Boah, da kann ich doch nichts für! - Brigitte Filli - E-Book

Boah, da kann ich doch nichts für! E-Book

Brigitte Filli

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Beschreibung

Ein Jugendroman ab 12 Jahren über Selbstverantwortung und Selbstwirksamkeit, besonders geeignet als Klassenlektüre an Hauptschulen, Realschulen, Gesamtschulen und Förderschulen, Fach: Deutsch, 7. bis 10. Klasse +++ Mo kommt schon irgendwie klar. In der Schule läuft es gerade nicht rund, aber das ist nicht seine Schuld. Und die Sache mit dem Ausbildungsplatz sehen seine Eltern viel zu eng, Mo wird sowieso Influencer. Dafür braucht er Geld für die passende Ausrüstung, aber das wird schon werden. Mo müsste sich nur um einen Nebenjob kümmern. Es kommt allerdings ständig etwas dazwischen. Doch da kann Mo ja nichts dafür – oder? Erst als er fast bei einem Diebstahl erwischt wird, wird ihm klar, dass er selbst für seine Entscheidungen einstehen muss. Ein Roman für leseschwache Schüler und Schülerinnen über Selbstverantwortung und die Entscheidungen, die wir treffen. Passendes Begleitmaterial zur Arbeit mit der Lektüre im Deutschunterricht finden Sie beim Verlag an der Ruhr. Weitere Infos zur Reihe: Die leichten Lektüren der K.L.A.R.-Reihe sind die ideale Schullektüre für den Deutschunterricht an Förderschulen, Hauptschulen, Realschulen und Gesamtschulen. Speziell für leseschwache Schüler und Schülerinnen konzipiert, überzeugen sie durch kurze Kapitel, eine klare Alltagssprache und spannende Themen aus der Lebenswelt der Jugendlichen. Die aktuellen Jugendbücher sind somit bestens geeignet zur Leseförderung in der Sekundarstufe I und bieten Jugendlichen ab zwölf Jahren einen motivierenden Einstieg in die Welt der Literatur.

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Seitenzahl: 73

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Impressum

Titel

Kurz – Leicht – Aktuell – Real

Boah, da kann ich doch nichts für!

Autorin

Brigitte Filli

Titelbildmotiv

© MJTH – Shutterstock.com

Illustration im Innenteil

Skateboard: © cat arch angel – stock.adobe.com

Verlag an der Ruhr

Mülheim an der Ruhr

www.verlagruhr.de

Ab 12 Jahre

Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.

© 2025, Verlag an der Ruhr GmbH, Wilhelmstr. 20, 45468 Mülheim an der Ruhr, E-Mail: [email protected]

www.verlagruhr.de

ISBN 978-3-8346-6934-6

Begleitendes Unterrichtsmaterial:

K.L.A.R. – Literatur-Kartei:

„Boah, da kann ich doch nichts für!“

Kl. 7–10, 80 S., A4

Pro-Lizenz: ISBN 978-3-8346-6935-3

Premium-Lizenz: ISBN 978-3-8346-6936-0

Inhalt

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Mo putzt sich die Zähne, als seine Mutter ihren Kopf ins Badezimmer steckt. „Denk daran, Alisha von der Kita abzuholen.“

„Ja, mache ich!“, stöhnt Mo genervt. Mo liebt seine kleine Schwester. Dass er sie ausgerechnet heute abholen soll, passt ihm aber gar nicht. Am Nachmittag wollte er sich direkt nach der Schule mit Freunden im Park treffen. Hastig spült er seinen Mund aus. Im Flur stolpert er fast über Alisha, die am Boden kauert und mit Kartonschachteln ein Puppenhaus baut. Er bückt sich zu ihr runter und knuddelt sie. „Ich werde dich abholen, Prinzessin!“

Mit einer eleganten Bewegung schnappt er sich Jacke und Schultasche.

„Tschüss, bis später!“ Laut knallend fällt die Wohnungstür hinter Mo zu. Immer zwei Stufen gleichzeitig überspringend eilt er die Treppe hinunter.

Unten angekommen hört er, wie ihm seine Mutter aus dem Fenster noch nachruft:

„Und vergiss nicht, heute bei Herrn Castello nachzufragen, ob du den Ferienjob bekommen kannst!“

Auch das noch!, denkt Mo, während er auf sein Skateboard hüpft. Dieser Tag ist jetzt schon wieder voll stressig!

