Mein Augenlicht bist du! - Jenny Pergelt - E-Book

Mein Augenlicht bist du! E-Book

Jenny Pergelt

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Beschreibung

Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden! So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche! Marten Brandt stellte seinen Wagen auf dem firmeneigenen Parkplatz ab. Noch während er die Handbremse anzog, lehnte er den Kopf nach hinten und schloss für ein paar erholsame Sekunden die Augen. Der bohrende Kopfschmerz, der ihn seit dem Unfall begleitete, ließ ein wenig nach, ohne dass er völlig verschwand. Als jemand an seine Scheibe klopfte, zuckte er zusammen und schlug die Augen auf. Sofort kehrte der heftige Schmerz zurück, und es fiel Marten schwer, sich davon nichts anmerken zu lassen. »Herr Teichert«, sagte er, und mit etwas Anstrengung gelang ihm sogar ein dünnes Lächeln. »Guten Morgen!« Norbert Teichert, der Prokurist der Druckerei, erwiderte den Gruß und wartete, bis sein Chef aus dem Autor, gestiegen war. »Guten Morgen, Herr Brandt. Wie war Ihr Skiurlaub?« Er stockte und deutete mit einer Hand auf das rechte Auge seines Gegenübers. »O je! Das sieht ja gar nicht gut aus! Sind Sie gestürzt? Sie haben dort …« »Ein Veilchen, ich weiß.« Marten tat das mit einem Schulterzucken ab. »Ein kleiner Unfall auf der Skipiste.« Bei der Erinnerung an den anderen Skifahrer, der ihn mit hohem Tempo gerammt hatte, verzog Marten jedoch unwillig den Mund und büßte damit viel von seiner zur Schau gestellten Unbekümmertheit ein.

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Chefarzt Dr. Norden – 1187 –

Mein Augenlicht bist du!

Leas Liebe besiegt die Dunkelheit

Jenny Pergelt

Marten Brandt stellte seinen Wagen auf dem firmeneigenen Parkplatz ab. Noch während er die Handbremse anzog, lehnte er den Kopf nach hinten und schloss für ein paar erholsame Sekunden die Augen.

Der bohrende Kopfschmerz, der ihn seit dem Unfall begleitete, ließ ein wenig nach, ohne dass er völlig verschwand.

Als jemand an seine Scheibe klopfte, zuckte er zusammen und schlug die Augen auf. Sofort kehrte der heftige Schmerz zurück, und es fiel Marten schwer, sich davon nichts anmerken zu lassen.

»Herr Teichert«, sagte er, und mit etwas Anstrengung gelang ihm sogar ein dünnes Lächeln. »Guten Morgen!«

Norbert Teichert, der Prokurist der Druckerei, erwiderte den Gruß und wartete, bis sein Chef aus dem Autor, gestiegen war. »Guten Morgen, Herr Brandt. Wie war Ihr Skiurlaub?« Er stockte und deutete mit einer Hand auf das rechte Auge seines Gegenübers. »O je! Das sieht ja gar nicht gut aus! Sind Sie gestürzt? Sie haben dort …«

»Ein Veilchen, ich weiß.« Marten tat das mit einem Schulterzucken ab. »Ein kleiner Unfall auf der Skipiste.« Bei der Erinnerung an den anderen Skifahrer, der ihn mit hohem Tempo gerammt hatte, verzog Marten jedoch unwillig den Mund und büßte damit viel von seiner zur Schau gestellten Unbekümmertheit ein. Marten war nicht eitel genug, um sich an dem harmlosen Veilchen, das sein Gesicht entstellte, zu stören. Doch bei den Kopfschmerzen, die sich im Moment kaum aushalten ließen, sah es ganz anders aus. Sie waren es, über die er sich ernsthaft Sorgen machte. Aber davon brauchte sein Angestellter, der ihn jetzt mitfühlend ansah, nichts zu erfahren.

»Ich hoffe, Sie haben sich trotz des Unfalls ein wenig erholen können«, sagte Teichert, als sie zusammen in die Druckerei gingen.

»Ja«, erwiderte Marten, obwohl es bei einem Urlaub mit Silva nie um Erholung ging. Silva war ein Energiebündel. Von ruhigen, beschaulichen Stunden in einer Almhütte vor einem prasselnden Kaminfeuer hielt sie nichts. Sie wollte etwas erleben, sich den ganzen Tag auf der Piste vergnügen und abends in einer der vielen Hütten zum Après-Ski einkehren, um die Nacht durchzumachen.

