Basiswissen für die Kinder- und Jugendbetreuung - Frank Lübbers - E-Book

Basiswissen für die Kinder- und Jugendbetreuung E-Book

Frank Lübbers

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Beschreibung

Dieses Buch gibt einen guten Einblick für Quereinsteiger, die sich um einen Arbeitsplatz im sozialen Bereich in der Kinder- und Jugendbetreuung bemühen. Schwerpunkte sind die Vermittlung von Basiswissen in den Bereichen Mittagsbetreuung, Ferienbetreuung und Inklusionsbegleitung. Die wichtigsten praktischen Themen rund um den Alltag in einer Betreuung und theoretisches Wissen erleichtern den Einstieg ins Berufsleben. Dieses Buch gibt einen guten Einblick für Quereinsteiger, die sich im sozialen Bereich der Mittags-/Ferienbetreuung und Inklusionsbegleitung engagieren möchten. Schwerpunkte sind die Vermittlung von theoretischem Basiswissen, um den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern.

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Seitenzahl: 120

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Vorwort

Kinderbetreuung, ein Job der beiden Seiten Spaß macht und bereichernd ist.

Warum erwähnen wir das so besonders?

Heutzutage ist der Bereich der Kinderbetreuung ein breit gefächertes Arbeitsfeld mit vielen Aufgaben und Herausforderungen.

Jeder Tag ist anders und jeden Tag gibt es neue Situationen, die es zu meistern gilt.

Es gibt 3 große Themenblöcke:

Die Mittagsbetreuung, in der die Kinder vielleicht müde, aufgebracht oder neugierig nach der Schule zu uns stoßen.

Die Integrationsbegleitung, die geprägt von einem engen Kontakt und der Vermittlung von sozialen Kompetenzen/ Lernstoff ist.

Die Ferienbetreuung, in der man viele Ideen gemeinsam erarbeiten und umsetzen kann.

Für »Neulinge« und Quereinsteiger ist es dann hilfreich, bereits über viele verschiedene Situationen, Rechtslagen und

Vorgehensweisen gehört zu haben.

Wir haben selbst als Quereinsteiger in der Kinderbetreuung angefangen und waren lange auf der Suche nach Ausbildungsmöglichkeiten, mit praxisnahen Infos zur Bewältigung unseres Alltags.

Leider sind wir dabei nur auf sehr komplexe und langwierige Ausbildungen gestoßen, die uns selbst abgeschreckt haben und uns nicht »auf die Schnelle« helfen konnten. Vermittlung von praxisnahem Grundwissen auf kurzem Wege, Einblicke in die verschiedenen Elemente der Kinderbetreuung, gab es einfach nicht.

Aus diesem Grund haben wir uns selbst auf den Weg gemacht und angefangen viele Themen zu sammeln. Daraus wurden dann im Laufe eines halben Jahres immer mehr, so dass es ein komplettes Schulungskonzept wurde, das euch ohne Stress flexibel Grundwissen näherbringt.

Wir freuen uns, euch ein Stück weit dabei begleiten zu dürfen.

»AUF« – in eine Betreuung voller Spaß und gegenseitiger Bereicherung.

Frank und Sarah

Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort

2. Die Mittagsbetreuung in der Praxis

3. Ferienbetreuung

4. Schulbegleitung – Anforderungen, Herausforderungen und Perspektiven

5. Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern

6. Die vier Säulen der „Pfadfinderischen Methode“

7. Konflikte, Grenzen und Mobbing in der Jugendbetreuung

8. Aufsichtspflicht in der Jugendarbeit

9. Die Bedürfnisse von Kindern und ihre Betreuung

10. Erziehungsstile

11. Gewaltfreie Kommunikation – Ein Weg zu Empathie und Verständnis

12. Kinderrechte – Eine Einführung

13. Kindeswohlgefährdung – erkennen, verstehen und handeln

14. Verhalten im öffentlichen Verkehr

15. Datenschutz, Urheberrecht und Bildrechte in der Kinder- und Jugendarbeit

16. Erfolgreiche Hausaufgabenbetreuung

17. Inklusion und die UN-Behindertenrechtskonvention

18. Umgang mit Gewalt und Deeskalation

19. Essensausgabe und Hygiene

20. Interkulturelle Kompetenz in der Arbeit mit Kindern

21. Das Sexualstrafrecht in Deutschland

22. Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit in der Kinderbetreuung

