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„Chaos im Familienkarussell“ ist eine humorvolle und charmante Belletristik, die den wilden Alltag einer Familie schildert – mit all seinen schrulligen, unerwarteten und liebevoll-chaotischen Momenten. In diesem Buch erleben die Leser einen Tag, der von unzähligen kleinen Katastrophen und ebenso vielen herzerwärmenden Augenblicken geprägt ist. Vom unaufhörlichen morgendlichen Aufstehen, bei dem verloren gegangene Socken, unauffindbare Zahnbürsten und rätselhafte Brotdosen plötzlich zum epischen Thema werden, bis hin zu den abendlichen Ritualen, die im Schein von Kerzen und flüsternden Mitternachtsspaß-Chroniken ihren Höhepunkt erreichen – hier wird das scheinbar banale Familienleben in ein farbenfrohes Spektakel verwandelt. Die Erzählung nimmt den Leser mit auf eine Reise durch den unendlichen Kreislauf des täglichen Wahnsinns. Dabei werden nicht nur die komischen und manchmal absurder Naturen der alltäglichen Herausforderungen skizziert, sondern auch die unermüdliche Kreativität und der Zusammenhalt der Familienmitglieder. Ob es nun um die verzwickte Suche nach der verlorenen Lunchbox, die turbulente Fahrt in den Abend oder die magischen Momente bei Stromausfällen geht – jedes Kapitel steckt voller überraschender Wendungen, witziger Anekdoten und echter Herzlichkeit. Mit einem Augenzwinkern wird gezeigt, dass es genau diese Unvollkommenheiten und kleinen Dramen sind, die das Familienleben so einzigartig und lebendig machen. Die Figuren, ob groß oder klein, lassen sich nicht von Routine und Pannen unterkriegen, sondern feiern jeden chaotischen Augenblick als kleinen Triumph des Lebens. Der Leser wird eingeladen, in die Welt einzutauchen, in der jeder Tag ein neues Abenteuer ist und wo aus alltäglichen Missgeschicken Geschichten werden, über die man noch lange schmunzeln kann. Wenn du Lust hast, in eine Welt einzutauchen, in der humorvolle Übertreibungen und liebevoll skurrile Erlebnisse den Familienalltag begleiten, dann ist „Chaos im Familienkarussell“ genau das Richtige für dich. Lass dich von den witzigen, charmanten und manchmal absolut absurden Geschichten mitreißen – ein Buch, das dich garantiert zum Lachen bringt und dir zeigt, dass selbst im größten Durcheinander immer ein Funken Liebe und Zusammenhalt steckt. Viel Spaß beim lesen!
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
Kapitel 1 – Morgendliche Eskapaden im Kinderparadies
Kapitel 2 – Das Frühstücks-Battle
Kapitel 3 – Das Mysterium der verschwundenen Socken
Kapitel 4 – Schulstart im Trubel
Kapitel 5 – Die Abenteuer der Hausaufgaben
Kapitel 6 – Zeitreise in den Spielplatzdschungel
Kapitel 7 – Das kulinarische Chaos zum Mittagessen
Kapitel 8 – Bastelstunde mit turbulenten Ergebnissen
Kapitel 9 – Die epische Schlacht um die Fernbedienung
Kapitel 10 – Der verlorene Mittagsschlaf
Kapitel 11 – Kuscheltiere in Aufruhr
Kapitel 12 – Der unerwartete Hausbesuch
Kapitel 13 – Die Wunderkammer der vergessenen Spielsachen
Kapitel 14 – Magische Momente im Alltag
Kapitel 15 – Das Rätsel der unsichtbaren Schokolade
Kapitel 16 – Die Stunde der unvorhergesehenen Hausaufgaben
Kapitel 17 – Wildnis im Garten
Kapitel 18 – Die Odyssee der verlorenen Lunchbox
Kapitel 19 – Einkaufsexpedition im Mini-Dschungel
Kapitel 20 – Die Warteschlangen-Wahnsinn
Kapitel 21 – Helden des Alltags
Kapitel 22 – Die Mitternachtsspaß-Chroniken
Kapitel 23 – Traumhafte Tücken der Schlafenszeit
Kapitel 24 – Erwachen im neuen Chaos
Kapitel 25 – Die turbulente Fahrt in den Abend
Kapitel 26 – Magie und Mysterium im Familienalltag
Kapitel 27 – Der unendliche Kreislauf des täglichen Wahnsinns
SCHLUSSWORT
Impressum
Manchmal heißt es, der Familienalltag sei eine Aneinanderreihung von Routinen und Aufgaben, ein geordnetes Gefüge aus Aufstehen, Frühstücken, Kinder-versorgen, und ins Bett gehen. Wer das behauptet, muss entweder in einer verblüffend strukturierten Parallelwelt leben oder hat nie das Vergnügen erlebt, mit fröhlich-chaotischen Kindern unter einem Dach zu hausen. Genau hier setzt unsere humorvolle Belletristik an, die sich mit einem liebevoll-ironischen Blick dem familiären Wahnsinn widmet. Und ja, wir wollen die Leserinnen und Leser dazu einladen, alles mit einem breiten Augenzwinkern zu konsumieren. Denn wie könnte man sonst auch nur einen Bruchteil der turbulenten Ereignisse erklären, die im Laufe eines durchschnittlichen Tages geschehen, wenn nicht durch den Zauber von überzeichneter, augenzwinkernder Erzählkunst?
Stellen wir uns vor: Schon morgens, noch ehe der erste Sonnenstrahl so richtig durchs Fenster lugt, herrscht in unserem Haus reges Treiben. Dort schleppt sich ein verschlafenes Elternteil aus dem Bett, unfähig, die Augen vollständig zu öffnen, während hinter irgendeiner Ecke des Hauses bereits das erste Kind kichernd in voller Montur herumspringt, bereit für das große Abenteuer „neuer Tag“. Das Weckerklingeln hat vielleicht gerade eben erst eingesetzt, da schießt das zweite Kind in Richtung Bad, schaltet aus unerklärlichen Gründen das Licht gar nicht an und taucht nur Sekunden später im Flur auf, wo es brüllt: „Wer hat meine Zahnpasta geklaut?“ Die Antwort lautet meistens „Niemand“, doch in unserem kleinen Familienuniversum verschwindet alles Mögliche wie von Zauberhand. Zahnbürsten, Socken, Buntstifte – es gibt eine alles verschlingende Dimension, die irgendwann im Haus entstanden sein muss. Und so geht es dann weiter, ehe man überhaupt dazu kommt, den Tag mental zu begrüßen.
Dasselbe Haus, das am Abend zuvor noch ordentlich wirkte (oder zumindest der Illusion von Ordnung ähnelte), gleicht morgens einem experimentellen Labyrinth. Sind da noch Brotdosen vom Vortag, die irgendwie nicht in die Spülmaschine gewandert sind? Hat jemand den Deckel des Kakaopulvers nur halb draufgelegt, sodass eine kleine Kakaopulverfontäne droht, wenn der Nächste die Dose anfasst? Und was ist mit dem mysteriösen Matschehaufen im Flur, woher stammt der wieder? Ja, in einer klassischen Belletristik könnte man das als literarische Metapher für die Leerräume des menschlichen Daseins deuten, doch wir wissen genau: Es ist schlicht die Variante, die unsere Kinder vom Nachmittagsbasteln hinterlassen haben. So ist es eben – wenn man in einer Familie lebt, gerät jede noch so akkurate Planung irgendwann in die Fänge einer sinnlichen, teils heiteren, teils gnadenlosen Realität.
