Baedeker Reiseführer Griechenland - Klaus Bötig - E-Book

Baedeker Reiseführer Griechenland E-Book

Klaus Bötig

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Beschreibung

Mit den Baedeker E-Books Gewicht im Reisegepäck sparen und viele praktische Zusatzfunktionen nutzen!

- Einfaches Navigieren im Text durch Links
- Offline-Karten (ohne Roaming)
- Karten und Grafiken mit einem Klick downloaden, ausdrucken, mitnehmen oder für später speichern
- Weblinks führen direkt zu den Websites der Tipps

Tipp: Erstellen Sie Ihren persönlichen Reiseplan durch Lesezeichen und Notizen… und durchsuchen Sie das E-Book mit der praktischen Volltextsuche!

E-Book basiert auf: 19. Auflage 2018

… ein Land, in dem Sie in der alten Stadt Soúfli in einer Seidenfabrik übernachten können, Pelikane an den Prespa-Seen sich über ihre Köpfe in den Himmel erheben und Sie im Mondschein in warmen Quellen bei Édessa baden.
Das alte Griechenland strotz nur so von Geschichte, es gab Dichter und Denker, blutige Schlachten und dann sind da noch die Götter … In Griechenland erleben Sie Geschichte und reisen in eine Zeit zurück, in der die Menschen architektonische Meisterleistungen vollbrachten.
Bewundern Sie mit Hilfe der Specialseiten die Akropolis über den Dächern von Athen, erleben Sie die schwebenden Klöster von Metéoro, wenn der Nebel noch im Tal hängt und sich die Bauwerke über der Wolkendecke erheben, und erkunden Sie sagenhafte Paläste wie den Palast des Minos auf Kreta.
Und dann gibt es da noch Sonne, Strand und Meer – ein wahres Badeparadies.

 

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 697

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Willkommen bei Baedeker!

Diesen Magischen Moment in Griechenland möchte ich Ihnen ganz besonders ans Herz legen: Fahren Sie in die Märchenwelt der Blauen Grotten von Zákynthos. Die Steuerleute der Ausflugsboote geben Ihnen dort Gelegenheit, ein paar Minuten zu schwimmen. Das glasklare Wasser schimmert in vielerlei Aquamarin-, Blau- und Türkis tönen – und Sie werden wahrhaftig zur Lichtgestalt … Schließlich sind die selbst erlebten Geschichten die schönsten, um sie zu Hause zu erzählen.

Wir wünschen Ihnen lebendige Eindrücke und Zeit für das Wesentliche! Entdecken Sie mit Baedeker das Außergewöhnliche, lassen Sie sich inspirieren und gestalten Sie Ihr persönliches Programm nach Ihren Vorlieben.

Herzlichst

Rainer Eisenschmid, Chefredakteur Baedeker

Inhalt

Ihr digitaler Baedeker

Übersichtskarte Griechenland

Preiskategorien & Legende

Willkommen bei Baedeker!

10 Souvenirs

Baedekers Top-Ziele

Magische Momente

Theater unterm Firmament

Am Grab des Dichters

Serpentinen zum Sunset

Tempel im Mondschein

Per Pedes zu den Klöstern

Im Schattenreich

Plötzliche Schönheit

Eine einmalige Symbiose

Delfine Backboard

Blaues Wunder

Überraschendes

6 x Erstaunliches

6 x Durchatmen

6 x Einfach unbezahlbar

6 x Unterwegs sein

6 x Unterschätzt

Das ist Griechenland

Touren

Tour 1: Im Überblick: Griechisches Festland

Tour 2: Klassisch: Peloponnes

Tour 3: Weniger bekannt: Nordgriechenland

Tour 4: Inselträume: Kykladen

Tour 5: Vor Kleinasiens Küste: Dodekanes

Ziele Von A Bis Z

Ägina

Ándros

Árta

Athen

Baedeker Wissen: Über den Dächern Athens

Chalkidikí

Chíos

Delfí

Délos

Édessa

Epidauros

Euböa · Évia

Ioánnina · mm Zagória

Íos

Itháki

Baedeker Wissen: Wahrheit oder Fiktion?

Kalamáta

Kalávryta

Kárpathos

Kastelórizo

Kastoriá

Kavála

Kéa

Kefalloniá

Komotiní  

Korfu · Kérkyra

Korinth · Korinthos

Kos 

Kreta

Baedeker Wissen: Wenn Sorbas den Sirtaki tanzt

Baedeker Wissen: Ariadne und Theseus

Baedeker Wissen: Ein sagenhafter Palast

Kýthira

Lefkáda

Lésbos

Límnos

Livadiá

Máni

Mesolóngi

Metéora

Baedeker Wissen: Schwebende Klöster

Mílos

Monemvasía

Mykene

Baedeker Wissen: Sammler oder Forscher?

Mýkonos

Mystrá

Náfplio

Náxos

Olymp

Olympía

Baedeker Wissen: Antikes Olympia

Baedeker Wissen: Kultstätte aller Griechen

Párga

Páros

Pátmos

Pátras

Préspa-Seen

Pýlos

Rhodos

Baedeker Wissen: Giganten

Baedeker Wissen: Symbol von Reichtum und Macht

Sámos

Santorin · Thirá

Skiáthos

Skýros

Sparta · Spárti

Sýros

Thássos

Thermopylen

Thessaloníki

Thíva · Theben

Tínos

Trípolis

Baedeker Wissen: Geburtsstätte des Theaters

Vergína Véria

Vólos

Zákynthos

Hintergrund

Das Land und seine Menschen

Baedeker Wissen: Griechenland auf einen Blick

Baedeker Wissen: Kaffeeklatsch unter Männern

Baedeker Wissen: Die Rechtgläubigen

Geschichte

Kunst und Kultur

Baedeker Wissen: Eine feine Familie

Baedeker Wissen: Griechische Bildhauerkunst

Interessante Menschen

Erleben und Geniessen

Bewegen und Entspannen

Essen und Trinken

Baedeker Wissen: Typische Gerichte

Baedeker Wissen: »… ist so wie das Blut der Erde«

Feiern

Baedeker Wissen: Das heiligste aller Feste

Shoppen

Übernachten

Praktische Informationen

Kurz und bündig

Anreise · Reiseplanung

Auskunft

Etikette

Gesundheit

Lesetipps

Preise · Vergünstigungen

Reisezeit

Sprache

Telekommunikation · Post

Verkehr

Verzeichnis der Karten und Grafiken

Impressum

Karl Baedeker erfindet den Reiseführer

Ihr digitaler Baedeker

So nutzen Sie Ihr E-Book optimal

Praktische Volltextsuche

Sie möchten direkt alle Informationen zu einem bestimmten Ort erhalten oder gezielt nach einem Ort oder einer Einrichtung suchen? Nutzen Sie die interne Volltextsuche des E-Books, um schnell alle relevanten Suchergebnisse aufgelistet zu bekommen.

Individuelle Routenplanung

Der Baedeker listet im Kapitel „Touren“ schon einige der schönsten Reiserouten auf. Sie können jedoch auch Ihre ganz persönliche Route planen, indem Sie die Lesezeichenfunktion Ihres E-Books verwenden. Setzen Sie dazu einfach an allen Stellen im E-Book, die Sie für Ihre individuelle Route berücksichtigen wollen ein Lesezeichen.

Offline Kartennutzung

Laden Sie sich die Karten des Baedeker auf Ihr Endgerät herunter und und nutzen Sie sie überall, ob daheim oder unterwegs, online oder offline.

Übersichtskarte Griechenland

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Preiskategorien & Legende

Restaurants

Preiskategorien für ein Hauptgericht

€€€€über 16 €€€€12 – 16 €€€8 – 12 €€bis 8 €

Hotels

Preiskategorien für ein Doppelzimmer

€€€€über 160 €€€€100 – 160 €€€50 – 100 €€unter 60 €

Baedeker Wissen

Textspecial, Infografik & 3D

Baedeker-Sterneziele

Top-Reiseziele

      Herausragende Reiseziele

Inspirierende Hintergründe und neue Sichtweisen.

Lesen Sie faszinierende Geschichten, die man sonst eher selten zu hören bekommt.

Überraschende Erlebnisse warten auf Sie.

Entdecken Sie das Besondere, Orte zum Durchatmen und einfach Unbezahlbares.

Magische Momente bringen Sie ins Schwärmen.

Kommen Sie zur rechten Zeit an den richtigen Ort und erleben Sie Unvergessliches.

10 Souvenirs

10 Dinge und Erinnerungen, die ich mitnehme…

1.

Goldgelber Honig von einem Imker am Straßenrand. Der passt perfekt zum griechischen Joghurt, den man auch zu Hause im Supermarkt bekommt.

2.

Die Erinnerung an die Ägäis als ein Meer, das Kon-tinente verbindet, nicht trennt

3.

Eine Flasche griechischen Likörs wie Tentoúra, Kítro oder Mastícha. Damit Gäste zu Hause mal schmecken, dass Ouzo nicht alles ist.

4.

Die Erkenntnis, dass keine Kultur ewig besteht.

5.

Den eigenen Namen in griechischer Schrift, den Straßenverkäufer auf Kettenanhänger schreiben

6.

Griechischer Kaffee aus einer kleinen Rösterei, die es in den meisten Städten Griechenlands gibt

7.

Das Gefühl, dass ich bald wieder nach Griechenland muss

8.

Eine kleine Marien-ikone - kann ja nicht schaden ,und das Heiligenbild ist schon ab 5 € zu bekommen.

9.

Ein Salatbesteck aus Olivenholz. Damit ist ein Stück von Griechenland jeden Tag in der Küche präsent.

10.

Ein Komboloi, das typische, aus Perlen bestehende Spielkettchen älterer griechischer Männer. An die Wand gehängt, soll es für Glück im Haus sorgen.

Baedekers Top-Ziele

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Magische Momente

Theater unterm Firmament  

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Am Grab des Dichters  

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Serpentinen zum Sunset  

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Tempel im Mondschein  

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Per Pedes zu den Klöstern  

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Im Schattenreich  

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Plötzliche Schönheit  

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Eine einmalige Symbiose  

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Delfine Backboard  

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Blaues Wunder  

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Überraschendes

6 x Erstaunliches

Hätten Sie das gewusst? > > >

6 x Durchatmen

Entspannen, wohlfühlen, runterkommen > > >

6 x Einfach unbezahlbar

Erlebnisse, die für Geld nicht zu bekommen sind. > > >

6 x Unterwegs sein

Bei diesen Ausflugszielen lohnt sich schon die Anfahrt. > > >

6 x Unterschätzt

Genau hinsehen, nicht daran vorbeigehen, einfach probieren! > > >

D

Das ist…

Griechenland

Die großen Themen rund ums Land der Hellenen. Lassen Sie sich inspirieren!

