Boston Tea Crimes – Ein schlichter alter Mann - Charlotte MacLeod - E-Book

Boston Tea Crimes – Ein schlichter alter Mann E-Book

Charlotte MacLeod

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Beschreibung

Ein neuer Fall für Kelling und … Cousin Frederik? Während Detektiv Max Bittersohn einem Fall in Belgien nachgeht, weilt seine Gattin Sarah Kelling (ihres Zeichens Erbin des mehr oder weniger durchlauchten Kelling-Clans) bei ihrer Tante Emma im Ferienort Pleasaunce und hilft bei den Vorbereitungen eines Amateurtheaters. Die Laienspielgruppe nennt sich die »Piraten von Pleasaunce«, ist für ihre Aufführungen eher berüchtigt als berühmt und neigt zu außerordentlich turbulenten Proben. Als ein Mitglied der Truppe überraschend bei einem mysteriösen Badezimmer-Unfall ums Leben kommt, vermutet Sarah falsches Spiel. Kurzerhand rekrutiert sie ihren exzentrischen und investigativ recht unbedarften Cousin Frederik, für ihre eigenen Ermittlungen … Band 5 der »Bosten Tea Crimes«-Reihe, in der alle Titel unabhängig gelesen werden können – für Fans von Richard Osman.

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EPUB
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Seitenzahl: 354

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Über dieses Buch:

Während Detektiv Max Bittersohn einem Fall in Belgien nachgeht, weilt seine Gattin Sarah Kelling (ihres Zeichens Erbin des mehr oder weniger durchlauchten Kelling-Clans) bei ihrer Tante Emma im Ferienort Pleasaunce und hilft bei den Vorbereitungen eines Amateurtheaters. Die Laienspielgruppe nennt sich die »Piraten von Pleasaunce«, ist für ihre Aufführungen eher berüchtigt als berühmt und neigt zu außerordentlich turbulenten Proben. Als ein Mitglied der Truppe überraschend bei einem mysteriösen Badezimmer-Unfall ums Leben kommt, vermutet Sarah falsches Spiel. Kurzerhand rekrutiert sie ihren exzentrischen und investigativ recht unbedarften Cousin Frederik, für ihre eigenen Ermittlungen …

Über die Autorin:

Charlotte MacLeod (1922-2005) wurde in Kanada geboren und wuchs in Massachusetts auf. Sie besuchte das Boston Art Institute und arbeitete als Bibliothekarin und Werbetexterin. Ende der 1970er veröffentlichte sie ihre ersten Kriminalromane und zementierte ihren Ruf als Grande Dame des Genres. Für ihr Lebenswerk wurde sie unter anderem mit fünf American Mystery Awards und dem Malice Domestic Lifetime Achievement Award ausgezeichnet.

Bei dotbooks veröffentlichte die Autorin ihre »Boston Tea Crimes«-Reihe, beginnend mit »Die Familiengruft«.

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eBook-Neuausgabe März 2025

Die amerikanische Originalausgabe erschien erstmals 1985 unter dem Originaltitel »The Plain Old Man« bei bei Doubleday & Company, Inc., New York.

Copyright © der amerikanischen Originalausgabe 1985 by Charlotte MacLeod

Copyright © der deutschen Erstausgabe 1995 by DuMont Buchverlag Köln

Copyright © der Neuausgabe 2025 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Wildes Blut – Atelier für Gestaltung Stephanie Weischer unter Verwendung mehrerer Bildmotive von © shutterstock

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (lj)

ISBN 978-3-98952-677-8

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dotbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, einem Unternehmen der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13,4 Millionen Euro unterstützt: www.egmont.com/support-children-and-young-people. Danke, dass Sie mit dem Kauf dieses eBooks dazu beitragen!

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Bei diesem Roman handelt es sich um ein rein fiktives Werk, das vor dem Hintergrund einer bestimmten Zeit spielt oder geschrieben wurde – und als solches Dokument seiner Zeit von uns ohne nachträgliche Eingriffe neu veröffentlicht wird. In diesem eBook begegnen Sie daher möglicherweise Begrifflichkeiten, Weltanschauungen und Verhaltensweisen, die wir heute als unzeitgemäß oder diskriminierend verstehen. Diese Fiktion spiegelt nicht automatisch die Überzeugungen des Verlags wider oder die heutige Überzeugung der Autorinnen und Autoren, da sich diese seit der Erstveröffentlichung verändert haben können. Es ist außerdem möglich, dass dieses eBook Themenschilderungen enthält, die als belastend oder triggernd empfunden werden können. Bei genaueren Fragen zum Inhalt wenden Sie sich bitte an [email protected].

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Charlotte MacLeod

Boston Tea Crimes – Ein schlichter alter Mann

Kriminalroman

Aus dem Amerikanischen von Beate Felten

dotbooks.

Vorwort

Das ganze Personal in diesem Buch ist erfunden, und Pleasaunce ist so wirklich wie Gilbert & Sullivans Ploverleigh. Ein unerwartetes Element aus der Wirklichkeit ist dennoch aufgetaucht … Es gibt wirklich Leute, die Kelling heißen. Die Autorin, die sich natürlich alle Mühe gibt, Namen realer Personen zu vermeiden, war einige Jahre des Glaubens, diesen Namen selbst erfunden zu haben. Da erfährt sie, daß es zwei Brüder gibt, die an einem Stammbaum der wenigen wirklichen Kellings in diesem Lande arbeiten. Im Gegenzug zur Ernennung zum Ehren-Kelling hat die Autorin versprochen, alle Angaben, die Leser zu Kellings machen können, weiterzuleiten.

Widmung

Für Alice,Priscilla und Sackville

Der Zauberer

Komische Oper

Text von W. S. Gilbert, Musik von Sir Arthur SullivanAufgeführt von den Piraten von PleasaunceRegie: Mrs. Beddoes Kelling

