Das Böse vergisst du nie - Anita Konstandin - E-Book

Das Böse vergisst du nie E-Book

Anita Konstandin

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Beschreibung

Der erfolgreiche Journalist Norbert Tennert kehrt nach gescheiterter Ehe nach Stuttgart zurück. Als er sein Elternhaus entrümpelt, holt ihn der mysteriöse Tod seiner Zwillingsschwester vor über 30 Jahren wieder ein. Auf dem Dachboden findet er etwas, das Miriams Mörder entlarven wird. Norbert ist dem Täter auf der Spur, doch er macht einen eklatanten Fehler. Wieder wird ein Mensch sterben … Die Polizisten Birgit Vogelsang und Marco Lamberti ermitteln. Alles scheint in Ordnung zu sein in Bad Cannstatt. Doch dann stoßen sie auf einen bösen Kern, der in der Vergangenheit verborgen liegt und dessen Konsequenz nur eines heißt: töten. Ein Krimi mit Tiefgang und Gänsehautmomenten, subtil humorvoll und gleichzeitig bitterernst.

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Anita Konstandin

Die Stuttgarterin Anita Konstandin liebt das Lesen und Schreiben, und so arbeitete die Werbefachwirtin viele Jahre als freie Texterin. Aus Freude am Schreiben machte sie bei Literaturwettbewerben mit und verfasste viele Kurzgeschichten, die in Anthologien veröffentlicht wurden. Schließlich schrieb sie auch Kriminalromane, denn ihr Hobby ist die Kriminologie. Besonders interessant findet sie die Psychologie hinter einem Mord, also das Verbrechen vor dem Verbrechen. Wie ist es dazu gekommen? Was war die Motivation für einen Mord? Diese Rätsel zu lösen, findet sie nervenaufreibend, aber auch Glück bringend spannend. Privat engagiert sie sich im Tierschutz, in ihrem Sportverein und bei Ladies Crime Nights mit ihren »Mörderischen Schwestern«. Mehr über die Autorin: www.anita-konstandin.de

Anita Konstandin

Das Böse vergisst du nie

Ein Stuttgart-Krimi

Oertel+Spörer

Dieser Kriminalroman spielt großteils an realen Schauplätzen. Alle Personen und Handlungen sind frei erfunden. Sollten sich dennoch Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen ergeben, so sind diese rein zufällig und nicht beabsichtigt.

© Oertel + Spörer Verlags-GmbH + Co. KG 2021 Postfach 16 42 · 72706 Reutlingen Alle Rechte vorbehaltenTitelbild: © Adobe StockPorträtfoto: Christine Aust-BendeleGestaltung: PMP Agentur für Kommunikation, ReutlingenLektorat: Bernd StorzKorrektorat: Sabine Tochtermann Satz: Uhl + Massopust, Aalen ISBN 978-3-96555-109-1

Besuchen Sie unsere Homepage und informieren Sie sich über unser vielfältiges Verlagsprogramm:www.oertel-spoerer.de

Bad Cannstatt ist bekannt für Tradition und Geschichte, für seine Mineralwasserquellen und Weinbau an steilen Hängen.Wer in diesen größten und ältesten Stadtbezirk Stuttgarts kommt, wird die Stütlestraße nicht finden. Denn die schrecklichen Ereignisse, die sich dort abspielten, existieren ausschließlich in der Fantasie der Krimiautorin und ihrer Leserinnen und Leser.

Anita Konstandin

»Das hab ich auf dem Dachboden gefunden.« Der Mann von der Entrümpelungsfirma kam auf ihn zu. »Vielleicht wollen Sie es sich ansehen.«

1

Ganz so schlimm hatte er sich das Haus nicht vorgestellt. Norbert Tennert stand auf der Bockleiter und nahm die speckige Küchengardine herunter. Es war Freitag, der 3. Dezember, und hinter dem Fenster schien die Sonne und gleichzeitig fielen dicke Flocken vom Himmel. So viel Schnee hatte es schon lange nicht mehr gegeben. Die Zeitungen schrieben vom Schneewunder von Baden-Württemberg.

Eine halbe Million hatte ihm der Makler für sein Elternhaus geboten. Das war nicht viel für ein Einfamilienhaus in Bad Cannstatt. Das wusste der Makler auch, aber er fand die Lage suspekt. »Sie wissen ja, was die Leute über die Stütlestraße reden.«

Es war bekannt, dass in dieser Straße sonderbare Dinge geschahen. Ziemlich viel Kriminalität war dabei, zumindest war das früher so gewesen, und böse Geschichten hielten sich erfahrungsgemäß. Menschen gingen im blinden Hass aufeinander los, in jedem dritten Haus ließ sich jemand scheiden.

