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Dari (afghanisches Persisch) ist keine schwierige Sprache! Gerade weil es so einfach ist und man die Grundzüge schnell lernen kann, wird es nicht nur im nördlichen Teil Afghanistans gesprochen, sondern dient auch in ganz Afghanistan als überregionale Verkehrssprache. Dieser Kauderwelsch Sprachführer erleichtert einen schnellen Einstieg in die fremde Sprache und vermittelt Wissenswertes über Land und Leute. Alle fremdsprachigen Sätze im Buch werden zusätzlich zur sinngemäßen Übersetzung ins Deutsche auch einmal Wort für Wort übersetzt. Dadurch wird das Verständnis für Dari erleichtert, und einzelne Wörter lassen sich schnell austauschen. Die Grammatik wird kurz und verständlich erklärt, soweit es für einen einfachen Sprachgebrauch nötig ist. Das Wörterbuch am Ende hält einen Grundwortschatz Dari und wichtige Begriffe für Reisende bereit. Kauderwelsch-Bücher sind viel mehr als übliche Reisesprachführer. Ziel ist es, schon nach kurzer Zeit tatsächlich sprechen zu können, wenn auch nicht immer druckreif. Kauderwelsch Sprachführer von Reise Know-How: handlich, alltagstauglich, für über 150 Sprachen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 154
Afghanistan ist wieder in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit geraten. Das Land hat außer den Taliban, Minen und Kriegszerstörungen aber noch eine ganze Menge zu bieten. Da sind zunächst einmal die Afghanen selber. Afghanen sind ungemein gastfreundlich, und Sie als Reisender sind für jeden Afghanen ein Gast in seinem Land. Viele Afghanen schämen sich für die Kriegszerstörungen in ihrem Land und die negative Berichterstattung in den internationalen Medien nach dem 11. September 2001.
Mit ein paar einfachen Worten auf Dari wie „Bitte“ und „Danke“ machen Sie jedem Afghanen schon eine große Freude, denn damit zeigen Sie ihm, dass Sie ihn, sein Land und seine Kultur ernst nehmen, respektieren und nicht nur an Taliban, Minen und Kriegszerstörungen interessiert sind. Sie können aber noch viel mehr lernen als nur „Bitte“ und „Danke“.
Mit ein bisschen Fleiß, Mut, Humor und Übung gewinnen Sie über die Sprache einen direkten, unverfälschten Zugang zu diesem wunderschönen Land und seiner Bevölkerung.
Wir wünschen Ihnen dabei viel Erfolg!
Florian Broschk & Abdul Hasib Hakim
Zu diesem Buch ist zusätzlich ein AusspracheTrainer als MP3-Download erhältlich unterhttps://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-dari-fuer-afghanistan-mp3-1241
Auch erhältlich auf Audio-CD unterhttps://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-dari-fuer-afghanistan-audio-cd
Der AusspracheTrainer enthält alle Sätze und Redewendungen, die in diesem Buch mit einem O markiert sind.
Hörproben: In ausgewählten Kapiteln im Konversationsteil dieses Buches können Sie sich unter den dort angegebenen Links Ausschnitte aus dem AusspracheTrainer anhören.
Der Kauderwelsch-Band „Dari für Afghanistan” ist in drei wichtige Abschnitte gegliedert:
Die Grammatik beschränkt sich auf das Wesentliche und ist so einfach gehalten wie möglich. Deshalb sind auch nicht sämtliche Ausnahmen und Unregelmäßigkeiten der Sprache erklärt. Wer nach der Lektüre gerne noch tiefer in die Grammatik eindringen möchte, findet im Anhang einige Tipps zum Weiterlernen. Natürlich kann man die Grammatik auch überspringen und sofort mit dem Konversationsteil beginnen. Wenn dann Fragen auftauchen, kann man immer noch in der Grammatik nachsehen.
Konversation: In diesem Teil finden Sie Sätze aus dem Alltagsgespräch, die Ihnen einen ersten Eindruck davon vermitteln sollen, wie Dari „funktioniert” und die Sie auf das vorbereiten sollen, was Sie später in Afghanistan hören werden.
Jede Sprache hat ein typisches Satzbaumuster. Um die sich vom Deutschen unterscheidende Wortfolge der Sätze auf Dari zu verstehen, ist die Wort-für-Wort-Übersetzung in kursiver Schrift gedacht. Jedem Dari-Wort entspricht ein Wort in der Wort-für-Wort-Übersetzung. Wird ein Dari-Wort im Deutschen durch zwei Wörter übersetzt, werden diese zwei Wörter in der Wort-für-Wort- Übersetzung mit einem Bindestrich verbunden:
mê·châh·am nân be·char·am.