23. Queer – Vielfalt der Geschlechter und sexuelle Orientierung

24. Führungsstile und ihre Auswirkungen

25. Hygiene und Sicherheit bei der Essensausgabe in Kinderbetreuungseinrichtungen

26. Das Jugendschutzgesetz in Deutschland

27. Das Verbandsbuch – Dokumentation, Rechtliches und Praxisleitfaden

28. Entwicklungspsychologische Grundlagen

29. Grundlagen der Spielpädagogik

30. Spiele für die Ferienbetreuung

31. Formulare im Kontext von Bildung und Betreuung

32. Handynutzung in Schulen und Ferienbetreuungen

33. Versicherungen in der Kinder- und Jugendbetreuung

34. Arbeits- und Anstellungsarten in Deutschland

35. Nachwort

36. Quellenangaben

Die Mittagsbetreuung in der Praxis

Einleitung

Die Mittagsbetreuung ist ein zentraler Bestandteil der Ganztagsbetreuung von Kindern. Sie bietet nicht nur eine sichere Umgebung nach dem Schulunterricht, sondern fördert auch die soziale, emotionale und kognitive Entwicklung der Kinder. In diesem Kapitel werden die Ziele, die Tagesstruktur, die verschiedenen Betreuungsbereiche sowie Verhaltensrichtlinien für Kinder und Betreuer behandelt.

Ziele der Mittagsbetreuung

Die Mittagsbetreuung verfolgt mehrere zentrale Ziele:

Förderung der sozialen und emotionalen Entwicklung:

Kinder lernen, in Gruppen zu interagieren, Konflikte zu lösen und Rücksicht auf andere zu nehmen.

Hausaufgabenunterstützung:

Strukturierte Zeitfenster und gezielte Unterstützung fördern selbstständiges Lernen.

Gesunde und hygienische Mittagsmahlzeiten:

Vermittlung gesunder Essgewohnheiten und Förderung von Tischmanieren.

Förderung kreativer und sportlicher Aktivitäten:

Abwechslungsreiche Angebote unterstützen die motorische und kreative Entwicklung.

Tagesstruktur

Ein Beispiel für eine strukturierte Tagesplanung:

11:00 – 12:00 Uhr:

Freies Spiel

12:00 – 13:00 Uhr:

Mittagessen

13:00 – 14:00 Uhr:

Hausaufgabenbetreuung

14:00 – 16:00 Uhr:

Aktivitäten (kreativ oder sportlich)

Es ist zu beachten, dass sich die Zeiten je nach Unterrichtsende und Abholzeiten der Kinder flexibel gestalten lassen.

Essen in der Mittagsbetreuung

Ein angenehmes Umfeld und strukturierte Abläufe fördern ein harmonisches Miteinander:

Förderung gesunder Essgewohnheiten und Tischmanieren

Berücksichtigung von Allergien und besonderen Ernährungsbedürfnissen

Einhaltung von Regeln (z.B. Händewaschen, kein Rennen oder lautes Schreien)

Kinder zur Übernahme von Verantwortung anregen (z.B. Tische abräumen)

Spielzeit

Die Spielzeit ist entscheidend für die ganzheitliche Entwicklung:

Freies Spiel:

Förderung von Kreativität und sozialem Lernen

Geplante Aktivitäten:

Bastelangebote, Themennachmittage

Balance von Indoor- und Outdoor-Spielen: Kreativstationen, Leseecken, sportliche Aktivitäten im Freien

Spielmaterialien, Bastelmaterial bereitstellen

Konfliktlösung während des Spiels

Hausaufgabenbetreuung

Ziel ist eine ruhige Lernatmosphäre, die eigenständiges Arbeiten fördert:

strukturierte Zeitfenster

Unterstützung bei Schwierigkeiten

Förderung von Eigenverantwortung und Frustrationstoleranz

Soziales Verhalten

Kinder untereinander:

