Bianca Extra Band 34 - Teresa Southwick - E-Book

Bianca Extra Band 34 E-Book

TERESA SOUTHWICK

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Beschreibung

TRAUMHAFT, DIESER MANN! von SOUTHWICK, TERESA
"Fangen Sie mich doch, Detective." Voll bekleidet hüpft Lani in einen Springbrunnen, damit Russ Campbell auf sie aufmerksam wird. Natürlich nur, um ihn davon abzuhalten, ihren Bruder festzunehmen. Nicht weil sie bereits seit Wochen von Russ’ zärtlichen Umarmungen träumt, oder?

EIN BABY FÜR DEN BANKER von RIMMER, CHRISTINE
Staunend spürt Dalton die Tritte des Babys, als Clara ihm erlaubt, die Hand auf ihren Bauch zu legen. Wer hätte gedacht, dass ihre kurze Affäre solch entzückende Folgen hat? Doch als Dalton ihr spontan einen Antrag macht, sagt Clara Nein. Ist ein Kind nicht Grund genug zu heiraten?

BRIDGETS REISE INS GLÜCK von WHITEFEATHER, SHERI
Urlaub mit dem Ex? Einzig ihrem gemeinsamen Sohn zuliebe stimmt Bridget zu, mit Kade Quinn zu verreisen. Dabei muss sie auf der Hut sein: Obwohl Kade sie schon einmal im Stich gelassen hat, fühlt Bridget unvernünftigerweise noch immer diese magische Anziehungskraft zwischen ihnen …

DER KUSS MEINES BESTEN FREUNDES von HARLEN, BRENDA
Kann ein spontaner Kuss ein Fehler sein? Kennas Ehe mit ihrem besten Freund Daniel ist ein reines Spiel, damit er an sein Erbe kommt. Bis er sie zum ersten Mal küsst und ungeahnte Leidenschaft zwischen ihnen erwacht. Plötzlich ist alles anders - zumindest für Kenna …

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Seitenzahl: 689

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Teresa Sothwick, Christine Rimmer, Sheri WhiteFeather, Brenda Harlen

BIANCA EXTRA BAND 34

IMPRESSUM

BIANCA EXTRA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH

Redaktion und Verlag: Postfach 301161, 20304 Hamburg Telefon: +49(0) 40/6 36 64 20-0 Fax: +49(0) 711/72 52-399 E-Mail: [email protected]
Geschäftsführung:Thomas BeckmannRedaktionsleitung:Claudia Wuttke (v. i. S. d. P.)Produktion:Jennifer GalkaGrafik:Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BIANCA EXTRABand 34 - 2016 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg

© 2015 by Harlequin Books S.A. Originaltitel: „An Officer and a Maverick“ erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto in der Reihe: SPECIAL EDITION Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Patrick Hansen

© 2015 by Christine Rimmer Originaltitel: „Not Quite Married“ erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto in der Reihe: SPECIAL EDITION Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Tatjána Lénárt-Seidnitzer

© 2015 by Sheree Henry-Whitefeather Originaltitel: „Coming Home to a Cowboy“ erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto in der Reihe: SPECIAL EDITION Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Stephanie Thoma-Kellner

© 2014 by Brenda Harlen Originaltitel: „A Wife for One Year“ erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto in der Reihe: SPECIAL EDITION Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Valeska Schorling

Abbildungen: Jacob Ammentorp Lund / Thinkstock, alle Rechte vorbehalten

Veröffentlicht im ePub Format in 08/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783733732622

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:BACCARA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY

TERESA SOTHWICK

Traumhaft, dieser Mann!

Liebe ist eine Komplikation, die Russ nicht braucht! Zwar findet er Lani hinreißend, aber er will sich nie wieder das Herz brechen lassen. Und noch quälen ihn Zweifel, ob er ihr wirklich trauen kann …

CHRISTINE RIMMER

Ein Baby für den Banker

Clara ist verletzt: Erst beendet der reiche Banker Dalton Ames abrupt ihre Affäre. Und jetzt will er sie plötzlich heiraten, nur weil sie schwanger von ihm ist. Doch das ist Clara längst nicht genug!

SHERI WHITEFEATHER

Bridgets Reise ins Glück

Weiterziehen oder sesshaft werden? Als Pferdetrainer Kade erfährt, dass seine Ex Bridget ihm einen Sohn geschenkt hat, sehnt er sich erstmals nach einem Zuhause. Aber will Bridget ihn überhaupt zurück?

BRENDA HARLEN

Der Kuss meines besten Freundes

Daniel trifft eine klare Abmachung mit Kenna: Ihre Scheinehe wird nach einem Jahr wieder geschieden. Allerdings hat er dabei nicht mit den Auswirkungen einer ungeahnt leidenschaftlichen Nacht gerechnet …

Traumhaft, dieser Mann!

1. KAPITEL

4. Juli

„Ich würde mich nicht wundern, wenn sich gleich jemand auszieht und in den Springbrunnen hüpft“, sagte Lani Dalton laut.

Niemand beachtete sie, denn dazu herrschte auf dem Hochzeitsempfang viel zu viel Trubel. Braden Traub hatte Jennifer McCallum geheiratet, und in Rust Creek Falls wurde jede Gelegenheit genutzt, um fröhlich zu feiern. Und wie die Leute feierten!

Es sah aus, als wären die Farben des 4. Juli über dem Park explodiert. Auf den Picknicktischen lagen rot-weiß karierte Wachstuchdecken, und rote und blaue Planen hatten die Gäste vor der Sonne geschützt, die schon vor einer Weile untergegangen war. Auch das Feuerwerk war bereits vorbei, aber die Leute tanzten, redeten und lachten noch immer und ließen sich die Bowle schmecken.

Lani hatte gerade einen Twostepp mit ihrem Bruder getanzt. Ebenso gut hätte sie sich ein Schild mit der Aufschrift „Mauerblümchen“ an die Brust heften können, aber das war ihr egal. Anderson war ihr Lieblingsbruder. Nach dem vierten – oder fünften? – Glas Bowle war ihr etwas schwindlig, und sie musste sich hinsetzen.

Auf der Suche nach einem freien Platz stieß sie gegen etwas, das sich wie eine Mauer anfühlte, und wäre fast umgefallen.

Kräftige Hände hielten sie gerade noch rechtzeitig fest. „Geht es Ihnen gut?“

Lani war sich ziemlich sicher, dass die Stimme Russ Campbell gehörte, einem Detective aus Kalispell, der ab und zu Sheriff Gage Christensen hier in Rust Creek Falls zur Seite stand. Ein Kribbeln durchlief sie, als sie den Kopf hob. „Detective Dreamy.“ So nannte sie insgeheim den Mann, der hin und wieder in ihren Träumen auftauchte.

