Baedeker Reiseführer Rhodos - Klaus Bötig - E-Book

Baedeker Reiseführer Rhodos E-Book

Klaus Bötig

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Beschreibung

Mit den Baedeker E-Books Gewicht im Reisegepäck sparen und viele praktische Zusatzfunktionen nutzen!

- Einfaches Navigieren im Text durch Links
- Offline-Karten (ohne Roaming)
- Karten und Grafiken mit einem Klick downloaden, ausdrucken, mitnehmen oder für später speichern
- Weblinks führen direkt zu den Websites der Tipps

Tipp: Erstellen Sie Ihren persönlichen Reiseplan durch Lesezeichen und Notizen… und durchsuchen Sie das E-Book mit der praktischen Volltextsuche!

E-Book basiert auf: 10. Auflage 2018

Versetzen Sie sich ins Jahr 1522 zurück: Umrunden Sie die Stadtmauer von Rhodos-Stadt mit den Augen eines osmanischen Angreifers und steigen Sie dann beim Großmeisterpalast auf eben diese Stadtmauer hinauf, um Johanniterritter zu sein. Der Abschnitt, den Sie betreten dürfen, passt sogar zu uns Deutschsprachigen: Ihn zu verteidigen war die Aufgabe der Ritter der deutschen Zunge und ihrer Gehilfen.
Die Krísis, die Griechenland seit 2010 zu Boden drückt, zeigt vor allem in den Großstädten ihre Wirkung. Deswegen kehren jetzt verstärkt auch jüngere Leute in ihre Dörfer zurück und versuchen, dort ihr Geld zu verdienen. Schauen Sie doch mal bei Angeline und Chris in Asklípio vorbei, hier können Sie die unverfälschte Natur von Rhodos auf dem Rücken eines Esels erleben – der neue Baedeker Rhodos verrät Ihnen die reizvollsten Touren! Für Abenteuerlustige gibt’s sogar eine Variante mit Übernachtung – in Zelten mitten in der freien Natur …
Antike im Mondschein – nicht unbedingt augenscheinliche, vielmehr magische Momente stehen beim neuen Baedeker im Fokus: Abends sind die Urlaubermassen aus den Gassen von Líndos verschwunden, Restaurants öffnen ihre Pforten, servieren feine Küche auf Dachterrassen mit Akropolis-Blick. Der Fels und die Mauern der Johanniterfestung sind angestrahlt, über sie hinweg schauen die Kapitelle der Säulen vom Athena-Tempel. Der Mond taucht das Meer in ein Zauberlicht – und weit und breit ist kein Auto zu hören.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 263

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Inhalt

Ihr digitaler Baedeker

Übersichts

 

karte Rhodo

 

s

Preiskategorien & Legende

Willkommen bei Baedeker!

10 Souvenirs (Baedeker Überraschungen)

Baedekers Top-Ziele

Magische Momente

Den Himmel verstehen

Ein ganz anderes Rhodos

Liebe über den Tod hinaus

Antike im Mondschein

Ewige Trauer

Der Tag beginnt

Überraschendes

6 x Erstaunliches

6 x Aussichtsreich

6 x Unterschätzt

6 x Durchatmen

6 x Einfach unbezahlbar

Das ist Rhodos

Touren

Tour 1: Ganz Rhodos an Einem Tag

Tour 2: Im Norden Bleiben

Tour 3: Kondition Erforderlich (Mountainbike-Tour)

Tour 4: Ein Tag in den Bergen

Ziele Von A Bis Z

Afándou

Apolakkía

Baedeker Wissen: Heilige Bilder

Archángelos

Faliráki

Filérimos

Kámiros

Kolýmbia

Líndos

Petaloúdes

Rhódos-Stadt

Baedeker Wissen: Koloss von Rhodos

Baedeker Wissen: Giganten

Sými

Hintergrund

Die Insel und ihre Menschen

Baedeker Wissen: Rhodos auf einen Blick

Baedeker Wissen: Kaffeklatsch unter Männern

Geschichte

Baedeker Wissen: Poseidonios – der Universalgelehrte

Baedeker Wissen: »Den Schwachen hilf!«

Kunstgeschichte

Baedeker Wissen: Verewigt in Marmor

Musik und Tanz

Interessante Menschen

Erleben und Geniessen

Bewegen und Entspannen

Baedeker Wissen: Ein Dorado für Surfer

Essen und Trinken

Baedeker Wissen: Typische Gerichte

Feiern

Baedeker Wissen: Orthodoxe Ostern

Shoppen

Übernachten

Praktische Informationen

Kurz und bündig

Anreise · Reiseplanung

Auskunft

Etikette

Geld

Gesundheit

Lesetipps

Museen

Reisezeit

Sprache

Telekommunikation · Post

Verkehr

Verzeichnis der Karten und Grafiken

Impressum

Karl Baedeker erfindet den Reiseführer

Ihr digitaler Baedeker

So nutzen Sie Ihr E-Book optimal

Praktische Volltextsuche

Sie möchten direkt alle Informationen zu einem bestimmten Ort erhalten oder gezielt nach einem Ort oder einer Einrichtung suchen? Nutzen Sie die interne Volltextsuche des E-Books, um schnell alle relevanten Suchergebnisse aufgelistet zu bekommen.

Individuelle Routenplanung

Der Baedeker listet im Kapitel „Touren“ schon einige der schönsten Reiserouten auf. Sie können jedoch auch Ihre ganz persönliche Route planen, indem Sie die Lesezeichenfunktion Ihres E-Books verwenden. Setzen Sie dazu einfach an allen Stellen im E-Book, die Sie für Ihre individuelle Route berücksichtigen wollen ein Lesezeichen.