Respekt, Rücksichtnahme, gewaltfreie Kommunikation, Teamarbeit

Erzieher gegenüber Kindern:

Vorbildfunktion, klare Grenzen setzen, positives Feedback, konstruktive Kritik

Evaluation und Feedback

Ein kontinuierlicher Austausch sichert die Qualität der Betreuung:

teaminterne Reflexion

Gespräche mit Eltern und Lehrern

Feedback von Kindern

schriftliche Dokumentation unter Beachtung des Datenschutzes

Schlussfolgerung

Die Mittagsbetreuung ist mehr als nur eine Betreuungsmöglichkeit. Sie bietet Raum für ganzheitliche Förderung durch eine ausgewogene Mischung aus Lernen, Spielen und sozialen Erfahrungen. Sie ist eine ganzheitliche Förderung der Kinder durch eine Kombination aus strukturiertem Lernen, kreativen Aktivitäten und freiem Spiel.

Mittagsbetreuung vs. Offene Ganztagsschule (OGTS)

Ein Vergleich zeigt die Unterschiede in Struktur, Angeboten und Kosten:

Mittagsbetreuung

Zielgruppe: meist Grundschüler

Betreuungszeiten: meist bis ca. 14:00 oder 16:00 Uhr

Angebote: Freizeitaktivitäten, Hausaufgabenbetreuung

Kosten: meist kostenpflichtig

Offene Ganztagsschule (OGTS)

Zielgruppe: Grund- und weiterführende Schüler

Betreuungszeiten: Nachmittags bis ca. 16:00 Uhr

Angebote: Strukturierte Freizeit, verpflichtende Lern- und Förderzeiten

Organisation: an der Schule angebunden, festgelegte Tage

Kosten: kostenpflichtig (abhängig von Bundesland), Zusatzkosten für Mittagessen möglich

Offener vs. Gebundener Ganztag

offene Ganztagsschule:

freiwillige Teilnahme, flexibel in den Tagen

Betreuung offene Form am Nachmittag.

gebundene Ganztagsschule: verpflichtende Teilnahme, fest in den Schultag integriert, über den ganzen Tag verteilt

Struktur: Gebundene Ganztagsschule ist stärker strukturiert und integriert Freizeitaktivitäten im Stundenplan

Reflexion

Was sind die Unterschiede zwischen offenem und gebundenem Ganztag?

Welche der Betreuungsarten ist kostenpflichtig?

Nenne drei Punkte für das Verhalten von Betreuern/innen gegenüber Kindern.

Ferienbetreuung

Einleitung

Ferienbetreuung für Kinder ist ein essenzieller Bestandteil moderner Kinderbetreuung. Sie bietet eine strukturierte und abwechslungsreiche Tagesgestaltung, die den individuellen Bedürfnissen von Kindern gerecht wird. Dieses Kapitel gibt einen detaillierten Überblick über die Planung, Struktur, Outdoor-Aktivitäten, Verpflegung und den Umgang mit Unfällen und Verletzungen in der Ferienbetreuung.

Überblick Ferienbetreuung

Ziel der Ferienbetreuung:

Spaß und Freude,

Erlebnisse in einer sicheren und interessanten Umgebung.

Tagesstruktur:

Gibt Sicherheit für Kinder und Personal.

Flexible Pläne:

Anpassung an Wetter, Stimmung und Bedürfnisse.

Programmgestaltung durch Themenwochen auch wochenweise möglich z.B. Natur erleben, Kreativwerkstatt, Workshops, Sport

Planung und Struktur des Tagesablaufs

Ein klar strukturierter Tagesablauf bietet Kindern Sicherheit und Orientierung. Die Planung sollte flexibel genug sein, um spontane Bedürfnisse zu berücksichtigen, aber auch feste Ankerpunkte enthalten.

Beispielhafter Tagesplan

08:00 – 09:00 Uhr

Begrüßung und Freispiel

09:00 – 10:00 Uhr

gemeinsames Frühstück

10:00 – 12:00 Uhr

Outdoor-Aktivitäten (z. B. Bewegungsspiele, Naturerkundung)

12:00 – 13:00 Uhr

Mittagessen

13:00 – 15:00 Uhr

Kreative Workshops (Basteln, Malen)

15:00 – 16:00 Uhr

Freispiel und Abholung.

