Bibel trifft Leben - Ralf Mühe - E-Book

Bibel trifft Leben E-Book

Ralf Mühe

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Beschreibung

Bibel und Alltag gehören zusammen wie der Rettungsring und das Wasser. Er verleiht Auftrieb und trägt, ohne sich im Nass zu verlieren. Ralf Mühe belegt an 100 Erfahrungen, wie wichtig es ist, im Alltag mit Gott verbunden zu sein. Ein Buch, das Lust macht auf neue persönliche Begegnungen mit der Bibel! Zum Selberlesen oder für kurze Impulse in der Gruppe.

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Seitenzahl: 125

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Ralf Mühe

Bibel trifft Leben

100 Begegnungen mit dem Alltag

www.bibellesebund.net

Impressum

© 2014 Bibellesebund e. V., Marienheide

2. Auflage 2017

© 2021 der E-Book-Ausgabe

Bibellesebund Verlag, Marienheide

Alle Rechte vorbehalten

https://shop.bibellesebund.de/

Autor: Ralf Mühe

Lektorat: Burkhard Meißner

Covergestaltung: Julia Neudorf

ISBN 978-3-95568-386-3

Hinweise des Verlags

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf - auch teilweise - nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des Textes kommen.

Noch mehr E-Books des Bibellesebundes finden Sie auf

https://ebooks.bibellesebund.de

Inhalt

Titel

Impressum

Vorwort

In den kleinsten Dingen treu

Gott, wer bist du?

Habsucht ist auch eine Sucht

Bitter im Geschmack, süß in der Wirkung

Entfremdet

„Eine neue Sintflut!“

Von Erde zu Erde

Glaubensgehorsam

Hinkehr erfordert Abkehr

Überwindende Liebe

Geheilt oder durchgetragen

Gott ist treu

Den Menschen nach dem Munde reden?

Zur Freiheit bestimmt

Gott wartet auf unser Ja

Filmschnitt

Barmherzig werden

Barmherzigkeit empfangen

Erkannt!

Nur ein bisschen tot

Bekehrung, nein danke?

Jesus liebt Sünder

Sich selbst verleugnen

Furcht vor der Verantwortung?

Fauler Friede

Unangepasst leben

Jesus, lebendig und erfahrbar

Vollendete Pläne

Gutes tun kann man lernen

Brot des Lebens

Erpressung?

Trotz Unzulänglichkeiten Frieden bekommen

Der Ausweg aus Ohnmacht und Überforderung

Geschenkte Unerschrockenheit

Leben mit einer Berufung

Trottel? Vorbilder!

Leiden um Christi willen

Ein gebrochenes Tabu

Dann wird die Luft rein sein

Eine befreiende Entdeckung

Zum Verschwenden befreit

Gott persönlich erlebt!

Auf Gottes Kraft setzen

Alles ablegen!

Tore der Hoffnung

(Un-)heiliger Zorn

Ich werde ihm noch danken!

Ist eine billige Vergebung genug?

Die Kraft zum Überwinden

Wer wird im großen Weltgericht freigesprochen?

Bewusster leben in Gottes Gegenwart

Wer hat bei uns Zutritt?

Was kommt nach dem Tod?

Der Zusammenhang von Leiden und Liebe

Siebenmal fallen, siebenmal aufstehen

Liebt eure Feinde

Gegen die Herrschaft des Egos

Von Gott zurechtgewiesen

Hilfe voller Liebe

Der Kampf um die Gedankenwelt

Faszinierende Prophetie

Lichttherapie

„Bitte mich!“

An die Wurzel gehen

Wer bin ich, wenn mich keiner sieht?

Einübung ins Gebet

Leiden für Jesus

Erfüllte Prophetie und verändertes Leben

Vorsicht, Fälscher!

Dramatische Kehrtwende

Ununterbrochen beten?