Offline Kartennutzung

Laden Sie sich die Karten des Baedeker auf Ihr Endgerät herunter und und nutzen Sie sie überall, ob daheim oder unterwegs, online oder offline.

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Übersichtskarte Rhodos

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Preiskategorien & Legende

Restaurants

Preiskategorien für ein Hauptgericht

€€€€über 16 €€€€13 – 16 €€€9 – 12 €€bis 8 €

Hotels

Preiskategorien für ein Doppelzimmer

€€€€über 130 €€€€81 – 130 €€€51 – 80 €€bis 50 €

Baedeker Wissen

Textspecial, Infografik & 3D

Baedeker-Sterneziele

Top-Reiseziele

      Herausragende Reiseziele

Inspirierende Hintergründe und neue Sichtweisen.

Lesen Sie faszinierende Geschichten, die man sonst eher selten zu hören bekommt.

Überraschende Erlebnisse warten auf Sie.

Entdecken Sie das Besondere, Orte zum Durchatmen und einfach Unbezahlbares.

Magische Momente bringen Sie ins Schwärmen.

Kommen Sie zur rechten Zeit an den richtigen Ort und erleben Sie Unvergessliches.

Willkommen bei Baedeker!

Diesen Magischen Moment auf Rhodos möchte ich Ihnen ganz besonders ans Herz legen: ein Abendessen auf der Dachterrasse eines Kapitänshauses im wunderschönen Líndos, mit be-zaubernden Blick auf die Akropolis und das vom Mond beschienene Meer. Schließlich sind die selbst erlebten Geschichten die schönsten, um sie zu Hause zu erzählen.

Wir wünschen Ihnen lebendige Eindrücke und Zeit für das Wesent-liche! Entdecken Sie mit Baedeker das Außer-gewöhnliche, lassen Sie sich inspirieren und gestalten Sie Ihr persönliches Pro-gramm nach Ihren Vorlieben.

Herzlichst

Rainer Eisenschmid, Chefredakteur Baedeker

10 Souvenirs

10 Dinge und Erinnerungen, die ich mitnehme …

1.

Einen Granatapfel. Trocknen kann er zu Hause und erinnert den ganzen Winter über an den Baum, nach dem die Insel benannt wurde.

2.

Griechischen Kaffee aus der Sokrates-Straße. Da nehme ich den Duft gleich mit, der mich in der kleinen Rösterei betörte.

3.

Seife mit Eselsmilch. aus einem der vielen Bio-Shops. Vielleicht hat die ja die gleiche Wirkung wie Eselsmilch pur in der Badewanne der Kleopatra.

4.

Einen selbst gefundenen, besonders schönen Strandkiesel, in Kiotári von einem Profi in Silber gefasst

5.

Einen Ledergürtel aus der Sokrates-Straße. Der bleibt nicht anonym, da Sie mit dem Sattler persönlich gesprochen haben.

6.

Ílie kaliméra - Guten Morgen, Sonne! Den Klassiker von Míkis Theodorákis gibt es auf CD, aber natürlich auch als Download. Der passt zur Insel des Helios.

7.

Einen Regenschirm. Die gibt es in der Neustadt von Rhodos in größerer Auswahl als irgendwo sonst am Mittelmeer

8.

Honig von einem Imker am Straßenrand. Das griechische Yoghurt dazu gibt es auch zu Hause im Supermarkt.

9.

Den Koloss von Rhodos. Etwas Kitsch braucht jeder Mensch, ob auf Hals- oder Handtuch.

10.

Eine handgemalte Ikone aus Ixia. Dem Ikonenmaler dort haben Sie bei seiner Arbeit zugesehen.

Baedekers Top-Ziele

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Magische Momente

Den Himmel verstehen

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Ein ganz anderes Rhodos

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Liebe über den Tod hinaus

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Antike im Mondschein

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Ewige Trauer

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Der Tag beginnt

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Überraschendes

6 x Erstaunliches:

Hätten Sie das gewusst? > > >

6 x Aussichtsreich:

In die Ferne schweifen > > >

6 x Unterschätzt:

Genau hinsehen, nicht dran vorbeigehen, einfach probieren! > > >

6 x Durchatmen:

Entspannen, wohlfühlen, runterkommen > > >

6 x Einfach unbezahlbar:

Erlebnisse, die für Geld nicht zu bekommen sind > > >

© Huber Images/Cozzi

Der Abend bricht herein in Líndos, die Dachrestaurants füllen sich…

D

Das ist …

Rhodos

Die großen Themen rund um die Insel des Helios. Lassen Sie sich inspirieren!

© Huber Images/Simeone

Mehr als ein Badeplatz: Der Tsambíka-Strand spielt eine wichtige Rolle im religiösen Leben auf Rhodos.

Angriff oder Verteidigung

Lieben Sie Rollenspiele? Dann versetzen Sie sich doch einmal ins Jahr 1522 zurück. Umrunden Sie die Stadtmauer von Rhodos-Stadt mit den Augen eines osmanischen Angreifers und steigen Sie dann beim Großmeisterpalast auf eben diese Stadtmauer hinauf, um Johanniterritter zu sein. Der Abschnitt, den Sie betreten dürfen, passt sogar zu uns Deutschsprachigen: Ihn zu verteidigen war die Aufgabe der Ritter der deutschen Zunge und ihrer Gehilfen.

© Getty Images/Efilippou

Trotz ihrer Wehrhaftigkeit hielten die Stadtmauern von Rhodos-Stadt den Türken nicht stand.

SICHERLICH standen alle der nur etwa 300 Ordensritter auf der Stadtmauer von Rhodos-Stadt, als sich die osmanische Armada am 26. Juni 1522 Rhodos näherte. Zusammen mit etwa 7000 nichtritterlichen Soldaten blickten sie auf eine Flotte von 400 bis 700 Schiffen mit 200 000 beutehungrigen Angreifern. Wohl war ihnen dabei sicherlich nicht.

