Botschafter der unsichtbaren Welt - Pascal Voggenhuber - E-Book

Botschafter der unsichtbaren Welt E-Book

Voggenhuber Pascal

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  • Herausgeber: Ansata
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2011
Beschreibung

Ein Hellsichtiger enthüllt, wie die Verstorbenen uns Lebenden beistehen

Eigentlich ist Pascal Voggenhuber ein ganz normaler junger Mann. Aber er verfügt über außergewöhnliche Begabungen: Seit seiner Kindheit steht er in direktem Kontakt mit der geistigen Welt. Er sieht die Geister der Verstorbenen und kann sogar mit ihren Seelen kommunizieren. Diese Fähigkeiten bildete er bis zur Perfektion aus und wurde dadurch zu einem der bekanntesten Medien im deutschsprachigen Raum.

Pascal Voggenhuber gibt faszinierende Einblicke in sein Leben und Wirken als Medium. Die Botschaften der Verstorbenen zeigen: Der Tod ist nicht das Ende, und er ist nichts, wovor man sich fürchten müsste. Als Brückenbauer zwischen Diesseits und Jenseits ermöglicht der Autor dem Leser mit einfachen Übungen, die eigenen Hellsinne zu entwickeln. So wird der Kontakt zur geistigen Welt unmittelbar erfahrbar: eine einzigartige Chance für inneres Wachstum, Versöhnung und Lebenserfüllung.

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Seitenzahl: 308

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Der Tod ist nichts,ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen.Ich bin ich, ihr seid ihr.Das, was ich für euch war, bin ich immer noch.Gebt mir den Namen, den ihr mir immer gegeben habt.Sprecht mit mir, wie ihr es immer getan habt.Gebraucht keine andere Redeweise,seid nicht feierlich oder traurig.Lacht weiterhin über das,worüber wir gemeinsam gelacht haben.Betet, lacht, denkt an mich,betet für mich,damit mein Name ausgesprochen wird,so wie es immer war,ohne irgendeine besondere Betonung,ohne die Spur eines Schattens.Das Leben bedeutet das, was es immer war.Der Faden ist nicht durchschnitten.Weshalb soll ich nicht mehr in euren Gedanken sein,nur weil ich nicht mehr in eurem Blickfeld bin?Ich bin nicht weit weg,nur auf der anderen Seite des Weges.

Henry Scott Holland (1847 – 1918)

Inhaltsverzeichnis

Ein Botschafter der neuen Zeit aus einer neuen GenerationVorwortAls ich das erste Mal ein Geistwesen sahDer Tag, an dem ich starbMein Talent wird mir bewusstMeine AusbildungszeitMeine ersten Schritte als MediumWas ist ein Medium und wie arbeitet es?Der Aufbau der Geistigen WeltDie Geistige Welt: ein lichtvoller Ort oder doch eine Art Hölle?Wie kommuniziert die Geistige Welt mit uns?Zeichen aus der Geistigen WeltWarum die Botschaften von Verstorbenen manchmal banal erscheinenDer Ablauf einer medialen SitzungWarum kommuniziert die Geistige Welt manchmal nicht?Selbstmord ist nicht immer SelbstmordDer Prozess des SterbensWenn Wunden heilenWenn Kinder sterbenOn Tour – oder: Manchmal ist es lustigMediale Hilfe bei Mord und bei VermisstenUmgang mit KritikHäufig gestellte FragenPraktische Übungen
TrauerverarbeitungsritualWerde selbst ein MediumSchlusswort
DanksagungBücher von Pascal VoggenhuberKontaktCopyright

Ein Botschafter der neuen Zeit aus einer neuen Generation

Von Wulfing von Rohr

Wir leben in einer spannenden Zeit, die mechanistische Weltbilder und materialistische Menschenbilder auf den Kopf stellt. In einer Zeit, in der Erfahrungen und Erkenntnisse, die zeigen, dass der Mensch viel mehr als Fleisch und Blut, als Knochen, Gefühle und Gedanken ist, sich weithin verbreiten. Was bisher als mystische Visionen bestenfalls seltenen Heiligen zugestanden worden ist, hat nun den Mainstream der Kultur und Gesellschaft erreicht.

In England arbeiten Heiler mit Geistkräften in Krankenhäusern ganz selbstverständlich mit – parallel zu den üblichen Therapiemethoden und in der Einsicht, dass eine ganzheitliche Heilung vielversprechender ist als jede noch so gute einseitige Behandlung.

In den USA wurde bei einer repräsentativen Gallup-Umfrage schon 1992 festgestellt, dass rund fünf Prozent der Bevölkerung, also dreizehn Millionen (!) Menschen, eine Nahtoderfahrung hatten; in Deutschland geht man von vier Prozent und gut drei Millionen Menschen aus.

An ein Leben nach dem Tod glauben alle großen Religionen dieser Welt, von den östlichen bis zu den westlichen, vom Hinduismus und Teilen des Buddhismus bis zu Judentum, Christentum und Islam. Und von Existenzformen in »Zwischenwelten« und anderen geistigen Bereichen berichten ebenfalls viele Glaubenszeugnisse.

Der Spiritismus des 19. Jahrhunderts und die Parapsychologie des 20. Jahrhunderts unternahmen nicht nur zahllose Versuche, Kontakte mit Verstorbenen herzustellen, sondern bemühten sich auch darum, die Existenz von Bewusstsein, Intelligenz und Information von verstorbenen Personen über ihren Tod hinaus zu beweisen. Für unzählige Menschen, die Angehörige oder Freunde durch den Tod verloren hatten und nun durch Medien klare Zeichen und Hinweise von ihnen bekamen, ist die Möglichkeit, Kontakte zum Jenseits herzustellen, damit subjektiv bewiesen.

Der englische Spiritualismus hat sich im Verlaufe des 20. Jahrhunderts zur führenden Bewegung der Erforschung und Ausübung von Jenseitskontakten entwickelt. Er versteht sich als eine Art Glaubensgemeinschaft, die an Gott glaubt (allerdings nicht in Gestalt eines »alten Mannes mit Bart«) und daran, dass der Geist von verstorbenen Menschen über die Vermittlung von Medien Botschaften an Hinterbliebene geben kann.

