Die Offenbarung - Ralf Mühe - E-Book

Die Offenbarung E-Book

Ralf Mühe

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Beschreibung

Die Offenbarung ist ein Buch der Bibel, an das sich viele nicht so recht heranwagen. Dieses Heft will helfen, Neues zu entdecken und vorgefasste Meinungen zurückzulassen. Ereignisse der Gegenwart werden als Teil eines göttlichen Plans für die Welt erkennbar. Auch wenn Fragen offen bleiben werden, gewinnt jeder, der sich mit der Offenbarung beschäftigt, neuen Glaubensmut und Zuversicht. Zu den textbezogenen Hinweisen gibt es lebensnahe Bezüge zum Alltag sowie Anstöße zum Gespräch.

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Seitenzahl: 146

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Ralf Mühe

Die Offenbarung

anschaulich, verständlich, lebensnah

www.bibellesebund.net

Impressum

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Speicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

5. Auflage 2020

© 2010 Bibellesebund Verlag, Marienheide

Dieses Buch erschien zuvor unter dem Titel „Die Zeitung von morgen“

2. Auflage 2022

© 2021 der E-Book-Ausgabe

Bibellesebund Verlag, Marienheide

https://www.bibellesebund.de/

Autor: Ralf Mühe

Titelfoto: © solarseven – iStock.com

Titelgestaltung: Gisela Auth

Layout des E-Books: Inge Neuhaus

Printausgabe: ISBN 978-3-87982-367-3

E-Book: ISBN 978-3-95568-434-1

Hinweise des Verlags:

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des Textes und der Bilder kommen.

Noch mehr E-Books des Bibellesebundes finden Sie auf

https://ebooks.bibellesebund.de/

Inhalt

Titel

Impressum

Liebe Leserin, lieber Leser

Kurze Einführung in die Offenbarung

Übersicht über den Aufbau der Offenbarung

Enthüllte Geheimnisse (Offenbarung 1,1-3)

Die Enthüllung des Kommenden (Offenbarung 1,4-8)

Auf Patmos und in Gottes neuer Welt (Offenbarung 1,9-11)

Jesus, der Herr (Offenbarung 1,12-20)

Wachsen in der Erkenntnis!

Sieben Botschaften an sieben Gemeinden

Die Sendschreiben im Überblick

Die universale Bedeutung der Sendschreiben

Wahrheit ohne Liebe (Offenbarung 2,1-7)

Verfolgt, aber nicht verlassen! (Offenbarung 2,8-11)

Sünde beim Namen nennen (Offenbarung 2,12-17)

Christsein ohne klare Konturen (Offenbarung 2,18-29)

Die Gemeinde der „zweiten Generation“ (Offenbarung 3,1-6)

Die Sendschreiben – eine kirchengeschichtliche Schau

Bewahrt – bewährt! (Offenbarung 3,7-13)

Wen Jesus ausspuckt (Offenbarung 3,14-22)

Die Bildersprache der Offenbarung

Zahlen in der Bildersprache

Gottes Thron (Offenbarung 4,1-11)

Niemand ist würdig (Offenbarung 5,1-5)

Die Bedeutung des Siegels in der Antike

Jesus Christus in der Offenbarung

Jesus ist würdig (Offenbarung 5,6-14)

Die apokalyptischen Reiter (Offenbarung 6,1-8)

Schrei nach Gerechtigkeit (Offenbarung 6,9-11)

Der „liebe Gott“ wird zornig (Offenbarung 6,12-17)

Unter Gottes Schutz (Offenbarung 7,1-8)

Am Ziel angelangt (Offenbarung 7,9-17)

Wenn Christen beten (Offenbarung 8,1-5)

Zerstörte Umwelt – Zeichen des nahenden Endes (Offenbarung 8,6-13)

Gott unterscheidet (Offenbarung 9,1-12)

Trotzdem bekehrt sich niemand (Offenbarung 9,13-21)

Keine Zeit mehr (Offenbarung 10,1-11)

Gottes Baupläne (Offenbarung 11,1-14)

Endlich! (Offenbarung 11,15-19)

