Bending and Breaking - Them - Part 1 - Lilia Lay - E-Book

Bending and Breaking - Them - Part 1 E-Book

Lilia Lay

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Beschreibung

Machtspiele, wirtschaftliche Krisen, Umweltkatastrophen – die Welt stand am Abgrund. Doch vor 50 Jahren übernahmen schließlich Frauen die Kontrolle. Die alte Ordnung, geprägt von patriarchalen Machtstrukturen, zerbrach. Was folgte, war eine Gesellschaft, in der Männer auf ihre biologische Bestimmung reduziert wurden: Fortpflanzung. Aurelia Ravencourt, die Tochter der ersten Ministerin, wächst in einem Leben voller Privilegien auf. Doch die Erwartungen, die auf ihren Schultern lasten, sind schwer. Sie soll endlich eine Erbin hervorbringen. Jeden Monat muss sie dafür einen geeigneten Kandidaten wählen. Doch ihren Wunsch nach echter Nähe können die wechselnden Männer nicht erfüllen. Vielleicht ist das der Grund, warum ihre Gedanken immer wieder zu ihm wandern, ihrem Leibwächter. Der einzige Mann, der an ihrer Seite bleiben darf. Doch eine Verbindung zu ihm wäre nicht nur verboten, sondern ebenso gefährlich.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Bending and Breaking

THEM - PART 1

BENDING AND BREAKING

BUCH 1.1

LILIA LAY

© 2025 by Lilia Lay V 3

https://lilialay.de

Cover/Bilder: © Lilia Lay / Canva

Korrektorat: Vanessa Wuzynski

Lilia Lay

c/o COCENTER

Koppoldstr. 1

86551 Aichach

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist nur mit Zustimmung der Autorin zulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

For all Women

You are amazing

Inhalt

1. Zero

2. Das Zentrum

3. Der März-Junge

4. Die März-Pflichten

5. Die Damen Ravencourt

6. Der Campus

7. Die Gärten

8. Der Club

9. Der Protest

10. Das Schlafzimmer

11. Das Date

Nachwort

Bücher von Lilia Lay

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Über die Autorin

Triggerwarnung

Kapitel1

Zero

Ich sitze auf einer grauen und kalten Metallbank am Rand des Stadtparks. Erschöpft atme ich die angenehme und kühle Luft ein, die beginnt, nach frischem Frühling zu duften.

Langsam lasse ich den Kopf in meine Handflächen sinken. Sie sind schwielig und ihnen haftet der niemals verschwindende Geruch nach Mehl und Hefe an.

Eigentlich sollte ich die Zeit nutzen und nach Hause gehen. Mich noch etwas hinlegen. Die heutige Schicht in der Backstube war fordernd, und meine Schulter- und Nackenmuskulatur schmerzt von dem stundenlangen Kneten und Formen der Brotlaibe.

Doch ich bin viel zu unruhig. Bald ist es wieder so weit. Heute bin ich dran. Beim Gedanken daran atme ich zitternd ein. Ich kann jetzt nicht nach Hause.

Schleppend hebe ich den Kopf und beobachte die vobeigehenden Menschen.

Es sind meist Frauen, die in schlichten, aber eleganten Kostümen über die gepflasterten Wege eilen. Viele davon fixieren die Displays ihrer Smartphones. Ihre geschäftigen Stimmen, präzise und bestimmt, hallen bis zu mir. Manche schieben Kinderwägen oder führen kleine Kinder an der Hand, während sie gleichzeitig Lieder summen oder in Handtaschen nach Taschentüchern kramen. Egal, was sie tun, etwas haben all diese Frauen gemeinsam: Sie strahlen Kontrolle und Effizienz aus.

Männer sind kaum zu sehen – und wenn doch, dann solche, wie ich einer bin. Still, unscheinbar, ein Schatten inmitten des Glanzes dieser neuen Ordnung.

Die Kälte des Metalls kriecht bereits durch meine dünne, graue Jacke, aber ich bleibe sitzen.

