Bibellese am Morgen und am Abend - Charles Haddon Spurgeon - E-Book

Bibellese am Morgen und am Abend E-Book

Charles Haddon Spurgeon

4,8
9,49 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Nach einer Predigt von Charles Haddon Spurgeon sei ein junger Mann auf ihn zugekommen: "Herr Prediger, Sie haben recht, ich muss auch den Mann von Golgatha finden und ein Kind Gottes werden. Eines Tages werde ich mich bekehren." Darauf Spurgeon: "Eines Tages? Warum nicht heute?" Verlegen antwortet der junge Mann: "Ich möchte schon gerettet werden, aber vorher möchte ich noch etwas vom Leben haben." Da lacht Spurgeon laut und sagt: "Junger Mann, Sie sind sehr anspruchslos. Dass Sie etwas vom Leben haben wollen-das wäre mir zu wenig. Ich will nicht ETWAS vom Leben, sondern DAS Leben. In meiner Bibel steht: Ich bin gekommen, dass sie das Leben und volle Genüge haben sollen." Diese Bibellese am Morgen und am Abend mit Andachten von C.H. Spurgeon will das tägliche Lesen der Heiligen Schrift bereichern und helfen, die persönliche Beziehung zum Herrn aller Herren zu kräftigen. Mit JESUS kommt eine unvorstellbare Fülle ins Leben! Er ist kein Etwas, keine Nahrungsergänzung, sondern von Ewigkeit zu Ewigkeit das Brot des Lebens.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 1391

Bewertungen
4,8 (18 Bewertungen)
15
3
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Charles H. Spurgeon

Bibellese

am Morgen und am Abend

Charles H. Spurgeon

Bibellese am Morgen und am Abend

© 2012 Lichtzeichen Verlag GmbH, Lage

ISBN: 9783869549958

Bestell-Nr.: 548995

E-Book Erstellung: LICHTZEICHEN Medien www.lichtzeichen-medien.com

Vorwort

„Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden. Und Jesus antwortete und sprach: Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht“ (Matthäus 4,4).

Mit diesem Schriftzeugnis hat Jesus den Teufel in die Wüste gejagt. Viele Menschen sind auf Brot bedacht und würden wohl jeden zum Retter der Welt erheben, der Steine zu Brot machen könnte. Indem sie aber allein nach irdischen Dingen trachten, lassen sie ihren inneren Menschen hungern und sterben. Einzig und allein das Brot des Lebens, das Wort des lebendigen Gottes, kann unserer Seele helfen.

Diese Morgen- und Abendandachten stammen vom Londoner Prediger Charles Haddon Spurgeon Durch Gottes Gnade war Spurgeon der „Fürst unter den Predigern“ und verschied, selig in seinem Herrn und Heiland, zu Menton in Frankreich am 31. Januar 1892. Es wird berichtet, dass die sonntäglichen Besucher seiner Gottesdienste nicht nach Hunderten, sondern nach Tausenden gezählt wurden. Millionen lasen und lesen bis heute seine Schriften, die in viele Sprachen übersetzt sind.

Bei der redaktionellen Überarbeitung wurden Begrifflichkeiten dem heutigen Sprachgebrauch angenähert, ohne dabei grundlegend den Sprachstil des Autors zu verändern. Und das ist die Eigenart seiner Andachten: Sie stellen jeden einzelnen Gläubigen ganz persönlich vor des HERRN Angesicht. Der HERR ist es, der hier den Leser allein anspricht und ihn Seine Güte und Seinen Ernst, Seine Wahrheit und Seine Gnade erkennen und in tiefstem Herzen fühlen lässt. Diese Andachten wollen nicht die Heilige Schrift verdrängen, sondern tiefer in Gottes Wort hineinführen. Sie sind eine Handreichung für Glückliche und Unglückliche, die zum täglichen Umgang mit Gottes Wort ermutigt werden sollen. Der HERR soll täglich der Erste und der Letzte sein. Für dieses Andachtsbuch sei Ihm Lob und Dank gesagt! Wer es im rechten Sinn gebraucht, wird es lieb gewinnen und weiter empfehlen.

1. Januar morgens

„Und das Manna hörte auf des andern Tages, da sie des Landes Getreide aßen, dass die Kinder Israel kein Manna mehr hatten, sondern aßen vom Getreide des Landes Kanaan in demselben Jahr.“ Josua 5,12

Israels Irrfahrten durch die Wüste hatten ein Ende und das Land der Verheißung war endlich erreicht. Das unstete Lagerleben, die feurigen Schlangen, die feindlichen Horden der Amalekiter, die Schrecken der Wüste, das alles hatte nun aufgehört. Die Kinder Israels kamen in das Land, wo Milch und Honig flossen und aßen vom Getreide des Landes. O, lieber Leser, vielleicht mag es dir oder mir noch dieses Jahr auch so ergehen. Ach, wie wunderbar wäre doch das! Wenn der Glaube recht lebendig dieses Ziel im Auge behält, so ist es ein Brunnen des reinsten Glücks. Bei Jesus weilen in einer Ruhe, die noch vorhanden ist im Volke Gottes. Ja, wahrlich, das ist eine köstliche Erwartung. Und solche Herrlichkeit recht bald genießen zu dürfen, ist eine doppelt köstliche Hoffnung. Der Unglaube schreckt vor dem Jordanstrom zurück, dessen Fluten zwischen uns und dem gelobten Land dahinwogen. Wir aber wollen unerschütterlich an der Überzeugung festhalten, dass wir schon mehr Prüfungen überstanden haben, als das Schlimmste, was der Tod uns antun kann, wert ist. Verbannen wir jeden Gedanken der Furcht und freuen uns mit überschwänglicher Freude in der Erwartung, dass wir im heute beginnenden Jahr schon könnten „beim Herrn sein allezeit“!

Etliche von der Schar der Streiter werden dieses Jahr hier noch zurückbleiben, um für ihren Herrn zu wirken. Und wenn uns dieses Los zufallen sollte, so bleibt deswegen unser Neujahrspruch nicht minder wahr: „Wir, die wir glauben, gehen in die Ruhe.“ Der Heilige Geist ist das Pfand unseres Erbteils, „die Hoffnung der Herrlichkeit“. Jene haben eine sichere Wohnung in der himmlischen Heimat und uns bewahrt der Herr Jesus Christus hier. Dort triumphieren sie über ihre Feinde und hier sind auch wir Überwinder. Die Heiligen im Himmel genießen Gemeinschaft mit dem Herrn und wir nicht minder. Sie ruhen in Seiner Liebe und wir haben völligen Frieden in Ihm. Sie verkündigen lobpreisend Seinen Ruhm und so dürfen auch wir Ihn verherrlichen. Darum wollen wir dieses Jahr himmlische Früchte auf dem irdischen Acker einsammeln, wo Glaube und Hoffnung die Wüste zu einem Garten Gottes umwandeln. Welch eine Gnade, wenn wir vom Heiland leben dürfen und schon in diesem Jahr von der Ernte des Landes Kanaan essen!

1. Januar abends

„Zieh mich dir nach, so laufen wir. Der König führte mich in seine Kammern. Wir freuen uns und sind fröhlich über dir; wir gedenken an deine Liebe mehr denn an den Wein. Die Frommen lieben dich.“ Hohelied 1,4

„Wir freuen uns und sind fröhlich über dir“! Nicht für die Trauerklänge der Posaune, sondern für die lieblichen Harfentöne der Freude, für die laut schallenden Zimbeln des Jubels, wollen wir die Pforten eines neuen Jahres weit auftun. „Kommet herzu, lasset uns dem Herrn frohlocken und jauchzen, dem Hort unseres Heils; lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen und mit Psalmen Ihm jauchzen“ (Ps 95,1). Wir, die Berufenen, Gläubigen und Auserwählten lassen alle unsere Sorgen hinter uns zurück. Und „im Namen unseres Gottes erheben wir das Banner“ (Ps 20,6). Andere mögen klagen und jammern wegen ihrer Sorgen, wir aber legen den heilkräftigen, versüßenden Baum in die bitteren Wasser des Marasumpfes (Lagerplatz der Israeliten nach dem Durchzug durch das Rote Meer) und loben den Herrn mit Freuden. Ewiger, Heiliger Geist, wahrhaftiger Tröster, der du in uns wie in einem Tempel wohnst, nie wollen wir aufhören, den Namen Jesu zu loben und zu preisen.

„Wir“ wollen, das ist unser fester Entschluss, dass Jesus die Krone unserer Herzensfreude empfange. Wir wollen unserem Bräutigam nicht Unehre antun, indem wir vor Seinem Angesicht trauern. Wir sind berufen zu himmlischen Sängern. So wollen wir die himmlischen Dankchöre fleißig einüben, ehe wir sie in den Hallen des neuen Jerusalems erschallen lassen. „Wir freuen uns und sind fröhlich“: zwei Wörter von gleichem Inhalt, doppelte Freude, Wonne über Wonne. Was hindert daran, dass wir uns nicht jetzt schon im Herrn freuen alle Wege? Ist nicht der Herr schon hier Seinen Begnadigten „Narde und Safran, Kalmus und Zimt“ (Hohelied 4,14) und andere kostbare Gewürze? Welch bessere Würze würde ihnen der Himmel selbst bieten? „Wir freuen uns und sind fröhlich über Dir“. Dies letzte Wort ist das Gericht in der Schüssel, der Kern in der Schale, der Geist in der Schrift. Welche Himmelsgüter sind in Jesu vereinigt! Welche Ströme unendlichen Segens haben ihre Quelle in Ihm und empfangen jeden Tropfen ihrer Fülle aus Ihm. Weil Du, Herr Jesus, Teil deines Volkes bist, erquicke uns in diesem Jahr mit dem Gefühl Deiner Gnadenfülle, dass wir vom ersten bis zum letzten Tag uns freuen und fröhlich sind über Dir! Der erste Monat eröffne den Jahresreigen mit Freude im Herrn, der letzte schließe mit Fröhlichkeit in Jesus!