Die Darstellung von Zeitabläufen in der Offenbarung

Ein Vergleich zwischen Matthäus 24 und Offenbarung 6-7

Bedroht und bewahrt (Offenbarung 12,1-9)

Jubel und blutiger Ernst (Offenbarung 12,10-18)

In Satans Klauen (Offenbarung 13,1-10)

Verführt! (Offenbarung 13,11-18)

Das Tier

Jesus kommt als Richter

Verfolgt und dennoch am Ziel! (Offenbarung 14,1-5)

Der Weltenrichter kommt (Offenbarung 14,6-20)

Anbetung und Zorn (Offenbarung 15,1-8)

Gottes grimmiger Zorn (Offenbarung 16,1-21)

Farben als Teil der Bildersprache

Die abservierte „Hure“ (Offenbarung 17,1-18)

Weinen und jubeln (Offenbarung 18,1-24)

Hochzeitsfeier (Offenbarung 19,1-10)

Jesus: hart, aber gerecht (Offenbarung 19,11-21)

Satan: verhaftet und eingesperrt (Offenbarung 20,1-3)

Vom Minus zum Plus (Offenbarung 20,4-6)

Verdammt in alle Ewigkeit (Offenbarung 20,7-15)

Ewig / Ewigkeit

Gottes neue Welt (Offenbarung 21,1-14)

Unbeschreibliche Herrlichkeit (Offenbarung 21,15-27)

Zu Hause (Offenbarung 22,1-5)

Zuverlässig und wahr (Offenbarung 22,6-15)

Am Ziel der Geschichte (Offenbarung 22,16-21)

Kleines Bildwort-Lexikon

Liebe Leserin, lieber Leser,

mehr als die anderen biblischen Bücher gibt uns die Offenbarung Einblicke hinter die Kulissen der sichtbaren Welt. Es ist daher nicht erstaunlich, dass wir dabei auf Fremdartiges stoßen. Oft wird die Offenbarung deshalb auch das „Buch mit den sieben Siegeln“ genannt.

Zunächst ist uns die Bildersprache des Buches fremd, die zur Charakteristik biblischer Prophetie gehört. Weiterhin verwirrt es, dass die Kapitel nicht chronologisch aufeinander aufbauen. Oft greifen spätere Kapitel zeitlich wieder zurück und entfalten die Geschichte unter einem neuen Blickwinkel bis ans Ziel der Weltgeschichte.

Auslegungen der Offenbarung bleiben als Spiegelbild unserer geistlichen Erkenntnis stets nur Stückwerk. Es lohnt sich, dass wir uns immer wieder neu um ein tiefer gehendes Verständnis der Offenbarung bemühen, denn mit fortschreitender Heilszeit wird Gott uns den Blick für das öffnen, was wir wissen müssen. Dabei greift der Heilige Geist auf unser Bibelwissen zurück und baut es auf.

Für mich selbst war die erste grundlegende Erkenntnis die, dass Jesus Christus uns durch seine Offenbarung nicht ängstigen, sondern ermutigen will. Allzu leicht sind wir ja geneigt, uns von dem bannen zu lassen, was in dieser Welt mächtig und groß ist. Dabei vergessen wir meist, dass das Sichtbare nur vorläufig ist. Das Beste – Gottes neue Welt ohne Ungerechtigkeiten, Leid, Hunger, Krieg und Tod – kommt erst noch. Diese Zuversicht erhält durch dieses letzte Buch der Bibel einen gewaltigen Schub.

Alle Hinweise und Zitate beziehen sich übrigens auf die Lutherbibel 1984.

Ralf Mühe

Kurze Einführung in die Offenbarung

Verfasser

Der Verfasser der Offenbarung nennt sich einfach nur Ich, Johannes, euer Bruder (1,9)! Für die Empfänger war also vollkommen klar, wer ihnen da schrieb: offensichtlich eine Person, die so bekannt war, dass sie sich nicht näher vorstellen musste. Wir können davon ausgehen, dass es sich um den Apostel Johannes handelt.