„Wie bitte?“

„Lani Dalton.“ Sie zeigte auf sich. „Ich arbeite Teilzeit im Ace in the Hole. Sie sind Russ Campbell.“

„Ich weiß.“

„Ich weiß, wer Sie sind.“ Sie kicherte, und das überraschte sie, denn sie kicherte sonst nie. „Ich meine, ich weiß, wer Sie sind, und wollte mich vorstellen. Ich bin Lani Dalton.“

„Okay.“

„Sie sind nicht gerade gesprächig, was?“

Dem Sheriff fehlte ein Deputy, und Russ sprang ein oder zwei Mal pro Woche ein. Dabei schaute er auch in der Bar vorbei, aber bisher hatte er Lani kaum beachtet. Er dagegen war ihr sofort aufgefallen. Er war hochgewachsen und breitschultrig mit dichtem welligen braunen Haar und haselnussbraunen Augen, denen nichts entging. Nur sie.

Er sah gut aus, aber wenn er – was selten passierte – lächelte, war er absolut hinreißend. Er ließ den Blick über die Menge wandern, die sich immer ausgelassener aufführte. „Wenn Sie mich jetzt entschuldigen, ich muss weiter.“

Nach Monaten, in denen sie ignoriert worden war, hatte Lani es endlich geschafft, eine Unterhaltung mit ihm zu beginnen. So schnell wollte sie nicht aufgeben. „Sind Sie mit der Braut oder dem Bräutigam befreundet?“, fragte sie.

„Weder noch.“ Er zeigte auf die goldene Polizeimarke an seinem Gürtel. „Ich arbeite. Sheriff Christensen hat mich für den Ordnungsdienst angeheuert.“

Als sie zu ihm aufblickte, verschwamm sein Gesicht vor ihren Augen, und ihr wurde wieder etwas schwindlig.

Sofort griff er nach ihr und stützte sie.

Ihr Blick fiel auf das schwarze T-Shirt, das sich über den beeindruckenden Armmuskeln spannte. Vielleicht waren ihre Knie deshalb so weich. „Wow, Sie sind wirklich kräftig. Und Ihre Reflexe sind echt gut.“ Hatte sie das gerade wirklich gesagt?

Er runzelte die Stirn. „Ich glaube, Sie sollten keinen Alkohol mehr trinken.“

„Ich hatte nichts weiter als die Bowle vom Empfang, und in der war nur Sekt. Im Park ist nichts Hochprozentiges erlaubt. Das müssten Sie doch wissen. Ich arbeite zwar in einer Bar, trinke aber kaum Alkohol. Rede ich zu viel?“

„Nein.“ Er klang sarkastisch. „Ich schlage vor, wir suchen Ihnen einen Platz, an dem Sie ausnüchtern können.“

„Ich bin nicht betrunken. Und ich wollte mich gerade hinsetzen, als Sie mit mir zusammengestoßen sind.“

„Sie sind mit mir zusammengestoßen.“

Lani schüttelte den Kopf – ein schwerer Fehler. „Das glaube ich nicht.“

Russ sah sich nach einem leeren Platz an den Tischen um, fand aber keinen.

Sie fühlte seine Finger an ihrem Arm, während er sie durch die Menge geleitete, die sich für ihn teilte wie das Rote Meer für Moses. „Wohin bringen Sie mich?“

„Zum Springbrunnen. Die Kante ist breit genug, um sich zu setzen, und dort ist es kühler.“

Sie kamen gerade an den letzten Tischen vorbei, als sie ihren älteren Bruder Travis mit einer hübschen Blondine flirten sah. Sie wusste, dass die junge Frau mit einem heißblütigen, eifersüchtigen Cowboy liiert war, und hätte Travis gern gewarnt, aber Detective Dreamy hatte sie fest im Griff. Zum Glück tauchte in diesem Moment ihr anderer Bruder Anderson auf. Er würde verhindern, dass Travis eine Dummheit beging.

„Da sind wir“, sagte Russ, als sie das Wasserbecken erreichten. „Setzen Sie sich.“

Lani tat es und stellte ihren Becher mit der US-Flagge ab. „Danke, Detective.“

„Gern, Ma’am.“

Ma’am? War das sein Ernst? Er war zwar im Dienst, aber musste er so förmlich sein? Manchmal fragte Lani sich, warum sie ihn so anziehend fand. Sie hatte in der Bar gesehen, wie er mit anderen Leuten plauderte und sie zum Lachen brachte. Offenbar stand er einfach nur nicht auf sie. Und sie stand nicht darauf, mit Ma’am angesprochen zu werden. „Sie können mich Lani nennen. Auf keinen Fall Sweetie, Honey oder Babe. Und niemals Ma’am, das klingt wie Fingernägel auf einer Kreidetafel.“

„Verstanden.“

Plötzlich übertönten laute Stimmen den Trubel. Sie kamen aus der Richtung, in die Anderson gerade gegangen war. Skip Webster, der eifersüchtige Cowboy, stritt sich mit Travis, der zurückwich. Doch als Travis nicht hinschaute, verpasste Skip ihm einen Faustschlag. Travis hob die Hände, um sich zu wehren. Anderson stellte sich zwischen die beiden, um die Situation zu entschärfen. Skip schlug ihn, Anderson schlug zurück.

Der Cowboy ging zu Boden.

„Ich muss gehen“, sagte Russ.

Lani hatte ein ungutes Gefühl. „Was haben Sie vor?“

„Den Kerl wegen Körperverletzung festnehmen.“

Der Kerl war vermutlich Anderson, der gerade um das Sorgerecht für ein Kind kämpfte, von dem er bisher nichts gewusst hatte. Eine Strafanzeige konnte sich negativ darauf auswirken.

Lani musste den Detective aufhalten. Wie auch immer. Sie hörte den Springbrunnen hinter sich rauschen und tat, was ihr als Erstes einfiel. Sie sprang ins Becken und schrie auf, als das kalte Wasser ihren Rock durchnässte.

Russ drehte sich um, sah sie an, als hätte sie den Verstand verloren, und ging weiter.

In Ermangelung einer besseren Idee begann sie, „Firework“, ihren Lieblingssong von Kate Perry, zu singen.

Zugleich schlug sie mit der flachen Hand auf Wasser. Es spritzte auf und traf Russ am Rücken. Als er sich erneut umdrehte, fing sie an, zum Song zu tanzen.

Er machte kehrt und blieb vor ihr stehen. „Bitte kommen Sie aus dem Wasser, Ma’am.“

Sie nahm jetzt beide Hände, um ihn mit Wasser zu bespritzen. Zufrieden sah sie, wie er sich das Gesicht abwischte, und sang noch lauter. Verblüfft stellte sie fest, dass ihr das Ganze Spaß machte.

„Okay, die Show ist vorbei“, sagte Russ streng.

Einige Leute blieben neugierig stehen.

Lani war froh darüber, denn Russ blickte immer wieder zu ihren Brüdern und Skip Webster hinüber. Sie durfte nicht zulassen, dass ihr Bruder Ärger mit der Polizei bekam.

„Kommt rein. Das Wasser ist toll.“ Sie winkte ihren Zuschauern zu.

„Wow.“ Russ hob die Hände. „Das ist Erregung öffentlichen Ärgernisses“, sagte er zu ihr. „Wenn Sie nicht freiwillig aus dem Brunnen steigen, muss ich Sie festnehmen.“ Er schaute wieder über die Schulter.

