Contes de Fées Märchen - Charles Perrault - E-Book

Contes de Fées Märchen E-Book

Charles Perrault

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Beschreibung

Der gestiefelte Kater, Rotkäppchen, Blaubart und andere europäische Märchen, lange vor den Brüdern Grimm in klassischem Französisch aufgezeichnet Dieses Taschenbuch enthält in französisch-deutschem Paralleldruck sämtliche «Contes en Prose» von Perrault, also die Märchen vom Rotkäppchen und von der Schönen, die im Walde schlief (das ist unser Dornröschen), vom Blaubart und vom Gestiefelten Kater, von den Feen, vom Aschenputtel, von Riquet mit dem Schopf und vom Däumling. Charles Perrault (I628-1703) hat diese Märchen nicht erfunden, sondern er hat Märchen-Stoffe, die da und dort mündlich überliefert waren, aufgegriffen und literarisch gestaltet. Und zwar mit der Absicht, seinen und anderen Kindern im Rahmen spannender Erzählungen ein paar passable «Moralitäten» zu vermitteln - und zugleich in dem Wunsche, den erwachsenen Vorlesern und Lesern ein gebildetes Vergnügen zu machen. Beides gelingt seinen Märchen noch heute.   Texte für Fortgeschrittene.   dtv zweisprachig – Die Vielfalt der Sprachen auf einen Blick Die Reihe umfasst drei Sprach-Niveaus – Einsteiger, Fortgeschrittene und Könner – und mittlerweile über 130 Titel in vielen Sprachen. Landeskunde, Kulturgeschichte und Redewendungen, zeitgenössische und klassische Texte in unterschiedlichen Formen und Genres – von der Kurzgeschichte bis zum Krimi – für jeden Lesegeschmack ist etwas dabei. Einzigartig ist die konsequente Zeilengleichheit zwischen Originaltext und Übersetzung, damit man vom ersten bis zum letzten Wort in zwei Sprachwelten zuhause ist.  

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CHARLES PERRAULT

CONTES DE FÉES MÄRCHEN

Übersetzung von Ulrich Friedrich Müller

Illustrationen von Louise Oldenbourg

Deutscher Taschenbuch Verlag

Originalausgabe 2011 Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München

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Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlags zulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

eBook ISBN 978-3-423-41953-6 (epub) ISBN der gedruckten Ausgabe 978-3-423-09407-8

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Konvertierung, Synchronisation und Umsetzung: Doppeltext

La Belle au Bois Dormant

Die Schöne, die im Walde schlief

Il était une fois un roi et une reine, qui étaient si fâchés de n’avoir point d’enfants, si fâchés qu’on ne saurait dire.

Es waren einmal ein König und eine Königin, die waren so betrübt, keine Kinder zu haben, so betrübt, dass es gar nicht zu sagen war.

Ils allèrent à toutes les eaux du monde: vœux, pèlerinages, menues devotions, tout fut mis en œuvre, et rien n’y faisait.

Sie begaben sich in alle Bäder der Welt; Gelübde, Wallfahrten und kleinere Andachtsübungen – alles wurde ins Werk gesetzt, und nichts half.

Enfin pourtant la Reine devint grosse, et accoucha d’une fille.

Endlich aber wurde die Königin doch schwanger und gebar ein Mädchen.

On fit un beau baptême; on donna pour marraines à la petite princesse toutes les fées qu’on put trouver dans le pays (il s’en trouva sept),

Eine schöne Taufe wurde ausgerichtet; zu Patinnen gab man der kleinen Prinzessin alle Feen, die man im Lande finden konnte (man fand ihrer sieben),

afin que chacune d’elles lui faisant un don, comme c’était la coutume des fées en ce temps-là, la Princesse eût par ce moyen toutes les perfections imaginables.

damit die Prinzessin, dadurch dass jede von ihnen ihr eine Gabe verlieh, wie es damals bei den Feen der Brauch war, alle nur erdenklichen Vollkommenheiten haben möge.

Après les cérémonies du baptême toute la compagnie revint au palais du Roi, où il y avait un grand festin pour les fées.

Nach den Tauffeierlichkeiten kehrte die ganze Gesellschaft in den Palast des Königs zurück, wo ein großes Festmahl für die Feen zubereitet war.

On mit devant chacune d’elles un couvert magnifique, avec un étui d’or massif,

Jeder Fee wurde ein prächtiges Gedeck vorgelegt mit einem Kästchen aus purem Gold,

où il y avait une cuiller, une fourchette, et un couteau de fin or, garnis de diamants et de rubis.

in dem ein Löffel, eine Gabel und ein Messer von reinem Gold lagen, geschmückt mit Diamanten und Rubinen.

Mais comme chacun prenait sa place à table, on vit entrer une vieille fée qu’on n’avait point priée

Aber als alle ihren Platz an der Tafel einnahmen, sah man eine alte Fee hereintreten, die nicht eingeladen worden war,

parce qu’il y avait plus de cinquante ans qu’elle n’était sortie d’une tour, et qu’on la croyait morte, ou enchantée.

weil sie seit über fünfzig Jahren ihren Turm nicht verlassen hatte und man der Meinung war, sie sei tot oder verzaubert.