Ort und Zeit der Abfassung

Johannes befand sich zwangsweise auf der im Ägäischen Meer gelegenen Felseninsel Patmos. In der Offenbarung gibt es keine konkreten Hinweise zur Zeitgeschichte, sodass wir die Abfassungszeit nur vermuten können. Vieles spricht dafür, dass sie gegen Ende der Regierungszeit des römischen Kaisers Domitian (81-96) geschrieben wurde. Unter ihm fand die erste weitreichende Verfolgung von Christen statt. Sie weigerten sich, den römischen Kaiser als göttliche Person zu verehren. Damit galten sie als „Hasser des Menschengeschlechts“ (odium generis).

Empfänger

Im ersten Schreibbefehl (1,11) werden als Adressaten zunächst die christlichen Gemeinden im Westen Kleinasiens genannt. Das siebenfache Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! (2,7.11.17.29; 3,6.13.22) scheint aber über diese ursprünglich angesprochene Zielgruppe weit hinaus zu weisen.

Zweck der Abfassung

Johannes soll aufschreiben, was ist und was geschehen soll danach (1,19). Die Gemeinde wird damit zu einem Zweifachen befähigt:

Sie soll ihre (jeweilige) Gegenwart durchschauen können. Hinter den Kulissen des sichtbaren Geschehens findet in der unsichtbaren Welt ein Kampf statt, dessen Ausgang schon längst feststeht.

Ihr wird der Blick auf das Ziel der Weltgeschichte gelenkt. Die Tendenzen zur Vergöttlichung des Menschen, aber auch die Zunahme an Katastrophen jeder Art entsprechen den Darstellungen in der Offenbarung. Christen können darin nicht einfach nur das nahende Ende erkennen, sondern den Wechsel von der Zeit zur Ewigkeit und einer neuen Schöpfung.

Übersicht über den Aufbau der Offenbarung

Um einen Überblick über dieses letzte Buch der Bibel zu bekommen und sich den Inhalt besser einprägen zu können, ist es hilfreich, sich zu jedem Kapitel ein Stichwort zu merken.

Zahlensymbolik und bildliche Ausdrucksweise gehören zu den Stilmitteln apokalyptischen Schrifttums. Aus der Übersicht wird erkennbar, wie sich die beiden Hälften des Buches (Kapitel 1–11 und 12–22) im Aufbau entsprechen.

Enthüllte Geheimnisse

Offenbarung 1,1-3

Erklärungen zum Text

Der Absender: Vor uns liegt eines der aufregendsten Bücher der Bibel: „die Offenbarung ...“ Ehe Sie den Satz vorschnell mit „... des Johannes“ ergänzen, lesen Sie Vers 1 noch einmal: Die Enthüllung der zukünftigen Dinge ist die Sache von Jesus. Er gibt weiter, was er von Gott, dem Vater, erhalten hat (vgl. Johannes 8,28b).

Der Übermittler: Jesus selbst ist das Zentrum der Offenbarung. Er übermittelt, was er als Auferstandener selbst von Gott empfangen hat; denn sie ist ihm für seine Knechte gegeben worden. Mit anderen Worten: Gott will, dass alle, die zu ihm gehören, Bescheid wissen, was geschehen wird.

Die Empfänger: Die „Apokalypse“ ist für Menschen bestimmt, die zu Jesus gehören. Sie werden hier und auch in Kapitel 22,6seine Knechte genannt. Der für uns etwas altertümliche Begriff betont Aspekte der Abhängigkeit und des Gehorsams.

Die Absicht des Buches: Lesen Sie bitte Vers 1 und 3! Es geht nicht darum, Angst vor der Zukunft zu wecken, sondern Zuversicht: Gott führt die Weltgeschichte zum Ziel! Ihm ist auch Ihre persönliche Situation nicht verborgen. Nehmen Sie das als Gewissheit mit in den Tag.

Fragen zum Text

Wie sieht der „Dienstweg“ der Offenbarung vom Himmel zur Erde aus? Markieren Sie dabei den Punkt, wo sie den Bereich der unsichtbaren Welt Gottes zu unserer sichtbaren Welt überschreitet.

Mit welchen Merkmalen kennzeichnet Johannes sich selbst?