© mauritius images: Westend61/Gemma Ferrando

Einer der Hauptgründe für einen Griechenland-Besuch sind die vielen Traumstrände wie der Firopotamos-Strand auf Mílos.

Spurensuche

Keine Frage, in Griechenland wurzelt die abendländische Kultur Europas so tief wie sonst nur noch in Italien. Die Wurzeln schlummern tief in der griechischen Erde und warten vielerorts bis heute darauf, von Archäologen freigelegt zu werden. Auf einer Rundreise durch Hellas kann man sie nicht selten bei der Arbeit beobachten – und die Früchte ihrer Arbeit stehen wortwörtlich an beinahe jedem Straßenrand.

© huber-images: Reinhard Schmid

Vor rund 3300 Jahren schufen die Bewohner Mykenes das berühmte Löwentor.

DIE Archäologie ernährt in Griechenland nicht nur zahlreiche Wissenschaftler, sondern auch viele andere Menschen. Über 750 archäologische Stätten und Museen listet die Homepage des griechischen Kultusministeriums (www.culture.gr) auf. Sie alle müssen gepflegt und bewacht werden – viele davon sogar rund um die Uhr. Allein die Athener Akropolis bringt im Sommer über 80 Menschen in Lohn und Brot. Die Kosten werden vor allem durch die Eintrittsgelder finanziert.

Entsprechend hoch ist der Stellenwert der Archäologen in Griechenland, die ungewöhnlich viel Macht besitzen. Sobald ihnen irgendwo im Lande Zufallsfunde – etwa bei Ausschachtungsarbeiten – bedeutsam erscheinen, können sie Baustopps verhängen oder sogar Enteignungsanträge stellen. Deswegen wird in den Zentren historisch bedeutsamer Städte nur wenig neu gebaut. Zu groß ist das Risiko, dass unter den abgerissenen Häusern antike Mauern entdeckt werden. Selbst große Infrastrukturprojekte wie der Bau von U-Bahn-Linien in Thessaloníki werden dadurch stark verzögert. Hauptgrund für die Macht der Archäologen ist keineswegs die touristische Bedeutung ihrer Funde. Die Antike ist in Hellas eine »heilige Kuh«: Sie ist ein Fundament der griechischen Identität und des griechischen Selbstbewusstseins.

Detektivarbeit mit Anleitung

Nach vorsichtigen Schätzungen haben die Archäologen bisher noch nicht einmal 10 % dessen ausgegraben, was der griechische Boden an antiken Gemäuern birgt. Dass die wohl bedeutendsten Stätten aber schon entdeckt wurden, liegt vor allem an drei Männern. Zwei von ihnen sind der Mecklenburger Kaufmann und Hobby-Archäologe Heinrich Schliemann und der antike Epiker Homer. Schliemann glaubte an den Wahrheitsgehalt von dessen Dichtung und setzte darum seinen Spaten nicht nur im kleinasiatischen Troja an, sondern auch in Mykene und Tiryns auf dem Peloponnes. Ans Tageslicht kamen grandiose Zeugnisse der mykenischen Kultur, der ersten Hochkultur auf europäischem Festlandsboden. Der dritte Mann ist der »antike Karl Baedeker«, der »Reiseschriftsteller« Pausanias. Er bereiste im 2. Jh. weite Teile des griechischen Festlands und des Peloponnes und verfasste eine »Beschreibung Griechenlands« in zehn Büchern. Seine Texte haben die Archäologen auf viele gute Fährten geführt und ihnen auch unschätzbar wertvolle Informationen über das einstige Aussehen inzwischen zerstörter Bauten und der Kunstwerke in den Heiligtümern gegeben.

Aus aller Herren Länder

Unterstützung bei ihrer Arbeit finden die griechischen Archäologen auch durch viele ausländische Kollegen. Zahlreiche Nationen unterhalten in Athen archäologische Institute und betreuen gemeinsam mit einheimischen Wissenschaftlern Ausgrabungen überall im Land. So ist das schon 1872 gegründete Deutsche Archäologische Institut Athen u. a. noch immer in Olympia und Tiryns auf dem Peloponnes sowie auf der Insel Sámos aktiv. Ihre Schweizer Kollegen betreuen die Ausgrabungen von Erétria auf der Insel Euböa, Archäologen aus Österreich die weitere Erforschung von Kolónna auf der Insel Ägina. Italiener sind u. a. auf der Insel Límnos aktiv, Australier auf den Inseln Kýthira und Ándros, Kanadier auf Náxos und Kárpathos. Die griechische Antike stößt eben auf weltweites Interesse – schließlich liegen in ganz Griechenland viele Wurzeln der europäischen Gesellschaft, die es immer noch freizulegen gilt!

Not macht erfinderisch

Was tun, wenn wichtige Infrastrukturprojekte und archäologische Interessen kollidieren? In Athen hat man diese Frage beim Bau der Metro sehr einfallsreich beantwortet: Man grämte sich nicht angesichts der nicht enden wollenden Bauarbeiten, sondern gestaltete nach Fertigstellung der Innenstadtstationen diese kurzerhand als kleine ungewöhnliche Museen. Sie zeigen Fundobjekte oder gar ganze Grabungsquerschnitte an Ort und Stelle – »in situ« sagen die Archäologen dazu. Wie das dann aussieht, erfahren Sie beispielsweise in den Stationen Monastiraki, Syntagma oder Akropolis.

© laif: (Berthold Steinhilber)

Antike Kunst in moderner Umgebung: In Athens Metrostationen – hier bei der Akropolis – werden archäologische Exponate dort ausgestellt, wo man sie auch fand.

Sonne, Sand, Meer

Mílos ist ein Griechenland en miniature. Zumindest wenn es um die Strände geht, die hier wie überhaupt im ganzen Land kaum vielfältiger sein könnten. Da durchschwimmen Sie ein Felstor, sehen hinter Liegestühlen Schwefeldämpfe aufsteigen oder staunen über roten Sand. Begeben Sie sich also auf die Suche nach Ihrem ganz persönlichen Traumstrand!

© huber-images: Olimpio Fantuz

Der wohl berühmteste Strand Griechenlands: der Shipwreck Beach von Zákynthos

DIE Strände von Mílos gehören zu den schönsten des Landes – kein Wunder, hat doch Hephaistos, der antike Gott des Feuers, an ihnen mitgearbeitet. Seine Spuren hat er auch auf Santorin deutlich hinterlassen, wo Sie sich nicht nur auf Sand, sondern auch auf dunklem Lavakies und sogar vor weißen und roten Lavawänden sonnen können. Auf Gialí zwischen Kos und Nisyros wiederum hat er mit blendend weißem Perlit für ein in der Sonne gleißendes Sandband gesorgt. Der Erdwärme zu verdanken ist schließlich auch das Thermalbadebecken von Kos: Da sitzen Sie in einem simplen Steinkreis direkt vor der Küste und bestimmen selbst die Wassertemperatur – je nachdem, wie weit Sie sich von der heißen Quelle entfernen.

Der Götter Werk, der Menschen Beitrag

Auch Aiolos, seines Zeichens Gott des Windes, formte schöne Strände – besonders da, wo er Dünen aufwehen konnte. Besonders weitläufig ist das Dünenareal auf der winzigen Insel Elafónisos vor der Küste des Peloponnes. Landschaftlich äußerst schön liegen die Dünen der Voidokoília-Bucht bei Pylos auf dem Peloponnes. Attraktiv sind auch die Dünenareale auf Náxos und Plakiás auf Kreta. Bekannter ist Kreta freilich für vier Strände ganz besonderer Art: seine südseehaften Lagunen von Bálos und Elaffonísi sowie die Palmenstrände von Vaí und Préveli.

Manchmal haben auch Menschen zur besonderen Attraktivität einzelner Strände beigetragen. Auf dem Shipwreck Beach von Zákinthos liegt schon seit den 1970er-Jahren ein kleiner Frachter rostend auf feinem Sand vor hoher Steilküste und türkisfarbener Bucht. Auf dem unbewohnten Inselchen Koufonísi vor der Südküste Kretas schaut ein antikes Theater aus der Römerzeit aus dem weißen Pudersand heraus. Und auf Korfu wurde der sagenhafte Held Odysseus nach zehnjähriger Irrfahrt an Ermónes Bay an Land gespült. Die Königstochter Nausikaa fand ihn dort schlafend und geleitete ihn zu ihrem Vater, dem Phäakenkönig Alkinoos.

Belebt … oder menschenleer

Viele Strände in Griechenland liegen direkt vor Orten und Städten. So könnten Sie insbesondere in Rhodos-Stadt, in Réthymno auf Kreta oder in Kalamáta auf dem Peloponnes hervorragend einen kombinierten Stadt-Strand-Urlaub verbringen. Anderswo sind die Strände hingegen nur mit dem Jeep oder nach einer Wanderung auf kleinen Pfaden durch unberührte Natur zu erreichen. Einige kann man sogar nur per Boot ansteuern. Bootsausflüge von den Badeorten aus führen manchmal zu ihnen. Und in einigen vor Winden gut geschützten Regionen können Sie ganz einsame Strände sogar selbst als Kapitän ansteuern: Motorboote mit Motoren unter 30 PS kann man da auch ohne Bootsführerschein mieten. Die Ostküste von Korfu, die Chalkidikí zwischen Áthos- und Sithonía-Halbinsel und die Bucht von Navaríno auf dem Peloponnes sind dafür gut erschlossene Reviere. Einige Strände sollte man als Urlauber aber nur mit größter Rücksichtnahme betreten: die, an denen Meeresschildkröten ihre Eier ablegen. Man findet sie besonders auf Zákinthos, Kreta und dem Peloponnes.

Rund um MíLOS

Welcher Strand soll’s denn nun sein? Wer sich nicht entscheiden kann, nimmt auf Mílos am besten an einer Bootsfahrt rund um die Insel teil. Das Strand-Hopping startet im Sommerhalbjahr täglich zwischen 9 und 10 Uhr morgens im Hafenort Adámas. Das traditionellste Ausflugsschiff ist die »Kapetán Yiángos«. Kopfbedeckung und Badeequipment nicht vergessen! Tickets gibt’s direkt an Bord oder in den Reisebüros am Hafen (Rückkehr gegen 18 Uhr, mit später Mittagspause auf Kímolos, Fahrpreis 25 €).

