Civil War Chronicles 09: Shermans Marsch durch Georgia - Alfred Wallon - E-Book

Civil War Chronicles 09: Shermans Marsch durch Georgia E-Book

Alfred Wallon

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Beschreibung

Am 2. September 1864 ergeben sich die Bewohner der Stadt Atlanta General Shermans Truppen. Shermans Entschluss steht fest: Er marschiert mit seinen Truppen weiter in Richtung Osten. Sein Ziel ist die Stadt Savannah an der Atlantikküste. Auf dem Weg dorthin hinterlassen seine Soldaten ein unbeschreibliches Bild der Zerstörung. General John Bell Hoods Truppen versuchen Sherman auf seinem Marsch durch Georgia aufzuhalten und ihn immer wieder in Kämpfe zu verwickeln, um die Unionssoldaten zu schwächen. Aber Shermans Weg steht fest, und diesen Plan setzt er entschlossen durch. Shermans Marsch durch Georgia ist nicht nur eines der dramatischsten und grausamsten Kapitel des Bürgerkrieges – dieses Ereignis führt auch zu einem weiteren Aufeinandertreffen alter Gegner. Wird es Lieutenant Durango und seinen Kameraden gelingen, endlich die alte Rechnung mit Larry Calhoun zu begleichen? Und wer wird am Ende in diesem Kampf als Sieger hervortreten?

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Seitenzahl: 360

Veröffentlichungsjahr: 2025

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In dieser Reihe bisher erschienen

4801  Alfred Wallon Todeskommando4802  Alfred Wallon Krieg am Mississippi4803  Alfred Wallon Auf dem Weg zu General Lee4804  Alfred Wallon Sterben für den Süden4805  Alfred Wallon Die Hölle von Gettysburg4806  Alfred Wallon Das Gesicht des Todes4807 Alfred Wallon Kampf um Chattanooga4808  Alfred Wallon Atlanta soll brennen4809  Alfred Wallon Shermans Marsch durch Georgia4810  Alfred Wallon Die Kanonen von Petersburg4811 Alfred Wallon Das Attentat auf Lincoln (Frühjahr’26)4812  Alfred Wallon Appomattox (Frühjahr’26)

Shermans Marsch durch Georgia

Civil War Chronicles

Buch Neun

Alfred Wallon

Dieses Buch gehört zu unseren exklusiven Sammler-Editionen

und ist nur unter www.BLITZ-Verlag.de versandkostenfrei erhältlich.

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Copyright © 2025 Blitz Verlag, eine Marke der Silberscore Beteiligungs GmbH, Andreas-Hofer-Straße 44 • 6020 Innsbruck - Österreich

Redaktion: Alfred Wallon, Danny Winter

Titelbild: Mario Heyer unter Verwendung der KI Software Midjourney

Umschlaggestaltung: Mario Heyer

Satz: Gero Reimer

Alle Rechte vorbehalten

ISBN: 978-3-68984-626-8

4809 vom 04.10.2025

Inhalt

Vorwort

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Nachwort

Alfred Wallon

Vorwort

Als Major General William Tecumseh Sherman im September 1864 die Stadt Atlanta eroberte und anschließend die wichtigsten Fabriken, Produktionsanlagen und Wirtschaftsstandorte zerstören und niederbrennen ließ, wurde sein Name von vielen Unionsanhängern mit dem eines mitleidlosen Racheengels verglichen. Für den Süden war Sherman jedoch die Reinkarnation des Teufels schlechthin, denn mit der Eroberung und Besetzung Atlantas war auch gleichzeitig das Ende eines wichtigen Wirtschaftszentrums der Konföderation eingeläutet worden. Ganz zu schweigen von der wichtigen strategischen Bedeutung der Stadt Atlanta.

General Sherman unterstützte durch sein persönliches Verhalten den Ruf eines strengen, erfolgshungrigen und erst recht mitleidlosen Offiziers, der für seine militärische Karriere buchstäblich über Leichen ging und keinerlei Rücksicht auf seinen Gegner nahm. Seine äußere Erscheinung war alles andere als die eines Bilderbuchoffiziers, wie man ihn auf großen Empfängen oder Bällen gerne gesehen hätte. Er legte keinen großen Wert auf Äußerlichkeiten, stutzte seinen Bart nur selten, und seine Uniform war alles andere als gepflegt und sauber. Nach außen hin wirkte er wie ein rastloser, ständig unter Druck stehender Mensch, der immer nur damit beschäftigt war, seine persönlichen Ziele zu verfolgen.

Die meisten seiner Soldaten verehrten ihn jedoch wegen seines unkomplizierten Verhaltens den niederen Rängen gegenüber und nannten ihn respektvoll „Uncle Billy”. Er campierte mit seinen Soldaten, aß und trank mit ihnen und hatte immer ein offenes Ohr für deren Belange. Im Gegensatz zu vielen anderen Unionsgenerälen pflegte er den Kontakt zu den einfachen Soldaten, denn er wusste genau, dass seine Truppen für ihn durchs Feuer gehen würden, wenn es die Situation erforderte. Nur deshalb war es ihm gelungen, Atlanta zu erobern – und mit dieser schlagkräftigen Armee sollte es ihm auch gelingen, den restlichen Teil seines kühnen Plans umzusetzen. Nämlich bis nach Savannah zur Küste zu marschieren und auf dem Weg dorthin alles niederzubrennen und zu vernichten, was sich ihm in den Weg stellte.

Er hatte Rückendeckung von General Grant und Präsident Lincoln bekommen, die ihn vorbehaltlos bei diesem Vorhaben unterstützten. Lincoln wusste genau, dass Sherman einer der wichtigsten Hoffnungsträger der Unionsarmee war und dass seine weitere politische Karriere eng mit der Shermans und Grants verbunden war.

Sherman hatte selbst vor Ausbruch des Krieges in den Südstaaten gelebt und somit die Sklaverei als Teil des ganzen Systems anerkannt und auch gebilligt. Aber dass der Süden sich von der Union lossagte, war in seinen Augen ein schreckliches und nicht zu tolerierendes Verbrechen, gegen das man etwas unternehmen musste – und zwar mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. In einer seiner Reden machte er seine politischen Ansichten sehr „deutlich:

„… wer die bestehende Ordnung akzeptiert und die Ziele der Union niemals aus den Augen verliert, der verdient meine Anerkennung. Wer jedoch dieses Ziel schädigt und nur noch an die Sezession denkt, für den kann es nur noch eine Strafe geben – nämlich den Tod. Und je schneller diese kriminellen Elemente von dieser Erde getilgt werden, umso besser ist es für das Wohl der Union …”

Am 2. September 1864 begann der Einmarsch der Unionstruppen in Atlanta – und nur knapp zwei Monate später begann Sherman seinen legendären Marsch durch Georgia, von dem viele Historiker schreiben, dass es einer der bis dahin größten und erfolgreichsten militärischen Schachzüge, aber auch gleichzeitig eine der rücksichtslosesten und brutalsten Vorgehensweise gegen die Zivilbevölkerung war. Zahllose Plantagen und Herrenhäuser wurden geplündert und zerstört – und die einstigen Besitzer erwartete teilweise ein schreckliches Ende.