»Was gibt’s hier Neues?«, fragte er, um das Gespräch zum Geschäftlichen zurückzubringen. »Ist das Angebot für die Druckmaschine endlich angekommen?«

»Ja, vor zwei Tagen.«

»Sehr schön. Wenn die Konditionen stimmen, werde ich den Auftrag noch heute auslösen. Dann können wir den Druck in spätestens acht Wochen umstellen.«

»Mhm …«, gab Teichert unbestimmt von sich. Dabei konnte er nicht verbergen, dass es noch etwas Unangenehmes gab, über das er mit seinem Chef sprechen musste.

»Ist in den letzten vier Tagen irgendetwas geschehen, wovon ich wissen sollte?«, fragte Marten nach, als sein Prokurist nicht von sich aus weitersprechen wollte.

»Äh … nein … nichts Besonderes«, druckste Teichert so auffällig herum, dass Marten sofort stehenblieb und ihn alarmiert ansah.

»Raus mit der Sprache! Was ist passiert?«

»Nichts … nichts Wichtiges. Außer vielleicht … nun, also ich hatte Sie so verstanden, dass ich während Ihrer Abwesenheit für alles zuständig sei …«

»Ja, das stimmt«, erwiderte Marten stirnrunzelnd und ahnte bereits, was als Nächstes kommen würde.

»Na ja, es ist nur so, dass Ihr Vater hier jeden Tag mitgearbeitet hat. Es geht mich natürlich nichts an. Ich hatte mich nur gewundert, weil das ja so nicht abgesprochen war. Ich hatte nichts davon gewusst und war deshalb ein wenig erstaunt …«

Auch Marten hatte nichts davon gewusst, aber im Gegensatz zu seinem Prokuristen wunderte er sich nicht darüber, dass Dietrich Brandt die Abwesenheit seines Sohnes genutzt hatte, um in der Firma herumzuschnüffeln. Denn nur darum ging es hier, auch wenn sich Teichert etwas diplomatischer ausgedrückt hatte. Das Verhältnis zwischen Marten Brandt und seinem Vater galt als­ – schwierig. Nachdem Dietrich Brandt die Geschäfte der Druckerei vor mehr als einem Jahr an seinen einzigen Sohn übergeben hatte, konnte Marten das Unternehmen endlich so führen, wie er es für richtig hielt.

Es war gut, dass er nicht mehr jede kleine Entscheidung vor seinem Vater rechtfertigen musste. Trotzdem fühlte es sich manchmal noch so an. Besonders in Momenten wie diesem.

»Ist er jetzt auch da?«, fragte er betont beiläufig.

»Nein, er weiß ja, dass Sie heute zurückkommen«, erwiderte Teichert und konnte nicht verbergen, wie unangenehm ihm dieses Thema war. Er wirkte erleichtert, als Martens Telefon klingelte und ihre Unterhaltung dadurch ein Ende fand.

Als Marten sah, wer ihn anrief, nahmen seine Kopfschmerzen zu. Kurz war er versucht, den Anruf einfach wegzudrücken, aber dann schalt er sich einen Feigling und ging ran.

»Hallo Vater«, sagte er knapp und erstaunlich ruhig. »Ich bin gerade auf dem Weg in mein Büro. Ich ruf dich zurück, sobald ich angekommen bin.«

»Es ist fast acht! Um diese Zeit saß ich sonst schon längst am Schreibtisch und habe mich um die Firma gekümmert. Ich konnte es mir nicht erlauben, so spät …«

»Tut mir leid, ich muss jetzt Schluss machen. Bis gleich!« Marten gab seinem Vater nicht die Chance zu antworten und legte hastig auf. Mit Norbert Teichert, der das kurze Gespräch stumm verfolgt hatte, besprach er anschließend nur noch das Wichtigste, während sie die Treppe ins Obergeschoss nahmen, wo sich die Geschäftsräume der Druckerei befanden. Auf den ersten Blick hatten die beiden Männer nicht viel gemein. Norbert Teichert hatte die Fünfzig vor einigen Jahren überschritten. Sein Haar war in der letzten Zeit grau und schütter geworden, unter den dicken Brillengläsern waren die zahlreichen Fältchen um seine klugen, ehrlichen Augen nicht mehr zu übersehen. Er war schmal gebaut und reichte seinem Chef kaum bis zur Schulter. Wenn er mit Marten Brandt sprach, musste er seinen Kopf in den Nacken legen, um ihm in die Augen blicken zu können. Doch darüber wunderte sich niemand. Schließlich überragte Marten Brandt mit seinen eins neunzig die meisten Mitarbeiter der Druckerei. Die Größe und die kräftige, muskulöse Statur waren das Erbe seines Vaters. Genau wie die dunklen Haare, das ausdrucksstarke Kinn und die blauen Augen. Er war Anfang dreißig und hatte mit der Firmenübernahme den Höhepunkt seiner beruflichen Laufbahn erreicht. Privat gab es noch ein wenig Nachholbedarf. Zwar hatte er in Silva eine feste Freundin gefunden, aber von der Gründung einer eigenen Familie war er noch weit entfernt.