© huber-images: Anna Serrano

Der einzigartige Paleochori Beach auf Mílos schmiegt sich an steile rote Felsen.

Der Krise trotzen

Die Wirtschafts- und Finanzkrise, die Griechenland seit 2010 zu Boden drückt, hat auch positive Folgen: Eigeninitiative und Unternehmermut sind wieder gefragt. Schauen Sie doch mal bei den Brüdern Paignotakis vorbei. Oder bei Christina und Michalis.

© laif: Invision/Socrates Baltagiannis

Die Athener sagen »óchi – nein!« zu Sparauflagen von IWF und EU (Demonstration am 5. Juli 2015).

Vater Paignotakis war erfolgreich. Vom kleinen Schuster hatte er es zum Besitzer einer Schuhmanufaktur in Iráklio auf Kreta gebracht. Mit 17 Mitarbeitern produzierte er bis zu 100 Paar Schuhe am Tag, verkaufte sie sogar an Läden in Athen. Billigware aus Fernost machte ihm Anfang der 1980er-Jahre fast den Garaus, der Absatz lief nur noch schleppend. Ähnlich erging es nicht nur vielen seiner Kollegen, sondern auch der für Hellas weitaus wichtigeren Textilindustrie und etwas später auch den Werften. Die Griechen sorgten sich trotzdem nicht. Bankangestellte, Lehrer und viele andere bezogen schon mit 45 oder 50 Jahren eine kleine Rente. Der Klientelismus funktionierte: Nach jeder Wahl wurden neue Beamtenstellen geschaffen, ein Basiseinkommen war so für viele garantiert. Vor allem seit Beginn unseres Jahrhunderts vergaben Banken immer großzügiger Kredite. Wer nur 20 000 Euro aufnehmen wollte, wurde überredet, doch gleich sehr viel höhere Schulden zu machen. Schließlich waren ja Sicherheiten da: Haus- und Grundbesitz.

Schulden überall

2010 platzte die Blase. Seither muss sich jede griechische Regierung damit abfinden, dass Eurogruppe, EZB und IWF immer mehr Stellenstreichungen im Staatsapparat, Steuererhöhungen und Rentenkürzungen fordern. Und den kleinen Mann drückt die Schuldenlast. Inzwischen ist vielleicht Erspartes in vielen Haushalten aufgebraucht. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, zumal außerhalb der Tourismussaison. Arbeitslosengeld gibt es nicht. Die einzige soziale Absicherung vieler junger Leute sind Eltern, Großeltern, vielleicht noch im Ausland lebende Geschwister.

Neue Ideen sind gefragt

Da ist gut dran, wer neue Ideen hat, die er mit wenig Startkapital umsetzen kann. Die Paignotakis-Söhne spezialisierten sich auf Schuhe für kretische Tänzer und modische Damenschuhe nach Maß. Kundinnen können mit Bildern ihres Traumpaars zu ihnen kommen und sie schon nach wenigen Tagen zum Spottpreis anziehen. Bis zu zehn Paar pro Woche bewältigen sie bei Syrtos Handmade Shoes in Iráklios Altstadtgasse Odós Sfakianaki.

Christina Elpida Xifara aus Athen und Michalis Kokkinos aus Iráklio sind einen anderen Weg gegangen. Er hat zwei Jahre lang Ingenieurswesen studiert, dann aber das Handtuch geworfen. Sie hat ein abgeschlossenes Mathematikstudium hinter sich, war danach bei einer Eventagentur beschäftigt. Michalis fand sein Auskommen als Verkäufer. Zufrieden waren beide nicht. Bis ans Lebensende so weitermachen? Auf keinen Fall! Ins Ausland? Das kam nicht in Frage. Michaelis hatte Glück – und auch ein Talent. Tischlern war sein Hobby. Er kam auf die Idee, Außergewöhnliches aus Holz zu entwerfen. Warum sollten Fliegen immer aus Stoff, Brillengestelle aus Kunststoff oder Titan sein? Er versuchte sich an Walnuss- und Olivenholz und war auf Anhieb erfolgreich. Christina übernahm die Buchhaltung, beteiligt sich am Design der Fliegen und Sonnenbrillen, betreut den Auftritt ihres kleinen Unternehmens Double O in den Social Media (www.doubleosunglasses.com). Inzwischen haben sie sogar zwei Angestellte. Sie haben die »Krísis« bewältigt. Und mit ihnen noch manch andere, die darin auch eine Chance sahen.

Schick und Elegant

… das darf schon sein: Maßgeschneiderte Damenschuhe ab 75 €? Kein Problem: Syrtos Handmade Shoes erwartet Sie in der Altstadt von Iráklio (Odos Sfakianaki 9, Tel. 28103 3 16 62, Fertigungsdauer mindestens 24 St.). Oder lieber handbemalte hölzerne Sonnenbrillen und Herrenfliegen, gerne auch nach eigenen Vorlagen bemalt? Hin zu Double O, ebenfalls in Iráklio (Odos Georgiou Gennimata 94, Agía Marína, Gázi, Iráklio, Tel. 2810 26 11 74, www.doubleosunglasses.com).

© Bastian Parschau

Die Brüder Paignotakis fanden eine Marktlücke und fertigen nun Schuhe nach Maß

Wälder, berge, wilde Canyons

So schön Sonne, Strand und Säulen auch sind, irgendwann darf es auch etwas Abwechslung sein. Was für ein Glück also, dass Griechenlands wilde Landschaften mindestens genauso spektakulär sind. Es warten unberührte Wälder, raue Bergwelten und tiefe Schluchten darauf, entdeckt zu werden.

© laif: robertharding/Lizzie Shepherd

Die bis zu 600 m tiefe Víkos-Schlucht: bei jedem Wetter einfach grandios!

DA wird der Wandertag zum Gesamterlebnis. Ein Ausflug zur Samariá-Schlucht in Kretas Weißen Bergen, mit 18 km die längste Europas, beginnt mit der serpentinenreichen Anfahrt per Bus auf die 1000 m hohe Ómalos-Hochebene. Jeden einzelnen Höhenmeter geht es danach per pedes wieder auf Meeresniveau hinab: anfangs auf einem stufenreichen, steilen Waldweg, dann drei bis vier Stunden am Boden der Schlucht im und am steinigen Bachbett entlang sowie noch 45 Minuten durch die Küstenebene bis ans Libysche Meer. Bis zu 600 m hohe Felswände, an der engsten Stelle bis auf 4 m aneinandergerückt, lassen Sie zu Zwergen schrumpfen. So fühlt sich also Ehrfurcht an! Nach einer Bade- und Tavernenpause bringt Sie schließlich ein kleiner Dampfer an der Südküste entlang bis nach Chóra Sfakío, wo schon Busse zur Rückfahrt bereitstehen. Die Samariá ist bei Weitem nicht die einzige grandiose Schlucht Kretas. Über 100 andere durchziehen die kretischen Gebirge, darunter auch wahre Herausforderungen für sportliche Kletterer. Und auch das Festland wartet mit allerlei Schluchten auf. Die Víkos-Schlucht im Nordwesten gilt laut Guinness-Buch der Rekorde gar als tiefste Schlucht der Welt. Sie zu durchwandern erfordert nur normale Kondition und Ausdauer, aber keinerlei bergsteigerische Fähigkeiten. Die straßenlose Néstos-Schlucht im Nordosten lässt sich auch mit dem Zug oder Kanu durchqueren – und durch die Vouraíkos-​Schlucht auf dem Peloponnes fährt eine Zahnradbahn, über deren Gleisbett und geländerlose Brücken man nach vorherigem Blick in den Fahrplan auch wandern kann.

Unberührt und rau

Besonders überrascht sind Griechenland-Neulinge meist von den hohen Gebirgen überall im Land. Zweitausender sind auf dem Festland bei klarer Sicht fast überall zu sehen – oft sogar direkt von den Stränden aus. Selbst viele Inseln erklimmen unerwartete Höhen, außer Kreta vor allem Euböa, Samothráki und Kefalloniá. In den Gebirgen des Festlands sind im Winter 17 gut ausgestattete Skizentren in Betrieb, Skischulen und Jausenstationen inklusive. In fast jeder griechischen Region gibt es einen Alpinverein (E.O.S.), der auch Berghütten unterhält und sowohl für Mitglieder als auch Gäste organisierte Wanderungen anbietet. Auch ohne Führer gut wandern ist auf den Teilstücken des Europäischen Fernwanderwegs E 4, der den Peloponnes und Kreta durchzieht.

Auf dichte Wälder muss der Griechenlandreisende ebenfalls keineswegs verzichten. Durch den größten von ihnen, den Dadiá Forest im äußersten Nordosten, führt eine 50 km lange Straße, die unterwegs kein einziges Dorf berührt; über 23 Greifvogelarten sind hier zu Hause oder zu Gast. An den Autobahnen im Nordwesten warnen viele Schilder vor kreuzenden Braunbären: über 300 von ihnen leben dort noch wild, hinzu kommen über 800 Wölfe.

Heimat zahlreicher Vogelarten, darunter auch Flamingos und Pelikane, sind die vielen natürlichen und künstlichen Seen des Festlands, die Mündungsgebiete der großen Flüsse, ehemalige Salinen und die vielen Lagunen vor allem an den Ufern des Ionischen Meeres, Makedoniens und Thrakiens. Viele dieser Feuchtgebiete stehen inzwischen unter internationalem Schutz und sind wahre Paradiese für Hobby-Ornithologen und Naturliebhaber aus aller Welt.

Zu den großen Geschenken der Natur gehören in Griechenland schließlich auch zahlreiche Tropfsteinhöhlen. Dutzende von ihnen sind touristisch gut erschlossen. Durch die Höhlen von Pyrgos Dírou auf dem Peloponnes und von Melidóni auf Kefalloniá kann man sogar mit dem Boot gleiten, in der Spíleo ton Límnon auf dem Peloponnes an einem unterirdischen Bach mit kleinen Seen entlangspazieren.