Die von Sherman befreiten Sklaven priesen ihn als neuen Heilsbringer und folgten seiner Armee auf dem Marsch nach Savannah. Sherman interessierte dies jedoch alles nicht. Weder achtete er die neu gewonnene Freiheit der Sklaven noch deren Verehrung. Er war einzig und allein nach Atlanta gekommen, um dem tiefen Süden – und damit dem Herz der Konföderation den entscheidenden Todesstoß zu versetzen. Shermans Marsch durch Georgia beschreibt einige wichtige Ereignisse während dieses Marsches.

Augsburg, im Oktober 2025

Alfred Wallon

Kapitel 1

… wir genießen den Siegesruhm in vollen Zügen, fast schon wie Liebende in ihren Flitterwochen – und wir sind bereit, Sherman und Thomas bis zum Ende der Konföderation zu folgen …

Major James Connolly, Federal XIV Corps, kurz nach dem Einmarsch am 2. September 1864 in Atlanta

In der Nähe von Lovejoy´s Station

30 Meilen südlich von Atlanta

Der Morgennebel hing noch über den Wiesen, als die drei konföderierten Reiter ihre Pferde am Rande einer kleinen Lichtung zügelten. Sie befanden sich zwar nicht in unmittelbarer Nähe von Atlanta, aber sie wussten, dass sie jederzeit mit Unionspatrouillen rechnen mussten, die das Gelände nach Feinden durchkämmten. Sollten sie die drei Männer in den grauen Uniformen entdecken, dann würden sie nicht zögern, diese sofort anzugreifen und zu töten.

Seit General William T. Sherman mit seiner Armee in Georgia einmarschiert war und schließlich nach einigen entscheidenden Kämpfen die Stadt Atlanta erobert und besetzt hatte, herrschte eine fast schon trügerisch zu nennende Ruhe in dieser Region. Aber dies bedeutete ganz sicher nicht, dass Sherman in der Zwischenzeit untätig geblieben war.

Auch Lieutenant Jay Durango, Sergeant McCafferty und der Soldat Neil Vance wussten das. Sie waren in General John Bell Hoods Auftrag unterwegs, um herauszufinden, ob es erste Veränderungen in der Region um Atlanta und eventuelle Truppenbewegungen des Nordens gab. Denn eins war klar – Sherman würde nicht auf ewig in Atlanta bleiben. Er war nach Georgia gekommen, um der Konföderation eine entscheidende Niederlage zu bereiten. Und diese endete ganz sicher nicht mit der Besetzung der Stadt.

Lieutenant Jay Durango holte sein Fernrohr aus der Satteltasche und spähte hindurch. Aber der Nebel war noch zu dicht, um irgendetwas erkennen zu können, was weiter als 50 Yards entfernt war. Es blieb alles still. Nichts wies darauf hin, dass unmittelbare Gefahr drohte. Durango wollte das Fernrohr schon wieder in seiner Satteltasche verstauen und dann mit seinen beiden Gefährten den Ritt fortsetzen, aber in diesem Moment ließ ihn McCaffertys warnende Stimme innehalten.

„Halt!”, sagte der Sergeant. „Da ist doch was. Hörst du es denn nicht?”

Der Lieutenant drehte sich im Sattel um und musterte seinen Sergeant argwöhnisch. In den letzten Wochen hatte sich McCafferty sehr verändert. Der Tod von drei Kameraden, die einst zu diesem Trupp gehört hatten, war nicht spurlos an ihm vorbeigegangen. Dies hatte seinen Charakter verändert. Er war schweigsamer und teilweise auch barscher geworden – selbst seinem unmittelbaren Vorgesetzten gegenüber.

Durango wusste das, aber er nahm es hin, weil McCafferty immer noch ein guter Mann war, auf den man zählen konnte, wenn es die Situation erforderte. Deshalb lauschte er erneut in den Nebel hinein und stellte wenige Sekunden später fest, dass der Ire Recht gehabt hatte.

„Tatsächlich”, erwiderte er und blickte in die betreffende Richtung. „Du hast Ohren wie ein Luchs, Mac …”

Erneut setzte er das Fernrohr an. Aber er hätte dennoch nichts Genaues erkennen können, wenn sich die wabernden Nebelschleier in diesem Moment nicht ein wenig verzogen hätten. So erkannte er schließlich wenige Sekunden später die Konturen von einem guten Dutzend Reitern, die mehrere Wagen begleiteten. Niemand trug eine Uniform, und die Wagen waren voll beladen.

„Schaut euch das an”, sagte Durango und reichte das Fernrohr zuerst an den Iren weiter. Der warf einen kurzen Blick hindurch, murmelte einen leisen Fluch und gab das Fernrohr dann Vance.

„Das sind doch unsere Leute”, sagte Vance voller Erstaunen, als ihm bewusst wurde, was dies zu bedeuten hatte. „Sieht aus, als wären sie auf der Flucht.”

„Wir reiten zu ihnen”, entschied Durango nach kurzem Überlegen, während Vance ihm das Fernrohr zurückgab. „Dann werden wir mehr erfahren.”

Mit diesen Worten gab er seinem Pferd die Zügel frei und ritt los. McCafferty und Vance folgten ihrem Lieutenant. Das Auftauchen der drei konföderierten Reiter am Waldrand war natürlich nicht unbemerkt geblieben. Einige der Männer bei den Wagen hatten zu Beginn nach ihren Waffen gegriffen, ließen diese jedoch rasch wieder sinken, als sie die grauen Uniformen erkannten.

Lieutenant Durango zügelte sein Pferd vor dem ersten Wagen. Er blickte in ernste und teilweise verzweifelte Gesichter von Männern, Frauen und Kindern.

„Ich bin Lieutenant Jay Durango”, stellte er sich vor. „Was ist geschehen?”

„Sherman jagt alle Zivilisten aus der Stadt”, ergriff nun ein graubärtiger Mann das Wort, der seinen Zorn kaum unter Kontrolle hatte. „Wo zum Teufel sind General Hood und seine Truppen? Warum unternimmt niemand etwas gegen diesen Teufel?”

„Unsere Truppen haben sich bis Lovejoy´s Station zurückziehen müssen”, klärte Durango den aufgebrachten Zivilisten auf. „Was hätten wir Ihrer Meinung nach denn tun sollen?”

„Nicht zulassen, dass die Union unsere Stadt besetzt und uns anschließend vertreibt, Lieutenant”, erwiderte der graubärtige Mann in bitterem Ton. „Wir werden jetzt nicht nur aus unserer Heimat vertrieben, sondern auch noch gedemütigt. Wenn ich noch kämpfen könnte, dann würde ich es tun. Aber ich bin zu alt dazu …”

Er blickte bei den letzten Worten um sich und erkannte Zustimmung in den Blicken der Vertriebenen. Insbesondere in den Blicken der Frauen und Kinder spiegelten sich Angst und Sorge um deren Zukunft wider. Sie waren die Leidtragenden dieses Krieges – ihnen nahm man die Heimat und jegliche Hoffnung, dass es einmal besser werden würde.