Aber die Ritter hatten gut vorgesorgt. Schon 1480 hatten sie ja eine dreimonatige Belagerung durch eine osmanische Übermacht überstanden und danach gleich die gesamte Stadtbefestigung nach modernsten militärtechnischen Aspekten verstärken und erneuern lassen. Die Getreidespeicher – u. a. unmittelbar unter dem Innenhof des Großmeisterpalasts – und die Munitionsarsenale waren prall gefüllt, die Weinfässer und Zisternen sicherlich auch. Fast jeden Tag kam es zu erbitterten Kämpfen. Insgesamt hatten die Angreifer am Ende etwa 70 000 Tote zu beklagen, der Wallgraben war stets mit Leichen übersät. Zur Taktik der Angreifer gehörte es auch, die Stadtmauern durch Tunnel zu unterminieren. Einige Tunnel sind heute noch vom Wallgraben aus – auf eigene Gefahr – zugänglich, aber völlig verwildert und unbeleuchtet. Und steinerne Kanonenkugeln sind hier wie an vielen Stellen der Altstadt aufgeschichtet oder liegen unbeachtet im hohen Gras herum.

Auf christlicher Seite war die Zahl der Toten mit etwa zwei- bis dreitausend weitaus geringer. Aber im Herbst gingen die Vorräte langsam zur Neige, die Bevölkerung wurde unruhig. Und wie fast immer fand sich auch ein Verräter: In diesem Fall der Großkanzler Andre d’ Amaral. Mit Pfeilen ließ er Nachrichten über die schlechte Versorgungslage und den Missmut der Einheimischen ins feindliche Lager schießen. Schließlich bot er dem Sultan gar an, an Allerheiligen den feindlichen Truppen eine Pforte zu öffnen. Er wurde aber noch rechtzeitig enttarnt und hingerichtet. Ohne ihn hätten die Osmanen wahrscheinlich wie schon 1480 die Belagerung abgebrochen. Jetzt aber hielten sie durch. Auch sie sandten Pfeile hinüber in die Stadt und versprachen der griechischen Bevölkerung den Verzicht auf Plünderung und strafende Gewalt, wenn die Stadt sich freiwillig ergebe.

© Picture Alliance/Okapia/Otto

Der Großmeisterpalast in Rhodos-Stadt war wehrtechnisch auf der Höhe seiner Zeit.

Kapitulation

Am 22. Dezember war es so weit: Die Johanniter kapitulierten. Als Gegenleistung wurde ihnen freier Abzug binnen zwölf Tagen gewährt. Ihre Waffen und ihren beweglichen Besitz durften sie mitnehmen. Etwa vier- bis fünftausend griechische Stadtbewohner brachen mit ihnen nach Kreta auf; viele folgten ihnen später sogar bis nach Malta, das die Johanniter 1530 von Kaiser Karl V. als Lehen erhielten. Dort blieben die Johanniter bis 1798. Da fiel ausgerechnet dem einzigen jemals gewählten deutschen Großmeister die Aufgabe zu, Napoleon die Insel zu überlassen.

1476 wird die Stadtmauer erneuert.

Der Feind naht

Schauen Sie von der Stadtmauer hinaus aufs Meer: Wie mag das wohl ausgesehen haben, als die türkische Flotte am Horizont auftauchte? Wie mag man sich als Ordensritter angesichts der Übermacht gefühlt haben? Stadtmauerbegehung: Zugang am Vorhof des Großmeisterpalastes, April – Okt. Mo. – Fr. 12 – 15 Uhr, Eintritt: 2 €. Rundgang durch den Wallgraben tagsüber jederzeit möglich. Haupteingänge an der Platia Rimini und am Stadttor Pilí Akandía, Eintritt: frei.

Auf den Spuren von Klein-Jerusalem

Heerscharen von Touristen aus aller Welt strömen auf ihrem Weg vom Kreuzfahrtterminal der Inselmetropole zur Haupteinkaufsgasse der Altstadt über die Platía Martíron Evréon. Man kann den »Platz der hebräischen Märtyrer« weder übersehen noch überhören: Viele bunte Papageien sollen hier Gäste in die vielen Tavernen und Cafés locken. Und mittendrin steht seit 2002 ein Denkmal, gegen das sich Anrainerwirte heftig wehrten. Es erinnert an den Holocaust, der 1943 jüdischen Bürgern von Rhodos und Kos den Tod in deutschen Vernichtungslagern brachte.

© Getty Images/Westend

Die alten Gassen von Rhodos-Stadt spiegeln den Geist vergangener Zeiten wider.

BIZARRER als ein paar Minuten auf diesem Platz kann ein Auftakt zu einem kurzen Spaziergang im historischen Judenviertel von Rhodos nicht sein. Er wird Sie in die älteste erhaltene Synagoge ganz Griechenlands und das ehemalige Judenviertel der Altstadt bringen. Juden lebten auf Rhodos schon in der Antike, doch die eigentliche Geschichte begann mit den sephardischen Juden, die um 1500 vor der spanischen Inquisition in den östlichen Mittelmeerraum flüchteten und vom osmanischen Sultan in seinem Reich mit offenen Armen empfangen wurden. Schon bald nach dem Abzug der Johanniter kamen sie auch auf die Insel. In der jüdischen Welt wurde Rhodos bald seiner zahlreichen jüdischen Hochschulen, der Gelehrsamkeit seiner Rabbiner und der Frömmigkeit seiner Juden wegen das »Tchika Yeroushalayim«, das »Kleine Jerusalem« genannt. Die spanischen Juden brachten ihre Kultur und Sprache mit, die sie in der neuen Heimat bewahrten. Bis in die Gegenwart benutzen die letzten noch auf Rhodos lebenden jüdischen Familien neben dem Neugriechischen das traditionelle Ladino oder Judeo-Spanisch als ihre Alltagssprache.