Abenteuer SamariÁ-schlucht

Menschenleer, das ist die Samariá-Schlucht während der Saison nie. Es sei denn, Sie übernachten auf der Òmalos-Ebene und wandern mit den ersten Sonnenstrahlen los, lange bevor die Busse mit den Tagesausflüglern die Ebene erreichen. (Organisierte Touren werden von Reisebüros in ganz West- und Zentralkreta angeboten.) Oder Sie marschieren gegen den Strom, fahren morgens mit dem Schiff nach Agía Rouméli und gehen von dort in die Schlucht so weit hinein, wie Sie mögen, bevor Sie umkehren und mit dem Schiff wieder zurück nach Chóra Sfakío schippern.

© vario images

Durch diese hohle Gasse … An den »Eisernen Toren« der Samariá-Schlucht geht es eng zu.

Fremde Herren

Haben Sie ein wenig Theater im Blut? Griechenlands viele Burgen und Stadtmauern laden immer wieder zu Rollenspielen ein. Mal stehen Sie oben auf der Mauer und mimen den Verteidiger, dann stehen Sie als Angreifer vor dem nahezu unüberwindbaren Hindernis. Besonders gut funktioniert das auf Rhodos. Dabei mag man dann vielleicht über die oft turbulente Geschichte Griechenlands nachdenken.

© vario images: imagebroker

Wehrhaft bis heute: die mächtigen Stadtmauern von Rhodos

AN den vielen Burgen und Stadtmauern haben viele fremde Herren mitgebaut. Die griechische Kultur ist zwar schon über 3000 Jahre alt – einen griechischen Staat gibt es aber erst seit 1830. Dann brauchte er noch einmal 117 Jahre, bis er 1947 seine heutige Größe erreichte.

Selbst in der Antike war Griechenland nie ein Staat. All die vielen griechischen Stadt- und Inselstaaten führten immer wieder Kriege gegeneinander, schlossen wechselnde Allianzen. Als Hauptfeinde standen sich vor allem Sparta und Athen gegenüber und damit zwei verschiedene Staatsformen: Monarchie und Demokratie. Unter einer Herrschaft vereint waren sie nur für die kurze Zeit zwischen 338 und 322 v. Chr. unter den Makedonenkönigen Philipp II. und Alexander dem Großen. Dessen Diadochen teilten es wieder unter sich auf, bis schließlich die Römer ganz Griechenland usurpierten.

Philipp und Alexander haben heute wieder große Bedeutung für die Identitätsbestimmung der Griechen. Weil die makedonische Sonne, die Philipps goldene Larnax ziert, auch vom slawischen Nachbarstaat Mazedonien für sich als nationales Symbol beansprucht wird, steht sie als Fanal für die Abweisung ausländischer Gebietsansprüche. Und Alexander wird nicht als Feldherr und Menschenschlächter, sondern einzig als Verbreiter der griechischen Kultur in weite Teile der Welt hinaus gesehen.

Vom Werden der griechischen Identität

Viel bedeutsamer für die Definition griechischer Kultur und Identität wurde dann aber eine fast 1000-jährige Epoche, die im Geschichtsunterricht an unseren Schulen eher stiefmütterlich behandelt wird: die Ära des byzantinischen Reiches. Dessen Hauptstadt war zwar Konstantinopel (das heutige Istanbul), seine Kaiser betrachteten sich als legitime Nachfolger der römischen Kaiser und das Volk nannte sich Rhomäer – doch die Reichssprache war Griechisch, die Religion das orthodoxe Christentum.

Das Byzantinische Reich hatte viele Feinde. Dem heutigen griechischen Staatsgebiet setzten zunächst die Normannen im Nordwesten und arabische Sarazenen vor allem in der südlichen Ägäis und auf Kreta heftig zu. Nach der Kirchenspaltung 1054 wurde der nunmehr römisch-katholische Westen zum großen Feind. Kreuzritter eroberten mit Unterstützung Venedigs sogar Konstantinopel, überwiegend französische und italienische Ritter regierten fortan über die Kykladen und weite Teile des griechischen Festlands und des Peloponnes. Die Venezianer machten sich Kreta, Korfu und die übrigen Ionischen Inseln untertan, erbauten viele Burgen entlang der Schifffahrtsroute aus der Ägäis in die Adria. Auf den nordostägäischen Inseln fassten genuesische Handelsgesellschaften Fuß. All diese fremden Herren hinterließen fast ebenso deutliche Spuren wie die Ritter des Johanniterordens, die über 200 Jahre lang über Rhodos und den Dodekanes herrschten.

Dann kamen die Osmanen. Teile Nordgriechenlands eroberten sie bereits im späten 14. Jh., Konstantinopel fiel 1453 in ihre Hände, Rhodos 1522. Auf Kreta konnten sich die Venezianer noch bis 1669 halten. Nur Korfu und die Ionischen Inseln blieben bis Napoleon an der Seite der Serenissima. Die einheitliche osmanische Herrschaft in weiten Teilen Griechenlands war äußerst förderlich für die Schaffung eines griechischen Nationalbewusstseins: Alle Hellenen hatten jetzt einen gemeinsamen Feind. 1821 begann der Unabhängigkeitskampf, 1912 waren die letzten türkischen Paschas aus dem Lande vertrieben. Aber immer noch war der Dodekanes unfrei: den hatten die Italiener nahtlos von den Osmanen übernommen.

Die letzten fremden Besatzer kamen dann im Zweiten Weltkrieg: Bulgaren, Italiener und vor allem Großdeutsche. Der nationale Widerstand gegen die Schergen des Faschismus ist heute eine weitere Säule des griechischen Nationalbewusstseins – »Freiheit oder Tod« ist noch immer eine in Griechenland viel zitierte Parole.

Rhodisches Rollenspiel

Ein Rundgang durch den Wallgraben ist tagsüber jederzeit möglich. Die Haupteingänge liegen an der Platía Rimini und am Stadttor Pilí Akandía. Der Eintritt ist frei. Der Zugang zur Stadtmauer liegt am Vorhof des Großmeisterpalastes (April – Okt. Mo. – Fr. 12 – 15 Uhr, Eintritt: 2 €). Und falls Sie mit Kindern reisen: Hölzerne Schwerter und Plastik-Rüstungen werden in den Souvenirgeschäften in der Odós Sokratoús verkauft.

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Touren

Durchdacht, inspirierend, entspannt

Mit unseren Tourenvorschlägen lernen Sie Griechenlands beste Seiten kennen.

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Griechenlands Inselwelt ist wie geschaffen fürs Insel-Hopping.

Unterwegs in Griechenland

Griechenland ist ein völlig unkompliziertes Rundreiseland. Die meisten Straßen sind gut ausgebaut, Tankstellen gibt es mehr als genug. Übernachtungsmöglichkeiten und Tavernen findet man in fast jedem Ort. Und Vorausbuchungen sind höchstens im August notwendig bzw. dann, wenn man einen hohen Standard nicht missen will.

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Zeitplanung

Die bei unseren Touren angegebene Dauer lässt sich beliebig ausdehnen. Allgemein empfiehlt es sich, bei Rundfahrten früh aufzustehen: Viele Sehenswürdigkeiten schließen nämlich schon um 15 Uhr. Außerdem ist es angenehm, die Morgenkühle zu nutzen, statt in der Mittagshitze weite Strecke fahren zu müssen. Beachten Sie auch: Viele Museen und archäologische Stätten sind montags geschlossen!

Jahreszeiten

Die Touren auf dem Festland können Sie zu jeder Jahreszeit unternehmen. Die beiden Inseltouren eignen sich nur für die Zeit zwischen Mai und Mitte Oktober, da die Häufigkeit der interinsularen Verbindungen in den übrigen Monaten stark eingeschränkt ist.

Öffentliche Verkehrsmittel

Um die Festlandstouren mit öffentlichen Verkehrsmitteln, also Bussen und Bahnen, durchzuführen, benötigt man mindestens das Vierfache der angegebenen Dauer. Manch abgelegene Sehenswürdigkeit ist gar nicht mit Bussen erreichbar. Wer Griechenland mit öffentlichen Verkehrsmitteln während der normalen Dauer eines Urlaubs kennenlernen möchte, beschränkt sich besser auf kleine Teilregionen.

Anders sieht es auf den Inseln aus. Da ist fast alles Sehenswerte im Sommerhalbjahr gut mit Linienbussen zu erreichen. Viele Inselziele kann man auch gut zu Fuß, mit dem Mountainbike, mit dem Motorroller oder gar mit Ausflugsbooten ansteuern.

Im Überblick: das Festland

Start/Ziel: Igoumenítsa | Strecke: ca. 1400 km

Dauer: mindestens 12 – 15 Tage

Tour 1

Igoumenítsa und Patras sind die beiden griechischen Häfen im italienisch-griechischen Fährverkehr. Wer mag, kann daher z. B. nach Besichtigung Délfis eine Peloponnes-Rundreise (nTour 2) folgen lassen und ab Patras zurückreisen. So werden die beiden Einzeltouren zu einer großen Rundreise.

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Altes Heiligtum, berühmte Klöster

Nach einem ersten Bad am Drépano Beach nördlich von Igoumenítsa geht es auf der neuen Autobahn Odós Egnatía tunnelreich nach Dodóna, dem ältesten Zeus-Heiligtum mit fotogenem Theater. Übernachtet wird in der epirotischen Hauptstadt Ioánnina mit leicht orientalischem Flair. Eine abendliche Bootsfahrt zur Klosterinsel Nissáki ist ein grandioser Tagesabschluss. Ein Abstecher von der Autobahn führt ins 1000 m hoch gelegene Métsovo hinauf. Kurz darauf geht es von der Autobahn ab und über eine Landstraße zu den Felsenklöstern vonMetéora, deren landschaftliche wie kunst- und religionsgeschichtliche Einzigartigkeit den Rest des Tages beansprucht. Am nächsten Tag geht es vorbei an Lárisa weiter nach Vólos, dem Tor zur Pílion-Halbinsel mit seinen vielen traditionellen Dörfern. Ein Abend in einem der Mezedopolias an der Uferfront von Vólos wird zum kulinarischen Erlebnis.

Abstecher auf die Insel Euböa

Statt über die Autobahn der griechischen Metropole entgegenzurasen, kann man bei Glifá auf die Insel Euböa übersetzen, sich dort ein Thermalbad in Loutrá Edipsoú gönnen, in Chalkída übernachten und sich am nächsten Tag die Ausgrabungen von Erétria, Inselzentrum in archaischer und klassischer Zeit, anschauen, bevor man von Néa Stíra aus wieder aufs Festland übersetzt. Die Fahrt in die Hauptstadt führt dann von Agía Marína über Marathon, dem Schauplatz der berühmten Schlacht zwischen Athenern und Persern 490 v. Chr.

