Beverly - Blütenlese 2 - Karlee Cox - E-Book

Beverly - Blütenlese 2 E-Book

Karlee Cox

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  • Herausgeber: epubli
  • Kategorie: Erotik
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

Ihrer gesellschaftlichen Verpflichtung folgend, erscheint Beverly auf der Abendgala der Stiftung ihres verstorbenen Mannes. Dort trifft sie auf Chloe, ein verwöhntes und völlig verzogenes Mädchen. Sie ahnt nicht, dass Chloe jede Gelegenheit sucht, dem privilegierten, eintönigen Leben und dem goldenen Käfig, der sie umgibt, zu entkommen – und auch nicht, dass ihr das junge Ding eine üble Falle stellt, um sie erpressen zu können. Ehe sie sich versieht, findet sie sich in einem Strudel der Lust, Unterwerfung und Dominanz wieder …

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Seitenzahl: 106

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Beverly

Blütenlese 2

Beverly

Blütenlese 2

sapphische BDSM – Novelle

Karlee Cox

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.de abrufbar

1. Auflage

Covergestaltung:

© 2019 Susann Smith & Thomas Riedel

Coverfoto:

© 2019 depositphotos.com

Dieses Werk enthält sexuell explizite Texte und erotisch eindeutige Darstellungen mit entsprechender Wortwahl. Es ist nicht für Minderjährige geeignet und darf nicht in deren Hände gegeben werden. Alle Figuren sind volljährig, nicht miteinander verwandt und fiktiv. Alle Handlungen sind einvernehmlich. Die in diesem Text beschriebenen Personen und Szenen sind rein fiktiv und geben nicht die Realität wieder. Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen oder Orten sind rein zufällig. Das Titelbild wurde legal für den Zweck der Covergestaltung erworben und steht in keinem Zusammenhang mit den Inhalten des Werkes. Die Autorin ist eine ausdrückliche Befürworterin von ›Safer Sex‹, sowie von ausführlichen klärenden Gesprächen im Vorfeld von sexuellen Handlungen, gerade im Zusammenhang mit BDSM. Da die hier beschriebenen Szenen jedoch reine Fiktion darstellen, entfallen solche Beschreibungen (wie z.B. das Verwenden von Verhütungsmitteln) unter Umständen. Das stellt keine Empfehlung für das echte Leben dar. Tipps und Ratschläge für den Aufbau von erfüllenden BDSM-Szenen gibt es anderswo. Das vorliegende Buch ist nur als erotische Fantasie gedacht. Viel Vergnügen!

Impressum

© 2019 Karlee Cox

Verlag: Kinkylicious Books, Bissenkamp 1, 45731 Waltrop

Druck: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

ISBN siehe letzte Seite des Buchblocks

»Eine liebende Sub ist eine Sklavin,

die ihrer Mistress die Ketten anlegt.«

Floré Justine de Virisse (*1991)

Kapitel 1

»Ich bin eine Puppensammlerin und betreibe eine exquisite ›Blütenlese‹. So bezeichne ich die Auswahl der Mädchen, die ich meiner Kollektion hinzufügen möchte«, diktierte Beverly Walsh.

Isabelle, eine junge brünette Belgierin hatte am Schreibtisch Platz genommen, um das Diktat für den ersten Blog-Beitrag, der neuen Internetpräsenz ihrer Mistress in das vorgesehene Feld auf dem Bildschirm zu tippen.

»Überrascht dich das? Ich sammle Mädchen, wie andere Briefmarken, Comics oder Badeenten. Ich bin eine umtriebige Sammlerin. Ich sehe ein Mädchen, dass ich will und unternehme große Anstrengungen, um es zu erwerben und in meine Kollektion aufzunehmen.« Beverly blickte zu Isabelle hinüber, während sie in ihrem Büro ein wenig auf- und abschritt. »Hast du das, Belle?«

Isabelle nickte. »Ja, Mistress.«

»Gut. Dann weiter ... Ich behandle sie wie einen Besitz, benutze sie, wie ich es für richtig halte und habe meine Freude an und mit ihnen. Sie sind Spielsachen, mit denen man gerne spielt. Wenn sich ein Mädchen meiner Sammlung anschließt, wird es zu einer Puppe, und ich schenke ihm eine Welt des totalen Gehorsams und der völligen Hingabe ... Absatz, Belle.«

»Ja, Mistress«, bestätigte die Brünette leise.

