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Ulrich fährt in einer Sturmnacht mit dem Auto zu einem Familientreffen. Irgendwann sind die Straßen nicht mehr passierbar. Er kommt nicht mehr weiter und auch nicht mehr zurück. Da sieht er die Lichter eines einsam gelegenen Hauses. Hier bittet er um Zuflucht für die Nacht, damit er am nächsten Morgen sehen kann, wie er weiterfahren kann. Dort in dem Haus trifft er auf Cecilia - und ein Gespenst. Diese Erzählung ist auch in dem gedruckten Buch enthalten: "Sturm in der Nacht und andere Erzählungen", ISBN: 978-3-7418-4431-7
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Seitenzahl: 25
Veröffentlichungsjahr: 2016
1. Auflage 2016 Jürgen Schwarz, Lüneburg, Am Ebensberg 6a Copyright © Jürgen Schwarz 2015
·SPERO·∴∴·∴∴·SPIRO·
Zum Autor: Jürgen Schwarz Blum lebt in der Lüneburger Heide. Nach dem Studium der Mathematik arbeitet er in der Software-Industrie und als Autor.juergen.schwarz.operamail.com
Dramatis Personae
- I -
- II -
- III -
- IV -
- V -
- VI -
- VII -
- VIII -
Ulrich – ein Mann ohne besondere Eigenschaften, also der Held
Cecilia – eine Frau, eine junge Frau, also die Heldin
Gespenst – ein Gespenst, unbedingt notwendig in einer Gespenstergeschichte
Herr Anton – der Butler
Mutter – Mutter, die aber nicht auftritt
Tankwart, Kundin – Menschen, die gelegentlich auftreten
Den ganzen Tag schon hatte es geregnet, und eine Sturmfront löste die nächste ab. Die Dämmerung brach heute schon früh an. Ulrich hatte das Gefühl, auf der Straße einfach nicht voranzukommen. Er war viel zu spät losgekommen, und jetzt musste er noch durch diese dunkle und stürmische Nacht fahren. Das große Familientreffen dort am Stammsitz, wie es immer hieß, abzuhalten, war eine unsinnige Idee. Schon bei gutem Wetter wäre das eine lange und unangenehme Fahrt in diesen einsamen und abgelegenen Ort gewesen.
Aber wir sind im 21. Jahrhundert, dachte Ulrich. Vor schlechtem Wetter musste sich niemand mehr fürchten. Unruhig blickte er wieder auf das Mobiltelefon. Natürlich war immer noch kein Datenempfang möglich, und jetzt war auch noch das Telefonsignal weg. »Der einzige Funkmast, den die hier im Umkreis von hundert Kilometern haben, ist wahrscheinlich vom Blitz erschlagen worden.« Dabei erwartete Ulrich dringend eine Nachricht per E-Mail. Der ganze Ausflug war reine Zeitverschwendung. Es gab wichtigeres. Ohne Internet würde er sich nicht um das Geschäft kümmern können.
Angestrengt auf die Straße schauend fuhr Ulrich weiter. Der letzte Ort, drei oder vier Häuser, war schon mindestens zehn Kilometer entfernt. Blitze und Donner kamen jetzt fast gleichzeitig. Ein eigenartiges Geräusch war auf einmal zu hören. Plötzlich nahm Ulrich im Augenwinkel auf der linken Seite eine Bewegung an der aufsteigenden Böschung wahr. Und dann konnte er im Rückspiegel sehen, wie sich eine Gerölllawine die Böschung hinab und knapp hinter seinem Wagen über die Straße schob. Erschrocken hielt er an und starrte durch den Regen nach hinten. Ein paar Sekunden langsamer, und die Lawine hätte ihn getroffen. Über diese Straße würde so schnell niemand mehr kommen. Er konnte nur noch weiterfahren. Ein Zurück war nicht mehr möglich.