Pascal Voggenhuber ist ein solches Medium. Er ist Botschafter einer neuen Sicht des Lebens, die Hoffnung auf Sinn gibt, die Angst vor dem Sterben und dem Tod nimmt oder zumindest lindert, die Wunden heilt, welche durch den Tod von lieben Menschen entstanden sind.

Pascal zählt schon jetzt mit seinen dreißig Jahren zu den herausragenden Medien und ist inzwischen das bekannteste deutschsprachige Medium. Zugleich ist er Vertreter einer jungen Generation, die direkt und unverstaubt über spirituelle Themen zu sprechen weiß. Er zelebriert kein esoterisches Brimborium um seine Jenseitskontakte und medialen Botschaften der Hilfe und Heilung. Pascal ist jemand, der geistige Erfahrungen und Alltagsleben auf eine unverkrampfte Weise miteinander verbindet und auf jedes »Heiliggetue« verzichtet.

Sein neues Buch ist ein wesentlicher Schritt nach vorn – sicher auch für seine eigene Entwicklung, aber noch viel mehr für die Leser und Leserinnen, die hier einen völlig neuen Einblick in eine Welt erhalten, die den meisten von uns bisher doch recht fremd erschienen ist. Mit anschaulichen Beispielen erzählt Pascal von sich und von Klienten, von Höhepunkten und Erfolgen. Er berichtet aber auch über Probleme und Grenzen, er spricht offenen Fragen an. Anhand der dokumentierten Zusammenarbeit mit Polizeistellen »beweist« er, welche Hilfe ein gutes Medium auch bei knallharten Alltagsfragen sein kann.

Vor allem geht es ihm in diesem Buch aber darum, die Menschen mit dem natürlichen Vorgang des Todes vertrauter zu machen und aufzuzeigen, dass der Tod kein Ende, sondern einen Neubeginn darstellt. Durch die zahlreichen Beispiele von verblüffenden und äußerst glaubwürdigen Jenseitskontakten macht Pascal Voggenhuber deutlich, dass es personales Bewusstsein und individuelle Intelligenz in der unsichtbaren Welt gibt und dass die sogenannte Geistige Welt regen Anteil am Geschehen auf der Erde nimmt. Schließlich bietet Pascal auch etliche praktische Übungen an, um ein Trauerritual durchzuführen und um selbst erste eigene Kontakte mit der Geistigen Welt aufzunehmen.

Dieses Buch Botschafter der unsichtbaren Welt wird vielen trauernden und suchenden Menschen helfen, Herzenstrost und neuen Sinn zu finden. Es wird sich sicher bald zu einem Klassiker der Literatur über Jenseitskontakte entwickeln. Denn es zeigt den Autor als ein führendes Medium auf dem Kontinent, das berühmten englischen Medien mehr als nur das Wasser reichen kann, und als jemanden, der echte Jenseitskontakte mit Humor und Selbstironie zu präsentieren weiß.

Wulfing von Rohr,Bewusstseinsforscher und Autor (Kleine Erleuchtungen)

Vorwort

Hallo, meine liebe Leserin, mein lieber Leser! Ich freue mich sehr, dass du mein Buch liest und wir zusammen auf eine Reise gehen – durch das Leben allgemein und durch mein Leben – und vor allem, dass wir zusammen die Geistige Welt und das Übersinnliche kennenlernen. Ich danke dir sehr für dein Vertrauen.

Mir ist es wichtig, dich mit Du anzusprechen. Das finde ich einfach persönlicher, und schließlich sind wir ja alle eins. Auch werde ich ab jetzt hier nur noch die männliche Form benutzen und dich als Leser ansprechen. Ich tu dies lediglich, weil ich den Lesefluss schöner finde, wenn man nicht immer beide Formen, die männliche und die weibliche, benutzt. Doch möchte ich Frauen auf keinen Fall damit diskriminieren.

Über dieses Buch freue mich ganz besonders, obschon es nicht mein Erstes ist, sondern mein Fünftes und ich mit meinen früheren Büchern große Erfolge feiern durfte. Doch ist dieses Buch für mich ganz speziell. Denn sein Thema liegt mir ganz besonders am Herzen: Botschafter der unsichtbaren Welt.

Ich werde hier von mir als Mensch erzählen, von meiner Arbeit als Medium. Und ich werde dir auch einige Übungen an die Hand geben, damit auch du die Geistige Welt besser spüren kannst. Ich hoffe, dass ich dir dadurch die Angst vor dem Tod und der Geistigen Welt nehmen kann. Auch wenn du meine letzten Bücher vielleicht kennst, werde ich hier Dinge erzählen, die noch nicht zu lesen waren oder nicht auf diese Weise dargestellt wurden. Denn in den letzten drei Jahren habe ich doch unheimlich viel dazulernen dürfen. Ich habe mich selbst und die Geistige Welt nochmals viel intensiver kennengelernt, und dadurch sehe ich heute natürlich einige Dinge ganz anders als früher.

Auch bin ich heute erst bereit, einige Dinge zu erzählen, die ich in meinen letzten Büchern mit Absicht weggelassen oder nicht ausführlich beschrieben habe. Zum Teil, weil sie sehr persönlich sind, und zum Teil auch, weil ich Angst hatte, die Leser könnten mich nicht verstehen oder würden mir nicht glauben. Doch heute mit meinen inzwischen dreißig Jahren bin ich bereit dazu und freue mich, mit dir auf diese Reise zu gehen.

