Besonders normal - Minka Wolters - E-Book

Besonders normal E-Book

Minka Wolters

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Beschreibung

Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch - behindert oder nicht behindert - selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann. Nur welche Strukturen müssen dafür geschaffen werden? Wie viel Kampf, Mut und Unterstützung gehören dazu? Wo muss der Einzelne umdenken? Dazu hat Minka Wolters viele Betroffene, Menschen aus ihrem Umfeld und Fachleute befragt. Sie alle erzählen von ihren Erfahrungen mit Inklusion im Kindergarten, in der Schule, an der Universität und am Arbeitsplatz. Von den täglichen Herausforderungen: mit Behörden, mit dem Partner und mit den Geschwistern. Es geht um Wut, um Verzweiflung und um die große Freude über winzige Erfolge. Ein einfühlsam geschriebenes Buch, das zahlreiche neue Impulse liefert - für ein vielfältiges gemeinsames Miteinander.

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Seitenzahl: 294

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Minka Wolters

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Besonders

NORMAL

Wie Inklusion gelebt werden kann

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Angaben sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

1. Auflage, Februar 2015 (entspricht der 1. Druck-Auflage von September 2014) © Christoph Links Verlag GmbH Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin, Tel.: (030) 44 02 32-0www.christoph-links-verlag.de; [email protected] Umschlaggestaltung und -grafik: Stephanie Raubach, Berlin

Inhalt

Vorwort

Der Weg zur Inklusion ist lang

Überraschungsbefund nach der Geburt

»Ich hatte Angst, dass meine Tochter ständig Volksmusik hören will.«

Emmas Eltern haben kurz nach der Geburt erfahren, dass ihre Tochter das Down-Syndrom hat.

»Was willste machen? Annehmen, liebhaben, großziehen.«

Tizis Eltern erhalten nach der Geburt ihrer zweiten Tochter die Diagnose Down-Syndrom.

»Behindert? Das kann nicht sein.«

Eine Hebamme unterstützt Paare, die erst nach der Geburt von der Behinderung ihres Kindes erfahren.

Wenn eine Frühgeburt nicht spurlos bleibt

»Wir stehen am Abgrund und müssen bald springen.«

Charlotte wurde in der 26. Schwangerschaftswoche geboren. Die Familie leidet unter den Folgeschäden.

»So eine frühe Geburt prägt fürs Leben.«

Eine Säuglingsschwester hat sich auf die Frühchenproblematik spezialisiert.

Wie Inklusion im Kindergarten gelingen kann

»Es wäre schön, wenn andere Eltern etwas Interesse zeigten.«

Emma hat das Angelman-Syndrom. Zu Kindergeburtstagen wird sie selten eingeladen.

»Weil da kein Leistungsdruck drin ist.«

Eine Integrationserzieherin spricht über ihren Berufsalltag.

Warum es die inklusive Schule schwer hat

»Blutzuckermessen dauert 30 Sekunden.«

Björn hat Diabetes. Sein Vater erzählt, warum der Junge sich in der Schule als Außenseiter fühlt.

»Eine Schule muss das Spiegelbild der Gesellschaft sein.«

Eine Schulleiterin berichtet von den Inklusionsbemühungen in ihrer Schule.

»Dass ich auf eine Regelschule gegangen bin, war prägend für meinen Lebensweg.«

Sven wurde mit Glasknochen geboren und ist Klassenlehrer einer inklusiven Lerngruppe.

»Dafür, dass ich hier das Versuchskaninchen bin, läuft’s einigermaßen.«

Kerstin sitzt im Rollstuhl und besucht die Oberstufe eines Berufsgymnasiums.

»Wir passen uns dem an, was der Schüler mitbringt. Das ist für uns Inklusion.«

Eine Berufsschullehrerin unterrichtet vier Schüler mit einer Körperbehinderung.

»Echtes Wertschätzen des Andersseins ist die Grundlage für eine gelungene Inklusion.«

Eine Schulrätin setzt sich für die inklusive Schule ein.

Wie inklusive Freizeit aussieht

»Wir treffen uns zum Knödeln.«

Fabian trainiert eine inklusive Fußballmannschaft.

»Nico ist der Dienstälteste.«

Seit Jahren kommt der Mann mit Down-Syndrom in den Jugendclub.

»Jeder profitiert, jeder!«

Ein Soziologe hat Kinder- und Jugendreisen für Teilnehmer mit und ohne Behinderungen organisiert.

Besondere Herausforderungen für das Familienleben

»Ich habe mich nie gefragt, warum ich, sondern, warum denn nicht ich?«

Lotte ist mehrfach schwerbehindert. Ihre Mutter spricht über die Herausforderungen für die ganze Familie.