Athen und Umgebung

Mindestens zwei ganze Tage sollte man Athen widmen, der pulsierenden griechischen Metropole mit ihren Zeugnissen aus über 2500 Jahren. Lohnend ist bei mehr Zeit ein Tagesausflug ab Athen per Metro und Schiff zur Pistazieninsel Ägina.

Weiter geht es nach Délfi, dem man mindestens einen halben Tag widmen sollte – einst befand sich hier eine der wichtigsten Kultstätten des antiken Griechenlands. Auf der Weiterfahrt entlang der Küste lohnen am nächsten Tag Galaxídi einen kurzen, Náfpaktos und Mesolóngi einen längeren Stopp. Besonders reizvoll ist die bildschöne Küstenroute über Astakós und Mítikas, für die man am folgenden Tag am besten frühzeitig aufbricht. Tagesziel ist die Insel Léfkas, die durch eine kurze Brücke mit dem Festland verbunden ist. Eine ganztätige Inselrundfahrt führt auch zu hübschen Stränden.

Kultstätte und Küstenimpressionen

Auf der Schlussetappe laden die Ausgrabungen von Nikópolis und Kassópi zu längeren Zwischenstopps ein. Unvergesslich bleibt ein Besuch des Nekromanteíon Ephýras, in dem die alten Griechen einen der Eingänge zur Unterwelt vermuteten. Für einen oder zwei Badetage zum Abschluss sind dann Párga oder Sívota bestens geeignet, bevor von Igoumenítsa aus die Rückreise angetreten werden kann.

Klassisch: Peloponnes

Start/Ziel: Korinth | Strecke: ca. 850 km

Dauer: mindestens 8 – 10 Tage

Tour 2

Mit dem eigenen Auto erreichen Sie Korinth am besten über den Fährhafen Pátras und fahren von hier auch wieder in die Heimat. Mietwagen übernehmen Sie am besten am Athener Flughafen. Der Peloponnes wird von dort über die Autobahn erreicht, ohne sich ins Verkehrsgewühl der Hauptstadt wagen zu müssen. Alternativen sind im Sommer die Flughäfen von Áraxos/Pátras oder Kalamáta.

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Streifzug durch die Antike

Der atemberaubende Kanal von Korinth trennt den Peloponnes vom Festland. Das Zentrum des antiken Korinth liegt im Dorf Altkorinth/Archéa Kórinthos, zu dem eine Autobahnausfahrt Richtung Pátras hinaufführt. Museum und Ausgrabungen vermitteln einen bleibenden Eindruck dieser einst 300 000 Einwohner zählenden Stadt. Hier kann man in ländlicher Atmosphäre gut eine erste griechische Nacht verbringen. Die imposanten Ausgrabungen von Mykene und Tiryns entführen am nächsten Tag in die griechische Frühgeschichte, das Theater von Epidauros in die griechische Klassik. Übernachtet wird in Náfplio, einer der schönsten Kleinstädte des ganzen Landes.

Unterwegs in Lakonien

Entlang der touristisch noch kaum entdeckten Westküste des Argolischen Golfes geht es weiter bis Leonídio und dann durch das Parnon-Gebirge hinüber zur Ruinenstadt Geráki, wo für einen Augenblick die Antike verlassen und eine Stippvisite in die byzantinische Ära unternommen wird.

Der Name des nächsten Ziels ist dann wieder untrennbar mit dem griechischen Altertum verbunden: Sparta, einst mächtiger Konkurrent Athens, wurde 1834 von König Otto I. rund um eine Platia neu gegründet, auf der sich heute der Abend gut und typisch griechisch verbringen lässt. Der nächste Tag gehört dem Museum und den spärlichen Ausgrabungen Spartas und vor allem den Kirchen und Klöstern des einzigartigen byzantinischen Mystrá, dessen Besichtigung mindestens fünf Stunden in Anspruch nimmt.

Der ganze nächste Tag gehört einer Rundfahrt über die Halbinsel Máni, in deren Hauptort Areópolis man auch regionaltypisch in alten Wehrtürmen übernachten kann.

Geburtsort der Olympischen Spiele

Über das Wirtschaftszentrum Kalamáta mit seiner hübschen Altstadt geht es weiter zu den imposanten neuen Ausgrabungen der antiken Stadt Messene – eine 9 km lange, weitgehend noch gut erhaltene Festungsmauer lässt erahnen, wie bedeutend die Stadt einst war. Von dort erreicht man die Westküste des Peloponnes mit seinen scheinbar unendlichen Sandstränden. Abends wird Olympia erreicht. Zwei Übernachtungen sind durchaus angebracht.

Karge Bergwelt

Nun geht es in die Bergwelt des Peloponnes. Über die typischen griechischen Bergdörfer Langádia und Výtina gelangt man zur Tropfsteinhöhle Spileo ton Limnón und ins geschichtsträchtige Kalávryta: Partisanen ermordeten hier 78 deutsche Soldaten, woraufhin die Wehrmacht 25 Dörfer niederbrannte und alle männlichen Bewohner über 14 Jahre ermordete. Die Kleinstadt liegt zu Füßen des 2341 m hohen Chelmós-Gebirges mit seinem großen Wintersportgebiet.

Von Kalávryta aus führt der Weg nach Diakoftó am Korinthischen Golf. Am imposantesten gestaltet sich die Fahrt mit der historischen Zahnradbahn, die in einer atemberaubenden Schlucht rund 700 Höhenmeter überwindet – am besten parkt man für eine Hin- und Rückfahrt mit dem Zug das Auto in Kalávryta. Ein zweites Mal in Diakoftó angelangt, geht es an der Golfküste schließlich gen Osten auf der alten Landstraße statt auf der sehr stark befahrenen Autobahn nach Korinth und ggf. wieder zum Flughafen von Athen. Alternativ folgt man von Diakoftó aus der Küste nach Patras.

Weniger bekannt: Nordgriechenland

Start/Ziel: jeweils Thessaloníki | Strecke: 2 Halbtouren à 700 km

Dauer: 2 Halbtouren à 4 – 6 Tage

Tour 3

Diese Tour führt in Form einer Acht durch Makedonien, in Thessaloníki treffen sich beide Kreise. Wer nicht genügend Zeit oder Lust für die ganze Tour aufbringt, kann also auch eine von beiden Hälften unternehmen. Beide Hälften bieten Sehenswürdigkeiten von Weltrang, bei der Tour östlich von Thessaloníki bestehen zudem besonders gute Bademöglichkeiten an den Stränden der Chalkidikí und auf der Insel Thásos.

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Durchs makedonische Kernland

Startpunkt der beiden Halbtouren ist Thessaloníki, das trotz aller Geschäftigkeit Flair, hübsche Plätze und sehenswerte Museen bietet. Von Griechenlands zweitgrößter Stadt geht es 42 km gen Westen zu den Ausgrabungen von Pélla, wo Alexander der Große das Licht seiner königlichen Welt erblickte. Übernachten kann man in Édessa, das für den höchsten Wasserfall Griechenlands bekannt ist. Vorbei am vogelreichen Stausee Vegoritsída führt die Straße ins historische Bergdorf Nimféo mit seinem Wolfs- und Braunbärenschutzgehege. Etappenziel ist die Pelzhändlerstadt Kastoriá mit ihren rund 70 byzantinischen Kirchen und Kapellen. Sie liegt am Ufer eines Sees, auf dem Dampferfahrten angeboten werden. Beim nahen Dispílio wurde ein jungsteinzeitliches Pfahlhüttendorf im See lehrreich rekonstruiert.

»Klöster in der Luft«

Von Siatísta geht es über die Autobahn Odós Egnatía bis Grévena und von dort durch schönes Hügelland zu den weltberühmten, auf bizarren Felstürmen gelegenen Metéora-Klöstern, die einen zweitägigen Aufenthalt mehr als rechtfertigen.

Ans Meer und auf den Berg

Ein erstes Bad im Meer empfiehlt sich dann in Stómio am Ausgang des berühmten Témbi-Tals, das eng mit dem Apollo-Mythos verbunden ist. Vorbei an der mächtigen Festung Platamónas kommt man dann allen Göttern in Litóchoro am Fuß des Götterbergs Olymp ganz nah – wer die göttliche Gesellschaft noch etwas länger genießen will, kann im hiesigen Nationalpark auch wandern.

Makedonische Königsstädte

9 Díon, einst das kultische Zentrum der Makedonen, ist dann nach Pélla die zweite makedonische Königsstadt auf dieser Route. Die dritte ist Vergína mit dem einzigartigen Tumulus, in dem auch Philipp II. beigesetzt war, der Vater Alexanders des Großen. Nicht weit davon liegt Véria, wo einst der Apostel Paulus predigte.

Urlaubsparadies Chalkidikí

Wieder vorbei an Thessaloníki geht es nun auf die Halbinsel Chalkidikí. Deren wohl schönstes Dorf ist das für eine Zwischenübernachtung sehr zu empfehlende Áfytos auf der Halbinsel Kassándra; wem der Sinn nicht nur nach (Sonnen-)Baden steht, kann im unmittelbar benachbarten Ort Kalithéa ein Heiligtum für Amon Zeus besichtigen.

Vorbei an den etwas nördlich der Küstenstraße gelegenen Ausgrabungen der antiken Stadt Ólynthos führt die Route weiter nach Vourvouroú, einem besonders schönen Badeort am Beginn der Halbinsel Sithonía. Besonders unter der Woche finden sich in der Umgebung zum Teil fast menschenleere kleine Buchten mit herrlichen Sandstränden.

Der heilige Berg

Vom sehr nahen Hafen Órmos Panagías aus kann man zu einer äußerst lohnenden Tageskreuzfahrt entlang der bezaubernden Küsten- und Berglandschaft der Mönchsrepublik Áthos starten. Nächstes Ziel zu Land ist Olimbiáda mit den recht neuen Ausgrabungen des antiken Stágeira, des Geburtsorts des Philosophen Aristoteles.

Ausflug nach Thássos

Nach der Besichtigung des antiken Amphípolis geht es über die Autobahn nach Kavála, das dank vieler historischer Bauten zu den schönsten Orten Griechenlands gehört. Beherrscht wird die Hafenstadt von einer mächtigen Zitadelle. Vom nahen Fährhafen Keramotí ist ein Tagesausflug auf die Insel Thássos empfehlenswert. Dort kann man sich entweder auf die Besichtigung der Inselhauptstadt Liménas beschränken oder mit eigenem Auto oder Mietwagen eine etwa 100 km lange Inselrundfahrt unternehmen.

