Bianca Arztroman Band 12 - Jessica Matthews - E-Book

Bianca Arztroman Band 12 E-Book

Jessica Matthews

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Beschreibung

ICH BIN DIE RICHTIGE, DR. BERKLEY von Jessica Matthews
Ausgerechnet die bescheidene Schwester Katie bittet Dr. J. D. Berkley bei der Suche nach einer Ehefrau um Hilfe. Spürt er nicht, dass sie ihn liebt? Um ihn zu erobern, ändert Katie ihr Aussehen total. Erst jetzt sieht er, dass die verführerischste aller Frauen direkt in seiner Nähe ist!

LASS DICH TRÖSTEN, DAVID von JENNIFER TAYLOR
Eine leidenschaftliche Nacht mit der attraktiven Kinderärztin Dr. Laura MacKenzie stürzt den sensiblen Dr. David Ross in tiefste Schuldgefühle: Ist dies nicht ein Betrug an seiner verstorbenen Frau Kate? Erst seine Kinder machen ihm klar, dass er nicht länger gegen seine tiefe Liebe zu Laura ankämpfen soll...

EINE FAMILIE FÜR SCHWESTER SARAH von MEREDITH WEBBER
Aus allen Wolken fällt Dr. Adam Fletcher, als die hübsche Schwester Sarah plötzlich mit einem Baby vor ihm steht und behauptet, Sam sei sein Sohn. Es stellt sich heraus, dass es das Kind seiner toten Schwester ist. Doch was nun? Sarah will Sam adoptieren. Aber Adam hat eine viel bessere Idee ...

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Seitenzahl: 553

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Jennifer Taylor, Meredith Webber, Jessica Matthews

Bianca Arztroman Band 0012

IMPRESSUM

Bianca Arztroman Band 0012 erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH

Redaktion und Verlag:

Postfach 301161, 20304 Hamburg

Telefon: 040/60 09 09-361

Fax: 040/60 09 09-469

E-Mail: [email protected]

Geschäftsführung:

Thomas Beckmann

Redaktionsleitung:

Claudia Wuttke (v.l.S.d.P.)

Produktion:

Christel Borges

Grafik:

Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

©

1999 by Jessica Matthews Originaltitel: „His Made-To-Order Bride“ erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London in der Reihe: MEDICAL ROMANCE Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Ursula Ljubimow

©

1999 by Jennifer Taylor Originaltitel: „Our New Mummy“ erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London in der Reihe: MEDICAL ROMAN Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Esther Dreesen

©

1999 by Meredith Webber Originaltitel: „One Of The Family“ erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London in der Reihe: MEDICAL ROMANCE Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Jens C. Richter

©

Deutsche Erstausgabe in der Reihe Bianca Arztroman Band 0012 Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg Fotos: RJB Photo Library / The Image Bank

Veröffentlicht im ePub Format im 12/2012 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

eBook-Produktion: readbox, Dortmund

ISBN 978-3-95446-095-3

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

CORA Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

ROMANA, BIANCA, BACCARA, TIFFANY, MYSTERY, MYLADY, HISTORICAL

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Jessica Matthews

Ich bin die Richtige, Dr.Berkley

1. KAPITEL

“Es wird Zeit, dass du heiratest, James!”

James Berkley oder J.D., wie seine Freunde ihn nannten, starrte seine Mutter ungläubig an. “Du hast mich tatsächlich von einem Patienten wegrufen lassen, um mir das mitzuteilen?”

Ohne ihre Antwort abzuwarten, wandte er sich stirnrunzelnd an Katie Alexander, eine der Krankenschwestern, die ihn in seiner Untersuchungskabine aufgesucht und mit besorgter Miene die Ankunft seiner Mutter in der Klinik mitgeteilt hatte. Erschreckt und auf das Schlimmste gefasst, hatte er alles liegen und stehen lassen, um seine Mutter zu treffen. Und warum? Er schüttelte empört den Kopf. Um sich von ihr sagen zu lassen, dass er heiraten sollte!

Katie, eine mittelgroße, schlanke Brünette, zuckte gelassen die Schultern. “Ich kann nichts dafür”, erklärte sie entschuldigend. “Deine Mutter hat nur angedeutet, dass es sich um Daniel handelt. Und da dein Patient im Augenblick beim Röntgen ist, dachte ich, dass du hören willst, was sie dir zu sagen hat.”

