Cuca & Racha Leben im Casa Hada del Sol, zwei Kakerlakenfreunde haben ihren Spaß, Cuca die Macho Kakerlake, Racha die neugierige Kakerlake - Simone Böttcher - E-Book

Cuca & Racha Leben im Casa Hada del Sol, zwei Kakerlakenfreunde haben ihren Spaß, Cuca die Macho Kakerlake, Racha die neugierige Kakerlake E-Book

Simone Böttcher

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Beschreibung

Die Kakerlaken-Freunde Cuca & Racha haben ihren Spaß mit den Urlaubern im spanischen Domizil auf Gran Canaria. Ihre erlebten Geschichten erzählen sie aus ihrer Perspektive. Jede Kakerlake hat ihre eigene Persönlichkeit und diese Mischung macht es ihnen nicht immer einfach an einem Strang zu ziehen. Cuca hat mit seiner Macho Art allerlei Blödsinn im Kopf, um den Menschen im Haus das Gefühl von Schreck, Ekel und einiges mehr abzuverlangen. Racha ist eher die ruhige, Wissbegierige und Bewusstseinskakerlake, die vieles aus einer anderen Sicht betrachten möchte. Die Menschen machen das Leben der beiden Kakerlaken zu einer besonderen Zeit. So treffen sie auch auf weitere Kakerlaken und versuchen sich mit ihnen anzufreunden. Humorvolle Geschichten zwischen Mensch und den Krabbelbiestern aus der etwas anderen Perspektive.

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Seitenzahl: 210

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Simone Böttcher

Cuca & Racha

Leben im Casa Hada del Sol

Immer diese Urlauber auf Gran Canaria

© 2023 Simone Böttcher

Webseite: www.im-hausdeslichts.de

Covergrafik von Canva

Druck und Distribution im Auftrag der Autorin:

tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland

ISBN

Großschrift ISBN 978-3-384-06848-4

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter: Simone Böttcher, Wittlicher Str. 36, 15806 Zossen Deutschland.

Inhalt

Cover

Titelblatt

Urheberrechte

Widmung

Einleitung

Kapitel 1: Die Idee bekommt Beine

Kapitel 2: Cuca & Racha stellen sich vor

Kapitel 3: Das Leben ist zu kurz für …

Kapitel 4.: Käseflips machen high

Kapitel 5.: Der Clan

Kapitel 6: Fremde im Revier

Kapitel 7: Gesucht und gefunden

Kapitel 8: Freunde fürs Leben

Kapitel 9: Horch, was kommt von draußen her …

Kapitel 10: Das Leben kann so kurz sein …

Kapitel 11: Mit Menschen kann man so viel Spaß haben

Kapitel 12: Der Himmelsritt

Kapitel 13: Ein Einbruch bringt alle aus dem Häuschen

Kapitel 14: Kekse, oh wie fein

Kapitel 15: Wie wird man berühmt?

Kapitel 16: Kakerlake in Kaffeevollautomat

Kapitel 17: Kakerlaken Suizidversuch in Coronazeiten

Über die Autorin

Cuca & Racha Leben im Casa Hada del Sol, zwei Kakerlakenfreunde haben ihren Spaß, Cuca die Macho Kakerlake, Racha die neugierige Kakerlake

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Einleitung

Über die Autorin

Cuca & Racha Leben im Casa Hada del Sol, zwei Kakerlakenfreunde haben ihren Spaß, Cuca die Macho Kakerlake, Racha die neugierige Kakerlake

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Ich widme dieses Buch den Kakerlaken in dieser Welt. Auch wenn sie durch ihren Anblick einem das unangenehme Gefühl durch den Körper jagen lässt, ist es durch diese Geschichte eher zur Akzeptanz und ihrer Daseinsberechtigung gewechselt. Sie haben ihren eigenen Plan, warum sie hier seit tausenden von Jahren auf der Erde herumkrabbeln.

