Das Abenteuer-Lesebuch - Jürgen Schwarz Blum - E-Book

Das Abenteuer-Lesebuch E-Book

Jürgen Schwarz Blum

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Beschreibung

Kurze Geschichten zum Vorlesen: Giri, die kleine Giraffe, wohnt in der Savanne. Jeden Tag findet sie hier etwas Neues zu entdecken und erlebt ein anderes Abenteuer. Der Maikäfer Maikäferchen und Linchen, eine Marienkäferline, gehen auf Entdeckungsfahrt. Sie stellen fest, dass die Welt viel größer ist, als sie gedacht haben. Amselina, die Amsel, erzählt, wie sie durch den Winter kommt. Hummelchen macht einen Herbstausflug und Schnuffi der Igel bereitet sich auf den Winter vor. Und die Kastanientiere erwachen in einer Vollmondnacht.

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Seitenzahl: 94

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Das Abenteuer-Lesebuch

Geschichten mit Giri der Giraffe, Maikäferchen und Linchen sowie anderen Tieren

Jürgen Schwarz Blum

1. Auflage 2018 Jürgen Schwarz, Lüneburg, Am Ebensberg 6a Copyright © Jürgen Schwarz 2018 Giri und die Abenteuer in der Savanne Copyright © Jürgen Schwarz 2016 Zebi und die Vögel, Vollmondnacht, Großes Gekrabbel, Die Trockenheit Copyright © Jürgen Schwarz 2017

·SPERO·∴∴·∴∴·SPIRO·

Zum Autor:Jürgen Schwarz Blum lebt in der Lüneburger Heide. Nach dem Studium der Mathematik arbeitet er in der Software-Industrie und als Autor. juergen.schwarz.operamail.com

Inhalt

Widmung

Vorwort

I - Giri und die Abenteuer in der Savanne

Hallo Welt

Ein Affe im Baum

Der Schmetterling

Ziehende Vögel

Die Schlange

Der Giraffenelefant

Begegnung mit einem Löwen

Der Käfer

Wettrennen mit Zebra

Zebi und die Vögel

Der kleine Fuchs

Vollmondnacht

Großes Gekrabbel

Ein Regentag

Die Trockenheit

Ein neuer Tag

II - Maikäferchen und Linchen

Aufbruchsstimmung

Ein Glückskäfer wird gerettet

Apfelblüten

Die Hummeln

Ein schöner Tag

Maikäferchen ist verschwunden

Von Dreiecken und Schmetterlingen

Invasion der Schnecken

Hinter der Blumenwiese

Der Winter kommt und geht

III - Herbstgeschichten

Hummelchen erlebt einen aufregenden Tag

Schnuffi, der Igel

Neulich am Futterhäuschen ...

Nacht der Kastanientiere

Widmung

für Erika und Heinz sowie Ziba und Mariya

Vorwort

Die kurzen Geschichten hier sind zum Vorlesen – oder auch schon zum ersten Selbstlesen – gedacht. Die Abenteuer lassen sich natürlich auch spielen und mit der eigenen Phantasie weiterentwickeln. Und dafür braucht niemand weit zu reisen: es kann gleich vor der eigenen Haustür losgehen.

Giri, die kleine Giraffe, zeigt, dass es auch Zuhause, in der gewohnten Umgebung des Alltags, immer wieder etwas Neues und Interessantes zu entdecken gibt. Man muss nur genau hinschauen und auch einen Blick für die kleinen Dinge haben. Denn überall in der Natur ist einiges zu entdecken, und man sieht die vielen kleinen Wesen, die munter hierhin und dorthin herumkrabbeln.

Klein sind auch Maikäferchen und Linchen. Oft begegnet der Mensch solchen Wesen einfach mit einem gedankenlosen Schlag der Hand, um diese Tierchen zur Seite zu wischen. Oder übersieht sie ganz einfach. Dabei erfreuen sich die kleinen Wesen doch ganz genau des Lebens wie wir auch.

Können sie sich freuen? Haben sie Gefühle, empfinden sie Schmerzen und Leid? Haben auch sie Hoffnungen?

Die Biologen sehen das sicherlich anders. Aber warum darf sich eine Giraffe nicht auch mit anderen Tieren unterhalten und über die Welt nachdenken? Und warum können nicht auch einmal zwei verschiedenen Käferarten gemeinsam durch die Gegend krabbeln?

Auch die Vögel haben alle ihren ganz eigenen Charakter. Ob mutig oder schüchtern, gesellig oder mit Freund und Freundin – auch diese Tiere sind ganz vielfältig.

I - Giri und die Abenteuer in der Savanne

Geschichten der kleinen Giraffe

Hallo Welt

An einem Morgen mit schönsten Sonnenschein wachte Giri, die kleine Giraffe, auf. Giri lebte in der Savanne. Sie wohnte bei einer kleinen Gruppe von Bäumen, unter denen sie gut geschützt schlief. Außerdem schmeckten die Blätter dieser Akazien am besten.