“Sie hat Recht”, bestätigte Virginia Berkley. “Mein Besuch an deinem Arbeitsplatz hat mit Daniel zu tun. Indirekt wenigstens.”

J.D. zog finster die Brauen zusammen und musterte seine Mutter mit drohenden Blicken. Er gab sich keine Mühe, seinen Ärger zu verbergen!

“Ich wollte dich noch einmal sprechen, bevor ich abreise”, erklärte Virginia unbeeindruckt. “Und da musste ein plausibler Grund her! Das Mädchen trifft keine Schuld. Verschone sie bitte mit unberechtigten Vorwürfen!”

Katie grinste scheinheilig und blinzelte ihm zu.

J.D. presste die Lippen zusammen. Manchmal bedauerte er, dass Katie in ihm nicht den Big Boss sah, vor dem ihre jüngeren Kolleginnen zusammenzuckten, wenn er mit gerunzelter Stirn und zornigen Blicken durch die Notaufnahme lief!

“Ich bin jedenfalls erleichtert, dass Daniel gesund und munter ist”, gestand Katie. “Es ist Herbst. Oktober. Eine Zeit, in der Kids anfälliger für Krankheiten sind.”

“Richtig. Aber die Notfallambulanz ist kein Ort für Privatgespräche! Hier haben die Wände Ohren”, bemerkte J.D. ungehalten.

Katie machte ein unschuldiges Gesicht. “Von mir erfährt niemand etwas.”

Virginia straffte die Schultern. “Können wir bitte beim Thema bleiben?”, fragte sie mit wachsender Ungeduld. “Ich habe nämlich noch nicht alles gesagt!”

“Mom!” J.D. sah sich misstrauisch um. “Nicht jetzt! Nicht hier!”

Er hätte es besser wissen müssen. Seine Mutter, äußerlich zart und damenhaft, hatte sich noch nie von etwas abbringen lassen, wenn sie der Meinung war, dass es durchgeführt werden musste. Sie war eine waschechte Südstaaten-Lady mit dem eisernen Willen ihrer Vorfahren, die vor Generationen als abenteuerlustige Pioniere ins Land gekommen und mit Glück und Durchsetzungskraft zu Reichtum und Ansehen gelangt waren.

“Es tut mir leid, James, aber ich fürchte, die Sache verträgt keinen Aufschub mehr”, sagte Virginia fest. “Seit einer Woche bin ich mit dir und Daniel zusammen. Aber ich kann nicht nach Hause fliegen und so tun, als ob alles in bester Ordnung wäre. Denn das ist es nicht!” Sie schwieg einen Moment lang und warf ihrem Sohn einen bedeutsamen Blick zu. “Während der letzten vier Jahre haben dein Vater und ich uns nicht in dein Leben eingemischt”, fuhr sie fort. Es klang bedauernd. “Aber es geht nicht nur um dich und dein Leben! Es geht auch um unseren Enkelsohn. Ich werde nicht schweigen und tatenlos zusehen, wie das Kind seelisch verkümmert!”

J.D. schüttelte unmutig den Kopf und dachte an seine wartenden Patienten. “Daniel ist ein gesunder, normaler Junge, Mom”, sagte er ungeduldig und hob die Hand. “Du kannst dir jedes weitere Wort sparen! Du hast deine Meinung gesagt, und ich habe sie vernommen. Deine Mission ist erfüllt. Du kannst beruhigt nach Hause fliegen!”

“Das kann ich nicht! Ich fliege erst, wenn ich spüre, dass du die ganze Tragweite der Situation begriffen hast!” Virginia verschränkte die Arme über der Brust, um ihren Kampfgeist zu betonen. J.D. sollte sich keine falschen Hoffnungen machen! Sie würde erst gehen, wenn sie am Ziel ihrer Wünsche angekommen war!

“Tut mir leid, Mutter, aber ich muss zurück zu meinen Patienten. Zu deiner Information: Sie sind krank und brauchen meine Hilfe!”

“Das weiß ich. Aber ich weiß auch, dass du schneller wieder bei deinen Patienten bist, wenn wir endlich zur Sache kommen, James.”