Wer in diesen Kapiteln stöbert, wird aber nicht nur die morgendlichen Schlachten erleben, sondern auch die heroischen Versuche, Brotdosen und Sporttaschen rechtzeitig für die Schule herzurichten. „Wo ist mein Turnschuh?“, „Warum ist meine Trinkflasche leer?“, „Hat jemand gesehen, wo ich gestern mein Lieblingshemd hingeworfen habe?“ – Fragen, die mit minimalistischer Ironie auftreten und zugleich Bände sprechen über das wahre Gesicht eines Familienhaushalts. Während wir Eltern uns fragen, ob wir vielleicht ein Organisationssystem aus dem NASA-Kontrollzentrum übernehmen sollten, formen die Kinder in ihrer kindlichen Überzeugung die Theorie, dass Kobolde all diese Gegenstände klauen, nur um uns auf Trab zu halten.
In so einer Szenerie nimmt man sich vor, mit der Gelassenheit eines Zen-Mönchs den Tag zu beginnen. Doch ehe man sich’s versieht, hockt man vor dem Waschbecken und versucht, einem Kind den verunstalteten Hemdkragen zu bügeln, während das andere – was nur kurz am Esstisch saß – in der Zwischenzeit eine Marmeladenkatastrophe verursacht hat. Da fragt man sich, wo bloß die Papiertücher geblieben sind, nur um festzustellen, dass das jüngste Kind damit gerade eine spontane Bastel-Installation kreiert hat. Man kann es sich plastisch vorstellen: Der Marmeladenfleck weitet sich, je länger man sucht. Fluchend, mit halbgeschlossener Schlafanzughose, rettet man die Küchenoberflächen vor dem roten Fruchtaufstrich, während die Kinder lachend davonstürmen. Ach, und die Zahnbürste… hat die sich eigentlich wiedergefunden? Äh, moment, da war doch was.
So, bitte, jetzt eine ordentliche Portion Humor, sonst wird man wahnsinnig. In diesem Buch – oder besser: in diesen Erzählungen – wollen wir allerdings nicht nur das schreiende Durcheinander servieren, sondern auch die liebevollen, fast magischen Momente herausstellen. Das Quietschen eines Kindes, das seine verlorene Socke doch noch unterm Bett findet, und dabei einen alten Schatz (nämlich ein lang vermisstes Kuscheltier) zutage fördert. Oder jene rührende Szenen, wenn nachts ein Albtraum einen Knirps in Tränen ausbrechen lässt, und die Geschwister liebevoll Trost spenden, indem sie murmeln: „Keine Angst, wir sind da!“ Dann fühlt man sich, als wäre man inmitten eines warmen, bunten Films, in dem alle Protagonisten im letzten Moment zusammenrücken.
Dabei versteht sich dieses ganze Werk als humorvolle Belletristik, nicht als starre, belehrende Erziehungsanleitung. Mit einem Augenzwinkern – so ist es gedacht. Man darf also nicht alles wörtlich nehmen. Wir überzeichnen mit Absicht, wir verschmelzen echte Episoden mit phantasievollen Überhöhungen, und wir freuen uns, wenn unsere Leserinnen und Leser währenddessen schmunzeln oder laut lachen. Nehmen wir zum Beispiel die legendären Kämpfe ums Fernsehen. Ein Kind will unbedingt den Kinderkanal, das andere schwört auf Tierdokus, das dritte will – welch Frevel – gar keinen Fernseher anhaben, sondern lieber Gesellschaftsspiele machen. Schon reißt sich einer an der Fernbedienung, der andere schreit, man solle fair abstimmen, und man selbst steht kopfschüttelnd daneben, wünscht sich, die Fernbedienung in ein magisches Nichts zu werfen. Was bleibt einem? Nun, man atmet durch und denkt: Das wird eine Anekdote wert sein. Genießt man es, oder findet man es furchtbar anstrengend? In unserem Buch kann man beides, denn wir verpacken es in liebevollen Humor.
Und dann diese Kollektion aus Verschwundene-Sachen-Geschichten. Ach, wir haben da ein Sammelsurium: Socken, Socken, nochmals Socken, Tupperdosen, Schulsachen, Spielkarten, Zauberstäbe (selbst gebastelt), Handys, Ladekabel – alles findet seinen Weg in den Strudel der Unauffindbarkeit. Manche schwören, es muss Spukhände geben, die in der Nacht alles an einen anderen Ort verschieben, nur damit wir am Tag drauf in Panik verfallen. Wir erzählen uns, dass es ein Dimensionsportal in unserer Waschmaschine gibt. Oder ein Poltergeist, der gerne die Lunchboxen in der Schuhkommode versteckt. Alles mit einer Prise Augenzwinkern, denn real wissen wir, es liegt an uns, dass wir die Gegenstände ohne System ablegen. Aber wie viel lustiger ist es, sich vorzustellen, es gäbe da wirklich Kobolde?
Die Kinder machen natürlich mit. Ein kleiner Kater spaziert bei uns durchs Haus, der – so behaupten sie – alles Mögliche heimlich verschleppt. Wir selbst haben den Kater zwar nie dabei ertappt, wie er Socken oder Stifte schleppt, aber wer weiß, vielleicht hat er doch eine geheime Sammelhöhle. Na gut, so ein Schmarrn, entgegnet uns die Vernunft. Aber das Schöne an humorvoller Belletristik: Wir müssen die Vernunft nicht immer Oberhand gewinnen lassen. Wir dürfen ein bisschen spinnen, so wie Kinder es tun. Gerade das macht den Alltag bunter.
Doch neben all den aufgedrehten Szenen dürfen wir die stillen Phasen nicht verschweigen. Wo ein Kind, das sonst laut lachend durchs Haus tobt, plötzlich in einer Decke gekuschelt am Fenster sitzt, den Regen beobachtet, ein Buch auf den Knien, und man selbst denkt: „Wie friedlich kann es sein…“ Dann ist der Moment beinahe heilig, man atmet durch und erkennt: Diese stillen Augenblicke sind das Gegengewicht zum Lärm. Oder wenn die Kinder sich ohne unser Zutun zusammentun, in einer Ecke kichern und gemeinsam ein Witzebuch durchforsten. Sie rufen uns ab und zu Witze zu, die zwar flach, aber herrlich sind, und wir prusten los. Ja, so sieht es aus, unser Leben, und wir versuchen, es in einer literarisch-humorvollen Form einzufangen.
Ein entscheidendes Anliegen dieser Einleitung ist, dass man alles, was nun folgt, mit freudiger Ironie liest. Wer versucht, aus jeder Episode einen realen Ratschlag zu extrahieren, wird vielleicht enttäuscht. Das sind keine pädagogischen Leitfäden, sondern Geschichten, die teils erfunden, teils erlebt, und immer ein wenig verrückt sind. Wir raten also: Bitte an jeder Stelle schmunzeln, nie mit dem erhobenen Zeigefinger rangehen. Mal sind wir grotesk überzeichnet, mal sehr nah an der Wirklichkeit – und die Grenze ist fließend. Die Kinder, die wir beschreiben, haben echte Namen, die wir aus Datenschutzgründen nicht nennen, oder wir haben sie phantasievoll umbenannt. Die Szenen ähneln jenen in vielen Familien, nur, dass wir die Essenz des Durcheinanders rausziehen und mit einer Extraportion Komik würzen.