2. Januar morgens

„Haltet an am Gebet und wachet in demselben mit Danksagung…“ Kolosser 4,2

Es ist merkwürdig, dass in der Heiligen Schrift so viel vom Gebet die Rede ist. Sie hält uns entweder Beispiele vor, muntert zum Beten auf oder gibt wunderbare Verheißungen. Kaum wenden wir die ersten Blätter der Bibel um, so lesen wir schon: „Zu derselbigen Zeit fing man an zu predigen von des Herrn Namen“ (1. Mose 4,26b). Wenn wir ans Ende des Buches gelangen, trifft das „Amen“ (Offenbarung 22,20b) als eindringliche Bitte unser Ohr. Dazwischen begegnen wir einer Fülle von Beispielen: Hier ringt Jakob mit Gott bis zum Anbruch der Morgenröte; dort fällt Daniel dreimal am Tag auf seine Knie, betet, lobt und dankt; und David schreit aus der Tiefe seines Herzens zu Gott. Auf dem Berg sehen wir Elia, im Kerker Paulus und Silas. Es sind eine Menge Ermahnungen und Aufforderungen vorhanden und unzählige Verheißungen. Das zeigt uns, wie ganz besonders wichtig und notwendig das Gebet ist! Wir dürfen uns sicher darauf verlassen, dass alles, was Gott in Seinem Heiligen Wort so besonders betont, in unserem Leben eine vorzügliche Stelle einnehmen soll. Das ist Seine Gnadenabsicht. Hat er viel vom Gebet gesprochen, so ist es deshalb geschehen, weil wir das Gebet ganz besonders nötig haben. So tief gehen unsere Bedürfnisse, dass wir nicht aufhören dürfen mit Bitten und Flehen bis wir zum Himmel eingehen. Fehlt dir gar nichts, so fürchte ich, kennst du deine Armut nicht. Weißt du von keinem Gnadengeschenk, das du dir gern von Gott erbitten möchtest? Dann möchte doch des Herrn Gnade dir dein Elend offenbar machen! Eine Seele ohne Gebet ist eine Seele ohne Heiland. Das Gebet ist das Lallen des gläubigen Kindes, der Siegesruf des ringenden Glaubens, der Schwanengesang des sterbenden Heiligen, der in seinem Jesus entschläft. Das Gebet ist Atem, Losungswort, Trost, Kraft und Ehre des Christen. Wenn du ein Kind Gottes bist, so treibt es dich, das Antlitz deines Vaters zu suchen; es treibt dich in Seine Liebesarme. O bitte doch, dass du dieses Jahr heilig, demütig, hingebungsvoll und geduldig sein möchtest. Schließe dich in der Tiefe deines Herzens noch enger an deinen Herrn und Heiland und lass die Liebe Sein Banner über dir sein. Bitte, dass du anderen zum Vorbild und zum Segen werden möchtest und mehr und mehr nur zur Verherrlichung deines Heilandes lebst. Die Losung diese Jahres sei für dich: „Haltet an am Gebet.“

2. Januar abends

„Lass die Inseln vor mir schweigen und die Völker sich stärken! Lass sie herzutreten und nun reden; lasst uns miteinander rechten!“ Jesaja 41,1

Alles Irdische bedarf der Stärkung und Erneuerung der Kräfte. Kein Geschöpf hat den Grund seines Fortbestehens in sich selber. „Du machst neu die Gestalt der Erde“ (Ps 104,30), ruft der Psalmist aus. Auch die Bäume, die weder mit Sorgen noch mit Arbeit ihr Leben zermürben, müssen vom Tau des Himmels trinken und aus den verborgenen Schätzen der Tiefe ihre Nahrung aufsaugen. Die Zedern des Libanons, die Gott gepflanzt hat, leben nur fort, weil sie Tag für Tag mit neuen Säften aus dem Schoß der Erde genährt werden. So kann auch das menschliche Leben nur durch göttliche Stärkung erhalten werden. Ebenso wie man die verbrauchten Kräfte des Leibes durch Essen und Trinken immer und immer wieder ersetzen muss, so müssen wir die Kräfte unseres Geistes und unserer Seele stets kräftig erhalten durch Nahrung aus dem Wort Gottes, durch die trostreiche Predigt des Evangeliums oder durch die belebende Speise des heiligen Abendmahls. Unser Seelenzustand leidet bald Not, wenn die Gnadenmittel vernachlässigt werden! Wie siechen manche Kinder Gottes so armselig dahin, weil sie lässig sind im Gebrauch des Wortes Gottes und des stillen Gebets im Kämmerlein! Wenn unser Glaube ohne Gott leben kann, dann stammt er nicht aus Gott; dann ist er nur ein Traum. Denn wenn er aus Gott geboren ist, so sehnt er sich nach dem Herrn, wie die Blumen nach dem Tau. Ohne beständige Erneuerung sind wir nicht vorbereitet auf die beständigen Anfechtungen der Hölle, oder auf die schweren Heimsuchungen des Himmels, oder selbst auf die inneren Kämpfe. Wenn sich der Orkan erhebt, dann wehe dem Baum, der sich nicht am neuen Saft gekräftigt und der nicht den Fels mit all seinen Wurzeln umschlungen hat. Wenn der Sturm tobt, dann wehe den Schiffsleuten, die ihren Mast nicht befestigt, ihren Anker nicht ausgeworfen und den sicheren Hafen nicht gesucht haben. Wenn wir das Gute hungern lassen, dann wuchert sicher das Böse in uns und sucht uns im verzweifelten Kampf zu überwinden. Und wer weiß, welche furchtbare Verzweiflung und schreckliche Ungnade uns dann überfällt. So wollen wir uns also in demütiger Bitte dem Fußschemel der göttlichen Gnade nahen, auf dass sich die Verheißung an uns erfülle: „Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft“ (Jesaja 40,31a).

3. Januar morgens

„So spricht der HERR: Ich habe dich erhört zur gnädigen Zeit und habe dir am Tage des Heils geholfen und habe dich behütet und zum Bund unter das Volk gestellt, dass du das Land aufrichtest und die verstörten Erbe austeilest.“ Jesaja 49,8

Der Herr Jesus Christus selbst ist Summe und Inhalt des Bundes. Und als Bundesgabe ist Er Erbe und Eigentum jedes Gläubigen. Du gläubige Seele, vermagst du es zu schätzen, was du in Christus alles empfangen hast? „In Ihm wohnet die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig“ (Kolosser 2,9). Betrachte das Wort „Gott“ und Seine Unermesslichkeit und dann betrachte, was es heißt: „Vollkommener Mensch“, und welche Schönheit dieser Ausdruck birgt. Denn alles, was Christus als Gott und als Mensch je hatte oder noch hat und haben wird, ist dein Eigen, dein Eigen aus reiner freier Gnade, dir zugesprochen zum völligen, ewigen Eigentum. Unser hochgelobter Herr Jesus ist als Gott allwissend, allgegenwärtig, allmächtig. Ist es nicht ein großer Trost für dich, dass du nun weißt, dass alle diese großen und herrlichen Eigenschaften dir gehören? Besitzt Er Macht? Siehe, diese Macht ist dein und trägt und stärkt dich, dass du deine Feinde überwinden und dass du bestehen kannst bis ans Ende. Ist Er die Liebe? Ja, es ist kein einziger Tropfen Liebe in Seinem Herzen, der nicht dir gehört. Versenke dich nur ganz ins endlose Meer Seiner Liebe und du darfst sagen: „Sie ist ganz mein.“ Ist Er gerecht? Welch ein Ernst drängt sich in diesem Wort zusammen und doch ist auch Seine Gerechtigkeit dein Eigentum, wenn du dich nach Seiner Gerechtigkeit hältst. Er bürgt dafür, dass alle Verheißungen des Gnadenbundes unfehlbar in Erfüllung gehen. Und ebenso ist alles, was Er als vollkommener Mensch hat, dein eigen. Weil Er ein vollkommener Mensch war, ruhte des Vaters Wohlgefallen auf Ihm. Der Höchste hat Ihn mit Freuden auf- und angenommen. Liebe gläubige Seele, Gott hat in Christus dich selber angenommen. Weißt du nicht, dass die Liebe, mit der der Vater den vollkommenen Menschen Jesus umfasst, schon jetzt auch dich überströmt? Denn alles, was der Heiland getan hat, ist dein! Jene vollkommene Gerechtigkeit hat der Herr Jesus erwirkt durch Seinen reinen, makellosen Wandel. Damit hat er das Gesetz erfüllt und herrlich gemacht. Seine Gerechtigkeit ist dein Eigen und wird dir zugerechnet. Christus ist Inhalt und Summe des Bundes. „Gott mit uns! Jesus! Ursprung aller Dinge! Lamm! Du bist würdig, dass man Dich besingt! Jauchzt Ihm, ihr Himmel und Erde, höre des Mittlers Ehre!“