Katie mischte sich ein. “Der Aufenthaltsraum ist frei”, sagte sie hilfsbereit. “Ich denke, dort können Sie ungestört reden.”

“Dazu ist es zu spät”, rief J.D. unbeherrscht und warf ihr einen wütenden Blick zu. “Meine Mutter muss gehen. Sonst verpasst sie ihren Flug.”

“Das ist kein Problem. Ich werde das nächste Flugzeug nehmen”, erklärte Virginia kühl. “Wo ist der Aufenthaltsraum, meine Liebe?”

J.D. spürte heftiges Pochen hinter den Schläfen. Spannungskopfschmerzen, diagnostizierte er frustriert, als er nach Virginia den leeren Raum betrat.

“Daniel braucht eine Mutter”, erklärte Virginia ohne Einleitung, noch bevor J.D. die Tür geschlossen hatte.

“Wie kommst du darauf?” Er nahm sich den letzten Rest Kaffee aus der Maschine. Er schmeckte bitter. So bitter wie Virginias Worte!

“Ich bin heute Morgen mit Daniel über den Markt gegangen. Wir waren auf dem Weg zum Kindergarten. Dort hörte ich einige Dinge über dich, die mir nicht sehr gefallen haben!”

“Deine Schuld! Warum hörst du auf das Geschwätz alter, frustrierter Klatschweiber!”

“Sie waren weder alt noch frustriert! Es waren junge Frauen mit kleinen Kindern!”

“Oh, das klingt schon besser”, meinte J.D. sarkastisch.

“Kein Grund zur Freude, James! Du hast einen schlechten Ruf! Man redet über die vielen Frauen, die in deinem Haus ein- und ausgehen!”

Er lachte. “Na und? Die Frauen, die mein Haus regelmäßig betreten, sind für Daniel und den Haushalt da! Martha und Henrietta sind meine Nachbarinnen. Sie sind in deinem Alter, Mom! Sie lieben Daniel heiß und innig und behandeln ihn wie ihren eigenen Enkel! Martha kocht, und Henrietta putzt. Nach ihrer Arbeit bringen sie Daniel in den Kindergarten, wo Katie ihn gegen drei Uhr wieder abholt. Sie bleibt so lange bei ihm, bis ich nach Hause komme. Wenn sie verhindert ist, dann gibt es genug Freunde, die bereit sind, den Jungen ein paar Stunden lang zu betreuen. Daniel ist an viele Menschen gewöhnt. Er ist ein offenes, liebenswürdiges Kind und hat keine Anpassungsprobleme.”

“Richtig! Er ist viel zu vertrauensselig”, warf Virginia triumphierend ein. “Er würde mit jedem Fremden mitgehen!”

“Das ist nicht wahr, Mom! Über dieses Thema habe ich schon oft mit ihm gesprochen. Er ist sehr verständig und weiß, dass er sich fremden Menschen nicht anschließen darf.” Er fühlte ein leises Unbehagen, während er sprach. Er wusste, dass seine Mutter nicht ganz Unrecht hatte, was diesen Punkt betraf. “Daniel mag seine verschiedenen Babysitter”, fuhr er ruhiger fort. “Und bis jetzt klappt alles sehr gut. Natürlich wird er älter, und seine Bedürfnisse werden sich ändern. Vielleicht sollte ich mich tatsächlich um ein Kindermädchen bemühen. Eine feste Bezugsperson für Daniel. Jemand, der mit uns im Haus lebt.” Er sah aus dem Fenster. “Ich könnte eine Anzeige im Wochenblatt aufgeben oder mich an eine Agentur wenden.”

Aber Virginia schüttelte den Kopf. “Daniel braucht eine Mutter”, wiederholte sie stur. “Und du brauchst eine Frau! Nimm es mir nicht übel, J.D., aber ich finde, dass du dich in den letzten Jahren zu deinem Nachteil verändert hast. Wo ist der dynamische, abenteuerlustige, charmante junge Mann geblieben, den ich einmal gekannt habe?”