Erwartet also kein geradliniges, straffes Erzählen, das chronologisch vorgibt: Dann geschah A, dann B, dann C. Wir mäandern, so wie das Familienleben mäandert. Ein Schultheater hier, eine Sockenkrise da, eine abendliche Kakaoschlacht dort. Mal entführt uns die Fantasie ins Kinderzimmer, wo ein Kissen als Thron dient und die Geschwister ein improvisiertes Rollenspiel aufführen. Mal beobachten wir eine angespannte Warteschlange in der Postfiliale, wo unsere Kinder, anstatt ruhig zu warten, lauthals ihr eigenes Theaterspektakel abziehen. Wir raufen uns in dem Moment die Haare, doch im Rückblick kann man nicht anders als laut zu lachen. Belletristik eben, die wir genüsslich ankern in der realen Absurdität.
Auch wollen wir betonen, dass wir uns selbst nicht ausnehmen. Oft sind es wir Eltern, die unabsichtlich Chaos stiften: Man wirft versehentlich den Haustürschlüssel in die Wäschebox, verlegt die Brille zwischen Kochbuch und Kuscheltier, oder sperrt sich aus Versehen aus, weil man dachte, das Kind sei drinnen. Auch das gehört zu unserem Humorverständnis: Nicht nur Kinder machen verrückte Dinge, wir Erwachsene ebenso. Das Ganze ist ein Miteinander und Durcheinander. Womöglich spiegelt es ein Stück weit die Philosophie, dass wir alle – egal ob groß oder klein – uns in einer dauernden Improvisationsshow befinden. Und am Ende lacht man gemeinsam, wenn man wieder mal gerettet hat, was zu retten war.
Wenn man dieses Buch also in Händen hält und denkt: „Wie viel davon ist echt, wie viel übertrieben?“ – dann sagen wir: „Ganz egal. Lies es mit einem Schmunzeln und spüre, ob es dich an deine eigenen Erlebnisse erinnert.“ Vielleicht hast du als Leser/in selbst Kinder und findest all das vertraut, vielleicht lachst du, weil du so etwas in deiner Kindheit erlebt hast, oder du bist ganz neu in der Materie. Egal, wir wollen, dass du mit einem Augenzwinkern verstehst, dass wir hier nicht Perfektion anstreben. Es ist unser Weg, das Durcheinander zu feiern, statt es zu verdammen. Vielleicht inspiriert es, vielleicht entlastet es, oder man genießt es nur als locker-flockige Lektüre.
Bald schon wirst du die einzelnen Kapitel treffen, die inhaltlich ganz unterschiedliche Facetten dieses Familienwirrwarrs beleuchten – von morgendlichen Eskapaden über den Einkaufsexpeditionen, verrückten Hausaufgaben, magischen Nächten und abendlicher Chaosfahrt bis hin zu den ewig fehlenden Socken und Lunchboxen. Alles unter der Prämisse: Wir wollen, dass du lachst, staunst und dich in manche Situationen hineinversetzt. Nicht um dich zu belehren, sondern um dich mitzunehmen auf eine heitere Reise, die dennoch von echtem Leben inspiriert ist. Eine Belletristik, die Augen zwinkert und sagt: „Hey, so verrückt kann Familie sein – und das ist gut so.“
Man könnte fragen, ob wir hier nicht das Familienleben glorifizieren. Nein, glorifizieren tun wir nicht, wir zeigen durchaus auch Stress und genervte Momente. Aber wir wählen den humorvollen Ton, weil wir glauben, dass Lächeln und Ironie uns helfen, die anstrengenden Seiten zu meistern. Ja, es gibt Tränen, es gibt Wutanfälle, es gibt Tage, an denen man am liebsten die Kinder vor den Fernseher parken würde, um eine Stunde Ruhe zu haben. Doch in der Erzählung finden wir eine Art Ventil, indem wir uns über diese Situationen lustig machen. Das ist Balsam für die Seele, glaub uns.
Daher: Willkommen im Reich der humorvollen Belletristik zum Thema „Familie und Kinderalltag“. Wir erheben nicht den Anspruch, dass alles haargenau so passiert ist. Wir mixen Realitäten, würzen sie mit Fantasie und schmücken sie aus, damit du dich unterhalten fühlst. Die eigentliche Botschaft lautet: Wenn du selbst Kinder hast, sollst du dich wiedererkennen und entspannt nicken. Wenn du noch keine hast, magst du Staunen, was auf dich zukommen könnte. Und wenn du Kinder hattest, die nun erwachsen sind, wird’s vielleicht Nostalgie und ein Schmunzeln wecken. In jedem Fall: Lies es mit einem Augenzwinkern, als wärst du mitten in einem witzigen Theaterstück, in dem Kinder die Hauptrollen spielen und wir Eltern abwechselnd Regisseure, Statisten und Requisiteure sind.
Diese Einleitung soll dich einstimmen: Auf lautes Lachen und Kopfschütteln, auf Chaos und kleine Glücksmomente, auf Alltag, der dank kindlicher Kreativität und elterlicher Unvollkommenheit zum Abenteuer mutiert. Manchmal öffnet sich im Lauf der Kapitel ein Spalt, durch den Sonnenstrahlen in Form von Liebe und Zusammenhalt dringen. Ein andermal stolpert man über eine Bananenschale und fliegt beinahe hin. So oder so: Man spürt das Pulsieren einer Familie in all ihren Nuancen. Das ist kein Hochglanz-Werbebild, sondern eine Collage aus Klecksen, Flecken, Lachsalven und Tränen. Wer’s ernst nimmt, verpasst den Zauber, wer’s belustigt konsumiert, wird vielleicht Erkenntnisse gewinnen und mindestens Schmunzler erleben.
So viel zu unserer Einleitung, die bereits das Wesen dieses Buches umreißt: Wir sind ein verrückter Haufen, wir spinnen Geschichten, wir machen aus banalen Dingen kleine Legenden. Wer gerne eine Seifenoper mag, findet hier Material. Wer Mythologie sucht, findet hier auch Ansatzpunkte: Sockenmonster, Dimensionsportale, heimliche Feen. Wir verschmelzen Alltag mit Fabelwesen. Das Ergebnis: Komische, warmherzige Belletristik, in der wir uns selbst nicht so ernst nehmen. Und das ist gut so, denn in Zeiten, in denen Perfektion propagiert wird, wirkt eine Portion bodenständiger Humor wie ein Gegengift. Also lehn dich zurück, stelle dir vor, du sitzt an unserem Küchestisch, siehst uns rennen, hörst uns diskutieren, lachst mit uns. Dann tauchst du in die Kapitel, die folgen, und bekommst ein buntes Potpourri an Szenen, die alle aus demselben Stoff gewebt sind: dem liebenswerten, chaotischen Familienleben.