Natürlich wusste das Durango. Aber was hätte er denn daran ändern sollen? Er war nur einer von unzähligen rangniedrigen Offizieren in der Armee des Südens. Die Entscheidung wurde jedoch an ganz anderer Stelle getroffen. Und im Grunde genommen war er genauso hilflos wie diese Zivilisten, die man aus Atlanta vertrieben hatte.

„Ich habe eine Botschaft von Sherman an General Hood zu übergeben, Lieutenant”, sprach der Mann jetzt weiter. „Können Sie mich zu ihm bringen?”

„Was für eine Botschaft?”, fragte Durango argwöhnisch.

„Ich weiß es nicht”, lautete die prompte Antwort. „Ich war nicht dabei, als unser Bürgermeister Calhoun von Sherman in dessen Hauptquartier zitiert wurde, und ich weiß auch nicht, was die beiden miteinander besprochen haben. Calhoun war mein Nachbar, Lieutenant. Er wird auch bald die Stadt verlassen. Was Sie jetzt sehen, ist nur die Vorhut. Bald werden auch die restlichen Bewohner von Atlanta auf der Flucht sein – und was dann mit unserer Heimatstadt geschieht, daran will ich lieber erst gar nicht denken. Ich wäre bereit, einen Eid darauf zu leisten, dass Sherman Teuflisches im Schilde führt, Lieutenant.”

„Sieht ganz so aus, als ob Sie Recht haben, Mr. …?”

„Frank Gatewood”, entgegnete der graubärtige Mann. „Ich war einmal Richter in dieser Stadt. Jetzt bin ich nichts anderes als ein Bettler auf der Flucht. Shermans Truppen haben nicht nur die Stadt erobert, sondern sie haben uns alle auch gedemütigt. So wird die Union mit uns allen verfahren. Wo sollen wir jetzt noch hin?”

„Ich weiß es nicht, Mr. Gatewood”, entgegnete Durango. „Aber zumindest haben Sie und die anderen Menschen noch ihr Leben retten können. Ich habe in diesem verdammten Krieg schon ganz andere Situationen erlebt und Menschen gesehen, die nicht nur ihr Hab und Gut verloren, sondern auch den Verlust von Verwandten zu beklagen haben.”

„Und was ändert dieser Vergleich jetzt an unserem eigenen Schicksal?”, erwiderte Gatewood. „Wo sind unsere Soldaten? Wo sind Lee und seine Armee? Man hat uns allein gelassen – und nichts wird unternommen, um die Yankees an ihrem weiteren Vormarsch zu hindern.”

Durango erwiderte nichts mehr darauf. Auch wenn er im Stillen wusste, dass Gatewood die Wahrheit gesagt hatte, so konnte er nichts an dem augenblicklichen Schicksal der Vertriebenen ändern. Das waren eben die ungeschriebenen Gesetze des Krieges, die der Sieger den Unterlegenen auferlegte. Und diese hatten das ohne Wenn und Aber zu akzeptieren.

„Sie werden Gelegenheit haben, General Hood alles zu berichten, Mr. Gatewood”, sagte Durango abschließend. „Es ist nicht mehr weit bis nach Lovejoy´s Station.”

„Was wird Hood tun?”, fragte Gatewood resignierend. „Er kann doch nicht einfach zusehen, wie Shermans Truppen …?”

Aber Durango hatte bereits sein Pferd gewendet und war losgeritten. Weil er selbst keine Antwort auf die brennenden Fragen des ehemaligen Richters wusste.

* * *

„Unter den Männern gärt es, Sir”, sagte ein Ordonnanzoffizier zu General John Bell Hood, der auf einem Stuhl saß und gerade noch einige Aufzeichnungen studiert hatte. Er wirkte müde und abgespannt. Die heftigen Kämpfe der letzten Wochen waren nicht spurlos an ihm vorübergegangen, und er wusste, dass man in Richmond seinen Rückzug aus Atlanta sehr kritisch beurteilte.

„Was wollen Sie damit sagen, Lieutenant Morton?”, brummte Hood, dessen Laune einen Tiefpunkt erreicht hatte, seit er sich mit dem größten Teil seiner Truppen hierher nach Lovejoy´s Station hatte zurückziehen müssen. „Reden Sie schon, Mann!”

„Ich bitte um Verzeihung für meine offenen Worte, General”, erwiderte der Ordonnanzoffizier mit unsicherer Stimme und wich dem prüfenden Blick Hoods aus. „Aber es gibt nicht wenige unter den Männern, die unserem Rückzug aus Atlanta sehr kritisch gegenüberstehen und …”

„Glauben Sie das auch?”, unterbrach ihn Hood barsch. „Denken Sie etwa auch, dass es richtig wäre, unsere Truppen bei einem Sturmangriff auf Atlanta zu verheizen? Mit mir ist so etwas nicht zu machen, Lieutenant Morton!”

Der junge Lieutenant wollte gerade etwas darauf erwidern, aber in diesem Moment betrat ein Sergeant den Raum. Er grüßte Hood und den Lieutenant vorschriftmäßig, aber sein Blick war unstet.

„Sir, einer unserer Spähtrupps ist zurück. Lieutenant Durango, Sergeant McCafferty und Soldat Vance. Sie sind unterwegs auf Zivilisten gestoßen. Der Lieutenant bittet darum, sofort mit Ihnen sprechen zu dürfen.”

„Er soll hereinkommen”, winkte Hood ab. Wenige Sekunden später betrat Durango den Raum in der Station, wo Hood sein vorläufiges Hauptquartier bezogen hatte.

„Es gibt wichtige Neuigkeiten, Sir”, meldete sich Durango zurück. „Wir sind unterwegs auf Flüchtlinge gestoßen. Die Zivilbevölkerung muss die Stadt verlassen. Einer von ihnen hatte eine Botschaft von Sherman dabei …” Mit diesen Worten holte er das Papier aus seiner Uniformjacke hervor und legte es auf den Tisch, hinter dem General Hood saß.

Hood war angesichts dieser Neuigkeiten sichtlich überrascht. In seinen Augen flackerte es nervös, als er das Papier an sich nahm, das Siegel zerbrach und dann las, was dort geschrieben stand.

„Also das ist doch …”, murmelte er fassungslos, während er den Inhalt der Botschaft zur Kenntnis nahm. „Was glaubt dieser Hund eigentlich, wer er ist? Der Allmächtige persönlich?”

„Ich verstehe nicht ganz, Sir”, antwortete Durango, weil er den genauen Wortlaut dieser Botschaft natürlich nicht kannte. Aber er konnte sich trotzdem gut vorstellen, dass Sherman seine Machtposition sehr deutlich zu Papier gebracht haben musste. Sonst wäre Hood sicherlich nicht so aufgebracht gewesen.

„Lesen Sie es selbst, Lieutenant”, meinte Hood daraufhin und gab Durango einen kurzen Wink, zum Tisch zu kommen. Dieser nahm das Papier an sich und überflog den Inhalt.