J.D. lächelte müde, als er an die wilden Jahre seiner Jugend dachte. Die Anforderungen des langen Medizinstudiums waren nicht spurlos an ihm vorüber gegangen, aber das war nur die halbe Wahrheit. Alles hatte sich verändert, nachdem Ellen aus seinem Leben verschwunden war.

“Der junge Mann von einst ist erwachsen geworden, Mom. Das ist alles.”

“Unsinn! Das ist nicht der Grund. Erwachsen werden sie alle eines Tages, ohne dass sie sauertöpfisch und langweilig werden!” Sie schwieg und sah aus dem Fenster. “Ellens Tod war ein schwerer Schlag für dich. Das weiß ich sehr wohl. Aber die Jahre vergehen, und ich denke, dass es an der Zeit ist, dieses Kapitel abzuschließen. Das Leben geht weiter. Du solltest Platz für etwas Neues schaffen. Es ist besser für dich und den Jungen.”

“Mutter …”

“Es ist Zeit, dass du dich nach einer neuen Partnerin umsiehst, James”, fuhr Virginia unbeirrt fort. “Eines Tages wird Daniel aus dem Haus gehen, und dann bist du ganz allein.”

“Mutter, Daniel ist vier! Es dauert noch eine ganze Weile, ehe er das Haus verlässt!”

“Glaub mir, die Zeit vergeht wie im Flug”, sinnierte Virginia wehmütig. “Mir ist, als ob es gestern gewesen wäre, als du so klein wie Daniel warst und mich mit denselben hunderttausend Fragen gelöchert hast.” Ihre Augen glänzten feucht. “Und dabei steht ein großer, ausgewachsener, sechsunddreißigjähriger Mann vor mir! Ein tüchtiger, viel beschäftigter Arzt. Es ist nicht zu fassen!”

J.D. hasste es, wenn seine Mutter sentimental wurde. Er konnte ihr Paroli bieten, sie in Schach halten, so lange die Gespräche sachlich blieben, aber er wurde weich und hilflos, wenn sie in Erinnerungen und Emotionen versank.

Virginia legte ihre gepflegte, manikürte Hand auf seine Hand. “Ich bin deine Mutter, und ich will nur, dass du glücklich wirst, James.”

“Ich bin glücklich, Mom.”

Sie schien nicht überzeugt. “Früher hast du darunter gelitten, ein Einzelkind zu sein”, erinnerte sie. “Du bist immer gern zu deinen Freunden gegangen, und am liebsten hast du bei ihnen übernachtet. Du hast unser großes Haus mit einem Mausoleum verglichen, wenn du nach deinen Besuchen zurückkamst. Es kam dir leer und leblos vor. Weißt du noch?”

Er lächelte. Er erinnerte sich genau an seine Gefühle von damals. Wenn es mit Ellen geklappt hätte, dann hätte er gern mehrere Kinder gehabt. Aber es hatte nicht sollen sein. Das Schicksal hatte anders entschieden. Das musste er akzeptieren und das Beste daraus machen.

“Ich werde nicht heiraten, nur damit Daniel eine Mutter bekommt”, erklärte er fest. “Bis jetzt habe ich es ohne Ehefrau geschafft. Und ich werde es auch weiter schaffen. Wenn ich als berufstätiger Vater mit einem Säugling zurechtgekommen bin, dann werde ich auch mit einem heranwachsenden Jungen zurechtkommen, nicht wahr?”

“Das habe ich nicht bestritten. Aber trotzdem finde ich, dass etwas fehlt. Ich rate dir deshalb, Augen und Ohren offenzuhalten und dich unter den Töchtern des Landes umzusehen. Du bist eine gute Partie, James. Es dürfte nicht allzu schwer sein.”

Er seufzte. “Nein, Mutter, ich habe nicht vor, irgendwelche Anstrengungen zu unternehmen. Wenn mir die Richtige über den Weg läuft, dann ist es etwas anderes. Aber so …” Er schüttelte abwehrend den Kopf.