Le Roi lui fit donner un couvert, mais il n’y eut pas moyen de lui donner un étui d’or massif, comme aux autres,

Der König ließ auch ihr ein Gedeck geben, aber es war ihm nicht möglich, ihr ebenso wie den anderen ein Kästchen aus purem Gold zu geben,

parce que l’on n’en avait fait faire que sept pour les sept fées.

weil man nur sieben angefertigt hatte, eben für die sieben Feen.

La vieille crut qu’on la méprisait, et grommela quelques menaces entre ses dents.

Die Alte glaubte, man schätze sie gering, und brummelte ein paar Drohungen zwischen ihren Zähnen.

Une des jeunes fées qui se trouva auprès d’elle, l’entendit, et jugeant qu’elle pourrait donner quelque fâcheux don à la petite princesse,

Eine von den jungen Feen, die neben ihr saß, hörte das, und weil sie meinte, die Alte könne der kleinen Prinzessin irgendeine böse Gabe verleihen,

alla, dès qu’on fut sorti de table, se cacher derrière la tapisserie, afin de parler la dernière,

ging sie, sobald man von Tische aufgestanden war, und versteckte sich hinter dem Wandteppich, um als letzte zu sprechen

et de pouvoir réparer autant qu’il lui serait possible le mal que la vieille aurait fait.

und vielleicht, so gut es ihr möglich sein würde, das Unglück heilen zu können, das die Alte dem Kind antun mochte.

Cependant les fées commencèrent à faire leurs dons à la Princesse.

Unterdessen begannen die Feen, der Prinzessin ihre Gaben zu verleihen.

La plus jeune lui donna pour don qu’elle serait la plus belle personne du monde;

Die jüngste verlieh ihr die Gabe, sie solle das schönste Mädchen auf der ganzen Welt sein;

celle d’après qu’elle aurait de l’esprit comme un ange; la troisième qu’elle aurait une grâce admirable à tout ce qu’elle ferait;

die nächste, sie solle so klug und anregend sein wie ein Engel; die dritte, sie solle bei allem, was sie tun werde, eine wunderbare Anmut haben;

la quatrième qu’elle danserait parfaitement bien; la cinquième qu’elle chanterait comme un rossignol;

die vierte, sie solle vollkommen schön tanzen; die fünfte, sie solle singen wie eine Nachtigall;

et la sixième qu’elle jouerait de toutes sortes d’instruments dans la dernière perfection.

und die sechste, sie solle jegliches Musik-Instrument mit höchster Vollendung spielen.

Le rang de la vieille fée étant venu, elle dit en branlant la tête, encore plus de dépit que de vieillesse,

Da war die Reihe an die alte Fee gekommen, und sie sagte, indem sie noch mehr vor Bosheit als vor Alter mit dem Kopf wackelte,

que la Princesse se percerait la main d’un fuseau, et qu’elle en mourrait.

die Prinzessin solle sich mit der Hand an einer Spindel stechen und daran sterben.

Ce terrible don fit frémir toute la compagnie, et il n’y eut personne qui ne pleurât.

Diese furchtbare Gabe ließ die ganze Gesellschaft erschauern, und es war niemand da, der nicht geweint hätte.

Dans ce moment la jeune fée sortit de derrière la tapisserie, et dit tout haut ces paroles:

Aber in diesem Augenblick trat die junge Fee hinter dem Wandteppich hervor und sprach laut die Worte:

«Rassurez-vous, Roi et Reine, votre fille n’en mourra pas.

«Seid getrost, König und Königin, eure Tochter soll nicht daran sterben.

Il est vrai que je n’ai pas assez de puissance pour défaire entièrement ce que mon ancienne a fait: la Princesse se percera la main d’un fuseau;

Zwar habe ich nicht genügend Kraft, gänzlich aufzuheben, was sie, die älter ist als ich, ihr angetan hat: die Prinzessin wird sich mit der Hand an einer Spindel stechen.

mais au lieu d’en mourir, elle tombera seulement dans un profond sommeil qui durera cent ans,

Aber anstatt daran zu sterben, soll sie nur in einen tiefen Schlaf fallen, der hundert Jahre dauern soll,

au bout desquels le fils d’un roi viendra la réveiller.»

und nach dieser Zeit soll ein Königssohn kommen und sie aufwecken.»

Le Roi, pour tâcher d’éviter le malheur annoncé par la vieille, fit publier aussitôt un édit,

Der König wollte versuchen, das von der Alten angekündigte Unheil abzuwenden, und ließ sogleich einen Befehl ausgehen,

par lequel il défendait à toutes personnes de filer au fuseau, ni d’avoir des fuseaux chez soi sur peine de la vie.

in dem er es jedermann untersagte, mit der Spindel zu spinnen oder auch nur Spindeln im Hause zu haben, bei Strafe an Leib und Leben.

