veit, die ebenfalls alle bereits jahrelange Erfahrung im Schreiben von Science-Fiction-, Action- und Abenteuer- oder Horrorromanen haben, gelang eine ebenso spannungsgeladene wie komplexe Science-Fiction-Serie, die sich einem Thema widmet, das alle interessiert: Der Zukunft der Erde und der Menschheit.

Was bisher geschah

2041, gut zwei Jahrzehnte nach dem Scheitern der ersten Marsmission, sucht ein rätselhaftes Phänomen das Sonnensystem heim. Auf der Erde kommt es zu apokalyptischen Szenen, und Jupiter verwandelt sich in ein Schwarzes Loch, aus dem heraus eine fremde Invasionsflotte Kurs auf die Erde nimmt.

Durch genau dieses Black Hole verschlägt es die Besatzung der RUBIKON in eine unbekannte Region des Alls. John Cloud sowie die GenTecs Scobee, Resnick und Jarvis werden Zeugen einer Raumschlacht, an der irdische Schiffe beteiligt sind.

Haben sie einen Zeitsprung in die Zukunft vollzogen? Und wenn ja, wie weit in die Zukunft? Die Schiffe, die von der Erde zu kommen scheinen, werden jedenfalls auch für die RUBIKON-Crew zur tödlichen Bedrohung, aus der Darnok, ein Außerirdischer, sie rettet. Aber dieser Darnok nennt Cloud und die GenTecs »Mörder seines Volkes« – und setzt sie rücksichtslos auf Kalser, der Welt unter Eis, aus.

Die Crew bekommt Kontakt mit den Nargen, geflügelten Humanoiden, die von Caar, ihrem Suprio, regiert werden – und bei denen es sich offenbar um die letzten Überlebenden einer einst stolzen Rasse handelt.

Es kommt zum Konflikt. In einer Auseinandersetzung erleidet Caar schwerste Verletzungen, und auch John Cloud, der Astronaut von der Erde, verliert das Bewusstsein, als ihn in der Höhle des Suprio ein herabstürzender Balken unter sich begräbt …

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

Für die Originalausgabe: Copyright © 2003/2004 by Bastei Lübbe AG, Köln Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller Verantwortlich für den Inhalt

Für diese Ausgabe: Copyright © 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln

Projektmanagement: Stefan Dagge

Covergestaltung: © Guter Punkt, München www.guter-punkt.de unter Verwendung von Motiven © thinkstock: Petrovich9 | Avesun | Natalia Lukiyanova

eBook-Erstellung: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-4837-8

Michael Marcus Thurner

Welt unter Eis

Vorstoß ins Unbekannte – auf den Spuren der Zerstörer

1. In goldener Rüstung

Er träumte von Engeln.

Genauer gesagt: von einem Engel.

Er stand hoch über ihm, im goldenen Schimmer seiner Rüstung und leuchtete in unwahrscheinlichen Farben. Ganz ruhig schwebte er in der Luft, umkränzt vom grellen Sonnenlicht. Die Flügel bewegten sich nicht, wie im Bildnis eines begnadeten Malers gefangen, der den Zauber und die Seele eines Moments bannen konnte.

Dann war der Moment vorbei, das Bildnis zerstob in Tausende bunte Lichtpfeile, die kaleidoskopartig zerfaserten und in alle Richtungen davonschossen.

Einer dieser Pfeile durchbohrte seine Brust, berührte sein Innerstes, seine Seele.

Es war wunderschön.

Doch dann traf ihn ein Holzbalken, riss ihn mit sich in die Tiefe, und es war nichts mehr außer Schwärze.

***

»… antworte mir. Cloud! Kannst du mich hören? So antworte endlich!«

Mit dem Erwachen kamen die Schmerzen, und mit den Schmerzen drängten sich die Erinnerungen nach oben.

Der Engel seines Traumes wurde zu Jiim, dem Nargen, und die Stimme, so sagte ihm sein langsam erwachendes Denken, war wohl die von Scobee. Auch wenn sie sehr gedämpft und von weit her klang. Clouds Kopf fühlte sich an wie in einen riesigen Wattebausch gehüllt; ein Schwarm tschilpender Vögel umkreiste ihn.

»Ist ja schon gut, Scob. Ich höre dich.«

Als er sich aufsetzte, verstärkte sich der Schmerz.