Mit großen Schritten strebte Marten seinem Büro entgegen, bis ihm einfiel, dass es seinem Prokuristen Mühe bereiten musste mitzuhalten. Schnell drosselte er sein Tempo, um sich seinem Mitarbeiter anzupassen. Er schätzte Norbert Teichert, mit dem ihm die Liebe zur Firma verband sowie der Ehrgeiz, aus der Druckerei ein modernes und florierendes Unternehmen zu machen, das über die Grenzen der Region bekannt und erfolgreich war.

Vor seiner Bürotür blieb Marten stehen. »Ich muss noch ein paar Telefonate machen, aber wenn es Ihnen passt, treffen wir uns in einer Stunde wieder. Dann können wir in Ruhe alles durchgehen. Bis dahin habe ich sicher auch die aktuellen Zahlen aus dem Steuerbüro.«

Marten sah Teichert noch kurz nach, als dieser weiterging und betrat dann das Vorzimmer zu seinem Büro. Er war froh, den Schreibtisch seiner Sekretärin verwaist vorzufinden. Gerda Hartung war zwar überaus tüchtig, aber sie redete viel und sehr laut, und das war etwas, das Marten jetzt nur schwer ertragen konnte. Er beeilte sich, in seinem Büro zu verschwinden, bevor sie zurückkam. Als er endlich die Tür hinter sich schließen konnte, begrüßte er das Alleinsein und die Ruhe mit einem tiefen Atemzug. Mit geschlossenen Augen lehnte er sich von innen gegen seine Tür, als könnte er so alles Störende von seinem kleinen Reich fernhalten.

Zu dem Dröhnen in seinem Schädel hatte sich ein brennender Schmerz hinter seinen Lidern gesellt. Langsam öffnete er seine Augen. Für einen kurzen Moment verschwamm alles um ihn herum, und er sah nur noch dunkelgraue Schatten und wabernde Nebelschwaden. Bevor der Schock darüber bis zu seinem Verstand durchdringen konnte, war der Spuk vorbei, und alles war wieder ganz normal. Ein dumpfes, ungutes Gefühl blieb jedoch zurück. Was war bloß los mit ihm? Wurde er etwa krank? Schnell schob er diesen Gedanken beiseite. Daran konnte es nicht liegen. Er wurde nie krank. Das Einzige, das ihm fehlte, waren etwas Ruhe und Abgeschiedenheit. Die letzten Tage waren halt ein wenig stressig gewesen. Und dann noch dieser dumme Sturz. Kein Wunder, dass er jetzt ein bisschen neben sich stand. Spätestens nach einem kräftigen Kaffee würde sich das aber geben. Dann wäre er auch fit für das unvermeidbare Telefonat mit seinem Vater. Marten atmete hoffnungsvoll auf. Das war es, was er brauchte: ein paar Minuten Ruhe und einen heißen Kaffee. Doch dann fiel sein Blick auf seinen Schreibtisch, und er wusste, dass es kein Kaffee der Welt schaffen könnte, diesen Tag zu retten oder ihn erträglich zu machen.

*

Frustriert stöhnte Marten auf. Er ließ sich auf seinen Stuhl fallen und rieb sich die schmerzende Stirn, während er das Chaos, das sich vor ihm ausbreitete, betrachtete. Mehrere aufgeschlagene Akten, alle mit bunten Klebezetteln und handschriftlichen Notizen versehen, lagen vor ihm auf der Schreibtischplatte. Akten, die hier nichts zu ­suchen hatten, sondern ordentlich in den Schränken lagerten, als er seinen Kurzurlaub angetreten hatte. Marten wusste, dass er dieses Durcheinander seinem Vater zu verdanken hatte. Dietrich Brandt schien in den letzten vier Tagen sehr emsig gewesen zu sein. Er hatte sich über die aktuellen Geschäfte der Druckerei auf dem Laufenden gehalten und zu den wichtigsten Vorgängen seine persönliche Meinung und etliche Kommentare hinterlassen.

Zähneknirschend hob Marten ein Blatt Papier in seiner Griffweite hoch. Es war das Angebot für die digitale Druckmaschine, von dem Teichert ihm berichtet hatte.

»Nicht nur viel zu teuer, sondern auch völlig überflüssig«, stand auf einer gelben Haftnotiz in der schwungvollen Handschrift seines Vaters. »Ging doch bisher auch ohne!«

Marten ließ das Blatt sinken und griff zu einer schmalen Mappe, in der er die Angebote von Papierlieferanten gesammelt hatte. An ihr prangte ein großer Zettel. »Auf gar keinen Fall! Was stimmt denn nicht mit dem Papier von Ackermann?«

Von Karl Ackermann bezog die Druckerei Brandt seit vielen Jahren ihr Papier. In letzter Zeit hatte sich Marten aber wiederholt über verspätete Lieferungen geärgert.