Denn am Ende, nach dem letzten Wort, wirst du vielleicht lächelnd sagen: „Eigentlich hat mein Alltag auch Magie in sich.“ Und wir nicken und antworten: „Genau das wollten wir dir zeigen.“ Also schlage das erste Kapitel auf oder tauche weiter in die schon existierenden ein, versinke in unserer buchsatten Welt, in der Nudeln und Zahnpasta dieselbe Priorität bekommen wie Heldenmut und Zaubersocken. Wir wünschen dir so viel Spaß, dass du am Ende denkst: „Mehr davon!“ – So soll es sein. So, nun genug der einleitenden Worte. Wir rufen in die Runde: „Vorhang auf für das turbulente, genussvolle Spektakel, das wir Alltag nennen!“
Man sagt, dass der Morgen die wichtigste Zeit des Tages sei, denn hier legt man angeblich den Grundstein für einen reibungslosen Ablauf. In meinem Haushalt scheint der Morgen allerdings eine eigene Dimension zu sein, in der die Gesetze der Logik nur noch vage gelten und wo sogar die Zeit selbst manchmal verrücktspielt. Bevor der Wecker überhaupt die Chance hat, sein erstes Krächzen von sich zu geben, spüre ich bereits ein zartes Rütteln an meiner Decke – eines meiner Kinder, meist das jüngste, hatte wieder die glorreiche Idee, mich mit einer besonders originellen Weise zu begrüßen. Mal ist es ein lautstarker Weckruf, der an die Melodien eines schrillen Waldvogels erinnert, mal sind es kühle Kinderhände, die sich direkt auf meine noch halb schlummernde Stirn legen. Diese Momente, so sehr sie mich auch aus meinen schönsten Träumen reißen, sind dennoch das unverkennbare Signal, dass mein alltäglicher Marathon startet.
Während ich also versuche, mich halbwach aufzurichten und meine Gedanken zu sammeln, höre ich in der Ferne schon erstes Getrampel auf dem Flur. Manchmal frage ich mich, ob meine Kinder insgeheim beim Aufstehen schon an irgendeiner Art Training für ein Unterhaltungsprogramm teilnehmen. Sie scheinen eine unglaubliche Ausdauer darin zu haben, sich durch das Haus zu bewegen, ohne auch nur eine Sekunde zu vergeuden. Ihr Tempo beim Aufstehen könnte locker in einem offiziellen Wettkampf konkurrieren, während ich selbst manchmal noch mit Schlaf in den Augen und einem Schlurf in den Füßen versuche, den Weg vom Bett ins Bad überhaupt zu finden.
Derweil entstehen im Kinderzimmer bereits die ersten kleineren Dramen. Ein Kind konnte sein Lieblingskuscheltier nicht finden, das andere beginnt sich lauthals zu beschweren, weil irgendjemand einen Stift in seinem Bett hat liegen lassen. Dabei ist es häufig so, dass die Dinge, die gesucht werden, unmittelbar neben dem Kind liegen, nur um ein gefühltes Universum später entdeckt zu werden, und das meist von einem Elternteil, das eigentlich gerade mit anderen Sorgen beschäftigt ist – zum Beispiel, ob es überhaupt noch Zeit für eine Tasse Tee oder Kaffee geben wird, bevor das Chaos völlig losbricht.
Manchmal frage ich mich, woher diese unerschöpfliche Energie kommt, mit der Kinder jeden neuen Tag begrüßen. Es ist fast so, als würden sie, sobald sie die Augen öffnen, alle sieben Sinne auf Hochbetrieb schalten und in einen Zustand purer Entdeckerlust übergehen. In manchen Augenblicken beneide ich sie sogar ein wenig darum, obwohl es natürlich gleichzeitig der Ursprung meines täglichen, liebevollen Stresses ist. Während ich also grüble, ob ich mich jemals wieder so energiegeladen fühlen werde, vernehme ich ein lautes Poltern, das mich aus den Gedanken reißt und mir das Herz kurz in die Hose rutschen lässt.
Die Ursache des Polterns offenbart sich mir schnell: Ein besonders motiviertes Kind versucht, die schlafende Katze vom Bett zu locken, indem es in den Bettrahmen klopft, allerdings nicht bedacht hat, dass sein eigenes Nachtlicht noch dort steht. Das Nachtlicht kollidiert mit einem Buch, das Buch mit einem weiteren Kuscheltier, und ehe ich mich versehe, landet alles gemeinsam in einem lauten Tumult auf dem Boden. Die Katze hingegen springt erschrocken davon und starrt uns alle an, als wäre es ein Vergehen epischen Ausmaßes, ihre Morgenträgheit zu stören. Spätestens in diesem Moment weiß ich: Das Frühstück wird noch auf sich warten lassen müssen.
Die morgendliche Routine umfasst in meinem Zuhause eine ganze Reihe kleiner Rituale, die in ihrer Summe den Anschein erwecken, es handle sich um eine hochkomplexe Choreografie, die nichts dem Zufall überlässt. Allerdings ist das, was ich „Routine“ nenne, eher ein provisorischer Leitfaden, der uns irgendwie durch diesen Abschnitt des Tages lotst. Zunächst einmal das Aufstehen: Für mich bedeutet es, innerhalb kürzester Zeit den mentalen Wechsel vom Schlafmodus in den Elternmodus zu vollziehen. Dabei hängt der Erfolg meist davon ab, wie intensiv die Nacht war. Habe ich mit nächtlichen Albträumen eines Kindes zu kämpfen gehabt? Musste ich zum dritten Mal das Bett beziehen, weil irgendetwas verschüttet wurde? Oder war ich selber bis spät in die Nacht wach, nur um ein paar ruhige Momente für mich zu finden?
Sind diese Hürden überwunden, trete ich ins Badezimmer, in dem es je nach Anzahl der bereits wachen Kinder einem Basar gleicht. Während das eine Kind verzweifelt den Zahnputzbecher sucht, den es wenige Sekunden zuvor noch in der Hand hatte, versucht ein anderes, sich irgendwie am Waschbecken vorbeizuschlängeln, um sich die Haare zu kämmen, und ein drittes hält mir eine Tube Zahnpasta unter die Nase mit der festgestellten Tatsachenbehauptung, dass diese Zahnpasta ‚komplett‘ leer sei. Zwischen all diesen scheinbar banalen Details findet ein Komplott statt: Die Kinder machen sich gegenseitig verrückte Frisuren, kritzeln sich mit Seife Muster auf den Armen und kichern ununterbrochen. Manchmal tritt eines aus Versehen auf die Badematte, die darunter liegende Pfütze aus der Nacht zuvor sorgt dann für einen kurzen Rutschmoment. Und während ich mich frage, wo eigentlich meine Zahnbürste geblieben ist, höre ich schon den Ruf: „Mama/Papa, kannst du mir helfen? Mein Pulli klemmt!“.
