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Eine Geschichte auf Deutsch + ein deutsch-französisches Dokument, beide mit Kindern von 7 zu12 Jahren geschafft, um zusammen nachzudenken und zu diskutieren. Ein Buch nach einer wahren Begebenheit über Freundschaft, Gewalt, Diskriminierung, Selbsthife, Angst, Mut, Vorurteile, Toleranz... ein Buch über das Zusammenleben !
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Seitenzahl: 18
Veröffentlichungsjahr: 2021
Dieses Buch ist allen bebrillten und nicht bebrillten Gespenstern gewidmet, damit sie nie mehr unsichtbar sind.
Das kleine Gespenst ist traurig. Die Ferien sind zu Ende.
„Hier, vergiss nicht Deinen Ranzen!“, sagt Papa.
Och neeeeee.......keinen Raaaaanzen.... Das kleine Gespenst Elouan weiss genau, was dann kommt.
Aber pssst!... nichts verraten!... Geheimnis...
„Hier, vergiss nicht Deine Brille!“, sagt Mama.
Och neeeee... keine Brille... Das kleine Gespenst Elouan weiss nur zu genau, was dann kommt.
Aber pssst !... Nichts verraten!... Geheimnis...
Heute ist Schule.
Das kleine Gespenst hasst Schule.
Man muss alleine dableiben, ohne Mama und Papa.
Man muss die Mama alleine rausgehen lassen und selbst drinnen hinter der geschlossenen Tür und den Wänden bleiben ... mit den anderen zusammen…
Warum können Gespenster eigentlich nicht durch Schulwände hindurch schweben, das ist doch nicht normal !
Nein, normalerweise schweben Gespenster da einfach durch... Ah... aber es darf nicht... darf nicht...
Elouan weint. Es ist Pause. Pause ist, wenn man Spaß hat .
Die anderen haben Spaß... viel Spaß.
Elouan hat keinen Spaß. Gar nicht, überhaupt nicht.
Der Ranzen steht auf dem Boden. Ein Gespenst hüpft darauf.
Die Brille ist im Müll. Ein anderes Gespenst hat sie da reingeworfen.
Die Gespenst-Lehrerin spricht mit der Lehrerin einer anderen Gespenster-Klasse. Sie sieht nichts.
Man könnte denken, dass das, was hier los ist, für sie so unsichtbar ist, wie ein... Gespenst (für Menschen halt, ist ja klar).
Elouan weint. Alles ist verschwommen.
Ist das wegen der Tränen oder wegen der Brille im Müll? Wahrscheinlich beides.
Es gibt sogar noch einen dritten Grund: Nebel zieht auf.
Ganz schnell wird der Pausenhof voll mit weissem Nebel… und keiner sieht gar nichts mehr.
Katastrophe! Und das zu Abholzeit!
Wie soll man denn in dem dichten Nebel den Weg zu dem Gitter-Tor finden, hinter dem die Mamas warten?
Sogar die Lehrerin und ihre Freundin sind verloren.
Also springt eins der gemeinen Gespenster in den Mülleimer, zieht die blaue Brille raus, die ein bisschen verknautscht aussieht, und gibt sie Elouan zurück.
„Hier, Brillenbaby! Anstatt zu heulen, könntest Du uns mal den Weg zum Mama-Tor zeigen!
Wenigstens ein Mal könntest Du was Gescheites mit Deiner Brille tun!“