(ich)will Brot dass-(ich)kaufe
Ich möchte Brot kaufen.
Werden in einem Satz mehrere Wörter angegeben, die man untereinander austauschen kann, steht ein Schrägstrich zwischen diesen:
chaßta / goroßna / teschna schod·am.
müde / hungrig / durstig (ich)wurde
Ich bin müde / hungrig / durstig.
Mit Hilfe der Wort-für-Wort-Übersetzung können Sie bald eigene Sätze bilden. Sie können die Beispielsätze als Fundus von Satzschablonen und -mustern benutzen, die Sie selbst Ihren Bedürfnissen anpassen. Mit einem kleinen bisschen Kreativität und Mut können Sie sich neue Sätze „zu-sammenbauen”, auch wenn das Ergebnis nicht immer grammatikalisch perfekt ausfällt.
Die Wörterlisten am Ende des Buches helfen Ihnen dabei. Sie enthalten einen Grundwortschatz von je ca. 1000 Wörtern Deutsch–Dari und Dari– Deutsch, mit denen man schon eine ganze Menge anfangen kann.
Die Rubrik „Das Wichtigste im Überblick“ am Ende dieses Buches hilft, die wichtigsten Sätze und Formulierungen stets parat zu haben. Einfach die gewünschte Satzkonstruktion mit dem entsprechenden Vokabular aus den einzelnen Kapiteln kombinieren. Wenn alles nicht mehr weiterhilft, dann ist vielleicht das Kapitel „Nichts verstanden? – Weiterlernen!” der richtige Tipp mit Formulierungen wie z. B. „Ich habe leider nicht verstanden“ oder „Wie bitte?“.
Dari ist eine indoeuropäische Sprache und gehört zu den iranischen Sprachen. Vielen Dari-Wörtern merkt man noch ihre indoeuropäische Herkunft an, z.B. padar(Vater),mâdar(Mutter),berâdar(Bruder). Nach der Eroberung durch die muslimischen Araber und der Bekehrung zum Islam sind viele arabische Wörter ins Dari übernommen worden, oft gibt es für einen Begriff mehrere Vokabeln, eine arabische, eine persische und nicht selten noch eine paschtunische. In der Moderne sind Lehnwörter aus dem Englischen und Russischen übernommen worden.
Dari ist sehr eng mit dem modernen iranischen Persisch (fârsî) verwandt, oft wird es auch als afghanisches Persisch bezeichnet. Die Unterschiede liegen vor allem in der Aussprache, außerdem werden viele Vokabeln abweichend verwendet, die Grammatik ist dagegen weitgehend gleich.
Auch Tadschikisch, das in Afghanistans nördlichem Nachbarstaat Tadschikistan gesprochen wird, ist sehr eng verwandt. Iraner, Tadschiken und Afghanen verstehen sich untereinander, aber nicht ganz problemlos.
Dari und Fârsî werden mit einer etwas abgewandelten arabischen Schrift geschrieben, zu der vier Buchstaben hinzugefügt wurden, um die Laute p, g, j und tsch (die es im Arabischen nicht gibt) darzustellen.
In Afghanistan gibt es verschiedene Ethnien mit verschiedenen Sprachen. Dari ist die Muttersprache von nur ungefähr der Hälfte der ca. 20 Millionen Afghanen. Geographisch erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der Dari-Sprecher über das Zentrum und den nördlichen Teil Afghanistans. Auch in den großen Städten wie Kabul, Herat, Kunduz, Feyzabad oder Mazar-e Sharif wird Dari gesprochen.
Dari als Muttersprache sprechen vor allem Tadschiken, Hazara, Aimaq und Farsiwan, aber auch einige Paschtunen, vor allem in den Städten.
Die Paschtunen, die größte einzelne Ethnie, die ca. 40 % der Bevölkerung ausmachen, leben vor allem im Süden und Osten des Landes. Sie sprechen eine eigene Sprache, das Paschto (Kauderwelsch Band 91). Paschto und Dari sind sprachwissenschaftlich zwar miteinander verwandt, aber doch sehr unterschiedliche Sprachen. Im Norden und Nordwesten Afghanistans leben Usbeken (ca. 8 % der Gesamtbevölkerung) und Turkmenen (ca. 3 %). Auch sie sprechen ihre eigenen Sprachen, die mit dem Türkischen verwandt sind. Daneben gibt es noch einige kleinere Ethnien mit zum Teil eigenen Sprachen. Weil historisch die Sprache der Gebildeten jedoch immer Persisch war und nicht zuletzt, weil Dari im Gegensatz zum Paschto und den türkischen Sprachen so einfach zu lernen ist, ist es in ganz Afghanistan Verkehrssprache. Das bedeutet, auch Usbeken, Paschtunen und Turkmenen sprechen außerhalb ihrer eigenen Siedlungsgebiete Dari, und der Ausländer, der sich im ganzen Land verständigen können will, tut gut daran, Dari zu lernen.