»Weiter: ... Spüre ich deine Missbilligung? Denkst du, ich sei eine Art Monster? Eine elende Menschenhändlerin, die sich das, was ihr nicht gehört, einfach nimmt und Mädchen für die eigenen perversen Bedürfnisse entführt? Nein! Glaube mir, ich sammle nur diejenigen, die auch gesammelt werden möchten ... Absatz ... Seien wir doch einmal ganz ehrlich. Es gibt Sammler, die weit weniger akzeptable Mittel einsetzen, um zu bekommen, was sie wollen. Skrupellose Frauen und Männer, die eine beeindruckende Palette bis hin zu schlichter, altmodischer Gewalt anwenden, um ihr Ziel zu erreichen ... Aber so bin ich ganz und gar nicht. Ich möchte, dass du als Leser meines Blogs das verstehst. Und vielleicht wirst du es mir mit der Zeit glauben ... Sammeln bedeutet für mich einen unbeschreiblichen Nervenkitzel. Es gibt nichts Vergleichbares, als ein hübsches, devotes Mädchen zu erwerben, es der Sammlung einzuverleiben, es posieren zu lassen, ganz nach Belieben einzukleiden und es zu gebrauchen. Aber etwas macht das Sammeln besonders erregend. Es ist der berauschende Reiz der Zustimmung. Meine Mädchen kommen zu mir, weil sie zu mir kommen wollen. Wenn ich sie besitze, ist es, weil sie besessen werden wollen. Jedes einzelne Exemplar ist Bestandteil meiner Sammlung, weil es das will ... Absatz ... Für einige Mädchen ist diese Zustimmung unmittelbar. Ein angeborenes Bedürfnis nach Unterwerfung, dass endlich seinen Raum sucht. Wenn sie die Wahrheit hinter meiner Absicht herausfinden, kapitulieren sie sofort und werden zu der Puppe, die ich möchte, dass sie es sind. Für diese Mädchen bedeutet die Kapitulation eine Erleichterung – ein Abwerfen der modernen Verantwortung, dem steten Druck sich anzupassen und an sie herangetragener Erwartungen. Wenn sie ihren Platz in meiner Sammlung einnehmen und ihre leere Schaufensterpuppenhaltung einnehmen, kann ich fast spüren, wie die Last ihres früheren Lebens aus ihren Gedanken fließt und durch Gehorsam, ein sich Ergeben und Unterwerfung ersetzt wird ... Hast du das soweit, Belle?«

»... und Unterwerfung ersetzt wird ... Ja, Mistress«, nickte Isabelle lächelnd.

»Braves Mädchen«, erwiderte Beverly, derweil sie einen Blick auf den Bildschirm warf und ihr leicht den Kopf tätschelte. »Absatz ...«, ließ sie folgen und diktierte weiter: »Diese Mädchen wissen in den tiefsten, dunkelsten Winkeln ihres Geistes, dass sie gesammelt werden wollen. Und ich bringe Licht in dieses Dunkel, damit sie die Wahrheit erkennen ... Absatz ... Das Leben, das ich anbiete ist jedoch nicht jedermanns Sache, und wenn ich ein Mädchen für meine Sammlung suche, mache ich zuvor meine Hausarbeiten. In der ›Blütenlese‹ bin ich fleißig, verantwortungsbewusst und setze meine beträchtlichen Ressourcen für die Überprüfung ein. Ich tauche in das Leben meiner Zielobjekte ein, nehme ihre Vergangenheit auseinander, erstelle ein Profil ihrer Persönlichkeit. Ich suche nach Zeichen, Anzeichen dafür, dass sie zum Archetyp der Sklavin passen ... eine Geschichte implizierter Unterwerfung; eine Reihe von gescheiterten Beziehungen, die einseitig und unerfüllt waren; Karrieren, die nur wenig voranschreiten oder in Sackgassen enden, bis hin zu High-School-Beurteilungen Dritter ... Schockiert dich das? ...«

»Nein, Mistress, überhaupt nicht«, antwortete Isabelle leise.