Urplötzlich verschwanden Haustiere und einmal sogar ein kleines Mädchen.

Norbert stieg von der Bockleiter und stopfte die klebrige Gardine in einen Umzugskarton, auf dem Wegwerfen draufstand und der bereits überquoll. Oben im Elternschlafzimmer rumorten die beiden Männer von der Entrümpelungsfirma.

Das Maklerangebot hatte er ausgeschlagen. Norbert war 42 Jahre alt, beruflich erfolgreich, nur privat gescheitert. Er brauchte und wollte einen Neuanfang. Fast freute er sich auf das Renovieren, auf die Neuanschaffungen, vor allem auf das Einrichten mit eleganten Möbeln – im ganzen Haus. Eine moderne Küche, ein neues Bad. Fußbodenheizung. Überall würde er Eichenparkett verlegen lassen. Im Wohnzimmer eine Wand nur für Bücher. Oben, in seinem alten Kinderzimmer, würde er sein Büro einrichten. Als freiberuflicher Journalist konnte er von überall arbeiten. Das Schlafzimmer der Eltern könnte ein Gästezimmer abgeben für den Fall, dass seine Tochter Livia ihn in den Ferien besuchen käme.

Miriams Zimmer im ersten Stock sollte das bleiben, was es seit über dreißig Jahren war: ein Museum.

Gleich als Erstes hatte er den beiden Arbeitern ihre Tür gezeigt. Wenn man die Treppe hochkam, stand man davor. Eine runde Salzteigplatte mit ihrem Namen drauf zeigte, wer darin gewohnt hatte – MIRIAM. Dieser Raum war für die Männer tabu. Vor ihren Augen hatte er die Tür abgeschlossen und den Schlüssel mit großer Geste in die Hosentasche gesteckt.

Jedes Mal, wenn die Arbeiter die Treppe hinaufgingen, hob er den Kopf und lauschte auf ihre Schritte. Sie blieben immer kurz vor Miris Tür stehen. Das machte ihn nervös.

Die beiden waren seit acht Uhr im Haus und arbeiteten zielstrebig, ohne zwischendurch nach einer Pause zu fragen. Sie hatten ihre Thermoskannen mitgebracht und geschnittenes Weißbrot in einer Plastiktüte. Der Ältere hatte ein verlebtes Gesicht, der Jüngere schaute Norbert an, als ob er sich vor ihm ein wenig fürchtete.

Norbert hatte zwei Muskelpakete erwartet, für Entrümpler fand er die beiden recht zierlich. Taumelnd kamen sie mit einem Lattenrost die Treppe herab. Sie stemmten das Teil gegen eine freie Wand und sahen dann Norbert eine Weile zu, wie er mit einem Vorschlaghammer die Kaminattrappe im Wohnzimmer demontierte. Zögerlich stiegen sie wieder nach oben – kurzer Stopp vor Miris Tür –, dann schlugen sie im Elternschlafzimmer das Ehebett vollends ab und machten dabei einen Höllenlärm.

Norbert räumte mittlerweile die Küchenschränke aus und sortierte das Geschirr. Nur das Nötigste wollte er übergangsweise behalten. Oben zogen die Männer schwere Kisten umher mit dem ganzen Plunder seiner Eltern. Mühevoll schleppten sie alles herunter, die Teile des Bettgestells lehnten sie im Wohnzimmer gegen die Wand.

Als er die Küchentür aushängte, ließen sie gerade die zentnerschweren Matratzen seiner Eltern die Treppe herabrutschen. Sie schoben die Kolosse im Flur an die Wand.

»Die können Sie gleich in Ihren Wagen laden«, schlug Norbert vor. »Und den Sperrmüll aus dem Wohnzimmer dazu.« Die Arbeiter sahen ihn wenig zuversichtlich an. Norbert zeigte auf den Fußboden. »Nehmen Sie auch die vollen Kartons mit, bitte. Dann können Sie für heute Schluss machen, ich habe noch eine Verabredung.«

Der Ältere der beiden meinte:

»Auto bissle voll, passt nicht. Nächste Mal, Chef.«

Das war ja unerhört! Norbert bezwang die leichte Wut, die ihm nur den Tag verderben würde.

Die Biedermeierkommode hatte sehr wohl in den Transporter gepasst und das Ölbild sowie zwei Bronzestatuetten. Die französische Figurinenuhr hatten sie gleich nach ihrer Ankunft hinausgetragen. Zuerst wurden die Sachen gesichert, die sich verkaufen ließen. Nichts anderes hatte er erwartet. Einigermaßen gelassen sagte Norbert:

»Also sehen wir uns morgen früh.«

Der Wortführer bedauerte, dass sie das nicht schaffen könnten, weil sie in Heslach zwei Kellerwohnungen räumen müssten.

