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Beatrice, ein Kind, wie es bereits so viele auf dieser Welt gibt… Am 4. September 1979, wurde sie in Karl-Marx-Stadt, heute Chemnitz, geboren. Ihre Entwicklung in den ersten sechsunddreißig Monaten war keinesfalls vom Glück gesegnet. Im Elternhaus wurde dem Kind nicht die Liebe zuteil, die es benötigte hätte um gesund und fröhlich heranzuwachsen. Ausgehungert durch unzumutbare Vernachlässigung, entriss man der geschiedenen, herzlosen Mutter das flehend weinende Kind. Ein dreimonatiger Krankenhausaufenthalt sorgte dafür, dass die verstörte kleine Beatrice sich wieder erholte. Danach wurde sie in eines der zahlreichen Kinderheime eingewiesen, die es damals gab. Was Beatrice auf ihrem folgenden Lebensweg erleben sollte und wie es ihr und den Menschen die sie liebten dabei ergangen ist, möchte ich euch in diesem Büchlein erzählen
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Seitenzahl: 35
Veröffentlichungsjahr: 2021
von
Mari-Wall
Das Werk, einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Mit diesem Buch möchte ich meinem verstorbenen Mann Rudolf Manfred W. Danke sagen für die Liebe und Kraft, mit der er mir und unserer Adoptivtochter Peggy Beatrice Jasmin stets zur Seite stand.
Ebenso danke ich meiner Tochter Jasmin W. für das Cover dieses Buches, für die Erlaubnis, hier einen Abschnitt unseres gemeinsamen Lebensweges schildern zu dürfen und dafür, dass sie ein unverbrüchlicher Teil meines Lebens geworden ist.
Danke sagen möchte ich auch meiner Lektorin Claudia Schöpper-Röpke, die mir bei der Erstellung dieses Buches hilfreich zur Seite stand und mich als begabte Vorleserin meinen eigenen Text erleben ließ.
Ein weiterer Dank geht an Katharina Mohini die mich bei der technischen Handhabung und Vernetzung des E-Books maßgeblich unterstützte.
Beatrice, ein Kind, wie es bereits so viele auf dieser Welt gibt…
Am 4. September 1979, wurde sie in Karl-Marx-Stadt, heute Chemnitz, geboren. Ihre Entwicklung in den ersten sechsunddreißig Monaten war keinesfalls vom Glück gesegnet. Im Elternhaus wurde dem Kind nicht die Liebe zuteil, die es benötigte hätte um gesund und fröhlich heranzuwachsen.
Ausgehungert durch unzumutbare Vernachlässigung, entriss man der geschiedenen, herzlosen Mutter das flehend weinende Kind.
Ein dreimonatiger Krankenhausaufenthalt sorgte dafür, dass die verstörte kleine Beatrice sich wieder erholte. Danach wurde sie in eines der zahlreichen Kinderheime eingewiesen, die es damals gab. Was Beatrice auf ihrem folgenden Lebensweg erleben sollte und wie es ihr und den Menschen die sie liebten dabei ergangen ist, möchte ich euch in diesem Büchlein erzählen.
Rudolf und Miriam waren zwei fröhliche, ausgeglichene zufriedene Menschen! Zu ihrem vollkommenen Glück fehlte nur noch ein Kind. Miriam hatte das 26. Lebensjahr erreicht und Rudolf war bereits 30. Sie hatten also genau das richtige Alter. Aber leider war es ihnen nicht vergönnt, ein eigenes Kind zu bekommen.
Nach langem Überlegen entschlossen sich die beiden zu einer Adoption.
An einem warmen, sonnigen Märztag 1980 traten Miriam und Rudolf vor die Adoptions-Kommission im Jugendamt um ihren Antrag vorzulegen.
Nach vielen schriftlichen, sehr formellen Vorbereitungen war es endlich so weit, dass sie mit der Entscheidung der Kommission nach Hause gehen konnten. Zu dem Zeitpunkt hatten sie einen sehr langen Weg hinter sich:
Sie hatten über sehr viele Einzelheiten sprechen, sich erklären und durchleuchten lassen müssen. So gaben sie z.B. eine genaue Erläuterung darüber ab, wie sie sich das Leben mit einem angenommenen Kind vorstellten und welche Wünsche dabei in Betracht gezogen werden sollten. Bei diesen Gesprächen verschlug es Rudolf vor Aufregung die Sprache und so übernahm meist Miriam das Wort und brachte alles zum Ausdruck, was ihre Herzen dazu zu sagen hatten. Sie betonte, dass es von jeher ihr innigster Wunsch gewesen sei, ein Kind anzunehmen und ihm ein schönes Heim zu geben. Allen Erklärungen zum Trotz blieb jedoch ein großes Hindernis: Miriam ist stark sehbehindert. Aus diesem Grund hatte ihnen die Leitung der Kommission im Verlauf des Gespräches mitgeteilt, dass sie kein Neugeborenes adoptieren dürften. Es wurde entschieden, dass sie, wenn überhaupt, nur ein Kind ab drei Jahren zu sich nehmen könnten.
Die beiden waren trotzdem überglücklich, denn für sie war entscheidend, dass sie überhaupt einbezogen wurden und die Hoffnung haben durften, ein Kind zu sich nehmen. Ob es ein Junge oder ein Mädchen sein würde, war für das Paar nicht von Belang.
Auf die Frage, was sie denn tun würden, wenn sich herausstellte, dass ihr angenommenes Kind nicht den intellektuellen
Entwicklungsstand hat, den sie erwarten, antwortete Miriam spontan: „Man gewinnt das Kind doch schließlich lieb, da kann man auch alle Höhen und Tiefen mit ihm durchstehen!"
Dabei hatte Miriam vor Aufregung eiskalte Hände und knallrote Wangen. Angst, Unruhe und Anspannung konnte man ihr wohl deutlich ansehen. Es war ihr doch so wichtig! Wie würde die Kommission entscheiden? Hatten sie eine Chance?
Schließlich mussten sie den Raum für circa eine halbe Stunde verlassen. Die längste halbe Stunde, die man sich vorstellen kann: Die Kommission trat für den endgültigen unwiderruflichen Beschluss zusammen! - Die Wartezeit wurde zur Ewigkeit! - Vor Aufregung zündeten sie sich eine Zigarette nach der anderen an. Nur eine einzige Frage ging ihnen immer wieder durch den Kopf: Wie werden die Beamten entscheiden?