Darsteller

Sir Marmaduke Pointdextre(ein Baronet in den besten Jahren): John Tippleton

Alexis, sein Sohn(von den Grenadier Guards): Parker Pence

Dr. Daley (Pfarrer von Ploverleigh): Sebastian Frostedd

Notar: Charles Daventer

John Wellington Wells(aus der Zaubererfamilie J. W. Wells & Co.): Ridpath Wale

Lady Sangazure(eine Dame aus altem Adelsgeschlecht): Emma Kelling

Aline, ihre Tochter(die Verlobte von Alexis): Jenicot Tippleton

Mrs. Partlet (Kirchenbeschließerin): Martha Tippleton

Constance, ihre Tochter: Gillian Bruges

Es spielt das Beddoes Kelling Memorial Orchester

Bühnenbild: Sarah Kelling Bittersohn und Guy Mannering

Brief von Miss Mabel Kelling an Mrs. Appolonia Kelling

Liebe Appie,

ich nehme an, Du erwartest, daß ich mich für Dein Geschenk bedanke, auch wenn ich es immer noch nicht genau identifizieren kann, aber ich möchte mir auf keinen Fall nachsagen lassen, daß ich meine gesellschaftlichen Pflichten vernachlässige. Wo wir einmal beim Thema sind: Bitte rechne nicht damit, daß Du bei mir übernachten kannst, wenn Du herkommst, um Emmas jüngstem Versuch als Operettendiva beizuwohnen. Du weißt ja, daß sie immer zu Tode beleidigt ist, wenn sie nicht auch außerhalb des Theaters die großzügige Gastgeberin spielen darf, obwohl ich ehrlich gesagt nicht weiß, wo sie Dich unterbringen will, falls Sarah noch da sein sollte, wenn Du kommst. Ich vermute nämlich, daß sie beabsichtigt, sehr viel länger zu bleiben, als Emma denkt. Sarah behauptet zwar, daß ihr frischgebackener Ehemann sich mal wieder auf einer seiner sogenannten Dienstreisen befindet, aber ich nehme an, selbst Du wirst wohl in der Lage sein, zwischen den Zeilen zu lesen!

Wie dem auch sei, alle stecken bis über beide Ohren in den Vorbereitungen für das Stück beziehungsweise die Komische Oper, wie diese Machwerke von Gilbert & Sullivan, glaube ich, richtig heißen. Soweit ich verstanden habe, handelt das Ganze von einem jungen Burschen und einem Mädchen, die töricht genug sind, sich miteinander zu verloben, und deren Eltern (beide verwitwet) selbst gern miteinander verlobt wären, es aber aus unerklärlichen Gründen nicht sind.

Außerdem kommt darin eine dumme kleine Pute vor, die hinter einem Pfarrer her ist, der doppelt so alt ist wie sie selbst. Ihre Mutter ist im Programm als Kirchenbeschließerin aufgeführt, wahrscheinlich eine Anspielung auf die Zeiten, als der Adel noch eigene Kirchenstühle besaß und sich hinter hohen Wänden einschließen ließ, damit das niedere Volk nicht sehen konnte, was man während des Gottesdienstes alles trieb. Da Du es erfahrugnsgemäß nie schaffst, der Handlung richtig zu folgen, halte ich es für besser, Dir diesmal schon vorher zu erklären, worum es in dem Stück überhaupt geht, damit Du mir nicht wieder während der Vorstellung dauernd ins Ohr zischst, weil Du nicht weißt, was gerade passiert.

Nach der wie üblich ermüdenden Ouvertüre tritt ein Chor aus Dorfjungfern (!!!) und jungen Burschen auf, und alle singen irgendeinen Unsinn darüber, wie glücklich sie doch sind, weil Aline (das Mädchen) sich mit Alexis (dem Burschen) verlobt. Dann erscheint die Kirchenbeschließerin mit ihrer Tochter, die genauso mißmutig dreinschaut, wie wir uns zu diesem Zeitpunkt zweifellos alle fühlen. Die Tochter (Constance) beichtet ihrer Mutter (Mrs. Partlet), daß sie in den Pfarrer verliebt sei, er sich aber leider aus ihr nichts mache. Woraufhin natürlich der Pfarrer auftritt und darüber jammert, daß die jungen Mädel nicht mehr hinter ihm her seien, jetzt, wo er alt und fett und nicht länger jung und fesch sei. Die Mutter versucht, die beiden miteinander zu verkuppeln, was ihr natürlich mißlingt – schließlich fängt das Stück ja gerade erst an.

Sie gehen also wieder, zweifellos zu unser aller Erleichterung. Der Junge (Alexis) und sein Vater (Sir Marmaduke) treten auf, und ihnen wird ziemlich lange und ausgiebig vom Pfarrer (Dr. Daley) gratuliert. Du weißt ja, wie Geistliche sind, sie können einfach nicht aufhören zu reden. Auch diese drei verschwinden wieder, und Aline tritt mit den übrigen Mädchen auf. Sie singt ein Lied über die Ehe, daß sie außer den angeblichen Vorteilen auch Nachteile berge, als ob die Leute das nicht sowieso schon längst wüßten. Dann erscheinen die Mutter (Lady Sangazure) und der zukünftige Schwiegervater (Sir Marmaduke) auf der Bühne, und alle singen einen Haufen Unsinn über alles mögliche.

Schließlich kommt der Notar mit dem Brautvertrag. Statt die Bedingungen mit klarem Kopf und gesundem Menschenverstand laut vorzulesen, gehen die jungen Leute einfach hin und unterschreiben das Dokument, das sie sich nicht einmal richtig angeschaut haben, während der Chor um sie herumsteht und ihnen für diese völlig unüberlegte und törichte Handlung auch noch lautstark Beifall spendet.

Schließlich verlassen alle bis auf Alexis und Aline die Bühne. Alexis läßt sich über die lächerliche Theorie aus, daß jeder ohne Rücksicht auf Rang und Namen ruhig heiraten soll, wen immer er will. Aline stimmt ihm wie eine dumme kleine Pute auch noch zu. Dann eröffnet er ihr, daß er den Beschluß gefaßt habe, sich einen Zaubertrank zu verschaffen, der alle Dorfbewohner, die sich bis jetzt noch nicht aufraffen konnten, den Bund fürs Leben einzugehen (aber zweifellos auf anderen Gebieten genügend Aktivität bewiesen haben!) dazu bringen wird, sich ineinander zu verlieben.

Aline protestiert, doch natürlich hört er nicht auf sie – das tun Männer ja bekanntlich nie –, und sie begeben sich zu einem gewissen J. Wellington Wells, einem Zauberer (dem das Werk wohl auch seinen Titel verdankt), um von ihm den Zaubertrank zu erhalten. Er veranstaltet einen Riesenhokuspokus mit ihnen, zweifellos nur, um damit den Preis ordentlich in die Höhe zu treiben. Dann verkauft er ihnen den Trank und füllt ihn in die große Teekanne, die Alexis mitgebracht hat. Alexis ist immerhin der Sohn des Baronets (Sir Marmaduke), wie Du Dich vielleicht erinnerst. Man stelle sich vor: Der Sohn eines Baronets trägt eine riesige Teekanne völlig unverhüllt durch die Straßen von London! Möglicherweise wollte man damit die ganze Geschichte ein wenig humorvoller gestalten.

Wie dem auch sei, sie tragen schließlich die Kanne zu einer Teegesellschaft, die Sir Marmaduke gibt, um die Verlobung zu feiern. Zu geizig oder zu verschuldet, um Champagner zu kaufen, wenn Du mich fragst – es ist doch immer dasselbe Lied, nicht wahr? Alexis, der anscheinend keinerlei moralische Prinzipien besitzt (und dabei ist er der Held des Stücks, wie du hoffentlich nicht vergessen hast), läßt den Pfarrer in der besagten Teekanne Tee aufschütten und bringt dann alle dazu, von dem Zeug zu trinken – er selbst, Aline und der Zauberer, der sich irgendwie auch eine Einladung zu der Feier erschlichen hat, natürlich ausgenommen. Gott sei Dank werden wir genau an dieser Stelle durch eine Pause erlöst. Ich nehme an, daß wie gewöhnlich Pfadfinderinnen herumgehen und rosa Limonade und Kekse verkaufen werden.