Mir persönlich ist es wichtig, dass du weißt, dass ich keinen Anspruch darauf erhebe, die absolute Wahrheit zu kennen und zu vermitteln. Ich werde dir hier ehrlich erzählen, was ich erlebt habe und weiter erlebe. Ich werde dir meine Ansichten über die Geistige Welt und meine Arbeit als Medium weitergeben. Die Verstorbenen und die Geistige Welt haben mich schon immer begleitet, seit meiner Kindheit, und sie waren für mich immer so natürlich, dass ich erst sehr spät wirklich entdeckt habe oder besser gesagt darauf aufmerksam wurde, dass dies anscheinend doch nicht so normal ist. In diesem Buch möchte ich so einfach wie möglich über die Geistige Welt schreiben. Ich möchte sie dir so natürlich beschreiben, wie sie sich für mich anfühlt. Auf Ausschmückungen, komplizierte Worte und Erklärungen und vor allem esoterisches Tamtam verzichte ich. Denn die Geistige Welt ist für uns zwar sicher nicht einfach zu verstehen und nicht leicht zu begreifen, aber man muss das Ganze mit schwierigen Begriffen nicht noch komplizierter machen.

Ich möchte dir zeigen, dass ein Medium eine wertvolle Arbeit leisten kann, eine Art Heilung für die Hinterbliebenen. Wenn ich meinen Beruf beschreiben müsste, würde ich sagen, dass ich helfe, Trauer zu verarbeiten. Dies kann natürlich sehr viele verschiedene Facetten beinhalten. Doch ich bin kein Wahrsager, Meister, Erleuchteter, Avatar, Gedankenleser, Prophet, Guru oder Indigo-Kind. Ich komme auch nicht von einem anderen Planeten oder welche anderen Etiketten die Esoterikszene mir sonst noch aufdrücken möchte. Ich bin einfach Pascal Voggenhuber.

Gerade heute ist mir wieder einmal bewusst geworden, was die wirkliche Aufgabe eines Mediums ist und dass vielen Menschen eigentlich gar nicht klar ist, was ein Medium tut. Es gibt immer noch Menschen, die glauben, dass ein Medium Zukunftsprognosen stellt oder sich auf die Jagd nach unheimlichen Phänomenen wie Geistern oder Spukwesen macht. Doch ist das nicht die Aufgabe eines »Spiritualistischen Mediums«, oder – wie das in England, wo ich auch weiter ausgebildet worden bin, heißt – eines »Spiritualistic Psychic Medium«. Mir ist jedoch bewusst, dass es viele Menschen gibt, die sich Medium nennen und genau so etwas wie »Geister sehen«, Zukunftsprognosen durch Kartenlegen oder ähnliche Dinge anbieten. Doch das hat zumindest nichts mit einem Spiritualistischen Medium zu tun. Dessen und damit meine Aufgabe ist es, Kanal beziehungsweise Botschafter für die Verstorbenen zu sein, damit Heilung bei den Hinterbliebenen stattfinden kann. Ich sehe meine Aufgabe aber auch darin, den Menschen zu zeigen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt und dass wir alle an einen guten Ort kommen. So verlieren viele Menschen die Angst vor dem Tod.

Gerade als ich überlegte, ob ich diese Sätze wirklich ins Vorwort nehmen soll, erhielt ich eine E-Mail: Eine Schülerin von unserem Center ist gestorben, und ich wurde gebeten, bei der Trauerfeier eine Ansprache zu halten. Denn der Wunsch unserer Schülerin war es, dass die Menschen erkennen und wissen, dass der Tod nur eine Geburt an einen anderen Ort ist. Das war für mich ein Zeichen, die wahre Arbeit eines Mediums schon im Vorwort zu beschreiben.

Die Aufgabe eines Spiritualistischen Mediums beinhaltet mehr, als nur Kontakt zu Verstorbenen herzustellen. Zu seinen Funktionen gehören Lebensberatung, Seelsorge, Taufen, Hochzeiten, Krankenhausbesuche, Gefängnisbesuche, ja und auch Beerdigungen. Es sind ähnliche Aufgaben, wie sie ein Priester hat. Ein Medium bietet den Menschen in verschiedenen Bereichen Heilung an. Die meisten Medien sind zwar Spezialisten im Bereich Kommunikation mit Verstorbenen, doch arbeiten wir zum Beispiel auch mit geistigem Heilen oder eben der Lebensberatung. Mir ist es wichtig, dies schon hier am Anfang zu schreiben, damit jeder weiß, dass ich kein Wahrsager bin. Ein Medium kann aufgrund seiner Hellsinne zwar vielleicht Ereignisse vorausahnen oder Situationen in ihrer Tiefe klar einschätzen, doch ein seriöses Spiritualistisches Medium macht keine Wahrsagerei.

Ich wäre froh, wenn du mich einfach als jungen Mann ansehen könntest, der mit Verstorbenen in Kontakt treten und ein Kanal für die Geistige Welt sein kann. Nicht mehr und nicht weniger bin ich. Ich erlebe vielleicht Dinge, die für die meisten nicht normal sind, doch für mich sind sie vollkommen natürlich.

Du wirst hier vielleicht Aussagen finden, die in anderen Büchern anders stehen oder zu denen andere Medien andere Ansichten vertreten. Ich mache keinen Anspruch geltend, hier die alleinige Wahrheit zu verkünden. Das Einzige, was ich mache, ist, meine Wahrnehmung und mein Wissen weiterzugeben. Und dieses Wissen ist bestimmt nicht fehlerfrei und garantiert nicht perfekt. Auch ich lerne täglich weiter. Obschon ich hellsichtig bin, heißt das nicht, dass ich alles sehe oder alles weiß.

Also, mein lieber Leser, nimm aus diesem Buch das heraus, was sich für dich gut anfühlt, was sich für dich richtig anfühlt, und halte dich nicht an dem auf, was für dich nicht stimmig zu sein scheint. Reg dich vor allem nicht darüber auf, wenn du etwas anders siehst – das ist doch nur gut so. Jeder lebt seine Wahrheit, und das ist das Wichtigste. Ich möchte dir nur zeigen, wie ich es sehe und wie ich über gewisse Dinge denke. Mein Ziel ist es, dir die Angst vor dem Tod zu nehmen und dir Heilung zu vermitteln, falls du einen lieben Menschen verloren hast. Wenn ich das kann und darf, bin ich glücklich! Und ich würde mich sehr freuen, wenn es mir gelänge, dir einen Zugang zu einer für dich vielleicht noch völlig unbekannten Welt zu eröffnen.