Ludwig Heid von der Universität Duisburg hat sich intensiv mit der Geschichte des Judentums und des Holocausts in Griechenland beschäftigt und Überlebende vor Ort getroffen: Die jüdische Bevölkerung, der Staatsbürgerschaft nach Italiener, zählte im Jahr 1934 3700 Menschen. Sie blieben von den italienischen Besatzern bis Ende der 1930er- Jahre weitgehend unbehelligt. Während des Zweiten Weltkriegs, den Mussolini im Juni 1940 durch seinen Überfall nach Griechenland trug, änderten aber auch die Italiener ihre Haltung. So wurde die berühmte Rabbinerschule auf Rhodos, in der außerdem Kantoren und Schächter ausgebildet wurden, geschlossen.

Rettung für Wenige

Als der antijüdische Gouverneur Cesare de Vecchi di Val Cismon, der sich die deutschen Rassengesetze zu eigen gemacht hatte, durch Admiral Campioni ersetzt wurde, verbesserten sich die Lebensbedingungen der Juden vorübergehend wieder. Die Ablehnung des brutalen deutschen Vorgehens hatten italienische Militärs und Diplomaten veranlasst, möglichst vielen Juden zur Flucht in die italienisch besetzten Gebiete oder in andere Länder zu verhelfen. Bevor die Wehrmacht die Insel im September 1943 besetzte, konnten 1300 Juden Rhodos verlassen, einige schlossen sich den Partisanen an. Die Verbliebenen saßen in der Falle. Der türkische Konsul Mehmet Selahadin Ülkmen bewahrte über 200 Menschen vor dem Weg in die Gaskammer, in demer ihnen gegen geltendes türkisches Recht Pässe ausstellte. Mehr als 200 Juden. Als Vergeltung sprengten die Deutschen später sein Haus in Rhodos, wobei seine Frau ums Leben kam. Israel ehrte den 2003 verstorbenen ehemaligen Diplomaten mit einer Briefmarke, Yad Vashem im Jahr 1990 mit dem Titel »Gerechter unter den Völkern«. Der Mufti von Rhodos verwahrte die Thora-Rollen aus der Synagoge bis zum Ende des Krieges. Von den einst sechs Synagogen ist nur noch die Kahal Shalom erhalten.

© mauritius Images / PE Forsberg /Alamy

Die Kahal-Shalom-Synagoge in Rhodos-Stadt ist die älteste Griechenlands.

Fragen sie in der Gemeinde

Geführte Rundgänge durch das jüdische Viertel werden zwar nicht angeboten, doch in der Synagoge steht immer ein Gemeindemitglied für Gespräche und Fragen bereit. Ihr anschließender Rundgang führt Sie durch die Gasse Odos Fidiou zum Akántias-Tor und von dort nach links über die Odos Kritinou und die Odos Martiron Evreon zum Holocaust-Denkmal.

Heiliger Mit Hundekopf

Ein griechisch-orthodoxer Christ ist nie allein. Er weiß Heilige stets in seiner Nähe. In der Marienkirche von Líndos sieht er sich völlig von ihnen umgeben. Nehmen Sie doch einfach ein paar Minuten dort Platz. Vielleicht fühlen auch Sie dann deren Präsenz. Und bekommen Sie keinen Schreck, nur weil einer der Heiligen einen Hundekopf trägt!

Ein ganzer Bilderkosmos füllt die Decke der Marienkirche von Líndos aus.

DAS Mischwesen aus Mensch und Tier ist der hl. Christophoros, der auch römisch-katholische Reisende beschützt. Erklärungen für den Hundekopf gibt es viele. Nach einer Version war Christophóros ursprünglich ein menschenfressender Kynophale, der durch göttliche Gnade einen menschlichen Körper und die menschliche Sprache erhielt und letztlich sogar auf Missionsreisen ging. Andere betrachten ihn als einen zum Christentum bekehrten römischen Offizier. Der war so schön, dass ihn ständig Frauen begehrten, bis der fromme Mann Gott erfolgreich bat, Abhilfe zu schaffen: So kam er zu seinem Hundekopf. Manche Wissenschaftler glauben, das Mischwesen habe dazu gedient, den an tierköpfige Gottheiten gewohnten Ägyptern einen Heiligen nach deren Vorstellungen zu schenken.

Himmlische Gemeinschaft

Die Einheimischen schenken dem seltsamen Heiligenbild kaum noch Beachtung. Für sie ist es viel wichtiger, sich hier in himmlischer Gemeinschaft geborgen zu fühlen. Dazu dienen vor allem die Wandmalereien. Hier sind die geltenden Naturgesetze aufgehoben, gilt eine metaphysische Wirklichkeit. Die Heiligen sind durch ihre Darstellungen auf Wandmalereien und Ikonen geistig präsent, bilden dadurch gemeinsam mit den Irdischen eine Gemeinde.

Weil die Heiligen in die Bilder Einzug halten können, gibt es auf Rhodos wie überall in Griechenland auch so viele Kapellen weitab aller Dörfer. Sie verwahrten ja immer Ikonen und oft auch Wandmalereien. Der Bauer, Hirte oder Reisende war darum nie allein in der Einsamkeit: Ein Heiliger war zu seinem Schutz immer ganz in der Nähe. Aus dem gleichen Grund wurden in der Neuzeit auch so viele Bilderstöcke entlang der Straßen errichtet. Sie machen den eilig Vorbeifahrenden auf das von der Straße aus nicht sichtbare, ganz nahe Kirchlein aufmerksam, das er sonst nicht beachten würde. So verhindern sie auch, dass man vergisst, dem entsprechenden Heiligen durch Bekreuzigung die ihm gebührende Referenz zu erweisen.