Nachdem wir uns alle, für welchen guten Zweck auch immer, den Emma gerade unterstützt – nach der Geschichte mit dem Feuerwehrwagen habe ich es endgültig aufgegeben, weiter auf dem Laufenden bleiben zu wollen –, den Magen verdorben haben, gehen wir alle wieder zurück zu unseren Plätzen, falls wir sie denn überhaupt finden können, und schauen uns an, wie alle aufwachen und sich ineinander verlieben. Zuerst führen die Chormitglieder eine Art Massenbalz auf, dann kommt Constance (die Tochter der Beschließerin, was Dir inzwischen bestimmt wieder entfallen ist) Arm in Arm mit dem Notar herein und klagt, daß sie plötzlich rein gar nichts mehr für ihren Pfarrer empfinde (was sie ohnehin auf keinen grünen Zweig gebracht hätte), sondern sich statt dessen unsterblich in diesen schlichten alten Mann verliebt habe – so beschreibt sie ihn und hat damit zweifelsohne auch vollkommen recht, denn wie ich gehört habe, soll Emmas alte Flamme Charlie Daventer diese Rolle übernommen haben. Man kann nur hoffen, daß er seine Säufer-Gicht noch rechtzeitig in den Griff bekommt, damit er überhaupt auftreten kann.

Alles zieht sich sehr viel länger hin, als man es sich wünschen würde, weil Constance (s. o.) ihre mißliche Lage in allen Einzelheiten beklagt und Alexis, Aline und der Chor sie dabei auch noch unterstützen. Schließlich bleiben nur noch Alexis und Aline auf der Bühne zurück. Alexis fängt an, Aline zu bearbeiten, sie solle doch ebenfalls von dem Tee trinken, damit sie für den Rest ihres Lebens seine willige Sklavin sein kann (Du hast vielleicht bemerkt, daß er niemals auf die Idee kommt, selbst davon zu trinken, um ihr williger Sklave zu werden!!!). Während des darauffolgenden Disputs kommt auch Sir Marmaduke dazu, der sich übrigens inzwischen mit der Beschließerin (Mrs. Partlet) verlobt hat. Lady Sangazure, die selbstverständlich von Emma weit über die Grenzen des guten Geschmacks ausgespielt wird, verliebt sich in Mr. Wells (den Zauberer), der sie jedoch abblitzen läßt, womit er trotz seines merkwürdigen Berufs der einzige ist, der in diesem Stück wenigstens einen Funken Verstand zeigt.

Daraufhin trinkt auch Aline von dem Tee, aber nicht in Alexis’ Beisein, was immerhin noch einleuchtend gewesen wäre, sondern gerade rechtzeitig, um Dr. Daley (den Pfarrer) zu treffen, der herumstolziert, auf einem Flageolett spielt (klingt vornehm, ist aber nur eine Kinderflöte) und darüber klagt, daß sich inzwischen alle verlobt haben und niemand mehr übrig ist, um ihn zu heiraten. Just in diesem Augenblick trifft er auf Aline, und die beiden verlieben sich ineinander.

Natürlich ist Alexis außer sich, daß Aline ihm den Laufpaß gegeben hat, obwohl er daran nun wirklich selbst schuld hat, und läuft jammernd zu Mr. Wells, damit der den Zauber wieder aufhebe. Jetzt stellt sich heraus, daß dies nur möglich ist, wenn entweder Alexis oder Wells dafür mit dem Leben bezahlen. Wenn Du diesen ganzen Unsinn verstehen solltest, verfügst Du über mehr Verstand, als ich Dir je zugetraut hätte. Jedenfalls entscheiden sich die Anwesenden gegen Wells, und er verschwindet durch eine Falltür, vorausgesetzt, das Ding funktioniert diesmal tatsächlich.

Zu guter Letzt tauschen alle ihre Partner und finden den Richtigen oder die Richtige, was wohl auch wieder komisch sein soll, und singen irgend etwas über Erdbeerkonfitüre und übermütige Brötchen, was anscheinend die Krönung dieses ach so unterhaltsamen Abends darstellen soll. Ich für mein Teil werde jedenfalls mein Strickzeug mitbringen.

Herzl. Gr.

Mabel

Kapitel 1

»Er ist schlecht gekleidet, häßlich und fast siebzig Jahre alt. Solche Männer find ich gräßlich, und sie lassen mich sonst kalt. Ja, ich finde sie abscheulich, aber ihn lieb’ ich getreulich, ja, ich liebe, liebe ihn.«

Sarah Kelling, die inzwischen zwar Sarah Bittersohn hieß, aber hatte feststellen müssen, daß man auch nach einer Heirat noch lange nicht aufhörte, eine Kelling zu sein, sang diese Zeilen vor sich hin, weil sie glücklich war. Es machte einen Heidenspaß, eimerweise Farbe auf meterlange Stücke Leinwand zu klatschen. Sie arbeitete gerade an einem der Büsche, vor dem der Pfarrer später seinem »überaus kräftigen Tee« zusprechen sollte. Sarah beschloß, sich an einem Prunus glandulosa zu versuchen, sobald sie die Lagerstroemia indica vollendet hatte. Sie benutzte einen von Tante Emmas Gartenkatalogen als Vorlage, was die übliche berauschende Wirkung auf sie hatte. Im Gegensatz zu sonst bestand der gewaltige Unterschied jedoch darin, daß sie als Kulissenmalerin den Busch in voller Blütenpracht darstellen konnte, so daß er genau wie auf dem Bild aussah, ein Erfolg, der einem Gärtner höchst selten vergönnt war.

»Du schlichter alter Mann, wie lieb’ ich dich.«

Wäre ihr Ehemann Max hier gewesen, hätte er an dieser Zeile sofort erkannt, daß die Piraten von Pleasaunce in diesem Jahr den Zauberer aufführten. Doch leider war Max gerade nach Belgien geflogen, um die Spur eines gestohlenen Picassos zu verfolgen, als Emma Kelling ihren Notruf getätigt hatte. Emma spielte diesmal die Lady Sangazure. Im letzten Jahr war sie die Katisha in Der Mikado gewesen, im Jahr davor die Feenkönigin in Jolanthe. Und sie war einfach großartig gewesen. Wie immer.

Emma Kellings Altstimme war genau wie sie selbst: opulent und voluminös. Als sie vor vielen Jahren den inzwischen verstorbenen Beddoes Kelling geheiratet hatte, war sie eine bildhübsche junge Frau gewesen. Sie sah immer noch sehr gut aus und hatte auch nicht vor, diesen Zustand zu ändern.