Erste christliche Gemeinde Europas

Zurückgekehrt auf das Festland, sind die Ausgrabungen des antiken Philíppi bei Krinídes, in dem Paulus die erste christliche Gemeinde Europas gründete, das erste Ziel. Nur wenige Kilometer entfernt bieten die Schlammbäder von Laspóloutra ein einzigartiges griechisches Kurerlebnis. Über Dráma mit besuchenswerten Weingütern in der Umgebung und Alistráti mit seiner Tropfsteinhöhle geht es schließlich Richtung Thessaloníki, das man auf dem letzten Teilstück über die Autobahn (Auffahrt bei Amphípolis) erreicht.

Aller Anfang ist leicht

Urlaubstage sind ein kostbares Gut. Da ist es schön, gleich richtig in ein Land »einsteigen« zu können, ohne Zeit an nichtssagenden Orten in langweiligen Hotels zu vergeuden.

Ankunft in Athen, …

Wer sein Mietauto am Athener Flughafen übernimmt, kann sogleich mehrspurig in absolute Ländlichkeit von größter historischer Bedeutung reisen. Die mautpflichtige Autobahn Attikí Odós führt meist ohne Staus um Athen herum und schnell an den rauchenden Schloten von Elefsína vorbei. Dort, wo sich 480 v. Chr. die Flotten der Perser und der Athener ihre berühmte Seeschlacht von Salamis lieferten, dümpeln heute Frachter und Tanker auf Reede. Die Landschaft ist schon völlig ägäisch, Festland und Inseln scheinen miteinander zu verschmelzen. Die Ausfahrt nach Loutráki bringt den Reisenden auf die alte Straßenbrücke über den Kanal von Korinth. Der Blick von oben auf den Schiffsverkehr ist ebenso ein Muss wie das Souvláki-Spießchen am Grillstand.

Auf dem Peloponnes teilt sich dann zugleich die Autobahn. Richtung Pátras folgt nach wenigen Kilometern die Ausfahrt nach Archéa Kórinthos – ein Dorf, das in römischer Zeit Großstadt und Hauptstadt Griechenlands war. Hier in Altkorinth geht Weltbedeutung in absoluter Ländlichkeit auf. Trotz Hunderttausender Besucher jährlich gibt es kein einziges Hotel, sondern nur vier Pensionen, auch die Zahl der Tavernen und Souvenirgeschäfte ist überschaubar. Die Ruinen der Agorá mit der Bema, von der aus der Apostel Paulus wahrscheinlich den Korinthern predigte, grenzen an die kleine Platía, die dorischen Säulen des klassischen Apollon-Tempels ragen nur 200 m von der modernen Dorfkirche entfernt auf. Die Tavernen am Dorfplatz bieten von ihren Terrassen aus meist ungehinderte Sicht über den Golf hinweg aufs griechische Festland. Vor der Weiterreise lohnt sich zudem noch die Auffahrt auf den 575 m hohen Gipfel Akrokorinth, von dem aus sich vor dem Besucher weite Teile des Peloponnes ausbreiten.

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Für viele der Startpunkt für den Griechenlandurlaub: die Bucht von Igoumenitsa

… in Pátras, …

Wer mit der Fähre in Patras ankommt, sucht meist umgehend das Weite. Zwei Ziele in der Nähe bieten sich dennoch an. Wer sich dem Festland zuwenden will, fährt am besten über die Brücke ins idyllische Städtchen Náfpaktos mit Hafen und Burg aus venezianischer Zeit, zwei hübschen Stränden und vielen Hotels. Heißt das eigentliche Reiseziel Peloponnes, ist Kalógria ein exzellenter Übernachtungsstopp. Da ist man nicht nur an einem fast 16 km langen, in weiten Teilen einsamen Sandstrand, sondern zugleich auch noch inmitten schönster Natur: Am Strand dehnt sich einer der größten Küstenwälder Griechenlands aus, dessen Pinien und Walloneneichen den Duft des Südens verströmen. Im Norden, wo das nur locker bebaute Kalógria liegt, reicht dieser Wald bis an einen im Sommer manchmal nahezu ausgetrockneten See heran.

… in Igoumenítsa und …

Igoumenítsa ist mit voller Kraft Fährhafen – aber sonst touristisch völlig belanglos. Sehr viel spannender ist da das nahe, über die neue Autobahn Odós Egnatía in einer Stunde erreichte Ioánnina. Ein Hauch von Orient liegt über seinen engen Fußgängergassen im Zentrum und dem stillen, noch ganz von seinen osmanischen Mauern umgebenen Altstadtviertel. Erbaut wurde sie auf einer in den Pamvótis-See vorspringenden Halbinsel. Im See selbst liegt ein Inselchen mit byzantinischen Klöstern, wo in einer der Kirchen sogar auf Wandmalereien antike Philosophen als Heilige dargestellt sind.

Wer die erste Nacht nach der Ankunft lieber an einem schönen Strand und mondänen Yachthafen verbringen möchte, fährt von Igoumenítsa in nur 30 Minuten südwärts gen Sivóta und fühlt sich dabei ein wenig als Cowboy: Überall machen es sich Kühe auf dem warmen Asphalt der Straße bequem.

… in Thessaloníki

Wer das durchaus sehenswerte Thessaloniki zu Urlaubsbeginn meiden will, kommt direkt vom Flughafen aus nach Áfytos auf der Chalkidikí. Schon nach einer knappen Stunde auf der Autobahn ist die Brücke über den Kanal von Potidéa erreicht, der die Halbinsel Kassándra vom Festland trennt. Autos mit seinem herrlichen Blick über den Golf von Sithonía darf wohl als schönster Ort der ganzen Halbinsel gelten. Mehr Flair gleich am ersten Abend ist anderswo auf der Chalkidikí kaum zu finden.

Geschichtsbewusste können vom Flughafen aus auf der Autobahn auch gleich die alte makedonische Königsstadt Vergína mit dem Grab Philipps II. ansteuern. Vergína selbst ist ein stilles Bauerndorf, in dem man garantiert das findet, was man zum Urlaubsstart schätzt: Ruhe und griechische Ländlichkeit.

Inselträume: Kykladen

Start: Santorin | Ziel: Mýkonos | Dauer: mindestens 12 – 14 Tage

Tour 4

Inselspringer lernen bei dieser Tour einige der schönsten griechischen Inseln kennen. Santorin und Delos bergen beispielsweise archäologische Stätten von Weltrang, Santorin ist zudem auch ein weltweit einzigartiges Naturdenkmal. Die Strände von Páros und Náxos gehören zu den schönsten des Mittelmeers, Mýkonos punktet als niveauvolle Partymetropole der Ägäis.

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An- und Abreise

Startpunkt dieser Route ist Santorin, Endpunkt Mýkonos. Beide Inseln werden ganzjährig von Thessaloníki und Athen aus, im Sommer auch direkt von Mitteleuropa aus angeflogen. Zudem gibt es dorthin mehrmals täglich Fährverbindungen ab Piräus.

Stadt im Krater

Santorin ist unvergleichlich. Einen ganzen Tag kann man hier mit Museumsbesuchen und Shopping in den Kraterranddörfern Firá und Oía verbringen. Jeweils einen eigenen Tag sollte man reservieren für die Ausgrabungen von Akrotíri samt Bootsfahrt zum Red Beach und zum White Beach sowie dem Besuch der Ausgrabungen von Alt-Thera mit anschließendem Strandaufenthalt in Kamári oder Périssa. Auch eine Bootstour in der Caldera gehört zum Standardprogramm.

Vier auf einen Streich

Für eine Zwischenübernachtung geht es weiter nach Íos, das mit sommerlichen Trubel, ausgedehnten Stränden und landschaftlichen Reizen die Besucher anlockt. Mit weniger Zeit im Gepäck kann von Santorin aus auch gleich direkt Náxos angesteuert werden, die größte und grünste Insel der Kykladen. Eine eintägige Inselrundfahrt sollte man sich hier ebenso wenig entgehen lassen wie einen Strandtag südlich der Inselhauptstadt. Deren mittelalterliches Kástro-Viertel bietet viel Flair für Abendspaziergänge, an der Hafenpromenade reihen sich viele gute Tavernen aneinander.

Nur eine knappe Fährstunde entfernt bietet Parikía, die Hauptstadt von Páros, viel kykladisches Flair und mit der Panagía Ekatontapylianí eine der interessantesten Kirchen der ägäischen Inseln. Einen Spätnachmittag und Abend sollte man unbedingt im gut per Linienbus erreichbaren Ort Náoussa mit seinem venezianischen Hafen verbringen, einen weiteren bei einer Inselrundfahrt mit dem Mietfahrzeug. Wer über ausreichend Zeit verfügt, unternimmt auch noch einen Ausflug zur vorgelagerten Insel Antíparos mit ihrer Tropfsteinhöhle.

Die Partyinsel

Mýkonos ist nicht nur Partymetropole der Ägäis, sondern bietet auch viele gute Sandstrände. Vor allem aber bezaubert das Inselstädtchen, das durch keinerlei Neubauten verunstaltet ist und sich mit vielen (teuren) Bars, Restaurants und Boutiquen perfekt auf Urlauber eingestellt hat.

Handelsknotenpunkt im Mittelmeer

Ein Tagesausflug per Ausflugsschiff führt von hier zur nahen, heute nur noch von Museumswärtern bewohnten Inseln Delos. Diese zählte in der Antike zu den bedeutendsten Handelszentren, was immer noch an den herausragenden archäologischen Relikten abzulesen ist.

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Partyinsel und mehr: Mýkonos bietet auch viele andere insulare Reize.

Vor Kleinasiens Küste: Dodekanes

Start: Rhodos | Ziel: Sámos | Dauer: mindestens 14 – 16 Tage

Tour 5

In der Inselgruppe des Dodekanes sind selbst im Hochsommer noch keine Myriaden von Inselspringern unterwegs. Dabei sind die Verbindungen zwischen den Inseln schnell und gut. Unsere Route führt von Rhodos nach Sámos. Wer mag, kann aber auch nur bis Kos, Kálymnos oder Léros reisen – von diesen Inseln aus gibt es täglich Flugverbindungen nach Athen.