… für meine Entscheidung gibt es gute Gründe, die vor allem der Sicherheit der Zivilbevölkerung dienen, stand dort geschrieben. Wenn sich nach wie vor eine große Zahl von Zivilisten in einer besetzten Stadt aufhält, dann muss ich zwangsläufig auch eine starke Truppe zu deren Bewachung und Schutz abstellen. Dies wird eine siegreiche Armee wie die unsere natürlich schwächen, und das werde ich nicht zulassen. Außerdem ist es keine humane Entscheidung, Zivilisten an einem Ort verweilen zu lassen, an dem es unter Umständen weitere Gefechte geben könnte. Ein Krieg ist immer grausam für diejenigen, die unter den Folgen einer sinnlosen Sezession zu leiden haben. Aber dies haben weder ich noch meine Soldaten zu verantworten. Diejenigen, die diesen Krieg verursacht haben, verdienen nicht das geringste Mitleid oder faire Behandlung. Zivilisten dagegen sind und bleiben Opfer eines in meinen Augen völlig unsinnigen Krieges. Aber ich habe meine Befehle und werde sie ausführen, damit die alte Ordnung so schnell wie möglich wiederhergestellt wird. Und dafür werde ich sorgen.

Gez. General William Tecumseh Sherman

„Das sind deutliche Worte, Sir”, meinte Durango, nachdem er den Inhalt des Schreibens gelesen hatte und sich sehr gut in Hoods Situation hineinversetzen konnte. „Vermutlich will er Sie damit herausfordern und zu einer überstürzten Entscheidung bewegen.”

„Das weiß ich”, brummte Hood. „Aber solch einen fatalen Fehler werde ich nicht begehen, Lieutenant. Ich weiß, dass es keine leichte Sache ist, den Tod von 21.000 guten Soldaten in den Kämpfen von Chattanooga und Atlanta zu rechtfertigen. Wir werden Wege und Mittel finden, um Shermans Nachschub zu stoppen. Ohne eine logistische Versorgung und entsprechenden Rückhalt wird er nicht weit kommen.”

Er winkte Durango zu, noch näher an den Tisch zu kommen und zeigte auf eine Landkarte, auf der er einige strategisch wichtige Punkte eingezeichnet hatte.

„Wir haben noch fast 40.000 Mann”, klärte er Durango auf. „Das mag im ersten Moment noch eine nicht zu unterschätzende Kampfstärke sein. Aber eine direkte Konfrontation mit Shermans Truppen würde einen sehr hohen Blutzoll fordern. Deshalb plane ich andere Schritte. Wir werden in Richtung Chattanooga und Nashville marschieren und dort sämtliche Schienen zerstören, damit der Nachschub aus dem Norden gestoppt wird. Sherman bekommt dann keine Unterstützung mehr und gibt dann vermutlich seinen Plan auf, noch tiefer in unsere Heimat einzudringen.”

Durango war skeptisch angesichts dieser Vermutung. Aber er hütete sich davor, das General Hood direkt zu sagen, denn er kannte dessen Temperament und Jähzorn. Wenn sich Hood etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann konnte ihn nichts und niemand davon abhalten, diesen Plan auch durchzuführen.

„Eine Invasion in Tennessee könnte die Position des Südens stärken und die übrigen Unionstruppen voneinander trennen”, fuhr Hood fort. „Das wäre ein Signal zum richtigen Zeitpunkt, um den Ausgang des Krieges noch einmal entscheidend zu verändern. Sherman kann zwar von Atlanta aus weitere militärische Operationen planen – und ich bin sicher, dass er dies auch tun wird – aber was nützt es ihm, wenn er von Norden her keine weitere Unterstützung mehr bekommt?”

Hood bemerkte, dass Durango mit einer Antwort zögerte. Deshalb blitzte es in seinen Augen wütend auf.

„Was verstehen Sie daran nicht, Lieutenant?”, wollte er deshalb wissen und seufzte bei diesen Worten. „Nun ja, vermutlich fehlt Ihnen eine entsprechende taktische Ausbildung, um die richtigen Schlussfolgerungen aus solchen strategischen Manövern zu ziehen. Das spielt aber auch keine große Rolle mehr. Auf Sie und Ihre Leute wartet noch eine besondere Mission.”

„Wie lauten Ihre Befehle, Sir?”, fragte Durango.

„Sie werden sich weiterhin mit Ihren Leuten in der Nähe von Atlanta aufhalten und beobachten, was Sherman weiter unternimmt”, entschied Hood. „Sollten er und seine Soldaten einen weiteren Schachzug planen, dann finden Sie es rechtzeitig heraus. Ich unterstelle Ihnen 20 weitere Soldaten, damit Sie einen Spähtrupp führen können, der wenigstens handlungsfähig ist.”

„Darf ich offen sprechen, Sir?”, fragte Durango.

„Ja”, nickte Hood. „Was ist noch?”

„Ich bin überzeugt davon, dass Sherman seinen Marsch durch Georgia fortsetzen wird, General”, sagte Durango. „Ich glaube, dass es besser wäre, ihn direkt an solch einem Vorhaben zu hindern, anstatt in Tennessee …”

„Ich habe Verständnis für Ihre Ansichten, Lieutenant”, fiel ihm Hood abwinkend ins Wort. „Aus Ihrem Blickwinkel gesehen kann ich solch eine Denkensweise nachvollziehen. Aber taktische Kriegsführung erzielt manchmal auch über Umwege und ohne direkte Konfrontation entsprechende Erfolge. Ich danke Ihnen dafür, dass Sie und Ihre Männer bisher so tapfer gekämpft haben – nichts Anderes erwarte ich von Ihnen auch in den nächsten Wochen. Sie können jetzt gehen.”

Durango grüßte den General noch einmal vorschriftmäßig und verließ dann dessen Quartier. Draußen kümmerten sich die Soldaten um die angekommenen Zivilisten und versorgten sie erst einmal mit dem Nötigsten, während der Lieutenant Ausschau nach seinen beiden Kameraden McCafferty und Vance hielt. Er entdeckte die beiden wenig später bei den Pferden und ging auf sie zu.

„Die schlechte Laune sieht man dir schon von Weitem an, Lieutenant”, meinte McCafferty in seiner bekannten direkten Art. „Was ist passiert?”

„Ich habe Shermans Botschaft gelesen”, erwiderte Durango. „Was denkt ihr, was Hood jetzt unternehmen wird?”

„Er wird nicht zulassen, dass Sherman weiter durch Georgia marschiert – was denn sonst?”, entgegnete Neil Vance, der sich in der Zwischenzeit natürlich auch eine eigene Meinung über die Ereignisse der letzten Wochen gebildet hatte.

„Das dachte ich eigentlich auch”, meinte Durango. „Stattdessen unternimmt er gar nichts, was Sherman betrifft. Er lässt ihm freie Hand – so unglaublich das auch klingen mag. Er hat beschlossen, mit dem größten Teil seiner Truppen in Richtung Chattanooga und Nashville zu marschieren und auf diese Weise die Versorgung aus Richtung Norden für Shermans Armee zu unterbrechen.”