Au bout de quinze ou seize ans, le Roi et la Reine étant allés à une de leurs maisons de plaisance, il arriva que la jeune princesse courant un jour dans le château,

Nach fünfzehn oder sechzehn Jahren, als die Königsfamilie in eines ihrer Lustschlösser gereist war, geschah es, dass die junge Prinzessin eines Tages in diesem Schloss umherlief

et montant de chambre en chambre, alla jusqu’au haut du donjon dans un petit galetas, où une bonne vieille était seule à filer sa quenouille.

und von Zimmer zu Zimmer bis in den Turm hinauf in eine kleine Dachkammer gelangte, wo eine gute alte Frau allein saß und ihren Rocken abspann.

Cette bonne femme n’avait point ouï parler des défenses que le Roi avait faites de filer au fuseau.

Diese gute Frau hatte nichts gehört von dem Verbot, mit der Spindel zu spinnen, das der König erlassen hatte.

«Que faites-vous là, ma bonne femme? dit la Princesse.

«Was tut Ihr denn da, meine gute Frau?» fragte die Prinzessin.

– Je file, ma belle enfant, lui répondit la vieille qui ne la connaissait pas.

«Ich spinne, mein schönes Kind», antwortete ihr die Alte, die sie nicht kannte.

– Ha! que cela est joli! reprit la Princesse; comment faites-vous? Donnez-moi que je voie si j’en ferais bien autant.»

«Oh! Wie ist das hübsch!» versetzte die Prinzessin. «Wie macht Ihr das? Gebt es mir, damit ich sehe, ob ich es wohl auch so kann.»

Elle n’eut pas plus tôt pris le fuseau,

Kaum hatte sie die Spindel genommen,

que comme elle était fort vive, un peu étourdie, et que d’ailleurs l’arrêt des fées l’ordonnait ainsi, elle s’en perça la main, et tomba évanouie.

da stach sie sich in die Hand, weil sie sehr munter und ein wenig unbesonnen war und weil das Gebot der Feen es so bestimmt hatte, und sank ohnmächtig zu Boden.

La bonne vieille, bien embarrassée, crie au secours: on vient de tous côtés;

Die gute Alte, ganz verstört, ruft um Hilfe: man kommt von allen Seiten,

on jette de l’eau au visage de la Princesse, on la délace, on lui frappe dans les mains,

man spritzt der Prinzessin Wasser ins Gesicht, man schnürt ihr das Mieder auf, man schlägt ihre Hände aneinander,

on lui frotte les tempes avec de l’eau de la reine de Hongrie; mais rien ne la faisait revenir.

man reibt ihr die Schläfen mit Wasser der Königin von Ungarn ein – aber nichts ließ sie wieder zu sich kommen.

Alors le Roi, qui était monté au bruit, se souvint de la prédiction des fées,

Da fiel dem König, der auf den Lärm heraufgekommen war, die Weissagung der Feen ein,

et jugeant bien qu’il fallait que cela arrivât, puisque les fées l’avaient dit,

und weil er zu Recht der Meinung war, dass es so hatte kommen müssen, weil die Feen es gesagt hatten,

fit mettre la Princesse dans le plus bel appartement du palais, sur un lit en broderie d’or et d’argent.

ließ er die Prinzessin in das schönste Gemach des Palastes und auf ein Bett mit goldenen und silbernen Stickereien legen.

On eût dit d’un ange, tant elle était belle: car son évanouissement n’avait pas ôté les couleurs vives de son teint:

Man hätte sie für einen Engel halten können, so schön war sie; denn ihre Ohnmacht hatte die lebhaften Farben nicht von ihrem Antlitz genommen:

ses joues étaient incarnates, et ses lèvres comme du corail;

ihre Wangen waren rosenrot und ihre Lippen wie Korallen.

elle avait seulement les yeux fermés, mais on l’entendait respirer doucement: ce qui faisait voir qu’elle n’était pas morte.

Ihre Augen waren zwar geschlossen, aber man hörte sie leise atmen: daran konnte man erkennen, dass sie nicht tot war.

Le Roi ordonna qu’on la laissât dormir en repos, jusqu’à ce que son heure de se réveiller fût venue.

Der König befahl, man solle sie schlafen lassen, bis die Stunde ihres Erwachens gekommen sein würde.

La bonne fée qui lui avait sauvé la vie, en la condamnant à dormir cent ans,

Die gute Fee, die ihr das Leben gerettet hatte, indem sie ihr einen hundertjährigen Schlaf auferlegte,

était dans le royaume de Mataquin, à douze mille lieues de là, lorsque l’accident arriva à la Princesse;

war gerade im Königreich Mataquin, zwölftausend Meilen weit weg, als der Prinzessin dieser Unfall zustieß;

mais elle en fut avertie en un instant par un petit nain, qui avait des bottes de sept lieues

aber sie wurde im Nu davon benachrichtigt durch einen kleinen Zwerg, der Siebenmeilenstiefel hatte

(c’était des bottes avec lesquelles on faisait sept lieues d’une seule enjambée).

(das waren Stiefel, in denen man mit einem einzigen Schritt sieben Meilen zurücklegte).

La fée partit aussitôt, et on la vit au bout d’une heure arriver dans un chariot tout de feu, traîné par des dragons.

Die Fee machte sich sogleich auf den Weg, und eine Stunde später sah man sie ankommen in einem Wagen, der ganz aus Feuer gemacht war und von Drachen gezogen wurde.

