Blutige Grenze - Alfred Wallon - E-Book

Blutige Grenze E-Book

Alfred Wallon

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Beschreibung

Arizona, 1879: Gnadenlos wird das Volk der Apachen von der amerikanischen Armee unterworfen und in Reservaten zusammengetrieben. Auch dem Stamm der Chi-hen-ne droht dieses Schicksal – doch es gibt eine mutige Frau, die nicht bereit ist, sich die Freiheit nehmen zu lassen: Lozen, die Schwester des Häuptlings, eine unerschrockene Kriegerin. Sie schmiedet einen tollkühnen Plan, um die vorrückenden Soldaten aufzuhalten. Als dieser scheitert, beginnt ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit… Eine faszinierende Frau, die zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist – lernen Sie in Alfred Wallons fesselnden Roman die Apachenkriegerin Lozen kennen!

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BLUTIGE GRENZE

ONLY EBOOK - WESTERN

BUCH 11

ALFRED WALLON

IN DIESER REIHE BISHER ERSCHIENEN

e101 Alfred Wallon Die letzten Tage von Stonewall Jacksone102 Alfred Wallon Das Gewissen eines Killerse103 Alfred Wallon Stahlspur nach Leadvillee104 Alfred Wallon Die Pioniere von Kentuckye105 Alfred Wallon Tod am little big Horne106 Alfred Wallon Geistertanze107 Alfred Wallon Die Expeditionen des Jedediah Smithe108 Alfred Wallon Die Expeditionen des Meriwether Lewis und William Clarke109 Alfred Wallon John Calhouns Geheimnis - Die Calhouns - Eine Texas-Dynastie - Band 1e110 Alfred Wallon Revolver-Rachee111Alfred Wallon Blutige Grenze

© 2024 BLITZ-Verlag, Hurster Straße 2a,  51570 Windeck

Redaktion: Alfred Wallon

Titelbild: Mario Heyer

Umschlaggestaltung: Mario Heyer

Satz: Torsten Kohlwey

Alle Rechte vorbehalten

ISBN: 978-3-7579-6802-1

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INHALT

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Die geschichtlichen Hintergründe dieses Romans

Über den Autor

KAPITEL1

„Diese elenden Apachen sollte man so schnell wie möglich ausrotten“, meinte der grauhaarige Mann im dunklen Anzug. „Sie sind nur noch ein Relikt aus der Vergangenheit. Für sie ist in unserer Welt kein Platz mehr.“

„Aber gefährlich sind sie immer noch“, erwiderte der jüngere Mann, der auf dem Sitz gegenüber saß und genau wie die anderen Passagiere der Wells Fargo-Kutsche auf der unebenen Straße immer wieder durchgeschüttelt wurde. „Wir werden wohl erst Ruhe vor ihnen haben, wenn sie alle in der Reservation sind.“

„Stimmt“, pflichtete ihm der Grauhaarige bei. „In San Carlos wird man ihnen schon beibringen, wer hier das Sagen hat. Von mir aus können sie dort alle krepieren. Es ist mir völlig egal, wie es geschieht. Hauptsache, es geht schnell!“

Die Stimme des Mannes war voller Hass. Sein Name war Derrick Cochran, und er arbeitete in der Bank von Tucson als Angestellter. Vor einigen Jahren hatte er einen Überfall der Chiricahua-Apachen nur durch ein Wunder überlebt. Sein Sohn dagegen war im Kugelhagel der Krieger gestorben, bevor die Armee diese roten Bastarde aus der Gegend vertrieben hatte.

Außer Steve Cochran waren an diesem blutigen Morgen noch zwanzig weitere Bewohner von Tucson gestorben. Diese schrecklichen Szenen hatten die Menschen nie wieder vergessen – auch wenn seitdem schon sieben Jahre vergangen waren.

„Hören Sie auf damit!“, beklagte sich ein schmächtiger Mann, der als dritter Passagier in Lordsburg in die Kutsche eingestiegen war. Sein Gesicht war so blass, dass jeder glauben konnte, er sei krank. Aber das war er nicht. Er hieß Frank Jessup, und ihm gehörte der Mercantile Store in Tucson. In Lordsburg hatte er Verwandte besucht und war jetzt auf dem Rückweg nach Tucson.