„Und was passiert hier? Gar nichts?”, wollte McCafferty wissen.

„So ist es, Mac”, lautete Durangos Antwort. „Selbst wenn Sherman weiter in Richtung Küste marschieren sollte, wird er ihn nicht daran hindern. Ich weiß nicht, was in General Hood gefahren ist, dass er eine solch unverständliche Entscheidung getroffen hat. Aber wir können es nun nicht mehr ändern.”

„Was bedeutet das für uns?”, fragte McCafferty.

„Wir bekommen 20 weitere Soldaten zugeteilt und sollen weiter beobachten, was Sherman unternimmt, während Hood mit seiner Armee weiter in Richtung Chattanooga zieht”, klärte ihn der Lieutenant auf.

„Glaubt Hood etwa, diese 20 Mann könnten irgendetwas bewirken?” McCafferty schüttelte verständnislos den Kopf. „Verdammt, ich wünschte, Lee wäre hier – dann könnten wir wenigstens sicher sein, dass eine richtige Entscheidung getroffen worden wäre.”

„Lee und seine Truppen kämpfen in der Nähe von Fredericksburg”, sagte Durango, weil er selbst nichts Genaueres wusste. „Auf seine Unterstützung kann Hood jetzt nicht zählen. Also ist und bleibt es seine Entscheidung.”

„… und wir müssen die Suppe wieder auslöffeln, die er uns eingebrockt hat”, sagte Neil Vance seufzend. „Es ist immer das Gleiche.”

„Ich weiß, Neil”, nickte Durango. „Wir müssen eben das Beste daraus machen. Aber das sind wir ja schon gewohnt, oder?”

Vance erwiderte jedoch nichts darauf.

* * *

Atlanta / Georgia

Im Hauptquartier General Shermans

Larry Calhoun konnte die Unruhe spüren, die die Soldaten in der besetzten und von den ursprünglichen Bewohnern weitestgehend verlassenen Stadt ergriffen hatte. Das Gerücht von einem unmittelbar bevorstehenden Abmarsch hatte sich wie eine gigantische Welle unter den Soldaten verbreitet, denn in den letzten zwei Wochen waren jede Menge Vorbereitungen getroffen worden, die auf solch eine Entscheidung bereits hingedeutet hatten. Nun schien der Tag gekommen zu sein, an dem General William Tecumseh Sherman sein Versprechen einzulösen gedachte, das er seinen Soldaten nach dem Einmarsch in Atlanta gegeben hatte. Und dieses besagte, dass Atlanta nur ein Zwischenstopp auf dem Weg zur Küstenstadt Savannah war und er sich von nichts und niemandem daran hindern lassen würde, seinen Plan so rasch wie möglich in die Tat umzusetzen.

Fast vier Wochen nach dem Einmarsch schien es nun so weit zu sein. Seit Sherman vor einer knappen Woche wieder aus dem etwa 50 Meilen nordwestlich gelegenen Kingston zurückgekehrt war, waren Tag für Tag weitere Transporte in Atlanta eingetroffen. Zwar hatte die Rebellenarmee immer wieder versucht, diese Transporte zu verhindern – aber letztendlich hatten Hoods Soldaten ihnen nur wenige – und im Grunde genommen unwesentliche Nadelstiche versetzt. Das änderte aber nichts an der guten Ausgangslage für Shermans weitere Pläne.

Während Larry weiter die Straße entlangschritt, beobachtete er eine weitere Kompanie kampfbereiter Soldaten, die vor einer guten halben Stunde mit dem Zug in Atlanta eingetroffen war. Nun waren Shermans Streitkräfte so gut wie komplett. Die Soldaten des XIV-Corps und die des 17th Ohio Regimentes konnten es kaum abwarten, bis endlich der entsprechende Befehl erteilt wurde, aus Atlanta aufzubrechen. Dies galt auch für das XV-Corps, das XVII-Corps sowie das XX Corps. Es waren alles kampferprobte Soldaten, die in zahlreichen Schlachten ihre Tapferkeit deutlich unter Beweis gestellt hatten. Diejenigen unter ihnen, die noch an Verletzungen litten, waren bereits nach Norden zurück nach Chattanooga gebracht worden. Sherman wollte nur gesunde einsatzfähige Soldaten in seiner Armee haben, die bereit waren, auch den letzten entscheidenden Schritt mit ihm zu gehen und der Konföderation den Todesstoß zu versetzen.

Larry Calhoun selbst war in Atlanta geblieben und hatte den Exodus der Bewohner mitbekommen. Der Zorn der Zivilisten, die aus ihren Häusern und Wohnungen gewaltsam vertrieben und praktisch mittellos aus der Stadt gejagt wurden, hatte auch ihm gegolten – und wenn einer der Männer noch eine Waffe gehabt hätte, die er gegen die Besatzer hätte richten können, dann wäre diese Vertreibung zweifelsohne blutig vonstattengegangen.

„Mr. Calhoun!”, hörte er plötzlich eine Stimme hinter sich.

Larry hielt inne und sah General William Tecumseh Sherman aus einem Haus kommen, das früher dem Bürgermeister von Atlanta, James M. Calhoun, gehört hatte. Sein Blick richtete sich auf Sherman, während dieser voller Zuversicht grinste.

„Ich muss mit Ihnen reden”, sagte er. „Es gibt einiges zu besprechen. Kommen Sie bitte …”

Er gab Larry einen Wink, ihm ins Innere des Gebäudes zu folgen. Wenige Minuten später betrat Larry den größten Raum des Hauses, der dem Bürgermeister von Atlanta und dem Stadtrat einmal als Besprechungsraum gedient hatte.

„Setzen Sie sich”, meinte Sherman und wies auf einen Sessel. „Einen Drink?”

Larry schüttelte stumm den Kopf und sah zu, wie sich Sherman ein Glas mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit einschenkte und es dann in einem Zug austrank. Er wusste, dass Shermans Vorliebe für Alkohol in den Augen anderer hochrangiger Offiziere als Schwäche und Unfähigkeit ausgelegt wurde. Aber egal, was diese Offiziere von Sherman halten mochten – er war derjenige, der mit der Eroberung und Besetzung von Atlanta einen entscheidenden Sieg für die Union errungen hatte. Und diesen konnten ihm auch seine Neider nicht mehr streitig machen. Seine Position in der Armee war gefestigter als jemals zuvor, und das wusste auch General Ulysses S. Grant, der das Oberkommando in der Unionsarmee hatte. Er war es auch gewesen, der Lincoln vorgeschlagen hatte, Shermans kühnem und anfangs noch unmöglich erscheinendem Vorhaben zuzustimmen. Jetzt hatte sich dieser Plan als richtig erwiesen und die Konföderation gleichzeitig entscheidend geschwächt.

„Ich habe hier ein Schreiben von Präsident Lincoln, das mir Grant in Kingston übergeben hat”, sagte Sherman und wies auf ein Dokument, das auf seinem Schreibtisch lag. „Da der Inhalt auch Sie betrifft, sollten Sie es lesen …”

Er stellte das Glas ab, griff nach dem Dokument und reichte es Larry. Dieser überflog den Inhalt und wusste, dass sich seine Ahnungen jetzt bestätigt hatten. Lincoln ließ über Grant mitteilen, dass Larry Calhoun Sherman auf seinem weiteren Feldzug durch Georgia begleiten sollte.