Wichtig zu bemerken bleibt: Bei allen Beispielen erwähne ich nur die Vornamen, sowohl von Klienten als auch von Freunden und Bekannten, um ihre Privatsphäre zu schützen. Alle Erlebnisse, die ich in diesem Buch beschreibe, sind wirklich so passiert. Ich versuche, sie möglichst authentisch weiterzugeben. Einiges beschreibe ich so, wie ich es in Erinnerung habe, von anderem gibt es Ton- oder sogar Video-Aufzeichnungen.

Danke, dass du mit mir auf diese Reise gehst. Lass uns nun beginnen.

Als ich das erste Mal ein Geistwesen sah

Praktisch bei jedem Interview oder wenn die Leute erfahren, was mein Beruf ist, fragen alle meist als Erstes dasselbe: »Wann hast du das erste Mal bemerkt, dass du Verstorbene siehst oder dass du außergewöhnliche Fähigkeiten hast?« Diese Frage kommt früher oder später immer. Ich kann mich schon an sehr frühe erste Kontakte mit der Geistigen Welt erinnern. Damals war mir aber noch nicht bewusst, dass diese Wesen, die ich sah, Verstorbene oder Geistführer sind.

Meine erste Begegnung mit einem Verstorbenen, an die ich mich erinnern kann, hatte ich, als ich drei oder vier Jahre alt war. Ich kann mich heute noch sehr genau entsinnen, weil mir dieser Mann Angst gemacht hat. Für mich war er so real wie all die anderen Menschen, die ich tagtäglich auf der Straße sah. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass er schon längst gestorben ist. Ich habe erst sehr spät begriffen, dass ich Dinge sah, die scheinbar nicht normal sind, doch dies werde ich später erzählen. Ich wachte damals mitten in der Nacht auf und fühlte mich nicht gut, deswegen wollte ich zu meiner Mama gehen. Ich stand also auf und machte mich auf den Weg. Auf der Treppe hinunter zum Zimmer meiner Mutter stand aber ein Mann. Ich sah ihn ganz genau, und obwohl ich erst drei oder vier Jahre alt war, wusste ich, dass dieser Mann mitten in der Nacht nichts bei uns zu suchen hatte. Ich hatte Angst, an ihm vorbeizugehen, doch er schaute mich nur an, und obwohl er mir Angst machte, fühlte ich, dass er mir nichts tun würde.

Ich weiß bis heute nicht, wer der Mann war und was er an diesem Abend bei uns wollte. Ich ging zu meiner Mama und rief: »Da ist ein Mann auf der Treppe!« Meine Mutter schreckte vom Bett auf und kam sofort hinaus, um zu schauen. Ich zeigte auf den Mann, aber sie sagte nur: »Da ist nichts! Du hast wohl schlecht geträumt!« Ich verstand die Welt nicht mehr! Er stand doch immer noch dort, warum sah meine Mutter ihn nicht? Daran habe ich mich inzwischen zwar gewöhnen müssen, aber als Kind war mir nicht klar, warum niemand das sieht, was ich sehe.

Ich muss ehrlich zugeben, dass es für mich als Kind zwar manchmal befremdlich war, wenn ich von Wesen erzählte, die sonst niemand sah, doch habe ich das nicht als wirklich negativ in Erinnerung. Denn meine Mutter hat nie eine große Sache daraus gemacht, wenn ich von Menschen erzählte, die sie nicht sah. Ich denke, dies ist auch einer der Gründe, warum ich meine Hellsichtigkeit und meine außersinnliche Wahrnehmung erst sehr spät als solche erkannt habe. Als Kind war das für mich so natürlich, dass ich mir nie darüber Gedanken machte, ob das, was ich sah, real war oder nicht.

Auch kannte meine Mutter schon von ihrer eigenen Mutter her Geschichten von »übernatürlichen Erlebnissen«. Schon meine Großmutter hatte im Traum den Tod ihrer Mutter gesehen: Sie wachte mit Tränen in den Augen auf und sagte, dass ihre Mutter gestorben war. Niemand glaubte ihr, bis zehn Minuten später der Anruf kam und den Tod ihrer Mutter bestätigte. Meine Mutter wiederum träumte und sah dabei den Tod von ihrer Mutter; auch ihr wollte man nicht glauben, und auch hier erfolgte kurze Zeit später das Telefonat mit der traurigen Nachricht.

Die Ankündigung des Todes war schon immer ein Teil unserer Familiengeschichte; auch Cousins und Tanten haben ihren Tod angekündigt. Als mein Vater starb, wusste ich, als das Telefon klingelte, dass es passiert war, obwohl ich kaum Kontakt zu ihm hatte. Vielleicht nur alle drei Jahre erhielt ich mal einen Anruf von ihm oder über ihn. Dennoch wusste ich, als ich nur das Telefon hörte, dass mein Vater gestorben war. Auf seinen Tod werde ich später noch speziell eingehen.

Für mich waren schon immer manche Dinge realer als für andere Menschen. Seit ich ungefähr sieben Jahre alt war, hatte ich Kontakt zu einem meiner Geistführer. Für mich war das damals ein Freund, der sich bei mir als Hanspi vorgestellt hat. Ich hatte zu der Zeit ziemliche Probleme in der Schule. Meine Leistungen waren durchaus okay, doch mit einigen Mitschülern habe ich mich einfach nicht vertragen. So gab es fast jeden Tag Auseinandersetzungen und Prügeleien. Für mich war es eine Zeit lang sehr schlimm, in die Schule zu gehen. Ich hatte mir immer einen starken Vater gewünscht, der da ist und mir hilft, wenn die anderen Kinder mich verprügelten. Ich hatte zwar eine starke alleinerziehende Mutter, doch es gab in der Zeit immer wieder Tage, an denen mir ein Vater sehr gefehlt hat, obwohl sich meine Eltern sehr früh getrennt hatten. Ich muss und möchte jedoch sagen, dass meine Mutter immer dafür gesorgt hat, dass es uns an nichts fehlt.