»Du warst gar nicht gemeint, meine Süße«, lächelte Beverly süß. »Die Frage ist an den Leser des Blogs gerichtet ... Also, Absatz: Schockiert dich das? Ekelt es dich vielleicht an? Klingt es so, als würde ich den Verwundbaren nachjagen, den Schwachen, denen, die mir nicht widerstehen können? ... Absatz, Belle«, wies Beverly Isabelle an, die sie für diesen Zweck in ein erotisches Sekretärinnen-Kostüm gesteckt hatte. »Weiter: ... Vielleicht hast du damit recht. Es ist ein Gedanke, der mir selbst auch häufig kommt. Aber wenn ich durch meinen ›Showroom‹ gehe, mir meine posierenden Puppen anschaue, ihre weiche Haut und ausdruckslosen Gesichter studiere, dann sehe ich nur Zufriedenheit. Ich sehe Mädchen, die jederzeit frei sind zu gehen, aber dennoch bei mir bleiben. Und dies, obwohl ich keinen anderen Einfluss auf sie habe als das Versprechen der absoluten Befriedigung, der Sicherheit und des Vergnügens. Jeder Zweifel, den ich an meinen Beweggründen oder Absichten habe, schwindet in dem Moment, in dem ich ein oder mehrere meiner Puppen auswähle, mich für eine Nacht in mein Schlafzimmer zu begleiten. Dann verdunstet jedes Gefühl einer möglichen ›Schuld‹, ist weggefegt durch deren belebten Ausdruck der Dankbarkeit und Vorfreude auf den Gesichtern. Dann ist da ein wunderbares Leuchten in den Augen der ausgewählten Puppen, wie ich es kaum beschreiben kann ... Absatz! ... Ob es dir gefällt oder nicht, manche Mädchen wollen einfach im Besitz sein. Sie wollen frei von all dem sein, was jeden Tag auf sie an Anforderungen einstürmt und sich hingeben. Ich biete ihnen diese Gelegenheit ... Nächste Zeile, Belle! ... Aber nicht alle Mädchen kommen so leicht zu mir. Es gibt welche, die die Erfordernis der Unterwerfung einfach nicht haben oder noch nicht erkennen, dass es das ist, was sie brauchen. Es gibt welche, die gegen ihren Drang ankämpfen, sich auf Schritt und Tritt gegen ihre Kapitulation auflehnen und nicht bereit sind, sich den Auswirkungen meiner Angebote zu stellen ... Und es gibt solche, die gar nicht wirklich gesammelt werden wollten. Mädchen, die aber dennoch ihren Weg in mein Leben und mein Zuhause gefunden haben. Zufällige Anschaffungen, die ihren Platz fanden, als sie es am wenigsten erwarteten ... Absatz ... Mädchen wie Chloe.«

Beverly machte eine kurze Pause, nahm einen Schluck Sekt zu sich, der auf einem Beistelltisch stand und schaute Isabelle prüfend über die Schulter. »Sehr schön soweit, Belle«, lobte sie. »Du bist eine wirklich gute Sekretärin ... und ich denke, ich werde das später belohnen, nicht wahr?«

Isabelle seufzte lustvoll, hielt ihren Blick aber weiter auf den Flachbildschirm vor sich gerichtet.

»Lass' uns weitermachen. Schreib: ... Als ich ein junges Mädchen war, spielte ich gern mit meinen Spielsachen. Obwohl meine Familie nie reich war, hatte ich immer die neuesten Sachen. Ich verbrachte lange Stunde allein in meinem Zimmer, zog meine Puppen an und erlebte mit ihnen in meiner Fantasie ausgedehnte und endlose Abenteuer. Meine Lieblingspuppe war Gwyneth ... Ich stellte mir vor, eine College-Absolventin zu sein, die eine romantische und aufregende Beziehung zu einem jungen Mann hatte.« Sie lachte hell auf, was Isabelle irritierte, fuhr aber direkt fort: »Zu meiner einzigen männlichen Puppe, Tom. Aber es waren die Abenteuer mit meinen besonderen Freundinnen, Hannah und Patricia, die ich am meisten genossen habe. Ich schickte sie auf imaginäre Shopping-Touren, in die Ferien und auf Partys. Die Abenteuer meiner Puppen waren für mich so real wie alles andere ... Und auch als Erwachsene spiele ich immer noch gerne mit meinen Puppen. Aber jetzt existieren unsere Abenteuer jenseits aller Grenzen unserer Vorstellungskraft.« Sie kicherte. »Ist es nicht drollig, wie sich die Dinge entwickelt haben?«

Isabelle schaute sie fragend an, unsicher, ob die Frage an sie gerichtet war.

