Betreuung einer Seminarfachgruppe in Klasse 11 und 12. Reflexion fachwissenschaftlicher und wissenschaftspropädeutischer Aspekte - Matthias Widner - E-Book

Betreuung einer Seminarfachgruppe in Klasse 11 und 12. Reflexion fachwissenschaftlicher und wissenschaftspropädeutischer Aspekte E-Book

Matthias Widner

0,0
15,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Examensarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, , Sprache: Deutsch, Abstract: Es ist in der vorliegenden Arbeit zu beweisen, dass die reflektierte Tätigkeit als Seminarfachbetreuer die Handlungsfelder „Bildung und Erziehung“, „Didaktik und Methodik“, „Lernen, Entwicklung und Sozialisation“, „Leistungs- und Lernmotivation“, „Diagnostik, Beurteilung und Beratung“, „Kommunikation“ und „Medienbildung“ umfasst. Das Handlungsfeld „Beruf und Rolle des Lehrers“ wird nur indirekt berührt, da der Seminarfachbetreuer laut der Thüringer Schulordnung keine Lehrkraft sein muss, sondern allein durch die Seminarfachschüler ausgewählt wird. Dennoch sind die Anwesenheit und die daraus resultierende Verfügbarkeit der Fachlehrer für viele Schüler ein Grund, auf einen schulfremden Seminarfachbetreuer zu verzichten und stattdessen eine gewünschte Lehrkraft zu fragen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2016

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


Impressum:

Copyright (c) 2015 GRIN Verlag / Open Publishing GmbH, alle Inhalte urheberrechtlich geschützt. Kopieren und verbreiten nur mit Genehmigung des Verlags.

Bei GRIN macht sich Ihr Wissen bezahlt! Wir veröffentlichen kostenlos Ihre Haus-, Bachelor- und Masterarbeiten.

Jetzt bei www.grin.com

Inhaltsverzeichnis

 

1. Einleitung

2. Grundlagen des Seminarfachunterrichtes in der Schulgesetzgebung des Landes Thüringen

3. Reflexion

3.1. Übernahme der Fachbetreuung in der Klassenstufe 11

3.2. Seminarfachkonsultationen

3.3. Die weiteren Kommunikationsformen zum fachlichen Austausch zwischen dem Lehramtsanwärter als Seminarfachbetreuer und der Seminarfachgruppe

3.4. Die Zusammenarbeit zwischen der Seminarfachlehrerin und dem Lehramtsanwärter

3.5. Wissenschaftspropädeutische Aspekte anhand fachwissenschaftlicher Beispiele

4. Ausblick und Gesamtreflexion der Tätigkeit

5. Anhang

5.1. Konsultationen

5.2. Email-Korrespondenz (Exemplarisch)

5.3. Zwei beispielhafte Korrekturen per Email erhaltener Ausarbeitungen (Auszug).

5.4. Literaturverzeichnis

5.4.1. Printmedien

5.4.2. Internetquellen

 

1. Einleitung

 