„Sieht ganz so aus, als müssten Sie meine Gegenwart noch etwas länger ertragen”, sagte Sherman. „Also sollten wir das Beste daraus machen, oder?”

„Von meiner Seite aus spricht nichts dagegen, General”, erwiderte Larry. „Ich bin im Auftrag unseres Präsidenten nach Georgia gekommen. Letztendlich geht es darum, dass er über mich informiert werden möchte, wie die Lage vor Ort ist.”

„Ich weiß, dass Sie ihm seit der Besetzung von Atlanta einige Briefe geschrieben haben”, meinte Sherman. „Und es sieht ganz danach aus, dass Sie die Lage richtig erkannt haben – auch wenn Sie …”

„Ich weiß”, winkte Larry ab. „Ich bin kein Offizier, war auch nicht in West Point und verstehe nichts von militärischer Strategie”, vollendete Larry Shermans Gedankengänge, bevor dieser sie in Worte hatte fassen können. „Lassen wir doch dieses kleine Geplänkel jetzt. Es ist nicht mehr notwendig. Ich schließe mich ihren Truppen an und werde mich im Hintergrund halten. Einverstanden?”

In Shermans Augen blitzte es kurz auf, weil ihm Larrys ironische Worte gegen den Strich gingen. Dann hatte er sich aber wieder unter Kontrolle und kam zum eigentlichen Thema zurück.

„Morgen ist es soweit, Mr. Calhoun”, rückte er dann mit seinem Plan heraus. „Wir werden Atlanta verlassen und weiter in Richtung Savannah marschieren. In der Zwischenzeit wird sich General Thomas mit Hoods Rebellen beschäftigen und sie auf Distanz halten. Sie haben vielleicht schon gehört, dass dieser Hitzkopf Hood mit seinen Truppen in Richtung Tennessee marschiert.”

Larry nickte.

„Ich hatte ursprünglich vermutet, dass er es riskieren würde, Atlanta anzugreifen und die Stadt zurückzuerobern. Dass er uns dieses Territorium fast kampflos überlässt, hat mich doch sehr gewundert.”

„Er hätte weitere Verluste hinnehmen müssen, Mr. Calhoun”, erwiderte Sherman mit einem abfälligen Lächeln. „So verrückt ist Hood auch nicht, dass er noch eine größere Schlappe hinnimmt. Er wird sich ohnehin für dieses Fiasko bald verantworten müssen. Aber das ist nicht mehr meine Angelegenheit. Soll er sich ruhig mit General Thomas und dessen Soldaten einige Kämpfe liefern und versuchen, das Schienennetz zu zerstören. Es bringt ohnehin nichts mehr, denn wir haben alles, was wir benötigen, um diese Mission zu einem erfolgreichen Ende zu bringen. Und sollten uns die Vorräte auf diesem Marsch ausgehen, denn werden wir uns eben auf dem Marsch versorgen.”

„Was wird aus der Stadt?”, wollte Larry wissen.

„Ich werde die Bezirke und Anlagen vollständig zerstören lassen, die für die Konföderation von wirtschaftlicher und strategischer Bedeutung sind, Mr. Calhoun”, informierte ihn Sherman. „Kein Stein wird mehr auf dem anderen bleiben. Wenn wir morgen früh von hier aufbrechen, werden Fabriken, Lagerhallen und Produktionsanlagen vollständig niedergebrannt sein. Bei Einbruch der Dämmerung ist es so weit – und ich hoffe, dass man den Schein des Feuers noch viele Meilen weit sehen wird.”

* * *

Ein dumpfer Schlag ließ das steinerne Gebäude erzittern, als die 21 Fuß lange eiserne Schwelle gegen die Mauer prallte. Captain Orlando Poe, der Chefingenieur von Shermans Armee, hatte einen Rammbock errichten lassen, dessen Zentrum eine wuchtige und sehr schwere Schwelle bildete. Sie hing an einer fest installierten Aufhängung und brauchte nur noch in eine schwingende Bewegung gesetzt zu werden. Den Rest erledigte dann der wuchtige Aufschlag, wenn die Schiene gegen das nächste Hindernis prallte. Auf diese Weise waren schon etliche Mauern und Wände zum Einsturz gebracht worden, und der Rammbock machte auch diesmal nicht Halt vor der Wand einer steinernen Lagerhalle am Rande des Eisenbahndepots.

Die Sonne stand schon weit im Westen, als Sherman und sein Offiziersstab dieser Zerstörung beiwohnten. Larry beobachtete den General, als der Rammbock eine weitere Mauer im Inneren des steinernen Gebäudes ins Wanken brachte und schließlich einstürzen ließ. Das hatte Auswirkungen auf die tragenden Wände und die übrige Substanz, und nur wenige Minuten später stürzte auch dieses Bauwerk in einer Wolke aus Schutt und Staub ein, während die an der Zerstörung beteiligten Soldaten laute Jubelrufe ausstießen.

Larry wusste, dass alles, was in den nächsten Stunden geschehen würde, lange und sorgfältig geplant war. Dies war die hässliche Seite des Krieges, der in Augenblicken wie diesen seine schreckliche Fratze zeigte. Die Union hatte gesiegt und die Konföderation verloren – und alles, was sich nun innerhalb der Stadtgrenzen von Atlanta ereignete, war vom Kommandostab so gewollt.

Sherman beobachtete mit triumphierendem Blick, wie Poe vier Soldaten einen Befehl gab und diese mit brennenden Fackeln von mehreren Seiten auf einen Komplex von Lagerhallen und Schuppen zugingen, die zum größten Teil aus Holz errichtet worden waren. Zuvor hatte man mehrere Petroleumkanister an einigen Stellen entleert und hoffte darauf, dass sich die Flammen dann sehr schnell ausbreiten würden.

Als die Soldaten das erste Haus in Brand steckten und die Flammen durch das Petroleum gierig um sich griffen, stieg eine dunkle Rauchwolke in den abendlichen Himmel empor. Die Soldaten jubelten und feuerten Salutschüsse ab, während eine Regimentskapelle dazu einen Marsch spielte, der auf besondere Weise die Macht des Siegers demonstrieren sollte.

Larry fragte sich nur, für wen dieses Spektakel eigentlich inszeniert werden sollte. Denn die Bewohner hatten ihre Stadt längst verlassen und sich in Sicherheit gebracht. Die Besatzer hatten nun entschieden, ein Zeichen zu setzen, das man so schnell nicht mehr vergessen würde.

Die Flammen griffen nur wenige Minuten später auf benachbarte Gebäude über und breiteten sich in Windeseile aus. Eine knappe halbe Stunde später stand der gesamte Lagerkomplex lichterloh in Flammen, und die Hitze war so stark, dass die Soldaten auf Distanz gehen mussten, um sich nicht selbst in Gefahr zu bringen.