»Dann kommen Sie übermorgen«, Norbert war schon fast ungehalten.

Die zwei sahen sich an und schüttelten die Köpfe.

»Übermorgen ist Sonntag«, erklärte der Ältere, »verboten, sagt Herr Vangelis.«

Norbert schloss kurz die Augen, atmete durch.

»Also kommen Sie am Montagfrüh.« Weil er sich ärgerte, schickte er sie noch einmal nach oben, seinen Jugendschreibtisch herunterzuholen. Der bestand aus einer schweren, giftgrün lackierten Zimmertür und zwei Holzböcken. Mit verschränkten Armen sah er zu, wie sie ihm einen neuen Arbeitsplatz vor dem Fenster im Wohnzimmer aufbauten und am Ende noch den Drehstuhl mit dem Batmanbezug heranrollten.

Norbert sah durch das Küchenfenster auf die Einfahrt, wo der Transporter schon zehn Zentimeter hoch zugeschneit war. Der Fahrer saß bereits hinterm Steuer, der Jüngere hatte offenbar etwas vergessen. In seiner abgewetzten Winterjacke kam er herein und trat zu ihm an den Tisch. In dem Moment verschwand die Sonne hinter dicken Wolken, und die große Wohnküche verdunkelte sich. Der Mann griff in seine Jackentasche.

»Das habe ich auf dem Dachboden gefunden«, sagte er schüchtern. »Vielleicht wollen Sie es sich ansehen.«

Er reichte ihm ein bunt gestreiftes Täschchen, etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel.

Norbert erkannte es sofort. Dies war eine Handarbeit seiner Schwester. Miri war verrückt aufs Häkeln gewesen. Sie häkelte drauflos, kaum dass sie von der Schule nach Hause kam. Setzte sich aufs Bett und senkte den Kopf zu ihrem Wollknäuel und ihrer Häkelnadel, und ihre dunklen Haare fielen ihr wie ein Vorhang ins Gesicht.

Norbert legte das Täschchen auf den Tisch. Auf keinen Fall würde er es jetzt öffnen. Oder sich weiter damit beschäftigen. Norbert hatte jetzt keine Zeit. Gleich kam Besuch. Also schob er die Tischschublade auf und ließ das Täschchen darin verschwinden.

Pünktlich um halb vier stand Norberts Verabredung im Flur: Professor Sepp Dobelstein. Ein Dicker, der alle Diäten durchgemacht und dabei gut gelaunt Pfund um Pfund zugenommen hatte.

Vor zwei Tagen hatte er am Telefon gefragt, ob Norbert ihm einen Gefallen tun könnte. Er selbst könne den Job nicht erledigen, da er mit seiner Viola nach Turin reisen müsse, wo ihr Sohn am Polytechnikum studierte. »Er will uns seine neue Flamme vorstellen, es ist wohl etwas Ernstes.«

Ohne Zögern hatte Norbert zugesagt. Was er beruflich erreicht hatte, seine exzellenten Kunden aus der Medizintechnik, verdankte er den persönlichen Empfehlungen von Sepp. Er würde ihm jeden Gefallen tun.

»Wie kann ich dir helfen?«, hatte Norbert gefragt, und Sepp hatte ihm alles erklärt, und es war eigentlich keine große Sache.

Sepp zwängte sich seitlich an den beiden Tonnentaschenfederkern-Matratzen im Flur vorbei, warf einen Blick ins Wohnzimmer.

»Mannomann, hier sieht’s ja aus!« Er sah in die Ecken, die voll lagen mit Haufen von alten Zeitschriften und Taschenbüchern, zugestaubten Vorhängen und vertrockneten Topfpflanzen. »Aber das wird schon«, sagte er. »Ein Haus in Stuttgart ist Gold wert.« Er schwenkte in die große Wohnküche hinüber, wo er sich die vergilbten Küchenschränke ansah. »Kannst du alles raushauen.«

Er trat auf den Flur und blieb wie erstarrt vor der Treppe stehen. »Mannomann, das ist ja –«

»Yep, eine Terrazzotreppe.« Norbert lachte. »Mit dem beliebten Mortadellamuster.«

Sepp knuffte ihn in den Arm.

»Mein Freund, ich hab ein gutes Gefühl bei dem Haus, hier kannst du neu starten«, und mit Blick auf seine goldene Armbanduhr: »Lass uns gleich losfahren, es wird bald dunkel.«

Es war wirklich keine große Sache, die Norbert für ihn erledigen sollte.

»Du brauchst von hier nicht länger als zwanzig Minuten«, sagte Sepp, als sie in seinen Volvo einstiegen. »Normalerweise kümmert sich Frau Weiß vom Verein um die Tiere, ich hab nichts damit zu tun. Nun hat sie sich den Arm gebrochen und ihre Vertretung kriegt ein Kind. Vor Weihnachten findet sich niemand, der übernehmen kann.«

Norbert schmunzelte.