“Die Richtige!”, rief Virginia fast empört aus. “Wie naiv bist du eigentlich? Glaubst du im Ernst, dass solche Frauen aus dem Nichts kommen? Nein! So läuft das nicht! Du musst das Deine schon dazutun! Du musst Signale aussenden! Signale, dass du wieder zu haben bist! Mein Gott, Junge, so schwer kann das doch nicht sein …”

Er war frustriert. Das Thema ging ihm furchtbar auf die Nerven. Aber er kannte seine Mutter. Sie würde mit ihrem Gerede nicht aufhören, bis sie das Gefühl hatte, eine positive Reaktion erreicht zu haben. So änderte er schließlich seine Taktik.

“Okay, okay. Ich habe dich verstanden. Ich werde Augen und Ohren für die Traumfrau offenhalten. Zufrieden?”

Virginia lächelte geschmeichelt. “Wenigstens hast du begriffen, was ich dir sagen wollte. Das ist immerhin ein Anfang.”

Er atmete erleichtert auf. Er dachte nicht daran, sich auf die anstrengende Suche nach der Traumfrau zu machen! Aber sollte sie ihm über den Weg laufen …

“Mercer ist eine Kleinstadt”, unterbrach Virginia seine Gedanken. “Die Auswahl dürfte nicht allzu üppig sein. Hast du vor, wieder in die Großstadt zu ziehen?”

“Nein. Uns gefällt es gut hier, Daniel und mir.”

“Das Städtchen ist nett”, gab Virginia zu. “Ich werde dir bei der Suche nach einer passenden Partnerin behilflich sein. Wenn es hier nicht klappt, dann werde ich mich bei uns in Dallas umsehen. Wenn es die richtige Frau ist, dann wird sie sich auch in einer Kleinstadt in Kansas einleben, nicht wahr?”

J.D. zuckte unbestimmt die Schultern. “Mom, mir wäre es lieber, du würdest dich aus dieser Sache heraushalten. Ich komme allein zurecht, okay?”

“Natürlich, Junge. Aber vier Augen sehen mehr als zwei, richtig?” Sie lächelte charmant und warf dann einen Blick auf ihre goldene Armbanduhr. “Oh! Jetzt muss ich aber wirklich gehen. Sonst verpasse ich doch noch mein Flugzeug. Sie gab J.D. einen Kuss auf die Wange. “Ich bin so froh, dass wir endlich ein festes Ziel im Auge haben, James. Sicher bist du ebenso erleichtert wie ich, nicht wahr?”

Das Gegenteil war der Fall! Er lächelte etwas gequält, sagte aber nichts.

“Wir bleiben in engem Kontakt”, versprach Virginia schwungvoll. “Schließlich bin ich brennend an diesem Projekt interessiert!”

Er stellte sich ans Fenster und sah, wie seine Mutter ein vorbeifahrendes Taxi anhielt, einstieg und seinen Blicken entschwand. Dann stieß er einen erleichterten Seufzer aus. Keineswegs hatte er vor, in absehbarer Zeit sein Single-Dasein zu ändern. Nein, er hatte eine Liebesgeschichte hinter sich und kein Bedürfnis, eine neue Beziehung einzugehen.

Mit Ellen McGraw war es die berühmte Liebe auf den ersten Blick gewesen! Er hatte für einen Freund, der auf Hochzeitsreise war, eine Praxisvertretung übernommen und Ellen als Patientin kennengelernt. Sie war mit einer schweren Angina in seine Sprechstunde gekommen und hatte um ein Antibiotikum gebeten. Er wusste sehr bald, dass Ellen seine Traumfrau war. Sie verlebten ein paar sehr glückliche Wochen mit einem Himmel voller Geigen und rosigen Zukunftsplänen!

Das änderte sich schlagartig, als er sie seinen Eltern vorstellen wollte. Aber dazu kam es nicht mehr, denn sie hatte die Beziehung sang- und klanglos beendet, mit einem nichts sagenden Abschiedsbrief! Er hatte ihr noch nicht einmal sagen können, dass die soziale Kluft zwischen ihren Familien keine Rolle spielte! Er konnte ihr überhaupt nichts mehr erklären, denn sie war spurlos verschwunden! Unauffindbar! Sie hatte keine Adresse hinterlassen. Niemand wusste, wo sie hingegangen war!

Anfangs wartete er noch auf ein Lebenszeichen von ihr. Ein Anruf, eine Postkarte, irgendetwas! Aber die Wochen vergingen, und von Ellen kam kein einziges Wort. Er ertrug die Ungewissheit nicht länger und engagierte einen Privatdetektiv. Ohne Erfolg! Ellen blieb verschwunden.

