Befreiung von der Sünde - Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad - E-Book

Befreiung von der Sünde E-Book

Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad

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Beschreibung

Im Schatten eines alles überstrahlenden Materialismus offenbart sich eine moralische und geistige Dekadenz, die immer deutlicher zum Vorschein kommt. Ob ökonomische Ungerechtigkeit, soziale Verwahrlosung oder sexuelle Schamlosigkeit unsere Moderne hat sich so sehr von einer ehemals sittlich geheißenen Existenzform losgelöst, dass sie tief in dem verstrickt ist, was in der Religion als Sünde bezeichnet wird. Der Verfasser dieses Essays erläutert, dass ebenjene Verstrickung in einer sündhaften Existenz Gefangenschaft bedeutet und Befreiung nur gelingen kann, wenn der Mensch sich auf den Weg macht, eine absolute Gewissheit der Existenz Gottes zu erlangen. Eine Erkenntnis, die realistisch ist. Denn, so die frohe Botschaft des Verfassers, Gott ist lebendig und offenbart sich dem Menschen so wie er es seit jeher macht. Nachdem Tolstoi, die meist-ausgezeichnete Person der damals modernen Literatur, jenen Artikel gelesen hatte, schrieb er als Antwort: Die Idee ist sehr tiefgründig und sehr wahr. Beginnend mit der Einschätzung des Ausmaßes, zu welchem sich das Gift der Sünde in der Welt ausgebreitet hat, beschreibt der Artikel das wirksamste Heilmittel für seine Ausrottung, nämlich eine gründliche Kenntnis von Gott zu besitzen und eine absolute Sicherheit im Glauben, dass Gehorsam gegenüber Seinem Willen das höchste Gut bedeutet. Auf das Hauptthema hin wurde Licht auf verschiedene Streitfragen geworfen, wie Islam und Dschihad, die Rolle eines Reformers in der Bemühung, Menschenherzen zu läutern, und das christliche Dogma des Sühneopfers.

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Befreiung von der Sünde

 

Seine Heiligkeit Mirza Ghulam Ahmadas

Der Verheißene Messias und Mahdi des Islam

Das Original erschien unter dem Titel:

 

(Wie kann die Befreiung von der Sünde erlangt werden?)

 

©Islam International Publications Ltd.

 

In Urdu erstmalig erschienen in der Review Of Religion (Urdu) im Januar 1902

Erste deutsche Übersetzung/Auflage erschien 1987

Zweite Auflage 2007

Dritte, überarbeitete Auflage 2012

 

Aus dem Englischen übersetzt von Maira Majeed

 

© VERLAG DER ISLAM

Genfer Straße 11

D - 60437 Frankfurt am Main

Mehr Informationen unter www.verlagderislam.de

 

ISBN 978-3-944277-06-6

EBOOK EDITION - EPUB

Vorwort

 

Der Autor dieses Essays beginnt diesen Text mit der Ankündigung, auf das Heilmittel für das verzehrendste Übel aller Zeiten hinzuweisen. Mit dem Übel meint er die Sünde, jene religiöse Kategorie, die lange tief im Bewusstsein des Menschen als vermeidenswert verankert war, in unserer religionskritischen Moderne aber beinahe nur noch als irrelevant wahrgenommen wird. Die Sünde scheint in unserer westlichen Kultur allgegenwärtig, der Mensch wird mit ihr sozialisiert, und nimmt sie als quasi unhintergehbare Realitäten und Erscheinungen unserer Gesellschaft wahr. Das Bewusstsein für die Gefahr, die von einer sündigen Lebensform ausgeht, ist abhandengekommen - die allseits in Erscheinung tretenden Pathologien der Moderne, die Abhängigkeiten von triebhaften Leidenschaften, die kollektive Sucht nach Berauschung oder die verzehrende Sehnsucht nach einem von außen aufgetragenen Ideal, das niemals zu erreichen ist; all diese Momente der Versklavung des menschlichen Geistes werden mit dem Etikett Freiheit versehen, um von ihrer tatsächlichen Natur, ihrem repressiven und entwürdigenden Charakter abzulenken.