Bilder mit Botschaften

Die Heiligen nehmen in der Marienkirche von Líndos wie überall sonst auch an den Wänden nur die unteren, im himmlischen Kosmos niedrigsten Reihen ein und vermitteln zwischen den beiden Welten. Die höheren Ränge sind biblischen Szenen vorbehalten. Sie wollen keine realen Ereignisse abbilden, sondern eine Botschaft überbringen. So überbringt die Darstellung der Kreuzigung nicht die Nachricht, dass Jesus an einem bestimmten Tag ans Kreuz genagelt war, sondern dass durch seinen Opfertod der Mensch erlöst wurde.

In der Marienkirche von Líndos erfährt der Gläubige zudem mehr, als es ihm die Bibel erzählt. Ganz ausführlich wird ihm die Schöpfungsgeschichte gezeigt. Im Langhaus (2. Reihe von unten) und an der Westwand des Querhauses berichten ihm die 24 Felder des Akathist-Hymnus von der hohen Wertschätzung Mariens im himmlischen Reich. Und wenn er die Kirche dann wieder verlässt, fällt sein Blick auf die Darstellung des Jüngsten Gerichts. Wer da sieht, wie es den Sündern ergeht, wird wissen, wie er sich in Zukunft zu verhalten hat.

Stille Minuten

Erspüren Sie die Heiligkeit dieses Orts. Die Marienkirche von Líndos ist ganz einfach zu finden: Sie liegt im Dorfzentrum auf Ihrem Weg zur Akropolis. Fotografieren in der Kirche ist unerwünscht. Geöffnet ist das Gotteshaus täglich von 9 bis 18 Uhr, der Eintritt ist frei. Auch Nicht-Orthodoxe dürfen Kerzen entzünden. Tun Sie es.

© Bötig

Nicht erschrecken: Das ist bloß der hl. Christophoros.

Aufs Land

Die Krísis, die Griechenland seit 2010 zu Boden drückt, zeigt vor allem in den Großstädten ihre Wirkung. Deswegen kehren jetzt verstärkt auch jüngere Leute in ihre Dörfer zurück und versuchen, dort ihr Geld zu verdienen. Schauen Sie doch mal bei Angeline und Chris in Asklípio vorbei. Da können Sie die unverfälschte Natur von Rhodos auf dem Rücken von Eseln erleben.

© Laif/Baltagiannis/Invision

Dieser Demonstrant steht zwar vor dem griechischen Parlament in Athen. Die Krise ist aber auch auf Rhodos angekommen.

NUTZLOS gewordene Esel gab es im Süden von Rhodos genug, als Angeline und Chris die Idee für ihre Donkey Cruises hatten. Kaum ein Bauer braucht sie heute noch. Also übernahmen die beiden 15 der Grautiere und gaben ihnen auf einem Stück Land bei Asklípio mit vielen schattigen Bäumen ein neues Zuhause. In Zusammenarbeit mit umweltbewussten Freunden entwickelten sie ein Ausflugsprogramm und warben dafür vor allem in den All-inclusive-Hotels des nahen Badeorts Kiotári. Jetzt ist ihr kleines alternatives Unternehmen gut etabliert und trägt zum Lebensunterhalt ihrer neuen Besitzer bei. Und die sind glücklich, dass sie nicht in der großen Stadt leben müssen. Die seit 2010 anhaltende Krise, deren Ende noch lange nicht in Sicht ist, hat viele Menschen in ganz Griechenland arbeitslos gemacht.

© Fotolia/Iva

Auch vermeintlich ausrangierte Esel können ihren Beitrag zur Lösung der Wirtschaftskrise leisten.

Familienzusammenhalt

Junge Leute trifft sie besonders hart. Über die Hälfte von ihnen hat studiert, doch auch die Jugendarbeitslosigkeit beläuft sich auf mehr als 50 %. Hilfe vom Staat ist kaum zu erwarten. So ist es zu einer Umkehrung traditioneller Versorgungsformen gekommen. Die Jungen tragen nicht mehr dazu bei, die Alten zu unterstützen, sondern umgekehrt: Oft kratzen Eltern und Großeltern ihre letzten Ersparnisse zusammen, um Kindern und Enkelkindern zu helfen und ihnen vielleicht auch beim Aufbau eines kleinen Unternehmens zu helfen. Viele junge Leute leben deshalb auch mit 30 noch im Elternhaus, da sie sich keine eigene Wohnung leisten können. Glück haben die, deren Eltern ein eigenes Geschäft oder ein Lokal besitzen. Da arbeitet der Nachwuchs dann, obwohl gelernter Jurist oder Sozialwissenschaftler, eben als Verkäufer oder Kellner.

Wer nicht zur Familie gehört, bekommt in den gleichen Jobs nur einen lächerlich geringen Lohn: Servicekräfte in der Gastronomie werden im Durchschnitt mit 3 – 4 Euro pro Stunde abgespeist. Viele von ihnen werden nach Saisonende arbeitslos. Auf ein geringes Arbeitslosengeld haben die wenigsten von ihnen während der Saison Anspruch erworben, denn das wird erst nach neun Monaten durchgehender Beschäftigung fällig.

Heimatliebe

Ins Ausland zu gehen kommt für viele Jungakademiker trotzdem nur selten in Frage. Zwar verzeichnen die auch auf Rhodos allgegenwärtigen Fremdspracheninstitute einen gestiegenen Zulauf vor allem von jungen Medizinern und Ingenieuren, die sich die Auslandsoption offenhalten wollen – doch am Ende siegt bei den meisten doch die Verbundenheit mit Heimat, Familie und griechischer Lebensart.