Le Roi lui alla présenter la main à la descente du chariot.

Der König ging und reichte ihr die Hand beim Aussteigen aus dem Wagen.

Elle approuva tout ce qu’il avait fait; mais comme elle était grandement prévoyante,

Sie billigte alles, was er getan hatte, aber da sie eine große Hellseherin war,

elle pensa que quand la Princesse viendrait à se réveiller, elle serait bien embarrassée toute seule dans ce vieux château. Voici ce qu’elle fit.

bedachte sie, dass die Prinzessin, wenn sie aufwachte, sich ganz allein in dem großen Schloss sehr in Verlegenheit befinden würde. Und was tat sie?

Elle toucha de sa baguette tout ce qui était dans ce château (hors le Roi et la Reine):

Sie berührte mit ihrem Stab alles, was in dem Schloss war (außer dem König und der Königin):

gouvernantes, filles d’honneur, femmes de chambre, gentilshommes, officiers, maîtres d’hôtel,

Erzieherinnen, Ehrenfräulein, Kammerzofen, Edelleute, Offiziere, Haushofmeister,

cuisiniers, marmitons, galopins, gardes, suisses, pages, valets de pied;

Köche, Küchenjungen, Laufburschen, Leibwachen, Schweizergardisten, Pagen und Lakaien;

elle toucha aussi tous les chevaux qui étaient dans les écuries, avec les palefreniers,

sie berührte auch die Pferde, die in den Stallungen waren, dazu die Stallknechte,

les gros mâtins de basse-cour, et la petite Pouffe, petite chienne de la Princesse, qui était auprès d’elle sur son lit.

die großen Schäferhunde im Wirtschaftshof und die kleine Puff, die Hündin der Prinzessin, die neben ihr auf dem Bett lag.

Dès qu’elle les eut touchés, ils s’endormirent tous, pour ne se réveiller qu’en même temps que leur maîtresse,

Und kaum hatte sie sie berührt, da schliefen sie auch schon allesamt ein, um erst zur gleichen Zeit wie ihre Herrin aufzuwachen

afin d’être tout prêts à la servir quand elle en aurait besoin.

und alsbald bereit zu sein, ihr zu dienen, wenn sie ihrer bedürfen würde.

Les broches mêmes qui étaient au feu toutes pleines de perdrix et de faisans s’endormirent, et le feu aussi.

Sogar die Bratspieße, die alle voller Rebhühner und Fasanen über dem Feuer hingen, schliefen ein, und das Feuer auch.

Tout cela se fit en un moment: les fées n’étaient pas longues à leur besogne.

Das alles geschah in einem Augenblick: die Feen erledigten eben ihre Arbeit mit großer Schnelligkeit.

Alors le Roi et la Reine, après avoir baisé leur chère enfant sans qu’elle s’éveillât, sortirent du château,

Da verließen der König und die Königin, nachdem sie ihre liebe Tochter geküsst hatten, ohne dass sie erwachte,

et firent publier des défenses à qui que ce soit d’en approcher.

das Schloss und ließen ein Verbot ergehen, dass niemand, wer es auch sei, sich ihm nähern sollte.

Ces défenses n’étaient pas nécessaires, car il crût dans un quart d’heure tout autour du parc une si grande quantité de grands arbres

Aber dieses Verbot war gar nicht nötig; denn in einer Viertelstunde wuchs rings um den Park eine solche Menge von großen und kleinen Bäumen

et de petits, de ronces et d’épines entrelacées les unes dans les autres, que bête ni homme n’y aurait pu passer;

und von ineinander verflochtenen Stachel- und Dornensträuchern, dass weder Tier noch Mensch hätte hindurchkommen können.

en sorte qu’on ne voyait plus que le haut des tours du château, encore n’était-ce que de bien loin.

So sah man denn nur noch die Spitzen der Schlosstürme, und auch die nur von weitem.

On ne douta point que la fée n’eût encore fait là un tour de son métier,

Keiner zweifelte daran, dass die Fee da wiederum ein Kunststück ihres Berufes vollbracht hatte,

afin que la Princesse, pendant qu’elle dormirait, n’eût rien à craindre des curieux.

damit die Prinzessin nichts zu befürchten hätte von neugierigen Menschen, während sie schlief.

Au bout de cent ans, le fils du roi qui régnait alors et qui était d’une autre famille que la princesse endormie, étant allé à la chasse de ce côté-là,

Als hundert Jahre vergangen waren, zog der Sohn des Königs, der zu dieser Zeit regierte und der aus einer anderen Familie stammte als die schlafende Prinzessin, in jener Gegend auf die Jagd

demanda ce que c’était que des tours qu’il voyait au-dessus d’un grand bois fort épais.

und fragte, was das für Türme seien, die er da über einem großen, sehr dichten Wald erkenne.

Chacun lui répondit selon qu’il en avait ouï parler: les uns disaient que c’était un vieux château où il revenait des esprits;

Jeder antwortete ihm, wie er es selber gehört hatte: die einen sagten, das sei ein altes Schloss, in dem Geister umgingen;

les autres que tous les sorciers de la contrée y faisaient leur sabbat.

andere sagten, dort feierten alle Zauberer der Gegend ihren Sabbat.

