Bad Fucking - Kurt Palm - E-Book

Bad Fucking E-Book

Kurt Palm

3,8

Beschreibung

Eine Provinz-Polit-Krimi-Groteske, ein Bad Fucking Alptraum! In Bad Fucking braut sich etwas zusammen: Zuerst liegt Vitus Schallmoser (Sonderling) tot in seiner Wohnhöhle. Dann bekommt Camilla Glyck (Bundeskriminalamt) den Auftrag, nach Maria Sperr (Innenministerin) zu suchen, die als Bauunternehmerin in Bad Fucking quasi nebenberuflich ein Asylantenheim errichten lassen wollte. Und während auf dem Sportplatz von Bad Fucking eine Gruppe Cheerleader trainiert, beschließt Jagoda Dragicevic (Putzfrau), Dr. Ulrich (Zahnarzt) wegen eines Nacktfotos zu erpressen. Unterdessen flüchtet in Wien Ludmilla Jesenská (Einbrecherin) vor ihren Verfolgern: Sie hat in Bad Fucking Fotos von geheimnisvollen Höhlenmalereien gemacht ... Das alles (und noch viel mehr) geschieht, während eine Hitzewelle Europa beinahe lahm legt und sich Tausende Aale und ein Mordsunwetter auf Bad Fucking zubewegen. Verfilmt von Harald Sicheritz nach dem Roman von Kurt Palm mit Martina Ebm, Proschat Madani, Adele Neuhauser, Wolfgang Böck, Thomas Mraz, Michael Ostrowski, Bettina Redlich, Johannes Silberschneider, Thomas Stipsits, Gerhard Liebmann u.v.a. - Eine MR Filmproduktion österreichweit im Kino.

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Kurt PalmBad Fucking

Kurt Palm

BadFucking

Krimi

Mit freundlicher Unterstützung des Landes Oberösterreich

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

www.residenzverlag.at

5. Auflage

© 2010 Residenz Verlagim Niederösterreichischen PressehausDruck- und Verlagsgesellschaft mbHSt. Pölten – Salzburg

Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten.Keine unerlaubte Vervielfältigung!

Covergestaltung: Michaela Mandel

ISBN ePub:978-3-7017-4212-7

ISBN Printausgabe:978-3-7017-1534-3

Für Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawud al Gossarah

Es bellen die Hunde, es rasseln die Ketten;Es schlafen die Menschen in ihren Betten,Träumen sich manches, was sie nicht haben,Tun sich im Guten und Argen erlaben;

Und morgen früh ist alles zerflossen.Je nun, sie haben ihr Teil genossenUnd hoffen, was sie noch übrig ließen,Doch wieder zu finden auf ihren Kissen.Wilhelm Müller (1794–1827)

Es ist alles sehr kompliziert.Fred Sinowatz (1929–2008)

Im Wald herrschte absolute Stille. Selbst den Amseln, Drosseln, Finken und Staren war bei dieser Hitze das Zwitschern vergangen. Nur von ferne hörte man das Rauschen des Wasserfalls, aber das nahm Bartl schon längst nicht mehr wahr. Das einzige Geräusch, das in seine Ohren drang, war das Zirpen von Grillen. Zumindest bildete er sich das ein.

In Bartls Kopf explodierte das Blut und der Wald begann sich zu drehen. Stöhnend setzte sich der Alte auf einen Baumstumpf und öffnete schwerfällig einige Knöpfe seiner fadenscheinigen roten Jacke. Unter den Achseln hatten sich bereits tellergroße Schweißflecken gebildet. Auf der linken Seite der Jacke, direkt über dem Herzen, konnte man den Schriftzug BARTL lesen. Der Name war mit goldener Seide eingestickt, die längst verblasst war.

Obwohl sich in Bartls Plastiktasche nur ein Laib Brot, ein Topf mit gekochten Erdäpfeln und vier Landjäger befanden, war das bereits die dritte Rast, die der alte Mann einlegen musste. Er starrte auf den Boden und beobachtete ein paar Ameisen, die sich mit einem toten Käfer abmühten. Geistesabwesend schob er mit dem Fuß etwas Erde über den Käfer, aber es dauerte nicht lange, und schon tauchten die Ameisen erneut mit ihrer Beute auf.

Bartl dachte über sein Leben nach, als er eine Stimme hörte, die ihm etwas zuflüsterte:

Über allen Gipfeln

Ist Ruh,

In allen Wipfeln

Spürest du

Kaum einen Hauch;

Die Vögelein schweigen im Walde.

Warte nur, balde

Ruhest du auch.

Der alte Mann hielt den Atem an und drehte sich um, sah aber niemanden. Das Gedicht kannte er, wusste aber nicht, woher. Er versuchte sich zu erinnern. Jetzt fiel es ihm wieder ein. Die alte Sonnleitner, die auf einem Bein hinkte, hatte es ihnen in der Volksschule eingetrichtert.

»Bartholomäus, Scheitel knien! Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir.«

Warte nur, balde

Ruhest du auch.

›Was hätte ich denn tun sollen?‹, fragte sich Bartl, während er den Ameisen bei ihrer Arbeit zusah. ›Hätte ich weggehen sollen? Aber wohin denn? Wohin?‹

Zwei dicke Fleischfliegen, die sich brummend den Schweißflecken auf seiner Jacke näherten, holten Bartl in die Gegenwart zurück. Er verscheuchte die Fliegen mit einer müden Handbewegung, nahm die Plastiktasche und ging langsam weiter.

Von der Ferne sah das kleine, zerbrechliche Männlein mit seinen weißen Haaren und seiner roten Jacke aus wie ein einsamer Zwerg, der sich im Wald verirrt hatte. Jetzt fehlte nur noch die böse Hexe. Oder das Schneewittchen.

Während sich Bartl in der flimmernden Hitze durch den windstillen Wald bewegte, herrschte in der Lobby des Hotels Zum Hohen Hirn ein heilloses Durcheinander. Eine Gruppe junger Mädchen war gerade angekommen und hatte den gesamten Eingangsbereich in Beschlag genommen.

Einige lungerten lässig in den bequemen Fauteuils und fächelten sich gegenseitig Luft zu, andere kontrollierten die Displays ihrer Handys und drückten wie wild alle möglichen Tasten, weil es offenbar ein Problem mit dem Netz gab. Wieder andere nestelten an ihren T-Shirts und Röckchen herum und unterhielten sich über das »extrem geile« Tattoo, das sich Nadja auf ihre Hinterbacken hatte stechen lassen. Der Rest stand an der Rezeption und belagerte Philipp Hintersteiner mit Sonderwünschen wegen der Zimmereinteilung. Die Klimaanlage arbeitete auf Hochtouren.

»Nein, ich möchte lieber mit der Katja in einem Zimmer schlafen«, sagte Babsi, als ihr Philipp den Schlüssel zum Zimmer gab, das bereits Nina für sich reserviert hatte.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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