»Also hat sich die Dame an den großherzigen Gartenbesitzer gewandt.«

»Das ist schon in Ordnung.« Sepp wehrte lachend ab. »Ich hab ein paarmal ausgeholfen, es ist kein Hexenwerk.«

»Und das sind siebzehn Stück?«

»Du brauchst sie nur einmal am Tag zu füttern.« Sepp fuhr zügig, trotz des Schneematsches auf der Fahrbahn. »Man kann sie nicht in Familien vermitteln, sie trauen Menschen nicht über den Weg.«

Sie fuhren am Neckar entlang zu dem kleinen Stadtteil Hofen. Den Fluss sah man nicht, er lag unterhalb der Böschung. Eine Spaziergängerin im hellblauen Anorak führte drei Hunde auf dem Neckardamm aus.

Norbert lächelte.

»So komme ich wenigstens einmal am Tag an die frische Luft.« Ihm fiel das Täschchen ein und Hitze schoss ihm in den Kopf.

Sepp fuhr an gepflegten Häusern und tief verschneiten Gärten vorbei. Eine schmale Straße führte ansteigend zu einem Meer an Feldern, in deren Hintergrund riesige weiße Schleier vom Himmel hingen, so als hörte dort hinten die Welt auf.

»Gleich sind wir da.« Sepp bog in einen zugeschneiten, kaum sichtbaren Fahrweg ein. In der Ausbuchtung vor einer Linkskurve stellte er den Wagen ab. »Das ist der inoffizielle Hundlerparkplatz«, sagte er und zog den Zündschlüssel ab.

Sie stiegen aus und versanken bis zu den Knien im Schnee.

Sepp setzte sich eine Trappermütze mit Ohrenklappen aus gekräuseltem Fell auf. Er sah aus wie ein Königspudel. Norbert musste grinsen.

Der Weg war unter dem Schnee kaum zu erkennen. Rechts abschüssig und links ansteigend lagen Streuobstwiesen. Norbert atmete die frische kalte Luft. Es war so still hier.

»Da staunst du, was?«, sagte Sepp, als sie vor seinem Grundstück standen. Es war eingezäunt wie ein Hochsicherheitstrakt. »Was sagst du dazu?«

»Aber hallo.«

»Der Verein hat den Garten auf eigene Kosten komplett eingezäunt. Mit Unterkriech- und Übersteigschutz.« Zufrieden nickte er seinen Worten hinterher, die Ohrschlappen wackelten lustig.

Sie legten die Köpfe in den Nacken. Der drei Meter hohe Zaun war mit 45-Grad-Abweisern versehen. Anerkennend meinte Norbert:

»Wahnsinn.«

Sein Freund zog einen Schlüsselbund hervor, an dem eine silbrige Katze hing, und schloss das Zauntor auf.

»Leider haben ein paar Leute etwas gegen das Projekt, sie wollen, dass alle Streuobstwiesen offenbleiben.«

Sie betraten eine kurze Sicherheitsschleuse, in die sie so eben hineinpassten. Sepp öffnete das zweite Zauntor.

»Mach bitte immer das Gatter hinter dir zu, siehst du den kleinen Riegel?«

»Alles klar.« Norbert hakte den Riegel ein und trat ebenfalls aus der Schleuse.

»Willkommen im Katzenparadies«, sagte Sepp.

Die Hälfte der Fläche war nicht gemäht worden, erkennbar an hohen Bögen Schnee, unter denen das lange Gras lag. Die wenigen Katzen, die Norbert entdeckte, schienen ihm größer als gewöhnlich. Sepp versicherte, es seien normale Hauskatzen, nur dass sie eben nicht zahm waren.

»Denen hat der Mensch übel mitgespielt, und das haben sie sich gut gemerkt.«

Ihre Farben und Zeichnungen waren unterschiedlich; es gab helle und dunkle, rot getigerte und schwarz-weiß gefleckte. Eine Weiße hatte auf dem Kopf ein deutliches schwarzes Kreuz. Norbert machte Sepp darauf aufmerksam.

»Wirklich? Ist mir noch gar nicht aufgefallen. Welche?«

Aber da war das Tier schon weg, ohne einen Pfotenabdruck im Schnee zu hinterlassen. Wie war das möglich?

Sepp zeigte kreuz und quer über das Gelände.

»Sie haben sich Katzenpfade angelegt, siehst du? Wie ein Netz verlaufen ihre Fährten. Da drüben geht’s in einen Schneetunnel, und da hinten kommen sie wieder heraus. Ist das nicht schön?«

Norberts Blick fiel auf einen riesigen Hortensienbusch mit nach unten gebogenen Stielen. Die mit Eis glasierten dicken Blütenköpfe lagen rundherum am Boden.