Der Zufall wollte es, dass er Monate später eine Stelle in Mercer bekam. Das dortige Krankenhaus suchte einen Chef für die Notfallambulanz. Und wieder kam ihm der Zufall zu Hilfe. Er entdeckte Ellens Spur, die hier zu Ende gegangen war. Sie hatte einen schweren Autounfall gehabt und war an den Folgen verstorben, ein paar Monate, bevor er nach Mercer gekommen war. Aber sie war nicht allein gewesen! Ihr Kind, sein Sohn Daniel, war bei dem Unfall schwer verletzt worden! Es war Dr. Tristan Lockwood und seinem Können zu verdanken, dass das Kind den Unfall überlebte und wieder gesund wurde.

Seit dieser Zeit kreiste sein Leben um Ellens Vermächtnis, ihr gemeinsames Kind. Daniel und sein Beruf wurden die beiden zentralen Dinge, für die er lebte. Er vermisste nichts. Seine Zeit war mehr als ausgefüllt!

Gewiss, als Daniel noch ein Säugling war, hätte er eine Frau brauchen können. Er hatte sogar an eine Vernunftehe mit Beth, Ellens bester Freundin, gedacht. Aber daraus war nicht geworden. Beth liebte Tristan und stand nicht zur Verfügung.

Schließlich war es ihm gelungen, sein Leben auch ohne Ehefrau zu organisieren. Anfangs hatte er eine Menge Kritik aushalten müssen. Beth und Tristan hatten den mutterlosen Daniel adoptieren wollen, bevor er, als leiblicher Vater des Kindes, die Szene betreten und die Adoption verhindert hatte. Nur Katie hatte zu ihm gehalten und spontan ihre Hilfe angeboten. Seit vier Jahren war sie da und kümmerte sich um seinen kleinen Jungen. Sie war ein Geschenk des Himmels, fand J.D.

Er konnte wirklich zufrieden sein. Er und Daniel hatten keine Probleme, auch wenn seine Mutter das Gegenteil behauptete. Warum sollte er etwas ändern, wo nichts zu ändern war? Sicher, es gab Augenblicke, in denen er eine gewisse Einsamkeit empfand. Manchmal abends, wenn Daniel im Bett war und ihm das stille Haus plötzlich viel zu groß vorkam. Aber solche Momente waren eher selten und vergessen, sobald er sich seine Zeitschriften vornahm oder den Nachrichten im Fernsehen zuhörte.

Die Tür wurde geöffnet. Katie betrat das Zimmer.

“Du bist also immer noch hier”, stellte sie fest. “Deine Mutter hat die Klinik schon vor zwanzig Minuten verlassen! Hat sie dir so zugesetzt, dass du dich nicht mehr unter die Leute traust?”

“Nein! Ich habe mir einen harten Panzer zugelegt, was meine Mutter betrifft!”

Sie hob die Brauen. “Dann hast du also über die zukünftige Mrs. Berkley nachgedacht?”

Er zuckte die Schultern. “Meine Mutter übertreibt. Daniel und mir geht es gut. Im Augenblick vermissen wir nichts. Und schon gar keine zukünftige Mrs. Berkley! Ich lasse mich nicht in die Enge treiben. Solche Dinge kommen, oder sie kommen nicht!”

“Wie weise! Aber ich fürchte, dass deine Mutter es diesmal ernst meint und nicht aufgeben wird, dich mit ihrer Lieblingsvorstellung zu nerven. So entschieden habe ich sie noch nie erlebt.”

“Leicht wird es nicht”, gab er zu. “Aber lassen wir das unsägliche Thema. Ich muss zurück zu meinem Patienten.”

“Nicht mehr nötig. Marty hat Mr. Natelsons Fuß behandelt. Ich habe eine andere Neuigkeit für dich. Allan Yates will dich sprechen. Er hat es ziemlich dringend gemacht.”

“Wirklich? Dann geht es wahrscheinlich um meinen Verbesserungsvorschlag, den ich letzte Woche eingereicht habe.”