Der Park vor mir ist eine grüne Insel, eingebettet in die kühle, minimalistische Architektur der Stadt. Die ersten Frühblüher setzen bunte Farbtupfer, und summende Drohnen schweben in regelmäßigen Mustern über die meist noch kahlen Baumkronen.

Vor Schreck zucke ich zusammen, als plötzlich eine Frau neben mir steht. Ich habe sie nicht kommen gehört. Argwöhnisch mustere ich sie. Die Frau muss mindestens fünfzehn Jahre älter sein als ich. Ihr dunkelblaues Kostüm passt hervorragend zu ihren grauen Augen, und die satten, dunkelbraunen Haare trägt sie als schicken Bob.

Sie lächelt süffisant. „Was sitzt du hier so allein, junger Mann?“

Ich schlucke und mein Blick wandert geübt und schnell durch den Park. Doch kein anderer Mann ist weit und breit zu sehen. Niemand, der mir aus dieser Situation heraushelfen könnte. Ich bin dieser Frau zwar körperlich überlegen, doch die unweigerlich folgende Strafe möchte ich mir nicht ausmalen, falls ich mich ihr widersetzen sollte.

Mein Herz pocht unnatürlich schnell, doch nach außen hin versuche ich, Ruhe zu bewahren. „Ich bin glücklicherweise nicht mehr lange allein. Meine Verlobte sollte jede Minute eintreffen.“ Ich lächele so offen und mit gut gespielter Vorfreude in den Augen, dass die Frau mir meine Lüge sofort glaubt.

Ihre grauen Augen prüfen mich ein weiteres Mal eingehend von oben nach unten und wandern dann wieder zurück. Eine Gänsehaut überkommt mich bei dieser ungenierten Musterung.

„Na, dann wünsche ich deiner Verabredung eine Menge Spaß.“ Sie lacht keck und dreht sich schwungvoll auf ihren Stilettos, um ihren Weg durch den Park fortzusetzen.

Vor fünfzig Jahren hat alles begonnen. Damals, als die Welt am Rande des Kollapses stand, haben Frauen die Kontrolle übernommen. Nicht durch Gewalt, sondern durch Strategie. Kriege, wirtschaftliche Krisen, Umweltkatastrophen – die Menschheit hat sich selbst an den Abgrund geführt, und die Lösung war radikal. Schritt für Schritt ging die Verantwortung an Frauen über. Zuerst in kleinen Gemeinschaften, dann auf nationaler und schließlich auf globaler Ebene.

Die alte Ordnung, geprägt von patriarchalen Machtstrukturen, zerbrach. Was folgte, war eine Gesellschaft, in der Männer auf ihre biologische Bestimmung reduziert wurden: Fortpflanzung.

Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich außerdem in der Lage bin, einen Beruf auszuüben. Natürlich sind nicht alle Tätigkeiten für Männer geeignet. Aber einfache Handwerksberufe, ohne die technischen Errungenschaften des frühen zwanzigsten Jahrhunderts, sind meist unsere Aufgabe.

Ich ziehe meine Jacke enger um meinen Körper. Doch die Kälte ist nicht der Grund für mein Unwohlsein. Heute würde ich mich meiner Bestimmung widmen müssen. Einmal im Monat war es egal, ob ich in der Lage war, dieser neuen Gesellschaft durch meine Arbeitskraft in der Bäckerei zu dienen. Einmal im Monat musste auch ich meinen Beitrag leisten, indem ich meine Gene zur freien Verfügung stellte.

Fröstelnd schlinge ich die Arme um meinen Oberkörper. Selbst durch den Stoff meiner Jacke fühle ich die Härte des metallenen Chips, der in meinen rechten Oberarm eingesetzt wurde. Darauf sind alle wichtigen Daten gespeichert.

Mein Name: Zero. Mein Alter: 20 Jahre. Mein Block: 24. Meine Blutgruppe: 0 negativ. Meine Gendefekte: Keine. Meine Spermienqualität: 10.