Ich danke Olaf F. & Margit G. für die schönen Stunden mit dem herrlichen Ausblick in ihrem Domizil „Casa Hada del Sol“. Ohne diesen Ort wären mir Cuca & Racha nie über den Weg gelaufen. Ein Dankeschön auch meinen Mann, den besten Freunden der Welt H. & A.P. für diese wunderbaren Geschichten.

Einleitung

»Casa Hada del Sol«, auf der kanarischen Sonnen-Insel Gran Canaria, bei Freunden, ist etwas Feines. Dieser herrliche Ort erlaubt es einem, zu einem »Lieblingsplatz« zu werden. Olleg und Mag haben sich in diese Insel verliebt und sind geblieben. Der Rundumblick aus ihrem Domizil, hoch oben, ist idyllisch. Rechts der Blick auf das Meer und links die Aussicht in die Berge hinein. Sumi und Horst fühlen sich hier wie zu Hause, da lag es nah, dass Sumi das Erlebte niedergeschrieben und der Fantasie freien Lauf gelassen hat. Hier sind die durchlebten Geschichten aus der »Casa Hada del Sol«.

Kapitel 1

Die Idee bekommt Beine

Possierlich wirkende Kakerlaken lösen bei Sumi ein Ekelgefühl aus. Diese Viecher auf sechs Beinen sind wenig ansprechend oder wirken liebreizend. Ist der erste Schreck verdaut, wird überlegt, wie man diese Kreaturen schnellstmöglich wieder los wird. Scheinbar stolpert man weltweit häufig auf diese sechsbeinigen Biester. Sie werden in der Welt nicht weniger, da sie schwer auszurotten sind. Sumi fragte sich, ob diese kleinen Krabbeltierchen das Verdienen, dass die Gattung Mensch meist eine negative Einstellung über sie haben und sie daher so unwürdig behandeln. Sumi machte sich nach einigen Begegnungen mit den Kakerlaken ihre Gedanken, versuchte sie zu verstehen, wie diese Krabbeldinger sich selbst erleben, wenn sie auf Menschen treffen. So gab Sumi sich dem Perspektivenwechsel hin, und lauschte einer Gattung, die fast nicht tot zu bekommen ist. So atmete sie tief durch und ließ sich darauf ein, die Kakerlaken vor Ort zu beobachten, zu erleben, sie kennenzulernen und sich vorzustellen, was und wie sie untereinander kommunizieren würden, wenn sie der Sprache mächtig wären. Wie nehmen Kakerlaken die Menschen wahr und was wissen sie zu glauben über die menschliche Rasse? So versuchte Sumi sich in diese Reizenden, na ja, eher ekligen Krabbeltiere hineinzuversetzen. Je mehr Bilder sich im Kopf von Sumi breitmachten, umso mehr bekam sie Lust, etwas Witziges daraus zu kreieren. Ist es gelungen? Wer weiß das schon, so empfiehlt es sich, die nächsten Buchseiten entspannt weiter zu verfolgen.

Sind es Schaben oder Kakerlaken, die abends über die Terrasse huschten. In diesen Gefilden sind eher die großen Kakerlaken zu finden. Diese Widerstandsbestien, die viele bei ihrem Anblick in zwei Atemzügen auf den Stuhl jagen, um sich aus voller Kehle wehren zu wollen. Alleine dieses Bild aus dem Betrachtungswinkel der Kakerlaken ist es schon wert, darüber zu schmunzeln, sinnierte Sumi. Was lag für sie näher, die Kakerlaken selbst zu Wort kommen zu lassen. Sie sind ebenso nur Wesen in einem speziellen fleischlichen Leib. In Spanien werden sie Cucarachas genannt und stellen auf Grund ihrer Größe für den ein oder anderen schon eine Herausforderung dar. Trotz ihres Aussehens besitzen diese Tierchen eine Seele und einen eigenen Seelenplan, den es gilt auf der Erde zu erfüllen, bis zu ihrem Kakerlaken Tot. Egal wie er sich zeigen würde.