3. Januar abends

„... wie geschrieben steht in dem Buch der Reden Jesaja‘s, des Propheten, der da sagt: ‚Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet den Weg des HERRN und macht seine Steige richtig‘!“ Lukas 3,4

Die Stimme in der Wüste bestimmte einen Weg für den Herrn, einen bereiteten Weg, einen in der Wüste bereiteten Weg. Ich möchte gern der Aufforderung meines Herrn nachkommen und Ihm eine Bahn bereiten in mein Herz. Einen Weg, der durch die Wirkungen der Gnade zubereitet ist, auf dass er die Wüste meines natürlichen Wesens zugänglich mache. Die vier auf unsere Schriftstelle unmittelbar folgenden Bilder verlangen deshalb unsere ganze Aufmerksamkeit. „Alle Täler sollen erhöht werden.“ (Jesaja 40,4). Alle Gedanken, wodurch Gott verachtet und geschmäht wird, müssen wir loslassen. Zaghaftigkeit und Zweifel müssen wir verbannen. Von allen selbstsüchtigen und weltlichen Lüsten müssen wir Abschied nehmen. Durch alle diese Tiefen und Täler muss eine herrliche Gnadenstraße erbaut werden. „Alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden.“ Die eitle Selbstgenügsamkeit und die prahlerische Selbstgerechtigkeit des Geschöpfes muss abgetragen werden, damit für den König aller Könige eine ebene Straße entstehen kann. Denn der Herr hat Acht auf die Demütigen und geht ein zu denen, die ein geängstigtes und zerschlagenes Herz haben. „Was krumm ist, soll gerade werden.“ (Vers 5). Das wankende und schwankende Herz bedarf einer geraden Straße, die entschieden und bestimmt zu Gott und zu einem gottgefälligen Wandel führt. Unentschiedene Menschen will Gott, der Wahrhaftige, weder kennen noch anerkennen. Meine Seele, habe Acht darauf, dass du in allen Dingen ehrlich und wahrhaftig bist vor dem Angesicht Gottes, der Herzen und Nieren prüft. „Was uneben ist, soll ebener Weg werden.“ Steine des Anstoßes und Felsen der Ärgernis, die uns die Sünde in den Weg legt, müssen weggeschafft, die Dornen und Disteln der Empörung gegen die göttliche Ordnung ausgerottet werden. Ach, dass doch noch an diesem Abend der Herr in meinem Herzen einen Weg für Seine Gnade bereitet findet, damit er im Triumph durch die fernsten Grenzen meiner Seele einziehen kann!

4. Januar morgens

„Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unsers HERRN und Heilandes Jesu Christi. Dem sei Ehre nun und zu ewigen Zeiten! Amen.“ 2. Petrus 3,18

Wachse in der Gnade – nicht nur in einer einzelnen Gnade, sondern in aller Gnade. Wachse in der Grund-Gnade, dem Glauben. Vertraue, teure Seele, fester als bisher auf die Verheißungen! Dein Glaube werde größer, beständiger, einfältiger, kindlicher. Und so wachse auch in der Liebe. Bitte, dass deine Liebe umfassender, inniger und tätiger werde, dass sie alle deine Werke, Worte und Gedanken durchdringe. Wachse auch in der Demut! Suche recht niedrig zu werden und erkenne mehr und mehr deine Dürftigkeit und dass du so gar nichts bist. Und wie du dich fest in die Demut einwurzelst, so suche auch nach oben zu wachsen. Schwinge dich im Gebet höher empor zu Gott und ringe nach inniger Gemeinschaft mit Jesus, als dem Bräutigam deiner Seele. Gott und der Heilige Geist mögen dir auch Gnade schenken, zu „wachsen in der Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes.“ (2. Petrus 3,18). Wer nicht wächst in der Erkenntnis Jesu, verschmäht das Heil. Ihn erkennen, ist „ewiges Leben“ und in Seiner Erkenntnis zunehmen, ist Wachstum in der Glückseligkeit. Wer kein Verlangen nach größerer Erkenntnis Christi fühlt, weiß noch nichts von Ihm. Wer einmal von diesem Wein gekostet hat, dürstet immer mehr danach. Wenn ihr die Liebe Jesu einmal kennt, dann verlangt eure Seele nach volleren Zügen Seiner Liebe, „gleichwie der Hirsch schreiet nach frischem Wasser“ (Psalm 42,2). Wenn ihr euch nicht danach sehnt, Ihn inniger zu lieben und zu kennen, dann liebt ihr ihn gar nicht. Denn die Liebe schreit beständig: „Komm, o komm!“ – Fern von Christus sein ist die Hölle; aber die Gnadengegenwart Jesu ist der Himmel. Darum gib dich nicht zufrieden, wenn du nicht zunimmst in der Erkenntnis Jesu. Suche ihn näher kennen zu lernen in Seiner göttlichen Herrlichkeit, in Seiner menschlichen Natur, in dem, was Er vollbracht hat, in Seinem Tod, in Seiner Auferstehung, in Seinem stellvertretenden Hohepriesteramt und in Seiner herrlichen Zukunft als König Seines Reiches. Bleibe am Fuß des Kreuzes und forsche im Geheimnis Seiner Wunden. Wachstum in der Liebe zu Jesus und ein vollkommeneres Verständnis Seiner Liebe zu uns sind die sichersten Zeichen vom Wachstum in der Gnade.

4. Januar abends

„Aber wiewohl Joseph seine Brüder kannte, kannten sie ihn doch nicht.“ 1. Mose 42,8

Heute Morgen stiegen unsere Wünsche zu Gott empor, damit wir in der Erkenntnis unseres Herrn Jesus wachsen mögen. Deshalb mag es heute Abend gut passen, ein verwandtes Bild zu betrachten, nämlich, wie unser „himmlischer Joseph“ uns erkennt. Das war, Gott sei Dank, schon lange der Fall, ehe wir auch nur die geringste Ahnung von Ihm hatten. „Seine Augen sahen mich, da ich noch unbereitet war, und waren alle Tage auf sein Buch geschrieben, die noch werden sollten, und derselben keiner da war“ (Psalm 139,16). Ehe wir in der Welt waren, hatten wir bereits eine Stätte in Seinem Herzen. Als wir noch Seine Feinde waren, erkannte er uns, unser Elend, unsere Krankheit und unser Verderben. Als wir bitterlich weinten in verzweifelter Reue und in Ihm nichts weiter sahen als unseren strengsten Richter und Rächer, da betrachtete Er uns als Seine vielgeliebten Brüder und Sein Herz brannte für uns. In einem Lied von Philipp Spitta (1843) heißt es: „Es kennt der Herr die Seinen“. Diese Wahrheit gilt für alle verlorenen Söhne, die Schweine hüten, wie für alle Kinder, die mit Ihm zu Tisch sitzen. Aber wir erkannten unseren königlichen Bruder nicht, und aus dieser Unkenntnis erwuchs ein Heer von himmelschreienden Sünden. Wir wandten unser Herz von Ihm ab und gestatteten Ihm keinen Zugang zu unserem Herzen. Wir waren misstrauisch Ihm gegenüber und schenkten Seinen Worten keinen Glauben. Wir empörten uns gegen Ihn und verweigerten Ihm unsere Liebe. Die Sonne der Gerechtigkeit schien, aber wir konnten sie nicht sehen. Der Himmel stieg zur Erde herab, aber die Erde begriff es nicht. Gott sei gelobt, diese Tage sind für uns vorüber! Dennoch ist das, was wir von Jesus wissen, so winzig und gering im Vergleich zu dem, was der Herr Jesus von uns weiß. Wir haben erst angefangen, Ihn kennen zu lernen, Er aber kennt uns durch und durch. Es ist ein Segen, dass es bei Ihm nicht am Erkennen fehlt, denn sonst stünde es schlimm um uns. Er spricht zu uns nicht: „Ich habe euch nie erkannt“, sondern Er bekennt unsere Namen am Tag Seiner Wiederkunft. Bis dahin will er sich uns offenbaren, wie er sich der Welt nicht offenbart.