»Gehört zum Text, Belle!«, bemerkte Beverly sofort. »Und nun zum vorläufig letzten Absatz: Mittwochabends ist in meinem Haus ›Playtime‹, ein regelmäßiger Genuss, bei dem ich mehrere Mädchen auswähle, um mit ihnen meine wildesten Fantasien auszuleben. Mit viel Verkleidung, einem Szenario und erotisch aufgeladen. Es gibt nichts, was mich mehr erregt in meinem sonst so privilegierten Leben.«

***

Kapitel 2

An diesem Mittwoch begann die ›Playtime‹, während Beverly am Schreibtisch in ihrem Büro saß. Sie hatte sich wieder einmal ein besonderes Szenario ausgedacht. Diesmal spielte sie die strenge Hotelmanagerin Miss Walsh. Sie trug einen eleganten Business-Anzug mit einem enganliegenden Rock, schwarze Nylons und extravagante High Heels. Sie starrte auf einen Stapel Papiere, ganz in der Rolle einer abgelenkten Chefin, hier und dort einige Anmerkungen mit dem Füllfederhalter machend.

Ihr gegenüber saß Sarah – eine ihrer Puppen, eine jungfräuliche Brünette – die sie wegen ihres Erscheinungsbildes ›Virgin‹ nannte. Jede von Beverlys Puppen hatte eine bestimmte Rolle inne und von ihr einen dazu passenden Namen erhalten – quasi als eine Art inoffizieller Titel ihrer inneren Natur. Sarah war eine attraktive, elfenhafte Brünette, mit blasser Haut und von zierlicher Statur. Ihr Haar war ein reines Durcheinander an Locken, das ihre weichen Gesichtszüge und Mandelaugen umrahmte. Sie war eine äußerst hübsche Erscheinung, verlockend zart und um viele Jahre jünger als Beverly.

Wenn Beverly sie posieren ließ, zog sie Sarah normalerweise ein weißes Spitzen-Negligé an, zusammen mit süßen Ballerinas und ließ sie nur wenig Make-Up auflegen. Sie mochte ihre Jugend, ihre Frische und ihre Unschuld – und sie erinnerte sich immer wieder lustvoll daran, wie sie diese wundervolle Blüte geerntet hatte.

Heute jedoch hatte sie Sarah ganz anders angezogen. Sie trug ein enges rosa T-Shirt mit kurzen Ärmeln, welches ihre kleinen Brüste und ihre schmale Taille auf wundervolle Weise betonte – und dazu eine kurze Cut-Off-Shorts aus Jeans.

Beverly blickte auf, als Sarah die Beine übereinanderschlug und die Hände um die Knie schlang, und ließ sich von den niedlichen Sneakers an den Füßen ablenken. Sie fragte sich, ob das Szenario für Sarah ebenso aufregend war, wie für sie selbst. Zumindest liegt ein erwartungsvoller Ausdruck auf ihrem hübschen Gesicht, dachte sie bei sich.

In diesem Augenblick klopfte es an der Bürotür.

Sarah und Beverly schauten auf und eine gewisse unruhige Aufregung machte sich zwischen ihnen bemerkbar.

»Komm' rein!«, rief Beverly. Sie legte ihren Füllfederhalter neben die Papiere vor sich und schob diese zu einem ordentlichen Stapel zusammen.

Mit einem leisen Knarren schwang die Tür langsam auf und Chloe trat in den Raum.

Sarah schnappte nach Luft, als sie das große Mädchen zum ersten Mal in dem speziellen Kostüm sah, das Beverly für Chloe ausgewählt hatte.

Beverly lehnte sich entspannt auf ihrem Bürostuhl zurück und ließ ihre Lesebrille über die Nase gleiten – unfähig ihre Augen von der atemberaubenden Rothaarigen abzuwenden. Sie ließ ihre Augen über deren Körper auf- und abwandern und sog jedes erotische Detail in sich auf.

Chloe hatte sie erst kürzlich als eine weitere Preziose in ihre Puppen-Kollektion aufgenommen. Während Sarah, die ›Virgin‹ war, dachte sie bei Chloe an eine Sklavin. Sie hatte sie auf dem Onyx-Sockel eine entsprechende Position einnehmen lassen – und sie hatte ihr nichts weiter angelegt, als ein metallenes Halsband mit O-Ring und ebensolchen Manschetten an den Handgelenken und Knöcheln. Es gefiel ihr Chloe in diesem Zustand zu halten, um sie permanent an ihren Platz zu erinnern – ihr auf diese Weise Fügsamkeit und Gehorsam beizubringen; weil sie unter all ihren Puppen ihr wissentliches Sorgenkind war.