»Bevor ich die Augen öffne, sag mir, ob ich alles richtig behalten habe: Wir sind in der RUBIKON zum Mars geflogen und waren gerade gelandet, als wir von einem fremden Raumschiff in Form eines Äskulapstabes angegriffen wurden. Wir wurden nach der Vernichtung der RUBIKON in dieses Schiff gezogen und von einem Raumschiff mit irdischen Schriftzeichen auf der Hülle gejagt, entkamen mit Hilfe eines außerirdischen Lebewesens, fanden uns auf einem fremden Planeten wieder, der von Vogelwesen bevölkert ist, und hatten eine kleine Auseinandersetzung mit dem Führer dieses Volkes. In Folge dieses Streits wurde ich von einem Holzbalken getroffen. Und deswegen brummt mir jetzt der Schädel.«

Cloud hörte den Atem der Frau. Sie räusperte sich und sagte schließlich nüchtern: »Das ist annähernd korrekt, Ex-Commander John Cloud.«

»Oh je«, sagte Cloud. »Ich glaube, mein Traum mit dem Engel hatte einen höheren Wahrscheinlichkeitsgrad als die so genannte Wirklichkeit.«

»Wie bitte?«

»Nichts, nichts, Scob. Lass mir nur ein paar Minuten Zeit, um zu mir zu kommen. Und besorg mir einen Whiskey mit rohem Ei, ein Alkaseltzer und einen Strohhalm.«

»Ich befürchte, dass es hier …«

»Ich weiß, ist schon gut. Gegärter Obstbrei wird’s zur Not auch tun.«

***

Sie standen auf einem Podest in luftiger Höhe, auf der grob gezimmerten Gemeinschaftsplattform der vogelähnlichen Nargen. Jiim hielt sein Volk dank der besonderen Aura, die ihn umgab, im Bann. Die goldene Rüstung, die er trug, bedeckte Rumpf, Brust und Rücken und einen Teil seiner Flügel. Sobald er diese bewegte, gingen von ihm regenbogenartige Lichtreflexe aus, die aus dem Inneren der Rüstung zu kommen schienen. Bei schnellerem Flügelschlag verstärkte sich der Anschein eines optischen Feuerwerks. Wenn Jiim heftig ruderte, konnte man glauben, in einen Strudel aus Farben gezogen zu werden.

Das Sehen der Nargen, so viel hatten die Menschen mittlerweile gelernt, orientierte sich an Temperaturunterschieden. Hitze zeigte sich ihnen als Rot, Kälte als Blau.

Cloud hatte keine Idee, wie sie den irrlichternden Effekt der Rüstung empfanden, doch er vermutete, dass auch sie einen äußerst ungewöhnlichen, vielleicht sogar angsteinflößenden Eindruck vermittelt bekamen.

Jiim mochte sein Volk momentan im Zaum halten, dennoch spürte Cloud eine deutlich angestiegene Animosität der Nargen gegen die vermeintlichen Götterboten im Allgemeinen und gegen Scobee im Speziellen. Schließlich war sie es gewesen, die den Suprio verletzt hatte – wenn auch aus purer Selbstverteidigung.

Caar, der Suprio, hatte nicht nur eine bedeutende Rolle als Führer des kleinen Volkes inne. Die Nargen lebten darüber hinaus in einem Verbund, den die Menschen inzwischen – mangels Vergleichsmöglichkeit – als morphogenetisches Netz bezeichneten.

Das Wissen, das sich ein einzelner Narge aneignete, floss jederzeit ohne dessen willentlichen Zutuns auf alle anderen seines Volkes über. Es gab allerdings eine Grenze zwischen Wissensweitergabe und Intimsphäre. Diese zu bestimmen, war den Erdenmenschen bislang nicht möglich gewesen. Eines jedoch stand fest: Der Suprio hatte außerhalb des Netzes gestanden und sein Wissen über die erstaunliche Vergangenheit der Nargen geheim halten können. Darüber hinaus war er auch Regulator und Bewahrer des morphogenetischen Netzes gewesen. Und nach Caars schwerer Verletzung kam es unter den Nargen nun immer häufiger zu Anfällen von Desorientierung, Panik und verzweifelten Gefühlsausbrüchen.

Die kollektive Konfusion der Vogelmenschen hatte sich in erster Linie gegen die Fremden gerichtet, die als Götterboten aufgetreten waren. Erst Jiims Auftreten in der goldenen Rüstung – einem Relikt, das der Suprio in seiner Höhle versteckt gehalten hatte –, schien die Situation etwas entspannt zu haben.