Entsprechend der „Thüringer Verordnung über die Ausbildung und Zweite Staatsprüfung für die Lehrämter“ ist die schriftliche Prüfung ein elementarer Bestandteil, um „ein abgegrenztes Thema aus der Schulpraxis selbstständig“ zu reflektieren.[1]Ein besonderes, relativ junges und in der bundesdeutschen Bildungslandschaft sieben Mal vorkommendes Phänomen ist der fächerunabhängige Seminarfachunterricht.[2] In der vorliegenden Hausarbeit soll die Betreuung einer solchen Seminarfacharbeit als Seminarfachbetreuer im Rahmen der Ausbildung als Lehramtsanwärter exemplarisch reflektiert werden. Dabei werden sowohl fachwissenschaftliche als auch wissenschaftspropädeutische[3] Aspekte bei der Begleitung der Schülerinnen untersucht. Den Abschluss bildet eine zusammengefasste Reflexion meiner Tätigkeit in Verbindung mit den Ausbildungszielen der Zweiten Phase der Lehramtsausbildung in Thüringen. Der Beschluss der Kultusministerkonferenz zu den „Ländergemeinsamen Anforderungen für die Ausgestaltung des Vorbereitungsdienstes und die abschließende Staatsprüfung“ vom 06.12.2012 beschreibt die Ausbildungsinhalte mit Hilfe der Handlungsfelder gemäß den „Standards für die Lehrerbildung: Bildungswissenschaften“.[4] Es ist in der vorliegenden Arbeit zu beweisen, dass die reflektierte Tätigkeit als Seminarfachbetreuer die Handlungsfelder „Bildung und Erziehung“, „Didaktik und Methodik“, „Lernen, Entwicklung und Sozialisation“, „Leistungs- und Lernmotivation“, „Diagnostik, Beurteilung und Beratung“, „Kommunikation“ und „Medienbildung“ umfasst. Das Handlungsfeld „Beruf und Rolle des Lehrers“ wird nur indirekt berührt, da der Seminarfachbetreuer laut der Thüringer Schulordnung keine Lehrkraft sein muss, sondern allein durch die Seminarfachschüler ausgewählt wird. Dennoch sind die Anwesenheit und die daraus resultierende Verfügbarkeit der Fachlehrer ist für viele Schüler ein Grund, auf einen schulfremden Seminarfachbetreuer zu verzichten und stattdessen eine gewünschte Lehrkraft zu fragen. Die Handlungsfelder „Schulentwicklung“ und „Bildungsforschung“ können im Vorfeld ausgeklammert werden.

 

2. Grundlagen des Seminarfachunterrichtes in der Schulgesetzgebung des Landes Thüringen

 

Die besondere wissenschaftspropädeutische Bedeutung des obligatorischen Seminarfaches ist anhand der in der Thüringer Schulordnung postulierten Ziele für die Oberstufe erkennbar: „Der Unterricht in den Fächern […] sowie im Seminarfach vermittelt die Grundlagen für den Übergang zur Hochschule“[5]. Darüber hinaus fördert das Seminarfach neben der themenimmanenten Sachkompetenz die Sozial- und Selbstkompetenz der Schüler, da sie „sowohl [ihre] Selbstständigkeit als auch ihre Kommunikations- und Teamfähigkeit“ verbessern und „ihre Stellung in der Arbeitsgruppe reflektieren“ sollen.[6]

 

Die Schulordnung gibt vor, dass das Seminarfach in der Orientierungsphase der Oberstufe, d.h. in der 10. Klassenstufe, mit einer Wochenstunde unterrichtet wird.[7] In den Jahrgangsstufen 11 und 12[8] sind lediglich vier Kompaktseminare im ehemaligen Klassenverband und in einer Länge von je mindestens 90 Minuten sowie vier Konsultationen der einzelnen Seminarfachgruppen mit dem Seminarfachlehrer vorgesehen. Zusätzlich werden die Schüler angehalten, mindestens vier Konsultationen mit dem Seminarfachbetreuer zu vereinbaren, um mögliche inhaltliche oder methodische Fragestellungen zu erläutern.

 

So erklärt es sich auch, dass die Seminarfachleistung aus einer Prozessnote, bezogen auf die Erstellung der Seminarfacharbeit und auf die Vorbereitung des Kolloquiums, einer Produktnote und einer Präsentationsnote gebildet wird.[9] In den folgenden Abschnitten soll die Tätigkeit als Seminarfachbetreuer während meines Vorbereitungsdienstes als Lehramtsanwärter am X-Gymnasium Y unter den oben genannten Aspekten reflektiert werden.