Aber gerade in der Schule fühlte ich mich manchmal einsam ohne Vater. Wenn die Klassenkameraden nach einer Schlägerei mit den Vätern drohen konnten, konnte ich nie zurückdrohen. Natürlich kann ich heute über so etwas lächeln, doch als Kind war es schon beeindruckend, wenn ein anderer zu mir sagte: »Mein Vater ist so stark, der kann einen Lastwagen heben.« Ich wusste damals nicht, ob mein Vater das auch könnte. Heute weiß ich natürlich, dass dies alles nur Unsinn war, doch in solchen Momenten fehlte mir eine starke Hand. Vielleicht habe ich deswegen dann einen solch leichten bewussten Zugang zur Geistigen Welt und zu einem meiner Geistführer, eben zu Hanspi, bekommen.

Hanspi versorgte mich mit vielen Tipps, wie ich mit meinen Mitschülern umgehen und wie ich mich verhalten sollte. Ich habe die anderen Kinder und auch meine Mutter und Schwester ziemlich genervt mit Hanspi, doch für mich war er mein Freund aus der Geistigen Welt. Das Spannendste ist aber für mich, dass er nicht zuließ, dass ich in eine eigene Welt versank, sondern dass er mir half, Freunde und Anschluss zu finden.

Anfangs habe ich Hanspi noch lautstark und manchmal auch mit meinen Fäusten verteidigt, wenn ein Mitschüler oder ein Erwachsener im Zug auf dem Platz von Hanspi sitzen wollte. Meine Mutter und meine Schwester haben sich oft geschämt, mit mir Zug zu fahren, weil ich immer einen Platz für Hanspi freihalten wollte und niemand sich neben mich setzen durfte, weil ja Hanspi dort war. Später lernte ich, dass er für die anderen nicht sichtbar ist. Das war dann unser Geheimnis, und ich durfte es niemandem erzählen. Somit konnte ich mit meinem Freund zusammen sein, und niemand kam auf die Idee, dass etwas mit mir nicht stimmte.

Meine Flausen am Anfang haben meine Mitmenschen meiner übergroßen Fantasie zugeschrieben. Doch ich und Hanspi blieben ein paar Jahre beste Freunde. Seit meinem neunten Lebensjahr etwa habe ich Hanspi allerdings nie wieder gesehen. Doch ich fühlte mich dadurch nicht allein gelassen. Denn inzwischen war ich in der Schule integriert und trainierte drei- bis fünfmal die Woche Kampfsport. Somit hatte Hanspi seine Aufgabe erfüllt, und von dieser Zeit an brauchte ich auch keinen starken Vater mehr. Ich konnte mich selbst wehren, wurde nie mehr verprügelt und fühlte mich nie mehr allein. Der Kampfsport gab mir Mut, Selbstvertrauen und Freunde.

Obschon ich noch sehr jung war, interessierte ich mich beim Kampfsport vor allem immer sehr stark dafür, das Chi zu entwickeln. Chi kann man als Lebensenergie oder Lebensfluss erklären. Und wer sein Chi unter Kontrolle hat, kann auch Dinge damit erreichen, die für Außenstehende wie Wunder wirken. Wir kennen dies am ehesten von den Shaolin-Mönchen, die sich auf Speerspitzen legen, meterhoch springen können, Schläge in die Hoden ohne Probleme aushalten, Stahlplatten auf dem Kopf zertrümmern und ähnliche Dinge – alles nur, weil sie gelernt haben, ihr Chi oder ihre Lebensenergie richtig zu lenken und einzusetzen.

Diese Kräfte und das Geheimwissen der Kampfkunst haben mich schon immer fasziniert, und ich verschlang mit neun Jahren viele Bücher zu diesem Thema. Das Außergewöhnliche und Übersinnliche hat mich immer angezogen; auch viele Heilkünste haben ihre Grundlage in der Kampfkunst. Ich lernte mit neun Jahren durch mein Training Meditation kennen, und auch Disziplin und Durchhaltevermögen wurden ab dieser Zeit meine ständigen Begleiter. Ich lernte von meinem Trainer, dass man hundertmal umfallen kann, dass man hundertmal verlieren kann, hundertmale Schläge einstecken muss, aber wenn man nicht aufgibt, wird man beim hundertundersten Mal der Gewinner sein. Das ist heute noch meine Einstellung. Wenn mir etwas misslingt, schaue ich das nicht mehr als Versagen an, sondern weiß: Ich habe einen Weg kennengelernt, wie ich eben nicht zum Erfolg komme. Jetzt muss ich daher nur den Weg wechseln, und dann komme ich zum Erfolg.

Vielleicht muss ich Hunderte von Malen den Weg wechseln, doch wenn ich immer weitergehe, dann werde ich mein Ziel erreichen. Nicht aufzugeben und an mich zu glauben, wurde später noch sehr wichtig für mein Leben. In der Kindheit jedenfalls war für mich die Kampfkunst enorm bedeutsam geworden: Wenn ich nicht im Training war, übte ich für mich selbst. Das tägliche Körpertraining war für mich entscheidend, ich wurde dadurch ruhiger und ausgeglichener und fand den Weg zu mir selbst.

Der Tag, an dem ich starb

Ich hatte für ungefähr zwölf Monate eine ruhige Zeit, doch am 23. Juli 1990 – ich war zehn – gab es für mich einen Schlüsselmoment. Ich bin heute überzeugt, dass das damals der Auslöser dafür war, dass ich meine Hellsinne wiederentdeckte, obschon danach noch fast weitere zehn Jahre vergingen, bis ich meine übersinnlichen Fähigkeiten bewusst wahrnahm. An diesem Tag 1990 hatte meine Mutter Geburtstag, es war ein schöner Sommertag. Ich hatte ein wunderbares Geschenk für sie gekauft, nämlich eine Pommes-frites-Maschine: Damit konnte man aus Kartoffeln ganz schnell Pommes frites schneiden. Meine Mutter musste an dem Tag noch arbeiten – sie half immer wieder auf einem Bauernhof bei der Ernte aus, wenn Not an der Frau war, so auch an ihrem Geburtstag. Ich liebte es, auf dem Bauernhof zu spielen, und so ging ich mit. Ich übergab aber mein Geschenk schon gleich am Morgen.