»Es ist eigentlich ein Wunder, dass wir noch zusammen sind.«

Die Geburt der mehrfach schwerbehinderten Tochter hat die Beziehung von Thomas und Sabine ins Wanken gebracht.

»Man muss sich selbst achten und seine Bedürfnisse ernst nehmen.«

Ein Paartherapeut hat viele Eltern von Kindern mit Behinderung unterstützt.

»Anders und normal sind schon komische Wörter.«

Finja erzählt von ihrem Bruder Niklas, der das Cri-du-Chat-Syndrom hat.

»Niemand ist freiwillig behindert, Inklusion klappt auch nicht freiwillig.«

Nelly spricht über ihre große Schwester Carla, die das Down-Syndrom hat.

Ein Blick in die inklusive Arbeitswelt

»Ich vertraue dir blind!«

Micha ist der erste nichtsehende Student in seiner Fachhochschule.

»Was ein Mensch kann, ist mir wichtig. Was er nicht kann, interessiert mich nicht.«

Seit Jahren stellt der Malermeister Menschen mit Behinderung ein.

»Dann hätte ich eine neue Brille mitgegeben.«

Eine Mitarbeiterin des Berliner Integrationsamts berichtet von ihrer Tätigkeit.

Selbstbestimmt leben – allein oder zu zweit

»Die Behinderung ist für mich wie meine blonden Haare.«

Anne sitzt im Rollstuhl. Trotz Muskelschwunds lebt sie allein in einer Eigentumswohnung.

»Ich bin ein Eisbär.«

Emanuel lebt allein in einer Wohnung, obwohl er eine geistige Behinderung hat.

»Ich bin ein helfender Gast.«

Eine Heilerziehungspflegerin über ihre Arbeit in einer WG für Menschen mit geistiger Behinderung.

»Wir haben uns gesucht und gefunden.«

Jenni und Sandro sind ein Paar. Sie leben in einer WG für Menschen mit geistiger Behinderung.

»Ein echter Dickkopf trotz Glasknochen.«

Sebastian führt ein normales Kinderleben.

»Durch Aufklärung und Vorleben können wir viel erreichen.«

Karin ist querschnittgelähmt und Mutter zweier gesunder Kinder.

Fazit

Anhang

Literaturverzeichnis

Hilfreiche Internetseiten

Dank

Zur Autorin

»Inklusion ist kein Expertenthema. Es ist ein Thema, das die Zustimmung aller erfordert und deshalb gesamtgesellschaftliche Bedeutung besitzt.«

Vorwort

Auf dem Spielplatz sahen wir sie immer nur von Weitem: mal die Mutter, mal den Vater mit ihrem mehrfach schwerstbehinderten Kind. »Die armen Eltern, Gott sei Dank sind meine Kinder nicht behindert«, schoss es mir durch den Kopf. Eines Tages kamen wir ins Gespräch. Jene Mutter erzählte mir von ihrem Kind und ihrem Job und ich ihr von meinen. Wir trafen uns dann öfter mit allen Kindern zusammen, und nach einem Besuch bei uns zu Hause sagte sie lachend beim Rausgehen: »Puh, deine Jungs sind wirklich anstrengend. Gut, dass ich mich jetzt erholen kann!« Und ich fühlte mich irgendwie ertappt. Trotzdem war es ein Moment, der zeigt, dass wir Eltern allesamt unser eigenes, ganz normales Leben mit unseren Kindern führen. Mit schönen Augenblicken und langweiligen Regennachmittagen und unglaublich anstrengenden, herausfordernden Alltagssituationen.

Als ich ein Kind war, kannte ich keinen einzigen Menschen mit Behinderung. In meinem Kindergarten gab es niemanden mit Handicap, in meiner Schule auch nicht. Als unsere Eltern, meine Schwester und ich einmal in den Sommerferien zufälligerweise an einem Tisch saßen mit Blick auf eine Runde Erwachsener, die offensichtlich eine geistige Behinderung hatten, war mir das unangenehm. Im Studium gab es auch keine Kommilitonen mit Einschränkungen.

Dann wurde ich Mutter und Sachbuchautorin. In beiden Funktionen beobachte ich immer, was um mich herum passiert, welche Themen wichtig sind, worüber Menschen miteinander sprechen, was sie bewegt. Und erst in dieser Phase meines Lebens begegnete ich Menschen mit Behinderungen, lernte sie und ihre Eltern kennen und ihren Alltag. Meine Kinder wurden allesamt nach unkomplizierten Schwangerschaften geboren. Irgendwann wechselten sie den Kindergarten und besuchten einen kleinen, elterninitiativ geführten Kinderladen. Eine überschaubare nette Gruppe mit einem sogenannten I-Kind, einem Integrationskind, einem lustigen Mädchen mit geistiger Behinderung. Es wurde aus den unterschiedlichsten Gründen nie Teil der Gemeinschaft, im Gegenteil, viele kleinere und schwächere Kinder hatten Angst vor ihm und seinem phasenweise nicht steuerbaren, aggressiven Verhalten. Das war nicht Schuld des Mädchens oder der anderen Kinder, verantwortlich war vermutlich eine fehlende Struktur durch den ständigen Wechsel der Integrationserzieher. Eigentlich meinten es alle gut. Und trotzdem fand eine echte Inklusion dieses Menschenkindes mit Handicap nicht statt. Wenn sie noch nicht einmal in einem kleinen, geschützten Raum funktioniert, wie soll Inklusion in anderen Lebensbereichen gelingen? In der Schule mit hohem Leistungsdruck und starken Konkurrenzsituationen? Oder am Arbeitsplatz?