Wenig später wandelt sich die Badezimmer-Lotterie in eine logistische Aufgabe, die fast an ein Puzzle erinnert. Die Kinder haben häufig verschiedene Vorstellungen davon, wie sie gekleidet sein möchten, und diese Vorstellungen sind so einzigartig, wie sie nur sein können. Eines besteht auf ein T-Shirt, obwohl draußen die Temperaturen kurz vor dem Gefrierpunkt liegen. Ein anderes möchte am liebsten in der Schlafanzughose zur Schule gehen, weil sie so bequem ist. Ein drittes hat sich klammheimlich die Kleidung der Geschwister angezogen, nur um dann protestierend durch den Flur zu laufen, weil die Sachen vorne und hinten nicht passen. An diesem Punkt ist es fast schon beruhigend, wenn ein Kind immerhin die Idee hat, seine Kleidung in der richtigen Reihenfolge anzuziehen, selbst wenn es sich später herausstellt, dass die Socken farblich so gar nicht zum Rest passen. Aber seien wir ehrlich: Farblich passende Socken sind in meinem Haushalt ein seltener Luxus.
Während sich all diese morgendlichen Abenteuer im Schnellvorlauf abspielen, blicke ich auf die Uhr und merke: Wir liegen schon wieder hinter unserem Zeitplan. Ein seltener Moment der Einsicht überkommt mich: Vielleicht sollte ich heute doch mal etwas strukturierter an die Sache herangehen. Doch kaum habe ich diesen Gedanken gefasst, ruft eines der Kinder laut nach mir. Es ist einer dieser Rufe, der sofort signalisiert, dass irgendwas Außergewöhnliches geschehen sein muss. Ich haste also in Richtung Kinderzimmer, nur um dort eine Szene vorzufinden, die an eine Mini-Version eines Rockkonzerts erinnert: Ein lautes Lachen, Kleidungsstücke fliegen durch die Luft, und inmitten des ganzen Spektakels tanzt eines meiner Kinder auf dem Bett, während ein zweites dazu klatscht und ein drittes rhythmisch mit dem Fuß stampft. Ich stehe im Türrahmen und denke nur: „Noch vor zehn Minuten war ich im Halbschlaf, und jetzt erlebe ich eine morgendliche Performance, für die andere vermutlich Geld bezahlen würden.“
Der eigentliche Weckruf, also der offizielle Alarm, den ich am Vorabend auf meinem Handy eingestellt habe, ist längst verstummt. Meine Kinder haben es geschafft, den eigentlichen Alarm durch ein Crescendo ihres eigenen Chaos zu ersetzen. Ich bin hin- und hergerissen zwischen Faszination über ihre Kreativität und Sorge darüber, ob ich jemals rechtzeitig das Haus verlassen werde. Doch bevor ich mich in diesen Gedanken verlieren kann, richten sich alle Augen auf mich. Offensichtlich soll ich der nächste Act in diesem morgendlichen Festival sein. Mit einem halb scherzhaften Seufzer schalte ich in den Modus ‚unfreiwilliger Entertainer‘ und bitte die Kinder eindringlich, doch endlich ihre Schuhe zu suchen, statt Rockkonzerte auf dem Bett zu veranstalten. Es kommt wie es kommen muss: Ein lautes Gemurmel, einzelne Proteste, das allgemeine Gefühl, dass hier gerade einem unglaublich spannenden Ereignis der Garaus gemacht wird. Aber irgendjemand muss ja auch an den Schulbeginn denken. Und an mein eigenes Terminchaos.
Neben dem ganzen Spektakel ist da natürlich noch die tägliche Verpflegungsfrage. Irgendwann will ich schließlich etwas Essbares in meine Kinder bekommen, bevor sie das Haus verlassen. Doch allein die Überlegung, was ich ihnen heute anbieten soll, erinnert an das Abwägen in einer Diplomatenrunde: Habe ich genügend Brot für alle? Wer steht heute auf Müsli? Ist die Milch noch frisch oder bereits in der Nacht von einem abenteuerlustigen Kind aus dem Kühlschrank entführt und irgendwo versteckt worden? Manchmal komme ich in die Küche und stelle entsetzt fest, dass sich der Inhalt des Kühlschranks deutlich verringert hat, ohne dass ich mich daran erinnern kann, diesen Prozess beobachtet zu haben. Ein kleines Detektivspiel beginnt: Wer hat wann was aus dem Kühlschrank genommen, und wo ist die gesuchte Sache jetzt?
Während ich mit halb geschlossenen Augen durch die Küche schlurfe, sehe ich meist schon die ersten kleinen Handabdrücke auf dem Kühlschrank. Irgendwann gebe ich es auf, ständig zu putzen, weil ich weiß, dass nach wenigen Minuten ohnehin wieder neue Flecken auftauchen. Aber jedes Mal, wenn ich diese Spuren sehe, frage ich mich, ob vielleicht eines der Kinder vorhat, eine Art Kunstgalerie zu eröffnen, in der ich als ahnungsloser Museumswärter fungiere. Die Küche selbst, die abends noch in einem halbwegs akzeptablen Zustand war, verwandelt sich morgens oft in eine Art kreativ-chaotisches Labor. Da liegen vereinzelt Löffel, die offensichtlich aus einer parallel existierenden Dimension kommen, weil ich keine Ahnung habe, woher sie stammen. Auf der Arbeitsplatte finde ich manchmal Krümel oder klebrige Marmeladenreste, die wie ein Schatz aus dem letzten Jahrhundert wirken, denn ich bin mir sicher, dass ich diese Sorte nie gekauft habe – oder jedenfalls nicht bewusst.
Selbst der Tisch, der eigentlich der Ort für unsere morgendliche Zusammenkunft sein soll, weist schon vor dem Essen Spuren von Unfällen auf. Ich denke manchmal, es könnte sich dabei um eine Art Countdown handeln: Jeder Krümel entspricht einer Minute, die uns noch bleibt, bis wir eigentlich aus dem Haus sprinten müssen. Die Kinder hingegen betrachten diese Situation völlig anders. Für sie ist es offenbar der perfekte Moment, um aus Brot Scheiben mit Gesichtern zu schnitzen oder um zu experimentieren, wie viel Kakaopulver man in die Tasse füllen kann, bevor es eine kleine Eruption gibt. Wenn ich Glück habe, schaffe ich es, noch ein Wort der Ermahnung auszusprechen, bevor die unvermeidbare Sauerei passiert. Meist aber sehe ich nur das Resultat: Eine Wolke aus Kakaopulver, die langsam niederregnet und den Tisch in ein Kakaopulver-Land verwandelt.
An Tagen, an denen ich es schaffe, halbwegs konzentriert zu bleiben, versuche ich ein paar kleine Tricks anzuwenden, um die Sache in geregelte Bahnen zu lenken. Ein Trick ist beispielsweise, in den Wohnraum zu gehen, in dem meine Kinder ihre Schultaschen deponiert haben, und dort in der Stille für ein paar Sekunden Luft zu holen. Diese Stille ist wohlgemerkt nur relativ zu den Geräuschen in der Küche. Tatsächlich höre ich im Hintergrund immer noch das Geschnatter und Gelächter, doch für mich fühlt es sich an wie eine Verschnaufpause. In diesen Sekunden stelle ich mir häufig vor, ich wäre auf einer paradiesischen Insel, umgeben von Meeresrauschen und sanfter Musik. Ein kurzer Tagtraum, der abrupt endet, sobald ein lautes „Wo ist meine Jacke?!“ in mein Bewusstsein dringt. Und schon bin ich wieder mitten im Geschehen.