»Ich sage mir immer«, erklärte sie Sarah, »man wird nicht älter, sondern blonder. Sitzt meine Turnüre auch richtig?«

Emma hielt viel von innovativen Kostümen. Sie hatte die Little Buttercup in einer Matrosenbluse und einer schwarzen Gymnastikhose aus Satin gespielt, die Lady Jane in einem Ballettröckchen aus Batikstoff und die Herzogin von Plaza Toro in einem Hofkleid mit meterlanger Schleppe, die im Chor für ständiges Chaos gesorgt hatte, doch nie zuvor hatte sie die Lady Sangazure mit einer Turnüre gesungen und war der Auffassung, daß es dafür höchste Zeit sei. Sarah war völlig ihrer Meinung.

»Einfach hervorragend. Das riesige lila Polster über deinem Hinterteil wird das perfekte Gegenstück zu Sir Marmadukes Bauch sein.«

Emma hatte nie aufgehört, wie ein Schulmädchen zu kichern. »Jack Tippleton hat diesen Winter ordentlich zugelegt, findest du nicht? Aber laß dir um Himmels willen nichts anmerken, sonst rauscht er noch wutentbrannt von dannen und läßt uns sitzen. Und was sollten wir ohne ihn anfangen?«

»Das wird er schon nicht tun. Du glaubst doch nicht im Ernst, daß er sich die Gelegenheit entgehen läßt, in einem violetten Mantel über die Bühne zu stolzieren und sein Profil zur Schau zu stellen?«

Soweit Sarah wußte, hatte John Armitage Tippleton sein ganzes Leben, also mehr als sechzig Jahre, ausschließlich damit verbracht, herumzustehen und gut auszusehen. Wenn er nicht mit einem Vermögen und einer guten Position geschlagen gewesen wäre, hätte er es inzwischen durchaus zum Filmstar bringen können. Doch bei den relativ seltenen Gelegenheiten, bei denen Sarah ihm begegnet war, hatte sie stets den Eindruck gehabt, daß er vollkommen damit zufrieden war, nur John Armitage Tippleton zu sein.

Bei Martha Tippleton war sich Sarah da nicht so sicher. Diesmal hatte sie es mit Tante Emmas erlesenem Freundeskreis zum erstenmal auf einer Ebene zu tun, die es ihr erlaubte, alle als Individuen und nicht wie sonst als Statisten wahrzunehmen, die bei Tante Emmas unzähligen Partys mit einem Glas in der Hand herumstanden. Jacks Gattin hatte diesmal die Rolle der Dame Partlet übernommen. Sarah fragte sich, wie lange Martha wohl genau diese Rolle schon für Jack gespielt hatte.

»Wird ihn hegen, wird ihn pflegen, ihn verwöhnen und das Leben ihm verschönen.«

Und während Martha sich all diesen nützlichen Aufgaben widmete, trieb sich Jack in irgendeiner Ecke mit dem süßen kleinen Ding herum, das Dame Partlets Tochter Constance spielte, und benahm sich wie ein ausgewachsener Schafskopf. Max hätte sicher ein noch derberes Wort benutzt. Sarah begann, statt der Blüten kleine rosa Herzen auf den Busch zu malen.

»Was für ein reizender Einfall, Liebes«, sagte Emma. »Genau das Richtige für die Verlobungsszene. Du könntest sie allerdings ein klitzekleines bißchen größer malen, damit auch die Zuschauer in den hinteren Reihen sehen können, daß es Herzen sind. Normalerweise spielen wir ja immer vor einem vollen Haus.«

Das brauchte sie Sarah nicht zu erzählen. Zu diesem Anlaß stellte sich nämlich fast der gesamte Kelling-Clan ein. Wenn man nur die Schwestern, Cousinen und Cousins zählte, von denen es Unmengen gab, ganz zu schweigen von den Brüdern, Onkeln und Tanten, hatte man es bereits mit einer beträchtlichen Menschenmenge zu tun. Auch Sarah war seit ihrer frühesten Kindheit zu allen Aufführungen der Piraten erschienen. Damals war sie mit ihren Eltern zur North Station gegangen, sie hatten den Zug nach Pleasaunce genommen und waren dann am Zielbahnhof von irgendeinem Verwandten abgeholt oder in Großonkel Fredericks Marmon herkutschiert worden – die Kellings trennten sich von ihren Fahrzeugen nur dann, wenn dies unvermeidlich war, und selbst dann nicht immer –, wobei Cousin Dolph schwitzend am Lenkrad gesessen und Großtante Mathilda vom Rücksitz aus dirigiert hatte. Später war Sarah im Studebaker hergekommen, allein auf dem Rücksitz, während Tante Caroline vorn neben Alexander gethront hatte. Vorletztes Jahr war sie ganz allein hier gewesen, als Witwe mit einem gebrochenen Arm. Aber am schönsten war es letztes Jahr gewesen. Max hatte sie in seinem eleganten Wagen hergebracht und während der ganzen Fahrt Auszüge aus Der Mikado gesungen. Als Yum-Yum hatte er nicht überzeugen können, doch sein Titwillow war einfach hinreißend gewesen.

Sarah hoffte inständig, daß Max es schaffte, schon vor der Vorstellung mit dem Picasso zurückzukommen. Es blieben ihr nur drei Tage, und das Bühnenbild war immer noch nicht fertig. Eine noch nie dagewesene Situation. Normalerweise sorgte Tante Emma immer dafür, daß um diese Zeit schon alles startklar war, doch diesmal waren die Vorbereitungen von diversen Katastrophen überschattet gewesen. Vor einer Woche war die Scheune, in der die Piraten seit Ewigkeiten ihre Bühnenbilder aufbewahrten, vom Blitz getroffen worden und vollständig abgebrannt. Dann hatte Henry Holst, der bisher immer die Kulissen für sie angefertigt hatte, zu klagen begonnen, er sei zu alt, um noch auf Leitern zu steigen, und dies auf drastische Weise unter Beweis gestellt, indem er von der Leiter fiel und sich den Daumen verstauchte. Dabei hatte er zu diesem Zeitpunkt erst die Hälfte der Fenster an Sir Marmadukes Herrenhaus fertiggestellt. Tante Emma hatte Max’ Abreise nach Belgien als einen Akt der Vorsehung gedeutet und darauf bestanden, daß Sarah auf der Stelle herkam, um das Haus fertigzumalen und die Landschaftskulissen zu gestalten.

Sarah hatte eigentlich ihre Zeit damit verbringen wollen, ihr eigenes Haus zu verschönern oder wenigstens ein bißchen darüber nachzudenken, was sie mit dem nutzlosen Besitz, den sie in Irenson’s Landing geerbt hatte, anzufangen gedachte – wenn man denn überhaupt etwas damit anfangen konnte. Doch da sie ihrer Tante Emma sehr zugetan war, hatte sie sich von Cousin Brooks einen Overall geborgt und war sofort hergeeilt. Diesmal war sie selbst gefahren, um schnellstens nach Boston zurückkehren zu können, falls Max nach Hause kommen und ihre Gesellschaft wünschen sollte oder ihr die Luft bei Tante Emma zu dick wurde, was bei Proben durchaus vorkommen konnte.