La plus commune opinion était qu’un ogre y demeurait,

Die vorherrschende Ansicht war, dass dort ein Menschenfresser hause,

et que là il emportait tous les enfants qu’il pouvait attraper, pour les pouvoir manger à son aise, et sans qu’on le pût suivre,

und dass dieser alle Kinder, die er erwischen könne, dorthin bringe, um sie nach Herzenslust zu verspeisen, ohne dass ihm jemand folgen könne,

ayant seul le pouvoir de se faire un passage au travers du bois.

weil nur er die Macht habe, sich einen Weg durch den Wald zu bahnen.

Le Prince ne savait qu’en croire, lorsqu’un vieux paysan prit la parole, et lui dit:

Der Prinz wusste nicht, was er davon halten sollte. Aber da nahm ein alter Bauer das Wort und sagte zu ihm:

«Mon Prince, il y a plus de cinquante ans que j’ai ouï dire à mon père, qu’il y avait dans ce château une princesse, la plus belle du monde;

«Mein Prinz, vor über fünfzig Jahren habe ich meinen Vater sagen hören, in diesem Schloss befinde sich eine Prinzessin, die schönste von der Welt;

qu’elle y devait dormir cent ans, et qu’elle serait réveillée par le fils d’un roi, à qui elle était réservée.»

sie müsse dort hundert Jahre schlafen und solle aufgeweckt werden von einem Königssohn, für den sie bestimmt sei.»

Le jeune prince à ce discours se sentit tout de feu; il crut sans balancer qu’il mettrait fin à une si belle aventure,

Der junge Prinz fühlte sich bei dieser Rede heiß erglühen; ohne zu zögern war er überzeugt, er werde ein so schönes Abenteuer zu Ende bringen,

et, poussé par l’amour et par la gloire, il résolut de voir sur-le-champ ce qui en était.

und von Liebe und Ruhm getrieben beschloss er, auf der Stelle nachzusehen, wie es damit stehen mochte.

A peine s’avança-t-il vers le bois, que tous ces grands arbres, ces ronces et ces épines s’écartèrent d’eux-mêmes pour le laisser passer.

Kaum näherte er sich dem Wald, da bogen sich all die großen Bäume, all die Stachel- und die Dornenranken von selber zur Seite, um ihn durchzulassen.

Il marche vers le château qu’il voyait au bout d’une grande avenue où il entra,

Er ging auf das Schloss zu, das er am Ende einer breiten Allee erblickte, in die er eintrat;

et, ce qui le surprit un peu, il vit que personne de ses gens ne l’avait pu suivre,

was ihn ein wenig überraschte: er sah, dass keiner seiner Leute ihm hatte folgen können,

parce que les arbres s’étaient rapprochés dès qu’il avait été passé.

weil die Bäume wieder zusammengegangen waren, sobald er hindurchgeschritten war.

Il ne laissa pas de continuer son chemin: un prince jeune et amoureux est toujours vaillant.

Dennoch setzte er seinen Weg fort; denn ein junger und verliebter Prinz ist immer mutig.

Il entra dans une grande avant-cour où tout ce qu’il vit d’abord était capable de le glacer de crainte.

Er trat in einen großen Vorhof, wo alles, was er sah, danach angetan war, ihn vor Angst erstarren zu lassen.

C’était un silence affreux: l’image de la mort s’y présentait partout,

Eine schaurige Stille herrschte dort, überall bot sich das Bild des Todes,

et ce n’était que des corps étendus d’hommes et d’animaux, qui paraissaient morts.

und nichts war da als hingestreckte Menschen- und Tierleiber, die tot zu sein schienen.

Il reconnut pourtant bien au nez bourgeonné et à la face vermeille des suisses, qu’ils n’étaient qu’endormis;

Doch an den Knollennasen und an den purpurroten Gesichtern der Schweizergardisten erkannte er wohl, dass sie nur schliefen,

et leurs tasses, où il y avait encore quelques gouttes de vin, montraient assez qu’ils s’étaient endormis en buvant.

und ihre Becher, in denen sich noch ein paar Tropfen Wein befanden, zeigten zur Genüge, dass sie beim Trinken eingeschlafen waren.

Il passe une grande cour pavée de marbre; il monte l’escalier;

Er geht über einen großen, marmorgefliesten Hof, er steigt die Treppe hinauf,

il entre dans la salle des gardes qui étaient rangés en haie, la carabine sur l’épaule, et ronflant de leur mieux.

er betritt den Saal der Leibwächter, die im Spalier angetreten sind, den Stutzen über der Schulter und nach Kräften schnarchend.

Il traverse plusieurs chambres pleines de gentilshommes et de dames, dormant tous, les uns debout, les autres assis.

Er durcheilt mehrere Zimmer voller Edelleute und Damen, alle in tiefstem Schlaf, die einen im Stehen, die anderen im Sitzen.