»Ich weiß jetzt, wie alles begann«, sagte Jiim, und ließ resignierend die Flügel hängen – eine geradezu menschlich anmutende Geste. Er blickte Cloud, Scobee, Jarvis und Resnick an.

Seine runden, kohlrabenschwarzen Augen im ansonsten ausdrucksarmen Gesicht wirkten ohnedies immer traurig. Wenn er die breiten Ohren auch noch, wie jetzt, schlapp herabhängen ließ, erweckte er den Eindruck eines Cockerspaniels, den man unbedingt seelisch wieder aufrichten musste.

Doch das täuschte. Jiim war selbstbewusst und besaß trotz seiner Jugend ein mutiges Auftreten. Wäre der Suprio ihm nicht seit jeher feindlich gesonnen gewesen, hätte er wohl längst eine wichtige Rolle im Stammesgefüge der Nargen eingenommen.

»Wie was begann?«, fragte Cloud, und fuhr sich mit der Hand über die Beule am Hinterkopf. Jarvis hatte ihm die Platzwunde geklammert und ein desinfizierendes Mullband aus der Notausrüstung darüber geklebt. Cloud wurde schwindelig, als er aufstand und vorsichtig ein paar Schritte machte. Aber das Gefühl der Desorientierung ließ rasch nach.

»Wie es zum Untergang meines Volkes kam«, antwortete Jiim.

Unter den Nargen machte sich neuerliche Unruhe breit. Ein kleines Kind von feuerroter Körperfarbe begann zu weinen und flüchtete unter die ausgebreiteten Fittiche seines Elters. Als wäre dies das Kommando gewesen, begannen alle Jungen des Stammes zu greinen und zu schluchzen.

Die Hektik griff rasch auch auf die Erwachsenen über. Ein halbes Dutzend der Vogelähnlichen stieg mit unkoordinierten Flügelschlägen hoch und flatterte in die beginnende Nacht. Diejenigen, die es an ihren Plätzen auf der Gemeinschaftsplattform hielt, begannen mit ihren Speerschäften einen aggressiven Rhythmus zu klopfen, dessen Hall von den umgebenden hohen Bäumen zurückgeworfen wurde.

»Beruhigt euch!«, herrschte Jiim die Nargen mit lauter Stimme an.

»Der Suprio stirbt, und wir sollen ruhig bleiben?«, ertönte eine Stimme aus dem Hintergrund.

»Was ist mit den Götterboten? Sie haben das Unglück über uns gebracht!«, schrie ein anderer Narge, und bedrohlich schlossen sie den Kreis um die Menschen.

Auf einen Wink von Jiim hin positionierten sich seine Freunde Chex, Alef, Ciir und Pheens zwischen den Näherrückenden und den Menschen.

Die GenTecs Jarvis und Resnick versteiften sich. In einer drohenden Auseinandersetzung waren sie den Nargen zwar nicht ebenbürtig – nicht gegen eine solche Übermacht –, würden sich aber ihrer Haut zu wehren wissen. Auch wenn sie um einiges kleiner als die Geflügelten waren, die bis zu 2,50 Meter in der Höhe maßen.

Ihre körperliche Konstitution, ihre Schnelligkeit und ihr Reaktionsvermögen machte die GenTecs jedem normalgeborenen Menschen haushoch überlegen. Auch Scobee war davon nicht ausgenommen – wie sie eindrucksvoll vor einem Planetentag bewiesen hatte, als Jiim von ihr vor einem grausamen Ritualtod bewahrt worden war.[1]

Hundert Meter läuft sie in knapp sieben Sekunden. Vier Meter schafft sie im Weitsprung aus dem Stand, wusste Cloud aus ihrer Akte, aus dem Wenigen, was man ihm über die GenTecs, die »Wunderkinder« der NCIA, verraten hatte.

»Die Götterboten stehen unter meinem persönlichen Schutz!«, erklärte Jiim zum wiederholten Mal.

»Außerdem wollen wir eure Welt so rasch wie möglich wieder verlassen«, unterstrich Cloud rasch.

»Ich möchte dich zuerst bitten, mir ins Eisland zu folgen, Guma Tschonk.« Guma war die nargische Ehrenbezeichnung für einen Götterdiener und Tschonk die Verballhornung von John Clouds Nachnamen, die sich mittlerweile in den Köpfen der Nargen festgesetzt hatte. »Ich hoffe, dass du mir helfen kannst«, fügte Jiim hinzu.