5. Januar morgens

„Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis.“ 1. Mose 1,4

Licht ist eine herrliche Gottesgabe und sie muss es auch sein, weil sie aus dem gütigen „es werde“ (Vers 3) Seiner Liebe entsprang. Wir, die wir es genießen dürfen, sollten nur dankbarer dafür sein und in demselben und durch dasselbe Gott mehr erkennen. Das leibliche Licht, spricht Salomo, ist lieblich; aber das Licht des Evangeliums ist unendlich köstlicher, denn es offenbart göttliche und ewige Dinge und dient unserer unsterblichen Natur. Wenn der Heilige Geist uns geistliches Licht schenkt und uns die Augen öffnet, dass wir die Herrlichkeit Gottes im Angesicht des Herrn Jesus schauen, dann erkennen wir die Sünde in ihren wahren Farben. Wir erfahren, wie es in Wahrheit um uns steht. Wir sehen den allerheiligsten Gott, so wie er sich offenbart, den Heilsplan, den er verkündigen lässt und die zukünftige Welt, wie die Heilige Schrift sie schildert. Das geistliche Licht hat mancherlei Strahlen und Regenbogenfarben, aber sie sind alle gut, sei es nun Erkenntnis, Freude, Heiligung oder Leben. Wenn nun schon das Licht, das wir empfangen, gut ist, wie muss erst das himmlische Licht sein und wie herrlich muss der Ort seiner Offenbarung sein! O Herr, da Dein Licht so gut ist, schenke uns noch mehr Licht, schenke uns vor allem Dich selbst, das wahre Licht! Sobald etwas Gutes in der Welt zum Vorschein kommt, wird eine Scheidung nötig. Denn welche Gemeinsamkeit hat das Licht mit der Finsternis? Gott hat sie geschieden und wir wollen sie nicht vermengen. Die Kinder des Lichts dürfen keine Gemeinschaft haben mit den Werken, Lehren und Lügen der Finsternis. Die Kinder des Tages sollen nüchtern, ehrbar und wacker sein im Werk für ihren Herrn und denen die Werke der Finsternis überlassen, die darin ewig bleiben müssen. Die Gemeinde der Gläubigen soll durch Zucht das Licht von der Finsternis scheiden und ebenso müssen wir uns heilig halten von der Beschmutzung durch die Welt. Im Urteil, im Wandel, im Hören, im Lehren und im Umgang müssen wir einen Unterschied machen zwischen dem Guten und dem Bösen, und die große Scheidung festhalten, die der Herr bei Seinem ersten Tagwerk aufgerichtet hat. O Herr Jesus, sei Du unser Licht den ganzen heutigen Tag, denn Dein Licht ist das wahre Licht für uns Menschen!

5. Januar abends (Weiterführung vom Morgen)

„Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis.“ 1. Mose 1,4

Heute Morgen haben wir betrachtet, wie das Licht gut war und wie Gott das Licht von der Finsternis trennte. Nun richten wir unsere Aufmerksamkeit auf den besonderen Blick, den Gott für das Licht hat. „Gott sah das Licht.“ Er sah es mit Wohlgefallen, er ruhte darauf mit Blicken der Glückseligkeit. Er sah, „dass es gut war“. Wenn dir der Herr Licht geschenkt hat, liebe Seele, dann schaut er mit ganz besonderer Intensivität auf dieses Licht. Denn es geht Ihm nicht allein darum, dass es Sein Werk ist, sondern weil dieses Licht Ihm ähnlich ist, denn: „Er ist das Licht“. Es ist köstlich für den Gläubigen, wenn er weiß, dass Gottes Auge mit zarter Sorgfalt über dem Werk der Gnade wacht, das Er begonnen hat. Nie verliert Er diesen Schatz aus den Augen, den Er in unseren irdischen Gefäßen niedergelegt hat. Manchmal können wir das Licht nicht sehen, aber Gott sieht das Licht allezeit und das ist viel besser, als wenn wir es sehen. Es ist tröstlich für mich, wenn ich weiß, ich gehöre mit zum Volk Gottes. Aber, ob ich es weiß oder nicht, wenn es nur der Herr weiß, so ist es gut für mich und ich bin wohl geborgen. Das ist die Hauptsache: „Der Herr kennt die Seinen.“ Du kannst vielleicht über die angeborenen Erbsünden seufzen und stöhnen und über deine Verfinsterung trauern. Dennoch sieht der Herr „Licht“ in deinem Herzen, denn Er hat es hineingepflanzt. Auch wenn du tief ins Zagen und Zweifeln gerätst. Sobald nur deine Seele irgendein schwaches Verlangen nach Christus hat und wenn du an dem festhalten willst, was Er für dich vollbracht hat, dann sieht Gott „das Licht“. Und Er sieht es nicht nur, sondern Er behütet es auch in dir. „Ich, der Herr, behüte ihn…, ich will ihn Tag und Nacht behüten“ (Jesaja 27,3). Das ist ein köstlicher Gedanke für alle, die trotz aller Achtsamkeit selbst erfahren müssen, wie sie so ganz und gar nicht im Stande sind, sich zu bewahren. Das Licht, das durch Seine Gnade bewahrt wird, strahlt eines Tages im vollen Glanz der Mittagsonne auf, in himmlischer Herrlichkeit. Das innere Licht ist der Anbruch des ewigen Tages.

6. Januar morgens

„Alle Sorge werfet auf ihn; denn er sorgt für euch.“ 1. Petrus 5,7

Es ist unbeschreiblich wunderbar, dass wir uns unserer Sorgen in dem Gefühl entledigen können: „Er sorgt für mich.“ Lieber Christ! Schädige deine Jüngerschaft in Christus nicht durch Sorgen und Grämen, sondern wirf dein Anliegen auf deinen Herrn. Du wankst unter der schweren Last, die dein Vater nicht einmal spüren wird. Was dir wie ein zermalmendes Gewicht vorkommt, ist für Ihn kaum wie ein Staubkorn, das in der Waage bleibt. Es ist nichts so köstlicher, als still Gott zu vertrauen und auf Ihn zu schauen. Du Kind des Leidens, sei geduldig! Gott hat dich in Seiner Weltregierung nicht übersehen. Der die Sperlinge ernährt, gibt auch dir, was du brauchst. Brüte nicht in zweifelnden und verzweifelnden Gedanken über dein Schicksal. Hoffe, ja hoffe zuversichtlich! Umgürte dich mit den Waffen des Glaubens gegen eine Sturmflut von Trübsal, so wird deine Glaubenszuversicht allem Jammer ein Ende setzen. Es ist einer, der für dich sorgt. Sein Auge ruht liebend auf dir, Sein Herz schlägt voll Mitleid bei deinem Schmerz und Seine allmächtige Hand bringt dir die ersehnte Hilfe entgegen. Die schwärzeste Wolke wird in Regengüsse der Gnade zerrinnen. Die dunkelste Nacht weicht dem hellen Morgen. Wenn du Ihm angehörst, so wird Er deine Wunden verbinden und dein zerbrochenes Herz heilen. Zweifle wegen deiner Sorgen nicht an Seiner Gnade, sondern glaube, dass Er dich in den Zeiten der Trübsal ebenso lieb hat, wie in den Tagen tiefen Glücks. Was für ein heiteres und ruhiges Leben könnest du führen, wenn du dich dem allmächtigen Gott vertrauensvoll hingeben würdest. Mit einer handvoll Mehl im Topf und ein wenig Öl im Krug überstand Elia die Hungersnot und so wirst auch du es erfahren. Wenn Gott für dich sorgt, was brauchst du dich dann noch zu sorgen? Kannst du Ihm deine Seele anvertrauen, warum nicht auch deinen Leib? Er hat sich noch nie geweigert, dir deine Last abzunehmen, noch nie ist Er unter ihrem Gewicht wankend geworden. Mach ein Ende mit all deinem zaghaften Sorgen und befiehl all deine Anliegen Gott an, deinem Herrn. Er wird dir geben, was dein Herz wünscht. „Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des Herrn hoffen!“ (Klagelieder 3,26).

6. Januar abends

„Und die Hand des HERRN war über mir des Abends, ehe der Entronnene kam, und tat mir meinen Mund auf, bis er zu mir kam des Morgens; und tat mir meinen Mund auf, also dass ich nicht mehr schweigen musste.“ Hesekiel 33,22

Der Herr kann Seine Hand über uns halten zum Gericht, und dann gehört es sich, über die Ursache unserer Strafe nachzudenken, auf das Schlagen der Rute zu achten und auf den, der sie gebraucht. Ich bin nicht der Einzige, der in Zeiten der Dunkelheit solche Züchtigung erfährt. Lasst uns demütig solches annehmen und darauf ausgerichtet sein, was wir im Leben daraus lernen können. Aber des Herrn Hand kann auch noch in anderer Weise empfunden werden. Er kann unsere Seele stärken und unseren Geist emporheben zu dem, was ewig und unvergänglich ist. Das möchte ich erfahren, dass der Herr so mit mir umgeht. Das ist dann ein Gefühl, dass Gottes Gnade mir gegenwärtig ist, Sein Geist in mir wohnt und mich wie auf Adlers Fittichen zum Himmel emporträgt. In solchen Zeiten sind wir bis zum Rand mit geistlicher Freude erfüllt und vergessen alle irdischen Sorgen. Dient also dein Leib dem Herrn, so wirst du am Fuße des Sorgenberges ausharren und deinen Geist in der Anbetung zum Gipfel richten. Dann bist du in der Gegenwart des Herrn. Ich sehne mich nach solcher Gemeinschaft mit Gott heute Abend! Der Herr weiß, wie sehr ich sie brauche. Die mir verliehenen Gnadengaben liegen brach, mein Versagen stürmt auf mich ein, mein Glaube ist schwach, meine Andacht kalt. Das ist Grund genug, dass mir der Herr Seine heilende Hand auflegen möchte. Seine Hand vermag die Hitze meiner brennenden Stirn zu kühlen und die Aufregung meines pochenden Herzens zu beruhigen. Seine herrliche Rechte, die das Wort geschaffen hat, kann auch meinen Geist erneuern. Die unermüdliche Hand, die die Erde trägt, ist stark genug, auch meinen Geist zu tragen. Die liebende Hand, die alle Heiligen umfasst, umfasst auch mich. Die gewaltige Hand, die den Feind zerschmettert, kann auch meine Sünden überwinden. Warum sollte nicht auch ich diese Hand heute Abend spüren? Lasst uns zu Gott flehen mit der großen Bitte, glauben zu können, dass die Hände Jesu um unserer Versöhnung Willen durchbohrt worden sind. Bitten wir Gott, diese Hände fühlen zu können, die den Propheten Daniel anrührten und ihn aufrichteten, wodurch er das Gesicht Gottes ertragen konnte (Daniel 8,17ff.).