Il entre dans une chambre toute dorée, et il voit sur un lit, dont les rideaux étaient ouverts de tous côtés, le plus beau spectacle qu’il eût jamais vu:

Er betritt ein vollkommen vergoldetes Gemach, und er sieht auf einem Bett, dessen Vorhänge an allen Seiten offen sind, das schönste Bild, das er je gesehen hat:

une princesse qui paraissait avoir quinze ou seize ans, et dont l’éclat resplendissant avait quelque chose de lumineux et de divin.

eine Prinzessin, die fünfzehn oder sechzehn Jahre alt zu sein schien, und deren strahlende Schönheit etwas Lichtvolles und Göttliches hatte.

Il s’approcha en tremblant et en admirant, et se mit à genoux auprès d’elle.

Er trat zitternd und voller Bewunderung näher und ließ sich neben ihr auf die Knie nieder.

Alors, comme la fin de l’enchantement était venue, la Princesse s’éveilla,

Da aber erwachte die Prinzessin, weil das Ende der Verzauberung gekommen war,

et le regardant avec des yeux plus tendres qu’une première vue ne semblait le permettre:

und indem sie ihn mit zärtlicheren Augen ansah, als es für einen ersten Blick erlaubt schien, sagte sie zu ihm:

«Est-ce vous, mon Prince? lui dit-elle; vous vous êtes bien fait attendre.»

«Seid Ihr es, mein Prinz? Ihr habt lange auf Euch warten lassen.»

Le Prince, charmé de ces paroles, et plus encore de la manière dont elles étaient dites,

Der Prinz war so bezaubert von diesen Worten und noch mehr von der Art, in der sie gesagt waren,

ne savait comment lui témoigner sa joie et sa reconnaissance; il l’assura qu’il l’aimait plus que lui-même.

dass er nicht wusste, wie er ihr seine Freude und seine Dankbarkeit bezeigen sollte; er versicherte ihr, dass er sie mehr liebe als sich selber.

Ses discours furent mal rangés, ils en plurent davantage: peu d’éloquence, beaucoup d’amour.

Seine Rede war verworren, aber sie erregte um so mehr Gefallen: wenig Beredsamkeit, viel Liebe.

Il était plus embarrassé qu’elle, et l’on ne doit pas s’en étonner: elle avait eu le temps de songer à ce qu’elle aurait à lui dire,

Er war noch verlegener als sie, und das darf einen nicht wundern: sie hatte ja Zeit genug gehabt, davon zu träumen, was sie zu ihm sagen sollte;

car il y a apparence (l’histoire n’en dit pourtant rien) que la bonne fée, pendant un si long sommeil, lui avait procuré le plaisir des songes agréables.

denn es sieht so aus (obwohl die Geschichte nichts darüber sagt), als habe die gute Fee ihr während eines so langen Schlummers das Vergnügen angenehmer Träume verschafft.

Enfin il y avait quatre heures qu’ils se parlaient, et ils ne s’étaient pas encore dit la moitié des choses qu’ils avaient à se dire.

Schließlich hatten sie vier Stunden miteinander gesprochen und einander doch noch nicht die Hälfte gesagt von dem, was sie einander zu sagen hatten.

Cependant tout le palais s’était réveillé avec la Princesse;

Unterdessen war der ganze Palast mit der Prinzessin aufgewacht.

chacun songeait à faire sa charge; et comme ils n’étaient pas tous amoureux, ils mouraient de faim.

Jeder war darauf bedacht, seine Pflicht zu tun, aber da sie nicht alle verliebt waren, starben sie fast vor Hunger.

La dame d’honneur, pressée comme les autres, s’impatienta, et dit tout haut à la Princesse que la viande était servie.

Die Ehrendame, die es ebenso eilig hatte wie die anderen, wurde ungeduldig und sagte laut und deutlich zur Prinzessin, das Fleisch sei aufgetragen.

Le Prince aida la Princesse à se lever: elle était tout habillée et fort magnifiquement;

Der Prinz half der Prinzessin beim Aufstehen. Sie war vollständig angekleidet, und zwar sehr prächtig.

mais il se garda bien de lui dire quelle était habillée comme ma mère-grand, et qu’elle avait un collet monté; elle n’en était pas moins belle.

Aber er hütete sich wohl, ihr zu sagen, dass sie gekleidet war wie zu Großmutters Zeiten und sogar einen steifen Kragen trug; sie war ja deshalb nicht weniger schön.

Ils passèrent dans un salon de miroirs, et y soupèrent, servis par les officiers de la Princesse.

Sie gingen in einen Spiegelsalon und speisten dort zur Nacht, bedient von den Offizieren der Prinzessin.

Les violons et les hautbois jouèrent de vieilles pièces, mais excellentes, quoiqu’il y eût près de cent ans qu’on ne les jouât plus;

Die Geigen und die Oboen spielten alte Stücke, die ausgezeichnet klangen, obwohl sie schon seit fast hundert Jahren nicht mehr gespielt wurden,

et après souper, sans perdre de temps, le grand aumônier les maria dans la chapelle du château, et la dame d’honneur leur tira le rideau.

und nach dem Nachtessen vermählte der Hofgeistliche, ohne Zeit zu verlieren, die beiden in der Schlosskapelle, und die Ehrendame zog den Vorhang zu.

