Das Denkmal der Läuferin - Literatur-Quickie - Ulrike Draesner - E-Book

Das Denkmal der Läuferin - Literatur-Quickie E-Book

Ulrike Draesner

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Beschreibung

Kurze Geschichten. Spannend erzählt. Einfach gut. Was für ein atemloser Text von Ulrike Draesner, was für eine ungeheure Strecke legt diese Getriebene im Denkmal der Läuferin hin, um vorgeblich die Kunst des Laufens wiederzubeleben. Sie meint das Leben. Und man ist geneigt dieser deutschen Forrest Gump ein Bein stellen zu wollen, nur um sie am Auslaufen hindern zu wollen. Keine Chance: Monströs. Groß und enorm schnell erzählt. Der Literatur-Quickie – das schnelle Lesevergnügen für Zwischendurch von Deutschlands besten Autorinnen und Autoren. Jetzt als eBook: „Das Denkmal der Läuferin“ von Ulrike Draesner. dotbooks – der eBook-Verlag.

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Über dieses Buch:

Was für ein atemloser Text von Ulrike Draesner, was für eine ungeheure Strecke legt diese Getriebene im Denkmal der Läuferin hin, um vorgeblich die Kunst des Laufens wiederzubeleben. Sie meint das Leben. Und man ist geneigt dieser deutschen Forrest Gump ein Bein stellen zu wollen, nur um sie am Auslaufen  hindern zu wollen. Keine Chance: Monströs. Groß und enorm schnell erzählt.

Der Literatur-Quickie – das schnelle Lesevergnügen für Zwischendurch von Deutschlands besten Autorinnen und Autoren.

Über die Autorin:

Ulrike Draesner wurde 1962 in München geboren. Um sich dem Schreiben widmen zu können, kündigte sie ihre Universitätsstelle. 1995 erschien ihr erstes Buch, der Gedichtband gedächtnisschleifen. Seit 1996 lebt sie als Dichterin, Prosaautorin und Essayistin in Berlin. Laut dem Magazin Brigitte ist Ulrike Draesner eine der besten deutschsprachigen Schriftstellerinnen.

Die Website der Autorin: www.draesner.de

Der Literatur-Quickie Verlag im Internet: http://www.literatur-quickie.de

***

eBook-Ausgabe Februar 2013

Die Printversion erschien 2010 bei Literatur-Quickie, Hamburg Copyright © der Printlausgabe 2010 Literatur-Quickie, Hamburg

Copyright © der eBook-Ausgabe 2013 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nicola Bernhart Feines Grafikdesign, München

Titelbildabbildung: Susanne Schleyer

ISBN 978-3-95520-161-6

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Ulrike DraesnerDas Denkmal der Läuferin

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Es ist in den letzten Jahrzehnten einfacher geworden, eine Sucht zu verstecken.

In besonderem Maß gilt dies für die Laufsucht. Die Laufsucht verdankt den letzten Jahrzehnten alles.

Zuvor war sie so gut wie undenkbar. Man wanderte und trug Schuhwerk. Ein Laufsüchtiger wurde bestaunt; Spaziergänger versammelten sich in den frisch gegründeten Parks und schickten ihn zwischen sich im Kreis hin und her. Gern wies man dem Süchtigen einen ungeteerten, kiesigbrüchigen Weg an, um das Laufen ein wenig zu erschweren, und doch lief der Mann, es waren immer Männer, seine Runden. Der Zuschauer wegen wählten die Ausführenden stets Sommertage, wenn auch nicht zu heiß, und es gab Veranstalter, die besonders verdiente Dauerläufer in Sonntags-Shows präsentierten. Angenehm erwärmt stand das Publikum in der Sonne, unter Hüten und Schirmen bei zwitschernden Vögeln, kaum gestört vom Bellen einiger weniger, wohlerzogener Hunde, schloss Wetten ab und wusste das Muskelspiel unter einem Hemd, das immerhin die Arme freigab, sowie einer kurzen und immer kürzeren Hose, wusste die braune Haut, kaffeefarbene Haut, manchmal ganz schwarze Haut des Läufers mit Entzücken (so die reichlich vertretenen Damen) und interesselosem Wohlgefallen (so die damaligen Männer, denen derartig geformte menschliche Körper fremd, aber nicht unangenehm waren, da sie sie nichts angingen) zu genießen.

Danach saß man zuhause mit einem Lächeln auf den Lippen, als hätte man selbst ein wenig geschwitzt.

Allmählich wurde die Kunst der Läufer erkannt.

Das kam allen zugute. Mit Eifer warf die Industrie sich auf den Schuh- und Bekleidungsmarkt. Immer schon hatte es im Land geschickte Tüftler gegeben, sie probierten sogleich am eigenen Leib, wie Füße schwollen, Kniegelenke scheuerten; es dauerte nicht lange, da wurden die guten Effekte des Laufens für die Gemeinheit offiziell festgestellt und im endlich ausreichend entwickelten Fernsehen propagiert.