Welche drei Verhaltensweisen werden von den Briefempfängern erwartet? Vergleichen Sie mehrere Bibelübersetzungen.

Übertragung ins Leben

Bei den Schreckensmeldungen unserer Zeit erkennen wir noch nichts von Gottes Herrschaft. Chaos, Ungerechtigkeit und globale Zerstörungen prägen unsere Welt. Wir müssen unsere Aufmerksamkeit schon bewusst auf Gottes Wort lenken, um nicht an der Wirklichkeit seiner Herrschaft zu zweifeln. Beim Lesen der Offenbarung wechseln wir die Perspektive. Wir sehen die Welt aus einem Blickwinkel, wie ihn Gott denen schenkt, die seinen Geist empfangen haben. Dennoch bleibt uns manches noch unverständlich. Aber wir können sicher sein, dass Gottes Geist uns mehr Verständnis schenkt, wenn die Zeit es erfordert.

Gesprächsimpulse

Gottes Absicht ist, dass wir hinter all dem chaotischen Geschehen dieser Erde seine Pläne entdecken. Damit befähigt er uns, echte Mutmacher zu werden. Wie berührt Sie das und wie wirkt sich das auf Ihren Alltag aus?

Danken Sie Gott in einem gemeinsamen Gebet, dass er sich uns mitteilt. Bitten Sie ihn um den Segen, der allen zugesagt wird, die die Offenbarung lesen oder hören.

Die Enthüllung des Kommenden

Offenbarung 1,4-8

Erklärungen zum Text

Die Offenbarung ist zunächst an Christen gerichtet, die im Gebiet der heutigen Türkei (Kleinasien) lebten.

Gnade und Frieden von Gott können wir uns nicht selbst aneignen. Beachten Sie, wie Gott in Vers 4 beschrieben wird. Da heißt es nicht, wie wir erwarten würden: Der da ist und der da war und der da sein wird, sondern der da kommt. Damit wird gleich auf der ersten Seite auf das Ereignis hingewiesen, das den Höhe- und Endpunkt der Weltgeschichte darstellt: Gottes sichtbare Herrschaft auf der Erde.

Die drei Titel von Jesus Christus in Vers 5 sagen etwas über seinen Dienst aus: unter seinem Volk Israel (Johannes 5,36), in seiner Gemeinde (vgl. Kolosser 1,18) und über die Welt. Der anschließende Lobpreis betont sein Verhältnis zu uns: Er liebt uns (Gegenwart!), er hat uns erlöst (eine vollendete Tatsache!) und uns eine neue Bestimmung gegeben, die einst nur Israel gegolten hat (2. Mose 19,5-6).

Alpha und Omega (8) sind die Buchstaben, mit denen das griechische Alphabet beginnt und endet (vgl. 21,6).

Fragen zum Text

Wo genau liegt die alte römische Provinz „Asia Minor“ oder Kleinasien?

Was sagen die Titel über Jesus Christus aus (5)?

Vers 7: Kennen Sie ähnlich lautende Aussagen aus Sacharja 12,10 und Matthäus 24,30? Es lohnt sich, sie nachzulesen!

Wer wird in Vers 4 und 6 genannt? Wie heißt die Person, die als Mittler dazwischen steht (5)?

Übertragung ins Leben

Dreimal wird in diesem Abschnitt etwas über den Kommenden gesagt, und zwar in Vers 4, in Vers 7 und 8. Damit wird unsere Blickrichtung von der Fixierung auf die Vergangenheit gelöst und auf die Zukunft gelenkt.

Erinnern Sie sich an Situationen, in denen Sie auf eine Person oder auf ein Ereignis gewartet haben? Wodurch unterschied sich damit Ihr Leben von anderen Zeiten?

Wer ist Jesus? Nehmen Sie ein Blatt Papier und notieren Sie in einer linken Spalte Aussagen aus dem Bibeltext. Schreiben Sie nun jeweils in die rechte Spalte, ob und wie die Beschreibungen über Jesus Ihren Alltag berührt!

Wer bin ich? Gott hat Ihnen durch seine Erlösung die königliche Herrschaft über persönliche Schwächen, über die Sünde und über den Machtanspruch Satans verliehen. Es liegt an Ihnen, ob Sie diese Vollmacht einsetzen.