Das Geschenk war natürlich eigentlich eher eines für mich als für meine Mam, denn ich liebe Pommes. Sie versprach mir, dass wir gleich am Abend, sobald sie mit der Arbeit fertig wäre, mit der neuen Maschine Pommes machen würde. Ich war voller Vorfreude, denn Pommes haben wir Kinder nur sehr selten bekommen. Somit ging also meine Berechnung mit dem Geschenk auf. Meine Mama musste an dem Tag Kirschen pflücken, ich spielte ein bisschen mit dem jungen Hund auf dem Bauernhof. Doch nach einer Zeit wurde mir langweilig, und ich wollte meiner Mutter helfen gehen, damit sie schneller fertig würde und ich eher zu meinen Pommes kam.

Der Bauer kam gerade herbei, um den voll beladenen Anhänger zu entleeren. Dieser Hänger war ein etwa fünfhundert Kilogramm schwerer Wagen, der an einem Traktor befestigt wird. Als der Bauer mit dem Abladen fertig war, fragte ich, ob ich mitkommen könnte, um zu helfen. Er hatte nichts dagegen und wollte losfahren, aber die Handbremse des Wagens war noch angezogen. Ich sprang wieder herunter und wollte die Bremse lösen. Dazu musste man mit der Hand zwei Griffe fest aufeinanderdrücken und dann die Position der Handbremse verschieben. Der Bauer schrie: »Junge, komm hoch, das kannst du doch nicht. Dafür bist du viel zu schwach. Dafür braucht man kräftige Hände! Wenn du mal groß bist, kannst du das machen.« Schwach! Ich! Das darf man einem Jungen nie sagen. Enttäuscht stieg ich wieder auf den Traktor. Ich hätte ihm doch so gern gezeigt, dass ich schon kräftig genug war, um die Handbremse zu lösen. Schließlich trainierte ich jeden Tag, und hauptsächlich machte ich zu dieser Zeit Judo, wobei man ständig an den Kampfanzügen reißen muss. Davon bekommt man extrem starke Hände – und genau diese Kraft in den Händen sollte mir später zum Verhängnis werden.

Wir fuhren mit dem Traktor zum Obstfeld, wo meine Mama Kirschen pflückte. Der Wagen wurde abgestellt und vom Traktor gelöst. So stand er allein nur mit angezogener Handbremse am Hang. In einem unbeobachteten Moment näherte ich mich dem Wagen. »Ich und zu schwach! Das schaue ich mir mal an«, dachte ich bei mir. Ich griff an die Handbremse und konnte sie ohne Probleme lösen und den Hebel verschieben.

So kam der rund eine halbe Tonne schwere Anhänger sofort ins Rollen. Anstatt dass ich den Wagen nun an mir vorbeirollen und seinem Schicksal überließ, unternahm ich den Versuch, ihn zu stoppen, doch dafür reichte meine Kraft bei Weitem nicht aus. Ich wurde gnadenlos überrollt, blieb unter dem Wagen hängen und wurde über Stock und Stein mehrere hunderte Meter mitgerissen.

Ich kann mich heute noch ganz genau daran erinnern. Ich sah, wie alles dunkel um mich herum wurde. Nur die Sonne oder ein Licht wie die Sonne schien extrem hell, ich wurde davon geblendet … Zum Glück kam irgendwann eine leichte Mulde an einem Straßenrand. Dort blieb ich liegen, während der Wagen über mich hinwegrollte und erst später zum Stehen kam.

Ich war bei vollem Bewusstsein. Alle Anwesenden waren total geschockt und hatten noch gar nicht so richtig kapiert, was geschehen war. Der Bauer, meine Mutter und die anderen, die beim Ernten geholfen hatten, liefen herbei. Ich fühlte, dass ich mehrere Knochen gebrochen hatte, und sagte das auch gleich. Durch Zufall kam gerade die Polizei um die Ecke und half sofort. Ich denke, ohne die Polizisten hätte ich nicht überlebt, denn durch meinen Schock wirkte ich total gefasst auf die Menschen um mich herum, und niemandem war überhaupt bewusst, wie stark verletzt ich war.

Doch die Polizisten überlegten nicht lange und riefen sofort den Krankenwagen. Ich kam ins Krankenhaus. Dort musste ich sofort operiert werden. Der Arzt meinte später: »Wäre er eine Viertelstunde später gekommen, hätte er den Unfall nicht überlebt.« Als ich nach der Operation aufwachte, war meine Mutter an meinem Bett. Ich sagte ihr: »Mama, Gott hat mir einen richtig großen Engel geschickt, der mich gerettet hat.« Meine Mutter war sehr überrascht über die Aussage, weil bei uns zu Hause nie über Engel gesprochen wurde, und ich weiß bis heute noch nicht, wie ich daraufkam.

Doch das Bild, das mir geblieben ist, ist dieses helle Licht, das wie die Sonne war. Ich kann nicht ausschließen, dass ich sogar die Sonne sah, keine Ahnung. Doch was für mich außer Frage steht, ist, dass ich wirklich beschützt wurde. Die Chance, dass man einen solchen Unfall überlebt, ist relativ gering, und wenn nicht auch noch die Polizei im richtigen Augenblick gekommen wäre, wäre ich an meinen inneren Verletzungen verblutet. Ich hatte beide Beine sowie das Becken gebrochen und dazu viele innere und äußere Fleischwunden.

