Cyborgs in Ambient Intelligence. Zukunft mit Umgebungsintelligenz - Dorothee Baum - E-Book

Cyborgs in Ambient Intelligence. Zukunft mit Umgebungsintelligenz E-Book

Dorothee Baum

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2015
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziologie - Kultur, Technik, Völker, Note: 1, , Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Seminararbeit basiert auf den beiden aus völlig unterschiedlicher Motivation heraus verfassten Texten „Intelligent Ambience between Heaven and Hell: A Salvation?“ von Cecile K. M. Crutzen und „I, Cyborg“ von Kevin Warwick, die im Rahmen dieser Arbeit miteinander in Verbindung gesetzt werden. Während Crutzen zu einer kritischen Hinterfragung von Ambient Intelligence Technologien aus feministischem Blickwinkel aufruft, entwirft Warwick ein wenig kritisches aber umso bedenklicheres Zukunftsszenario einer Welt der in Ambient Intelligence eingebetteten Cyborgs des Jahres 2050. Als Bindeglied zwischen den Werken von Crutzen und Warwick agiert Donna Haraways Cyborg-Manifest.

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Impressum:

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Inhaltsverzeichnis

 

1) Ambient Intelligence

1.1. Unkritische Szenarien, idealisierte Werbekampagnen

1.2. Geschlechterkritische Hinterfragung der technologischen Modellierung unseres Alltagsverhaltens

1.3. Das Diktat wessen?

1.4. Dekonstruktion von Machtwidersprüchen

1.4.1. Anpassungsfähigkeit vs. geschlossenes System

1.4.2. Mentale vs. physische Wahrnehmbarkeit (Sichtbarkeit)

1.4.3. Subjekt vs. Objekt

1.5. Crutzens Schlussfolgerungen

2. Cyborgs

2.1. Cyborg Warwick

2.2. Warwicks Cyborgs

3. Crutzens Fragen und Warwicks Antworten

4. Conclusions

 

Diese Seminararbeit basiert auf den beiden aus völlig unterschiedlicher Motivation heraus verfassten Texten „Intelligent Ambience between Heaven and Hell: A Salvation?“ von Cecile K. M. Crutzen[1]und „I, Cyborg“ von Kevin Warwick,[2]die im Rahmen dieser Arbeit miteinander in Verbindung gesetzt werden. Während Crutzen zu einer kritischen Hinterfragung von Ambient Intelligence Technologien aus feministischem Blickwinkel aufruft, entwirft Warwick ein wenig kritisches aber umso bedenklicheres Zukunftsszenario einer Welt der in Ambient Intelligence eingebetteten Cyborgs des Jahres 2050. Als Bindeglied zwischen den Werken von Crutzen und Warwick agiert Donna Haraways Cyborg-Manifest.[3]

 

1) Ambient Intelligence

 

Der Begriff Ambient Intelligence (AmI), übersetzt Umgebungsintelligenz, meint sämtliche tragbare oder in die (Alltags-)Umgebung eingebettete rechnergestütze Geräte, die autonom auf Geschehnisse in ihrer Umgebung reagieren oder sogar pro-aktiv, also vorauseilend, agieren. Ausgestattet mit unterschiedlichsten Sensoren und/oder (drahtlos) vernetzt mit anderen Geräten oder Zentralrechnern können derartige Geräte bestimmte Umgebungsveränderungen oder auch Aktivitäten von Menschen wahrnehmen und z.B. durch die Steuerung entsprechender physischer Komponenten in ihre Umwelt eingreifen. Durch Vernetzung mit anderen Geräten und Rechnern kann erreicht werden, dass die Geräte „Vorort“ nur minimal ausgestattet werden müssen und somit zumeist auch physisch sehr klein gehalten werden können, was deren Integration in Kleidung, Wertgegenstände oder auch, z.B. im Falle von RFID-Chips, deren Implantierung in Körper von Tieren und Menschen ermöglicht. Im Vergleich zu Robotern oder Software-Agenten mit graphischem Interface bleibt AmI regelmäßig unsichtbar und agiert weitgehend im Verborgenen.

 

Heutige AmI-Anwendungen arbeiten weitgehend isoliert voneinander, aktuelle Beispiele sind intelligente Autos, Verkehrsüberwachungssysteme, der Einsatz von Chipkarten z.B. für Rechte- und Zugangskontrolle oder fortgeschrittene Funktionen von Mobiltelefonen wie etwa location based services. Lediglich eine Kosten- und Infrastrukturfrage sind heute z.B. Geräte, die kontinuierlich menschliche Vitalfunktionen wie Blutdruck, Puls und Sauerstoffgehalt im Blut eines zuhause stationierten Patienten per Chiptechnologie messen und diese Daten regelmäßig z.B. über bluetooth auf ein Mobiltelefon und von dort über das Mobilnetz auf den Computer des behandelnden Arztes übertragen oder bei Über- oder Unterschreiten der Normalwerte eine medizinischen Notrufstelle alarmieren. Paradebeispiele wie jenes des intelligenten Hauses[4]sind heute nur noch insoweit Zukunftsvision, als die notwendigen interoperablen Schnittstellen und Infrastrukturen noch nicht in ausreichendem Maße vorliegen, aber technisch machbar. Die derzeit sehr hohen Investitionen von Wirtschaft und Forschung in die Entwicklung von AmI und die parallele Politik hin zu einer verstärkten Überwachung (vgl. aktuell die Vorratsdatenspeicherung von Kommunikationsdaten[5]oder das Terrorismus-Präventionsgesetz[6]), lässt die Vorstellung des ubiquitous computing, der Allgegenwärtigkeit der rechnergestützten Informationsverarbeitung, in greifbare Nähe rücken.[7]

 

1.1. Unkritische Szenarien, idealisierte Werbekampagnen

 

Typische AmI-Werbekampagnen versprechen ein schöneres, sorgenfreieres, sichereres und ganz einfach besseres Leben - und dies, aufgrund der Anpassung von AmI auf den User, ganz ohne den User zu stören oder Lernprozesse auf Seiten des Users notwendig zu machen. Das sog. „Internet der Dinge“ soll den Menschen in all seinen privaten und beruflichen Alltäglichkeiten unaufdringlich unterstützen. Dies klingt, wie Crutzen in ihrem Beitrag mit einem Zitat von Larry Rudolph[8]kritisch anmerkt, „wonderful, until one cannot turn on the television because one has not finished eating one’s vegetables.“

 

AmI-Szenarien setzen in ihrer Bewerbung meist auf Ängste von Individuen und Gesellschaft auf, im Wesentlichen sind ihre Argumente Sicherheit und/oder Fürsorge. Im Mittelpunkt der Entwicklungen stehen heute der Schutz der körperlichen Integrität, Eigentumsschutz sowie die Abwehr von Straftaten und Terrorismus; die notwendige aber unerschwingliche Pflege älterer, kranker oder behinderter Personen; die Schwierigkeiten des Einzelnen bei der Bewältigung der Informations- und Kommunikationsflut und bei der Erfüllung gesellschaftlicher Anforderungen (z.B. Beruf/Familie) und die starke Abhängigkeit von Transportsystemen (Güter, Personen) sowie letztendlich die Überforderung des Users durch diverse technische Devices (Videorecorder, PC, Mobile etc.).