Befreiung von dieser mentalen Versklavung gelingt nur durch die bewusste Beherrschung all jener Leidenschaften und potentiellen Abhängigkeiten, die den Menschen zu einem Getriebenen regredieren, gelingt nur, wenn die negativen Konsequenzen einer sündhaften und gottfernen Existenz als Tatsächlichkeit akzeptiert werden. Diese Erkenntnisse erlangt der Mensch jedoch nur durch die absolute Gewissheit, dass Gott existiert, durch einen lebendigen Kontakt zu Ihm, durch eine Gotteserfahrung, wodurch die befreiende Wirkung von der Befreiung von der Sünde schon in diesem Leben Realität wird.

Der Autor dieses Aufsatz ist der Verheißene Messias und Imam Mahdi des Islam, der ebenso der von allen großen Religionen erwartete Reformer der Endzeit ist. Seine Aufgabe bestand darin, ebenjene sich allgegenwärtig manifestierende Kultur der Sündhaftigkeit auszumerzen, um die Kühle und Süße einer reinen und befreiten und gottesnahen Lebensform zu etablieren.

Dieser Essay behandelt des Weiteren Fragen, die seinen Anspruch, der Messias der Moderne zu sein, erhellen. Es wird auf die Frage eingegangen, ob der Islam einen kriegerischen Jihad für unsere Zeit gutheißt und auch thematisiert, inwieweit die Doktrin des Sühneopfers Jesu beinahe schicksalhafte Auswirkungen auf die westliche Lebensform hatte.

„Befreiung von der Sünde“ gibt in komprimierter Form das Programm des Verheißenen Messias, Seine Heiligkeit Mirza Ghulam Ahmadas, wieder. Es ist umso dringender für unsere westliche Zivilisation, als hier in der verblendenden Überzeugung der überlegeneren Zivilisation eine Kultur der rauschhaften und triebgeleiteten Lebensform im Begriff ist, die letzten Reste des Fundaments der aufgeklärten Moderne, ein Wertegerüst, das für die Freiheit des Individuums eintritt und auf ein ausgeprägtes Moralbewusstsein angewiesen ist, einzureißen.

Für die Erstellung dieser überarbeiteten Neuauflage der erstmalig 1989 herausgegebenen deutschen Übersetzung gebührt Tariq Hübsch und Qamar Mahmood Dank. Möge Allah sie segnen.

 

 

Publikationsabteilung Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland

Mubarak Ahmad Tanveer

Vorwort der ersten Auflage

Der Artikel „Befreiung von (der Knechtschaft der) Sünde“ wurde in Urdu vom heiligen Begründer der Ahmadiyya Muslim Jamaat, Seine Heiligkeit Mirza Ghulam Ahmad, geschrieben. Seine englische Version erschien zuerst in der „Review of Religions“ in Qadian im Januar 1902 und wurde im August 1962 in einer englischen Broschüre nachgedruckt.

Nachdem Tolstoi, die meist-ausgezeichnete Person der damals modernen Literatur, jenen Artikel gelesen hatte, schrieb er als Antwort: „Ich möchte zwei Artikel sehr gutheißen, und zwar ›How to get rid of sin‹ (Titel der englischen Version), und ›The life to come‹(Das kommende Leben). Die Idee ist sehr tiefgründig und sehr wahr.“ (Dies wurde festgehalten in „Review of Religious“, September 1911).

Beginnend mit der Einschätzung des Ausmaßes, zu welchem sich das Gift der Sünde in der Welt ausgebreitet hat, beschreibt der Artikel das wirksamste Heilmittel für seine Ausrottung, nämlich eine gründliche Kenntnis von Gott zu besitzen und eine absolute Sicherheit im Glauben, dass Gehorsam gegenüber Seinem Willen das höchste Gut bedeutet.

Auf das Hauptthema hin wurde Licht auf verschiedene Streitfragen geworfen, wie Islam und Jihad, die Rolle eines Reformers in der Bemühung, Menschenherzen zu läutern, und das christliche Dogma des Sühneopfers. Wir hoffen, dass das Buch dem Leser helfen wird, sich von der Sünde zu befreien und ein besseres und glücklicheres Leben zu führen.

