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Nach dem großen Bühnenerfolg von »Anthropolis«: Roland Schimmelpfennigs erster Gedichtband in einer gebundenen Originalausgabe »Wo sind wir hier, sind wir hier schon einmal gewesen?« So lautet eine der Fragen in Roland Schimmelpfennigs Gedichten. Und darum geht es: ums Suchen und Sich-Verlieren, um Wiederkehr und Wiederholung, um die Frage nach unserem Ort in der Welt. In einem fein gesponnenen Netz wiederkehrender Motive nehmen uns Schimmelpfennigs Gedichte mit nach Berlin und auf den Mond. Sie erzählen von der Angst und der großen Erschöpfung, aber auch vom Glück und von der Hoffnung, dass von nun an vielleicht »alles für immer anders wird«. Aber, ach: »Hauptsache, die Musik hört nicht auf«.
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Seitenzahl: 44
Veröffentlichungsjahr: 2025
Roland Schimmelpfennig
Gedichte
»Wo sind wir hier, sind wir hier schon einmal gewesen?« So lautet eine der Fragen in Roland Schimmelpfennigs Gedichten. Und darum geht es: ums Suchen und Sich-Verlieren, um Wiederkehr und Wiederholung, um die Frage nach unserem Ort in der Welt. In einem fein gesponnenen Netz wiederkehrender Motive nehmen uns Schimmelpfennigs Gedichte mit nach Berlin und auf den Mond. Sie erzählen von der Angst und der großen Erschöpfung, aber auch vom Glück und von der Hoffnung, dass von nun an vielleicht »alles für immer anders wird«.
Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de
Roland Schimmelpfennig ist einer der meistgespielten Gegenwartsdramatiker Deutschlands. Weltweit werden seine Theaterstücke in über 40 Ländern mit großem Erfolg gespielt. Im Fischer Taschenbuch Verlag sind erschienen: »Die Frau von früher«, »Trilogie der Tiere«, »Der goldene Drache« und »Anthropolis«. 2016 erschien sein erster Roman »An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts«, der auf der Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse stand. Es folgten die beiden Romane »Die Sprache des Regens« (2017) und »Die Linie zwischen Tag und Nacht« (2021). Zuletzt erschien sein Roman »Sie wartet, aber sie weiß nicht, auf wen« (2025). Roland Schimmelpfennig lebt in Berlin und Valencia.
Erschienen bei FISCHER E-Books
Für diese Ausgabe:
© 2025 S. Fischer Verlag GmbH, Hedderichstr. 114, 60596 Frankfurt am Main
Covergestaltung: Suse Kopp, Hamburg
Coverabbildung: Roland Schimmelpfennig
ISBN 978-3-10-492315-4
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[Widmung]
[Die Vergangenheit]
[Ich sprach mit dem Küchenmesser]
[Am Alexanderplatz]
[Vervollständige die Zeile]
[Immer schön rausgucken]
[Es sind noch lange Tage]
[Auf ihrer Haut]
[Ein Mädchen]
[Ein Kreischen zerschneidet die Luft]
[Das schwarze Herz]
[2020]
[Wenn man nichts hat]
[Die Nacht]
[Wenn ich dir einen Rat geben soll]
[Komm, Schlaf]
[Der Mund]
[Istanbul]
[Nachtwind]
[Sein Vater hatte seine Mutter erstochen]
[Konfetti]
[Ein Mädchen]
[Ein Mann um die sechzig]
[Armando sagte]
[Komm, Schlaf]
[Wir stehen da]
[Christburgerstraße 30]
[Auf dem Weg zum Bahnhof]
[Die Mutter]
[Der Doktor hatte gesagt]
[Alter Freund]
[Der Gedanke]
[Diese Wolken]
[Die Uhr ist stehengeblieben]
[Sie sagte]
[Die Knochenglocke]
[Eine Wiese]
[Er sagt]
[Ein Wort ist ein Wort]
[Was war]
[Die Königin]
[Morgens am Hauptbahnhof]
[Wir liefen an dem Nachmittag]
[Vervollständige die Zeile]
Für Alma und Elsa
Die Vergangenheit
ein Stein,
das Heute
etwas Regen,
die Zukunft
ist aus Wind.
Was, was, mein Kind,
soll daraus werden?
Alles.
Nichts.
Alles.
Ich sprach mit dem Küchenmesser,
ich sprach mit dem kochenden Wasser.
Ich hörte der Erschöpfung zu,
und ich verstand kein Wort.
Ich redete
mit dem Geist meines Vaters,
ich ging zurück
auf dem Habichtsweg,
auf dem Düsteren Eichenweg
in die Wälder meiner Kindheit,
und jetzt stehst du da,
mitten auf der Kreuzung
bei Nacht,
und du kannst dich nicht erinnern,
wo der Lichtschalter ist,
obwohl du hier doch wohnst,
oder etwa nicht?
Zeit für die Geisterbahn.
Vervollständige die Zeile,
beende den Satz:
Wenn ich an dich denke –
Lauf ein paar Runden,
bleib stehen,
lauf weiter, bleib stehen,
spuck Blut,
Hauptsache, die Musik
hört nicht auf.
Bist du glücklich?,
fragt jemand.
Und?
Bist du glücklich?
Was siehst du,
wenn du dir zusiehst?
Erkennst du dich wieder?
Am Alexanderplatz
hat man ein Karussell aufgebaut,
das dreht und dreht sich,
stumm,
oder irgendeine Musik spielt,
vielleicht,
immer im Kreis.
Eine Frau
übt eine Arie
am offenen Fenster,
das ist in der Ackerstraße,
hinter der Versöhnungskirche,
gegenüber dem Friedhof,
was wird sie singen,
wenn das Lied zu Ende ist –
Immer schön rausgucken,
da gibt es was zu sehen,
sagt der Mann im Zug
zu seinen Kindern,
der Körper erschöpft,
viel zu schwer,
immer schön rausgucken.
Einer ist
am späten Vormittag betrunken,
er und seine zwei Freunde
sitzen immer an der gleichen Stelle
vor dem Kiosk,
keine Kartenzahlung möglich,
wir sind die Parzen,
wir sind die Nornen,
sagt einer der drei,
und ein anderer
ruft einem Passanten zu:
Ich arbeite sogar,
wenn ich im Urlaub bin,
wie blöd
muss ich eigentlich sein,
komm, setz dich zu uns,
sagt der Dritte,
erzähl mal was,
erzähl mal was,
so lernt man sich kennen,
da vorne gehts nicht weiter,