“Vermutlich.” Sie musterte ihn kritisch. “Jedenfalls solltest du ihn nicht länger warten lassen. Schade, dass du keine Zeit mehr hast, dich umzuziehen. Dein Kittel sieht ziemlich ramponiert aus!”

“Das ist mir egal! Spuren, die die Arbeit hinterlässt, sind keine Schande, nicht wahr? Außerdem will ich Allan mit meiner Fachkompetenz beeindrucken, nicht mit meinem Outfit!”

“Hast du wenigstens einen Kamm?”, fragte sie resigniert.

Er griff in die Kitteltasche, zog einen kleinen Plastikkamm heraus, stellte sich vor die Fensterscheibe und fuhr sich durch das dichte blonde Haar. “Drück mir die Daumen”, bat er.

Sie nickte. “Klar! Das schaffst du schon! Du hast gute Vorarbeit geleistet. Deine Zahlen müssen ihn umwerfen!”

“Dein Wort in Gottes Ohren!”

Zehn Minuten später saß er in Allan Yates’ elegantem Direktionszimmer. Er fühlte sich fehl am Platze. Wieder wurde ihm klar, dass Diplomatie nicht gerade zu seinen Stärken zählte. Er hasste die Verwaltungspolitik, den unnötigen Papierkram, das Spiel hinter den Kulissen! Er war Arzt, Notfallarzt! Ein Mann der Tat und des raschen Handelns! Taktieren und Manipulieren waren nicht sein Ding. Aber es musste sein. Schließlich wollte er etwas erreichen. Es ging um die Reorganisation seiner Abteilung. Er brauchte mehr Platz. Ein paar zusätzliche Räume, gedacht für die leichteren Fälle, die in die Notfallambulanz kamen.

Allan räusperte sich und faltete feierlich die Hände. Auf seinem großen, polierten Schreibtisch lag eine einzige Akte. “Sie haben eine eindrucksvolle Eingabe gemacht, J.D.”, begann er schließlich.

“Danke.” J.D. dachte an die vielen Abendstunden, in denen er über diesem Papier gesessen hatte, um mit statistischen Zahlen und Fakten zu beweisen, wie sehr seine Abteilung auf die Bewilligung des Vergrößerungsprojekts angewiesen war!

“Allerdings sind Sie nicht der Einzige, der den in Frage kommenden Platz beansprucht”, fuhr Allan fort. “Eine andere Abteilung unserer Klinik hat ebenfalls Ansprüche angemeldet. Ich will ganz offen sein. Meine Frau Candance möchte den Raum für ihre Abteilung. Auch sie hat eine sehr fundierte Eingabe gemacht.” Er seufzte. “Sie können sich mein Dilemma vorstellen, nicht wahr?”

Und ob J.D. das konnte!

“Normalerweise informiere ich den Verwaltungsrat über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Vorschläge. Denn schließlich muss das Gremium die letzte Entscheidung treffen. Aber diesmal …” Allan schüttelte hilflos den Kopf. “Ich weiß wirklich nicht, welchen Vorschlag ich favorisieren soll. Beide Eingaben sind meiner Meinung nach gleich gut!” Er schob nervös J.D.’s Akte über die glänzende Schreibtischfläche.

J.D. beneidete ihn nicht. Er kannte Candance Yates so gut oder schlecht wie jeder andere im Haus. Sie war eine starke Persönlichkeit, tüchtig, aber unnachgiebig, wenn es um ihre Wünsche ging. Es war bekannt, dass sie nicht vor unfairen Mitteln zurückschreckte, um zu bekommen, was sie sich in den Kopf gesetzt hatte. Allan war ein fähiger Verwaltungsdirektor, so lange seine Ehefrau nicht im Spiel war!

Er machte sich keine Illusionen! Wenn Candance tatsächlich denselben Platz beanspruchte, dann würde sie ihn bekommen! Davon war er überzeugt. “Ich verstehe Sie sehr gut”, sagte er schließlich. “Ihre Situation ist alles andere als angenehm!”

“Richtig! Aber zum Glück hat das Gremium das letzte Wort. Trotzdem möchte ich nicht in den Ruf kommen, mein Amt ungerecht zu verwalten!”