Der priesterliche Dienst vermittelt zwischen Menschen oder zwischen einem Menschen und Gott.

Gesprächsimpulse

Welche Aussagen in diesem Text betreffen unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft?

Was haben sie mit Ihrem Alltag zu tun?

Verwenden Sie die Aussagen über Gott und Jesus als Grundlage für eine Zeit der Anbetung, des Dankes und der Fürbitte!

Auf Patmos und in Gottes neuer Welt

Offenbarung 1,9-11

Erklärungen zum Text

Vers 9: Johannes steht als Apostel nicht über den Schwierigkeiten. Die Verfolgung, die über die Christen in Kleinasien gekommen ist, hat auch ihn getroffen. Aber nicht nur die Leiden, sondern auch die Hoffnung auf das Sichtbarwerden des Reiches von Jesus vereint ihn mit den Gemeinden.

Vers 10: Gottes Geist durchbricht die Isolation der Verbannung. Zugleich überwindet er die Begrenzung menschlicher Wahrnehmung, indem er Johannes in Gottes Welt versetzt (vgl. 1. Korinther 2,10). Ein Wechsel der Blickrichtung ist notwendig, um gleich darauf den Auferstandenen sehen zu können. Dies gilt auch für uns: Bleiben unsere Blicke nicht allzu oft am Elend der Gegenwart hängen? Wir sollten auch auf den Auferstandenen sehen! Die Stimme, die Johannes hört (9), unterscheidet sich von der des Auferstandenen in Vers 15. Am Tag des Herrn kann als Auferstehungstag auf den Sonntag gedeutet werden.

Vers 11: Der Botschaft, die Johannes mitzuteilen hat, werden durch die schriftliche Niederlegung die Grenzen von Raum und Zeit genommen!

Siehe “Kleines Bildwort-Lexikon” zu Buch

Fragen zum Text

Welche Unterschiede entdecken Sie bei der Selbstbezeichnung von Johannes gegenüber Jesus (1) und den Christen in den Gemeinden (9)?

Welche zwei Anklagepunkte erwähnt Johannes als Anlass für seine Verbannung?

Nach welchem Kriterium werden die Städte in Vers 11 benannt?

Was geschah, damit Johannes diese überirdische Stimme hören konnte (10)? Weitere Hinweise finden Sie in Kapitel 4,2 und 17,3.

Worüber soll das Buch informieren (11)?

Übertragung ins Leben

Heute wird oft ein Wohlfühlchristentum gepredigt, das mit dem Glauben einen Anspruch auf persönliches Glück verbindet. Nichts davon prägt das Leben des verbannten Johannes. Unumwunden beschreibt er in Vers 9, dass er bedrängt wird und viel Geduld benötigt, um durchzustehen. Statt Johannes aus der Bedrängnis herauszuhelfen, betraut Gottes Geist ihn mit einer Aufgabe: Schreibe! Es gehört zu den Geheimnissen Gottes, dass er uns oft nicht aus schwierigen Verhältnissen herausnimmt, sondern in diesen Umständen gebrauchen will.

Gesprächsimpulse

Unter welcher Voraussetzung können wir Gottes Stimme wahrnehmen (10)?

Wie bewerten Sie die Tatsache, dass Johannes in der Verbannung von Jesus aufgesucht und beauftragt wird?

Erbitten Sie in einer gemeinsamen Gebetszeit von Gott, dass er Ihnen hilft, ihn zu Hause, auf der Arbeit oder bei Nachbarn glaubwürdig zu bezeugen.

Stehen Sie auch fürbittend für verfolgte Christen ein.

Jesus, der Herr

Offenbarung 1,12-20

Erklärungen zum Text

Vers 12:Ich wandte mich um, zu sehen ..., wird in Vers 17 fortgesetzt: Und als ich ihn sah ... Jesus hält und erhält seine Gemeinde (16a). Das Schwert aus dem Mund (16b) weist ihn als Richter aus (vgl. Hebräer 4,12). Durch sein Wort reinigt er seine Gemeinde (2,16) und richtet einmal die Völker (19,15). Beachten Sie das Wörtchen wie, das jeweils den Vergleich andeutet. Die Vision soll nicht aufzeigen, wie der Auferstandene aussieht, sondern was ihn auszeichnet.