Die Schulglocke klingelt bereits, als Mo durch den Schulflur stürmt. Noch vor dem letzten Ton erreicht er das Klassenzimmer. Außer Atem lässt er sich neben seinem Freund Omar auf den Stuhl fallen.

„Nach dem Unterricht warten Jessy und Amira im Park auf uns“, teilt Omar ihm sofort aufgeregt mit.

„Wie hast du das angestellt?“, wundert sich Mo. Jessy und Amira hängen oft im Park bei der Skaterbahn ab. Sie haben bisher aber kein Interesse an Mo oder Omar gezeigt.

Die beiden Mädchen sind so mit Selfiesmachen, Videosdrehen und Posten beschäftigt, dass sie niemandem außerhalb ihrer Handywelt Beachtung schenken.

Omar kann Mos Frage nicht mehr beantworten, da ihre Lehrerin, Frau Hagen, genau in diesem Moment den Raum betritt und die Mathearbeit austeilt.

Mo kann sich kaum konzentrieren. Wie soll das gehen?, fragt er sich. Alisha abholen, bei Castello vorbeischauen und Jessy und Amira im Park treffen?

Endlich! Für heute ist der Unterricht beendet. Während er mit Omar aus dem Schulgebäude schlendert, beschwert sich Mo: „Zuerst diese viel zu schwierige Mathearbeit und dann noch in Sport die Klatsche gegen diese dämlichen 8.-Klässler!“

Omar grinst: „Vielleicht hättest du als Torhüter lieber auf den Ball achten und nicht dauernd zu Jessy schielen sollen!“

Tatsächlich hielten sich Jessy und Amira während des Spiels direkt neben dem Fußballfeld auf.

Jessy sah umwerfend aus. Mo konnte seinen Blick kaum von ihr abwenden. Ihr Lächeln. Ihre lockigen, glänzenden Haare. Ihre Klamotten. Alles. Einfach alles an ihr gefällt Mo. „Boah, da kann ich doch nichts für!

Wenn der Schiedsrichter keine Tomaten auf den Augen gehabt hätte und nicht so parteiisch gewesen wäre, hätten wir gewonnen!“, blafft Mo.

Kumpelhaft boxt Omar Mo gegen die Schulter. „Oder wir hätten gewonnen, wenn du einen einzigen Ball gehalten hättest, Bro“, neckt er.

„Ach, halt's Maul!“ Mo wird rot. „Aber nun erzähl. Wie kommt es, dass sich Jessy und Amira mit uns treffen wollen?“

„Amira hat mich gestern nach der Schule angesprochen und gefragt, ob ich ihr Skaten beibringen kann.“

„Wow! Die interessiert sich fürs Skaten? Das hätte ich nicht gedacht!“

„Ich auch nicht. Aber sie will das unbedingt!“ Da fällt Mo ein, dass er seiner Mutter versprochen hat, seine Schwester von der Kita abzuholen. „Bro, ich kann nicht in den Park kommen. Ich muss Alisha abholen.“

„Ach, sei kein Spielverderber! Du musst mitkommen! Ich hab doch gesehen, wie du Jessy anstarrst. Das ist die Gelegenheit, sie kennenzulernen, und ich kann Zeit mit Amira verbringen.“

„Nein, ich kann heute echt nicht!“

„Bro, lass mich nicht im Stich! Bitte! Nur kurz!“, drängt Omar.

„Also gut. Für eine halbe Stunde, keine Sekunde länger!“, willigt Mo ein. „Und nur, weil ich genau weiß, wie sehr du auf Amira stehst!“

Vor dem Schultor stehen Jessy und Amira. Mos Bauch kribbelt. „Wollten wir sie nicht im Skatepark treffen?“, flüstert er Omar zu. „Ist doch super so. Nun können wir sie auf dem Weg dahin ins Bistro einladen“, entgegnet Omar. „Erst einladen und anschließend mit Skills auf dem Board überzeugen. Damit beeindrucken wir sie! Und wer weiß, was dann läuft?“ Omar blinzelt Mo verschwörerisch zu.

Ohne zu zögern und ohne weiter nachzudenken, stimmt Mo ihm zu. Das könnte der Beginn von etwas Großem, etwas Wunderbarem sein!