Eine Neugeburt erleben – heute

Kraft, die Gott gibt

Endzeit mit Hoffnungsfaktor

Ein innerer Dammbruch

Atemberaubende Herrlichkeit

Gottes Licht abstrahlen

Bei Jesus abladen

„Ora et labora“

Wie erkenne ich Gottes Führung?

Kein umgehender Dank

Wie kann Gott das alles zulassen?

Angemessene Ehrfurcht

Jesus verändert Menschen

Vorlage fürs eigene Beten

Ich leide (keinen) Mangel

Befreit

Trost aus uralten Quellen

Gott wünscht sich unsere Liebe

Nachhaltig haushalten in der Gemeinde

Endzeit-Fahrplan?

Gekündigt

Bekenntnis mitten unter Spöttern?

Geistliche Hintergründe

Wunder – damit wir glauben

Erhört Gott alle Gebete?

Gott redet

Rangordnungen im Reich Gottes

Wenn wir Gott aus dem Blick verlieren

Entscheidung für Freiheit und Sieg

Der Autor

Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

in der Nachfolge hinter Jesus her benötige ich immer wieder neu die Bestätigung, dass er lebt und mir nah ist. Als ich zum Glauben fand, war die Entdeckung der persönlichen Beziehung zu ihm das gewisse „Mehr“ gegenüber meiner übernommenen religiösen Sozialisierung. Diese neue Art zu leben eröffnete mir die aufregend neue Möglichkeit, in Kontakt mit Gott zu sein. Es ist gewissermaßen ein „Sehen mit den inneren Augen“ (Epheser 1,18).

Der Gott der Bibel ist aus der Verborgenheit herausgetreten und hat sich geoffenbart. Dass er redet und sich uns Menschen mitteilt, gehört zu seinen unverwechselbaren Charakterzügen. Satzanfänge der Bibel wie: „Und der Herr redete“ oder „Und des Herrn Wort geschah“ sind dafür überwältigende Belege. In der Lebensgemeinschaft mit dem auferstanden Jesus erwarte ich, dass er hier und heute auch zu mir spricht und sich durch sein Handeln bezeugt. Mit weniger sollten auch Sie sich nicht zufriedengeben.

In den 100 kurzen Beiträgen möchte ich Sie daran teilhaben lassen, wie Gottes Geist in den Alltag hineinwirkt. Er erweitert unsere Wahrnehmungen, formt den Charakter und prägt die persönlichen Wertmaßstäbe. Gottes Reden erreicht uns beim Lesen der Bibel, durch Worte von Mitmenschen, in der Konstellation von Ereignissen oder bei ganz gewöhnlichen Gedankengängen. Oft meinen wir, dass all das mit Gott gar nichts zu tun habe, weil wir nichts Besonderes fühlen. Aber er ist uns an keinem Ort und zu keinem Zeitpunkt fern. Das gibt dem Leben mit ihm eine besondere Qualität.

In den folgenden Beiträgen sind Namen und Orte von Personen verändert, wo das seelsorgerliche Geheimnis gewahrt bleiben muss.

Nun habe ich den Wunsch, dass Sie beim Lesen dazu ermutigt werden, im Alltag bewusster mit Gottes Reden und Handeln zu rechnen. Lassen Sie sich von ihm überraschen!

Ralf Mühe

In den kleinsten Dingen treu

Olaf taugt zu nichts. Zumindest dachte ich das, nachdem ich im Missionsteam die Gaben gecheckt hatte. Wenn er sang, klang es total schief. Und beim Erzählen stotterte er. Ich ärgerte mich darüber, dass er glaubte, bei uns genau richtig zu sein.

Und dann erteilte Gott mir eine Lektion, die ich nicht wieder vergessen habe. Olaf konnte nach wie vor weder beim Singen die Stimme halten noch so erzählen, dass man ihm gern zuhören mochte. Aber er hatte eine überdurchschnittliche Dienstbereitschaft. Wenn ich ihn suchte, fand ich ihn dort, wo gerade Arbeit angefallen war. Er ging vor den Kindern in die Hocke und putzte ihnen die Rotznasen. Er war sich nicht zu schade, ihnen die offenen Schnürsenkel zu binden. Er brachte Ordnung in den Raum, und das in aller Bescheidenheit.