»Es ist wirklich ein Paradies«, sagte Norbert.

Auf dem Plattenweg, der unterm Schnee nur zu ahnen war, gingen sie nach hinten zum Gartenhaus. Vereiste Sträucher säumten ihren Weg. Die filigranen Zweige glitzerten, als wären sie aus Kristallglas.

Vor der Holztür stampfte sich Sepp sachte den Schnee von den Stiefeln. Norbert tat es ihm nach. Er erschrak, als eine Katze durch die Staywell-Öffnung schoss, die an der Tür hinter einem angenagelten Kartoffelsack verborgen war.

»Die können raus und rein, wie sie Lust haben«, bemerkte Sepp.

Im Katzenhaus schaltete er das Licht an und trat zur Seite, damit Norbert alles sehen konnte. Es gab eine Miniküche und einen raumhohen Schrank. Ein Tisch stand vor einer langen Eckbank, auf der dicht an dicht warm ausgepolsterte Weidenkörbe standen. Sie waren leer, bis auf den am weitesten entfernten. Dort lag eine schwarze Katze in ein Stück Webpelz gekuschelt. Offenbar war sie taub. Die anderen Tiere waren panisch unter die Eckbank gekrochen oder an ihnen vorbei ins Freie gestürmt.

Sepp öffnete den Schrank und holte Dosen heraus. Pastete mit Truthahn, Ragout mit Rind, Geflügelmix mit Soße, Schlemmer-Fisch …

Etwa zehn Augenpaare blinkten wie kleine Taschenlampen aus ihrem Versteck unter der Bank hervor. Sepp füllte die Näpfe und erklärte nebenbei den Trockenfutterautomaten.

»Bis die Ablöse nach Weihnachten kommt, reicht das Futter aus dem Schrank. Falls nicht, holst du dir Nachschub aus dem Eiskeller.«

Sie gingen wieder raus in die Kälte. In der einsetzenden Dämmerung glänzte der Schnee bläulich. Sepp marschierte voraus. Ein Stück hinter dem Katzenhaus ging das Grundstück in einen kurzen, steilen Hang über. Außer Schnee und ein paar trockenen Grashalmen mit Schneehütchen darauf war nichts zu sehen. Sepp wandte sich zu ihm um.

»Das ist gar kein richtiger Eiskeller, wir nennen den Stollen nur so. Der Vorvorbesitzer hat ihn ausgeschachtet.« Er wischte eine Schneeplatte beiseite und eine graue Stahltür wurde sichtbar. »Wir nutzen den Eiskeller als Lagerraum für das Katzenfutter. Das meiste sind Spenden. Frag mal, von wem?«

Norbert sah die gefühlige Viola mit ihrem dreibeinigen Hund vor sich.

»Ich schätze mal, von deiner Frau.«

Am Eingang musste man sich ein wenig bücken. Drinnen konnte man gerade stehen. Sepp knipste ein Funzellicht an. Angelegentlich besichtigten sie den sogenannten Eiskeller, der etwa zwölf Quadratmeter auf gestampftem Lehmboden maß. Gleich am Eingang stand das Katzenfutter auf Paletten. In die Felswand waren starke Nägel getrieben, an denen Gartenwerkzeug hing. Ein Rechen lehnte an der Wand. Weiter hinten stand ein alter Rasenmäher. Ganz hinten im Dunkeln leuchtete ein weißer Plastikstuhl, auf dem ein Benzinkanister stand.

Sepp warf die schwere Tür wieder zu und legte den Riegel vor.

Auf dem Weg zur Schleuse begegneten sie einer orange getigerten Katze.

»Komm Selma nicht zu nahe, sie beißt.« Sepp zeigte auf das Tier, das seine Krallen an einem Baumstamm wetzte und gespannt herüberblickte. »Einfach ignorieren.«

»Geht klar.« Norbert ging hinter Sepp zum Ausgang, dort blickten sie noch einmal zurück.

Das Areal gehörte ganz den Katzen.

Im Auto überreichte Sepp ihm den Schlüsselbund. Er ließ den Motor an und sie fuhren aus dem einsam gelegenen Gartengebiet heraus.

Keine Menschenseele war ihnen begegnet.

2

Wolf Koschinski rieb den Rücken seines Onkels mit Pferdesalbe ein, als im Nachbarhaus das Licht anging. Er hielt kurz inne, weil er die hochgewachsene Gestalt auf Anhieb erkannt hatte. Hinter dem vorhanglosen Fenster war Norby wie in einem Leuchtkasten zu sehen.