Innerhalb des Dari gibt es natürlich auch verschiedene Dialekte, die von Region zu Region verschieden sind. In diesem Buch werden wir uns an der Kabuler Aussprache orientieren, die in ganz Afghanistan als Standard gilt.
Eines vorweg: das Dari-Alphabet ist gar nicht so schwierig, wie es zunächst vielleicht aussieht. Es ist eine Buchstabenschrift, keine Silben- oder gar Wortzeichenschrift, beruht also auf demselben System wie unsere Schrift. Nur dass die Buchstaben halt etwas anders aussehen, aber daran kann man sich schnell gewöhnen, wenn man das System verstanden hat. Nur Mut und etwas Geduld, dann klappt’s auch mit der „Würmchenschrift“!
Das Dari-Alphabet besteht aus 32 Buchstaben. Diese werden von rechts nach links geschrieben und innerhalb eines Wortes miteinander verbunden. Es gibt aber auch Buchstaben, bei denen das nicht geht, dazu später.
Durch die Buchstabenverbindungen ergibt sich, dass ein Buchstabe verschiedene Formen annimmt, je nachdem ob er am Anfang, im Inneren oder am Ende eines Wortes steht. In den meisten abgeleiteten Formen kann man aber noch gut die Grundform erkennen.
Viele Buchstaben bestehen eigentlich aus derselben Form und unterscheiden sich nur durch Punkte, die über bzw. unter die Form gesetzt werden. Daher ist es wichtig, dass man genau hinschaut, wie viele Punkte über oder unter dem Buchstaben stehen.
Groß- und Kleinschreibung gibt es nicht. Buchstaben, die doppelt vorkommen, werden trotzdem nur einmal geschrieben.
Es gibt ein paar Sonderregeln, die wir am Ende des Kapitels erklären, aber diese beherrschen viele Afghanen selber nicht so ganz. Wenn man die Schrift nur für den Alltagsgebrauch kennen lernen möchte, braucht man sich damit gar nicht auseinanderzusetzen.
Selbstlaute (Vokale) & Zwielaute (Diphthonge)
Es gibt drei lange und drei kurze Vokale. Die kurzen Vokale werden grundsätzlich nicht geschrieben, außer wenn sie am Wortanfang stehen sowie auch das kurze a am Wortende (im Dari in Form des Buchstabens h). Die langen Vokale werden dagegen immer geschrieben, allerdings können die Buchstaben für ê und û auch für einen Selbstlaut (y / w) oder für einen Zwielaut, also einen Doppelselbstlaut (au / ey) stehen. Das bedeutet natürlich, dass, wenn man ein Wort gar nicht kennt, man seine genaue Aussprache, besonders die kurzen Vokale, nur erraten kann. Eine Faustregel gibt es dafür leider nicht! Erkennt man aber das Wort, so steht natürlich auch die Aussprache fest.
Aus den Beispielen geht auch hervor, dass die Unterscheidung zwischen langen und kurzen Vokalen entscheidend für die Bedeutung des Wortes sein kann!
lange Vokale
Manche Buchstaben werden je nach Wortposition anders ausgesprochen und auch auf andere Art mit dem Buchstaben links davon verbunden. Da dies ein Sprachführer ist, wird jedoch im Weiteren nicht näher auf die Regeln für das Verbinden der Schrift eingegangen. Hier die verschiedene Aussprachevarianten je nach Position im Wort für die nachfolgenden Grundformen (GF):
GF
Aussprache
Wortende
wortintern
Wortanfang
Wortanfang:
a, e
oder
o
wenn
â:
Wortinneres
â
(kann nicht nach links verbunden werden)
als Selbstlaut
é
wenn
û:
als Zwielaut
au
(kann nicht nach links
als Mitlaut
w
verbunden werden)
(s. Mitlaut-Tabelle)
als Selbstlaut
ê
als Zwielaut
ey
als Mitlaut
y
(s. Mitlaut-Tabelle)
wenn
ê:
Ob die beiden letzten Schriftzeichen jeweils einen Selbstlaut, einen Zwielaut oder einen Mitlaut darstellen, kann man am Schriftbild nicht erkennen.