Leider macht der griechische Staat jungen Leuten den Weg in die Selbstständigkeit unnötig schwer. Die bürokratischen Hürden sind hoch. Meist sind Hunderte von Unterschriften und Stempeln nötig, bevor man auch nur ein kleines Café eröffnen darf. Erste Steuern und Sozialabgaben fällig, bevor man einen einzigen Euro verdient hat. Die Sozialabgaben bleiben eine unwägbare Belastung: Sie steigen regelmäßig unabhängig vom Verdienst. Angeline und Chris haben sich immerhin nicht abschrecken lassen.

Donkey Cruises

Wer weniger als 80 kg wiegt, darf auf den Eseln reiten. Wer nicht aufsitzen mag, kann die Eselwanderungen auch zu Fuß begleiten. Eine zwei- oder eine dreieinhalbstündige Tour durch schönste Landschaft steht auf dem Programm (30 bzw. 40 € für Reiter, 10 € für Nichtreiter, jeweils inkl. Hoteltransfer von/nach Kiotári). Für Abenteuerlustige gibt’s auch eine Kombination beider Touren. Die beginnt um 16 Uhr und endet erst am nächsten Mittag. Übernachtet wird unterwegs in Zelten in freier Natur. Abendessen und Frühstück sind im Preis von 100 € für Reiter und 30 € für Nichtreiter inbegriffen. Tel. 69 46 43 91 55, www.donkeycruises.com

Man Versteht Sich Wieder

Zwischen Rhodos und der Türkei herrscht ein reger Bootsverkehr. Griechen kaufen in Marmaris ein, Türken lieben rhodische Folklore zum ausgiebigen Essen. Alte Vorurteile werden zunehmend überwunden. Fahren Sie doch selbst einmal hinüber und vergleichen Sie die so ganz unterschiedlichen Urlaubsziele.

© mauritius images / Greg Balfour Evans / Alamy

Ankunft in Marmaris: in einer Stunde von Europa nach Asien – unter türkischer Flagge.

NUR eine Stunde braucht der Katamaran von Europa nach Asien. Es ist schon ein tolles Gefühl, seinen Fuß auf einen fremden Kontinent zu setzen, an dessen anderem Ende Städte wie Singapur, Hongkong und Wladiwostok liegen. In Marmaris selbst kann man sich fast noch wie in Europa fühlen. Der viel besuchte Badeort gibt sich ganz modern – und Minarette besitzt Rhodos schließlich auch.

Der rege Reiseverkehr, der sich schon seit einigen Jahren zwischen der kleinasiatischen Küste und den vorgelagerten griechischen Inseln entwickelt hat, ist ein gut sichtbares Zeichen für die Entspannung, die zwischen den beiden Ländern eingetreten ist, die sich noch bis zum Ende des gerade erst vergangenen Jahrhunderts als Erbfeinde gegenüberstanden. Noch 1974 wäre es zwischen den beiden NATO-Partnern fast zum Krieg gekommen. Die griechische Militärjunta hatte damals einen Putsch auf Zypern inszeniert, der letztlich zur Vereinigung ganz Zyperns mit Griechenland hätte führen sollen. Die Türken waren daraufhin auf Zypern einmarschiert und teilten die Insel. Nur der Sturz der griechischen Diktatoren verhinderte weiteres Blutvergießen. Zypern ist immer noch ein Streitpunkt zwischen beiden Ländern. Als Provokation empfinden die Griechen auch das häufige Eindringen türkischer Kampfjets in den griechischen Luftraum. Strittig sind schließlich auch weiterhin die Hoheitsgrenzen in der Ägäis. Erdogan hingegen war verärgert darüber, dass türkische Offiziere 2017 in Griechenland politisches Asyl erhielten.

Annäherung nach langemSchweigen

Aber die Geschützbunker entlang der Küsten sind inzwischen nicht mehr besetzt oder sogar vom Sand zugeweht. Im Dezember 2017 besuchte Präsident Erdogan als erstes türkisches Staatsoberhaupt seit 1954 Athen; man ist im Gespräch miteinander. Initialzündung für eine Verbesserung des Verhältnisses war 1999 ein Erdbeben in der Türkei. Griechenland stellte umgehend Hilfe zur Verfügung. Die Tatsache, dass Griechen sogar Blut für Türken spendeten, wurde von Teilen der Presse auf beiden Seiten emotional hochgespielt: »Jetzt floss griechisches Blut in türkischen Adern!« Noch im gleichen Jahr gab Griechenland nach langer Verweigerung auf dem EU-Gipfel in Helsinki seine Zustimmung, der Türkei den Status eines EU-Beitrittskandidaten zu gewähren. Von nun an kam es zu vielen Begegnungen auf Ministerebene, Erdogan forderte sogar die etwa 200 000 muslimischen, türkischstämmigen Bürger Griechenlands auf, sich als Griechen zu fühlen.

Die griechischen Inseln vor der türkischen Küste wurden zu beliebten Tageausflugs- und Kurzreisezielen der Türken. Viele griechische Restaurants ließen nun auch Speisekarten auf türkisch drucken, zwischen den Flaggen aus aller Welt weht jetzt häufig auch die türkische in Tavernen und sogar vor Hotels. Die türkischen Urlauber sind auch auf Rhodos, vor allem aber auf den kleineren Inseln des Dodekanes sowie auf Sámos, Lesbos und Chíos zum wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden – auch deshalb, weil sie wie die Griechen in besseren Zeiten stundenlang in Tavernen verharren und gern die gesamte Speisekarte durchprobieren. Für türkische Reisegruppen werden oft sogar extra traditionelle Musiker zum Abendessen engagiert. Die Türken tanzen dann zu den ihrer Musik ja ganz ähnlichen Klängen, und häufig ist auch ein Dolmetscher dabei, der die Texte übersetzt. Im Gegenzug erzielen türkische TV-Soaps im griechischen Fernsehen höchste Einschaltquoten.