Lani war nicht scharf darauf, hinter Gitter zu wandern, aber besser sie als Anderson. „Holen Sie mich doch, Detective Dreamy.“

Russ griff nach ihr und runzelte die Stirn, als sie zurückwich. „Kommen Sie schon, Lani.“

„Sie haben mir gar nichts zu befehlen.“

„Doch.“

„Sie sehen aus, als wäre Ihnen heiß“, erwiderte sie. In schwarzem T-Shirt, Jeans und Stiefel sah er auch im übertragenen Sinne so aus. „Sieht er nicht heiß aus?“, rief sie ihrem Fanclub zu.

„Kühl ihn ab!“, rief jemand zurück.

„Okay.“ Sie versuchte ihn wieder nass zu spritzen, und dabei wäre sie fast ausgerutscht.

„Das reicht“, sagte Russ verärgert. „Ich nehme Sie wegen Trunkenheit in der Öffentlichkeit fest.“ Er stieg über den Beckenrand.

„Lani! Lani!“, feuerte jemand sie an.

Russ war größer, stärker und schneller als Lani. Irgendwann würde er sie erwischen, aber je länger sie ihn von ihrem Bruder ablenkte, desto besser. Als sie zurücksprang, verlor sie den Halt und fiel hin. Das Wasser durchnässte auch noch das Oberteil ihres Kleids und ruinierte ihr Haar. Eine Sekunde später war Russ bei ihr und streckte eine große Hand aus. Sie ergriff sie und zog mit aller Kraft. Er verlor das Gleichgewicht und landete auf ihr.

„Verdammt“, schnaubte er. „Sie sind festgenommen.“

„Das sagten Sie bereits.“ Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht.

Er packte ihren Arm, stand auf und zog sie mit sich. „Sie haben das Recht zu schweigen, aber wie ich Sie kenne, werden Sie es nicht tun.“

Als er mit der vorgeschriebenen Belehrung fertig war, führte er Lani zum Rand. Sie rutschte erneut aus, er fluchte leise und nahm sie auf die Arme.

Schade, dachte Lani, wenn ich das gewusst hätte, hätte ich ein paar Pfunde abgenommen.

Russ stieg mit ihr über die Kante und stellte sie ab. „Können Sie laufen?“

„Seit Jahren.“

„Gut.“ Er legte eine Hand um ihren Oberarm und setzte sich in Bewegung.

„Wollen Sie mir keine Handschellen anlegen?“, fragte sie zuckersüß.

Er kniff die Augen zusammen. „Widersetzen Sie sich der Festnahme?“

„Nein.“

„Gut für Sie.“

Wow. Sie würde in einer Zelle landen. Vermutlich würde es ihn nicht gerade aufheitern, wenn sie jetzt den „Jailhouse Rock“ anstimmte.

Russ Campbell führte Lani Dalton ins Büro des Sheriffs. Seine Laune näherte sich dem Tiefpunkt. Dies war der letzte Ort, an dem er sein wollte – erst recht nicht mit Lani.

Ihre Augen waren groß, aber sie sah eher neugierig als ängstlich aus. „Ich war noch nie im Gefängnis. Irgendwie aufregend.“

„Warten Sie ab, bis Sie in der Zelle sitzen.“

„Gibt es nicht ein Gesetz gegen widerrechtliche Inhaftierung?“

Er geleitete sie zu den beiden winzigen Zellen. Entweder versuchte sie ihre Nervosität zu überspielen, oder sie war noch nicht nüchtern genug, um ihre Situation richtig einzuschätzen.

„Diese Festnahme ist lächerlich. Mein Vater ist Anwalt, und ich bin wieder auf freiem Fuß, bevor mein Kleid trocken ist.“

Das leuchtend gelbe Sommerkleid klebte an ihrer schmalen Taille und den Hüften, und der feuchte Stoff war praktisch durchsichtig. Es fiel Russ schwer, sie nicht anzustarren. „Kommen Sie, ich zeige Ihnen, was Sie erwartet.“

„Danke, von hier aus sehe ich genug.“ Sie blieb stehen und blickte zu ihm hoch. „Ist es wirklich nötig, mich einzusperren?“

„Ja. Ich kann nicht zulassen, dass der Trubel im Park außer Kontrolle gerät.“

„Also wollen Sie an mir ein Exempel statuieren. Aber Sie arbeiten doch gar nicht hier in Rust Creek Falls.“

„Gage Christensen bezahlt mich. Klingt für mich nach Arbeit.“ Er warf ihr einen wütenden Blick zu. Seine Jeans fühlten sich schwer an, und er hatte Wasser in den Stiefeln. „Und Ihretwegen tue ich heute Abend etwas für mein Geld.“

„Der Sheriff hätte mich nicht festgenommen“, sagte sie trotzig. „Sie sind nicht von hier.“

Sie sind keiner von uns, meinte sie und traf damit bei ihm einen wunden Punkt. Bevor Russ von Denver nach Kalispell gewechselt war, hatten seine Kollegen ihn wie einen Aussätzigen behandelt, weil er einen korrupten Detective angezeigt hatte. Und als seine eigene Karriere daraufhin einen Knick bekommen hatte, hatte seine Verlobte ihn verlassen. „Kann schon sein, aber ich bin derjenige mit der Dienstmarke. Sie haben das Gesetz gebrochen, während ich im Einsatz war, Lani Dalton.“

Ihre Augen weiteten sich noch mehr. „Seit wann nennen Sie mich nicht mehr Ma’am?“

Sie nicht mit ihrem Namen anzusprechen, hatte ihm geholfen, Distanz zu wahren. Sie hatte langes braunes Haar und eine Haut wie Milch und Honig.

„Wissen Sie, wer mein Vater ist?“

„Das ist mir im Moment ziemlich egal.“ Russ schob sie in eine Zelle und zog die Tür hinter sich zu.

„Jetzt sind wir eingesperrt“, sagte sie.

„Nein, Sie sind eingesperrt, und ich bin der Cop, der den Schlüssel hat.“

Sie zog eine Augenbraue hoch. „Sicher?“

„Absolut.“

„Hoffentlich haben Sie recht.“ Lani ging zur Metallpritsche und hob die Wolldecke an. „Wow, Fünf-Sterne-Unterbringung. Die Matratze sieht aus wie eine Yogamatte.“

„Machen Sie es sich bequem. Sie werden eine Weile hier verbringen.“ Russ hatte keine Zeit, für die Prinzessin den Babysitter zu spielen. „Im Park geraten die Leute gerade außer Rand und Band. Ich muss zurück.“

„Entspannen Sie sich, Detective. Die Leute amüsieren sich nur.“

„Ich bezweifle, dass der Cowboy, der niedergeschlagen wurde, viel Spaß hatte.“

„So? Das habe ich gar nicht bemerkt“, erwiderte sie etwas zu unschuldig.