Wo immer die Bibel von Begegnungen mit dem heiligen Gott oder seinen Boten berichtet, befällt den Menschen Furcht und Entsetzen (vgl. Daniel 8,17-18; 10,1-10). Das hat etwas mit unserer Sündhaftigkeit zu tun, die uns in seiner Gegenwart bewusst wird.

Vers 16:

Siehe “Kleines Bildwort-Lexikon” zu Schwert

Vers 17-18: Jesus ist der Überwinder des Todes. Die Aussage: Ich war tot übersteigt unsere Logik. Der Tod ist demnach definitiv nicht das Ende allen Seins. Die Schlüssel demonstrieren die Verfügungsgewalt, die Jesus hat.

Siehe “Kleines Bildwort-Lexikon” zu Hölle

Vers 20: Das griechische Wort Angelos kann sowohl Engel als auch Bote bedeuten. Es wird vielfach angenommen, dass hier die Leiter der jeweiligen Gemeinden gemeint waren.

Fragen zum Text

Worauf lässt die Häufigkeit des vergleichenden Wortes wie schließen?

Welche Übereinstimmung finden Sie in Vers 14 und Daniel 7,9 oder beim Vergleich von Vers 13 mit Daniel 7,13?

Gottes Gegenwart wird in der Bibel mit Licht in Verbindung gebracht: Matthäus 17,2; 1. Johannes 1,5 und Offenbarung 21,23. Wie werten Sie auf diesem Hintergrund die Aussage über Satan in 2. Korinther 11,14?

Übertragung ins Leben

Der Begriff „Gottesfurcht“ ist durch moralisierenden Missbrauch leider in Misskredit geraten. Wie verstehen Sie ihn? Hat er für Sie einen positiven oder negativen Beigeschmack? Ich umschreibe Gottesfurcht auch gern mit „Ehrfurcht vor Gott“ oder „Respekt vor seiner Größe“. Erst ein Bewusstsein für seine Heiligkeit und Majestät und mehr noch die innere Begegnung mit dem Auferstandenen bringen uns dahin, sie neu mit Inhalt zu füllen. Und das ist ja das Ziel der Gemeinschaft mit Gott.

Gesprächsimpulse

„Licht bedeutet für mich …“ Lassen Sie in einem ersten Schritt die Teilnehmer diesen Satzteil (mündlich oder schriftlich) mit ihren eigenen Vorstellungen ergänzen.

Übertragen Sie die Aussagen nun auf die Gemeinden, die als Leuchter dargestellt werden. Inwiefern treffen die Eigenschaften des Lichts auf sie zu / nicht zu?

Wodurch kommt die Lichtfunktion Ihrer Gemeinde an Ihrem Ort zur Geltung?

Wachsen in der Erkenntnis!

Biblische Erkenntnis hat zwei Ebenen: eine natürliche und eine geistliche. Beide sind wichtig und ergänzen einander. In Bildern ausgedrückt können wir auch von Erkenntnis des Kopfes und des Herzens sprechen.

Die natürliche Erkenntnis stützt sich beim Bibellesen auf Beobachtungen und Wissen des Verstandes. Dazu gehören Einblicke in die Zeitgeschichte sowie Kenntnisse über die Sprache. Immer wieder gibt es ja Aussagen, die damals von den Empfängern ohne Weiteres verstanden wurden, uns jedoch erst erklärt werden müssen. In Offenbarung 1,8 stellt Gott sich zum Beispiel mit einem Sprachbild vor, das in der damaligen Umgangssprache zu Hause war, wenn er sagt: „Ich bin das Alpha und das Omega.“ Alpha ist der erste und Omega der letzte Buchstabe im griechischen Alphabet (Luther: A und O). In Kapitel 1,17 finden wir eine andere Aussage, die mit anderen Worten das gleiche besagt: Ich bin der Erste und der Letzte