Die richtigen Vorstellungen der Piraten fanden stets in einem gemieteten Theater statt, aber die Vorbereitungen wurden in Emma Kellings riesigem Herrenhaus aus der Zeit der Räuberbarone getroffen, das ein zwanzig Meter langes Wohnzimmer besaß, und zogen sich manchmal über Monate hin, bis endlich alle Kostüme paßten, die richtigen Requisiten gefunden waren und die Darsteller ihre Rollen beherrschten.

An ein Orchester kam Mrs. Kelling ohne Probleme. Vor vielen Jahren, als Beddoes Kelling nach seinem College-Abschluß die Harvard Band verlassen mußte, hatte er nämlich sein eigenes gegründet – als Vorwand, um weiter Tuba spielen zu können. Nach seinem allzu frühen und immer noch betrauerten Hinscheiden hatte Emma dafür gesorgt, daß die Gruppe zusammenblieb, wie es sich ihr geliebter Bed sicher gewünscht hätte.

Die Musiker waren nicht sehr anspruchsvoll, an Brahms und Debussy lag ihnen nicht sonderlich viel. Am liebsten veranstalteten sie Walzerabende, spielten Strauß und Lehar oder dudelten sämtliche Melodien aus dem herrlichen Schwachsinn von Gilbert & Sullivan, etwa HMS Pinafore, Ruddigore, The Yeoman of the Guard oder, was wohl kaum der Erwähnung bedurfte, den Zauberer. Momentan war Emmas Bechstein-Flügel halb unter Flöten und Klarinetten vergraben, und man konnte die Tastatur nicht erreichen, ohne zuerst über einen Kontrabaß, eine Konzertflöte oder Bedddoes Kellings ureigene Tuba zu stolpern, die inzwischen von seinem Sohn und Namensvetter Beddoes junior aus Pflichtgefühl dem verstorbenen Vater gegenüber gespielt wurde, jedoch aus Rücksicht auf Frau und Kinder weiterhin in Emmas Haus verblieb.

Im Laufe der Jahre hatte Emma ihre eigenen Methoden entwickelt, um mit den unzähligen Schwierigkeiten einer Gilbert & Sullivan-Inszenierung fertigzuwerden. So wurden in dem Schlafzimmer, das Sarah immer benutzte, wenn sie zu Besuch kam, alle möglichen Kostüme aufbewahrt, nachdem man sie aus ihren diversen Schachteln genommen und gebügelt hatte. Da es undenkbar war, etwas an Tante Emmas Ablagesystem zu ändern, tauchte Sarah jeden Abend brav unter einer Wäscheleine durch, die vollgehängt war mit phosphoreszierendem Musselin, in das sich die Höllen- und Feuerwesen hüllten, wenn der Zauberer sie heraufbeschwor. Sarah störte sich nicht weiter daran, sie hoffte nur, daß die Falltür nicht klemmte, wenn der Zauberer in der letzten Szene vom Erdboden verschluckt wurde.

Genau dies war nämlich passiert, als sie etwa sieben Jahre alt gewesen war. Der Zauberer war damals auf halbem Wege steckengeblieben, und sie hatte zum Entzücken des ganzen Publikums gebrüllt: »Quetscht ihn doch runter!«, was ihr immer noch peinlich war. Die Kellings zogen sie bis heute damit auf, da sie offenbar glaubten, sie müßten an ihren Witzen genauso lange festhalten wie an ihren Kleidern und Wagen. Sarah fragte sich, wie viele ihrer Verwandten sich wohl diesmal erkundigen würden, ob sie den Zauberer immer noch runterquetschen wollte. Cousin Dolph hatte es bereits getan, und zwar zweimal.

Nun ja, wahrscheinlich dienten diese Heimsuchungen nur dem Zweck, den Menschen zu prüfen, wie Cousine Mabel immer zu sagen pflegte. Der Rest der Familie neigte allerdings eher zu der Annahme, daß ihnen Cousine Mabel als Heimsuchung auferlegt war.

Auch Mabel würde der Vorstellung sicher beiwohnen. Bisher hatte sie noch nie ein Stück versäumt, aber anschließend auch noch nie ein gutes Haar daran gelassen. Jammerschade, daß man Cousine Mabel nicht ein Schlückchen von dem von J. W. Wells gemixten Universal-Liebestrank verabreichen konnte.

»Die Liebe wünsch’ ich, die der Liebe willen liebt«, trällerte Sarah, während sie nach einem weiteren Eimer Farbe griff.

»Wieso der Liebe willen?« erkundigte sich ihre Tante.

»Ich dachte gerade an Cousine Mabel«, erklärte Sarah.

»Wie edel von dir, Liebes. Genau das versuche ich immer tunlichst zu vermeiden. Oh, Gott sei’s gedankt, da kommt Charlie. Aber Gillian ist noch nirgends zu sehen, obwohl sie mir in die Hand versprochen hat, Punkt vier hier zu sein. Ich kann wirklich nicht verstehen, wieso die Leute sich zuerst wegen einer Rolle fast ein Bein ausreißen und sich dann nicht die Mühe machen, pünktlich zur Probe zu erscheinen. Sei doch bitte so nett und ruf sie an, Sarah, und stell fest, ob sie schon unterwegs ist, ja? Ich kümmere mich in der Zwischenzeit ein wenig um Charlie, damit er sich nicht vernachlässigt oder ausgenutzt fühlt.«

Charlie – genauer Charles Daventer – hatte in seiner Rolle als Notar nicht allzu viel zu tun, er mußte lediglich dafür sorgen, daß Alexis und Aline ihren Vertrag ordnungsgemäß unterschrieben, und sich vorübergehend Constance Partlet als Liebesobjekt zur Verfügung stellen. Charlie hätte es zwar vorgezogen, diese Rolle für Emma Kelling zu spielen, für die er seit dem Frühjahr 1937 eine zwar unerwiderte, aber im großen und ganzen beglückende Leidenschaft hegte, war aber durchaus gewillt, sich Constances wenig schmeichelhafte Liebenswürdigkeiten gefallen zu lassen, solange er Emma damit eine Freude machen konnte.