Sumi überlegte sich immer wieder, ob sie dieses kreative Gedankenprojekt weiterführen solle, oder nicht. Sie war sich nicht sicher, wie die Reaktionen beim Lesen entstehen, wenn Kakerlaken eine eigene Persönlichkeit zugestanden wird. Nicht, um später das Buch vor Ekel in die Ecke zu feuern. So konzentrierte Sumi sich auf die lustigen Geschichten, die sie gemeinsam mit Horst, Harry und Gela in der »Casa Hada del Sol« und den Biestern erlebte. Über die entstandenen Bilder in ihrem Kopf breitete sich in ihr folgender wortwörtliche Gedanke aus: »Das ist es, genau mein Ding, aufschreiben und etwas daraus machen. Egal was daraus entsteht und zu vertrauen das es schon wird.« So wurde es zur beschlossenen Sache, diese Geschichte aus der Perspektive und Sichtweise der Kakerlaken zu erzählen.

Wie sehen diese Viecher ihre Umwelt aus ihrer Perspektive? Haben sie überhaupt eine Ahnung wer sie selbst sind? Was sie so treiben? Haben sie die Fähigkeit zu denken, zu verstehen und zu analysieren? Kommunizieren sie untereinander? Wow, so viele Fragen liefen in Sumis Hirn wie Krabbeltiere hier im Garten herum. Die Sinne geschärft, die Vorstellung läuft, JETZT …

Kapitel 2

Cuca & Racha stellen sich vor

»Gestatten, wir sind hier unten. Hier auf dem Boden, ja, hier sind wir. Ich nehme mir mal das Recht, dass meine Wenigkeit uns mal vorstellt. Ich, Cuca und mein Gefährte, Racha, ein guter Freund, ja, mein bester Freund seit wir uns das erste Mal hier auf dieser Terrasse in der »Casa Hada del Sol« auf dieser paradiesischen Insel Gran Canaria trafen. Racha und ich verstehen zwar nicht warum viele immer so einen Aufriss um uns veranstalten, sich uns gegenüber oft hysterisch verhalten, vor allem die Damen der Geschöpfe. Wir tun bei aller Liebe keinem was, warum sollten wir jemanden etwas antun? Wir haben davon doch gar nichts. Für uns sind die Gesichter, die wir in solchen Momenten dann von hier unten sehen, schlicht und einfach köstlich, witzig und zum Totlachen.

Es ist für uns nicht immer ganz einfach, hier mit den Menschen zu leben, da sie unserer Gattung nicht wirkliche Tierliebe entgegenbringen, wenn wir uns ihnen zeigen. Wir wünschen uns doch nur ein eigenes bescheidenes Erdenleben hier zu verbringen. Aber unsereins stellt fest, dass wir sehr wohl eine Menge Aufmerksamkeit hier bekommen. Es liegt halt immer im Auge des Betrachters, wer mehr davon hat. Die Menschen oder eher wir, die Kakerlaken. Gut, dass wir lange genug Zeit hatten zu lernen, wie wir damit am besten umgehen. Mir persönlich macht es sehr viel Spaß, die zweibeinigen Erdbewohner zu beobachten und diese zu ärgern. Natürlich auf unsere Kosten. Wir sind überwiegend gut gelaunt, na ja, meistens zumindest, wenn die Menschen sich hier wieder eine Zeitlang im Haus aufhalten. Dann ist es für uns wie in einem 5-Sterne-Leben mit All inclusiv Angebot. Abgenommen oder gehungert wird dann, wenn es hier im Haus wieder stiller wird. Aber sobald hier das laute, vergnügliche und gesellige Leben einzieht, werden wir alles dafür in die Tat umsetzen, all das zu genießen, wie die Menschen es uns vorleben, die hier Tage lang sich ausleben oder entspannen. Das Recht haben wir doch ebenso. Ihr vermutet, es wäre leicht, mal eben schnell von einer Ecke der Terrasse zur anderen Seite zu huschen. Wir schaffen das nur mit der Hoffnung, dass die menschlichen Riesen für uns ein paar Krümel haben herumliegen lassen, die wir uns zwischen die Kiefer schieben? Nein, dem ist nicht immer so. Vorsicht ist die Mutter der Kakerlaken Kiste. Bei gähnender Schlafzimmerleere hier im Haus, bleiben Racha und mir nur irgendwelche Holzverzierungen übrig. Damit wir überhaupt etwas in den Magen bekommen, weil es das Einzige ist, was wir finden und für uns gut verdaulich ist. Zum Glück wissen wir immer, wo Fressbares hier in der Bude zu finden ist. Der Herr des Schuppens baut eine Menge hier an und lagert in seiner Garage das eine oder andere für beschissene Kakerlaken Zeiten. Und ja, wir lieben es, wenn Nahrung uns auf der Zunge zergeht, wie zum Beispiel Süßes, etwas Bierchen, Früchte und Ähnliches. Aber wir begnügen uns eben ebenso mit Papier aus Büchern, Klebstoff von Briefumschlägen und nicht zu verachten sind Briefmarken. Diese haben einen exklusiven und einzigartigen,Kakerlaken freundlichen und leicht verdaulichen Geschmack.