Outdoor-Aktivitäten: Bewegung und Natur erleben

Outdoor-Aktivitäten sind für die ganzheitliche Entwicklung von Kindern unverzichtbar. Sie fördern nicht nur die physische Gesundheit, sondern auch soziale Kompetenzen.

Beispiele für Outdoor-Aktivitäten

Naturerkundung

Waldspaziergänge und Beobachtungen von Tieren

Bewegungsspiele

Gruppenspiele wie »Fangen« oder »Verstecken«

Bauprojekte

Bau eines kleinen Unterschlupfs mit Ästen und Blättern

Tierische Begegnungen

Bauernhof, Streichelzoo, Tierpark

Tiere und Natur erleben

Verpflegung: Warmes Mittagessen vs. Brotzeit

Eine ausgewogene Ernährung ist für Kinder von zentraler Bedeutung. Die Entscheidung zwischen einem warmen Mittagessen oder einer Brotzeit hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Verfügbarkeit und Vorlieben der Kinder.

Vor- und Nachteile

Warmes Mittagessen

Vorteil: Ausgewogene Mahlzeit mit wichtigen Nährstoffen.

Nachteil: Aufwendige Organisation und ggf. Kosten, abhängig vom Zeitpunkt der Lieferung

Brotzeit

Vorteil: Flexibel und einfach vorzubereiten.

Nachteil: Begrenzte Möglichkeit, warme Speisen anzubieten.

Empfehlung:

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, bei warmen Mahlzeiten auf eine hohe Vielfalt an Gemüse, Vollkornprodukten und proteinreichen Lebensmitteln zu achten.

Allgemeine Hinweise zu Essen und Hygiene

Essen allgemein

kindgerecht

Snacks aus Obst und Gemüse

Allergien und Unverträglichkeiten beachten

besondere Ernährungsweisen

Hygiene allgemein

Hände waschen sowohl Kinder als auch Betreuer

Desinfektion der Hände und Oberflächen

Sauberkeit der Küche, Geschirr, Gläser, Besteck, Kühlschrank usw.

Räume lüften und reinigen, Müll entsorgen und trennen

Hygienekonzept gemäß Vorgaben einhalten

Allgemeine Hinweise im Umgang mit Unfällen und Verletzungen

Prävention und Aufsicht:

Verhaltensregeln erklären und Aufsichtspflicht beachten.

Erste Hilfe leisten: Sofortmaßnahmen wie Desinfektion, Pflaster.

Notfälle erkennen: Schwerere Verletzungen erfordern den Notruf (112).

Kinder beruhigen: Wichtig für schnelle Genesung.

Kinder sind beim Spielen und Entdecken oftmals unvorsichtig, was zu kleineren Verletzungen führen kann. Ein klarer Notfallplan ist daher essenziell.

Erste Schritte bei einem Unfall:

Ruhe bewahren

und die Situation einschätzen.

Wundversorgung

Reinigung kleiner Wunden und Auftragen eines Pflasters.

Dokumentation

Alle Vorfälle müssen im Verbandsbuch festgehalten werden.

Alle Betreuer sollten mit dem Verbandsbuch vertraut sein.

Wichtige Informationen zum Verbandsbuch

Laut den Richtlinien der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) muss ein Verbandsbuch folgende Angaben enthalten:

Datum und Uhrzeit des Unfalls.

Name des Kindes.

Art der Verletzung.

Ergriffene Maßnahmen.

Zusatzhinweis

Bei schwereren Verletzungen ist sofort medizinische Hilfe einzuleiten.

Kosten und Organisation

Die Ferienbetreuung muss finanzierbar sein und dennoch eine hohe Qualität bieten.

Der Jugendhilfeausschuss sowie Landesjugendämter können evtl. unterstützende Ressourcen bereitstellen.

Die Kosten sind variabel und nach Anbieter/Träger/Leistung verschieden.

Finanzierungsquellen

Beiträge der Eltern

Zuschüsse von Kommunen

Fördermittel durch Bildungs- und Freizeitprogramme

Reflexion

Wie könnte eine Tagesstruktur aussehen?