7. Januar morgens

„Denn Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn.“ Philipper 1,21

Nicht von Anfang an lebt der Gläubige ein Leben aus Christus. Ein solches Leben beginnt erst, wenn der Heilige Geist ihm die Sünde aufdeckt und ihm durch die Wirkung der Gnade zeigt, wie der sterbende Heiland seine Schuld gesühnt hat. Mit dem Augenblick der neuen himmlischen Geburt fängt der Mensch an, in und mit Christus zu leben. Jesus ist denen, die da glauben, wie eine kostbare Perle, für die wir alles was wir haben freudig hingeben. Er hat unsere Liebe völlig gewonnen, so dass unser Herz ganz allein nur für Ihn lebt. Zu Seiner Ehre wollen wir leben. Um Seines Evangeliums willen gehen wir willig in den Tod. Er ist der Maßstab unseres Wandels, das erhabene Vorbild, nach dem wir unseren inneren Menschen vervollkommnen lassen. Die Worte des Apostels Paulus sagen weit mehr, als die meisten Menschen ahnen. Sie bezeugen: Zweck und Ziel seines Lebens war Christus. Ja, noch mehr: Jesus war für ihn das Leben selbst. Ein Heiliger aus der ersten christlichen Zeit drückt das so aus: „Er aß und trank und schlief ein ewiges Leben. Jesus war geradezu sein Odem, die Seele seiner Seele, das Herz seines Herzens, das Leben seines Lebens.“ – Kannst du sagen, dass dein Leben so weit reicht? Kannst du aufrichtig sagen, Christus sei dein Leben? Ist dir dein Beruf lieb um Jesu willen oder nur, um dich emporzuarbeiten und den deinen ein bequemes Dasein zu sichern? Fragst du dich: „Ist mein Hauptbeweggrund, es für Jesus zu tun?“ Für einen Christen ist er es. Er bezeugt, dass er nur für Christus lebt. Wie darf er dann noch für etwas anderes leben, ohne sich damit eines geistlichen Ehebruchs schuldig zu machen? Viele wollen nur für Christus leben. Wer aber darf behaupten, er habe so ganz für Christus gelebt wie der Apostel Paulus? Trotz allem ist Jesus Christus das wahre Leben eines Christen, seine Quelle und sein Weg, sein Zweck und sein Ziel. Herr, ich komme zu Dir. Bitte nimm mich an und lass mich in Dir und für Dich leben. Gebrauche mich nach Deinem Willen, Dir zum Dienst, im Leben und im Sterben. Mein Wahlspruch sei: „Zu beidem bereit.“

7. Januar abends

„Meine Schwester, liebe Braut, du bist ein verschlossener Garten, eine verschlossene Quelle, ein versiegelter Born.“ Hohelied 4,12

Achte auf die lieblichen Namen, mit denen der himmlische Salomo Seine Braut, die Gemeinde, in inniger Liebe anredet. „Meine Schwester“, mit mir verbunden durch das Band der Schöpfung, Empfindungen und Gefühle teilend. „Liebe Braut“, meine Liebste und Teuerste, mit mir vereinigt durch die zartesten Bande der Liebe. „Meine Schwester“, durch meine Menschwerdung, dadurch, dass ich Bein von deinem Bein und Fleisch von deinem Fleisch geworden bin. „Liebe Braut“, durch ewige Erwählung meine Braut, die ich mir vertraut habe in Gerechtigkeit. „Meine Schwester“, die ich je und je gekannt und über die ich gewacht habe von ihrer ersten Jugend an. „Liebe Braut“, auserwählt aus den Töchtern, umschlungen mit Armen der Liebe, und mir vertraut ewiglich. Siehe, wie wahr es ist, dass unser königlicher Verwandter sich unser nicht schämt, denn Er verweilt mit sichtbarer Wonne bei dieser doppelten Verwandtschaft mit uns. Mit doppeltem Ausdruck nennt Er uns Sein Eigen in dem Wörtchen „mein“ und „lieb“; wie wenn Christus mit besonderem Entzücken an dem Besitz Seiner Brautgemeinde hinge. „Seine Lust ist bei den Menschenkindern“, weil diese Menschenkinder Seine Auserwählten sind. Er ist gekommen, „zu suchen und selig zu machen, was verloren ist“ (Lukas 19,10), weil das, was verloren ist, Sein Eigentum war, lange bevor es sich und Ihm verloren gegangen war. Die Brautgemeinde ist das ausschließliche Eigentum ihres Herrn. Niemand sonst darf Anspruch auf sie erheben oder sich rühmen, ihre Liebe zu besitzen. O Jesus, es ist die große Freude Deiner Braut, dass es so ist! Jede dürstende Seele erquickt sich mit dem Trost, der aus diesem Brunnen reichlich quillt. Seele! Christus ist dir nahe durch Bande der Verwandtschaft. Christus ist dir teuer durch die Liebe der zärtlichsten Gemeinschaft, und du bist Ihm teuer. Siehe, Er fasst dich bei beiden Händen, mit Seiner Rechten und Linken, und spricht: „Meine Schwester, liebe Braut.“ Achte auf die beiden heiligen Bande, durch die dein Herr dich doppelt an sich fesselt und bezeugt, wie Er dich in Ewigkeit nicht von dir lassen kann noch will. Schiebe es nicht auf, die heiligen Flammen Seiner Liebe zu erwidern.

8. Januar morgens

„Und sollst’s heften an eine blaue Schnur vorn an den Hut, auf der Stirn Aarons, dass also Aaron trage die Missetat des Heiligen, das die Kinder Israel heiligen in allen Gaben ihrer Heiligung; und es soll allewege an seiner Stirn sein, dass er sie versöhne vor dem HERRN.“ 2. Mose 28,37-38

Was enthüllt sich uns in diesem Wort und was offenbart es unserem Blick? Es ist demütigend und herausfordernd zugleich, wenn wir jetzt einen Augenblick dabei verweilen und dieses düstere Bild betrachten: unsere Gottesdienste mit ihrem heuchlerischen, äußerlichen, lauen, ehrfurchtslosen, zerstreuten und gottvergessenen Schein. Was für ein Übermaß von Sündhaftigkeit stellt uns das vor Augen! Unsere Arbeit für die Sache des Herrn, in die sich Neid, Selbstsucht, Trägheit und Unglauben einnisten. Wie ist sie doch so voller Unreinheit! Und unser Gebet im Kämmerlein mit seiner Schläfrigkeit, Kälte, Nachlässigkeit, Gleichgültigkeit und Selbsttäuschung! Was für eine weite Wüste, was für ein dürres Land! Und wenn wir sorgfältiger nachsehen würden, dann könnten wir uns davon überzeugen, wie viel größer diese Entfremdung von Gott ist, als sie uns auf den ersten Blick vorkommt. Ein ernsthafter Freund schrieb an einen Bruder: „In meiner Gemeinde und leider auch in meinem Herzen sieht es aus wie im Garten eines Faulen. Und was noch schlimmer ist, ich entdecke oft, dass mein Verlangen nach einem besseren Zustand leider aus Hochmut, Eitelkeit und Arbeitsscheu entspringt. Ich betrachte, wie das Unkraut meinen gesamten Garten überwuchert und seufze ernsthaft darüber, dass es endlich ausgerottet werden möchte. Aber warum? Was erzeugt diesen Wunsch? Vielleicht würde ich dann gern darin umhergehen und zu mir selber sprechen: Wie ist dein Garten so schön in Ordnung! Das ist Hochmut. Oder ich möchte gern das Unkraut aus den Augen haben, damit es mein Nachbar nicht sieht. Das ist Eitelkeit. Oder ich möchte gern das Unkraut nicht mehr sehen, weil mich das fortwährende Ausreißen ermüdet. Das ist Arbeitsscheu. – So kann selbst unsere Sehnsucht nach der Heiligung mit unreinen Beweggründen beschmutzt sein. Unter dem wunderbasten grünen Rasen bergen sich schädliche Würmer. Wir brauchen nicht lange zu suchen und kommen ihnen auf die Spur. Wie köstlich ist nun der Gedanke, dass der Hohepriester die „Missetat des Heiligen“ trug. Und so erscheint der Herr Jesus, der unsere Sünden trägt, vor Seines Vaters Angesicht nicht mit unserer Unheiligkeit, sondern mit Seiner vollkommenen Heiligkeit. Was für eine Gnade, dass wir mit dem Auge des Glaubenden unseren großen Priester einmal schauen dürfen!