Cloud blickte überrascht hoch. Das Betreten des von ewigem Eis bedeckten Landes war in der Gemeinschaft der Nargen streng tabuisiert.

»Ich will dir zeigen, wer Schuld am Untergang meines großen Volkes trägt. Und ich will die letzten offenen Rätsel in der Geschichte meines Volkes lösen – mit deiner Unterstützung.«

»Woher hast du all die Kenntnisse, Jiim, mit denen du uns neuerdings verblüffst?«, fragte Cloud neugierig.

»Das Nabiss hat sie mir geschenkt«, antwortete der Narge und klopfte mit einer langgliedrigen, flachen Hand auf die goldene Rüstung.

***

Ipsa scientia potestas est, hatte vor nahezu vierhundertfünzig Jahren der englische Philosoph Francis Bacon in seinen berühmt gewordenen »Essays« erkannt.

Wissen ist Macht.

Es gab keinen anderen Grund, Jiims Bitte Folge zu leisten, als den, die eigene Neugierde zu befriedigen und sich mehr Wissen anzueignen.

Seit knapp einer Woche befanden sie sich nun schon auf dem Planeten Kalser und hatten erstmals in der Geschichte der Menschheit Kontakt zu außerirdischem Leben. Noch dazu zu intelligentem außerirdischen Leben.

All diese Tage hatte Cloud die Frage nach dem Warum bewegt.

Warum hatte sie ein molluskenartiges, herzförmiges Lebewesen zuerst vor dem sicheren Erstickungstod bewahrt und dann betäubt? Warum hatte es sie gerade auf diesem Planeten abgesetzt? Warum war es kurz darauf wie vom Erdboden verschwunden? Und wie war es überhaupt an Bord des Äskulaps gelangt, der einer völlig anderen Technik entsprungen zu sein schien als sein eigenes, schildkrötenförmiges Fahrzeug?

Vorrangig aber blieb die Frage: Warum hatte es sie ausgerechnet hier, auf dem Planeten der Nargen, ausgesetzt? War es Teil einer Strafe? Immerhin hatte es sie die Mörder seines Volkes genannt.

So absurd dies im ersten Moment klang – es konnte mit der Entdeckung der irdischen Raumschiffe zusammenhängen, mit denen die RUBIKON-Crew unmittelbar nach der Wurmloch-Passage konfrontiert worden war …

»Okay, ich komme mit, Jiim!«, antwortete Cloud nach kurzem Nachdenken und einem Blickaustausch mit den GenTecs. »Ich möchte aber auch, dass die anderen Gumas in der Zwischenzeit nach der Zornesträne suchen dürfen, mit der wir hier auf Kalser gelandet sind.«

Jarvis und Resnick nickten knapp zu den Worten Clouds. Scobee jedoch schüttelte ablehnend den Kopf.

»Was ist, Scob?«

»Ich habe den Suprio schwer verletzt und möchte die Nargen nicht verlassen, ohne mein Menschenmöglichstes versucht zu haben, ihn zu retten.«

Es war längst keine Befehlsverweigerung mehr – zumal sie zuletzt das Kommando über die RUBIKON inne gehabt hatte. Aber hier, unter fremden Sternen, zählte die frühere Rangordnung nichts mehr. Welche Regeln, welche Grundsätze hätten sie untereinander zur Anwendung bringen sollen – außer der einen, dass es keine Regeln mehr gab?

Cloud nickte. »Ich habe kein Problem damit, Scob. Vielleicht schaffst du es, Caars Leben zu retten – die Nargen wären dir dafür, wie mir scheint, mehr als dankbar. Wir alle kennen inzwischen ihre große Sorge, dass der Tod des Suprio auch den Untergang des letzten Stammes zur Folge hätte.«

Jiim mischte sich ein: »Richtig, Guma Tschonk. Das Wissen und die Fähigkeiten von Guma Sko Pi sind uns höchst willkommen. Doch es wird kein Narge bereit sein, die beiden anderen Gumas dorthin, wo die Zornesträne abstürzte, zu bringen. Der Suprio hat diesen Platz zum Kriehk – zum Tabuort – erklärt. Und dieses Urteil lässt sich nicht aufheben, es sei denn von ihm selbst.«