Ich habe mich auf die Suche nach Antworten gemacht und viele Menschen getroffen, große und kleine, solche mit Behinderungen und solche ohne, die sich als Teil der Gemeinschaft empfinden und angenommen werden, genau so, wie sie sind. Manchmal zumindest. Oft verzweifeln sie an unserem Behördenirrsinn, weil sie nicht wissen, welches Amt nun den dringend notwendigen Rollstuhl bezahlt oder die zugesagte Schreibassistenz. Oder weil sie keinen Kinderarzt in der näheren, erreichbaren Umgebung finden, der in barrierefreien Räumen praktiziert.

In diesem Buch kommen neben Fachleuten Familien zu Wort, die mit einem Kind mit Handicap leben, und Erwachsene, die trotz Behinderung mitten im Leben stehen. Einige schildern ihren ständigen Kampf um einen Platz in unserer Gesellschaft – für ihr Kind und für sich selbst. Ein Kampf um eine wahrhaftige Inklusion dieses Menschen. Andere erzählen, warum sie sich ganz bewusst für den geschützten Raum entscheiden, für den exklusiven Raum wie eine Förderschule: Weil sie glauben, dass dieses Menschlein dem großen, bunten und manchmal sehr anstrengenden Leben nicht gewachsen ist, weil so vieles es oder die anderen überfordern würde. Oder weil sie fest davon überzeugt sind, dass ihr Kind in einer solchen Einrichtung optimal gefördert wird und sich dort in dem Umfeld bewegt, das ihm guttut. Gleichzeitig, denn das eine bedingt das andere, möchte ich ihren Alltag beschreiben. Ihr normales Leben mit einem besonders normalen Kind, als besonders normaler Mensch.

Der Weg zur Inklusion ist lang

Vermutlich sind die meisten Menschen grundsätzlich mit der Idee der Inklusion einverstanden. Bedeutet sie doch Enthaltensein und meint, dass alle Individuen selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Das Ideal der Inklusion ist, dass die Unterscheidung »behindert/nichtbehindert« keine Relevanz mehr hat.

Unternehmen wir zunächst den Versuch, die Verwirrung zwischen Integration und Inklusion aufzulösen: Nach wie vor sprechen viele Experten, auch im vorliegenden Buch, von Integration, wenn sie Inklusion meinen. Speziell ausgebildete Pädagogen werden Integrations- statt Inklusionserzieher genannt. Der Unterschied liegt hauptsächlich darin, dass Integration das Hineinnehmen eines Menschen in ein bereits existierendes System beschreibt. Die Inklusion hingegen will von Anfang an ein gemeinsames System für alle Menschen, ohne dass jemand ausgegrenzt oder stigmatisiert wird. Inklusion bedeutet, Rahmenbedingungen und Hilfen zu schaffen, wenn Menschen mit Behinderungen teilnehmen wollen. Wollen, nicht müssen. Denn es will ganz gewiss nicht jeder überall dabei sein. »Der erste Schritt auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft ist es, anzuerkennen, dass wir Menschen alle unterschiedlich sind und dass gerade in dieser Unterschiedlichkeit und in der Begegnung der Unterschiedlichkeit ein besonderer Wert liegt. Jedem von uns fehlt etwas, was ein anderer ergänzt. Die Begegnung ist ein Segen, sie erlaubt es uns, zu ergänzen, was uns fehlt, sie bereichert uns als Menschen und als Gesellschaft«, sagt Ami Eilon, ein ehemaliger General und Vorsitzender der israelischen Behindertenorganisation Akim. Eine inklusive Gesellschaft, was heißt das? Wie soll das funktionieren? Laut einem Trainer im Behindertensportbereich, der seit einem Badeunfall vor 20 Jahren im Rollstuhl sitzt, sind das großartige Visionen, Gedankenmodelle und Konstrukte, deren Umsetzung mehr als wünschenswert wäre – aber leider ginge das nicht. Dazu wären Menschen in ihren Eigen- und Besonderheiten und manchmal auch Behinderungen zu verschieden, um allen die gleichen Möglichkeiten zu bieten.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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