Ob er das Haus wohl vermietet oder selbst einzieht? Wahrscheinlich verkauft er es. Wolf sah hinter der Gardine versteckt in die fremde Küche hinüber. Wann hatte er den alten Freund zuletzt getroffen? Als Kinder hatten sie oft zusammen gespielt, aber dann durfte Norbert aufs Gymnasium und später studierte er in Freiburg, und dann sah man ihn nur noch selten. Und schließlich war er nach Bremen gezogen.

»Der junge Tennert ist wieder da«, sagte Onkel Theo und reichte ihm nochmals die Pferdesalbe über die Schulter. »Tu mehr drauf, Junge!«

Die wenigen Male, die sie sich begegnet waren, wenn er Onkel Theo besuchte und Norbert zufällig zur selben Zeit bei seinen Eltern hereinschaute, konnte man an einer Hand abzählen. Wolf sah weiter hinüber, während er den alten Mann massierte.

»Wir Jungs wollten alle so aussehen wie er. Steckendünn, solche dunklen Haare, die schwarzen Augen und der leicht irre Blick. Das fanden wir mega.«

»Nicht so fest!« Der Onkel krümmte den schmalen Rücken. »Willst du mich umbringen?« Er schraubte die Salbe zu, die ganze Küche stank nach Kampfer.

»Ob er wohl einzieht oder verkauft, hast du etwas gehört?«

Theo brummte vor sich hin.

»Er hat seinen Vater ins Altersheim gesteckt, das finde ich so widerlich.«

»Du hast Norbert immer gern gehabt«, erinnerte Wolf ihn. »Ich glaube, er hat dir leidgetan.«

Der Senior machte einen Katzenbuckel, so sehr genoss er die Massage.

»Da drüben gab’s zu wenig zu essen. Der Junge wurde ja nie richtig satt, so groß, wie der war. Und sein Vater immer auf Messen, mal hier, mal da, und die Mutter ständig bekifft. Ach, wie der Junge rübergeflitzt kam, wenn Edda ihn rief! Wie ein geölter Blitz kam der angeschossen.«

»Alle Leute, deren Vorname mit N anfängt, sind unheimlich schnell.« Momentan befasste sich Wolf mit spirituellen Themen, insbesondere mit Buchstaben. Sein Name fing mit einem W an, und es stimmte, was in den schlauen Büchern stand: diplomatisch, beschützend, empathisch, beliebt.

»Wie der rübergehüpft kam, wenn deine Tante Edda, Gott hab sie selig, gerufen hat.«

Wolf massierte kräftig weiter.

»›Es gibt Torte!‹, hat sie immer gerufen.«

Tante Edda backte herrliche Torten. Unten Biskuit, in der Mitte pürierte Früchte in einer Creme, von der nur sie wusste, was drin war, und obenauf frisch geschlagene süße Sahne. Und dann saß man hinten im Garten, aß friedlich Torte, und Norbert, der Nachbarjunge, kam einem gar nicht mehr so fremd vor.

»Ihr habt ihn immer ›Psycho‹ gerufen«, der Onkel lachte. »Weil der Junge aussah wie der Mörder in dem Hitchcock-Film.«

»Anthony Perkins.«

»Auch schon tot.«

»Aids.«

»An was der Perkins auch immer gestorben ist, mir ist’s wurscht.« Der Onkel reichte die Salbe noch einmal nach hinten, aber Wolf schob seine Hand zurück.

»Arme Teufel, alle«, sagte Wolf.

»Der junge Tennert lief immer in solchen schwarzen Rollkragenpullovern in der Gegend herum. Der wollte den Perkins nachmachen.«

»Ich glaube nicht.« Wolf räumte die Pferdesalbe in den Oberschrank. »Er hat getrauert, das war alles.«

»Wenn einem Zwilling das Geschwister stirbt, ist nichts mehr wie vorher. Die machen zu wie eine Auster«, das waren Tante Eddas Worte gewesen. »An die kommt man nicht mehr heran.« Das hatte auch Wolfs Religionslehrerin geglaubt, mit der die Klasse über den Tod und das Sterben sprach. Wolf hatte das Thema übrig gebliebener Zwilling in den Raum geworfen und jeder wusste, wen er meinte.

Die Cannstatt-Zwillinge waren schon vor Miriams Tod bekannt gewesen. Zwei fröhliche Hüpfer, auf den Zentimeter gleich groß, mit Beinen wie Störche. Zwillinge, heißt es immer, sind besondere Menschen. Die beiden waren’s auf jeden Fall. Und als das Mädchen dann tot war, wurden sie noch bekannter.

»Meine Edda hatte einen guten Draht zu ihm, als er so ganz allein war.« Onkel Theo zog die Schultern hoch, ihn fröstelte. Wolf gab ihm sein Feinripp-Unterhemd und half ihm, obgleich das nicht nötig war. Der Onkel war noch fit, bis auf das bisschen Rücken.