8. Januar abends

„Er küsse mich mit dem Kusse seines Mundes; denn deine Liebe ist lieblicher als Wein.“ Hohelied 1,2

Nichts bereitet dem Gläubigen so großen Jubel, wie die Gemeinschaft mit Christus. Daran hat er seine Freude, wie es andere an den Dingen dieses Lebens haben. Er kann fröhlich sein über beides: über Gottes Gaben und über Gottes Werke. Christus hat einen Wein, wie ihn kein Weinberg dieser Erde jemals getragen hat. Er hat ein Brot, wie es sämtliche Kornkammern Ägyptens nie hervorbringen könnten. Die Freuden der Erde sind im Vergleich mit Jesus, dem himmlischen Manna, nicht besser als ausgepresste Weintrauben, die die Schweine fressen. Wir sollten besser vom Leib Christi essen und vom Blut Christi trinken, als die irdischen Genüsse der ganzen Welt ersehnen. Was hat die Spreu mit dem Weizen zu schaffen? Wie könnte sich ein nachgemachter Edelstein mit einem echten Diamanten vergleichen? Was ist ein Traum gegen die herrliche Wirklichkeit? Was ist zeitlicher Glanz in seiner höchsten Entfaltung im Vergleich zur Herrlichkeit unseres Herrn Jesus in seiner tiefsten Erniedrigung?

Unsere höchsten, reinsten und beständigsten Freuden müssen am Baum des Lebens reifen, der mitten im Paradies Gottes steht. Alles irdische Glück ist vergänglich, weil es von der Erde stammt. Aber die Seligkeit der Gegenwart Christi ist wie Er selbst: himmlisch und unverwelklich. Wenn wir auf unsere Gemeinschaft mit Christus schauen, dann finden wir darin keine Seufzer der Leere und Öde. In Seinem Wein ist keine trübe Hefe. Die Freude am Herrn ist fest und dauerhaft. Der Name Jesus hat alle Zeiten überdauert und wird bis in Ewigkeit sein. Das ist die einzig wahre Glückseligkeit! Kein Wein dieser Welt kommt an Kraft, Trost, Belebung und Erquickung der Liebe Jesu gleich. So wollen wir heute Abend den vollen Becher dieser Liebe kosten.

9. Januar morgens

„… sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel machen will nach dieser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben; und sie sollen mein Volk sein, so will ich ihr Gott sein…“ Jeremia 31,33

Lieber Christ! Du möchtest gern glücklich sein und suchst etwas, was deine Sehnsucht befriedigt. Findest du es nicht? Das heutige Wort umfasst genau das, was du dir wünschst. Frage dich: Wenn du diese Verheißung annehmen kannst, musst du dann nicht mit David sagen: „Du schenkest mir voll ein, Du gibst mir, was mein Herz wünscht?“ Wenn das Wort „Ich bin dein Gott“ in Erfüllung geht, besitzt du dann nicht alles? Wer kann die Größe und Vielfalt unserer Wünsche ermessen? Der unerschöpfliche Reichtum Gottes überragt sie bei weitem. Ich frage dich: Bedarfst du außer Gott noch etwas? Ist nicht der Reichtum Seiner Gnade groß genug, um alle deine Bedürfnisse zu stillen? Gott ist der Schöpfer von allem und in allem. Und: Du bist ganz Sein Erbe! Keine Lobestöne der lieblichsten Harfen, kein Jubelgesang der süßesten Engelchöre klingt so herrlich wie Seine wundervolle Verheißung: „Ich will ihr Gott sein.“ In ihr liegt ein unergründliches Meer der Seligkeit. Wenn bei diesen Worten dein Auge nicht glänzt, wenn da dein Herz nicht vor Glück pocht, dann steht es gewiss um deine Seele nicht gut. Du brauchst mehr als nur gegenwärtiges Glück. „Ich will ihr Gott sein“, das ist das Meisterstück aller Verheißungen. Das gibt uns bereits hier unten einen Himmel und schafft uns einen Himmel in der Ewigkeit. Bleibe im Lichte deines Herrn, und lasse dein Herz ganz von Seiner Liebe verändern; um dann mit David sagen zu können (Psalm 63,6): „Meine Seele wird satt wie von Fett und Mark, und mit jauchzenden Lippen lobt dich mein Mund, wenn ich in den Nachtwachen über dich sinne.“ Genieße auch du das Mark und das Fett, das dieses Erbteil dir gewährt. Schwinge dein Leben hinauf zu diesem herrlichen Vorrecht und freue dich mit unaussprechlicher Freude.

9. Januar abends

„Dient dem HERRN mit Freuden; kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken!“ Psalm 100,2

Freude am Gottesdienst ist ein Zeichen der Gnade. Wer Gott mit trauriger Miene dient, weil er etwas tut, was Ihm nicht gefällt, dient Gott ganz und gar nicht. Er dient dem Herrn nur zum Schein. Es fehlt ihm das innere Leben. Unser Gott will keine Sklaven zum Dienst an Seinem Thron. Er ist der Herr der Liebe und will, dass sich Seine Diener in den Mantel der Freude kleiden. Die Engel dienen ihrem Herrn mit Lobpreis, nicht mit Seufzen und Stöhnen. Murren oder Grämen würde einen Ruf der Empörung unter ihren Heerscharen auslösen. Aller Gehorsam, der nicht freiwillig ist, ist Ungehorsam. Denn der Herr sieht das Herz an. Und wenn er sieht, dass wir Ihm aus Zwang dienen und nicht aus freier Liebe zu Ihm, dann verwirft er das Opfer unseres Gehorsams. Ein Gottesdienst, der mit Freuden geschieht, ist Herzensdienst und wahrer Gottesdienst. Wird einem Christen die freudige Bereitwilligkeit genommen, so wird ihm das Zeugnis geraubt, dass sein Gottesdienst aufrichtig und ernst sei. Wenn ein Mensch in den Kampf getrieben werden muss, dann ist er kein Vaterlandsfreund. Wer aber in den Kampf zieht mit flammenden Augen und freudigem Antlitz, mit dem Schlachtgesang im Munde: „Süß ist der Tod fürs Vaterland!“, der zeigt, dass er sein Vaterland von Herzen lieb hat. Freudigkeit gibt Kraft und Mut. In der Freude des Herrn sind wir stark. Sie hilft alle Schwierigkeiten überwinden, alle Hindernisse besiegen. Die Freude des Herrn ist für unsere Pflichterfüllung wie das Öl für die Räder eines Eisenbahnzuges. Ohne Öl wird die Achse bald heiß und es kommt zum Unfall. Wenn keine heilige Freude vorhanden ist, die unseren Geist ölt, dann werden wir in unserem Lauf bald gehemmt. Ein Mensch, der in seinem Gottesdienst fröhlich ist, zeigt, dass der Gehorsam sein Element ist. Er darf vor seinem Herrn jauchzen und singen. Lieber Christ, wir wollen die Frage ins Auge fassen: Dienst du denn mit Freuden? Wir wollen der Welt und den Leuten, die unseren Gottesdienst für Sklavendienst halten, zeigen, dass er unsere Freude und unser Glücksgefühl ist. Unsere Freudigkeit soll allen laut verkünden, dass wir einem guten Herrn dienen!

10. Januar morgens

„… hinfort ist mir beigelegt die Krone der Gerechtigkeit, welche mir der HERR an jenem Tage, der gerechte Richter, geben wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung liebhaben.“ 2. Timotheus 4,8

Hast du nicht schon oft gesagt: „Ich fürchte, ich komme nie in den Himmel“? Du Zweifelnder! Fürchte dich nicht! Alle Gotteskinder werden eingehen zur ewigen Glückseligkeit. Ich erinnere mich immer wieder gern an jene liebevolle Erzählung eines Sterbenden. Er sagte: „Ich gehe ohne Zagen heim, ich habe mich von allem losgemacht. Der Herr steht auf der Schwelle meiner Tür und ich bin bereit, Ihm zu folgen.“ – „Aber hast du keine Furcht“, erwiderte einer seiner Freunde, „dass du das erhoffte Erbteil doch nicht findest?“ – „O nein“ sprach er, „der Himmel besitzt eine Krone, die selbst der Engel Gabriel nicht tragen könnte. Sie passt nur auf mein Haupt. Und ein Thron ist dort oben bereit, den kein Apostel Paulus einnehmen kann, denn er ist für mich gemacht und ich werde darauf sitzen.“ – Was für eine Freudenzuversicht! Lieber Christ, dein Erbteil ist dir gesichert. Wenn du ein Gotteskind bist, kann es dir nicht verloren gehen. Es ist dein Eigen; so gewiss, als ob du es schon besäßest. Du armer Zweifler! Schau doch an das herrliche Erbe; es ist dein! Wenn du an den Herrn Jesus glaubst, wenn dir deine Sünden herzlich leid sind, wenn dein Herz erneuert ist, dann bist du ein Kind Gottes. Und bei Gott ist dir eine Wohnung bereitet, eine Krone wartet auf dich und eine besondere Harfe wird dir in die Hand gegeben. Kein anderer wird deinen Anteil bekommen. Dir bleibt das Erbe im Himmel aufbewahrt und bald wirst du es in Empfang nehmen. Denn in der ewigen Herrlichkeit gibt es keine leeren Throne, wenn einmal alle Auserwählten gesammelt werden.