Giri freute sich auf den neuen Tag. Sie machte sich sogleich auf, fröhlich die Gegend zu erkunden. Es war schließlich immer etwas Neues zu entdecken, auch wenn man meinte, hier alles schon gesehen zu haben. Jeder Tag war anders. Immer konnte sie auf andere Tiere treffen, bekannte oder auch neu vorbeigekommene. Immer ließ sich etwas Besonderes finden, wenn sie sich nur genau genug umschaute.

Aber als erstes ging sie zu ihrer Lieblingsblume, um zu frühstücken. Die war ganz in der Nähe, am Rand der Baumgruppe. Natürlich knabberte Giri diese Blume nicht an. Aber sie fraß immer das Gras und Blätter der Büsche rings um die Blume ab, damit diese nicht zugewuchert würde. Giri begrüßte sie:

»Guten Morgen, hast du gut geschlafen?«

Zur Antwort wackelte die Blume ein wenig mit ihren bunten Blüten. Es schien fast so, als wenn sie die Blüten gerade erst ein wenig verschlafen öffnete. Es waren nicht so viele, aber ihr gefiel die Blume trotzdem sehr. Sie machte sich nun an ihr Frühstück.

Zum Abschluss schnupperte Giri noch kurz an den duftenden Blüten der Blume. Dann verabschiedete sie sich und machte sich auf den Weg.

Ein schmaler Trampelpfad windete sich durch das hohe Gras. Verstreut gab es halbhohes Buschwerk. Bäume standen einzeln, manchmal in kleineren Gruppen in der Landschaft. Das Gelände hatte nur wenige, sanfte Hügel. Ansonsten war es weitgehend flach. Das Wegstück, auf dem Giri gerade entlang ging, endete an einem schmalen Flusslauf.

Fluss konnte eigentlich nicht zu dem kleinen Rinnsal gesagt werden. Aber einmal im Jahr, wenn es viel regnete, dann wurde aus diesem Bach tatsächlich ein kleiner Fluss. Weiter unten entstand dann ein See, der ein Stück der Graslandschaft überflutete. Dann trafen sich dort viele Tiere aus der ganzen weiteren Umgebung. Einige kamen dabei sogar von fernen Ländern her. Die hatten immer viele interessante Geschichten zu erzählen.

Doch noch war es nicht soweit. Der Himmel war klar und sonnig. Keine Wolke war zu sehen.

Giri lief weiter umher. Sie ließ keinen der Büsche und Bäume aus. Die Giraffen und anderen Tiere, die sie traf, kannte sie alle gut. Und mit jedem tauschte sie ein paar Neuigkeiten aus.

So konnte Giri hier überall und auch an den vertrauten Stellen etwas Interessantes finden und ein neues Abenteuer erleben.

Ein Affe im Baum

Heute ging Giri zu einem kleinen Wäldchen in der Nähe. Hier gab es auch viele Akazien. Aber die hier hatten die besten Blätter, die am köstlichsten schmeckten. Akazien-Blätter mochte sie am liebsten. Sie knabberte überall ein wenig herum. Bald schon war sie tief in dem Dickicht der Bäume und des Buschwerks eingedrungen. Ihr Kopf und Hals steckte zwischen den Ästen und Zweigen.

Nach einiger Zeit spürte Giri etwas hinten am Kopf. Sie bewegte den Hals, aber es kitzelte weiter. Doch sie kümmerte sich nicht weiter darum. Sie war viel zu sehr mit den Blättern beschäftigt. Als es aber dann auch weiter hinunter am Hals kitzelte, drehte Giri sich um. Außer den vielen Zweigen und Ästen war nichts zu sehen. »Das war bestimmt ein Zweig gewesen«, dachte sie und ließ es sich weiter schmecken.

Doch es dauerte nicht lange, und schon wieder fühlte sie etwas. Diesmal war es oben zwischen den Ohren. Sie schaute sich um. Wieder war nichts weiter zu bemerken. Es gab noch nicht einmal einen besonders großen und tief herabhängenden Zweig. Giri wunderte sich. Nach einer Weile Ruhe ging wieder los. Schnell drehte sie sich um. So konnte sie dieses Mal gerade noch sehen, wie sich ein Affe hinter einem Baumstamm in einer Astgabel zu verstecken versuchte. Er hatte einen langen Zweig in der Hand. Er hatte aber auch gesehen, dass ihn Giri jetzt entdeckt hatte.

So kam der Affe nun hervor und kletterte näher heran. Er begrüßte Giri. Dabei streckte er den Arm aus und kitzelte Giri mit dem Zweig. Genauso hatte er das zuvor auch immer wieder getan, bevor er von Giri bemerkt worden war.

Dann schwang er sich kurzerhand auf Giris Hals und kletterte daran herum.

»Ich bin doch kein Baum«, beklagte sich Giri etwas halbherzig.

»Aber so groß wie einer«, lachte der Affe.

Auch Giri musste jetzt lachen.