Als Notar brauchte er nicht einmal gut singen zu können, ein Krächzen genügte bereits. Allerdings mußte er genau an der richtigen Stelle krächzen, was wiederum nicht ganz so einfach war. Kurz nach Beginn der Proben hatte Charles Daventer wegen eines schweren Gichtschubs in seinem linken dicken Zeh das Bett hüten müssen. Heatherstone, Emmas Mädchen für alles, wurde zwangsweise verpflichtet, bis zu Charlies Rückkehr dessen Rolle zu übernehmen, und hatte mit ebenso monotoner Stimme wie das Original seinen Text aus dem Buch abgelesen. Die übrigen Darsteller wären auch mit einem anderen Notar zufrieden gewesen, doch davon wollte Charlie nichts hören. Er beteuerte, daß er bis zur Vorstellung wieder bei Kräften sein werde, so daß Emma nicht wagte, ihn durch einen der Chorsänger zu ersetzen. Zudem gab es auch niemanden, der trist und trocken, blaß und fad, langweilig und nichtssagend genug gewesen wäre, um die Rolle überzeugend spielen zu können. Aber jetzt war Charlie wieder da, regeneriert und spielbereit, und konnte kaum erwarten, daß es endlich losging. Aber wo steckte Constance? Es war wirklich nicht nett von Gillian, sie einfach zu versetzen.

Sarah ließ das Telefon eine Weile läuten, doch Gillian/Constance rührte sich nicht, woraus man schließen durfte, daß sie sich bereits auf den Weg gemacht hatte. Emma gab Charlie einen schwesterlichen Kuß und einen Whiskey mit viel Wasser und fing an, gemeinsam mit ihm die Zeilen für die Verlobungsszene durchzugehen – vier, um genau zu sein. Sarah, die immer noch auf der riesigen verglasten Veranda, die Emma als ihr Sonnenzimmer bezeichnete, ihre Büsche malte, konnte hören, wie die beiden sich abmühten. Jetzt waren sie bei dem Refrain angekommen, der auf Charlies Text folgte, und Emma sang die meisten Partien, während ihr Partner Froschgeräusche von sich gab, die einen halben Takt nachhinkten. Als sich ihre Stimme allmählich wieder von der Strapaze erholt hatte – denn schließlich hatte sie mehr oder weniger gleichzeitig die Sopran-, Alt-, Tenor- und Baßparts gesungen –, rief Emma: »Sarah, kannst du mal eben kommen?«

Sarah steckte die Pinsel, die sie benutzt hatte, in eine Dose mit Wasser, damit die Acrylfarbe nicht eintrocknete und Henry Holst womöglich einen Anfall bekam, und gehorchte. »Was ist denn, Tante Emma?«

»Charlie möchte ›Ihr lieben Freunde, bitter ist mein Leid‹ üben. Ich bin das Orchester, und du singst den Part von Constance.«

»Ich? Ich kann doch überhaupt nicht singen.«

»Unsinn. Du hast es den ganzen Nachmittag vor dich hingeträllert. Du beherrschst den Text besser als Gillian. Hier.« Emma drückte die Noten in Sarahs widerstrebende Hände und kämpfte sich zwischen Harfe und Tuba zu ihrem Flügel durch. »Und eins, und zwei.«

Das Duett von Constance und dem Notar gehörte zu den Stellen, die Sarah besonders mochte. Die Melodie verlangte ihrer bescheidenen Gesangsstimme keine unzumutbaren Torturen ab, und die Worte entsprachen ihrem Sinn für das Absurde. Sie gab ihr Bestes. Charlie fiel mit angemessener Trauermiene an der richtigen Stelle ein. Emma war beeindruckt.

»Fabelhaft, alle beide. Das habt ihr ausgezeichnet gemacht. Sollen wir es gleich noch mal probieren?«

»Warum nicht?« meinte Charlie. »Ich war wirklich ziemlich gut, nicht?«

Sarah mußte an Tartarin von Tarascon denken, der die Rolle von Robert le Diable sang. Aber warum nicht. Ihre Arme waren von dem vielen Malen sowieso schon ganz müde.

»Ihr lieben Freunde, bitter ist mein Leid. Mein Herz ich lange schon verlor, wie sicher jede weit und breit, an unsern lieben Herrn Pastor.«

»Na so was, Sarah, das ist ja eine richtige Überraschung«, erklang plötzlich ein wohltönender Bariton. »Ich hatte keine Ahnung, daß Ihnen so viel an mir liegt.«

Emma schlug einen harten C-Dur-Akkord an. »Sebastian setz dich hin und halt den Mund. Bis du hereingeplatzt bist, ist alles wie am Schnürchen gelaufen. Am besten, wir fangen noch mal von vorne an, Sarah.«

Sarah war nicht gerade begeistert darüber, ausgerechnet vor Sebastian Frostedd singen zu müssen. Es fiel ihr so gut wie gar nichts ein, das ihr an ihm gefiel, auch wenn er mit Abstand die beste Stimme von allen hatte. Möglicherweise war er sogar der talentierteste Schauspieler der Truppe. Doch wenn nur einige der seltsamen Dinge, die Dolph und Onkel Jem ihr über ihn erzählt hatten, der Wahrheit entsprachen, war Sebastian allerdings als Pfarrer eine absolute Fehlbesetzung. Doch er meisterte seine Rolle so überzeugend, als habe er sein Leben lang im Dienst der Kirche gestanden.

Außer seiner Rolle hatte er anscheinend schon eine ganze Menge anderer Schwierigkeiten überwunden. Wenn man Dolph glauben konnte, hätten ihn einige seiner sogenannten Geschäfte schon vor Jahren ins Gefängnis bringen müssen, aber seine Familie hatte immer wieder die nötige Kaution gestellt, denn schließlich durfte der Name Frostedd auf keinen Fall befleckt werden. Doch ganz gleich, was Sebastian auch auf dem Kerbholz haben mochte, man konnte sich immer felsenfest darauf verlassen, daß er die Republikaner wählte. Darauf hatte Dolph eigens hingewiesen.

Vielleicht war es Sebastian Frostedds großes Glück, daß er eher wie ein Geistlicher denn wie ein Schurke aussah. Er war ein relativ kleiner, rundlicher Mann mit schütterem gräulichem Haar, das eine glänzende rosa Glatze und ein nichtssagendes, aber nicht unsympathisches Gesicht umfaßte. Bei den Proben trug er stets eine dünne beigefarbene oder graue Kaschmirweste unter seinem diskreten Sportsakko, und man hätte ihn, wenn schon nicht für einen Vertreter der Geistlichkeit, so doch gut für den stellvertretenden Rektor eines Mädchenpensionats halten können. Vielleicht war er das sogar früher einmal gewesen. Sarah konnte es sich jedenfalls durchaus vorstellen. Sie persönlich hätte allerdings unter keinen Umständen eine ihrer Töchter – gesetzt den Fall, sie bekäme einmal welche – einem Mann wie Sebastian Frostedd anvertraut. Sie drehte ihm wieder den Rücken zu, achtete sorgsam darauf, daß die Konzertharfe zwischen ihnen stand und kehrte zum Anfang ihres Vortrags zurück.