Der Chip erinnert mich schmerzhaft daran, welche Rolle ich in dieser Gesellschaft einnehme und welcher Tag heute ist.

Ängstlich blicke ich zu den Drohnen nach oben. Wie erwartet stoppen sie alle nach wenigen Sekunden mitten im Flug und sinken synchron einige Meter herab.

Das vorher gleichmäßige Summen klingt nun wie ein wütender Bienenschwarm. Rot blinkende Lichter signalisieren, dass die Drohnen in Kürze wichtige Informationen verkünden werden.

Nach einigen, langen Sekunden schallt tatsächlich eine kalte Computerstimme blechern aus den Lautsprechern der kleinen Fluggeräte. „Alle Kandidaten aus Block 24 haben sich unverzüglich im Reproduktionszentrum einzufinden. Block 24 unverzüglich zum Reproduktionszentrum.“

Ich wusste es. Und trotzdem schießt mir die Angst und das Gefühl der Scham unerwartet heftig durch meine Venen. Als ich tief einatme und mich langsam aufrichte, ziehe ich die Jacke noch enger um meinen Körper.

Meine Beine zittern ein wenig, als ich beginne, die verschlungenen Wege in Richtung des Stadtzentrums entlangzugehen.

Dem Zentrum fernzubleiben, wäre keine Option. Die Strafen sind drakonisch, weshalb ich gehorsam und zügig auf den Ausgang des Parks zusteuere.

Bald begegne ich anderen Männern, die ebenso im Wohnblock 24 untergebracht sind und nun das gleiche Ziel wie ich haben.

„Zero.“ Mein direkter Zimmernachbar Thein hat mich entdeckt und begrüßt mich mit einer kurzen Berührung an der Schulter.

Auch er trägt eine graue Jacke und eine dunkle Hose. Ansonsten unterscheiden wir uns maßgeblich. Er ist mindestens einen Kopf kleiner als ich. Außerdem hat er strohblonde, kurze Haare, während auf meinem Haupt schwarze Locken thronen, die mir teilweise bis in die Augen hängen.

„Thein“, erwidere ich. An einem solchen Tag haben wir beide keine große Lust auf ausufernde Gespräche. Trotzdem frage ich ihn höflich nach seinem Arbeitstag. „Wie lief es im Markt?“

Er zuckt mit den Schultern. Thein arbeitet in dem großen Lebensmittelmarkt im Westen der Stadt, wo er den lieben langen Tag Regale auffüllt. Er hat Glück, dass er ebenfalls einen Job hat.

Allerdings möchte ich nicht mit ihm tauschen müssen. Ich erschaffe tagtäglich etwas mit meinen eigenen Händen. Er sortiert Dosensuppen nach Ablaufdatum in ein Fach.

„In der Bäckerei?“, fragt mich Thein nun mit leiser Stimme.

„Gut. Wie immer“, antworte ich ihm.

Thein greift plötzlich fest nach meiner Schulter und zieht mich näher zu sich. „Was macht Tobias hier?“ Seine Augen fixieren besagten Tobias, der von der anderen Seite des Platzes ebenfalls auf den Vorplatz des Reproduktionszentrums tritt. „War er nicht raus?“, ergänzt Thein mit besorgter Stimme.

Tobias wohnte bis vor wenigen Monaten ebenfalls auf unserem Stockwerk im Block 24. Doch er hatte das besondere Glück, eine Freundin gefunden zu haben, die ihn – entgegen aller Vernunft – bei sich aufnahm. Es war sogar von einer etwaigen lebenslangen Verbindung die Rede gewesen. Dass er jetzt wieder hier auftaucht, das kann nichts Gutes bedeuten.

Ohne uns eines Blickes zu würdigen, schreitet Tobias quer über den Platz. Sein Gesichtsausdruck ist finster, die Lippen zu dünnen Strichen zusammengepresst. Seine Augen liegen in tiefen, umschatteten Höhlen. Er war mal ein hübscher Kerl, kein Wunder, dass sich eine Lady besonders für ihn interessiert hat. Jetzt wirkt er um Jahre gealtert.