Racha und meine Wenigkeit stammen aus einem antiquarischen alten Insektenstamm ab. Die Ahnenreihen, die hinter uns steht, ist gar nicht mehr nachvollziehbar. Ich habe mal bei einem Gespräch mitgehört, dass wir hier auf der Erde schon seit etwa 300 Millionen Jahren herumkrabbeln. Wenn ich so darüber nachdenke, haben wir den Neandertalern schon in ihren Höhlen, die Nerven geraubt. Oder wir waren nahrhaftes Proteinfutter für sie, wer hat denn da den Durchblick? Wichtig ist doch nur, wir sind immer noch hier auf dieser Erde. Uns wird der Mensch nicht so schnell klein bekommen. Da wir weltweit umherkriechen und das in den unterschiedlichsten Arten, Größen und Formen. Unter unserer Spezies ist es wie bei euch Menschen, wir sind im Kollektiv nicht immer die freundlichsten. Meist pflegen wir untereinander eine geschauspielerte und getarnte Familienharmonie. Es ist halt wie bei den meisten Spezies. Manche sind gerne zusammen oder alleine für sich in der Zurückgezogenheit. Das ist zwischen mir und Racha nicht anders. Wir sind hier beide meist allein auf diesem Grundstück und das ist okay. Macht weniger Ärger und wir brauchen unser Futter nicht dauernd erkämpfen und teilen. Ab und zu sieht man zwar das ein oder andere Tier, wie zum Beispiel Mäuschen, Vögelchen oder Geckos. Aber wir kommen erfreulicherweise klar. Es sei denn die Vögel sind nicht satt und sie haben uns zur Futterquelle auserkoren, dann ist Vorsicht geboten. Jede Kakerlaken Generation vermehrt sich wie die Karnickel und schneller und das in einer Anzahl, die gar nicht mehr überschaubar ist. Wir sind bekannt als eine »Plage«. Man versucht seit vielen Jahrzehnten, uns zu bekämpfen, aber das kümmert uns wenig, da wir ganz schön widerstandsfähig sind. Uns bekommt man nicht so schnell klein. Hinzu kommt, dass es so manche Personen eher auf den Stuhl andernfalls den Tisch treibt, bevor irgendein Gummilatschen oder leichter Flip-Flop uns trifft. In der menschlichen Hoffnung, dass es Racha und mir das Leben kosten würde. Versucht es einfach weiter.

Es ist schon witzig, aber Racha und ichhalten so einiges aus, na ja, im Grunde halte ich mehr aus wieRacha. Ich bin eben stahlhart. Ich der Harte und er der Zarte, hahaha. Außer, es kommt so ein schonungsloser Mensch, der sich dem Verein für Reinkarnationsbeihilfe e.V. angeschlossen hat und mit Wucht auf uns tritt, dass einem gar nichts übrig bleibt, als zu sterben und das Zeitliche zu segnen. So flink sind unsereins dann doch nicht. Wir haben die Fähigkeit schnell zu laufen, im Verhältnis zu euch Menschen erreichen wir fast Schallgeschwindigkeit. Unser Anblick rettet uns manchmal das Leben oder ist es echte Tierliebe?« »Racha, was meinst du? Sag doch mal was, lass mich nicht immer nur reden«. Racha überlegt kurz, zögert mit seiner Äußerung und meldet sich genervt zu Wort: »Ist mir egal, ich habe Hunger«. Ein Augenroller von Cuca und er hat sofort eine Antwort parat: »Racha, immer denkst du nur an das Fressen, du wirst noch mal so richtig fett und rund vom dauernden Fressen«.