© Picture Alliance/Ana

Große Monumente hat Marmaris nicht zu bieten, aber viel türkische Lebensart.

Asien in Einer Stunde

Im Sommerhalbjahr verkehren mehrmals täglich schnelle Katamarane zwischen Rhodos und Marmaris in der Türkei. Hervorragende Sehenswürdigkeiten gibt es dort zwar nicht. Man schlendert auf der modernen Uferpromenade, durchstreift die modernen Bazare, trinkt türkischen Tee in einem der Straßencafés. Auskunft in allen Reisebüros auf Rhodos, aktueller Fahrplan auch auf http://rhoddes.marmarisinfo.com. Hin- und Rückfahrt mit Katamaran 45 €. Personalausweis genügt für die Einreise.

T

Touren

Durchdacht, inspirierend, entspannt

Mit unseren Tourenvorschlägen lernen Sie die besten Seiten von Rhodos kennen

© Hackenberg

Petaloúdes: auf steinigem Weg in die grüne Oase der Schmetterlinge

Unterwegs auf Rhodos

Tourenplanung

Um Griechenlands viertgrößte Insel gründlich kennenzulernen, müsste man zwei Wochen lang jeden Tag unterwegs sein. Andrerseits kann man sie dank recht guter Straßen durchaus an einem einzigen Tag umrunden. Hotelwechsel sind auf Rhodos also nicht nötig, könnten aber durchaus reizvoll sein.

Verkehrsmittel

Wer möglichst viel von Rhodos sehen will, leiht sich am besten einen Mietwagen. Auf ein geländegängiges Fahrzeug kann man getrost verzichten, denn nahezu alle Straßen sind asphaltiert. Für Motorradfahrer sind die abwechslungsreichen Straßen ein Vergnügen, auf Nebenstraßen muss allerdings jederzeit mit gelegentlichen Schlaglöchern gerechnet werden. Mit dem Scooter oder Fahrrad wird man nur kleinere Touren unternehmen, denn eine Reise über Rhodos ist ein ständiges Auf und Ab. Mit Linienbussen sind nur Stichfahrten möglich. Geführte Ausflüge erschließen dagegen nur wenige Ziele.

Organisierte Bootsausflüge

Zwischen Mai und Oktober werden Bootsausflüge von der Stadt Rhodos, Faliráki und Kolímbia aus nach Líndos angeboten. Von Gennádi und Plimmíri aus kann man nach Prassonísi fahren. Ansonsten gibt es keinerlei Küstenschifffahrt.

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Ganz Rhodos an einem Tag

Länge: 200 km | Dauer: mindestens 12 Std.

Tour 1

Wer sich nur für einen Tag ein Auto mieten, aber doch einen Gesamteindruck von Rhodos gewinnen will, muss früh aufstehen. Für die ausführliche Besichtigung von Líndos und Rhodos-Stadt ist dabei keine Zeit, beide Orte erreicht man ja auch preisgünstig und bequem per Linienbus vom Urlaubsort aus. Bei dieser Tour geht es vor allem darum, die schönsten Strände und einige mit dem Bus nur schwer zu erreichende Orte im Hinterland kennenzulernen. Sie kann von allen Badeorten aus gleichermaßen unternommen werden.

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Zu einem herrlichen Sandstrand

Von Rhodos-Stadt geht es auf der bestens ausgebauten Küstenstraße nach Süden. Einen ersten kurzen Abstecher lohnt die Tsambíka-Bucht mit einem der besten Sandstrände der Insel. Archángelos mit seinem noch recht traditionellen Dorfleben ist dann der richtige Ort für einen ersten Kaffeestopp.

Traumort

Hinter Kalathos sollten Sie sich links halten und Richtung Líndos fahren. So haben Sie die Gelegenheit zu einem Fotostopp, wenn das grandiose Panorama des schönsten Inseldorfes plötzlich vor Ihnen erscheint. Bei Lárdos geht es wieder auf die Küstenstraße, der Sie nun bis Kiotári folgen.

Zur Inselsüdspitze

Mit Kattaviá erreichen Sie das südlichste Inseldorf. Nur noch 8 km sind es von hier nach Prassonísi, der Südspitze der Insel, mit dem größten Sandstrand von Rhodos und mehreren für ein schnelles Mittagessen geeignete Tavernen.

Stille Westküste

An den einsamen Stränden der Westküste entlang kommen Sie durch Apolakkiá nach Monólithos, wo Sie die Burg besichtigen und danach zur Badepause zum wenig besuchten Foúrni-Strand hinunterfahren können.

Zum »Freund der Einsamkeit«

Nach einer kurzen Kaffeepause am kleinen Fischerhafen von Kámiros Skála geht es entlang der Westküste weiter bis zum Urlaubszentrum Iálissos. Eine Stichstraße bringt Sie hinauf auf den mit Linienbussen nicht zu erreichenden Filérimos mit seinem romantischen Kloster und antiken Überresten sowie einem prächtigen Blick über weite Teile der Insel, die Sie heute im Schnelldurchgang kennengelernt haben. Vielleicht erleben Sie von hier aus ja auch einen schönen Sonnenuntergang.

Im Norden bleiben

Länge: 83 km | Dauer: ca. 10 Std.