Olaf wurde mein Goldjunge. Als er tatsächlich mal was ansagen sollte, verhaspelte er sich und kam nicht weiter. Aber einem wie ihm sah man es gern nach, denn was er anpackte, tat er mit ganzer Hingabe.

Ich musste vor dem Herrn Abbitte tun. Da habe ich mal wieder einen Menschen vorschnell abgeschrieben. Mir wurde an Olaf deutlich, was Jesus damit meint, im Geringsten treu zu sein. Ein besseres Beispiel als Olaf hätte er mir nicht vor Augen stellen können. Es kommt nicht darauf an, ob wir viel oder wenig Geld oder Begabungen haben. Wichtig ist, wie wir damit haushalten.

Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu.

Lukas 16,10

Gott, wer bist du?

Unser Leben ist oft schweren Erschütterungen ausgesetzt. Ich denke an die Frau, die ihren Mann verlor, als er gerade mal Mitte vierzig war. Für sie verfestigte dieses bittere Erleben das Vorurteil, dass Gott ungerecht sei. Ein Ehepaar verlor sein einziges Kind im Säuglingsalter. Die Frage nach Gott war für beide fortan mit heftigen Aggressionen besetzt.

Ich muss gestehen, dass sich oft mein Empfinden für Gerechtigkeit nicht mit dem deckt, was Gott gerecht nennt. Manchmal schweige ich einfach nur, wenn Menschen in schweren Stunden nach dem Warum fragen. Ich habe keine Antwort für sie, weil ich Gott selbst nicht immer verstehe. Aber ich habe eine Entdeckung gemacht, die mich durchträgt. Ich muss Gott gar nicht begreifen können, ich darf ihm einfach nur vertrauen. Dabei helfen mir die Aussagen der Bibel über Gott.

Achten Sie einmal darauf, mit welchen Worten Jesus in seinem Gebet (Johannes 17) Gott anspricht. Ich habe sie farbig markiert, damit ich sie beim Beten leicht wiederfinde: Vater – heiliger Vater – gerechter Vater … In Zeiten der Anfechtung halte ich sie Gott vor und gesunde daran; denn dabei vollziehe ich den notwendigen Blickwechsel von den trüben Gedanken weg auf ihn.

Gerechter Vater, die Welt kennt dich nicht; ich aber kenne dich und diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei und ich in ihnen.

Johannes 17,25-26

Habsucht ist auch eine Sucht

Als Jugendlicher hatte ich Gelegenheit, bei jenem Pastor im Wagen mitfahren zu dürfen, bei dem ich zum Glauben gefunden hatte. Meine Erwartungen schlugen in Enttäuschung um. Statt uns über geistliche Dinge auszutauschen, redete er ständig nur über Autos.

Zu bestimmten Zeiten bin ich in der Lage gewesen, sämtliche unterschiedliche Komponenten an Fahrrädern zu benennen, die für mich zum Kauf infrage kamen. Die Gedanken daran nahmen mich sogar bis hinein in die Gottesdienste gefangen. Ich erkannte die Strukturen einer inneren Abhängigkeit und sagte mich davon vor Gott los.

Als Christen in einer Konsumgesellschaft sind wir sehr gefährdet. Wir setzen unser Vertrauen zu stark auf das Geld, denn es ermöglicht uns, vieles zu haben. Wenn wir uns an anderen orientieren, werden wir ständig stimuliert: Da gibt es das Diktat der Mode und die stets neuere und raffiniertere Technik. Eugen und Christine haben aufgehört, der Gemeinde den Zehnten zu geben, weil sie knapp bei Kasse sind. Ihr Geldproblem hat sich damit nicht gelöst. Als sie deswegen um ein Gespräch baten, hatten sie nicht nur einen Mangel an Geld, sondern auch an Segen. Zufriedenheit ist jedoch keine Frage des Habens, sondern der inneren Haltung. Meist ist ein Blickwechsel notwendig hin auf das, was für die Ewigkeit zählt. Zunächst müssen wir diesen Wechsel wirklich wollen. Dann können wir ihn auch von Gott erbitten und Befreiung erleben.