Racha überlegt wieder kurz, was er dazu beisteuern könnte, und meint zu Cuca: »Na und, mein Panzer braucht Mineralien, damit er schön glänzt, ich finde mich dann so toll und geschmeidig.Ich brauch das für meinKakerlaken-Seelenheil. Ich will doch schön bleiben«. Cuca verdreht die Augen in der Hoffnung, das Racha es nicht sieht und erwidert: »Was bist du, ein fressendes Schönheits-Weichei? Bleib mal locker Alter. Du bist hier nicht auf einem Promi-Laufsteg für Sechsbeiner unterwegs. Wenn man dich erblickt, jubeln die Herrschaften ja nicht gerade, weil sie dich bewundern. Schön ist anders«.

Da prustet Racha laut auf, lässt seine langen Fühler einige Male in der Luft wild kreisen, und würde am liebsten wie ein kleiner Hubschrauber abheben. Zu dem Zeitpunkt, als er wieder mit seiner normalen Atmung vertraut ist, holt er lautstark aus: »Cucaaaa, dasss verstehst du nicht. Ich bin schön, es liegt immer im Auge des Betrachters, dass du so etwas nicht siehst, ist mir schon klar. Du bist eher wie ein Macker im Großstadt-Revier hier. Ich genieße mein Leben, so dass ich mich auch eben schön finde. Ich glänze, wenn man michbetrachtet, auch wenn andere das nicht sofort sehen, das ist mir auch egal, ich muss es nur für mich sehen und fühlen. Dafür kann mein Leben viel zu kurz sein, als dass ich meine innere und äußere Schönheit nicht erkenne. Ich bin ein göttliches Wesen genau wie alle Füße, die auf diesem Planeten hier wandeln. Ich habe es verdient, mich so zu betrachten. Es gibt mir ein wunderbares Gefühl, BASTA«.

Cuca hatte keine andere Wahl als es erst einmal sacken zu lassen, dreimal tief durchzuatmen, Fühler aufzustellen und zum Angriff überzugehen: »Sag mal, was ist denn mit dir los, fehlt dir noch eine Tussi-Handtasche und drei Paar Mädchenpumps? Du bist so weich wie eine Tucke!«.

Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten: »Mädchenpumps, für meine lieblichen sechs Krabbelfüßchen? Jetzt bleib mal auf dem Teppich, Cuca, wenn es nach dir gehen würde, würdest du am liebsten der schnell krabbelnde Menschenschreck sein, um Menschen zu ärgern, um sie auf den Tischen tanzen zu lassen. Alles klar. Aber lass dir gesagt sein, dafür bin ich nicht in dieser Welt. Ich bin ein wichtiges Geschöpf, mit einem oder vielleicht auch mehreren Aufträgen. Ich vermittle Hinweise, liefere Erkenntnisse. Ich arbeite schließlich an mir. Was machst du? Was ist dein Auftrag? Was vermittelst du? Wo und vor allem was kann man von dir lernen?« Cuca denkt, er hört nicht schlecht. Bekommt Kakerlaken Schnappatmung, stolpert fast über vier seiner sechs Stampferchen und dreht sich zu Racha um. »Bist du noch ganz sauber? Was soll ich denn für eine Aufgabe haben oder für Erkenntnisse vermitteln. Ich lebe, ich verstecke mich bei Tageslicht, um zu schlafen und wenn es dunkel wird, schau ich mich um, ob es was zu futtern gibt. Ach ja, Spaß will ich natürlich auch haben, auch wenn es nur das Erschrecken der Leute ist, die sich hier tummeln. So, und nun los jetzt, mach mal schneller, ich habe auch Hunger, irgendwo wird doch für uns was zu finden sein, damit wir was zwischen die Kiemen bekommen«. So laufen die beiden wortlos nebeneinanderher, um Nahrung ausfindig zu machen, ohne selbst dabei als Futter zu enden.