Mitlaute (Konsonanten)
Die Aussprache von Lauten, die mit einem Sternchen * versehen sind, wird weiter unten im Abschnitt „Erklärungsbedürftige Laute“ näher er-läutert.
GF
Laut
Wortende
wortintern
Wortanfang
b
p
t
ß*
dsch
tsch
h*
ch*
d
(kann nicht nach links
verbunden werden)
z*
(kann nicht nach links
verbunden werden)
(kann nicht nach links
verbunden werden)
r*
(kann nicht nach links
verbunden werden)
j*
(kann nicht nach links
verbunden werden)
sch
’*
gh*
f
q*
k
g
l
m
n
w*
(kann nicht nach links
verbunden werden)
y*
erklärungsbedürftige Laute
Manche Buchstaben im Dari entsprechen im Deutschen einer Buchstabenkombination, z. B. sch, dsch, tsch. Es gibt für uns jedoch keine Probleme, diese Kombination auszusprechen, wir müssen uns nur daran gewöhnen, dass im Dari dafür nur ein Buchstabe steht.
Laut
Aussprache
Beispiel
ß
stimmloses „ss“ wie in „wi
ss
en“
beßyâr
(viel, sehr)
h
wird immer gesprochen,ist kein Dehnungszeichen!
mehrabân
(nett)
der Buchstabe (bzw. ) am Wortendesteht jedoch für ein kurzes
a
châna
(Haus)
ch
wie in „wa
ch
“ (nie weich wie in „ich“)
chânom
(Frau)
z
stimmhaftes „s“ wie in „Ro
s
e“
zêbâ
(schön)
r
gerolltes Zungenspitzen-R
rûz
(Tag)
j
stimmhaft wie in „
J
ournalist“
jâla
(Hagel)
’
Stimmabsatz, ist nur als kurze Unterbrechung im Sprechfluss hörbar
ba’d
(nach, danach)
gh
wie ein weit hinten im Rachen geriebenes „rheinländisches“ R
ghezâ
(Essen, Speise)
q
weit hinten im Rachen gebildetes kehliges „k“
qâschoq
(Löffel)
w
mit gerundeten Lippen gebildetes „w“ (wie in engl. „
w
ater“)
waqt
(Zeit)
y
wie deutsches „j“ in „
J
ahr“
yâ
(oder)
Die Aussprache von gh und q bedarf etwas Übung, denn etwas Vergleichbares gibt es im Deutschen nicht. Das Zungenspitzen-r ist auch so eine Sache: Manche können es, andere lernen es nie, das geht aber auch einigen Afghanen so.
Die Aussprache von ’ ist dagegen für uns kein Problem. Wir kennen diesen Laut im Deutschen nur nicht als eigenen Buchstaben. Aber verdeutlichen Sie sich mal den Unterschied zwischen „verreisen“ und „vereisen“: Beim zweiten Wort machen wir nach dem „r“ auch eine kurze
Pause, und die entspricht genau dem betreffenden Buchstaben im Dari.
Buchstaben, die nicht (nach links) verbunden werden können
Manche Buchstaben können nicht mit dem nachfolgenden (also links davon geschriebenen) Buchstaben verbunden werden. Dort setzt man also wieder neu mit der Anfangsform an, obwohl der Buchstabe im Wortinneren steht. Um deutlich zu machen, dass es kein neuer Wortanfang ist, sollte man den Abstand aber nicht zu groß werden lassen.
Das Wort „Afghanistan“ (afghânestân) besteht im Dari-Schreibsystem aus folgenden Komponenten: kurzes a am Wortanfang (nicht verbunden) + f + gh + langes â im Wortinneren (geschrieben wie kurzes a am Wortanfang, nicht verbunden) + n + (kurzes e im Wortinneren, wird nicht geschrieben) + ß + t + langes â im Wortinneren (nicht verbunden) + n
In der Grundform sieht das dann so aus:
Und mit den richtigen Formen so:
Zusammen geschrieben:
Als zweites praktisches Beispiel der Name der Hauptstadt Kabul (kâbol):
k + langes â im Wortinneren (nicht verbunden) + b + (kurzes o, wird nicht geschrieben) + l
In der Grundform sieht das dann so aus:
Und mit den richtigen Formen so:
Zusammen geschrieben:
Ist doch gar nicht so schwierig, oder? Wer sich tiefer mit der Schrift auseinandersetzen möchte, muss noch ein paar Sonderregeln und Ausnahmen beherzigen. Die wichtigsten stellen wir hier vor. Für den Alltagsgebrauch kann man aber gerne darauf verzichten.