Ich wurde mehrmals operiert und beim letzten Mal lief etwas schief. Während der OP kam es zu Komplikationen. Was genau passierte, wurde weder mir noch meiner Mutter jemals gesagt, darüber schweigt das Krankenhaus. Doch für mich ist wichtig, dass ich es überlebt habe. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich plötzlich während der Operation meinen Körper sah und dabei fühlte, wie er zitterte. Dieses Zittern fühle ich heute noch, wenn ich daran denke. Es hat sich tief in mein Gedächtnis eingebrannt. Ich war umgeben von hellem Licht, ich fühlte dabei eine Panik und meinte, dass ich die ganze Szene von oben beobachtete. Ich hörte, was die Ärzte sagten, und dann fühlte ich mich auf einmal leicht und schwerelos. Die Panik wich und es wurde angenehm. Ich nahm die ganze Szene sehr bewusst wahr, und die Bilder und Gefühle haben sich tief in mir eingeprägt. Angst war nur ganz kurz vorhanden, und sobald ich leicht wurde, waren alle Sorgen weg.

Doch auf einmal war alles wieder schwarz und schwer, und ich war mit einem Ruck zurück in meinem Körper. Als ich wach wurde und mit meiner Mutter reden konnte, war das Erste, was ich sagte: »Mama, ich bin gestorben!« Sie verstand das nicht, doch ich erklärte es ihr. Das, was ich erlebt hatte, kennt man heute unter dem Begriff Nahtoderlebnis. Für mich war danach klar, dass es ein Leben nach dem Tod geben muss. Ich war damals wie gesagt zehn und wusste nichts von Nahtoderlebnissen oder so, und doch sagte ich immer wieder zu meiner Mutter, dass ich gestorben war und dennoch weitergelebt hatte. Ich war auch lange noch davon überzeugt, dass ich eigentlich tot wäre, da ich ja mitbekommen hatte, wie ich starb.

Dieses Erlebnis hat tiefe Spuren in mir hinterlassen. Das merke ich gerade jetzt wieder, wenn ich an diesem Buch schreibe und alles nochmals genau in meiner Vorstellung rekapituliere. Diese Bilder und Gefühle sind so tief verankert, und es fällt mir dabei unheimlich schwer zu beschreiben, was ich damals erlebt habe, denn dafür gibt es eigentlich keine Worte. Es war auf eine Weise unglaublich schön, und anderseits spürte ich teilweise große Panik und Angst. Dennoch war ich aber nicht allein und fühlte mich beschützt, während ich im Sterben lag.

Warum ich das hier beschreibe, hat mehrere Gründe. Ich bin mir sicher, dass der eine oder andere Leser auch schon ein Nahtoderlebnis gehabt hat und deswegen genau so wie ich davon überzeugt ist, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Viele fragen mich immer mal wieder, ob ich deswegen, weil ich Verstorbene sehen kann, zu hundert Prozent sicher bin, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Ich sage dann immer: »Ja, ich bin davon überzeugt. Doch nicht nur, weil ich die Verstorbenen sehen kann, sondern auch weil ich selbst erlebt habe, dass es nach dem Tod weitergeht.« Auch wenn ich damals die Schwelle nicht ganz überschritten hatte, weiß ich dennoch hundertprozentig, dass es »drüben« weitergeht – einfach weil ich es erfahren habe.

Alle Erlebnisse, die ich vorher mit der Geistigen Welt hatte, waren schön und haben mir geholfen. Doch dieses Ereignis hat mein Leben verändert. Denn ich wusste jetzt einfach, dass es mehr gibt zwischen Himmel und Erde. Dieses Wissen gab und gibt mir bis heute eine innere Ruhe. Es nahm mir die Angst vor dem Tod und vor dem, was auf uns zukommt.

Heute bin ich davon überzeugt, dass der ganze Unfall und all seine Folgen mir geholfen haben, meinen Weg zu finden. Lange litt ich an unheimlichen Schmerzen im Rücken. Ich musste fast täglich extrem starke Schmerzmittel nehmen und ab und an war es so schlimm, dass ich über eine halbe Stunde brauchte, um mich überhaupt ins Bett zu legen. An meinen Kampfsport war nicht mehr zu denken. Es gab Tage, an denen wäre ich am liebsten wieder gestorben. Denn »nach dem Tod« war es ja so schön gewesen, ich hatte keinen Körper mehr gehabt, der schmerzte.

Ich musste nach dem Unfall wieder neu lernen zu laufen. Das klappte schon, doch die Schmerzen blieben. Es gab Tage, da waren sie nicht so schlimm, doch es gab auch welche, an denen mir sogar Morphium gespritzt wurde, weil nichts anderes mehr half. Trotz vieler Untersuchungen und unzähliger Therapien wurde es nicht besser. Nichts half, und ich dachte mit meinen inzwischen fast zwölf Jahren, dass ich wohl immer mit diesen Schmerzen leben müsste.

Doch eines Tages kam meine Mutter von der Arbeit nach Hause, sie arbeitete für die katholische Kirche, und meinte: »Du, die Haushälterin vom Pfarrer hat uns zu einem Theaterstück eingeladen. Willst du mit uns und dem Pfarrer ins Theater gehen?« Ich liebte Theater, und für mich war es keine Frage, ich musste da einfach mit. Auch hatte ich das Glück, dass ich an jenem Tag relativ wenig Schmerzen hatte, und so würde auch das lange Sitzen kein großes Problem werden. Wir fuhren also zu viert zum Theater, waren aber viel zu früh und gingen deshalb noch in ein Café. Die Haushälterin schaute mich dort plötzlich an und meinte: »Du hast Rückenprobleme, oder?« Ich sagte ihr, dass das stimmte. Sie meinte dann, dass sie nebenher als Heilerin arbeitete, und fragte, ob ich mal zu ihr in eine Behandlung kommen wollte. Ich schaute meine Mutter an, und die meinte: »Wenn du das möchtest, dann kannst du ruhig gehen!« Ich hatte nichts dagegen, weil ich ja nicht mal genau wusste, was eine Heilerin ist. Außerdem dachte ich mir, dass meine Mam ihr von den Rückenproblemen erzählt hätte. Doch meine Mutter offenbarte mir später, dass sie meine Schmerzen nie erwähnt hatte und selbst auch nicht gewusst hat, dass diese Frau als Heilerin arbeitete.