„Die Wahrheit braucht man nicht zu verschweigen, Mister“, meldete sich der jüngere Mann zu Wort, der seinen Namen bisher nicht genannt hatte. Wahrscheinlich hätten ihn die anderen beiden Männer entsetzt angeblickt, wenn sie gewusst hätten, wer er war. Sein Name stand auf einigen Steckbriefen in New Mexico, und er wurde dort wegen Mordes gesucht. Deshalb hatte er es vorgezogen, sein Glück in Arizona zu versuchen. Die alte Stadt Tucson zog ihn förmlich an, seit Jeff Cameron gehört hatte, dass man dort mit etwas Glück schnell zu Geld kommen konnte.

„Vielleicht haben Sie Recht, junger Mann“, erwiderte Jessup mit mürrischer Stimme. „Trotzdem würde ich mich wohler fühlen, wenn wir endlich wieder in Tucson sind. Diese einsame Gegend hier ist nichts für mich. Wann erreichen wir eigentlich die Station von Wells Fargo? Ich habe schrecklichen Durst …“

„Keine Ahnung“, erwiderte Cameron. „Lange kann es aber nicht mehr dauern. Der Fahrer sagte, dass wir gegen Mittag dort sein werden.“

Der junge Mann schaute hinauf zum Himmel und stellte fest, dass die gleißende Sonne bald ihren höchsten Stand erreichte. Cochrans Blicke folgten denen Camerons. Dabei schaute er aber immer wieder hinaus in die weite Ebene, die nur hin und wieder von kargen Felsen und dürrem Gestrüpp unterbrochen wurde.

Es war ein hartes und unbarmherziges Land, kaum geeignet zum Siedeln. Trotzdem gab es noch einige unverbesserliche Farmer, die glaubten, der trockenen Erde etwas abringen zu können. Darüber konnte Cochran nur den Kopf schütteln. Sich sein Leben lang abzurackern und schließlich immer noch auf einem Berg von Schulden zu sitzen – das konnte er einfach nicht verstehen.

„Benson´s Station!“, erklang auf einmal die laute Stimme des Mannes oben auf dem Kutschbock. „Wir sind gleich da, Leute!“

Jeder der Passagiere war erleichtert, als er das hörte. Sie waren schon seit dem frühen Morgen unterwegs und fühlten sich wie gerädert. Eine Reise mit der Postkutsche war eine anstrengende und vor allen Dingen auch recht unbequeme Sache. Vor allen Dingen, wenn sie durch solch holpriges Gelände führte.

Cochran atmete auf, als er in der Ferne die Gebäude der Station auftauchen sah. Benson´s Station war nicht nur ein wichtiger Stützpunkt für die Wells Fargo Line, sondern auch ein bekannter Handelsposten und Zielort für diejenigen, die weiter nach Süden wollten. Curly Benson, der Besitzer der Station, war schon seit einigen Jahren für Wells Fargo tätig und ein Garant dafür, dass der Betrieb selbst in solch gefährlichen Zeiten bisher immer reibungslos vonstattengegangen war.

„Das wurde aber auch Zeit“, murmelte Jessup voller Ungeduld und sehnte sich im Stillen danach, sich endlich die Beine vertreten zu können. Auch die anderen beiden Männer waren erleichtert darüber, eine letzte Pause vor Tucson einlegen zu können. Sie ahnten jedoch nicht, dass keiner von ihnen jemals Tucson erreichen würde.

 

* * *

 

Als sich die Postkutsche dem Stationskomplex näherte, ließ der bewaffnete Begleitmann, der neben dem Fahrer saß, seine wachsamen Blicke in die Runde schweifen. Es sah alles aus wie sonst, aber trotzdem blieb der Mann misstrauisch. In den Jahren, in denen er für Wells Fargo arbeitete, hatte er schon zu viel erlebt, um seinen Argwohn zu vergessen.