Sonderregeln
Für den ’-Laut gibt es eigentlich zwei Buchstaben, einmal den, den wir oben kennen gelernt haben, und einen anderen, der gar kein richtiger Buchstabe ist und selten vorkommt. Er sieht so aus: , steht aber fast nie allein, sondern „reitet“ auf einem langen Vokal Dieser wird dann nicht als langer Vokal ausgesprochen, weil er ja nur der Trägerbuchstabe ist. Besonders häufig sitzt er auf einem ê, das sieht dann z. B. so aus: e’telâf(Koalition).
Am Ende eines Wortes kommt mitunter die Endung vor, d. h. ein langes â mit zwei parallelen Strichen davor. Das wird aber -an ausgesprochen.
Zum Beispiel: taqriban (ungefähr).
Dann gibt es noch Buchstabenverbindungen, bei denen zwei Buchstaben etwas ungewöhnlich miteinander verbunden werden. In der Handschrift gibt es eine große Anzahl davon. Die wichtigste dieser so genannten Ligaturen ist die (auch im Buchdruck obligatorische) Verbindung lâ von l und . Daraus wird am Wortanfang das Zeichen , während es am Wortende so aussieht: (nicht verbunden). Beispiele: lâla(Tulpe), maßalân(zum Beispiel).
Wer jetzt noch weiter in das Schriftsystem einsteigen möchte, braucht vor allem eines: Übung. Am besten kann man mit einem Muttersprachler üben. Wenn man schon im Land ist, wird man sicherlich Gelegenheit dazu finden. Es gibt aber auch Lehrwerke, die sich stärker mit der Schrift beschäftigen und Übungen und Lesetexte beinhalten. Sehen Sie sich dazu die Literaturhinweise an.
Betonung
Die Betonung ist im Dari nicht ganz regelmäßig, aber auch nicht entscheidend. Eine gute Faustregel ist: alle Wörter außer Tätigkeitswörtern (Verben) werden auf der letzten Silbe betont, Tätigkeitswörter dagegen auf der ersten Silbe.
Noch ein Tipp zur Aussprache: Afghanen sprechen etwas „kräftesparender“ als wir Europäer. Um den typisch afghanischen Tonfall zu treffen, sollte man versuchen, beim Sprechen den Unterkiefer so wenig wie möglich zu bewegen und die Wangenmuskulatur locker zu lassen. Richtig afghanisch wird die Aussprache, wenn man dann noch die Wörter aneinander bindet.
Wo ist ... ? – ... kodschâ aßt?
hûtal / reßtorân / mehmânchâna kodschâ aßt?
Hotel / Restaurant / Gästehaus wo ist
Wo ist ein Hotel / Restaurant / Herberge?
taschnâb kodschâ aßt?
Toilette wo ist
Wo gibt es eine Toilette?
Diese Wörter können Sie nach Bedarf unverändert in die Sätze einsetzen.
takßê
Taxi
ßefârat
Botschaft
dâktar
Arzt
schaffâchâna
Krankenhaus
pûlêß
Polizei
maidân-e hawâ’ê
Flugplatz
Mögliche Antworten können sein:
daßt-e tschap
links
daßt-e râßt
rechts
moßtaqêm
geradeaus
rû ba rû-ye
gegenüber
poscht-e
hinter
pêsch-e
vor
êndscha
hier
ândscha
dort
nazdêk
nahe
dûr
weit entfernt
Haben Sie ... ? – ... dârêd?
chûrdanê / nûschêdanî dâr·êd?
Essen / Getränk (ihr)habt
Haben Sie etwas zu essen / zu trinken?
otâq dâr·êd?
Zimmer (ihr)habt
Haben Sie ein Zimmer?
balê
ja
ne
nein
în
dieses
ân
jenes
qeymat-e ân tscheqadr aßt?
Preis-von jenes wie-viel ist
Wie viel kostet das?
bâ edschâza-ye schomâ?
mit Erlaubnis-von Ihr
Darf ich … ?
Immer, wenn man etwas tun möchte, das einen anderen angeht (z. B. ein Gespräch unterbrechen oder an jemandem vorbei gehen), und man ist sich nicht ganz sicher, ob das jetzt höflich ist, kann man den anderen mit bâ edschâza-ye schomâ? pro forma um seine Erlaubnis bitten und dann, ohne die Antwort abzuwarten, das tun, was man vorhatte.
mê·tawân·êd ba man komak be·kon·êd?
(ihr)könnt zu ich Hilfe dass-(ihr)macht
Können Sie mir helfen?
bebachschêd
Entschuldigung
lotfan
bitte
(als Bitte)
taschakkor
danke
châhesch mêkonam
bitte
(als Antwort)