»Steckt seinen Vater ins Altersheim, widerlich«, maulte er vor sich hin.

Wolf reichte ihm sein Flanellhemd und die rote Jacke, die Edda ihm gestrickt hatte. Die trug er praktisch das ganze Jahr.

Theo schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.

»Er glaubt wohl, er sei was Besseres. Heiratet eine aus der Oberschicht, aber gehalten hat’s nicht. Nur ein einziges Mal hat uns die Dame aus Bremen besucht. Der alte Tennert ist mit ihr herübergekommen, um seine Schwiegertochter vorzuführen. Da, auf diesem Stuhl hat sie gesessen.« Er zeigte auf den Küchenstuhl, aus dem seitlich Schaumstofffüllung hervorblitzte. »Musiklehrerin, strahlend blond, ein Näslein wie Grace Kelly. Meine Edda hat solche Augen gekriegt.«

Wolf legte einen Teebeutel in eine Bechertasse.

»Ich hab seine Frau auch nur ein einziges Mal gesehen, da fuhr sie gerade weg. In einem cremefarbenen Jaguar.«

»Ja, der Jaguar.« Der Onkel nickte. »Ein schöner Wagen. Ihr Vater soll sogar eine Segeljacht besitzen. Eine piekfeine Familie, aber schwer eingebildet. Das hat mir der alte Tennert gesagt, als er noch drüben in seinem Haus wohnen durfte. Der ahnte, dass die Ehe nicht hält, weil die Stephanie so eingebildet war.«

Wolf blickte hinter der Gardine wieder zu Norbert hinüber. Der saß einsam vor einem aufgeklappten Laptop am Küchentisch und tippte. Er hatte Germanistik studiert und noch irgendwas, dann hatte er bei einer Ärztezeitung gearbeitet und irgendwann machte er sich selbstständig. Das war dann schon in Bremen. Auf seiner Homepage bezeichnete er sich als Fachjournalist für Medizintechnik. Seine Referenzen konnten sich sehen lassen. Aus Norby war etwas geworden, wie man so schön sagte.

Würde Wolf gern in seiner Haut stecken? Ja, wenn er ehrlich war, schon. Die Grace-Kelly-Musiklehrerin hätte er aber nicht gehen lassen.

Der Wasserkocher hustete und röchelte.

»Onkel, was hast du gesagt?«

»Dass der junge Tennert ein hübsches Töchterchen hat. Ich hab die Kleine mal gesehen. Hat blaue Augen wie zwei Sträußchen Vergissmeinnicht.«

Wolf goss das Wasser über den Teebeutel.

»Wie heißt die noch mal?«

»Livia heißt die.« Onkel Theo nahm ihm die Tasse ab. »Das soll wahrscheinlich ›Leben‹ bedeuten. Damit die lebt und nicht wegstirbt wie seine Schwester damals.«

3

Als Norbert am Nikolausabend vom Katzengarten nach Hause fuhr, stand Wolfs roter Pontiac Firebird vor der Garage seines Onkels. Mit seinen fünf Metern Länge reichte der legendäre Schlitten bis auf den Gehweg hinaus.

Kurz hatte Norbert den Impuls gespürt, hinüberzugehen, um die beiden zu begrüßen. Aber er wusste, dass er dort so schnell nicht mehr wegkommen würde, und er wollte noch heute Abend die Kleider seiner Eltern zusammenpacken, um sie morgen früh zur Müllverbrennung zu fahren.

Er betrat sein neues altes Haus, und der Geruch von abgewohnten Möbeln und alten Teppichen schlug ihm entgegen. Er tastete nach dem Lichtschalter. Als Erstes fielen ihm die Matratzen ins Auge. Sie standen noch immer an die Wand gelehnt. Entgegen der Abmachung waren die Entrümpler am Morgen nicht erschienen; Norbert war wütend geworden und hatte Dampf abgelassen, als er den Firmenchef schließlich am Apparat hatte. Die Wut bezog sich zur Hälfte auf sich selbst: Er hatte den Pauschalbetrag für die Arbeit per Vorkasse entrichtet. »Sonst kommt keiner«, hatte man ihm gesagt, und wahrscheinlich war das auch so. Herr Vangelis hatte ihm versprochen, das Haus sehr bald zu räumen und besenrein zu hinterlassen.

Norbert ging nach oben, öffnete die Spiegelschranktüren und riss alles aus den Fächern und von den Kleiderbügeln. Bald war der Fußboden über und über mit alten Klamotten und Schuhen bedeckt. Er watete durch die dunklen Kleider seiner Mutter und das spakige Lederzeug seines Vaters – durch ihre Unterwäsche, ihre Strümpfe, Socken, ihr Badezeug, und alles roch nach Alter, Kummer und Gebrechlichkeit. Er stopfte die Klamotten gewaltsam in blaue 120-Liter-Müllsäcke. Es waren 15 oder 16, die er geführt die Treppe hinunterrutschen ließ.