J.D. schöpfte Hoffnung. Das klang nicht schlecht. Vielleicht hatten sich die Kräfteverhältnisse in der Yates-Ehe zugunsten von Allan verschoben!

Allan lehnte sich zurück. “Wie schon gesagt, Ihre Eingabe ist bemerkenswert. Da ist nur ein Haar in der Suppe!” Er warf J.D. einen strengen Blick zu. “Darf ich offen reden, oder vertragen Sie keine Kritik?”

J.D. sah ihn erstaunt an. Er war wirklich gespannt, was Allan zu kritisieren hatte. War es möglich, dass er ein sehr wichtiges Element vergessen hatte? “Natürlich vertrage ich Kritik”, sagte er ruhig. “Sie machen mich neugierig. Um was geht es?”

Allan beugte sich vor und kniff die Augen zusammen, als ob er kurzsichtig wäre. “Das einzige Problem, das ich mit Ihrem Vorschlag habe, sind …” Er zögerte kurz und lehnte sich wieder zurück. “Sind Sie, J.D.”

2. KAPITEL

Er war sprachlos. Es war die letzte Antwort, die er erwartet hatte! “Ich?”, fragte er verständnislos.

Allan nickte. “Ein Projekt dieser Größenordnung ist mehr als ein Federstrich auf dem Papier.”

J.D. zog die Brauen zusammen. “Allerdings! Ich habe gute drei Monate über den Plänen gesessen, bevor ich mit allen Einzelheiten zufrieden war!”

“Ich spreche nicht von Ihren Ausarbeitungen, J.D. Aber ich könnte mir vorstellen, dass der Verwaltungsrat Ihrem Vorschlag eher zustimmt, wenn er sicher sein kann, dass Sie Ihre Absichten auch in die Tat umsetzen werden.”

J.D. verschränkte die Arme über der Brust. “Natürlich werde ich das Projekt in die Tat umsetzen! Was sollte mich davon abhalten, wenn ich die Zustimmung habe?”

“Sie haben hier keine Wurzeln geschlagen, J.D. Mercer ist nicht Ihre Heimatstadt.”

“Ich wohne und arbeite seit vier Jahren hier! Die Stadt und der Job gefallen mir gut. Ich habe nicht vor, Mercer zu verlassen.”

“Das ist eine gute Nachricht, J.D. Aber Sie sind nicht verheiratet.”

J.D. kniff die Augen zusammen. Das war wirklich nicht sein Tag! Erst seine Mutter und jetzt sein Arbeitgeber! “Ich verstehe nicht, was mein Familienstand mit der Erweiterung der Notfallabteilung zu tun hat”, bemerkte er kühl.

Allan zuckte unbehaglich mit den Schultern. “Sie zwingen mich, weiter auszuholen”, antwortete er seufzend. “Wir kennen Ihren sozialen Hintergrund, J.D. Wir wissen, dass Sie aus einer privilegierten texanischen Familie stammen. Hier in Mercer werden Sie kaum die passende Ehefrau finden. Ich nehme an, dass Sie aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben, nicht wahr?”

J.D. zwang sich zur Ruhe. Er war empört, dass Allan es wagte, auf seine unglückliche Liebesgeschichte mit Ellen McGraw anzuspielen! Aber er schwieg und presste die Lippen fest aufeinander.

“Wie auch immer, ich bin sicher, dass Sie das nächste Mal mit größerer Besonnenheit vorgehen werden”, fuhr Allan salbungsvoll fort. “Und eine Dame aus dem Dallas-Jetset wird sich kaum in Mercer ansiedeln wollen! Sie wären nicht der erste Mann, der sich den Wünschen seiner Frau beugt!”

Das war zu viel! J.D. hob den Kopf und musterte Allan kühl. “Ihre Überlegungen in Ehren”, erwiderte er mit unverhohlener Ironie, “aber ich fürchte, sie entbehren jeder realistischen Grundlage! Zu Ihrer Information, Allan: Ich habe keine Heiratsabsichten, und sollte sich irgendwann eine derartige Situation ergeben, dann können Sie sicher sein, dass ich keine Frau heiraten werde, die mit dem Standort meiner Arbeit nicht kompatibel ist! Das können Sie zu den Akten nehmen, wenn Sie wollen!”

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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