Als sie und Charlie Daventer endlich ihre Szene beendet hatten, hatte sich ein recht zahlreiches Publikum um sie versammelt. Der kühne Alexis und die schöne Aline – im täglichen Leben besser bekannt unter dem Namen Parker Pence, Sohn der zweiten Flöte und der Pauke, beziehungsweise Jenicot Trippleton, Tochter von Sir Marmaduke und Dame Partlet – waren inzwischen ebenfalls eingetroffen. Was für ein netter Junge Parker doch war, dachte Sarah. Er spielte das Glockenspiel in der Harvard Band und war damit in die väterlichen wie auch in die großväterlichen Fußstapfen getreten. Außerdem sang er als Tenor beim Glee Club und überlegte gerade ernsthaft, ob er nicht vielleicht eine Karriere bei der Händel and Haydn Society anstreben und nebenher ein wenig als Finanzberater arbeiten sollte. Höchstwahrscheinlich um sicherzugehen, daß er auch genügend zu essen hatte, denn im allgemeinen war der Erfolg eines Chorsängers meist eher ästhetischer als finanzieller Natur.

Sarah hielt Jenicot für ein verwöhntes Gör, aber vielleicht war sie ja nur eifersüchtig, weil sie selbst nie die Möglichkeit gehabt hatte, sich verwöhnen zu lassen. Jenicot hatte eigentlich rotes Haar, auch wenn sie als Aline eine prächtige blonde Perücke trug, die gerade oben in einem der Schlafzimmer auf einem Perückenkopf thronte, diesmal allerdings nicht in Sarahs Zimmer. Auch Alines Kostüm befand sich dort: eine Art kitschige Geburtstagstorte mit malvenfarbenen Rüschen, rosa Rosenknospen und babyblauen Satinbändern. Doch da Jenicot großgewachsen und gertenschlank war, sah sie darin trotzdem ganz hübsch aus. Sie besaß zwar nicht die für ihre Rolle erforderliche Bonbonschönheit, doch wenn Emma Kelling erst einmal mit ihr fertig war, würde sie sicher keiner mehr wiedererkennen. Sie hatte inzwischen sogar schon genug Schliff, um ganz still auf dem Sofa zu sitzen und nur mit den Fingerspitzen zu applaudieren, als Emma, Sarah und Charlie mit der Szene fertig waren und den Flügel verließen.

»Ich wußte gar nicht, daß Sie die Constance singen, Sarah. Was ist denn mit Gillian passiert?«

»Hoffentlich gar nichts. Sie müßte eigentlich schon auf dem Weg hierher sein. Ich bin nur für sie eingesprungen.«

»Für den ersten Versuch waren Sie wirklich nicht übel«, ließ sich der junge Alexis herab. »Wer ist Ihr Gesangslehrer?«

»Ich hatte nie einen. Aber mein Vater hat früher immer in Cousin Percys Madrigalchor mitgesungen, und ich mußte manchmal einspringen, wenn eine der Oberstimmen ausfiel.«

»Sie meinen Heidudeldei und den ganzen Quatsch?« fragte Jenicot, wieder ganz verzogenes Gör.

»Ich mag Madrigale«, wies ihr Gespons sie nicht ohne Strenge zurecht. »Sie sind lustig. Wie kommen Sie mit den Kulissen weiter, Sarah?«

»Ich bin immer noch nicht fertig.« Sie hielt ihre farbverschmierten Hände hoch, denn sie hatte natürlich keine Zeit gefunden, sie zu waschen. Emma verstand den Wink sofort.

»Geh dich ruhig frisch machen, Sarah. Es ist sowieso gleich Zeit für den Tee. Charlie, du bleibst natürlich hier.«

»Liebend gern, wo ich schon mal hier bin.«

Er ist wirklich ein schlichter alter Mann, dachte Sarah. Cousin Brooks besaß ein paar Fotos, die er von einem kalifornischen Kondor in der Mauser gemacht hatte. Wenn Charlie Daventer erst einmal in Maske war und seinen Frack trug, würde er diesem wirklich sehr ähnlich sehen. Sie fragte sich, ob die Tatsache, daß Gillian ihre Probe verpaßt hatte, in die Kategorie der Freudschen Fehlleistungen fiel, über die Cousin Lionel und seine grauenhafte Frau Vare immer so gern sprachen: Dinge, die man vergaß, weil man sie sowieso nicht tun wollte.

Sarah hielt Gillian für eine bessere Sopranistin als Jenicot. Vielleicht war sie verärgert, daß man ihr den häßlichen alten Charlie und nicht den attraktiven, wenn auch etwas einfältigen jungen Helden als Partner zugewiesen hatte. Aber das hatte allein Emma entschieden, sie hatte die Rollen verteilt, und für sie hatte außer Frage gestanden, wer die Hauptrolle bekam. Immerhin war Jenicot eine Tippleton und noch dazu auf dem besten Weg, bald eine Pence zu werden. Und Gillian Bruges war ohnehin schon ein Problem.

Emma Kelling mußte gewußt haben, welche Schwierigkeiten sie heraufbeschwor, als sie einer attraktiven Unbekannten, die eines Tages mit einer vagen Referenz von irgendeinem Nachbarn bei den Proben erschienen war, eine Rolle gegeben hatte. Jack Tippleton hatte bisher noch nie eine Aufführung hinter sich gebracht, ohne sich an eine der Schauspielerinnen heranzumachen. Diesmal war ihm nichts anderes übriggeblieben, als sein Glück mit Gillian zu versuchen, denn die einzigen anderen weiblichen Wesen unter den Hauptdarstellern waren seine Tochter, seine Gattin und Emma Kelling höchstpersönlich. Jack hatte wenig Lust, sich mit einer der Chorsängerinnen einzulassen, auch wenn er durchaus gewillt war, sich mit Nebenpersonen, etwa einer Pitti-Sing oder einer Fleeta, zu begnügen, was bisher schon oft genug der Fall gewesen war.

Vielleicht hatte dieser Aspekt bei Emmas Wahl ebenfalls eine Rolle gespielt. Wenn die Romanze erst soweit gediehen war, daß es zu wilden Szenen kam und die betreffende Dame wutentbrannt davonstürzte, wollte Emma wenigstens sichergehen, daß die Davonstürzende nicht zu den Hauptdarstellerinnen gehörte. Immerhin hatte sie auf diese Weise schon einmal ihre Angelina verloren, als sie Trial by Jury mit Jack als Richter spielten. Es war bei der Generalprobe passiert, wie Sarah sich zu erinnern glaubte. Tante Emma, wirklich mit Leib und Seele Schauspielerin, hatte daraufhin kurzentschlossen ihr Korsett enger geschnallt, sich in das Hochzeitskleid gezwängt und die Angelina bis an die Grenze des Zumutbaren karikiert. Das Publikum hatte vor Begeisterung gerast, doch für Emma Kelling war es eine Tortur gewesen. Nicht einmal ihr war daran gelegen, diese Strapazen noch einmal durchzustehen. Sarah hoffte inständig, daß ihr diesmal kein ähnliches Schicksal drohte.