Kapitel 3

Das Leben ist zu kurz für …

Cuca meldete sich nochmal zu Wort und wendete sich an Racha: »Ach ja, um noch einmal beim Erschrecken zu bleiben, gerade gestern Abend hatte ich wieder meinen Spaß mit einem Typen, der hier zu Besuch ist. Ich weiß gar nicht wo du dich wieder herumgetrieben hast, aber egal. Da saß dieser Typ, bequem und lässig zwischen den anderen hier auf dem Loung-Sofa, das neben dem Küchentresen steht und hielt mir seine nackten Beine als eine Einladung so richtig vor mein Gesicht. Was sollte ich denn tun, ich wollte nicht einfach drum herumlaufen. Ich musste mich einfach langsam näher an ihn heranpirschen und mich vorsichtig hochangeln, an diesen haarigen Waden. Alle unterhielten sich angeregt und lachten miteinander. Dieser Typ dachte erst an nichts Böses, bis ich kurz über seinem Knöchel angelangt war. Da muss ich ihn wohl gekitzelt haben an seinen Beinhärchen, da er sein Bein kurz bewegte. Ich hing da nun zwischen seinen Beinhaaren und regte mich nicht einen Zentimeter weiter. Somit ließ ich ihn im Glauben, dass er sich das nur eingebildet hätte, dass an seinem Bein etwas Krabbeltierartiges hing. Einige Sekunden später krabbelte ich langsam zwischen seinen dunklen Wadenhaaren weiter hinauf und ich wartete nur darauf, dass er sich mit seinem Hintern in Lichtgeschwindigkeit vom Sofa erheben würde und unfreiwillig ein Tänzchen vor versammelter Mannschaft hier zum Besten geben würde. Dann entdeckte er, was ihn so an seinem Bein krabbelte, das ich es bin, eine scheiß Kakerlake. Seine Begeisterung hielt sich in Grenzen und meine war hochgradig befriedigt. Ich habe mir vor Lachen fast die Flügel nass gemacht. Er holte mit seiner Hand aus, er erwischte mich mit seiner flachen Hand und ich flog im hohen Bogen in die Ecke, an dem der Grill stand. Ich bin glücklicherweise hart im Nehmen, da ich einen guten Panzer habe. Meine sechs Beine waren auch okay, also aufstehen, Fühler richten und lächelnd das Weite suchen. So macht man das. Willst du keinen Spaß in deinem Leben Racha?«