Denn Geldgier ist eine Wurzel alles Übels; danach hat einige gelüstet und sie sind vom Glauben abgeirrt und machen sich selbst viel Schmerzen.

1. Timotheus 6,10

Bitter im Geschmack, süß in der Wirkung

„Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist …“ Diese Worte hatten wir für die Geburtsanzeige unserer ältesten Tochter ausgewählt. Mehr als einmal war ich damals versucht, sie enttäuscht in den Müll zu befördern. Was Gott uns zumutete, war nicht nach meinem Geschmack. Ich hatte das Gefühl, dass Jesus uns vor die Wand laufen ließ. Warum hatte er zugelassen, dass unser Kind krank ist? Weshalb ließ er uns auch noch finanziell auf Grund laufen? Ich haderte heftig mit Gott. Er muss sehr an mir gelitten haben.

Zusagen der Bibel daran festzumachen, dass sich etwas nicht nach unserem Geschmack entwickelt, ist kurzsichtig. Oft ist es gerade die bittere Arznei, die hilft. Der Herr sorgte für uns, als wir dazu nicht mehr fähig waren. Dabei überraschte er uns immer wieder mit seinen Möglichkeiten. Er kann Wunder wirken. Zu ihnen gehören auch die Erfahrungsberichte, wo sich die äußeren Umstände nicht geändert haben.

Wilfried drang ausgerechnet dann zum Glauben an Jesus durch, als er zum Krüppel gefahren wurde. Ja, dieser Umwandlungsprozess war mit Schmerzen und inneren Kämpfen verbunden. Er geht seither an Krücken. Aber er hat das Leben aus Gott erlangt. „Wohl dem, der auf ihn trauet!“ gilt denen, die in der Anfechtung standhalten und ihre eigenen Vorstellungen in Gottes gute Hand legen.

Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist. Wohl dem, der auf ihn trauet!

Psalm 34,9

Entfremdet

„Es würde mir weniger ausmachen, wenn mein Sohn Zuhälter geworden wäre. Nun gehört er zu denen, die ständig zur Bibelstunde rennen.“

Die Äußerung meines Vaters gegenüber einem Nachbarn offenbarte den tiefen Riss, der mich nach meiner Hinwendung zu Christus von meiner Kernfamilie trennte. Meine Frömmigkeit entlarvte ihre eigene als eine religiöse Form, der die geistlichen Inhalte fehlten. Nichts, was eine Beziehung zu Gott ausdrückt, war darin zu finden. Sie taten, was „man“ eben gesellschaftlich für angemessen hält. Auf der gleichen Basis hatten einst die Taufen von uns Kindern stattgefunden. Als ich meinem Patenonkel bezeugte, dass ich Gottes Angebot zur Versöhnung bewusst angenommen hätte, distanzierte auch er sich mit scharfen Worten von mir.

Ich hatte als junger Christ schwierige Lektionen zu lernen. Die ablehnende Haltung meiner Eltern enthob mich nicht dem Gebot, sie zu ehren und ihnen grundsätzlich gehorsam zu sein. In diesen spannungsreichen Situationen war mir mein geistlicher Mentor eine unschätzbare Hilfe. Durch seine ruhige Art wies er mich an, in Gottes Lebensschule zu bleiben.