„Scheiße“, kommentiere ich besorgt.

„Was ist scheiße?“, fragt eine belustigte Stimme von hinten. Thein und ich drehen uns gleichzeitig um.

„Hey“, begrüßen wir beide unisono einen weiteren Mitbewohner, der uns nun kurz die Schultern drückt. Elias ist schon 24 Jahre alt und diese monatlichen Termine sind somit für ihn längst zur absoluten Normalität geworden.

„Alles“, raunzt Thein ungehalten zurück.

Elias’ Grinsen wird breiter, wodurch sich sein dunkler Schnauzbart ebenfalls nach oben wölbt. „Leute, ihr solltet euch mehr entspannen. Nächsten Monat nehme ich euch mit in den Einundzwanzigsten.“ Dann schnalzt er anzüglich mit der Zunge.

Ich verdrehe die Augen. Es ist allgemein bekannt, dass Frauen mit Bedürfnissen im Block 21 fündig werden. Obwohl es höchst illegal ist, stellen dort nämlich einige junge Männer ihren Körper gegen Geld oder Annehmlichkeiten zur allgemeinen Verfügung.

Elias nutzt meist den Tag vor unserem Termin im Zentrum, um sich dort den vorbeikommenden Ladys anzubieten. Vermutlich hegt er die Hoffnung, dass er so eine dauerhafte Bindung finden könnte. Was natürlich völlig unrealistisch ist.

Außerdem schwächt er so die Qualität seiner Spermien, die er heute abgeben muss, was ihn bisher vor einer Vaterschaft bewahrt hat. Keine Frau will minderwertiges Material.

„Lass stecken“, brummt Thein nur und wir vermischen uns weiter mit dem dichter werdenden Strom an Männern in grauen Jacken und dunklen Hosen, die auf die andere Seite des Platzes strömen.

Dort steht ein riesiger Koloss aus Glas und Stahl, dessen Fassade das Licht der trüben Frühlingssonne spiegelt. Dieser Bau ist unser Ziel.

Als die ersten Männer vor der großen, automatischen Tür stehen, öffnet sich diese wie ein dunkler Schlund, der uns alle zu verschlingen droht.

Pflichtbewusst reihen Thein, Elias und ich uns in die Schlange ein, um ohne Widerstand unserer Aufgabe nachzukommen.

Kapitel2

Das Zentrum

Als ich über die Schwelle in das Innere des Zentrums trete, ertönt ein vertrautes Piepen. Die beiden schwer bewaffneten Frauen, die die automatische Tür auf der Innenseite flankieren, nicken mir mit grimmiger Miene zu.

In dem Moment, als ich den gepflasterten Vorplatz verlasse und meine schlichten schwarzen Schuhe den sterilen, weißen Vinylboden berühren, beginnt das Herz in meiner Brust wild zu klopfen.

Als ich von der Menge vorwärtsgeschoben werde, hole ich mehrmals tief Luft, doch es will sich keine Besserung meines Zustands einstellen. Mein Puls rast.

Die Luft scheint mir zu dünn und riecht streng nach Desinfektionsmitteln. Ich huste kurz, um meinen trockenen Hals von dem riesigen Kloß der Beklemmung zu befreien. Natürlich ohne Erfolg.

An der Rezeption steht eine junge Frau in einem figurbetont geschnittenen weißen Kittel. Jetzt stehe ich direkt vor ihr und sie drückt mir einen kleinen Handscanner gegen meinen rechten Oberarm.

Das Gerät blinkt sattblau auf und gibt einen hellen Piepton von sich. Kurz sieht die Frau von ihrem Tablet auf, um mein Erscheinungsbild mit dem nun ausgelesenen Foto abzugleichen, nur um sich dann wieder voll und ganz ihrem Display zu widmen.