„Dann sind Sie die Einzige in Rust Creek Falls. Jetzt muss ich mich um den Angreifer kümmern.“

„Sie wollen ihn doch nicht etwa verhaften?“

„Sehen Sie es positiv. Sie bekommen Gesellschaft.“

„Lassen Sie mich allein?“

„Sie kommen schon zurecht.“

„Das glaube ich nicht.“ Lani wurde blass und legte eine Hand an die Stirn. „Mir ist etwas schwindlig. Ich fürchte, mir wird schlecht.“

Sofort war Russ bei ihr und legte einen Arm um ihre Taille. Ihre Beine gaben nach, und sie hielt sich an ihm fest, dicht unterhalb seines Gürtels. Er trug sie zur Pritsche, legte sie darauf und setzte sich zu ihr. „Atmen Sie tief durch. Legen Sie den Kopf zwischen die Knie.“

„Dann falle ich um.“ Lani saß auf der dünnen Plastikmatratze, die Hände zu Fäusten geballt, und holte mehrmals tief Luft. „Ich glaube, es geht mir schon besser.“

Russ sah ihr ins Gesicht. Ihre Farbe kehrte zurück. „Ich hole Ihnen Wasser.“

„Nein“, protestierte sie etwas zu heftig. „Das kommt mir nur wieder hoch.“

„Sie brauchen Flüssigkeit. Und ein paar Aspirin könnten auch nicht schaden.“

Etwas an ihr weckte seinen Beschützerinstinkt, aber er wertete es als Pflichtgefühl. Mit Lani Dalton auf engstem Raum zu bleiben, wäre keine gute Idee. Hier konnte er dem verlockenden Duft ihrer Haut nicht ausweichen. Am liebsten hätte er jetzt herausgefunden, ob ihr frecher, sarkastischer Mund wirklich so gut küsste, wie er es sich seit Monaten vorstellte. Abrupt stand er auf und kehrte ihr den Rücken zu.

„Stimmt etwas nicht?“, fragte sie.

Hinter ihm knirschte die Matratze, als sie das Gewicht verlagerte. Er drehte sich wieder um, und sie sah ihn stumm an, die Hände auf dem Schoß gefaltet. Ihr Kleid klebte an den Brüsten.

Er fand sie attraktiv, und das gefiel ihm gar nicht. Sein Herz hatte einen Volltreffer abbekommen, und er war fest entschlossen, sich nie wieder zum Idioten machen zu lassen. Deshalb hatte er beschlossen, Lani Dalton nicht kennenzulernen. Und heute Abend hatte sie nichts getan, was ihn diese Entscheidung bereuen ließ. „Ich muss los. Es scheint Ihnen wieder besser zu gehen.“

„Mir ist immer noch übel. Und wenn ich mich nun übergeben muss?“

„Tun Sie, was Sie tun müssen.“ Genau wie er. „Ich muss in den Park, bin aber bald wieder zurück.“

„Lassen Sie sich ruhig Zeit. Ich glaube, ich bin lieber allein.“ Sie verschränkte die Arme und machte ein gelangweiltes Gesicht.

Russ spürte, wie verletzlich sie war. Höchste Zeit, aus der Zelle zu verschwinden. Er ging zur Tür und tastete nach dem Schlüssel. In der rechten Hosentasche war er nicht. Er wühlte in der anderen.

Nichts.

„Verdammt.“

„Gibt es ein Problem?“ Sie klang kein bisschen besorgt.

„Ich habe keinen Schlüssel.“

Lani hielt den Atem an und wartete darauf, dass er darauf kam, was passiert war. Sie hatte ihm den Schlüssel entwendet und unter die Matratze geschoben. Etwas Besseres war ihr nicht eingefallen, um ihren Bruder vor einer Festnahme zu bewahren.

„Vielleicht haben Sie vergessen, ihn einzustecken. Da draußen herrscht das reine Chaos. Wie in einem Horrorfilm. Die Nacht der lebenden Partygänger.“

Russ zog einen Mundwinkel hoch, und eine Sekunde lang hoffte sie auf sein hinreißendes Lächeln. Aber er riss sich zusammen und nahm sein Handy aus der Gesäßtasche. „Ich rufe Gage an.“ Er drückte einige Tasten und runzelte die Stirn. „Offenbar vertragen Elektronik und Wasser sich nicht.“

„Das tut mir ja so leid.“ Das stimmte. Lani hatte sein Handy nicht außer Gefecht setzen wollen. Aber je länger Russ mit ihr beschäftigt war, desto besser für Anderson. „Ich kaufe Ihnen ein neues.“

„Ich glaube kaum, dass Sie ein funktionierendes Handy haben.“

„Doch, zu Hause.“

„Hätte ich mir denken können.“

Lani blickte an sich hinunter. In dem klitschnassen Kleid war sie praktisch halb nackt. Es sollte ihr peinlich sein, aber dazu war sie noch zu aufgedreht. „Ich bin mit meinen Eltern zum Park gefahren und habe meine Handtasche zu Hause gelassen. Und wenn ich es dabei hätte, wäre es auch nass. Außerdem hätte ich es dann an einem Platz, wo ein Gentleman nicht danach suchen würde.“

„Ich bin kein Gentleman. Aber Sie haben recht, es wäre sinnlos, danach zu suchen. Selbst wenn Sie lügen.“

Lani zählte längst nicht mehr, wie oft Russ Campbell mit Gage Christensen ins Ace of the Hole kam und nicht mit ihr sprach. Sie hatte sich bei Gage nach ihm erkundigt und erfahren, dass Russ als Detective bei der Polizei von Kalispell arbeitete und aus Denver zurück nach Montana gezogen war. Niemand wusste warum.

Er seufzte. „Ich meinte nur, wenn Sie ein Handy hätten, würde es auch nicht funktionieren.“

„Ist auch unwichtig“, sagte sie.

Er kniff die Augen zusammen. „Sie sind ganz schön cool, Lani Dalton.“

„So?“ Cool wie attraktiv und verführerisch? Oder cool wie nervig und abschreckend?

„Ich habe erlebt, dass Frauen bei einem harmlosen Strafzettel wegen überhöhter Geschwindigkeit die Fassung verlieren. Aber Ihnen scheint es nicht das Geringste auszumachen, dass Sie festgenommen und eingesperrt wurden.“

„Ihnen doch auch nicht“, erinnerte sie ihn.

„Ich bin ja auch nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten.“

Okay, die Runde ging an ihn. „Ben Dalton ist mein Vater. Wie Sie vielleicht gehört haben, genieß er einen ausgezeichneten Ruf als Anwalt.“

„Aha.“

„Was soll das heißen?“

„Das Sie eine kleine Prinzessin sind. Für Sie gelten die Regeln nicht, weil Ihr Daddy ein Schlupfloch findet und alles wiedergutmacht.“ Russ wich zurück, bis er gegen die Gitterstäbe stieß.

„Da kennen Sie ihn aber schlecht. Er würde die Gesetze niemals umgehen, nicht mal für seine Kinder.“

Das stimmte, und deshalb hatte Anderson niemandem aus der Familie von seinen juristischen Problemen erzählt. Lani wusste nur davon, weil sie ihren Bruder in einem schwachen Moment erwischt hatte. Sie hatte ihm geschworen, nichts zu verraten.

Russ schwieg, wirkte aber nicht sehr glücklich. Kein Wunder. Ihr Baumwollkleid trocknete schneller als seine Jeans und das T-Shirt, und die Stiefel hatten sich vermutlich vollgesogen. Sollte sie anbieten, ihm neue zu kaufen?