Ils dormirent peu: la Princesse n’en avait pas grand besoin,

Sie schliefen allerdings nicht viel; denn die Prinzessin bedurfte dessen nicht so sehr,

et le Prince la quitta dès le matin pour retourner à la ville, où son père devait être en peine de lui.

und der Prinz verließ sie schon am Morgen, um in die Stadt zurückzukehren, wo sein Vater sich gewiss Sorgen um ihn machte.

Le Prince lui dit, qu’en chassant il s’était perdu dans la forêt, et qu’il avait couché dans la hutte d’un charbonnier,

Der Prinz sagte zu ihm, er habe sich auf der Jagd im Walde verirrt und in der Hütte eines Köhlers übernachtet,

qui lui avait fait manger du pain noir et du fromage.

der ihm Schwarzbrot und Käse zu essen gegeben habe.

Le Roi son père qui était bonhomme, le crut; mais sa mère n’en fut pas bien persuadée,

Der König, sein Vater, der ein gutmütiger Mann war, glaubte das, aber seine Mutter war nicht so recht überzeugt,

et voyant qu’il allait presque tous les jours à la chasse, et qu’il avait toujours une raison en main pour s’excuser,

und als sie sah, dass er fast täglich auf die Jagd ging und immer einen Grund bei der Hand hatte, sich zu entschuldigen,

quand il avait couché deux ou trois nuits dehors, elle ne douta plus qu’il n’eût quelque amourette:

wenn er zwei oder drei Nächte draußen geschlafen hatte, zweifelte sie nicht mehr daran, dass er eine Liebesgeschichte habe.

car il vécut avec la Princesse plus de deux ans entiers, et en eut deux enfants,

Denn er lebte mehr als zwei volle Jahre mit der Prinzessin zusammen, und sie schenkte ihm zwei Kinder;

dont le premier qui fut une fille, fut nommée l’Aurore,

das eine war ein Mädchen und bekam den Namen Morgenröte,

et le second un fils, qu’on nomma le Jour, parce qu’il parraissait encore plus beau que sa sœur.

und das zweite, ein Sohn, wurde Tagesschein genannt, weil es noch schöner zu werden versprach als seine Schwester.

La Reine dit plusieurs fois à son fils, pour le faire expliquer, qu’il fallait se contenter dans la vie;

Um ihn zu einer Erklärung zu nötigen, sagte die Königin mehrmals zu ihrem Sohn, man müsse im Leben schließlich auch eine Wahl treffen.

mais il n’osa jamais se fier à elle de son secret: il la craignait quoiqu’il l’aimât,

Aber er wagte es nie, ihr sein Geheimnis anzuvertrauen: obwohl er sie liebte, fürchtete er sie doch;

car elle était de race ogresse, et le roi ne l’avait épousée qu’à cause de ses grands biens.

denn sie stammte von Menschenfressern ab, und der König hatte sie nur wegen ihres großen Vermögens geheiratet.

On disait même tout bas à la cour qu’elle avait les inclinations des ogres, et qu’en voyant passer de petits enfants,

Man munkelte bei Hofe, sie habe menschenfresserische Neigungen; wenn sie kleine Kinder Vorbeigehen sehe,

elle avait toutes les peines du monde à se retenir de se jeter sur eux: ainsi le Prince ne voulut jamais rien dire.

koste es sie alle erdenkliche Mühe, sich nicht auf sie zu stürzen. Deshalb wollte der Prinz ihr nie etwas erzählen.

Mais quand le Roi fut mort, ce qui arriva au bout de deux ans, et qu’il se vit le maître,

Als aber der König gestorben war, was nach zwei Jahren geschah, und der Prinz sich als Herrscher sah,

il déclara publiquement son mariage, et alla en grande cérémonie quérir la Reine sa femme dans son château.

da gab er seine Heirat öffentlich bekannt und holte unter großen Feierlichkeiten die Königin, seine Frau, heim in sein Schloss.

On lui fit une entrée magnifique dans la ville capitale, où elle entra au milieu de ses deux enfants.

Man bereitete ihr einen prächtigen Einzug in die Hauptstadt, die sie in Begleitung ihrer zwei Kinder betrat.

Quelque temps après, le Roi alla faire la guerre à l’empereur Cantalabutte son voisin.

Einige Zeit danach zog der König in den Krieg gegen den Kaiser Hügelsang, seinen Nachbarn.

Il laissa la régence du royaume à la Reine sa mère, et lui recommanda fort sa femme et ses enfants: il devait être à la guerre tout l’été;

Er übergab die Regentschaft seiner königlichen Mutter und empfahl seine Frau und seine Kinder ihrer Obhut: er musste den ganzen Sommer im Krieg bleiben.

et dès qu’il fut parti, la Reine mère envoya sa bru et ses enfants à une maison de campagne dans les bois,

Sowie er fort war, schickte die Königinmutter ihre Schwiegertochter und deren Kinder in ein Landhaus in den Wäldern,

pour pouvoir plus aisément assouvir son horrible envie. Elle y alla quelques jours après, et dit un soir à son maître d’hôtel:

um ihr grässliches Gelüste leichter befriedigen zu können. Einige Tage später zog sie selber dorthin und sagte eines Abends zu ihrem Haushofmeister:

«Je veux manger demain à mon dîner la petite Aurore.