Es war mir nicht vergönnt, meine Eltern zu Gott zu führen. Als meine Mutter starb, erfüllte mich das mit schweren Gedanken. Doch Jesus nahm mir den Druck der Schwermut während eines Augenblicks ab, in dem er sich mir voller Güte offenbarte. Er forderte mich auf, meine Eltern in seine Hand loszulassen. Allein ihm steht es zu, über das Leben der Menschen zu urteilen. Meine Aufgabe als Zeuge war getan. Ich fühlte, wie die Dunkelheit von mir wich und einem anhaltenden inneren Frieden Raum gab.

Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter.

Matthäus 10,35

„Eine neue Sintflut!“

Ich erinnere mich an einen sintflutartigen Regen über meiner Heimatstadt. Wir wohnten einige Kilometer vom Rhein entfernt. Dennoch erlebten wir, wie der Fluss derart über die Ufer trat, dass auch unser Stadtteil überschwemmt wurde. Straßen verschwanden in einer Wasserflut. Verkehrszeichen ragten gerade mal über den Wasserspiegel. Keller und Erdgeschosse liefen voll. Und ein Ende war nicht in Sicht. Wir Kinder träumten davon, im Boot auf den Straßen zu paddeln. Die Erwachsenen hatten ganz andere Sorgen. Eine ältere Frau schrie ihre Ängste hysterisch heraus: „Der Herrgott schickt eine neue Sintflut!“ Immer neu wiederholte sie diese Befürchtung und erging sich darin, Stoßgebete zum Himmel zu schicken.

Frömmigkeit ohne ein gutes geistliches Fundament bleibt in vielen Dingen ohne rechte Gewissheit. Hätte die Frau die Bibel gekannt, hätte sie gewusst, dass Gott zugesagt hat, keine erneute Sintflut zu schicken. Dieser sprichwörtlichen Heidenangst hat Gott Verheißungen entgegengesetzt. Es lohnt sich, sie in der Bibel mit einem Markierstift zu kennzeichnen. Sie helfen mir, wenn ich bete. Andersfarbige Markierungen lassen mich Aussagen über Gottes Charakter schneller auffinden. Wenn mich Fluten der Angst oder des Zweifels zu überschwemmen drohen, habe ich an Gottes Wort einen zuverlässigen Anker.

Und der Herr roch den lieblichen Geruch und sprach in seinem Herzen: Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.

1. Mose 8,21

Von Erde zu Erde

Der Teenager brüstete sich auf dem Schulhof mit einer Botschaft: „Wenn ich sterbe, dann dematerialisiere ich mich!“ Einige Jungs, die ebenfalls als cool gelten wollten, pflichteten ihm bei. Andere wirkten verunsichert und fragten mich: „Können Sie denn etwas darüber sagen, was passiert, wenn wir sterben?“ Ich tat es gern.

Wissenschaftliche Erklärungen beschreiben, wie Vorgänge funktionieren. Aber sie beantworten keine Fragen nach dem Sinn des Lebens. Auch das Zeugnis der Bibel besagt, dass der Leib zerfällt, doch es unterscheidet den inneren vom äußeren Menschen. Es gibt also jenseits von Sarg oder Urne jene unsichtbare Welt, in der wir als Persönlichkeiten weiterleben – in der Gottesferne („Hölle“) oder in der Gemeinschaft mit Gott („Himmel“).

Für mich war es ein erster vager Schritt, die Aussagen der Bibel zunächst mal nur für wahr zu halten. Inzwischen erlebe ich durch den Glauben die wiederhergestellte Gemeinschaft mit Gott als eine Realität. Der Glaube ist keine mindere Art des Wissens. Er ermöglicht uns vielmehr, jenseits des natürlichen Terrains die übernatürliche Welt zu erkennen.

Die Schüler hörten aufmerksam zu. Das Fehlen an Beweisen störte sie allerdings gewaltig und rief kritische Äußerungen hervor. Ich wies sie darauf hin, dass die Wissenschaft ebenfalls außer Stande sei, „Liebe“ zu beweisen. Und doch erleben wir sie – hoffentlich! – als eine beglückende Realität. Das leuchtete ihnen ein.

Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden.

1. Mose 3,19

Glaubensgehorsam