„Hören Sie, Russ …“

„Ich muss los und Gage helfen.“ Er ging hin und her. „Wer weiß, wann er herkommt. Vielleicht erst morgen früh.“

„Okay“, sagte sie. „Wir sitzen hier fest. Wenn das Leben einem Zitronen schenkt, mach Limonade daraus. Lassen Sie uns reden.“

„Ich hatte gehofft, dass mir das erspart bleibt.“

„Sind Sie immer so gehässig, oder liegt es an mir?“ Sie hielt seinem zornigen Blick stand. „Wir sollten uns besser kennenlernen.“

„Das halte ich für keine gute Idee.“

„Sie haben ein Bild von mir und ich von Ihnen, aber vielleicht täuschen wir uns beide. Nutzen wir die Gelegenheit, uns ins rechte Licht zu rücken.“ Sie ignorierte seine skeptische Miene. „Okay, ich fange an.“

2. KAPITEL

Russ starrte seine Gefangene an. Sie saß auf der Pritsche in einer Zelle und sah mit ihren großen Augen verdammt reizvoll aus. Falls sie Angst hatte, so ließ sie es sich nicht anmerken. Wie zum Teufel hatte er vergessen können, die Schlüssel einzustecken? Jetzt saßen sie beide hier fest.

Er war abgelenkt gewesen.

Lani Dalton zog den nassen Rock ihres Sommerkleids auseinander. „Wir sind beide eingeschlossen. Es sei denn, einer von uns kann mit bloßen Händen Gitterstäbe verbiegen. Ich kann es nicht.“

Russ schwieg verbissen.

„Im Ernst, Russ, wir wissen nicht, wann jemand kommt und nach uns sieht.“

„Bestimmt taucht Gage bald auf.“

„Das ist reines Wunschdenken, weil Sie mich nicht besonders mögen.“

„Die Festnahme war nichts Persönliches.“ Er wollte sie nicht mögen. Das war ein Unterschied. „Es ist mein Beruf.“

„Wir können uns anschweigen. Oder wir unterhalten uns, damit die Zeit schneller vergeht. Kommen Sie, setzen Sie sich.“ Sie klopfte auf die Pritsche.

Er wollte nicht neben ihr sitzen, aber wenn er sich weigerte, würde er erklären müssen, warum er lieber stand. Nach kurzem Zögern nahm er Platz, so weit wie möglich von Lani entfernt.

Sie sah ihn erwartungsvoll an. Als er nichts sagte, räusperte sie sich. „Ich wurde vor sechsundzwanzig Jahren hier in Rust Creek Falls geboren, als fünftes von sechs Kindern. Ich lebe bei meinen Eltern und arbeite auf unserer Ranch. Ich miste die Ställe aus, reite die Weidezäune ab und füttere das Vieh.“

„Ich denke, Sie arbeiten im Ace of the Hole.“

„Nur Teilzeit. Rosey Traven ist die beste Chefin der Welt.“

Russ wusste, wie unangenehm betrunkene Gäste werden konnten. Gerade gegenüber einer so attraktiven Frau wie Lani. „In einer Bar kann es ziemlich ungemütlich werden.“

„Manchmal. Aber Roseys Mann Sam war Navy SEAL. Er kennt dreihundert Methoden, um einen Bösewicht mit einer Cocktailserviette außer Gefecht zu setzen.“

„Was gefällt Ihnen an dem Job?“

Sie zuckte mit den Achseln, und unter dem feuchten Material zeichneten sich ihre Brüste noch deutlicher ab. „Ich bin ein geselliger Mensch. Ich rede gern mit den Stammgästen, und fast jeder in Rust Creek Falls kommt mal vorbei. Ich bin neugierig, kann gut zuhören, und offenbar unterhalten die Gäste sich auch gern mit mir.“

Er lachte.

„Was ist daran so lustig?“, fragte sie.

„Mein Job ist das exakte Gegenteil. Ich bin Detective in Kalispell, und niemand will mit mir reden.“

„Ich verstehe, was Sie meinen.“ Sie lächelte. „Aber ist das ein Wunder? Ich verkaufe Drinks, Sie vernehmen Verdächtige.“ Sie drehte sich halb zu ihm. „Ich bin eine Mischung aus Familientherapeutin und Beichtmutter. Die Leute öffnen sich mir, und für mich gehört es zum Job, Ratschläge anzubieten oder einfach nur zuzuhören.“

„Ich wusste gar nicht, dass der Job so anspruchsvoll ist.“

„Machen Sie sich ruhig über mich lustig.“ Sie warf ihm einen verärgerten Blick zu. „Ich glaube, die Menschen vertrauen mir.“

„Inwiefern?“

„Rust Creek Falls ist eine Kleinstadt. Jeder kennt jeden, und manche Leute denken, sie müssten alles über andere wissen. Aber es gibt Dinge, die vertraulich bleiben müssen. Meine Gesprächspartner wissen, dass sie sich auf mich verlassen können.“

„Ich weiß, wie es in Kleinstädten ist.“

„Woher? Verglichen mit Rust Creek ist Kalispell ziemlich groß.“

„Ich bin in Boulder Junction aufgewachsen, einem kleinen Ort auf halbem Weg zwischen hier und Kalispell.“

„Eine Farmgegend, richtig?“

„Ja. Meine Familie hat eine Farm. Vor allem Weizen, Mais und Heu.“

„Was noch?“

„Äpfel. Kartoffeln. Gerste.“

„Klingt nach einer ziemlich großen Farm.“

„Ja.“ Eine der größten in Montana.

„Familie?“

„Ob Sie es glauben oder nicht, ich habe Eltern und Geschwister.“

„Jungs? Mädchen?“

„Zwei Brüder und eine Schwester. Ich bin der Älteste.“ Normalerweise redete Russ nicht so viel, aber etwas an Lani Dalton, etwas in ihren Augen verriet echtes Interesse. Sie hörte ihm zu, und er hatte nicht mal einen Drink bestellen müssen. Er hatte sie bloß wegen Trunkenheit in der Öffentlichkeit festgenommen.

„Sind Sie weit herumgekommen?“

„Ein bisschen.“

„Sie Glücklicher. Ich war nie richtig weg.“ Ihr Blick wurde sehnsüchtig. „Haben Sie jemals daran gedacht, Montana zu verlassen?“

„Nein.“ Jedenfalls nicht, seit er vor ein paar Jahren aus Colorado zurückgekehrt war.

Sie musterte ihn. „Erzählen Sie mir von Ihren Brüdern und Schwestern. Sind sie verheiratet? Haben Sie Nichten oder Neffen?“

„Nein. Was ist mit Ihnen?“

„Ich habe zwei Schwestern und drei Brüder. Die ältesten beiden waren auf Bradens und Jennifers Hochzeit …“

„Was denn?“, fragte er, als sie verstummte.