 

Mirza Mubarak Ahmad,

Vakil-ut-Tabshir,

Rabwah, Pakistan.

Befreiung von der Sünde

 

Auf den folgenden Seiten beabsichtigen wir, auf das Heilmittel für das verzehrendste Übel aller Zeiten hinzuweisen. Es ist deutlich, dass der erstaunliche materielle Fortschritt der Welt mehr als aufgewogen wird durch ihren beklagenswerten geistigen Niedergang. Die menschliche Seele ist so weit von ihrer natürlichen Würde abgefallen, dass sie reine Wahrheiten scheut und ihre wirkliche Berührung meidet. Es scheint, als ob irgendeine gewaltsame Energie sie mit beschleunigter Bewegung in den Sündenpfuhl und in die untersten Tiefe der Laster hinunterzieht. Solch ein vollständiger Wechsel ist im Verstand des Menschen vorgegangen, dass das, was geistig am Hässlichsten und Abscheulichsten ist, als blendende Schönheit in den Umgangsformen bewundert wird. Ein empfindsames Gewissen, diese innerliche Ermahnung des Menschen, fühlt, dass er von seiner natürlichen Reinheit unter dem demoralisierenden Einfluss einer unsichtbaren Macht abweicht. Dieses Gift ist so allgemein verbreitet, dass es schon fast die ganze Welt zerstört hat. Reine und edle Wahrheit wird ausgelacht und es wird damit gescherzt: ein Hinwenden zu Gott und totale Ergebung in Seinen Willen wird als Albernheit betrachtet. Jede Seele auf dieser Erde scheint auf irdische Sorgen und Vorteile konzentriert zu sein, so, als ob eine versteckte Macht sie in diese Richtung gezwungen hätte.

Solcherart ist die übliche Anziehungskraft des Lasters; und die Wahrheit, auf die wir bereits hingewiesen haben, ist, dass überall auf der Welt diese Anziehungskräfte am Werk sind. Die Wirksamkeit oder Unwirksamkeit einer Attraktion hängt von der Sicherheit oder Unsicherheit unserer Sicht im Hinblick auf bestimmte Angelegenheiten ab, und wenn die Sicherheit größer ist, ist auch die Anziehung stärker. Es ist ein Grundsatz der Wahrheit, welcher in der geistigen Welt nicht weniger fraglos gilt als in der materiellen Welt, dass einer Anziehung nur durch ihr Gegenteil entgegen gewirkt werden kann, wenn letzteres einflussreicher ist als das erstere. Weil die Welt in ihrem gegenwärtigen Stand unter dem Einfluss einer üblen Anziehung abwärts gezerrt worden ist, kann sie sich nie selbst auf höheres Niveau und in höhere Regionen aufschwingen, solange nicht eine gegensätzliche und mächtigere Anziehung vom Himmel die vorhandenen irdischen Tendenzen überströmt und eine größere Sicherheit in der entgegengesetzten Richtung zustande bringt. Um es klarer zu machen: Kein Wechsel zum Besseren kann erfolgen, solange die Menschen nicht mit Gewissheit zu sehen beginnen, dass da wirkliche, wesentlichere und dauerhafte Vorteile und Freuden durch die Unterwerfung unter die Gebote Gottes folgen, als durch Nachgiebigkeit gegenüber fleischlichen Begierden und üblen Verlangen gespürt werden kann, und dass diese Vorteile und Wonnen durch ein tugendhaftes Leben greifbar und fühlbar werden können, ebenso wie Missetat nicht nur gleich, sondern schlimmer ist als der Tod. Diese Gewissheit allein kann, wenn sie eine vollständige Kontrolle über den Sinn hat, einen sichereren Schutz gegen die Sünde bieten. Es ist weiter notwendig, dass im Herzen die absolute Überzeugung herrschen sollte, dass dem Menschen Licht vom Himmel nur bewilligt wird durch die Sonne, die der Imam1