Was sind die Vor-/Nachteile zwischen warmen Mittagessen und Brotzeit?

Was sind die Pflichtangaben eines Verbandsbuchs?

Schulbegleitung – Anforderungen, Herausforderungen und Perspektiven

Einleitung

Die Schulbegleitung spielt eine zentrale Rolle in der Inklusion von Schüler*innen mit besonderen Bedürfnissen. Sie fördert Chancengleichheit, unterstützt die schulische Leistung sowie die soziale Integration und trägt maßgeblich zur Entwicklung von Selbstständigkeit bei.

Ziel der Schulbegleitung

Das primäre Ziel der Schulbegleitung ist die gleichberechtigte Teilhabe von Schüler*innen mit körperlichen, geistigen, emotionalen oder sozialen Beeinträchtigungen am schulischen Alltag. Dies umfasst:

Integration:

Unterstützung bei der Einbindung in den Klassenverband.

Förderung der Selbstständigkeit:

Entwicklung von Alltagskompetenzen.

Individuelle Unterstützung:

Maßgeschneiderte Hilfestellung je nach Bedarf.

Ablauf der Schulbegleitung

Der Ablauf der Schulbegleitung gestaltet sich individuell und orientiert sich an den Bedürfnissen des jeweiligen Schülers/der jeweiligen Schülerin. Er umfasst:

Bedarfsanalyse

Feststellung des Unterstützungsbedarfs mit Eltern und Lehrern

Auswahl der Schulbegleitung

Geeignetes Personal wird eingestellt und geschult

Integration

Unterstützung im Unterricht in den Pausen und bei schulischen Aktivitäten

Evaluation

Regelmäßige Überprüfung des Fortschritts und Anpassung der Maßnahmen

Anforderungen an Schulbegleiter*innen

Fachliche Anforderungen

Grundwissen

Erfahrung in der Arbeit mit Kindern mit besonderen Bedürfnissen

im besten Fall pädagogische Ausbildung

Persönliche Anforderungen

Empathie und Geduld

Flexibilität und Belastbarkeit

Anpassung an wechselnde Schülerbedürfnisse

Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein

Zuverlässigkeit

Fähigkeit zur Selbstreflexion

Material eines Schulbegleiters

Für eine effektive Unterstützung benötigen Schulbegleiter*innen folgendes Material:

Ordner für Arbeitsblätter

wenn möglich Workbooks, Arbeitshefte pro Fach

Block und Stifte, Lineal, Geodreieck

eigenes Hausaufgabenheft zur Übersicht der Hausaufgaben, Terminen, Material welches mitzubringen ist

Sportsachen und Verpflegung

Herausforderungen

emotionale Belastung, Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen

Rollenkonflikte, Abgrenzung zwischen Unterstützung und Übernahme von Aufgaben

Kommunikation, Abstimmung mit Lehrkräften, Eltern und weiteren Fachkräften

begrenzte Ressourcen (Personal und Zeit)

unterschiedliche Schülerbedürfnisse erfordern Flexibilität.

Praktische Tipps

Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zum Schüler/ zur Schülerin (professionelle Distanz bewahren)

klare Absprachen mit Lehrkräften, aktiv den Kontakt zu Lehrern suchen, fragen, wie sie sich die Begleitung wünschen

bei Hausaufgaben förden, nicht vorsagen

Kladde, Ordner mit Unterrichtsmaterial anlegen Eigenes Hausaufgabenheft führen (Hausis, Prüfungen, Test, Material…)

sich bewusst sein, dass es gute und schlechte Tage gibt (z.B.Medikamenteneinfluss)

Vorbildfunktion und Verhalten

Schulbegleiter*innen übernehmen eine wichtige Vorbildfunktion. Ihr Verhalten sollte geprägt sein von:

Respekt und Wertschätzung

Geduld und Verständnis

Professionalität im Umgang mit Herausforderungen

soziales Verhalten vorleben (Respekt, Höflichkeit)

Konfliktlösung und Empathie zeigen

Ruhe und Gelassenheit bei Stresssituationen

Fehler als Lernchance vermitteln

Sicherheit durch Beständigkeit geben

Rollenklarheit und Abgrenzung

Professionelle Distanz bewahren

Kosten und Träger der Schulbegleitung

Die Finanzierung der Schulbegleitung erfolgt in der Regel durch öffentliche Träger wie das Jugendamt, Krankenkasse oder die Schule. Träger können sein:

Kommunale Einrichtungen

Freie Träger der Jugendhilfe

Private Dienstleister

Preisspanne brutto:

18 bis 28 Euro pro Stunde.