Die Suche nach Jacken, Schuhen und anderen unverzichtbaren Dingen ist ein weiteres Kapitel der morgendlichen Saga. Ich habe keine Ahnung, wie es möglich ist, dass so viele Dinge sich scheinbar über Nacht in Luft auflösen oder an Orten auftauchen, an denen sie nie hätten sein dürfen. Ich kann verstehen, dass man einen Schuh unter dem Bett oder hinter der Couch findet, aber warum um Himmels willen liegt die andere Socke im Badezimmer unterm Waschbecken? Und wieso ist das Arbeitsblatt für die Schule plötzlich im Kühlschrank? Auf diese Fragen habe ich bis heute keine befriedigende Antwort gefunden. Es ist, als ob sich unser Haus jede Nacht in ein Paralleluniversum verwandelt, in dem die Gegenstände ein geheimes Eigenleben führen.
Das größte Problem an diesen ungeplanten Schnitzeljagden ist die Zeit, die dabei draufgeht. Während ich gemeinsam mit meinen Kindern sämtliche Schränke, Regale und Ecken durchforste, habe ich ständig das Gefühl, dass im Hintergrund eine Uhr tickt, die sich genüsslich ins Fäustchen lacht. Je näher wir dem tatsächlichen Zeitpunkt des Aufbruchs kommen, desto heftiger steigt mein Adrenalinspiegel. In solchen Momenten staune ich manchmal darüber, dass mein Körper diese Stressspitzen überhaupt aushält. Gleichzeitig weckt die Suche nach den verlorenen Gegenständen bei den Kindern jedoch eine gewisse Abenteuerlust. Sie tauchen unter Betten, krabbeln hinter Sofas, öffnen Schubladen, die ich längst vergessen hatte, und finden dabei alle möglichen Schätze. Von halbfertigen Zeichnungen über Murmeln bis hin zu längst verschollenen Spielfiguren. Es ist fast, als wäre unser Haushalt eine Schatzinsel, in der hinter jeder Ecke eine Überraschung lauert.
Inzwischen weiß ich natürlich, dass es keinen Sinn hat, gegen diesen morgendlichen Wahnsinn zu kämpfen. Man kann ihn allenfalls steuern oder umschiffen. Vielleicht sogar ein wenig bändigen, wenn man sich clevere Strategien zurechtlegt. Aber die Idee, alles bis ins letzte Detail perfekt zu planen, ist eine Illusion. An jedem neuen Tag schreiben meine Kinder ihre eigenen Regeln und erfinden eine neue Version des Chaos, das wir gemeinhin ‚Morgenroutine‘ nennen. So kommt es auch vor, dass wir es tatsächlich mal schaffen, halbwegs pünktlich mit allen Jacken, Schuhen und Schultaschen das Haus zu verlassen – nur um dann festzustellen, dass ein Kind noch barfuß ist. Oder dass wir den Haustürschlüssel vergessen haben und prompt wieder hineinmüssen, was dann erneut dazu führt, dass die Kinder sich im Flur verlaufen und auf die glorreiche Idee kommen, noch einmal schnell etwas zu holen, was dringend gebraucht wird: ein Kuscheltier, eine Mütze, ein Buch, irgendetwas, das genau jetzt unabdingbar scheint.
Der Übergang vom Hausflur zur Straße ist einer der magischen Momente, in denen ich merke, dass wir uns dem nächsten Akt dieser morgendlichen Komödie nähern. Denn draußen warten weitere Abenteuer auf uns. Doch während wir noch im Flur stehen und versuchen, uns gegenseitig zu ordnen, spüre ich innerlich eine kleine Erleichterung: Wir haben es geschafft, das Haus halbwegs in einem Stück zu verlassen. Gut, der Schokokuss an der Wand im Kinderzimmer wird wahrscheinlich bis zum Abend dort bleiben, weil ich keine Zeit habe, ihn jetzt zu entfernen, und die Küche sieht aus wie nach einem Lebensmittel-Tornado. Aber wir sind draußen, wir haben einen Fuß in Richtung Schule gesetzt, und das bedeutet, der Tag kann offiziell seinen Lauf nehmen. Und ganz egal, wie verrückt er verlaufen wird, es ist eine gewisse Genugtuung zu wissen, dass wir diesen ersten Kampf gegen das Morgengrauen erneut geschlagen haben.
In diesem Sinne mache ich mich gefasst auf die nächsten Stunden, in denen ich zwischen Terminen, beruflichen Verpflichtungen und weiteren kleinen Familientragödien jonglieren werde. Doch eins ist sicher: Die morgendlichen Eskapaden im Kinderparadies sind ein fester Bestandteil meines Alltags, und so anstrengend sie auch sein mögen, so bringen sie doch auch immer wieder Momente des Lachens und der unbändigen Freude, die dafür sorgen, dass ich trotz aller Hektik weitermache. Und während wir nun gemeinsam in Richtung Schule schlendern, sehe ich die Kinder, wie sie lachend vorauslaufen, neue Pläne schmieden und dabei ganz vergessen haben, dass sie sich vor wenigen Minuten noch lautstark gezofft haben. Dieser Anblick veranlasst mich, meinen Schritten etwas mehr Leichtigkeit zu geben. Wer weiß, was dieser Tag noch bringt? Sicher ist nur: Es wird nicht langweilig.
Auf dem Weg zur Schule löst sich langsam das innere Knäuel aus Müdigkeit und Stress in mir auf. Meine Kinder sprechen munter miteinander, deuten auf Enten, die in einer kleinen Pfütze plantschen, und singen ein Lied, das sie im Kindergarten gelernt haben. Ich selber merke, wie ich lächelnd daneben hergehe, und ein Teil von mir genießt diese kindliche Unbeschwertheit. Ein anderer Teil plant allerdings schon die nächste logistische Meisterleistung: Wer muss heute wann wohin? Wo liegen die Sportsachen? Hat jemand Hausaufgaben vergessen, die noch schnell ausgedruckt werden müssen? Solche Fragen rattern unentwegt durch meinen Kopf, doch das Lachen der Kinder gleicht einem natürlichen Gegenmittel gegen die sich anbahnende Nervosität. Ich atme einmal tief durch, spüre den kühlen Morgenwind auf der Haut und versuche, mich für den Moment im Hier und Jetzt zu verankern. Vielleicht ist das der wichtigste Trick, um den alltäglichen Wahnsinn zu meistern: einfach ab und an tief durchzuatmen und den Augenblick zuzulassen, ohne sich in den Sorgen über das Morgen oder das Gestern zu verlieren.
Gerade als wir die Schule erreichen, passiert etwas, das wieder so typisch für unsere Familie ist. Eines der Kinder erkennt, dass es seine Brotdose vergessen hat. Ein lautes „Oh nein!“ hallt durch die Schulhofluft, gefolgt von flehentlichen Blicken in meine Richtung. Ich habe das sichere Gefühl, dass wir doch alle Brotdosen eingepackt hatten, aber offenbar hat es sich eines anders überlegt oder die Dose irgendwo im Zimmer stehengelassen. Während wir uns überlegen, ob es zu spät ist, um noch einmal umzukehren, steigt ein leichtes Schuldgefühl in mir auf. Hätte ich die Sache besser überprüfen sollen? Hätte ich das Kind dazu ermutigen müssen, die Brotdose nicht erst im letzten Moment aus dem Kühlschrank zu nehmen? Doch das sind Fragen, die zu keinem Ergebnis führen, außer zu der Erkenntnis, dass im morgendlichen Trubel Fehler passieren können. Also verspreche ich, die Dose gleich nachzuliefern, auch wenn das heißt, ich muss noch einmal zurückrennen. Das Kind ist erleichtert, und ich kann ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Der erste Tagabschnitt geht also mit einem humorvollen Schlenker zu Ende, bevor ich mich selbst auf den Weg mache, meine eigenen Pflichten zu erfüllen.