Das Inferno verbreiterte sich weiter, und Sherman verfolgte mit Genugtuung das Werk der Zerstörung, das die Hitze anrichtete. Neben den Lagerhallen befand sich ein Gebäudekomplex, in dem Öl gelagert wurde, und dies entzündete sich, als das Feuer den inneren Teil des Gebäudes erreichte. Eine ohrenbetäubende Explosion ließ selbst Sherman zusammenzucken. Die Druckwelle schleuderte Holz, Steinreste und brennende Balken nach allen Seiten davon und brachte auch ein angrenzendes Gebäude ins Wanken, in dem noch zwei Pulverfässer lagerten, die die Besatzer vergessen hatten. Eine weitere Explosion zerstörte wenige Minuten später auch dieses Gebäude. Von dort aus war es nicht mehr weit bis zum Bahnhofsbereich, in dem sich weitere Produktionsanlagen befanden, und der Wind trieb die Flammen genau in diese Richtung.

Das große Feuer machte die Nacht zum Tag und zerstörte auch diesen Bereich von Atlanta. Major Henry Hitchcock, der Adjutant Shermans, sollte später in seinen persönlichen Aufzeichnungen von „einer gewaltigen Feuerbrunst” sprechen, die „den gesamten nächtlichen Himmel auf dramatische Weise erhellte, hervorgerufen durch gezielte Zerstörung, Explosionen und absichtliche Zerstörung, die keinen Stein mehr auf dem anderen ließen und Fabriken, Lagerhallen und andere Industrieanlagen nur noch in verkohlte Ruinen und Skelette verwandelten.”

Die versammelten Offiziere genossen dieses fürchterliche Schauspiel und ließen Sherman hochleben. Larry Calhoun fühlte sich jedoch nicht als triumphierender Sieger in diesen Minuten. Er wusste nur, dass Sherman fest entschlossen war, sich von nichts und niemandem mehr auf seinem geplanten Marsch durch Georgia aufhalten zu lassen. Und jeder, der sich ihm dabei in den Weg zu stellen versuchte, würde es mit seinem Leben büßen müssen!

* * *

Sergeant McCafferty bemerkte den rötlichen Schein am nächtlichen Himmel als Erster. Von einem unguten Gefühl getrieben, riss er sein Pferd am Zügel herum und ritt zurück zu seinen Kameraden, die auf der anderen Seite des Hügels auf seine Rückkehr warteten.

„Da stimmt etwas nicht, Lieutenant!”, rief McCafferty. „Der Himmel sieht aus, als ob er in Flammen stünde.”

„Das will ich sehen”, sagte Durango und gab den restlichen Männern, ein Zeichen, ihm zu folgen. Es war immer noch ungewohnt für ihn, dass er jetzt wieder einen kleinen Trupp von insgesamt 23 Soldaten befehligte, McCafferty und Vance mit eingerechnet. Die letzten Wochen und Monate waren sie mehr oder weniger auf sich allein gestellt gewesen und hatten sich trotzdem durchkämpfen müssen. Aber die Soldaten, die ihm General Hood unterstellt hatte, mussten sich erst einmal in solch riskanten Missionen bewähren.

Natürlich kannte Durango die Männer noch nicht so genau und wusste demzufolge auch nicht, was er von jedem Einzelnen in einer Gefahrensituation erwarten konnte. In Momenten wie diesen vermisste er seine toten Kameraden Fisher, Porter und Higgins. Zusammen mit McCafferty und Vance waren sie ein eingespieltes kleines Team gewesen, wo sich jeder blind auf den anderen hatte verlassen können.

All dies ging Durango durch den Kopf, während er neben McCafferty den Hügel hinaufritt und die übrigen Soldaten ihnen folgten. Wenige Minuten später konnte sich der Lieutenant selbst davon überzeugen, dass der irische Sergeant mit seinen Andeutungen sogar noch ein wenig untertrieben hatte. Der nächtliche Himmel sah nicht nur aus, als ob er in Flammen stünde, sondern dieses Fanal des Schreckens wirkte auf Durango und seine Kameraden so, als würde am Horizont die Welt untergehen. Und was dies bedeutete, das wusste jeder der Männer des Soldatentrupps.

„Mein Gott”, murmelte Vance, während ein Gedanke den anderen jagte. „Sherman hat es tatsächlich gewagt. Atlanta brennt.”

„Dieser elende Schweinehund!”, rief einer der Soldaten, der sein Pferd schräg hinter McCafferty gezügelt hatte. „Sherman ist ein Teufel in Menschengestalt. Warum musste er das jetzt tun?”

Er sprach damit das aus, was den meisten anderen Männern in diesen Sekunden beim Anblick des rötlichen Horizontes durch den Kopf ging. Einige der Soldaten stammten aus Atlanta oder der unmittelbaren Umgebung. Durango konnte sich sehr gut vorstellen, was sie jetzt empfanden, aber das änderte nichts daran, dass Sherman sein Werk der Zerstörung nicht nur begonnen, sondern auch höchstwahrscheinlich schon vollendet hatte.

„Lieutenant!”, bat ihn einer der Soldaten. „Wir müssen doch was tun. Wir können doch nicht einfach tatenlos zusehen, wie …”

„Was sollen wir denn noch dagegen unternehmen?”, entgegnete Durango. „Es ist zu spät.”

In diesem Augenblick trug der Wind das Echo von einigen Explosionen zu ihm und seinen Männern herüber. Die Mienen der Soldaten spiegelten jetzt Sorge und Hoffnungslosigkeit wider, als ihnen bewusst wurde, dass die Stadt, die sie kannten und für einige von ihnen höchstwahrscheinlich so etwas wie eine Heimat gewesen war, von Sherman und seinen Soldaten niedergebrannt worden war.

Auch wenn dies nichts mehr änderte, so konnte der Lieutenant gut verstehen, was seine Leute jetzt empfanden. Deshalb entschied er, ein Stück in Richtung des rötlichen Horizontes zu reiten. Aber nur so weit, dass er sich und seine Leute nicht selbst in Gefahr brachte. Denn ja näher sie Atlanta kamen, umso mehr mussten sie mit Yankee-Patrouillen rechnen, die wahrscheinlich nur darauf warteten, sie anzugreifen und gefangen zu nehmen.

Der konföderierte Trupp teilte sich auf der anderen Seite der Hügelkette und folgte einer abgelegenen Straße in Richtung Atlanta. Der rötliche Himmel zeigte ihnen den Weg, bis sie einen Punkt erreicht hatten, von dem man einen guten Überblick über die weite Ebene hatte, an deren Ende Atlanta lag.

Auch wenn sie noch fast zwei Meilen von der Stadtgrenze entfernt waren, so konnten sie die Flammen sehen, die hoch in den Himmel emporloderten und die Nacht zum Tag machten. Es roch penetrant nach Rauch und Pulver. Wenn das der Lieutenant und seine Männer schon auf diese Entfernung hin wahrnahmen, wie mochte es dann erst inmitten der Stadt sein, in der vermutlich in großen Teilen jetzt kein Stein mehr auf dem anderen stand?