Ackermann war unzuverlässig geworden und lieferte nur noch selten pünktlich. Außerdem hatte er die bisherigen Preise drastisch angezogen. Für Marten war es deshalb die logische Konsequenz gewesen, sich nach anderen Anbietern umzusehen. Schließlich war es sein Unternehmen, für das er die Verantwortung trug und das darunter litt, wenn die Druckaufträge nicht zur rechten Zeit rausgingen, weil auf den Papierlieferanten kein Verlass mehr war.

Zähneknirschend legte er die Mappe zur Seite und wandte sich den anderen Unterlagen auf seinem Schreibtisch zu. Es fehlte ihm an Gleichmut, um die vielen Notizen seines Vaters zu ignorieren und sie ungelesen in den Papierkorb zu verbannen. Und obwohl er wusste, dass das ein Fehler war, las er sich jede kleine Anmerkung, Kritik oder jeden abschätzigen Kommentar durch. Dass seine Stimmung dabei immer schlechter wurde, nahm er in Kauf.

Sein Telefon klingelte. Er musste nicht erst nachsehen, um zu wissen, dass es wieder sein Vater war, der mit ihm sprechen wollte. Marten stützte die Ellenbogen auf dem Tisch ab und legte seinen schmerzenden Kopf in die Hände, während sein Handy unerbittlich klingelte. Irgendwann verstummte es, aber Marten rührte sich nicht. Es tat so gut, die Augen geschlossen zu halten und in der wohligen Dunkelheit alles andere ausblenden zu können.

Martens Herz hatte für die Druckerei geschlagen, solange er zurückdenken konnte. Und das nicht nur, weil sie sich seit mehreren Generationen in Familienbesitz befand. Er war hier quasi aufgewachsen, hatte als kleiner Bub unterm Schreibtisch seines Vaters gespielt und ihm später über die Schulter geschaut und fasziniert beobachtet, wie die alten Druckmaschinen unermüdlich ihr Papier ausspuckten. Die Firma war seit jeher ein wichtiger Teil seines Lebens. Als einziger Sohn und Alleinerbe war es sein vorbestimmter Weg gewesen, irgendwann die Geschäfte zu übernehmen. Er hatte sich dieser Aufgabe seit langem gewachsen gefühlt und gern die Verantwortung übernommen, als sich sein Vater in den Ruhestand verabschiedete.

Doch so hatte er sich das Ganze nicht vorgestellt.

Marten beendete die kurze Ruhepause, um sich wieder mit dem Zettelchaos auf seinem Schreibtisch zu befassen. Er blinzelte ein paar Mal, als er das nächste Blatt hochnahm. Irgendetwas stimmte nicht. Die Buchstaben tanzten vor seinen Augen umher. Nur mit Mühe konnte er lesen, was dort stand. Was war denn jetzt schon wieder los? Seit wann hatte er Probleme beim Sehen? Brauchte er auf einmal eine Lesebrille? Ihm fiel wieder der Sturz auf der Skipiste ein, und dann waren da auch die Kopfschmerzen, die er seitdem nicht mehr losgeworden war.

Plötzlich war er sich sicher, dass alles in einem Zusammenhang stehen musste. Doch bevor er sich darüber ernsthafte Sorgen machen konnte, klopfte es kurz an der Tür, und ­Gerda Hartung, seine Sekretärin, schaute herein.

»Ihr Vater hat auf meinem Apparat angerufen«, sagte sie nach einer freundlichen Begrüßung. »Er meinte, er könne Sie nicht auf Ihrem Handy erreichen.«

Marten ließ sich nicht anmerken, was er davon hielt, dass sein Vater bei seiner Sekretärin anrief, weil er ihn nicht sofort erreichen konnte. Er nickte und wirkte völlig ruhig, als er ihr antwortete: »Danke, Frau Hartung. Ich habe in wenigen Minuten eine Besprechung mit Herrn Teichert. Könnten Sie uns dann bitte einen Kaffee bringen und dafür sorgen, dass wir nicht gestört werden?«

»Natürlich, Herr Brandt. Sehr gern. Ich könnte auch noch schnell ein paar belegte Semmeln besorgen, dann hätten Sie gleich ein richtiges Frühstück.«

»Danke, Frau Hartung, aber das ist nicht nötig«, lehnte Marten das Angebot lächelnd ab. »Der Kaffee reicht völlig.«

»Nun gut. Und was sag ich Ihrem Herrn Vater, falls er wieder bei mir anruft?«

»Dass ich mich bei ihm melde, sobald ich Zeit für ihn habe.«