10. Januar abends

„Und nachdem diese meine Haut zerschlagen ist, werde ich ohne mein Fleisch Gott sehen.“ Hiob 19,26

Achte auf die Hauptsache in der Glaubenszuversicht Hiobs: „Ich werde Gott sehen.“ Er spricht nicht: „Ich werde die Heiligen sehen“, „ich werde die Perlentore sehen“, „ich werde die Mauern von Jaspis schauen“ (Offenbarung 21, 18) oder „ich werde die goldenen Kronen bewundern“, sondern: „Ich werde Gott sehen.“ Das ist die Summe und der Inhalt des Himmels, das ist die freudige Hoffnung aller Gläubigen. Es ist ihr höchstes Glück, wenn sie Ihn schon jetzt durch den Glauben und in den Gnadengaben schauen. Sie betrachten Ihn gern im heiligen Abendmahl und im Gebet. Aber dort oben im Himmel erwartet sie ein offenes und unverhülltes Schauen. Und wenn sie Ihn sehen werden, wie er ist, dann werden sie Ihm vollkommen gleich sein. Was könnten wir noch Größeres wünschen, als Gott gleich zu sein? Gott schauen von Angesicht zu Angesicht! Was könnten wir noch Besseres verlangen? Manche übersetzen die Bibelstelle aus dem Urtext so: „Dennoch werde ich Gott in meinem Fleisch erblicken“ und finden einen Hinweis auf Christus, als das fleischgewordene ewige Wort und Seine herrliche Erscheinung am Jüngsten Tag. Wie dem auch sei, gewiss ist, dass Christus der Grund unseres glückerfüllten Schauens sein wird. Dies ist wohl nur eine einzige Quelle der Wonne, aber dieser Brunnen ist unerschöpflich. Alle Seine Eigenschaften nehmen unsere Bewunderung in Anspruch. Und da Er in jeder Hinsicht unendlich ist, brauchen wir nicht zu fürchten, dass sich unsere Freude erschöpfen wird. Seine Werke, Seine Gaben, Seine Liebe zu uns, Seine Herrlichkeit in all Seinem Vornehmen und Tun sind ein Fundament, das immer neue Lieder wachrüttelt. Die Erzväter hatten mit dem Schauen Gottes ihre ganz persönliche Erfahrung. „Meine Augen werden ihn schauen und kein Fremder“ (Vers 27). Betrachte die himmlische Seligkeit mit der Überzeugung von ihrer Wahrhaftigkeit. Bedenke, was sie für dich ist. Deine Augen werden den König in Seiner Schönheit sehen. Alle irdische Pracht verblasst und verdunkelt sich, wenn wir sie lange betrachten. Hier aber ist eine Herrlichkeit, die nie erbleicht, ein Glanz, der niemals erlischt: „Ich werde Gott sehen.“

11. Januar morgens

„Die aber auf dem Fels sind die: wenn sie es hören, nehmen sie das Wort mit Freuden an; und die haben nicht Wurzel; eine Zeitlang glauben sie, und zur Zeit der Anfechtung fallen sie ab.“ Lukas 8,13

Meine Seele, prüfe dich jetzt im Licht dieser Bibelstelle. Hast du das Wort mit Freuden angenommen? Ist dein Gemüt angeregt und hast du einen lebendigen Eindruck gewinnen können?

Bedenke dabei, dass es etwas anderes ist, mit den Ohren das Wort aufzunehmen als den Herrn Jesus selber ins Herz aufzunehmen. Ein lebhaftes, aber oberflächliches Gefühl ist oft mit innerer Herzenshärte verknüpft und ein starker Eindruck des Wortes ist nicht immer auch ein bleibender. Nach unserem Gleichnis vom Sämann fiel etliches Saatgut auf steiniges Land. Da es nicht viel Erde hatte, konnte der aufgehende Same mangels fruchtbaren Bodens nicht wurzeln. Der felsige Boden hinderte ihn und trieb ihn mächtig in die Höhe. Weil ihm aber die Wurzeln keine ausreichende Nahrung zuführen konnten, verwelkte er und verdorrte. Steht es etwa auch um mich so? Habe ich nach außen ein viel verheißendes Wachstum gezeigt, während mir das wahre innere Leben fehlte? Ein gutes Gedeihen verlangt Wachstum nach oben und gleichzeitig nach unten. Bin ich festgewurzelt in aufrichtiger Treue und Liebe zu meinem Heiland? Wenn mein Herz durch die Gnade nicht bewässert und befruchtet ist, so mag zwar der gute Same eine kurze Zeit grünen, aber zuletzt muss er absterben, weil er auf einem harten, ungebrochenen, ungeheiligten Herzen nicht gedeihen kann. Ach, ich will fliehen vor einer Frömmigkeit, die so schnell aufblüht, aber dann bald wieder verwelkt. Ich will die Kosten ganz überschlagen, wenn ich ein Jünger Jesu werde. Vor allem aber möchte ich die Kraft des Heiligen Geistes an mir erfahren. Dann werde ich eine bleibende und lebensfähige Saat im Herzen besitzen. Wenn mein Gemüt verhärtet bleibt wie zuvor, so wird es die verzehrende Sonne der Heimsuchung ausbrennen und mein Felsenherz wirft die Hitze nur umso heftiger auf die spärlich bedeckte Saat zurück. Meine Gottesfurcht erstirbt schnell und auf mich wartet eine schreckliche Verzweiflung. Bitte deshalb Jesus, den himmlischen Sämann: Pflüge mich erst, dann streue Deine Wahrheit in mich aus und lasse mich reichlich Frucht bringen!

„Herr Jesu, lass mein Herze sein zerknirschet und zerschlagen, damit der Same dring’ hinein; und lass ihn Früchte tragen!“

11. Januar abends

„... ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du dermaleinst dich bekehrst, so stärke deine Brüder.“ Lukas 22,32

Wie ermutigend ist der Gedanke an des Heilandes unaufhörliche Fürbitte für uns! Wenn wir beten, so bittet er für uns, und wenn wir nicht beten, dann vertritt er unsere Sache trotzdem und schützt uns durch Sein Flehen vor allen ungesehenen Gefahren. Achte auf das Trostwort, das er an Petrus richtet: „Simon, Simon, siehe, der Satan begehrt euch zu sieben wie den Weizen; aber ...“ (Vers 31) – Was denn? Soll das heißen: „Gehet hin und betet für euch selber?“ Das wäre wohl kein guter Rat. So steht es nicht geschrieben. Es heißt: „... ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre.“ Wir wissen wenig davon, wie viel wir den Gebeten unseres Heilandes verdanken. Wie werden wir Ihn preisen, wenn wir einst die Höhen des Himmels erreichen und zurückschauen auf die vielen Wege, auf denen uns der Herr begleitet hat. Er, der all das Unheil, das der Satan auf Erden verübte, vor dem ewigen Gnadenthron richtet. Wie werden wir Ihm danken, dass Er sich nie Ruhe gönnte, sondern Tag und Nacht auf die Nägelmale in Seinen Händen hinwies und unsere Namen auf Seinem Brustschild trug! Noch ehe der Satan seine Versuchung begonnen hatte, war ihm der Herr Jesus zuvorgekommen und hatte Seine Bittschrift vor dem Gnadenthron eingereicht. Gnade überflügelt die Bosheit. Er spricht nicht: „Satan hat dich gesichtet, und darum will ich für dich beten“, sondern: „Satan hat euer begehret.“ Er schlägt den Satan schon in seinen Wünschen und erstickt seine Absicht schon im Keim. Er sagt nicht: „Aber ich habe begehret, für dich zu bitten“, sondern: „Ich habe für dich gebeten. Ich habe es schon getan! Ich bin vor den Richterstuhl getreten und habe eine Verteidigungsschrift eingelegt, längst bevor die Anklage ausgesprochen wurde.“ O Jesus, welch ein herrlicher Trost ist es doch, dass du gegen unsere unsichtbaren Feinde für unsere Schuld eingetreten bist. Du hast ihre Gruben untergraben und ihre intriganten Anschläge aufgedeckt. Ja wirklich, da ist Grund zur Freude, zum Dank, zur Hoffnung, zur Zuversicht! Lobe den Herrn, meine Seele!

12. Januar morgens

„…ihr aber seid Christi, Christus aber ist Gottes.“ 1. Korinther 3,23

„Ihr aber seid Christi.“ Ihr seid sein Eigen als Gabe, denn der Vater hat euch den Sohn gegeben; Sein Eigen durch Sein blutiges Lösegeld. Er hat den hohen Preis für eure Erlösung bezahlt. Ihr seid Sein Eigen durch euer Versprechen, denn ihr habt euch Ihm übergeben. Ihr seid Sein Eigen durch Verwandtschaft, denn ihr seid nach Seinem Namen genannt und seid Seine Brüder und Miterben geworden. So zeige nun auch durch die Tat, lieber Christ, dass du der Knecht, der Freund, die Braut dieses Jesus bist (Johannes 3,29). Versucht dich die Sünde, so antworte: „Wie sollte ich ein so großes Übel tun? Ich gehöre doch Christus.“ Ein unsterbliches Gesetz verwehrt einem Freund Jesu die Sünde. Wenn dich Reichtum und Gewinn zur Sünde verlocken wollen, so sage, dass du zu Christus gehörst und du das deshalb nicht brauchst. Drohen dir Bedrängnisse und Gefahren, dann sei standhaft und gedenke, dass du in Christus bist. Bist du hingestellt, wo andere faul herumsitzen und zusehen, so mache dich auf und gehe mit aller Kraft ans Werk. Und rinnt dir der Schweiß von der Stirn und du meinst mit deiner Kraft am Ende zu sein, so rufe: „Nein, ich will nicht ruhen, denn ich bin in Christus.“ Wenn Gottes Sache dich ruft, so folge. Wenn der Bedürftige dich braucht, so gib ihm dein Gut und dein Leben. Denn du bist in Christus. Verleugne dein Bekenntnis niemals! Dein Tun sei immer Christus würdig, deine Rede lieblich gewürzt, dein Wort und Wandel himmlisch, damit alle, die dich sehen, wissen, dass du dem Heiland angehörst und in dir Seine Liebe und Sein heiliges Gemüt wohnen. Vor Zeiten war der Spruch „Ich bin ein römischer Bürger!“ ein unantastbarer Schutzbrief. Wie viel mehr sollte dir dieses Wort ein Schutzbrief und Vorrecht zu einem Wandel der Heiligung sein: „Ich bin Christi!“