Kapitel 2

Momentan deutete jedoch nichts auf eine Krise hin. Gillian erschien auf der Bildfläche, kurz nachdem Heatherstone den Tee hereingebracht hatte, entschuldigte sich bei allen und rechtfertigte ihr Zuspätkommen mit einer haarsträubenden Geschichte von einem gerissenen Gaszug in ihrem Wagen. Sie war ganz auf Proben eingestellt und nur ein klein wenig verärgert, als sie erfuhr, daß man es auch ohne sie geschafft hatte. Charlie – höchst edelmütig, wenn man den Zustand seines gichtgeplagten Zehs bedachte – sagte, er sei gern bereit, die Szene noch einmal durchzugehen. Doch just in diesem Moment traf Jack Tippleton ein, angeblich um Jenicot abzuholen. Gillian entschied daraufhin, daß Charlie unbedingt Rücksicht auf seine Gicht nehmen müsse, er habe für einen Tag schon genug geleistet, und begann, Jack mit Gurkensandwiches zu füttern.

Jenicot sah dies mit dem kritischen Blick, der Töchtern oft eigen ist. »Daddy, das sollst du doch nicht essen. Du weißt genau, daß Gurken deiner Gallenblase nicht bekommen.«

Görenhaftigkeit in Reinkultur, dachte Sarah, doch sie stellte fest, daß Jenicot ihr allmählich sympathischer wurde. »Hier, Jack«, sagte sie, »essen Sie lieber einen Löffelbiskuit, und dann erzählen Sie uns von Ihrer Gallenblase.«

Das war kein besonders kluger Schachzug gewesen, denn damit hatte sie Jacks Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Sarah vergaß immer wieder, welche Wirkung sie auf Männer hatte, seit sie glücklich verheiratet und eleganter gekleidet war. Hätte Jack einen Schnurrbart gehabt, hätte er ihn jetzt bestimmt gezwirbelt, was auch Gillian Bruges nicht entgangen war und sie anscheinend auf die Palme brachte. Ach herrje, sie hatte den geilen alten Bock doch wohl hoffentlich nicht ernst genommen?

Sarah befürchtete, daß Gillian Jack möglicherweise gar nicht für einen geilen alten Bock hielt. Er sah immer noch recht gut aus, erinnerte ein wenig an einen Politiker in den besten Jahren, und seine Technik war, wenn man dafür eine Schwäche hatte, nach so vielen Jahren der Praxis bestimmt nahezu perfekt. Vielleicht stand Gillian auf Vaterfiguren, wie Max’ Neffe Mike sich ausgedrückt hätte. Wie dem auch sei, Sarah beschloß, von nun an sicherheitshalber eine gewisse Distanz zu Jack Tippletons Gallenblase zu wahren. Sie konnte sich nämlich nur zu gut vorstellen, daß Gillian es fertigbrachte, ihre Rolle einfach hinzuschmeißen, und selbst Tante Emma konnte es unmöglich schaffen, die Constance und die Lady Sangazure gleichzeitig zu singen.

Glücklicherweise nahte just in diesem Augenblick Rettung in Gestalt von Guy Mannering, dem Sohn des Englischhorns. Guy studierte Kunst in Worcester und schien seit kurzem Gefallen daran zu finden, nach seinen Seminaren zurück nach Pleasaunce zu eilen, um mit Mrs. Bittersohn Kulissen zu gestalten, denn immerhin war sie eine elegante, gebildete, reife Frau, von der man billigerweise erwarten durfte, daß sie für die hehren Ziele eines jungen Ästheten Verständnis hatte. Sarah war sich zwar nicht sicher, ob sie das hatte, doch sie schätzte Guys Größe und Muskelkraft, wenn es darum ging, mit den Versatzstücken zu jonglieren. Sie würde später auf diese Qualitäten zurückgreifen, momentan jedoch wollte Guy sich offensichtlich unbedingt mit ihr über Kunst unterhalten.

»Was halten Sie eigentlich von dem Romney?« erkundigte er sich mit leiser, vertraulicher Stimme, bestrebt, besonders höflich zu klingen, was allerdings dank eines Stückchens Teegebäck, an dem er noch herumkaute, einigermaßen mißlang.

Sarah betrachtete das lebensgroße Porträt, das den Kamin ihrer Tante zierte. Es stellte eine Frau mittleren Alters mit auffallend markanten Zügen in einem Venuskostüm dar, wenn auch sehr viel bedeckter, als man es normalerweise von dieser Göttin gewöhnt war. Als besondere Attribute hatte ihr der Maler eine Vogeltränke nebst Taube beigegeben. Da Rosen immer gut zu Göttinnen paßten und auch etwas fülligeren Damen gut zu Gesicht standen, hatte der Künstler sie im Überfluß in sein Werk integriert. Sie umrankten die Vogeltränke, schmückten das Haar der Dame, ruhten auf ihrem Herzen, und selbst die Taube wurde allem Anschein nach mit Rosen gefüttert. Sarahs erster Gedanke war, daß Tante Emma hoffentlich nicht auf die Idee kam, ihr dereinst dieses Porträt zu vermachen. Mit seinem breiten vergoldeten Barockrahmen maß das Werk sicher gut und gern seine ein Meter achtzig mal zwei Meter vierzig, und wo um Himmels willen, sollte sie es in der Art von Haus aufhängen, das ihr und Max vorschwebte? Ihr zweiter Gedanke war, daß sie es hassen würde, die Verantwortung für ein so wertvolles Kunstwerk zu übernehmen. Ihr dritter Gedanke war, daß Romney entweder einen ausgeprägten Sinn für Humor gehabt haben mußte oder aber völlig humorlos gewesen war. Und ihr vierter Gedanke war, daß sie das Bild liebte. Genau diesen Gedanken teilte sie schließlich Guy mit.

Er starrte sie mit kaum verhohlenem Entsetzen an. »Im Ernst?«

»O ja, es paßt so gut zu Tante Emma.«

»Oh.« Guy dachte angestrengt darüber nach, während er die letzten Reste des Teegebäcks kaute. Dann bedachte er sie mit einem freundlichen, väterlichen Nicken. »Ja, es sieht ihr wirklich ähnlich. War es ihre Mutter oder so?«

Kunstgeschichte schien momentan nicht auf Guys Stundenplan zu stehen. Nur gut, daß Emma die Frage nicht gehört hatte.

»Wohl kaum«, antwortete Sarah. »Romney ist 1802 gestorben. Das hier ist Ernestina, die Gattin eines Alexander Kelling, der kurz nach dem Unabhängigkeitskrieg, als John Adams Gesandter in London war, eine Art Attaché am Hof von St. James gewesen ist. Aber ich glaube, sie haben es dort nicht lange ausgehalten. Sie und Abigail haben sich nicht besonders gut verstanden.«