„Entsetzlich”, sagte McCafferty mit unterdrückter Wut. „Warum hat Hood sowas nur zugelassen?”

Er blickte in die Runde, aber keiner der anderen Soldaten erwiderte etwas darauf. Sie waren alle noch gefangen von der schrecklichen Feuerbrunst, die sich ihnen aus dieser Entfernung bot. Das würde keiner von ihnen jemals wieder vergessen.

„Wir können hier nichts mehr tun”, entschied Durango schließlich. „Reiten wir zurück, bevor wir auf eine Yankee-Truppe stoßen.”

„Und dann?”, fragte McCafferty.

„Dann werden wir das tun, was Hood uns befohlen hat”, sagte der Lieutenant. „So schrecklich dieser Anblick der brennenden Stadt ist – er gibt uns auf jeden Fall eine traurige Gewissheit.” Er bemerkte, dass der Ire und die übrigen Männer ihn verständnislos anschauten. „Shermans Tage in Atlanta sind gezählt, Männer”, fuhr er daraufhin rasch fort. „Er wird mit seinen Soldaten die Stadt verlassen und seinen Marsch durch Georgia fortsetzen.”

„Und er wird vermutlich genauso rücksichtslos gegen diejenigen vorgehen, die sich ihm in den Weg stellen”, meinte Vance mit ernster Stimme. „Wir sind nur 23 Mann, Lieutenant. Wir können doch gar nicht verhindern, was Sherman plant. Hood und seine Truppen hätten ihn vielleicht noch aufhalten können – aber wir allein …?”

„Wir können auf jeden Fall versuchen, die Menschen zu warnen”, entschied Durango. „Und deshalb werden wir sehr genau beobachten, welchen Weg die Yankees nehmen. Reiten wir!”

* * *

8.30 Uhr morgens

In den Ruinen von Atlanta

„Sie wirken so nachdenklich, Mr. Calhoun”, sagte Sherman, als Larry sein Pferd neben ihm zügelte und sich genau wie die übrigen Soldaten aus der Unionsarmee am Stadtrand von Atlanta eingefunden hatte. Es gab immer noch Brandherde in der Stadt, die eine große Hitze verströmten und neue Feuer entfachten. Dichter Rauch hing über der Stelle, wo sich einst die großen Produktionsanlagen, Lagerhallen und weitere Manufakturen befunden hatten. Jetzt ragten nur noch rauchgeschwärzte Ruinen in den morgendlichen Himmel empor und dokumentierten das schreckliche Bild der Zerstörung auf eindrucksvolle Weise.

Insgesamt 62.000 Soldaten waren jetzt zum Abmarsch bereit – also gut 22.000 Männer mehr, als Hoods Armee noch an Kampfstärke aufzuweisen hatte. Eine deutliche Übermacht, deren direkte Konfrontation Hood aus gutem Grund scheute. Weil er ganz sicher den Kürzeren bei einem Frontalangriff gezogen hätte!

55.000 Soldaten zählten zur Infanterie von Shermans Armee, und etwa 2.000 gehörten zur wendigen Kavallerie. Die übrigen Soldaten zählten zum Tross der gesamten Truppe, die auch 65 schwere Kanonen mit sich führten, die eventuellen Gegnern das Fürchten lehren sollten. Das, was Sherman bis jetzt erreicht hatte, war noch keinem anderen Unionsgeneral gelungen. Sie befanden sich mittlerweile tief im Feindesland – im Herzen der Konföderation – und hatten dem immer schwächer werdenden Gegner einen entscheidenden Schlag versetzt, von dem sich dieser vermutlich niemals wieder erholen würde. Sollte dies den endgültigen Untergang der Konföderation bedeuten, dann würde Shermans Name damit für immer und ewig in Einklang gebracht werden.

Larry Calhoun kannte Sherman mittlerweile und wusste, dass genau dies sein Ziel war. Seine beiden Stellvertreter Major General Henry W. Slocum und Major General Oliver Otis Howard waren unter den einfachen Soldaten längst nicht so angesehen wie Sherman. Slocum galt als Zauderer, und Howard nannte man hinter vorgehaltener Hand „Old Prayer Book”, weil er ein frommer Mann war und kaum einen Tag verstreichen ließ, ohne den Feldgeistlichen zu einer Predigt aufzurufen. Die beiden Brigadier Generäle Jefferson C. Davis und Alpheus S. Williams, die Slocum unterstellt waren, besaßen eine ganz andere Entschlossenheit. Dies galt auch für Brigadier General Judson Kilpatrick. Major General Peter J. Osterhaus war preußischer Herkunft, und genauso streng und genau war auch sein Verhalten den Soldaten gegenüber. Der letzte Offizier in Shermans Kommandostab war Major General Francis P. Blair, der seine Männer ebenfalls hart gedrillt, aber sie letztendlich auch zum Erfolg geführt hatte.

„Jetzt ist es soweit”, sagte Sherman und gab der Regimentskapelle einen kurzen Wink. Buchstäblich mit Pauken und Trompeten setzte sich daraufhin die gewaltige Streitmacht in Bewegung und verließ den rauchgeschwärzten Bezirk von Atlanta, der einst das Herz einer gewaltigen industriellen Produktion gewesen war. Aber jetzt standen nur noch Ruinen und vereinzelte Schornsteine. Alles andere war ein Raub der Flammen geworden.

„Sie sind immer noch so schweigsam. Mr. Calhoun”, richtete Sherman nun das Wort an den einzigen Zivilisten, der die Soldaten begleitete. „Bedauern Sie irgendetwas? Sie sollten vielmehr darauf stolz sein, dass Sie Teil einer militärischen Operation sind, von der man irgendwann in den Geschichtsbüchern unseres Landes lesen wird.”

„Sie sind felsenfest davon überzeugt, dass sich uns niemand in den Weg stellen wird?”

Larrys Stimme klang skeptisch, weil er einfach nicht glauben wollte, dass Hood wirklich nichts unternahm, um den weiteren Vormarsch der Unionstruppen auf konföderiertem Gebiet zu unterbinden.

„Wer denn?”, entgegnete Sherman und konnte den Triumph angesichts dieses Momentes nur schwer verbergen. „Wir haben 22.000 Soldaten mehr als Hoods gesamte, noch verfügbare Streitmacht. Und im Gegensatz zu den Rebellen befinden sich in unserer Truppe junge starke Soldaten, die nur darauf warten, mit dem Feind zu kämpfen. Solch eine Armee, die jetzt in Richtung Savannah marschiert, hat es noch niemals zuvor gegeben. Die Soldaten sehnen sich nach einer Mahlzeit und einem Kampf – und es ist ihnen völlig egal, was von beiden zuerst kommt. Wir werden die Rebellen jagen. Und zwar bis zum Meer, wenn sie es wagen sollten, uns angreifen zu wollen. Der Untergang der Konföderation hat schon lange begonnen, Mr. Calhoun – aber mit diesem Feldzug wird er beschlossene Sache.”

„Was glauben Sie, wie lange der Krieg dann noch dauern wird?”