Lohn:

bei ca. 20 Stunden pro Woche ca. 1400 bis 1600 Euro pro Monat, netto

Individualität in der Schulbegleitung, Förderung

Die Schulbegleitung zielt darauf ab,

die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes zu unterstützen.

individueller Lernansatz und Förderpläne.

zielgerichtete Förderung von motorischen, sprachlichen und sozialen Fähigkeiten.

Autonomieförderung durch Unterstützung bei Selbstständigkeit.

Arbeitszeiten der Schulbegleiter

Die Arbeitszeiten variieren je nach Institution und Förderbedarf:

Förderschule:

i.d.R. während der Unterrichtszeit (ca. 7:30 – 13:30)

Heilpädagogische Tagesstätten (HPT): ganztägige Betreuung möglich

Kindergärten:

flexible Arbeitszeiten je nach Betreuungsbedarf

Klassenfahrten und Nachmittagsbetreuung

Die Teilnahme an Ausflügen und der Nachmittagsbetreuung ist mit Schulbegleitung möglich.

Planung und Durchführung von Klassenfahrten unter Berücksichtigung individueller Bedürfnisse.

Unterstützung auch im Nachmittagsunterricht und bei Freizeitaktivitäten.

Herausforderungen und Zusammenarbeit

Die Herausforderungen der Schulbegleitung umfassen:

Kommunikation mit Kindern mit Sprachbeeinträchtigungen.

Emotionale Belastung durch soziale und emotionale Probleme der Kinder.

Enger Austausch mit Lehrern und Eltern zur Anpassung der Fördermaßnahmen.

Vergleich:

Schulbegleitung in einer Regelschule gegenüber einer Förderschule mit HPT

Ein Überblick über die Unterschiede in der Förderung von Kindern mit Beeinträchtigung

Soziale Integration

Regelschule mit Schulbegleitung:

Integration in den Klassenverband, gemeinsames Lernen mit Kindern

ohne Beeinträchtigung

Unterstützung bei sozialen Interaktionen durch die Schulbegleitung

individuelle Unterstützung durch eine Schulbegleitung im Regelunterricht

Unterstützung bei Alltagsbewältigung und sozialer Integration

Förderschule mit HPT:

lernen in kleineren Klassen mit anderen Kindern mit Beeinträchtigungen

weniger Kontakt zu Kindern ohne Beeinträchtigungen

maßgeschneiderte Förderung durch Fachpersonal (Sonderpädagogen, Therapeuten)

zusätzliche Förderung in heilpädagogischer Tagesstätte

Pädagogischer Ansatz

Regelschule

Allgemeiner Lehrplan mit individueller Anpassung.

Förderschule

spezieller Lehrplan, angepasst an die Bedürfnisse der Schüler*innen.

Strukturelle Bedingungen

Regelschule mit Schulbegleitung:

externe Finanzierung und Organisation der Schulbegleitung

Regelschulen oft nicht auf spezielle Bedürfnisse ausgerichtet

Förderschule mit HPT:

barrierefreie Schulen und spezialisierte Ausstattung

umfassende Betreuung durch Fachkräfte

Fazit

Schulbegleitung ist ein unverzichtbarer Bestandteil der inklusiven Bildung. Sie fördert die individuelle Entwicklung von Schüler*innen mit besonderen Bedürfnissen und trägt zur Chancengleichheit im Bildungssystem bei. Der Erfolg hängt maßgeblich von der Qualität der Begleitung und der Zusammenarbeit aller Beteiligten ab.

Reflexion

Welche Anforderungen werden an Schulbegleiter*innen gestellt?