Um kurz vor Mitternacht ging er zum letzten Mal hinauf, um noch die Nachttische auf die Galerie rauszustellen. Die Müllsäcke stapelte er im Wohnzimmer in der Ecke hinter der Tür. Die Tür würde er morgen aushängen und abschleifen. Er wollte alle Türen abschleifen, wozu hatte er sich die Schleifmaschine besorgt.

Das Wohnzimmer war nun komplett voll mit Gerümpel und überquellenden Umzugskartons. Zu seinem Arbeitsplatz am Fenster neben der Terrassentür führte nur noch ein schmaler Pfad. Um sich in der Küche ein Glas Wein zu holen, stieg er über Haufen zerknüllter Vorhänge, Sofakissen und von seiner Mutter selbst geknüpften Brücken. Er füllte das Glas randvoll. Draußen hörte er den röhrenden Firebird wegfahren. Er musste lächeln. Wolfi, der Kindskopf.

Um noch etwas fernzusehen, schlängelte er sich durch den Sperrmüll seiner Eltern zurück ins Wohnzimmer. Bald würden die Entrümpler die Dinge ihres ganzen Lebens mitnehmen. Es gab nichts, das Norbert behalten wollte.

Still sehnte er den Tag herbei, an dem das Haus endlich vollkommen leer war.

Er nahm auf der Sofalandschaft Platz, auf der er auch schlief. Auf den Polstern lag sein halbes Büro mit Aktenordnern, Projektmappen, Dokumententaschen sowie die beiden Samsonite-Koffer, aus denen er lebte.

Während er sich mit seinem Glas auf den einzigen freien Platz setzte, fiel ihm ein, dass er tatsächlich einmal erwogen hatte, nach Spanien zu reisen, um Wolfi zu besuchen.

Schon damals war seine Ehe mit Stephanie mehr als angespannt, und die Urlaube auf Sylt im Ferienhaus der Familie nur mehr lieb- und trostlose Gepflogenheit. Da hatte er große Lust verspürt, einmal eine Woche allein zu verreisen, zu Wolf, der ein Landschaftsgärtner geworden war.

Das hatte Norberts Vater immer wieder einmal am Telefon erwähnt: »Wolf Koschinski hat an der Costa Blanca einen angesehenen Betrieb mit zig Angestellten, da kann man nur den Hut ziehen.«

Das hätte er gern selbst gesehen, auch gerne mit angepackt. Leider war es nie dazu gekommen.

Als Kinder waren sie oft zusammen gewesen. Wolfi und seine Schwester Ines wohnten am anderen Ende von Bad Cannstatt. Ihre Eltern hatten ein Wäschegeschäft in der Stadt und wenig Zeit für ihre Sprösslinge. Die zwei kamen oft nach der Schule zu Onkel und Tante. Norbert und Miriam durften sich dazugesellen. Es gab für jeden einen Becher Kaba und ein Stück von Tante Eddas Sahnetorte, und dann lauschten sie den Gruselgeschichten des kleinen Herrn Jordan.

Nach eigenen Angaben hatte er 111 davon auf Lager.

Er musste lächeln, als er sich daran erinnerte. Die Gruselgeschichten waren ja immer das Beste. Heiße und kalte Schauder liefen ihnen über Rücken. Sie waren süchtig nach den Storys aus dem Nachbarhaus. Ihr Grausen verbargen sie, bis die Torte aufgegessen war, und dann rannten sie weg und lachten vor lauter Angst.

Norbert schaltete den Fernseher aus, in dem sich vier Politiker in einer Talksendung stritten. Er brauchte jetzt einen Drink und dann wollte er sich schlafen legen. Er sah hinüber zu der wuchtigen Schrankwand. Die Türen vor den Fächern hatten die Entrümpler bereits herausgerissen. Der Inhalt quoll heraus wie ein schrecklicher Kuchenteig, der immer mehr wurde.

Das klebrige Barfach war abgeschlossen. Er überlegte, wo er den kleinen Schlüssel hingetan hatte. Da fiel es ihm ein: in die Küchenschublade mit dem Krimskrams – unter Miris Häkeltäschchen.

Es kostete ihn Überwindung, die Tischlade aufzuziehen. Da lag eine Handarbeit, die seine Schwester angefertigt hatte. Oben, in ihrem Zimmer, saß ein halbes Dutzend Püppchen auf ihrem Bett, die sie gehäkelt und mit Watte ausgestopft hatte.