Während ich mich endgültig vom Schulhof entferne, kommt es mir plötzlich so vor, als wäre ich schon Stunden wach. Dabei ist es noch nicht einmal richtig Vormittag. Ich muss an all die Eltern denken, die ähnliche Szenen erleben, und frage mich, ob es jemanden gibt, der tatsächlich einen reibungslosen Morgen hat. Vielleicht existiert so eine Familie ja wirklich, aber ich kann es mir nur schwer vorstellen. Die Realität ist wohl eher, dass alle irgendwie ihren eigenen kleinen Zirkus managen, bestehend aus vergessenen Brotdosen, verlorenen Socken und spontanen Rockkonzerten. In diesem Moment fühle ich mich fast ein wenig getröstet, denn der Gedanke, Teil einer großen Gemeinschaft von Alltags-Chaoskünstlern zu sein, hat etwas Verbindendes. Und so nehme ich mir vor, das Ganze weiterhin mit einem Lächeln zu sehen, schließlich ist das Leben zu kurz, um sich nur über verschüttete Milch und morgendlichen Lärm zu ärgern.
Mit diesen Gedanken trete ich den Rückweg an, um die vergessene Brotdose zu holen. Denn so sehr ich auch genervt sein kann, wenn mal wieder etwas fehlt oder schiefgeht, es gehört zu unserem Leben dazu. Und das Schöne daran ist: Wo Chaos ist, gibt es immer auch Raum für Kreativität, für unerwartete Freuden und für Geschichten, die man später lachend erzählt. Genau das ist es, was unsere morgendlichen Eskapaden so einzigartig macht. Und während ich den Haustürschlüssel aus der Tasche krame, schmunzle ich, weil ich das Tohuwabohu in meinem Leben einerseits verfluche, es andererseits aber auch schätzen gelernt habe. Zwar bin ich manchmal am Rande der Verzweiflung, doch ohne diese energiegeladenen Momente wäre das Elternsein nur halb so bunt. Und so schließe ich die Tür auf und begrüße das geliebte Chaos, das mich innen erwartet.
Während ich die Wohnungs- oder Haustür aufschließe, mischt sich ein gewisses Maß an leiser Vorfreude mit meinem inneren Stöhnen. Ich weiß genau, dass hinter dieser Tür noch ein Meer aus Spielsachen, Büchern und möglicherweise auch einer nicht ganz verschlossenen Brotdose auf mich wartet. Trotzdem ist mir bewusst, wie wertvoll diese Tage sind. Das morgendliche Chaos ist keineswegs nur eine Aneinanderreihung von Problemen, sondern vor allem ein Zeichen für das pralle Leben, das in unserem Haus pulsiert. Wenn ich daran denke, wie ruhig es wäre, wenn keiner laut singen, herumtanzen oder nach einer Jacke schreien würde, verspüre ich eine gewisse Beklommenheit. Natürlich genieße ich Momente der Ruhe, aber die Stille würde mir letztlich zeigen, dass die Kindheit meiner Kleinen flüchtig ist und sich irgendwann in andere, weniger turbulente Phasen wandelt. Also nehme ich einen tiefen Atemzug, gehe hinein und sehe schon die Brotdose mitten auf dem Sofa liegen, als ob sie nur darauf gewartet hätte, von mir entdeckt zu werden. Ich lache, nehme sie an mich und mache mich wieder auf den Rückweg. Die morgendlichen Eskapaden im Kinderparadies gehen jeden Tag in eine neue Runde, und so verrückt es klingt: Ein bisschen freue ich mich schon auf das nächste Abenteuer, das mich morgen früh um denselben Zeitpunkt wieder ereilen wird.
Kaum ist der Morgenrausch halbwegs überstanden und die ersten Sonnenstrahlen bahnen sich ihren Weg ins Haus, beginnt in meiner Familie ein neues Schauspiel: das allseits bekannte, liebevoll-chaotische Frühstück. Auf den ersten Blick mag man denken, es handle sich um eine harmlose Mahlzeit, die lediglich den Zweck erfüllt, unsere Bäuche zu füllen, bevor wir uns alle in den Trubel des Tages stürzen. In Wahrheit jedoch ist das Frühstück in meinem Haushalt zu einer echten Kunstform geworden – eine skurrile Performance, bei der jeder Teilnehmer seine ganz individuellen Vorstellungen von Essgewohnheiten, Tischmanieren und Geschmacksrichtungen einbringt. Schon die Entscheidung, wer wo sitzen darf, kann zu einer kleinen Debatte ausarten. Man könnte meinen, meine Kinder veranstalten ein inoffizielles Musical, in dem es darum geht, wer den besten Platz am Tisch ergattert. Und so beginnt es regelmäßig mit heiteren Diskussionen, lautem Gelächter und hin und wieder einer kleinen Träne, wenn jemand glaubt, zu kurz gekommen zu sein.
Sobald wir es schaffen, eine halbwegs demokratische Sitzordnung zu errichten, schlagen die nächsten Wellen des Chaos über uns zusammen. Eines der Kinder sucht nach der Marmelade, die laut Aussagen aller Anwesenden definitiv noch gestern Abend auf dem Tisch stand. Ein anderes Kind kann sich nicht entscheiden, ob es lieber Müsli, Brot oder doch irgendetwas anderes möchte, das wir leider gar nicht im Haus haben. Wieder ein anderes Kind will partout kein Besteck benutzen und ist der festen Überzeugung, das mit den Fingern zu essen sei eine viel „coolere“ Idee. Währenddessen machen meine Partnerin oder mein Partner und ich verzweifelte Versuche, den Überblick zu behalten und zumindest ein Mindestmaß an Ordnung zu wahren. Doch wie so oft gleitet uns diese Ordnung durch die Finger wie Sand am Strand.
Ich habe im Laufe der Zeit diverse Strategien ausprobiert, um diesen Teil des Morgens zu entschärfen. Zum Beispiel dachte ich einmal, ein klar strukturierter Ablaufplan könnte helfen. Ich stellte mir vor, dass jeder Schritt minutiös festgelegt wäre: wer deckt den Tisch, wer holt das Brot, wer schmiert welche Brote. Doch schon am ersten Tag scheiterte dieser Plan. Meine Kinder scheinen eine angeborene Abneigung gegen starre Abläufe zu haben. Während ich mir also erhoffte, dass sie den Tisch decken, waren sie bereits in eine lebhafte Debatte vertieft, welche Art von Aufstrich am besten zu ihrem aktuellen Gemütszustand passt. Auch mein Versuch, kleine farbige Markierungen auf Teller und Becher zu kleben, um das Durcheinander beim Einschenken von Getränken zu vermeiden, wurde in kürzester Zeit zu einer Art Klebefest, bei dem die Farben munter getauscht und miteinander kombiniert wurden, bis ich selbst nicht mehr wusste, welcher Becher eigentlich wem gehörte.