Racha selbst saß im Steingarten, mit Blick auf den weißen Dekodrachen, für den er etwas übrig hat, mit dem er sich manchmal gerne unterhält, da dieser ihm hingebungsvoll seine Ohren leiht, ohne gleich Feuer zu spucken. Auch wenngleich der Dekodrache ihn von der Größe her um ein vielfaches überragt, für ihn war es ein freundliches Geschöpf. Racha saß ab und zu auf einem kleinen Lavastein und wärmte sich seinen Hintern, da die Sonne tagsüber von oben drauf schien und die Steine die Wärme speicherten. Er vertraute ihm alles Wichtige aus seinem Leben getrost an. Racha überlegt zwischendurch immer wieder mal, was dieser zuckersüße weiße Dekodrache ihm entgegnen würde. Er ließ in seiner Fantasie die Antworten hochkommen, die er gerne hören wollte. Aber jetzt, in diesem Moment überrannten ihn seine Gefühle. Racha war sich dessen bewusst, wenn Gedanken zu Worte werden, dann kam er nicht drumherum diese herauszulassen. Er schaute Cuca, der vor ihm stand konzentriert an, holte tief Luft, so dass sein Panzer sich ausdehnte, und setzte an: »Jetzt pass mal auf du, du… ach was weiß ich. Ich will dir jetzt mal was sagen. Ich bin mir wichtig und mein Leben sollte einen Sinn haben. Auch wenn er nicht gleich für andere zu erkennen ist, und für dich wohl erst recht nicht, so selbstverliebt wie du bist. Du bist so egomäßig unterwegs. Aber ich werde meinen Anteil dazu beitragen, um mein Bestes in meinem kurzen Leben zu geben. Mein Leben kann doch nicht nur daraus bestehen, tagsüber in irgendwelchen Ritzen, feuchten Löchern oder ähnlichem zu verweilen und zu schlafen. Ich bin ein mächtiges Krafttier mit Überlebenswillen. Ich habe Tricks auf Lager, die mir ein langes Leben ermöglichen könnten, zumindest, was man unter einem langen Kakerlakenleben verstehen kann. Außerdem …«. Cuca sprang ihm ins Wort: »Was außerdem? Racha spinnst du jetzt vollkommen. Hast du im Pool zu heiß gebadet, bist du in letzter Zeit durch zu heiße Sonnenstrahlen gelaufen und hast dir dein Kakerlakenhirn verkohlt, oder was? Ich will dir mal was sagen: Das Kakerlaken oder scheiß Schabenleben ist zu kurz, um keinen Spaß zu haben mit den Bewohnern und den Besuchern hier in diesem Haus, die trotz ihrer gewaltigen Größe uns gegenüber Schiss haben, sich ekeln und uns am liebsten tot sehen würden. Ach ja, noch was, habe ich gerade richtig gehört, du bist ein was…? Ein Krafttier? Gehst du heimlich in eine Insekten Muckibude, oder was? Stemmst du heimlich die dekorativen Schafe drüben aus dem Garten, wenn ich schlafe? Oder Gewichte in Krümmelgröße? Klar doch. Wahrscheinlich nimmst du auch noch irgendwelche Pflanzenreste zu dir, die irgendwas in dir bewirken. Alter ich sage dir ganz ehrlich, nimm weniger von dem Zeug. Wo hast du den Scheiß bloß her, der aus deiner Maulöffnung kommt? Vor einiger Zeit warst du doch noch nicht so drauf. Ich verstehe dich gar nicht mehr, Was looooossss mit dir, Racha? Alter, du machst mir langsam echt Angst.«

Da saß er und war nicht gewillt, dass auf sich sitzen zulassen. Er hörte genau, was Cuca zu ihm sagte. Er musste es sich eingestehen, dass es ihn unter seinem Panzer tief verletzt hat. Kakerlaken wirken zwar nach außen hart durch ihren gepanzerten Kleiderkörper, aber innen sind sie zart, wie die Butter in der Sonne. Es erstaunte ihn schon, was er ihm alles zutrauen würde. Einen Moment lang fragte er sich selbst, ob Cuca womöglich recht hatte, mit dem, was er ihm an den Kopf geschmissen hatte. Der Zweifel nagte zum Glück nur kurz in dem kleinen Hirn und er besann sich auf sich selbst, zu dem, wozu er in seinem Kakerlakenleben steht, zu sich als personifizierte Kakerlake. Er war es sich wert, der zu sein, wer er war. Egal, ob es jemanden gefällt oder nicht. Seine Gedanken verstummten und er besann sich auf diesen Moment im Hier und Jetzt mit Cuca. So erhob er sich, bis er auf seine zwei untersten Beinchen stand. Er empfand sich gleich größer, sah Cuca mit einem starren verkniffenen Blick tief in die Augen, hob die restlichen vier Beinchen und stemmte sie erst hoch und streckte sie gleich nach vorne, um Cuca zu zeigen: Bis hierhin und nicht weiter. Er holte tief Luft und wehrte sich vehement dagegen: »Cuca, mach mich nicht so an. Nur weil du an andere Dinge in deinem kurzen Leben glaubst oder andere Dinge dir wichtiger sind als mir. Ich kann und habe auch Spaß in meinem Leben, nur sind diese nicht immer auf Kosten anderer. Mein Spaß ergibt sich oft durch andere Dinge, die ich tue, denke oder fühle. Du musst das ganz und gar für dich selber wissen. Ich bin nur für mich zuständig. Somache ich die Sachen, die mir Spaß und Freude bereiten, die sich