Der Bistrobesuch mit den beiden Mädchen ist tatsächlich eine gute Idee. Jessy und Amira sind unglaublich charmant, zeigen Fotos und Videos von ihren Accounts und reden von ihren Plänen und Projekten. Jessy hält Mo ihr Handy unter die Nase. „Hier, mit diesem Post habe ich meine Reichweite fast verdoppelt! Und da: Ich an diesem unglaublichen Strand. Hinter mir ist diese irre Luxusjacht zu sehen. Das ging so was von viral! Ich bekam wegen diesem Foto sogar eine Anfrage für Sonnencremewerbung.“ Amira bekräftigt: „Ich sag euch, wenn du den Dreh mal raus hast, wie dieses Geschäft tickt, dann kann dich nichts mehr aufhalten!“ Mo saugt jedes Wort von Jessy und Amira auf. Die beiden scheinen wirklich auf dem Weg zu sein, berühmt zu werden. Das will Mo auch. Genau davon träumt er schon so lange! Mit Skaten ein großer Star werden! Das wär's!

Obwohl Jessy ihn fasziniert, ist Mo nicht ganz wohl in der Gegenwart der Mädchen. Sie scheinen sich für nichts anderes als ihre Social-Media-Welt zu interessieren und auch kein anderes Thema zu haben. Rasch wischt er diese Gedanken zur Seite: Jessy ist einfach zu umwerfend!

Trotzdem fragt er sich, weshalb sich die beiden mit ihm und Omar verabredet haben.

Später im Park beobachtet Mo seinen Freund. Dieser flirtet und tuschelt mit Amira, was das Zeug hält.

Bei Mo hingegen läuft es nicht wie gewünscht. Jessy starrt nur auf ihr Handy und ignoriert alles um sich herum. Auch Mos Tricks auf dem Board beachtet sie kaum. Mo überlegt, wie er das ändern kann.

Kurz darauf hört er, wie Omar mit Amira ein weiteres Treffen für den nächsten Nachmittag abmacht. Die beiden Mädchen verabschieden sich. Amira mit einem strahlenden Lächeln Richtung Omar. Jessy wirft Mo nur einen flüchtigen Blick zu.

„Hast du das mitgekriegt?“, Omars Stimme überschlägt sich fast vor Aufregung. „Sie will mich wiedertreffen! Ich bin verabredet!

Du musst unbedingt auch wieder mitkommen, Mo. Du musst Jessy von uns fernhalten, damit ich mich ungestört mit Amira unterhalten kann! Hörst du? Ich habe ein Date! Ein Date mit Amira!“ Omar kriegt sich fast nicht mehr ein.

„Boah, beruhige dich, Bro!“, grinst Mo. In Gedanken versunken macht er sich auf den Nachhauseweg. Er malt sich aus, wie es wäre, Jessy zur Freundin zu haben, viel Geld zu verdienen – sehr viel Geld, und vor allem den ganzen Tag zu tun, was er liebt: skaten! Er muss auch endlich mal seine Social-Media-Accounts mit Inhalten füttern, damit er bekannt und reich wird!

Mo dreht den Wohnungsschlüssel, öffnet die Tür und es durchfährt ihn wie ein Blitz: Ich hab vergessen, Alisha abzuholen! Entsetzt will er auf dem Absatz kehrtmachen, um in die Kita zu sprinten. Da hüpft ihm Alisha jubelnd in die Arme: „Du bist da! Du bist da! Spielen? Komm mit mir spielen! Komm!“ Mo atmet erleichtert auf und wirbelt seine kleine Schwester herum. Alisha geht es gut und sie ist zu Hause!

„Klar! Ich komme mit dir spielen! Warte nur kurz“, er schnuppert. Es riecht nach Essen. „Was gibt's denn Leckeres?“ Mit schuldbewusstem Gesicht betritt er die Küche. Seine Mutter blickt ihm finster und mit gerunzelter Stirn entgegen.

Bevor sie etwas sagen kann, stammelt Mo: „Tut mir so leid! Omar hat gesagt, dass er ganz dringend meine Hilfe benötigt. Er meinte, es dauere nur ganz kurz. Also habe ich Ja gesagt. Ich konnte meinen besten Freund nicht im Stich lassen. Und dann dauerte es viel länger als gedacht! Das konnte ich nicht wissen. Da kann ich nichts für!“

Um von sich abzulenken, redet er schnell weiter: „Wie ist Alisha nach Hause gekommen? Als ich in der Kita ankam, war sie schon weg“, fügt er hinzu und wird wegen der Lüge ein bisschen rot.