„Nichts.“ Ihre Körpersprache hatte sich verändert. Sie setzte sich aufrecht hin und schüttelte den Kopf, als gäbe es etwas, worüber sie nicht sprechen wollte. „Mein Bruder Caleb hat letztes Jahr geheiratet, meine Schwester im Jahr davor, und sie und ihr Mann haben einen kleinen Sohn.“

„Gut für sie.“

„Ja, sie scheinen glücklich zu sein. Aber ich weiß nicht, ob das ein Leben für mich wäre.“

An einem Abend voller Überraschungen war das für ihn vielleicht die größte. „Träumt nicht jedes Mädchen von einem langen weißen Kleid und dem Gang zum Altar?“

Sie lachte. „Ich bin nicht jedes Mädchen. Und falls Sie das Rundschreiben noch nicht bekommen habe, eine Frau braucht keinen Mann, um ein glückliches und erfülltes Leben zu führen.“

„Klingt wie eine Frau, die sitzen gelassen wurde.“ Er beobachtete, wie ihr Mund schmaler wurde, und vermutete, dass er richtig lag.

Gereizt beugte sie sich zu ihm. „Beruht Ihre Feststellung auf Ihren detektivischen Fähigkeiten?“

„Nein, eher auf einem Bauchgefühl.“

„Wow, ich wusste gar nicht, dass ich mit einem Tiefenpsychologen in einer Zelle sitze.“

Russ spürte ihre Körperwärme und ihren Atem an seiner Wange. So unauffällig wie möglich holte er Luft. „Wissen Sie, Lani, es geht mich zwar nichts an, aber ich finde, Sie sollten von einer schlechten Erfahrung nicht auf die Ehe im Allgemeinen schließen.“

„Weil Sie verheiratet sind und es wärmstens empfehlen?“

„Nein.“

„Waren Sie mal verheiratet?“

„Nein.“

„Was qualifiziert Sie dann, für die Ehe zu werben?“

„Es spricht eine ganze Menge dafür.“ Er konnte nur hoffen, dass das nicht so lahm klang, wie es sich anfühlte. Ihm gefiel, wie ihre Augen aufblitzten, wenn sie sich ärgerte. Die grünen und goldenen Tupfen traten deutlicher hervor und ließen das Feuer erahnen, das dahinter brannte.

„Zum Beispiel?“

„Na ja …“ Er überlegte kurz. „Dass jemand abends auf einen wartet.“ Das hatte er vermisst, nachdem Alexis ihn verlassen hatte. „Dass jemand einem zuhört, wenn man einen schlechten Tag hatte. Und die guten Tage mit einem feiert.“

„Dafür habe ich Freundinnen.“ Lani zitterte buchstäblich vor Entrüstung. „Ich verstehe nicht, warum man den Rest seines Lebens mit nur einem Menschen verbringen soll. Männer machen Versprechungen, die sie gar nicht halten wollen. Im Ernst, aus zwei Eheringen können schnell Handschellen werden.“

„Sie haben doch selbst gesagt, dass Ihr Bruder und Ihre Schwester glücklich verheiratet sind“, warf er ein.

„Die beiden waren immer die schwarzen Schafe der Familie.“

„Vergessen Sie es einfach, okay?“

Sie verdrehte die Augen. „Warum so empfindlich? Sie haben davon angefangen.“

„Nein, Sie“, erinnerte er sie. „Sie haben nach meiner Familie gefragt und von Ihrer erzählt.“

„Ich dachte, die meisten Männer wollen Junggesellen bleiben, aber Sie schwärmen von der Ehe. Und jetzt werden Sie auch noch zickig“, warf sie ihm vor.

Sie war aufgebracht und offenbar doch zu starken Gefühlen fähig. Es machte sie noch reizvoller. Russ wollte ihre Leidenschaft spüren und musste sich beherrschen, um sie nicht einfach an sich zu ziehen. Aber die verschlossene Tür verhinderte, dass er die Flucht ergriff. Er musste dieses Gespräch sofort beenden. „Sie haben recht. Ich bin gern allein.“ Sein Gesicht war nur eine Armlänge von ihrem entfernt.

„Sie wechseln Ihre Meinung so abrupt, dass man ein Schleudertrauma bekommt, wenn man Ihnen zuhört. Was gefällt Ihnen denn daran, keine Verpflichtungen zu haben?“

„Wenn ich Verpflichtungen hätte, könnte ich das hier nicht tun.“

Russ hatte es nicht geplant, und was er tat, wurde ihm erst bewusst, als seine Lippen ihre berührten. Er legte eine Hand an ihre Wange und wartete auf Lanis Reaktion. Als sie leise seufzte, hätte er fast vergessen, wo sie beide sich befanden.

Verdammt! Sie saßen in einer Haftzelle, verdammt. Hastig wich er zurück und ließ die Hand sinken. „Es tut mir leid.“

Lani blinzelte. „Warum?“

„Ich bin Polizist. Diese Situation auszunutzen, erfüllt den Tatbestand der sexuellen Belästigung. Sie haben allen Grund, empört zu sein.“

Lani war kein bisschen empört. Endlich hatte Russ sie richtig wahrgenommen! Er hatte sie geküsst, und es hatte sich gut angefühlt. „Ich bin nicht empört.“

„Ich könnte es verstehen, wenn Sie mich anzeigen.“

„Warum haben Sie wirklich aufgehört?“ Lani näherte sich ihm, bis ihre Oberschenkel seine berührten und ihr Arm seinen streifte. Sie schnappte nach Luft.

„Es gibt Regeln.“ Seine Stimme zitterte, und er atmete schwer.

In diesem Moment waren ihr die Regeln egal.

„Vielleicht muss man die Regeln manchmal brechen.“ Sie sah ihm in die Augen und küsste ihn.

Deutlich spürte sie sein Zögern und hörte, wie Russ einen Laut von sich gab, der irgendwo zwischen einem Aufstöhnen und einer Verwünschung lag. Plötzlich erwiderte er den Kuss und berührte sie überall.

Sie wollte ihm noch näher sein und zog ihm das Hemd aus der Hose. Ihr leises Keuchen erfüllte den winzigen Raum.

„Verdammt. Ich habe kein Kondom dabei“, flüsterte er frustriert.

„Ich nehme die Pille.“

„Das ist gut.“

Er schob ihr Kleid bis zur Taille hoch, riss sich das Hemd vom Körper und öffnete seine Hose.

Lani konnte kaum fassen, dass er sie so sehr begehrte wie sie ihn. Ohne den Mund von ihrem zu lösen, drückte er sie behutsam auf die Matratze und zog ihr den Slip aus. Dann strich er an ihr hinab. „Lani, ich will dich.“ Die Worte waren kaum mehr als ein warmer Hauch an ihren Lippen.

Mehr als ein Ja brachte sie nicht heraus, und mehr brauchte Russ nicht. Als er langsam und zärtlich in sie eindrang, schlang sie die Beine um seine Taille. Mit jeder Bewegung wuchs ihr Verlangen, bis sie es nicht mehr aushielt und aufschrie.

„Lani …“ Ihr Name ging in einem Stöhnen unter.

Ihre Atmung normalisierte sich und war das einzige Geräusch in der Zelle. In Russ’ kräftige Arme geschmiegt, fand Lani es plötzlich nicht mehr schlimm, dass er sie festgenommen hatte. Sie war sich nicht sicher, was und wie viel sie auf der Hochzeit getrunken hatte, aber es schien ihre Hemmschwelle deutlich abgesenkt zu haben.