So begannen die beiden gemeinsam durch die Baumkronen zu klettern. Nun gut, Giri reckte nur ihren langen Hals und versuchte ihn dorthin zu strecken, wo der Affe gerade herumkletterte. Er war auch viel schneller in den Baumkronen unterwegs, weil Giri immer erst um die Baumstämme herumgehen musste. Abwechselnd sprang der Affe über Giris Rücken und dann wieder bis auf die höchsten Baumspitzen. Die waren so weit oben, dass Giri trotz ihrer Größe nicht hinkommen konnte.

Die beiden tobten eine ganze Weile durch das Wäldchen. Doch schließlich sagte der Affe, dass er nun noch ein wenig auf Honigsuche gehen wolle. Dafür hatte er gerade den langen Zweig sich verschafft. So verabschiedeten sie sich voneinander. Der Affe lief schnell in die eine Richtung. Und Giri nahm noch einen kleinen Blätternachtisch. Dann ging auch sie weiter.

Der Schmetterling

Giri versuchte einen langen Hals zu machen und sich in der Gegend umzuschauen. Das ist natürlich schon ein wenig übertrieben, wenn man sowieso einen langen Hals hat. Manchmal redete sie sich deswegen ein, schwindelig davon zu werden, dass ihr Kopf so weit vom Boden entfernt war. Sie wusste selbst, dass das Unsinn war. Aber es gab Tage, da passten solche Gedanken zur Stimmung. So trottete sie auch heute langsam durch das Gras mit herunter hängendem Hals.

Eine ganze Weile war Giri so lustlos durch die Gegend gestapft. Da kam ein Schmetterling angeflogen und umflatterte Giri, um sie aufzumuntern.

»Hallo, ich kann jetzt fliegen«, rief der Schmetterling fröhlich. Doch etwas besorgt fügte er hinzu: »Geht es dir nicht so gut?«

»Oh doch, jetzt schon«, antwortete Giri. Sie fühlte sich nun schon wieder besser. »Wir können ja zusammen ein Stück den Weg entlang gehen und fliegen.«

So machten sie es. Giri fragte: »Haben wir uns nicht vor kurzem erst gesehen? Da hattest du aber noch keine Flügel ...«

»Ja, jetzt habe ich ausgeschlafen und kann fliegen. Ist das nicht toll?«

Giri bewunderte den bunten Schmetterling. »Du siehst jetzt auch viel schöner und lustiger aus.«

Während der Schmetterling vorausflog, lief Giri hinterher. Dann wiederum flatterte der Schmetterling um Giris Kopf herum.

Wie sie so weiterzogen, trafen sie noch auf weitere Schmetterlinge. Neugierig musste Giri alle genau ansehen und die Punkte und Streifen auf ihren in vielen Farben gemusterten Flügeln zählen. Ihr war bisher noch nie so richtig aufgefallen, wieviele Schmetterlinge es hier gab und wie unterschiedlich sie alle aussahen. Ein ganzer Schwarm von Faltern und Schmetterlingen flog um und über Giri herum. Der Nachmittag verging so geradezu wie im Fluge.

In der beginnenden Abenddämmerung veränderten sich die Farben der Faltertiere nochmals. Schließlich trennten sich dann wieder alle und gingen – oder flogen – nach Hause. Heute war doch noch einer schöner und aufregender Tag geworden, dachte Giri.

Ziehende Vögel

Es war wieder ein herrlicher Tag. Es hatte die letzten Tage geregnet. Denn es ging auf das Jahresende zu. Dunkle Gewitterwolken waren am Himmel gewesen. Doch jetzt hatte es aufgeklart, und die Sonne schien wieder.

Als Giri zu dem Bachlauf hinunterging, entdeckte sie dort einen kleinen, neu entstandenen See. An den Ufern des Sees traf sie auf einige gerade eingetroffene Besucher: Zugvögel. Da freute sich Giri.

Die Zugvögel waren noch sehr erschöpft. Sie berichteten von ihrer Reise. Auf der hatten sie viel erlebt.

»Ihr habt eine wirklich lange Reise hinter euch?«, begann Giri.

»Ja, das war sehr anstrengend«, sagte einer der Vögel. »Aber auch interessant«, fiel ein weiterer ein. »Was für unterschiedliche Gegenden man so unterwegs zu sehen bekommt. Das geht sogar über ein großes Meer. Und wirklich hohe Berge.«

»Am Anfang sind wir immer ganz viele. Aber auf dem Weg bleiben immer wieder einige an einem Ort zurück, weil ihnen dort das Winterwetter gut genug ist. Aber um das Meer herum regnet es so oft. Das ist auch nicht schön.«

»Das gibt doch dann aber viele Regenwürmer dort?«, fragte Giri.

»Naja, es geht so, im Winter gibt es von denen nicht so viele.«

Ein anderer Vogel erzählte: »Es kam der erste Schnee. Auch wenn es vielleicht nur ein kurzer Kälteeinbruch war – da bin ich sofort aufgebrochen. Ich bin immer sofort weg, sowie die erste Schneeflocke fällt.«

»Schnee?« fragte Giri nach. »Was ist das denn?«