Besonders faszinierend ist die Dynamik, die beim Frühstück entsteht, wenn mehrere Geschwisterkinder gleichzeitig ihre ganz speziellen Bedürfnisse kundtun. Da möchte eine Person plötzlich ein ganz bestimmtes, exotisches Obst, das aber leider nicht in unserer Obstschale liegt. Ein anderes Kind bekommt einen spontanen Niesanfall und verteilt diverse Partikel auf dem Tisch, woraufhin ein lautes „Igitt!“ von allen Seiten ertönt. Gleichzeitig beschwert sich jemand über die Konsistenz der Butter, die angeblich zu hart ist, während ein anderer behauptet, sie sei zu weich. In solchen Momenten frage ich mich, ob wir nicht lieber eine Jury mit Punktetafeln am Tisch platzieren sollten, um die unterschiedlichen Darbietungen gebührend zu bewerten. Ich könnte mir vorstellen, dass unsere Nachbarn, würden sie zuschauen, eine wahre Freude an diesem Spektakel hätten.
Ein weiteres Highlight beim Frühstück ist das eigentliche Auftragen des Essens. Wir sprechen hier von etlichen kleinen Schälchen und Behältern, gefüllt mit allem, was das Kinderherz begehrt: Brotscheiben, Aufstriche, Müsli, Joghurt, Obststücke. Das Ganze erinnert mich manchmal an ein kunterbuntes Buffet, allerdings ohne klares System. Sobald alles auf dem Tisch steht, beginnt das emsige Hin und Her. Eine Hand greift nach der Brotdose, während eine andere gleichzeitig versucht, nach dem Joghurt zu angeln. Ein drittes Kind zupft an meinem Ärmel und fragt, ob es noch Kakao haben darf, während ich gerade versuche, einen verschütteten Saft vom Tisch zu wischen. Mittendrin die unvermeidliche Frage: „Mama/Papa, wo ist eigentlich mein Löffel?“. Erschwert wird die ganze Sache dadurch, dass Kinder offenbar ein Talent dafür haben, ihre Besteckteile zu verstecken. Ein Löffel kann sich in Sekundenbruchteilen unter einer Serviette, in einer Tasse oder sogar in der Hosentasche wiederfinden. Manchmal ertappe ich mich bei der Vorstellung, wie die Löffel nachts ein Eigenleben führen, in Reih und Glied aus den Schubladen spazieren und sich an geheimen Orten versammeln, um es uns am nächsten Morgen schwer zu machen. Anders kann ich mir das Verschwinden dieser Utensilien nicht erklären.
Doch trotz all dieses Durcheinanders und obwohl ich gelegentlich das Gefühl habe, in einem stürmischen Ozean zu schwimmen, gibt es auch immer wieder Augenblicke, die mich schmunzeln lassen. Wenn zum Beispiel eines der Kinder anfängt, auf humorvolle Weise Frühstückslieder zu erfinden, die zwar textlich keinen Sinn ergeben, dafür aber ansteckende Fröhlichkeit verbreiten. Oder wenn ein anderes Kind eine künstlerische Ader zeigt und aus seinem Brötchen kleine Figuren schnitzt, die sofort zum Gesprächsthema am Tisch werden. Die Geschwister lachen, erzählen sich die wildesten Geschichten, und für einen kurzen Augenblick herrscht eine verspielte Harmonie, die alle vorigen Streitigkeiten vergessen lässt. Natürlich dauert es meist nur ein paar Minuten, bis wieder irgendein Missgeschick passiert, aber diese wenigen Minuten sind es, die mir zeigen, dass trotz aller Hektik und chaotischen Energie etwas ganz Besonderes in unserem Zuhause stattfindet.
An manchen Tagen habe ich das Glück, dass das Frühstück so verläuft, als hätten alle Teilnehmer eine stumme Übereinkunft getroffen, es heute ruhiger anzugehen. Dann staune ich jedes Mal, wie reibungslos alles klappen kann. Die Kinder sitzen da, schmieren sich selbstständig ihre Brote oder löffeln ihr Müsli, ohne dass die Hälfte daneben landet. Sie plaudern fröhlich über ihre Träume der letzten Nacht oder überlegen gemeinsam, wie man den restlichen Tag gestalten könnte. Ich genieße diese Momente in vollen Zügen, denn sie haben etwas Friedliches, fast Magisches an sich. Doch wie das so ist mit der Magie, sie ist flüchtig und man kann sie nicht erzwingen. Spätestens wenn der erste Streit darüber ausbricht, wer den Honig zuletzt benutzt hat oder wer das Glas Orangensaft umgestoßen hat, fällt man aus dieser friedlichen Illusion in die Realität zurück. Doch das ist völlig in Ordnung, denn ein wenig Chaos gehört eben dazu.
Häufig resultiert das Durcheinander beim Frühstück auch aus der Neugierde meiner Kinder. Sie wollen alles ausprobieren, alles anfassen, mischen gerne Speisen miteinander, die auf den ersten Blick nicht unbedingt zusammenpassen. Da wird Joghurt mit Cornflakes kombiniert, dazu vielleicht noch ein Schuss Saft und dann noch ein Löffel Marmelade – ein regelrechter Experimentier-Cocktail, der so manchen Erwachsenen das Gesicht verziehen lässt. Die Kinder selbst lachen sich dabei schlapp, denn sie lieben es, neue Kreationen zu entwickeln und dabei verrückte Geschmacksrichtungen zu entdecken. Ein anderes Kind versucht sich als kleiner Gourmet-Kritiker, der jedes Teilchen auf dem Teller präzise untersucht und kommentiert, ob es weich genug, knusprig genug oder süß genug ist. Für mich ist das manchmal ermüdend, aber zugleich finde ich es auch unglaublich bereichernd, wie offen Kinder für Neues sind und wie viel Freude sie in den kleinsten Dingen finden können. Denn genau diese Begeisterungsfähigkeit, dieses Spielerische, macht den Alltag so lebendig.
Während ich also an meinem eigenen Frühstück – das oft nur aus einem hastig belegten Brot besteht – knabbere, versuche ich, die Szenerie zu koordinieren. Ich versuche zu ergründen, wer welchen Teller braucht, ob jemand einen Nachschlag möchte oder wer schon fertig ist. Doch es ist wie mit einem Kartenspiel, bei dem die Karten ständig neu gemischt werden. Sobald ich glaube, den Überblick zu haben, ändert sich etwas. Mal kippt jemand versehentlich sein Getränk um, mal möchte plötzlich doch noch jemand eine Banane, mal hat sich ein Kind in der Zwischenzeit auf das Sofa zurückgezogen, weil es fertig ist und nun keine Lust mehr auf das Geschehen am Tisch hat. Dass wir alle gleichzeitig den Tisch verlassen und zum nächsten Programmpunkt übergehen, kommt äußerst selten vor. Meist zerrinnt mir die Zeit zwischen den Fingern, während ich versuche, dem großen Ziel eines gemeinsamen Abschlusses wenigstens ein kleines Stück näherzukommen.