«Morgen will ich zum Abendessen die kleine Morgenröte verspeisen.»

– A! Madame, dit le maître d’hôtel…

«Aber Madame!…» sagte der Haushofmeister.

– Je le veux, dit la Reine (elle le dit d’un ton d’ogresse, qui a envie de manger de la chair fraîche) et je la veux manger à la sauce Robert.»

«Ich will es», sagte die Königin (und sie sagte es mit der Stimme einer Menschenfresserin, die Lust hat, frisches Fleisch zu essen), «und zwar in Essigsoße mit Zwiebeln.»

Ce pauvre homme voyant bien qu’il ne fallait pas se jouer à une ogresse, prit son grand couteau, et monta à la chambre de la petite Aurore:

Da der arme Mann merkte, dass mit einer Menschenfresserin nicht zu spaßen war, nahm er sein großes Messer und ging hinauf in das Zimmer der kleinen Morgenröte;

elle avait pour lors quatre ans, et vint en sautant et en riant se jeter à son col, et lui demander du bonbon.

die war zu der Zeit vier Jahre alt und kam hüpfend und lachend, umhalste ihn und bat ihn um Leckerein.

Il se mit à pleurer: le couteau lui tomba des mains, et il alla dans la basse-cour couper la gorge à un petit agneau,

Da fing er an zu weinen; das Messer fiel ihm aus den Händen, und er ging in den Wirtschaftshof, schnitt einem kleinen Lamm den Hals ab

et lui fit une si bonne sauce, que sa maîtresse l’assura qu’elle n’avait jamais rien mangé de si bon.

und machte eine so gute Soße dazu, dass seine Herrin versicherte, sie habe noch nie etwas so Gutes gegessen.

Il avait emporté en même temps la petite Aurore, et l’avait donnée à sa femme

Zugleich hatte er die kleine Morgenröte mitgenommen und sie seiner Frau übergeben,

pour la cacher dans le logement qu’elle avait au fond de la basse-cour.

damit diese sie in ihrer Wohnung hinten am Wirtschaftshof versteckte.

Huit jours après, la méchante Reine dit à son maître d’hôtel:

Acht Tage später sagte die böse Königin zu ihrem Haushofmeister:

«Je veux manger à mon souper le petit Jour.»

«Ich will zur Nacht den kleinen Tagesschein verspeisen.»

Il ne répliqua pas, résolu de la tromper comme l’autre fois;

Er gab keine Antwort, weil er entschlossen war, sie ebenso zu täuschen wie zuvor.

il alla chercher le petit Jour, et le trouva avec un petit fleuret à la main,

Er ging den kleinen Tagesschein holen und traf ihn mit einem kleinen Florett in der Hand,

dont il faisait des armes avec un gros singe: il n’avait pourtant que trois ans.

dessen er sich bediente, um mit einem großen Affen zu fechten – dabei war er erst drei Jahre alt.

Il le porta à sa femme qui le cacha avec la petite Aurore,

Er brachte ihn zu seiner Frau, die ihn samt der kleinen Morgenröte versteckte,

et donna à la place du petit Jour un petit chevreau fort tendre, que l’Ogresse trouva admirablement bon.

und trug statt des kleinen Tagesschein ein ganz zartes Zicklein auf, das die Menschenfresserin wunderbar lecker fand.

Cela était fort bien allé jusque là, mais un soir cette méchante reine dit au maître d’hôtel:

Bis dahin war alles sehr gut gegangen; doch eines Abends sagte die böse Königin zu dem Haushofmeister:

«Je veux manger la Reine à la même sauce que ses enfants.»

«Ich will die Königin mit derselben Soße verspeisen wie ihre Kinder.»

Ce fut alors que le pauvre maître d’hôtel désespéra de la pouvoir encore tromper.

Da meinte der arme Haushofmeister, nun könne er sie nicht noch einmal täuschen.

La jeune reine avait vingt ans passés, sans compter les cent ans qu’elle avait dormi:

Die junge Königin war über zwanzig Jahre alt, nicht gerechnet die hundert Jahre, die sie geschlafen hatte;

sa peau était un peu dure, quoique belle et blanche; et le moyen de trouver dans la ménagerie une bête aussi dure que cela?

ihre Haut, so schön und weiß sie sein mochte, war doch ein wenig zäh – wie sollte er unter dem Vieh ein Tier finden, das so zäh war?

Il prit la résolution, pour sauver sa vie, de couper la gorge à la Reine,

Um sein Leben zu retten, fasste er den Entschluss, der Königin den Hals abzuschneiden,

et monta dans sa chambre, dans l’intention de n’en pas faire à deux fois;

und er ging hinauf in ihr Zimmer in der festen Absicht, kurzen Prozess zu machen.

il s’excitait à la fureur, et il entra le poignard à la main dans la chambre de la jeune reine;

Er steigerte sich in große Wut und betrat, den Dolch in der Hand, das Zimmer der jungen Königin.

il ne voulut pourtant point la surprendre, et il lui dit avec beaucoup de respect, l’ordre qu’il avait reçu de la Reine mère.