„Wo in aller Welt steckt denn Benson?“, brummte Pete Doherty und zügelte das Gespann vor den Corrals. Dort standen zwanzig Pferde. Aber sie tänzelten unruhig im Pferch hin und her und begannen zu wiehern, als sie die Kutsche erblickten.

„Er wird doch nicht etwa am helllichten Tag schon betrunken sein?“, schmunzelte Tate Collins, behielt aber sein Gewehr nach wie vor in der Hand. „Diese Einsamkeit hier draußen kann einem schon hin und wieder arg zusetzen.“

„Das ist Bensons Sache und geht uns nichts an“, seufzte der schnauzbärtige Doherty und stieg vom Kutschbock. „Hilf mir lieber beim Ausspannen der Pferde, damit wir im Zeitplan bleiben. Eine Stunde Rast legen wir hier ein. Mehr aber nicht …“

Er grinste, als er das blasse Gesicht eines Passagiers bemerkte, der seine letzten Worte mitbekommen hatte. Wahrscheinlich hatte der sich gewünscht, eine längere Pause einzulegen. Aber Doherty kannte keine Rücksicht, wenn es darum ging, die Fahrpläne seiner Gesellschaft einzuhalten.

Während die beiden Männer sich um die Tiere kümmerten und sie ausspannten, stiegen die Passagiere aus der Kutsche und  klopften sich den Staub aus den Kleidern. Trotzdem blieb Doherty wachsam. Benson hatte sich merkwürdigerweise immer noch nicht blicken lassen. Das war schon sehr seltsam. Außerdem herrschte eine eigenartige Ruhe, die man spüren konnte.

„Warten Sie bitte hier“, sagte Doherty zu seinen Fahrgästen und deutete ihnen mit einer knappen Geste an, sich nicht von der Stelle zu rühren. Gleichzeitig nickte er Collins zu, mit ihm zum Haupthaus zu kommen.

„Was ist denn los, Mister?“, rief Jeff Cameron, der sofort spürte, dass irgendetwas anders war als sonst.

„Das wissen wir noch nicht, mein Junge“, erwiderte der Fahrer. „Bleibt in der Nähe der Kutsche und wartet ab, bis wir euch Bescheid geben. Verstanden?“

„Verdammt, was soll das Ganze?“, rief der ungeduldige Frank Jessup. „Ich bin ein zahlender Fahrgast und habe das Recht, die Station zu betreten, weil …“

„Halten Sie den Mund, Mann!“, fiel ihm Derrick Cochran ins Wort. Auch er hatte längst gespürt, dass Doherty und Collins nicht ohne Grund so misstrauisch waren. Seine Hand befand sich ganz nahe beim Revolverhalfter, während er einen Schritt zurück zur Kutsche ging.

Der junge Cameron packte den bleichen Jessup und zog ihn einfach mit sich. Der wehrte sich zwar zunächst noch, ließ es aber dann mit sich geschehen.

„Passen Sie auf ihn auf“, sagte Cameron zu dem Grauhaarigen. „Der Kerl macht sich sonst noch vor lauter Angst in die Hose. Ich bin gleich wieder zurück.“

„Warten Sie!“, rief ihm Cochran nach. Aber das hörte Cameron nicht mehr. Mit gezogener Waffe folgte er dem Fahrer und dem Begleitmann, die vor wenigen Augenblicken im Inneren des Hauses verschwunden waren. Noch immer rührte sich nichts außer dem nervösen Wiehern der Pferde, die mit den Hufen im Corral scharten.

Jeff Cameron kannte sich gut mit Pferden aus und wusste, dass irgendetwas die Tiere in Unruhe versetzte. Sein Misstrauen wuchs noch, als er sich nun ebenfalls dem wuchtigen Gebäude aus hellen Lehmziegeln näherte und nach Doherty und Collins rief. Sie antworteten nicht!

Auf einmal entdeckte Cameron eine huschende Bewegung direkt neben der Tür.

---ENDE DER LESEPROBE---