Tour 2

Diese Tour im Norden der Insel führt mit vielen Pausen ganz entspannt durch grüne Hügellandschaften und am Nachmittag dann auch zu guten Stränden. Sie kann außer mit dem Auto auch gut mit dem Motorrad, Trike oder Squad unternommen werden; durchtrainierte Mountainbiker werden sie auch im Sattel bewältigen. Die Tour ist äußerst familienfreundlich und bietet auch Kindern viel interessante Abwechslung.

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Filérimos: Besuch beim »Freund der Einsamkeit«

Durch das dicht bebaute Feriengebiet südwestlich von Rhodos-Stadt geht es zunächst nach Iálissos.

Von diesem Ort aus bietet sich eine Stichfahrt auf den Filérimos an. Romantiker genießen das Kloster und Geschichtsinteressierte die antiken Überreste. Für den Erinnerungsschluck am Abend könnten Sie hier schon ein kleines Fläschchen des Klosterlikörs Sette Erbe erstehen.

Wo die Schmetterlinge leben

Flugzeugfans biegen gleich nach Passieren des Flughafenterminals nach rechts ab und passieren so den Ort Paradísi – der Name passt heute nun wirklich nicht mehr – auf einer kleinen Straße, die unmittelbar am Flughafenzaun entlangführt und gute Beobachtungsmöglichkeiten für startende und landende Maschinen bietet. Am westlichen Flughafenende führt sie wieder auf die Küstenstraße zurück, von der kurz darauf eine Straße in Richtung Petaloúdes abzweigt. Auf dem Weg dorthin lohnt insbesondere für Familien ein Abstecher zur Straußenfarm/Ostrich Farm, wo Straußenomelette auf der Speisekarte steht. Direkt nebenan können Sie noch ein gepflegtes Weingut besichtigen.

Zum unteren Ausgang des reizenden Schmetterlingstals Petaloúdes führt dann eine Stichstraße. Von hier aus kann man das Tal einmal ganz durchwandern, bevor man das kleine Museum und die exzellente Taverne am unteren Taleingang aufsucht, wo die Spaghetti bolognese und das Moussaká so gut sind wie kaum irgendwo sonst auf Rhodos.

Zu einem idyllischen schattigen Tal

Der Straße weiter folgend kommt man nach Psínthos. An der schönen Platía dort sollten Sie dem unauffälligen Wegweiser nach Archípoli folgen, der Sie durch eine besonders einsame und waldreiche Landschaft führt. Dort wartet das moderne Kloster Ágios Nektários auf Sie, wo Kinder gern in einer völlig ausgehöhlten Platane spielen.

Nächstes Ziel ist dann die Waldgaststätte von Eptá Píges mit ihren Pfauen und einem dunklen Wassertunnel, durch den man zu einem winzigen See hindurchwandern kann (Taschenlampe empfehlenswert).

Höhepunkt: zauberhafte Anthony- Quinn-Bucht

Am Rand des modernen Badeortes Kolýmbia erreichen Sie wieder die Küstenstraße. In Afándou können Kunstinteressierte einen kurzen Abstecher zur byzantinischen Kapelle Katholikí unternehmen. Zu einem auch landschaftlich reizvollen Bad laden abschließend die Anthony-Quinn-Bucht von Ladíko oder die besonders romantische, fjordähnliche Bucht an den Thermen von Kallithéa ein, wo die Eltern einen Sundowner und die Kinder ihr hochverdientes Eis sehr stilvoll genießen können. Die Thermen strahlen ein ganz besonderes Flair aus.

Kondition erforderlich (Mountainbike-Tour)

Länge: ca. 75 km | Dauer: 1 Tag

Tour 3

Für Mountainbike-Touren auf Rhodos ist eine gute Kondition erforderlich. Auf der Küstenstraße macht das Radfahren wegen des starken Verkehrs keinen Spaß – Biker wenden sich besser dem Binnenland zu. Da gibt es genug Sträßchen mit wenig und Schotterpisten mit fast gar keinem Verkehr, aber immer wieder stille Dörfer, die zur Rast einladen.

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Bikerzentrum Kiotári: Hier ist man auf Radfahrer eingestellt

Die schönste Region für Biker ist der Süden der Insel. Räder werden in mehreren Hotels in Kiotári vermietet. Von dort fährt man auf der Uferstraße am Strand entlang südlich bis nach Gennádi. Kurz vor Erreichen des Ortes führt eine wenig befahrene Straße durch Felder inseleinwärts und überwiegend eben am kleinen Dorf Vatí mit zwei schönen Tavernen vorbei Richtung Westküste. Das nächste Ziel ist das kleine Dorf Arnítha.

Ausblicke über Ausblicke

Eine kurvenreiche Erdstraße windet sich von hier am Hang des über 500 m hohen Bergrückens des Koukoulliári entlang und bietet prächtige Blicke auf das Meer. Im Dorf Mesanagrós können Sie die interessante Kirche besichtigen und im Kafenío einen Imbiss zu sich nehmen. Dann folgt man der Straße in Richtung Kloster Skiádi. Wo die Straße nach Skiádi abzweigt, fahren Sie auf einer Schotterpiste weiter geradeaus in südliche Richtung bis ins südlichste Inseldorf Kattaviá. Die absolut schattenlose Piste läuft auf weiten Strecken auf einem Hügelkamm entlang und eröffnet grandiose Ausblicke bis weit über die Südspitze von Rhodos hinaus.

Wohlverdiente Pause in Lachaniá

In Kattaviá warten mehrere gute Tavernen am schattigen Dorfplatz auf hungrige Radler. Durch eine weite Ebene geht es danach weiter Richtung Ostküste. Wo nach rechts eine kleine Asphaltstraße zum Strand von Plimmíri abzweigt, geht nach links eine Schotterpiste ins Dorf Lachaniá