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Ehemaliger Sitz der Johanniter

Rhodos mit seinen vielen wiederhergestellten Bauten aus der Johanniterzeit ist allein schon einen ganzen Urlaub Wert. Mindestens einen Tag benötigt man allein für die Besichtigung der Altstadt, einen weiteren für einen Ausflug nach Líndos. Wer noch mehr von der viertgrößten Insel Griechenlands sehen möchte, kann eine zweitägige Inselrundfahrt mit dem Mietwagen unternehmen.

Heimat des Hippokrates

Von Rhodos fahren täglich schnelle Katamarane nach Kos. Mehrmals wöchentlich legen sie auf dem Weg dorthin in Sými auf der gleichnamigen Insel an, sodass man den Anblick dieses bildschönen Städtchens an einer Art Fjord mit seinen vielen alten Kapitänshäusern auch vom Wasser genießen kann.

Auf Kos, dem Geburtsort des berühmten Mediziners Hippokrates, sollte man dann wieder mehrere Tage verweilen. Einen Tag benötigt man für all das Sehens- und Erlebenswerte in der Inselhauptstadt, einen weiteren halben Tag für die Besichtigung des Asklepieíon … und nicht zu vergessen die leckere Mahlzeit in einer der türkischen Tavernen am Dorfplatz von Platáni. Einen ganzen Tag nimmt eine Inselrundfahrt mit dem Mietwagen in Anspruch, einen weiteren Tag ein Bootsausflug zur Vulkaninsel Nísyros.

Danach geht es morgens weiter zur ehemaligen Schwammfischerinsel Kalymnos, wo man außer der Stadt auf jeden Fall auch das Mandarinental von Vathý gesehen haben sollte.

Auf der Weiterfahrt legt der Katamaran auf der eher ruhigen Insel Léros und auf Lípsi an, bevor er Pátmos erreicht. Spätestens hier sollte man wieder einen längeren Stopp von mindestens zwei Nächten einplanen. Neben dem Johannes-Kloster, der Grotte der Apokalypse und dem historischen Hauptort Chóra lohnt hier ein Strandtag am feinsandigen Psilí Ámmos Beach oder am Kiesstrand Lambí.

Meer und Berge

Von Pátmos kann man direkt nach Pythagório auf Sámos weiterfahren. Manche Fähren legen auf dem Weg dorthin aber auch auf den Inselzwergen Foúrni, Árki oder Agathoníssi an. Um einen halbwegs guten Eindruck von Sámos zu bekommen, sind mindestens drei Tage notwendig. Einer gehört den Ortschaften Pythagório und Vathý, einer dem Badeort Kokkári mit den dahinter liegenden Bergdörfern Manolátes und Vourliótes, in deren Umgebung es schöne Wanderwege gibt, und ein dritter schließlich dem antiken Heraion und einem ausgiebigen Bad am Strand von Iréon.

Abstecher gefällig?

Je nach Zeit bieten sich mehrere Möglichkeiten zu Tagesausflügen aufs nahe türkische Festland an. So kann man z. B. das antike Halikarnassos in Bodrum (ab Kos) besuchen oder von Kuşadası aus einen Ausflug ins antike Ephesus unternehmen (ab Sámos).

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Ziele

Magisch, aufregend, einfach schön

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© laif: hemis.fr/Franck Guiziou

Blauer Himmel und weiße Fassaden wie die des Felsenklosters auf Amorgos – willkommen in Griechenland!

Ägina

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Griechisch: | Inselgruppe: Sardonische Inseln

Fläche: 83 km² | Höhe: 0 – 532 m ü.d.M. | Bewohnerzahl: 13 200

Hauptort: Ägina

Gerade einmal 40 Minuten dauert die Überfahrt von Piräus auf die Insel vor der Haustür Athens. Dort angekommen, warten Kutschen am Hafen, fährt der Bus an Pistazienhainen vorbei zu einer Geisterstadt voller Kirchen und zu einem der am spektakulärsten erhaltenen Tempel Griechenlands. Obst für die Rückfahrt kaufen Sie auf Marktbooten direkt am Hafenkai.

Hausinsel Athens

Wer am frühen Vormittag in Ägina, dem hübschen, geschäftigen Städtchen und Hauptort der Insel, ankommt, mag kaum glauben, dass es einst – genau genommen 1828 – gar Hauptstadt des noch jungen griechischen Staates war. Dabei reicht die Geschichte Äginas freilich viel weiter zurück: Der Sage nach gilt Äakos, der Sohn des Zeus und der Ägina und Vater von Peleus und Telamon, als Stammvater der Ägineten. Wegen seiner weisen und gerechten Herrschaft wurde er nach seinem Tod mit Minos und Rhadamanthys Richter der Unterwelt. Bereits im 2. Jt. v. Chr. war die Insel ein bedeutender Handelsplatz für Tonwaren. Erstmalig erwähnt wird Ägina als Kolonie des dorischen Epidauros, mit dem es im 7. Jh. v. Chr. zur Herrschaft des Pheidon von Argos gehörte. Nach der Loslösung von der Mutterstadt im 6. Jh. v. Chr. setzte eine Blüte ein – der Insel- und Seefahrerstaat, der Handelsposten u. a. am Schwarzen Meer unterhielt, trat gar in Konkurrenz zu Korinth.

Zu Beginn der Perserkriege stand Ägina auf der Höhe seiner Macht. Es kam zu Auseinandersetzungen mit Athen, dem die starke Insel bei der Ausweitung seiner Seemacht hinderlich war. Die Athener eroberten die Stadt 456 v. Chr., zu Beginn des Peloponnesischen Krieges (431 v. Chr.) schließlich wurden die Ägineten ganz von ihrer Insel vertrieben und das Land unter attischen Bürgern aufgeteilt. Zwar ermöglichte die Niederwerfung Athens 404 v. Chr. vielen die Rückkehr, aber die Hochzeit der Insel war dahin. Wiederholte Kriegszüge brachten sie aufs Neue in den Besitz der rasch erstarkenden attischen Macht, deren Schicksal sie fortan teilte.

Wohin auf Ägina?

Ägina-Stadt

Lebhafter Inselhauptort

Ägina, geprägt von einigen klassizistischen Häusern, breitet sich vom Hafen sanft ansteigend um eine weite Bucht an der nördlichen Westküste aus. Das Leben hier spielt sich vor allem an der Hafenpromenade mit ihren zahlreichen Straßenlokalen ab. Weithin sichtbar thront nördlich der Stadt auf dem vorspringenden Hügel Kolóna eine 8 m hohe dorische Säule, Überbleibsel des Apollon-Tempels (460 v. Chr.). Archäologie-Begeisterte können sich im interessanten Archäologischen Museum zudem Grabungsfunde vom 3. Jt. v. Chr. bis zur Römerzeit ansehen, besonders aber Funde von den Tempeln der Aphaia und des Apollon.

Archäologisches Museum: Di. – So. 8 – 15 Uhr | Eintritt: 4 €

Tempel der Aphaia

Tempel mit Aussicht

Wer der Münchner Glyptothek schon einmal einen Besuch abgestattet hat, kennt vielleicht die einst bunten Giebelskulpturen, für die das bestens erhaltene Heiligtum berühmt ist. Doch auch ohne diese bewundern zu können, ist ein Ausflug hierher, in den Nordosten der Insel, absolut lohnend. Die Fahrt zum Tempel der Aphaia, der ca. 3 km nördlich des Badeorts Agía Marína liegt, führt durch Pistazienhaine und landwirtschaftlich genutztes Hügelland. Vom Tempelbezirk bietet sich dann ein prächtiger Ausblick über einen großen Teil des Saronischen Golfes zur Küste des Festlands von Athen bis zum Kap Soúnion.

Der Tempel selbst stammt aus dem 5. Jh. v. Chr. und wurde einer als Beschützerin der Frauen geltenden Gottheit geweiht. Er ruht auf den Fundamenten eines Heiligtums des 6. Jh.s v. Chr. (und ist als Peripteros von 6 : 12 Säulen angelegt). Das Dach der Cella wurde durch zwei Säulenreihen gestützt; erhalten geblieben sind 23 Säulen aus gelblichem Kalkstein, teilweise noch versehen mit Resten des ursprünglichen Stucküberzugs. Vor der gesamten Breite der Ostfront und über eine Rampe mit ihr verbunden befand sich der Opferaltar, südlich der Ostfront das kleine Propylon mit achteckigen Säulen. Der ganze Heilige Bezirk war durch Aufschüttungen geebnet und teils von Fels, teils durch Quadermauern abgestützt.

Einen guten Einblick in die Baugeschichte des Aphaia-Tempels gewährt das Archäologische Museum gleich links des Aufgangs.

Tempel: Mai – Sept. tgl. 8 – 20, Winter Di. – So. 10 – 17 Uhr

Eintritt: 6 €

Archäologisches Museum: Mai – Sept. Di – So 9 – 16, Winter Sa., So. 10.30 – 16 Uhr | kein zusätzlicher Eintritt

© fotolia: Sergii Figurnyi

Erhaben thront der Tempel der Aphaia auf einer Bergkuppe – man ahnt, wie prachtvoll das Gelände einst gewesen sein muss.

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1 Stützmauer

2 Stoa

3 Priestergebäude (5. Jh.)

4 Propylon {5. Jh.)

5 Priesteirgebäude (7. Jh.)

6 Altar (5. Jh.)

7 Altar (5. Jh.)

8 Altar (7. Jh.)

9 Propylon (6. Jh.)

10 Períbolos (7. Jh.)

11 Zisterne, Sphinxsäule

Ágios Nektários

Pilgerziel und Landmarke

Auf halber Strecke zwischen Ägina und Aphaia-Tempel sticht die moderne, große Kirche das Nektarios-Klosters schon von Weitem ins Auge. Das Kloster, benannt nach dem 1920 gestorbenen und 1961 heiliggesprochenen Erzbischof Nektarios, ist ein bedeutender Wallfahrtsort der griechisch-orthodoxen Kirche. Sein bombastisches neues Gotteshaus ist eines der größten Griechenlands.

Ganz in der Nähe liegt die um 1800 verlassene, kaum noch als solche zu erkennende mittelalterliche Inselhauptstadt Palaiochóra mit den Überbleibseln einer venezianischen Burg. Die Ruinen der Stadt liegen über den Hügel verstreut, dazwischen ragen 20 Kirchlein aus dem 13. und 14. Jh. empor, von denen einige mit Fresken geschmückt sind.

