Bringt mir die Nudel von Gioachino Rossini - Kurt Palm - E-Book

Bringt mir die Nudel von Gioachino Rossini E-Book

Kurt Palm

4,4

Beschreibung

Nominiert für die Hotlist 2014 Ein Opernkomponist als Westernheld? Mozarts Librettist als Mafia-Pate? Ein Indianer als Ballonfahrer? Kurt Palm verbindet Aberwitz und historische Details zu einer ebenso haarsträubenden wie spannenden Geschichte und lässt den "Wilden Westen" lebendig werden. Gelangweilt vom Gesellschaftsleben, nimmt Gioachino Rossini eine verrückte Herausforderung an. Sein Onkel hat ihm in Missouri einen Saloon und ein Stück Weideland vererbt, und weder die stürmische Atlantiküberquerung noch die Mühen einer 1700 Kilometer langen Fahrt können ihn abschrecken. Und als sich der Inder Kamalesh, der entlaufene Sklave Ringgold und der Indianer Big Thunder seinem Ein-Mann-Treck anschließen, kann Rossini nichts mehr aufhalten.

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Seitenzahl: 326

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Kurt Palm

Bringt mir die Nudel von Gioachino Rossini

Kein Spaghetti-Western

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek:Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografischeDaten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

www.residenzverlag.at

© 2014 Residenz Verlagim Niederösterreichischen PressehausDruck- und Verlagsgesellschaft mbHSt. Pölten – Salzburg – Wien

Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten.Keine unerlaubte Vervielfältigung!

ISBN ePub:978-3-7017-4453-4

ISBN Printausgabe:978-3-7017-1604-3

Inhalt

Der Sturm

Heydman’s Hotel and Trading Store

Hansel und Bretzel

The Bank of New York

Whip Fletcher

The Massacre Opera House

Pizzeria da Ponte

Anna Guidarini

Der Bund der Maisstrohgesichter

Die Herrnhuter Brüderschaft

God bless you, dear Sheriff

Myra Henderson

E-we-tone-my

Rondo alla Turca

Kamalesh

Mister Kamasutra

Un vento materiale

Lucie Pearl

Ringgold

Virginia

The Friends of the Truth

The Underground Railroad

Red Locust

Laughing Gas

Fletchers Finte

Big Thunder

Wild Turkey

Der Auftrag

Devil’s Weed

Die Abreibung

Bad News

The Blind Pig Saloon

Tote Schafe blöken nicht

La Fiesta

High Noon

Addio Poplar Bluff

Für meine Sattelgefährten

Wenn du merkst, dass du auf einem toten Pferd reitest, steig ab.SPRICHWORT DER DAKOTA-INDIANER

Der Sturm

Der Dreimaster hieß Helvetia und lag vor dem Hafen von New York auf Reede. Dreiundvierzig Tage zuvor war das Schiff mit 212 Auswanderern an Bord von Le Havre aus in See gestochen und hatte für die 5665 Kilometer lange Route nur zwei Tage länger gebraucht als ursprünglich vorgesehen. Grund für die Verzögerung war ein gewaltiger Sturm gewesen, der das Schiff beinahe zum Kentern gebracht hätte. Kein Wunder also, dass sich die meisten Passagiere bei ihrer Ankunft in New York fühlten, als hätten sie während ihrer Überfahrt einen Abstecher in die Hölle gemacht. Oder zumindest ins Fegefeuer. Jetzt warteten die Auswanderer auf die Abfertigung durch die Zoll- und Gesundheitsbehörden, was ihre Geduld ein weiteres Mal auf eine harte Probe stellte. Gioachino Rossini kauerte in seinem Holzverschlag und ließ die Ereignisse der letzten Tage noch einmal Revue passieren.

»Der Sturm wird stärker!«, schrie ein Matrose, der die Passagiere im Zwischendeck aufforderte, ihre Kisten und anderen Habseligkeiten mit Tauen festzubinden. Zu diesem Zeitpunkt waren die meisten Reisenden allerdings schon längst nicht mehr in der Lage, der Aufforderung des Matrosen nachzukommen.

»Was hat er gesagt?«, fragte Rossini den neben ihm liegenden Franzosen.

»La tempête est plus forte!«, antwortete dieser mit gepresster Stimme und schaffte es gerade noch, sich außerhalb des Bretterverschlags zu übergeben. Sofort näherte sich ein Schiffsjunge und streute Sägespäne über das Erbrochene. Aus den Augenwinkeln sah Rossini, wie der Junge leichtfüßig zum nächsten Seekranken eilte.

Während Rossini versuchte, seine Liegeposition zu verändern, spürte er, wie das Schiff von einer gewaltigen Welle in die Höhe geschleudert wurde. Wie auf ein Kommando hin begannen die Passagiere wild durcheinanderzuschreien. Es war ein vielstimmiger Chor aus Hilferufen, Gebeten und Flüchen. »Maman, ouvre l’écoutille!«, rief ein alter Mann, dessen Mutter sicher schon längst tot war. Und ein Auswanderer aus Schwaben jammerte: »Muddrr, Muddrr, i han di älleweil gernghet!« In Augenblicken wie diesen wurden Männer zu Kindern.

Wie durch Geisterhand kam das Schiff am Gipfelpunkt der Welle für ein paar Sekunden zum Stillstand und Rossini musste an eine Passage aus seinem Stabat Mater denken:

»Durch die Seele voller Trauer,

Seufzend unter Todesschauer,

Jetzt das Schwert des Leidens ging.«

Rossini konnte sich nicht erinnern, wann er sich zuletzt so elend gefühlt hatte. Dabei hatte der Sturm seine volle Stärke noch gar nicht erreicht. Er schloss die Augen und versuchte, an etwas Schönes zu denken. An einen heißen Sommertag in Polverigi, zum Beispiel, oder an ein Bootspicknick in Venedig. Als ihm dabei aber der getrüffelte Truthahn einfiel, den ein ungeschickter Gondoliere im Canale Grande versenkt hatte, wurde ihm so übel, dass ihm beinahe das Mittagessen hochkam. Und das hatte – wie jeden Mittwoch in den vergangenen fünfeinhalb Wochen – aus geräuchertem Speck, Sauerkraut und Kartoffeln bestanden.

Als das Schiff im freien Fall ins Wellental stürzte, klammerte sich Rossini an der Matratze fest und wünschte sich zu sterben. Dabei hatte er panische Angst vor dem Tod. Er erinnerte sich, dass er als kleines Kind beim Schaukeln einmal unfreiwillig einen Überschlag gemacht hatte und überrascht war, als er wenig später unverletzt wieder neben der Schaukel stand. Ähnlich erging es ihm jetzt, als er nach dem Aufprall des Schiffes begriff, dass er nicht gestorben war. Er war aber offenbar nicht der Einzige, der die Sturmattacke überlebt hatte, denn auch der links neben ihm liegende Scherenschleifer und Zuhälter Adam Kaltenbacher wimmerte wie ein kleines Kind. Unter anderen Umständen hätte sich Rossini über Kaltenbachers missliche Lage gefreut, aber jetzt tröstete es ihn nur wenig, dass es diesem unausstehlichen Menschen genauso schlecht erging wie ihm.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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