„Selig, fröhlich sind die Seelen, die erwählen, ohn‘ Bedenken ihrem Jesu sich zu schenken.“

12. Januar abends

„Harre mir noch ein wenig, ich will dir’s zeigen; denn ich habe noch von Gottes wegen etwas zu sagen.“ Hiob 36,2

Wir sollten nie danach trachten, dass unsere Gnadengaben von den Leuten gepriesen, dass unser Eifer um Gott öffentlich anerkannt werde. Zugleich aber ist es eine Sünde, wenn wir stets zu verbergen suchen, was uns Gott zum Besten für unsere Mitmenschen geschenkt hat. Ein Christ soll kein Dorf im Tal sein, sondern eine Stadt auf dem Berg. Ein Christ soll kein Licht sein, das unter einen Eimer verborgen wird, sondern ein Licht, das auf einen Leuchter gestellt ist, auf dass es all denen leuchte, die im Hause sind. Stille und Verborgenheit sind etwas Köstliches zur rechten Zeit! Es ist eine löbliche Bescheidenheit, wenn man sich zurückzieht, aber es ist nie zu rechtfertigen, wenn wir Christus, der in uns Wohnung gemacht hat, verbergen. Und wenn wir die Wahrheit, die uns kostbar und segensreich geworden ist, anderen vorhalten, so ist das eine Sünde gegen sie und eine Beleidigung unseres Gottes. Wenn du empfindsamer Natur bist und dich gern in die Stille zurückzieht, so hüte dich, dass du dieser Neigung nicht allzu sehr Rechnung trägst, sonst nützt du der Gemeinde Jesu nichts. Suche im Namen dessen, der sich deiner nicht schämte, deinen Gefühlen einen kleinen Zwang anzutun und verkündige anderen das Heil, das dir Christus verkündigt hat. Kannst du nicht mit Posaunenstimme reden, so rede mit sanfter Stimme. Wenn dich dein Beruf nicht auf die Kanzel gestellt hat, wenn die Buchdruckerpresse dein Wort nicht auf ihren Flügeln weiter trägt, dann sprich mit Petrus und Johannes (Apostelgeschichte 3,6): „Silber und Gold habe ich nicht, was ich aber habe, das gebe ich dir.“ Rede am Jakobsbrunnen zu Sichem mit dem samaritanischen Weibe, wenn du nicht auf dem Berg zum Volk predigen kannst. Lobe den Herrn Jesus in deinem Haus, wenn du Ihn nicht im Tempel verherrlichen kannst; auf dem Feld, wenn nicht auf dem Markt; mitten unter den Deinen, wenn nicht unter großen Menschenmassen. Aus den verborgenen inneren Quellen sollen die Bächlein deines Zeugnisses lieblich dahinrieseln und jeden Vorübergehenden daraus erquicken. Vergrabe dein Gold nicht, sondern handle damit, so wirst du deinem Herrn und Meister reichlich Zinsen einbringen. Für Gottes Sache reden erfrischt dich selbst und erquickt die Heiligen, tröstet die Sünder und ehrt den Heiland.

13. Januar morgens

„Und Josaphat hatte Schiffe lassen machen aufs Meer, die nach Ophir gehen sollten, Gold zu holen. Aber sie gingen nicht; denn sie wurden zerbrochen zu Ezeon-Geber.“ 1. Könige 22,49

Salomos Schiffe kehrten stets unversehrt zurück. Aber die Fahrzeuge Josaphats erreichten das Land des Goldes nie. Bei derselben Gelegenheit und an demselben Ort begünstigt die Bestimmung den Einen und vereitelt die Wünsche des Anderen. Dennoch ist der große Weltenherrscher allezeit gleich gut und weise. Gott gebe uns jetzt im Hinblick auf unsere heutige Schriftstelle die Gnade, dass wir ihn für die in Ezeon-Geber zerbrochenen Schiffe preisen können, wie auch für die mit zeitlichem Segen reich befrachteten Fahrzeuge. Wir wollen die Begünstigten nicht beneiden und über unsere Verluste nicht trauern, wenn wir vor anderen allzu hart heimgesucht werden. Wir können wie Josaphat beliebt sein vor Gottes Angesicht, wenngleich unsere Pläne misslingen. Der verborgene Grund der Verluste Josaphats verdient unsere Beachtung, denn er ist die Wurzel mancher Leiden der Kinder Gottes. Es war Josaphats Verbindung mit einer von Sünde beladenen Familie, seine Gemeinschaft mit Gottlosen. In 2. Chronik 20, 37 lesen wir, dass der Herr einen Propheten sandte, der verkündigte: „Darum, dass du dich mit Ahasja vereinigt hast, hat der Herr deine Werke zerrissen. Und die Schiffe wurden zerbrochen und konnten nicht aufs Meer fahren.“ Das war eine väterliche Züchtigung, die ihm zum Segen dienen musste; denn wir erfahren in 1. Könige 22, 50, dass er seinen Knechten nicht mehr gestattete, gemeinsam mit den Knechten des gottlosen Königs in Schiffen zu fahren. Gott möchte, dass Josaphats Erfahrungen den übrigen Gotteskindern zur Warnung dienen, damit sie sich nicht mit Gottlosen zusammen ins Joch spannen lassen! Ein Leben voller Elend und Jammer wird gewöhnlich denen zu teil, die sich in der Ehe oder in anderer selbsterwählter Weise mit den Kindern dieser Welt vereinigen. Ach, was ist es doch Herrliches um eine solche Liebe zu Jesus, in der wir, gleich Ihm, heilig, unschuldig, rein und von den Sündern abgesondert sind. Denn wenn das nicht ist, werden wir oft hören und erfahren müssen: „Der Herr hat deine Werke zerbrochen.“

„Wahre Treu‘ kommt dem Getümmel dieser Welt niemals zu nah‘; denn ihr Schatz ist in dem Himmel, drum ist auch ihr Herz allda.“

13. Januar abends

„Und da einer sein Holz fällte, fiel das Eisen ins Wasser. Und er schrie und sprach: O weh, mein Herr! dazu ist‘s entlehnt. Aber der Mann Gottes sprach: Wo ist‘s entfallen? Und da er ihm den Ort zeigte, schnitt er ein Holz ab und stieß es dahin. Da schwamm das Eisen.“ 2. Könige 6,5-7

Das Eisenwerkzeug schien unwiederbringlich verloren. Und da es auch noch entlehnt war, konnten die Kinder der Propheten leicht in ihrer Ehre gefährdet und der Name ihres Gottes bloßgestellt werden. Doch da geschah etwas gegen alle denkbare Erwartung: Das Eisen tauchte aus der Tiefe des Stromes auf und schwamm. Was den Menschen unmöglich ist, das ist Gott möglich. Ich kannte einen Menschen in Christus, der erst vor wenigen Jahren zu einem Werk berufen wurde, das weit über seine Kräfte ging. Es erschien so unausführbar, dass schon der bloße Gedanke, so etwas zu unternehmen, gegen jede Vernunft zu sein schien. Dennoch wurde er dazu berufen, und sein Glaube wuchs mit der Größe der Aufgabe. Gott bekannte sich zu seinem Glauben. Unerwartete Hilfe bot sich dar – und „da schwamm das Eisen“. – Ein anderes Kind Gottes war in drückender Geldnot. Es wäre im Stande gewesen allen Anforderungen zu genügen, wenn es ihm nur möglich gewesen wäre, einen gewissen Teil seines Besitzstandes zu veräußern. Aber es wurde allzu plötzlich und all zu hart bedrängt. Umsonst suchte es Hilfe bei Freunden. Da führte ihn sein Glaube zu dem unfehlbaren Helfer aus allen Nöten. Und siehe, die Trübsal wurde abgewendet, ihm wurde Raum geschafft – und „da schwamm das Eisen“. – Einem Dritten verursachte ein schmerzlicher Fall der Verkommenheit eines nahen Angehörigen schwere Leidensstunden. Er hatte ermahnt, gewarnt, gestraft, ins Gewissen geredet. Alles umsonst. Der alte Adam war dem jugendlichen Melanchthon zu mächtig. Der irdisch gesinnte Geist wollte sich unter keine Zucht beugen. Da kam ein gewaltiges Ringen des Gebetkampfes über ihn, und bald darauf wurde ihm vom Himmel gnädige Erhörung zuteil. Das harte Herz war gebrochen – und „da schwamm das Eisen“. Lieber Leser, in welcher verzweifelten Lage steckst du? Welche zentnerschwere Last liegt an diesem Abend auf deinem Gemüt? Bring alles hierher. Der Gott der Propheten lebt! Und er lebt, um Seinen Auserwählten zu helfen. Er gestattet nicht, dass es dir an irgendetwas Gutem mangelt. Glaube an den Herrn der Heerscharren! Nahe dich Ihm im Namen deines Herrn Jesus, so wird das Eisen schwimmen.

14. Januar morgens