Plötzlich war sie erschöpft, und die Augen fielen ihr zu.

Sie wusste nicht, wie lange sie geschlafen hatte. Irgendwann fühlte sie, wie Russ sich bewegte.

„Mein Arm ist taub.“

Blinzelnd schlug Lani die Augen auf und brauchte einen Moment, um zu begreifen, wo sie war. Und was sie getan hatte. Was sie beide getan hatten, hier in der Zelle. Russ hatte sie schlafen lassen, bis sein Arm taub war. Wie süß.

„Wir ziehen uns besser an.“ Russ stand auf und reichte ihr den Slip, bevor er ihr den Rücken zukehrte, während sie ihre Kleidung richtete.

„Danke.“ Ihr fehlte seine Wärme, sein Körper an ihrem. Er war wieder der attraktive Mann, der sie nicht richtig wahrnahm.

Er sah sie nicht mal mehr an. Sie strich das Kleid glatt und starrte auf die Gitterstäbe.

„Normalerweise tue ich so etwas nicht.“ Endlich sah er sie an.

„Ich auch nicht.“

„Geht es dir gut?“, fragte er. „Du siehst irgendwie … ich weiß nicht.“ Sein Mund war ein Strich. Offenkundig bereute er, was passiert war. „Es tut mir leid.“

„Muss es nicht.“ Lani schüttelte den Kopf. Eine Entschuldigung bedeutete, dass sie etwas falsch gemacht hatten, und das wollte sie nicht glauben. „Ich muss dir etwas erzählen …“

Er hob eine Hand. „Ich weiß, was du sagen willst. Es ist wie der Morgen danach, und du hasst dich.“

„Nein, ich …“

Die Eingangstür zum Büro des Sheriffs ging auf und fiel zu. „Russ? Bist du da?“

„Hier hinten!“, rief er mit grimmiger Miene.

Gage erschien im Zellengang und riss die Augen weit auf, als er sie bemerkte. „Was zum Teufel …“

„Junge, bin ich froh, dich zu sehen.“ Russ fuhr sich durchs Haar.

„Möchtest du mir erklären, was hier los ist?“, fragte der Sheriff.

„Nicht wirklich. Aber da du der Chef bist, solltest du es wohl wissen.“ Er holte tief Luft. „Ich habe den Schlüssel verloren.“

Gage zog einen Mundwinkel hoch. „Ich bin zwar kein Detective wie du, aber irgendwie habe ich mir so was gedacht. Was ich nicht verstehe, ist, warum du mit Lani Dalton in einer Zelle steckst.“

„Ich habe sie wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses festgenommen.“

„Das stimmt“, bestätigte Lani verlegen. „Ich habe im Springbrunnen im Park getanzt. Ich schwöre, ich war nicht betrunken. Angeblich war in der Bowle nur Sekt, aber das Zeug war …“

„Ich bin verantwortlich“, unterbrach Russ sie scharf.

„Russ, ich möchte wissen, warum du in der Zelle warst, als die Tür ins Schloss gefallen ist.“

„Die Gefangene wollte nicht allein bleiben und hat mit mir diskutiert.“

„Und das hättest du nicht vom Zellengang aus klären können.“ Gage legte eine Hand an die Gitterstäbe. „Anfängerfehler.“

„Wie lange hängt mir das an?“

„Könnte zur Legende werden.“ Lächelnd schloss der Sheriff die Zellentür auf. „Gut, dass ich einen Zweitschlüssel habe.“

Russ verließ die Zelle, und Lani wollte ihm folgen. Er blieb stehen, und sie stieß gegen seinen breiten Rücken.

„Nicht so schnell.“ Er drehte sich zu ihr um. „Falls du es vergessen hast, ich habe dich festgenommen.“

Sie hatte es tatsächlich vergessen. Kein Wunder. Sex in einer Zelle war eine echte Premiere.

„Lass sie gehen, Russ.“ Gage stützte die Hände auf die Hüften. „Sie ist keine Gewohnheitskriminelle, und verglichen mit dem, was andere Leute sich heute geleistet haben, ist ihr Vergehen harmlos. Wir haben Wichtigeres zu tun.“

Russ sah ihn an und nickte. „Wenn du meinst.“

„Sollen wir dich nach Hause fahren, Lani?“, fragte Gage.

„Nein.“ Ihr schlechtes Gewissen war schon groß genug.

„Okay. Mach uns keinen Ärger mehr. Ich will nicht bereuen, dass ich dich freigelassen habe.“ Er bedachte sie mit einem strengen Blick.

Sie salutierte. „Ja, Sir.“

Lächelnd ging der Sheriff davon.

Plötzlich war es Lani äußerst wichtig, dass Russ nicht schlecht von ihr dachte. Sie räusperte sich. „Russ, ich möchte dir sagen, dass …“

„Nicht jetzt. Ich muss arbeiten. Und als Erstes muss ich dafür sorgen, dass du sicher nach Hause kommst.“ Er brachte sie zum Ausgang und ließ ihr den Vortritt. Dann ging er zum Streifenwagen des Sheriffs und öffnete die hintere Tür.

Lani blieb nichts anderes übrig, als einzusteigen.

Russ sah sie nicht mehr an.

Also hatte sich nichts geändert. Sie konnte wieder bei null anfangen.

Als Russ vor ihrem Haus hielt, öffnete Lani die Tür des Streifenwagens. Auf der Fahrt hatte er kein Wort gesagt.

„Schaffst du es allein hinein?“

„Natürlich. Warum nicht?“

„Vielleicht ist niemand zu Hause. Du hast keine Handtasche, also keine Schlüssel.“

„Kein Problem.“ Sie sah ihn an. „Russ, ich möchte dir sagen …“

„Bitte mach die Wagentür zu, Lani. Von außen.“

„Okay. Tut mir leid. Gute Nacht.“ Leere Worte, denn sie wusste, dass diese Nacht alles andere als gut werden würde. „Danke, dass du mich hergefahren hast.“

Sie stieg aus und sah dem Streifenwagen nach, bis die Heckleuchten um eine Ecke verschwanden. Ein Blick auf die dunklen Fenster des Hauses verriet, dass ihre Eltern und ihre Schwester schon im Bett waren. Mit etwas Glück würden sie nichts von ihrem Auftritt im Springbrunnen erfahren.

Lani holte den Notfallschlüssel unter dem Stein an der Terrasse hervor, schloss die Tür auf und ging in die Küche. Die grün leuchtende Uhr der Mikrowelle zeigte, wie spät es war.

Offenbar verflog die Zeit, wenn man sich amüsierte. Und das hatte Lani getan. Jedenfalls bis Russ ihr die kalte Schulter gezeigt hatte. Dass sie mit ihm geschlafen hatte, noch dazu in der Zelle, erschien ihr jetzt unwirklich. Als hätte sie es nur geträumt.

Plötzlich ging das Licht an.

„Wo um alles in der Welt warst du?“ Ihre Schwester stand an der Treppe.