Sie tippt mit ihren sorgfältig manikürten, knallroten und langen Fingernägeln auf dem Gerät herum, was unangenehme Klickgeräusche verursacht. „Wartebereich C, Reihe 2“, erklärt sie mir, wobei sie mit ihren Augen schon den Nächsten in der Reihe fixiert.

Ohne ein weiteres Wort wende ich mich ab und folge den leuchtenden Pfeilen an den Wänden, die mich zu meinem Bereich leiten.

Auf den Bänken dort sitzen bereits einige Männer in angespannter Haltung. Von den meisten kenne ich sogar die Namen. Schließlich wohnen sie mit mir im selben Gebäude.

Thein setzt sich wenig später neben mich, Elias kommt dazu und nimmt schräg gegenüber Platz. Unsere Kiefer sind angespannt, keiner spricht.

Ich versuche mich abzulenken und lasse den Blick schweifen. An der kahlen Wand hängt ein Monitor mit allerlei Zahlen und daneben – lachhaft riesig – wird ein großformatiges Porträt projiziert, das unsere lächelnde erste Ministerin Cordelia Ravencourt zeigt.

Auf dem Bild trägt sie ihre blonden Haare zu einer kunstvollen Frisur aufgetürmt und sie lächelt überlegen auf uns herab. Ihre stahlblauen Augen scheinen die hier sitzenden Männer kritisch zu mustern. Schnell wende ich mich ab.

Ein weiteres bekanntes Gesicht betritt meine Reihe im Wartebereich C. „Zero, Thein“, feixt der Neuankömmling und lässt sich schwer in den Sitz neben mir fallen.

Ich kann Axis nicht leiden und Thein geht es nicht anders. Wir beide werfen uns einen kurzen, genervten Blick zu und Thein verdreht fast unmerklich die Augen.

„Wie ich mich schon auf den Tag heute gefreut habe!“ Axis reibt sich die Hände, während er sich mit verschwörerischer Miene nach vorne beugt.

Sein künstliches Flüstern ist dabei alles andere als leise und mir ist vor den anderen bereits jetzt unangenehm, was er gleich unweigerlich von sich geben wird. Und ich werde leider nicht enttäuscht. „Ich werde mir heute so eine scharfe Braut zusammenstellen. Das wird die geilste Nummer meines Lebens.“

Gleichgültig klopfe ich Axis kurz auf den Rücken. „Das sagst du jedes Mal“, entgegnet Thein stumpf.

„Aber jedes Mal fallen mir danach noch Verbesserungsmöglichkeiten ein“, weist ihn Axis schroff zurecht, während er sich nervös mit den Handflächen über die Oberschenkel reibt.

Plötzlich geht ein Ruck durch Thein und er erhebt sich augenblicklich. Ein Blick auf den Monitor in der Mitte des Wartebereichs bestätigt meine Vermutung. Theins Name steht ganz oben und daneben die Nummer seines zugewiesenen Raums.

Er nickt kurz – ohne mir in die Augen zu sehen – in meine Richtung und ist im nächsten Moment auch schon durch die Tür mit der Nummer vierzehn verschwunden.

Wenige Sekunden später ist mein Name an die oberste Position gerückt. Mechanisch gehe ich auf die weiße Tür zu, die eine silberfarbene Dreizehn in das glatte Holz geprägt hat.

Die Lichter im Rahmen leuchten kurz grün auf, als ich den Arm mit meinem Chip an den Scanner neben dem Türstock halte. Lautlos gleitet der Zugang auf und ich trete zügig ein.

Obwohl sich meine Beine anfühlen, als hätte man Gewichte daran befestigt, komme ich mir gleichzeitig merkwürdig schwerelos vor. Als ob sich mein Geist aus meinem Körper lösen wollte.

In der Mitte des weißen Zimmers steht ein steriles, schmales Bett. Daneben quetscht sich ein schlankes, hohes Tischchen in den Raum. Darauf liegt ein Tablet und etwas, das wie eine Sonnenbrille aussieht.

---ENDE DER LESEPROBE---