Ägina erleben

Infos

Fährverbindungen unter:

www.aeginagreece.com

Linienbusfahrplan für die Insel:

www.aeginaportal.gr/ktel

Anreise

Schiffsverbindungen bestehen mit Piräus und Gálatas auf dem Festland und mit den Inseln Ankístri, Póros, Spétses und Ýdra.

Essen & Trinken

Agorá €€€

Der Wirt des Agorá nützt die strategisch günstige Lage seines Lokals am Rande der Fischmarkthalle hemmungslos aus. Was er nicht vorrätig hat, kauft er auf Wunsch schnell an den Ständen gleich gegenüber ein.

Ägina-Stadt

Bakalógatos €€€ – €€

Nur wenige Schritte von der Uferpromenade entfernt, sitzen Sie hier gut bei typisch griechischen Mezedákia, ob Fleisch, Fisch oder rein vegetarisch.

Odós Neoptelmou, Ägina-Stadt

Übernachten

Plaza €€€ – €€

Nur 50 m vom Strand entfernt, ist das Plaza auch für mehrere Tage ein guter Standort für Unternehmungslustige.

Kazantzáki 4, Ägina-Stadt

Tel. 22 97 02 56 00

www.aeginaplazahotel.com, 8 Zi.

Insel-Hopping rund um Ägina

Moní und Ankístri

Badeziele im Saronischen Golf

Lediglich acht Minuten dauert die Überfahrt von Pérdika im Südwesten von Ägina zum unbewohnten Inselchen Moní. Zwischen Ostern und September verkehren die kleinen Boote mehrmals am Tag. Auf Moní angekommen, geht es zum Sandstrand, den man sich mit Pfauen, Damwild und verwilderten Ziegen teilt.

Weiter westlich, rund 5 km südwestlich von Ägina, liegt die bewaldete Insel Ankístri, mit 12 km² die kleinste bewohnte Insel im Saronischen Golf (1120 Ew.). Es gibt mehrere gute Strände; den Chalkiáda Beach teilen sich friedlich Textilbader und Nudisten.

Póros

Am Ende eines »tiefen Traums«

Der amerikanische Star-Autor Henry Miller war Ende der 1930er-Jahre von seiner Anreise nach Póros restlos begeistert. Die Einfahrt in die Landenge zwischen dem Peloponnes und dem Inselchen wirkte auf ihn wie ein »tiefer Traum« – schrieb er in seinem Griechenlandbuch »Der Koloss von Maroúsi«. In der Tat: Der Sund zwischen dem peloponnesischen Küstenort Gálatas und dem Kai der Inselhauptstadt von Póros, das knapp 15 km südlich von Ägina liegt, ist keine 300 m breit. Im Norden schirmen ihn an eine liegende Frau mit angewinkelten Beinen erinnernde Berge vom Saronischen Golf ab, im Süden verhindert ein Mastenwald von Segeljachten den Blick auf die offene Ägäis hinaus. Im Inselstädtchen selbst flaniert man über die kilometerlange Uferpromenade und steigt zum markanten Uhrturm aus dem Jahr 1927 hinauf. Ein kleines Archäologisches Museum birgt Funde aus einem im 6. Jh. v. Chr. gegründeten Poseidon-Heiligtum. Die Strände der Insel sind vielleicht keine Traumstrände; dafür sind die Pinien an der Love Bay höher als der Strand lang ist.

Archäologisches Museum: Di. – So. 8 – 15 Uhr | Eintritt: 2 €

© huber-images: Reinhard Schmid

Wenn die Sonne tief steht und die Schatten lang sind, erglühen die Fassaden golden – die Insel Póros zeigt dann eine ihrer schönsten Seiten.

Ándros

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Griechisch: Áνδρος | Inselgruppe: Kykladen | Fläche: 380 km²

Höhe: 0 – 994 m ü. d. M. | Bewohnerzahl: 9170

Hauptort: Ándros-Chóra

Ein schmuckes, nahezu autofreies Städtchen zwischen zwei guten Stränden, an den Hängen Trockensteinmauern, die einen Preis für grafisches Design verdient hätten, und gut markierte Wanderwege – das ist Ándros, die zweitgrößte Insel der Kykladen. Gleichwohl vom Tourismus noch weitgehend unbeachtet, bietet sich diese für recht ruhige Urlaubstage an.

Insel der Reeder und Bauern

Ándros ist wohlhabend. Von hier stammen zahlreiche griechische Reeder, die Büros in Piräus, London oder New York unterhalten. Auf ihren Schiffen beschäftigen sie traditionell bevorzugt andriotische Seeleute und Kapitäne. Fruchtbare, wasserreiche Täler und Ebenen gewähren aber auch den andriotischen Bauern und Viehzüchtern ein erkleckliches Auskommen. Sie haben über die Jahrhunderte hinweg ihre Felder und Weiden mit unendlich vielen Trockensteinmauern überzogen, die unbestreitbar die schönsten Griechenlands sind. Zwischen die aufgeschichteten Feldsteine und Schieferplatten sind in regelmäßigen Abständen große Schieferplatten gestellt, sodass Mauern entstanden, wie sie den Gallier Obelix in Verzücken versetzen würden.

Die meisten Inselstrände liegen an der Westküste zwischen dem Hafenort Gávrio und dem Haupturlaubsort Batsí. Während der Saison fährt ein Linienbus all diese Strände mehrmals täglich an.

Wohin auf Ándros?

Ándros-Chora

Inselstädtchen mit Mutprobe und Museen

Die auch hier wie auf fast allen Inseln Chóra genannte Inselhauptstadt nimmt eine lange Felszunge ein, die sich zwischen zwei Strandbuchten weit ins Meer hinausstreckt. Die auf dem Felsrücken verlaufende Hauptgasse wird in ihrer oberen Hälfte von zahlreichen guten Geschäften, Cafés und zwei kleinen Hotels gesäumt. An der unteren Hälfte findet man hingegen fast nur noch eine klassizistische Wohnbebauung. Zwischen beiden Hälften ist ein altes Stadttor gerade noch zu erkennen. Dieses Kamára-Tor bildete den Eingang zum schon im Mittelalter besiedelten Kastro-Viertel. An dessen Spitze führt eine schmale, nur von Mutigen zu bewältigende Brücke hinüber zur Ruine einer winzigen venezianischen Festung.

Die reichen Schiffseigner und Kapitäne der Insel haben ihrer Heimatstadt gleich mehrere Museen geschenkt. Am bedeutendsten ist das Goulándris-Museum für moderne Kunst. Neben Werken des andriotischen Bildhauers Michális Tombrós zeigt es Arbeiten vieler moderner griechischer Künstler wie auch einige Werke von Picasso, Klee, Matisse und Chagall. Das Archäologische Museum besitzt nur regionale Bedeutung; als sein Prunkstück gilt die im Untergeschoss ausgestellte römische Kopie einer klassischen Hermes-Statue, die wohl ein Werk des bedeutenden Bildhauers Praxiteles war.

Goulándris-Museum für moderne Kunst: Juni – Sept. Mo. 11 – 15, Mi. – So. 11 – 15 und 18 – 21, März – Juni und Okt. Mi. – Mo. 10 – 14, Nov. – Feb. Di. – So. 10 – 14 Uhr | Eintritt: 5 € | www.moca-andros.gr

Archäologisches Museum: Mai – Okt. Di. – So. 9 – 16, Nov. – April Fr., Sa. 9 – 16 Uhr | Eintritt: 4 €

Klöster

Ikone mit Echthaar

Zwei gut zu erreichende Inselklöster locken in sehr aussichtsreicher Lage zum Besuch. Beide sind durch Spenden bestens erhalten. Architektonisch besonders eindrucksvoll ist das in 800 m Höhe oberhalb von Messariá gelegene Moní Panagías Panachrántou, das schon 961 gegründet wurde. In dem Konvent, der einst bis zu 400 Mönche beherbergte, leben heute noch drei Mönche und ihr alter Abt. Gar nicht mehr bewohnt ist das Moní Agíou Nikólaou an der Straße von der Chóra nach Aténi, dessen Kirche eine Nikolaus-Ikone birgt, die aus Gold- und Silberfäden sowie Menschenhaar gefertigt wurde.

Ándros erleben

Infos

www.andros.gr

Anreise

Schiffsverbindungen bestehen mehrmals täglich mit Rafína auf dem Festland sowie mit den Inseln Mýkonos, Sýros und Tínos.

Die Hauptlinie vom Fährhafen Gávrion über den Hauptbadeort Batsí in die Stadt Chóra ist auf den oft wechselnden Fährfahrplan abgestimmt.

Infos: Tel. 22 82 02 23 16

www.ktelandrou.webnode.gr

Essen & Trinken

Parea €€

Ganzjährig geöffnete Taverne mit regionaler und mediterraner Küche am Eingang zum Kastro-Viertel, schöner Strandblick.

Platía Kairis

Ándros-Stadt

Árta

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Griechisch: Áρτα | Landschaft: Epiros | Höhe: 30 m ü. d. M.

Einwohnerzahl: 19 000

Kaum zu glauben, aber wahr: Das in einer Schleife des Árachtos-Flusses gelegene Städtchen Árta war 1204 bis 1318 Hauptstadt des mächtigsten byzantinischen Fürstentums in Griechenland. Seine Kirchen und Klöster locken denn auch vor allem Liebhaber byzantinischer Baukunst an. Hobby-Ornithologen dürfte es hingegen an den nahen Ambrakischen Golf ziehen, an dem im Sommerhalbjahr zahlreiche Krauskopfpelikane brüten und im Winter mehr als 100 000 Wat- und Wasservögel Zuflucht suchen.

Alte byzantinische Hauptstadt

Eine düstere Geschichte erzählt man sich bis heute: In ihrem Mittelpunkt steht die Brücke über den Arachthos. Des Tags gebaut, stürzte sie in der Nacht immer wieder ein. Als die Maurer über ihr Schicksal klagten, sprach ein Vogel zu ihnen. Nur ein Menschenopfer, das als Grundstein verbaut werden müsse, könne den Fluch durchbrechen – und das Opfer dürfe niemand anderes sein als die Frau des Baumeisters. Als dieser tat, was ihm befohlen, blieb die Brücke tatsächlich unversehrt. Und noch heute spannen sich ihre vier im 17. Jh. errichteten Bogen über den seichten Fluss.

Gegründet wurde die Stadt indes wesentlich früher, und zwar 645 v. Chr. als korinthische Kolonie unter dem Namen Ambrakia