Zwei Tage nach dem Theaterbesuch hatte ich den Termin bei der Haushälterin des Pfarrers. Ich musste mich auf einen Massagetisch legen, und sie platzierte ihre Hände auf meinen Körper. Sofort spürte ich eine angenehme Wärme und fühlte, wie diese Wärme durch meinen ganzen Körper floss. Später musste ich mich aufsetzen, und die Frau zündete ein Räucherstäbchen an. Sie hielt es mir an irgendwelche Punkte an meiner Hand. Hitze schoss sofort in meinen ganzen Körper, und es fühlte sich an, als ob man einen elektrischen Zaun anfasst. Ich weiß noch, dass ich das als ziemlich eigenartig empfand, was die Frau da mit mir machte – doch das »Wunder« kam sofort: Ich fühlte nach der Behandlung keine Schmerzen in meinem Rücken mehr, und sie sind bis zum heutigen Tag nie mehr zurückgekehrt. Allein das ist für mich ein absolutes Wunder. Von diesem Tag an hatte ich nie mehr Rückenschmerzen, bis heute, und ich hoffe sehr, dass es immer so bleibt.

Durch diese Erfahrung wurde meine Neugier für das Außersinnliche bewusst geweckt. Die Frau zeigte mir, wie man mit dem Pendel umgeht und Handauflegen praktiziert. Ich lernte mit etwa zwölf Jahren, heilende Energie durch meinen Körper fließen zu lassen, und ich verschlang tonnenweise Esoterikbücher. Dank dieser Heilerin hatte ich zurück ins Leben gefunden, und ich konnte meinen geliebten Kampfsport wieder ausüben. Damals war mir noch nicht bewusst, dass ich später einmal als Medium arbeiten und Heilung durch Jenseitskontakte oder Handauflegen weitergeben würde. Doch jene Zeit war und ist für mich der ausschlaggebende Punkt. Nach meiner Nahtoderfahrung war für mich klar: Es gibt ein Leben nach dem Tod. Alle anderen Erlebnisse in meiner Kindheit könnte man der Fantasie zuordnen, auch wenn ich heute genau weiß, dass das keine Fantasien waren. Aber die Erfahrung zu sterben und wieder ins Leben zurückzukommen, die kann man nicht einfach so unter den Tisch kehren. Auch die Tatsache, dass Schmerzen, die kaum auszuhalten sind, geheilt werden, war für mich eine absolute Bestätigung dafür, dass es Menschen gibt, die als Kanal für heilende Energie dienen können. Seit dieser Zeit habe ich mich immer wieder einmal mit dem Pendel beschäftigt und ab und an Freunden und der Familie die Hände aufgelegt. Ich habe einfach das gemacht, was mir die Frau damals gezeigt hat, und oft hatte ich großen Erfolg damit.

Abgesehen von diesen Dingen verbrachte ich eine ziemlich »normale« Kindheit. Ich konzentrierte mich sehr auf meinen Kampfsport, da ich Profi werden wollte, und begann mit sechzehn Jahren, als Fernsehmoderator in der Schweiz eine Jugendsendung zu moderieren. Mein Traum war damals, Profisportler und Schauspieler zugleich zu werden. Ich hatte immer mal wieder Visionen und Kontakte zur Geistigen Welt. Das war für mich etwas sehr Natürliches, und mir war immer noch nicht bewusst, dass das für die Mehrzahl der Menschen nicht »normal« ist. Ich machte mir keine weiteren Gedanken darüber. Das Übersinnliche faszinierte mich, es war ein Teil von mir, aber ich schenkte ihm keine allzu große Beachtung.

Mein Talent wird mir bewusst

Als ich so etwa neunzehn Jahre alt war, meldete sich meine außersinnliche Wahrnehmung immer intensiver. Vor allem meine Hellsichtigkeit wurde stärker, immer deutlicher konnte ich Auras erkennen und begann in dieser Zeit, das auch zu trainieren. Ich besuchte zusammen mit meiner Mutter meine ersten Kurse, vor allem im Bereich des Geistigen Heilens. Ich hatte allerdings doch ziemlich große Berührungsängste mit esoterischen oder spirituellen Seminaren, denn die meisten Kursleiter sahen für meine Verhältnisse recht kurios aus. Meistens trugen sie lange weiße Gewänder oder kleideten sich wie Indianer oder Zigeuner, oder sie hatten Alufolie auf dem Kopf, um besser Kontakt zu Außerirdischen herstellen zu können. Dies alles schreckte mich ziemlich ab, und ich wollte eigentlich nichts damit zu tun haben.

Einmal wollte meine Mutter zu einem Seminar von Pamela Sommer-Dickson gehen, einer in der Schweiz sehr bekannten Heilerin. Ich begleitete sie nach langem Hin und Her. Als ich am Seminarort ankam, waren dort etwa achtzig Damen im reiferen Alter. Ich war weitaus der Jüngste, doch fühlte ich mich sehr wohl. Ich war und bin fasziniert von Pamela. Sie ist ganz natürlich und bescheiden. Sie machte keine Pseudoshow, wie andere Lehrer in diesem Bereich es oft tun. Das musste und muss sie auch nicht, denn ihre Ausstrahlung war und ist einfach überwältigend.

Ich weiß noch, wie ich um ein Zeichen gebeten habe. Ich wollte wissen, ob ich wirklich Talent hatte oder mir alles nur einbilde. Mir fehlte allerdings der Mut, zu Pamela hinzugehen und direkt zu fragen. So bat ich meinen Geistführer um ein Zeichen. Der erste Tag war vorbei – und nichts geschah. Pamela hatte mit den Teilnehmern kaum persönlich gesprochen; das wäre auch schlecht möglich gewesen, weil es zu viele waren. Auch der zweite Tag ging dahin – und ich hatte immer noch kein Zeichen. Ich bat meinen Geistführer nochmals. Doch nichts geschah. Ich weiß noch, wie ich traurig und enttäuscht war. Wir saßen am Schluss alle im Kreis, und Pamela erzählte noch irgendetwas über Aura und Talent und so. Ich versank derweil in meinen Selbstzweifeln und dachte nur: »Hätte ich wirklich Talent, dann würde sie es mir wohl sagen und bestätigen! Ich kann nichts. Ich bilde mir alles nur ein.«