Lani schrie leise auf. „Du meine Güte, hast du mich erschreckt.“

„Entschuldige.“ Lindsay klang gereizt. „Ich habe Geräusche gehört.“

„Warum bist du noch auf?“

„Ich konnte nicht schlafen und habe mir Sorgen gemacht. Ich habe den ganzen Park nach dir abgesucht. Wir wollten uns nach dem Feuerwerk treffen und zusammen nach Hause fahren.“

„Es sei denn, eine von uns beiden wird abgeschleppt, vergessen?“ Sie hatte es scherzhaft gemeint. Sie war keine Hellseherin und hatte nicht wissen können, dass Russ sie festnehmen würde.

„Heißt das, du warst mit einem Kerl zusammen?“

„Was meinst du damit?“, wich Lani aus.

„Ich habe dich aus dem Wagen des Sheriffs steigen sehen. Warum hat er dich nach Hause gefahren?“

Lani schaute nervös zur Treppe. „Nicht so laut.“

Lindsay verschränkte die Arme. „Was ist heute Abend bloß los? Du verschwindest, Travis und Anderson legen sich im Park mit Skip Webster an …“

Nach dem, was in der Zelle passiert war, hatte Lani ihren Bruder ganz vergessen. „Geht es ihm gut?“

„Skip geht’s so weit gut. Er hat eine geschwollene Lippe, aber nicht zum ersten Mal.“

„Nicht Skip! Anderson. Und Travis.“

„Den Jungs geht es gut. Sie schlafen ihren Rausch aus. Anderson hat zu viel getrunken, um nach Hause zu fahren, und übernachtet in seinem alten Zimmer.“ Lindsay warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. „Ich hätte deine Hilfe brauchen können. Wo warst du? Ist alles in Ordnung? Und warum hat der Sheriff dich hergebracht?“

„Es war nicht der Sheriff.“

„Wer war es?“

„Russ Campbell.“

„Wer?“

„Ich habe dir von ihm erzählt. Der Detective aus Kalispell, der hin und wieder ins Ace of the Hole kommt.“ Und so tut, als wäre ich unsichtbar.

„Der hinreißende Cop, für den du nicht existierst?“

Jetzt schon, dachte Lani. „Genau der.“

„Warum hat er dich nach Hause gebracht?“

„Hör zu, nur weil du Jura studierst und diesen Sommer in Dads Kanzlei arbeitest, hast du noch lange kein Recht, mich einem Kreuzverhör zu unterziehen.“

„Wenn du mir nicht sagst, wo du warst, bekommt Dad es heraus. Wir wissen beide, wie gut er darin ist.“ Lindsay drehte sich zur Treppe um.

„Warte. Weck ihn nicht. Es ist spät.“

„Okay, dann spuck’s aus.“

Lani atmete tief durch. „Ich bin festgenommen worden.“

„Was?“

„Ich habe im Brunnen im Park getanzt. Und gesungen. Als Russ Campbell mich herausholen wollte, habe ich ihn ins Wasser gezogen.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ich habe ihn gezwungen, mich festzunehmen.“

„Warum?“, fragte Lindsay verwirrt.

„Ich wollte ihn davon abhalten, Anderson festzunehmen.“

„Also hast du dich geopfert?“ Lanis Schwester schüttelte den Kopf. „So schlimm war der Streit doch gar nicht.“

„Skip Webster hat verlangt, dass jemand festgenommen wird, und Russ schien ihm den Gefallen tun zu wollen.“

„Dad hätte Anderson aus dem Gefängnis geholt.“

„Erregung öffentlichen Ärgernisses ist nicht so schlimm wie Körperverletzung. Ich wollte Russ ablenken.“

„Russ? Hört sich an, als wärt ihr beide euch hinter Gittern ziemlich nahegekommen.“ Lindsay starrte sie an. „Du verschweigst mir etwas. Den Gesichtsausdruck kenne ich.“

„Ich weiß nicht, was du meinst.“

„Du hast gerade gesagt, dass du Russ ablenken wolltest. Das klingt nach Vorsatz. Und du nennst ihn beim Vornamen. Wie genau hast du ihn abgelenkt?“

Lani fühlte, wie ihre Wangen sich erwärmten.

Lindsays Augen wurden groß. „Das hast du nicht.“

„Natürlich habe ich nicht mit ihm geschlafen.“

„Das habe ich auch nicht behauptet. Wie kommst du denn darauf? Wieso fällt dir das als Erstes ein?“

Lani zweifelte nicht daran, dass ihre Schwester eines Tages eine sehr gute Juristin sein würde. „Du klingst wie eine Staatsanwältin.“

„Das nehme ich als Kompliment.“ Lindsay kniff die Augen zusammen. „Aber ich bin nicht dumm, Schwesterherz. Zwischen dir und Russ ist etwas passiert. Du warst stundenlang weg, und ich möchte eine Erklärung.“

„Keine große Sache.“ Lügnerin. „Wir waren zusammen in der Zelle eingeschlossen. Ich habe seine Schlüssel versteckt, damit er nicht sofort in den Park zurückkehrt und Anderson festnimmt.“

„Ich bin sprachlos.“

„Das wäre das erste Mal.“

„Wie bist du herausgekommen?“

„Gage hat uns befreit.“

„Ich kann nicht glauben, wie gerissen du bist.“

„Einfallsreich. Hauptsache, Anderson ist davongekommen.“

„Um dich mache ich mir Sorgen“, sagte Lindsay. „Ich hoffe, Russ zeigt dich nicht wegen Behinderung der Justiz an.“

Das hoffte Lani auch.

3. KAPITEL

Als ihr Wecker schrillte, war es noch dunkel. Lani hatte das Gefühl, gerade erst eingeschlafen zu sein. Das Wochenende war vorbei, und auf sie wartete Arbeit. Kühe und Pferde hatten auch dann Hunger, wenn die Farmer hundemüde waren.

Als sie die Küche betrat, nahm Anderson gerade die Kopfschmerztabletten aus dem Regal über der Kaffeemaschine.

„Kann ich auch zwei davon haben?“

Er hielt ihr das Fläschchen hin. „Du siehst schrecklich aus.“

„Danke. Du auch.“ Sie schüttelte sich die Tabletten in die Hand. „Wie bist du gestern nach Hause gekommen?“

„Ich weiß nicht genau.“ Er fuhr sich durchs Haar. „Es ist alles verschwommen. Ich habe einen Kater, obwohl ich nur die Bowle auf Bradens und Jennifers Empfang getrunken habe.“

Sie blies in ihren Kaffee. „Also erinnerst du dich nicht daran, dass du Skip Webster eine aufgeplatzte Lippe verpasst hast?“

Er bewegte die Finger der rechten Hand. „Ja, das erklärt die geschwollenen Knöchel.“

„Das ist nicht dein Stil, Anderson.“

„Dad hat uns Jungs dazu erzogen, keinen Streit anzufangen. Aber wenn jemand anderes es tut, sollen wir nicht davonlaufen.“ Er rieb mit einem schwieligen Daumen über den Henkel seines Kaffeebechers.

„Skip hat Travis geschlagen, als er nicht hinsah, und du bist dazwischengegangen. Skip hat angefangen.“

„Okay.“ Er nickte grimmig. „Wenn du nur Zuschauerin warst, hast du keinen Ärger bekommen, oder?“

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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