 

3. Reflexion

 

3.1. Übernahme der Fachbetreuung in der Klassenstufe 11

 

Die Seminarfachgruppe, bestehend aus den Schülerinnen A, B und C, entstand schon im Laufe des 10. Schuljahres (2011/2012) mit dem Ziel ein psychologisches Thema zu bearbeiten[10]. Im Laufe der 11. Klassenstufe änderte sich dieses Vorhaben und die Gruppe sprach mich am 19.03.2013 an, ob ich ihr neues geschichtliches Seminarfachthema betreuen könnte. Bevor ich die Aufgabe des Seminarfachbetreuers übernahm, war die konkrete Themenfindung jedoch noch nicht abgeschlossen.[11] Lediglich das Vorhaben, eine Seminarfacharbeit im Kontext der Kinder- und Jugenderziehung in der späten DDR zu schreiben, stand für die Gruppe fest und begründete für mich unter anderem die Bereitschaft, ihr Seminarfachbetreuer zu werden. Hinzu kam, dass ich die Schülerin B in meinem Geschichtskurs mit erweitertem Anforderungsniveau unterrichtete und somit ihr Interesse an der Zeitgeschichte fördern wollte. Gleichzeitig interessierte ich mich für diese schülerzentrierte, kompetenzübergreifende und das spätere Studium vorbereitende Form der Unterstützung.

 

3.2. Seminarfachkonsultationen

 

Obwohl der Bearbeitungszeitraum geringer war als bei den Vergleichsgruppen des Jahrgangs, die ihr Seminarfachthema nicht änderten, wurde mir schnell klar, dass regelmäßige und fest strukturierte Seminarfachkonsultationen von der Schülerinnengruppe nicht angestrebt wurden. Stattdessen schlugen sie eine Mischung aus einer Emailkorrespondenz und der Möglichkeit, mich jederzeit im Schulalltag zu sprechen vor. Im nachfolgenden Abschnitt sollen die vier Seminarfachkonsultationen reflektiert werden, während die umfangreiche Emailkorrespondenz in einem separaten Unterkapitel rückblickend thematisiert wird.

 

Die klassische Form der Kommunikation zwischen dem Fachbetreuer und der Seminarfachgruppe sind die Konsultationen, die von beiden Seiten mit dem Ziel der größtmöglichsten Erkenntnisgewinns vor- und nachbereitet werden sollten.

 

Die erste Seminarfachkonsultation fand im Anschluss meines Geschichtsunterrichtes im Kurs der Klassenstufe 11 statt. Zwei der drei Schülerinnen ließen sich entschuldigen. B teilte mir lediglich mit, dass der als Ideenvorlage gedachte Themenvorschlag von mir übernommen wurde. Weiterhin besprach ich die markantesten Fehler in den von ihr vorgelegten Ausarbeitungen und bat sie, in einer Woche eine Literaturliste mit Hilfe des Internets zu erstellen. Im Gegensatz zu späteren Korrekturen unterlief mir der Fehler, dass ich die korrigierten Texte nicht kopierte und archivierte. Die wichtigste Erkenntnis der ersten Seminarfachkonsultation bestand jedoch darin, dass die grundlegenden Kompetenzen der Recherche- und Quellenarbeit mit der gesamten Gruppe wiederholt werden müssen.

 

Zu Beginn der zweiten Konsultation, die per Email angekündigt wurde, erklärten mir die drei Schülerinnen, dass sie nicht wüssten, wie sie im Internet eine adäquate Literaturrecherche durchführen sollen. Da die damalige Ausstattung des X-Gymnasiums eine spontane Unterrichtseinheit, in der jeder Schüler an einem Internetfähigen PC sitzt, lediglich im Raum 208 zuließ, der dortige Internetanschluss jedoch defekt war, beschränkte ich mich darauf, ihnen einige Links zu nennen und ihnen zu versprechen, dass ich ihnen eine ausführliche Hilfestellung zeitnah per Email zuschicke. Darüber hinaus eröffnete ich ihnen das Angebot, Bücher aus den Universitätsbibliotheken in Greifswald und Rostock auszuleihen.