Das ganze halbe Haus - Claudia Weiand - E-Book

Das ganze halbe Haus E-Book

Claudia Weiand

5,0

Beschreibung

Eine Geschichte voller Wärme, Witz und Charme, über Freude an der Familie, am Alltag und am Leben. Bei Familie Herz gibt es eine Menge zu Lachen. Und ein bisschen was zu Weinen. Und eine Menge Familienchaos! Tiefgründig, frech und mit ganz viel Herz!

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 128

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
5,0 (18 Bewertungen)
18
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Über die Autorin:

Claudia Weiand ist verheiratet und Mutter von zwei Söhnen.

Sie lacht, schreibt und kritzelt für ihr Leben gern.

Mehr Infos unter

www.claudia-weiand.de

Für Marcus, Finn und Nils!

(meine Herz- und Bauchfamilie)

Und für Shay und Matthias & alle Eure Mädels!

(ohne Euch hätte es keinen zweiten Anlauf gegeben)

Inhaltsverzeichnis

Noch kurz vorab ...

Oma Böhnchen

Familie mit Herz

Himmelstrampolin

Beerdigung

Geheimnisse

Der Umschlag

Familienkonferenz

Königsbrief

Eiszeit

Vererbungslehre

Herzblut

Kinderspiel

Aufräumarbeiten

Oma Böhnchens Flöhe

Rausverkauf

Kaufrausch

Überraschungen

Himmlische Gastfreundschaft

Bauarbeiten

Endspurt

Weihnachten

Nachbarn

Auslese

Was ist eigentlich ein Down-Kind?

Danksagung

Noch kurz vorab ...

Dieses Buch ist ein Herzensbuch.

Zu keinem anderen Buch habe ich so viele emotionale und wundervolle Rückmeldungen bekommen, wie zu diesem. Dabei ist es ein Buch über Alltäglichkeiten.

Ich schreibe über eine Familie und ihr ganz normales tägliches Chaos. Diese Familie kann zusammen lachen, streiten, spielen, sich nerven, trauern und weinen, einander vergeben, ertragen, annehmen und helfen. Genau so stelle ich mir Familie vor!

Viele haben mich gefragt, ob es sich bei dem Buch um eine wahre, vielleicht sogar um meine Geschichte handelt.

Die Antwort ist völlig klar: Ja und nein!

Auch wenn mein Mann Pastor ist und unsere Kids herzlich gerne für Witz und Chaos sorgen: Wir sind nicht die Familie, die in diesem Buch beschrieben wird! Aber natürlich gibt es Gemeinsamkeiten und Kleinigkeiten, die sich genau so zugetragen haben. Welche, das bleibt unser Familiengeheimnis.

Oma Böhnchen dagegen, die gab es wirklich. Na ja, nicht so ganz. Denn Oma Böhnchen hieß in Wirklichkeit Oma Eva. Und sie hatte einen Mann und Kinder und keine Stadtvilla. Und doch... ihre Charaktereigenschaften, ihre Sturköpfigkeit, den absoluten Glauben in das Gute im Gegenüber, ihr Gottvertrauen und die Unmengen "Herzenskinder und -enkel" sind ganz klar eine dicke Über-einstimmung! Und: mein Mann hat sie an einem wundervoll sonnigen Tag beerdigen dürfen. Es war mir eine Ehre, Dich kennengelernt zu haben, liebe Eva! Ich freu mich auf ein Wiedersehen!

Und was ist mit Mo?

In meinem Leben gibt es keinen Mo. Der kleine Mo ist mir irgendwie (ich kann selbst nicht genau sagen wie) zugeflogen. Plötzlich war er da und passte in diese Familie wie Sahne auf frische Erdbeeren!

Auch zu Mo habe ich viele, viele Rückmeldungen bekommen. Dies ist kein Buch über Integration, Inklusion oder was auch immer für eine -ion es noch geben mag. Ich hoffe einfach, dass es ein Buch über Familie ist. Und da gehören Abweichungen von der Norm eben auch immer dazu.

Das ganze halbe Haus war eigentlich als Reihe gedacht. Ihm sollten noch einige Bände folgen. Leider musste der Verlag nach dem zweiten Band die Reihe einstellen. Es gab einfach nicht genügend Leser.

Allerdings bekam und bekomme ich weiterhin Mails: Wie es denn nun weiter geht? Und wo man die vergriffenen Bücher noch bekommen kann?

Und so wage ich jetzt ein klitzekleines Abenteuer und veröffentliche erstmals im Eigenverlag ein Buch. Und wenn alles gut geht, dann wird es auch wieder den zweiten und einen (neuen!) dritten Band geben. Mindestens.

Denn Herzensbücher muss man einfach machen!

Claudia Weiand

Juli 2015

1. Oma Böhnchen

Die ganze Geschichte begann damit, dass Oma Böhnchen starb. Eigentlich hieß sie nicht Böhnchen, sondern Böhmichel. Und eigentlich war sie auch gar keine Oma. Aber alle Kinder aus unserer Kirchengemeinde sagten Oma zu ihr. Oma Böhnchen.

Manchmal schimpften die Erwachsenen mit uns, wenn wir sie so anredeten. „Man sagt zu einer älteren Dame nicht Oma! Und man veralbert auch nicht ihren Nachnamen!“, meinten sie.

Einmal, als mich ein Mann so ausschimpfte, weil ich „Hallo, Oma Böhnchen!“ zu ihr gesagt hatte, da hat sich Oma Böhnchen auf die Zehenspitzen gestellt und zu dem Mann gesagt: „Mein lieber Freund! Ich bin wahrscheinlich doppelt so alt wie du! Und ich kann sehr gut auf mich selbst Acht geben. Sei so lieb und kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten! Und wehe, wenn Du noch einmal eines meiner Enkelkinder ausschimpfst! Dann zieh ich dir die Ohren lang!“

Das war ganz schön lustig, denn Oma Böhnchen war vielleicht doppelt so alt wie der Mann, aber der war dafür doppelt so groß. Und ich glaube, ehrlich gesagt, nicht, dass sie an seine Ohren überhaupt rangekommen wäre. Der Mann ist trotzdem weggegangen und hat dabei mit dem Kopf geschüttelt.

So was passierte eigentlich immer nur mit Leuten, die Oma Böhnchen nicht so gut kannten. Denn auch ganz viele Erwachsene nannten Oma Böhnchen Oma Böhnchen. So hatten sie sie schon als Kind genannt, und dabei ist es dann geblieben. Daher kam es, dass Oma Böhnchen, obwohl sie nie verheiratet war und keine eigenen Kinder und Enkelkinder bekommen hatte, unsere Gemeinde-Omi war. Sie hatte wahrscheinlich Hunderte von Enkelkindern, die nur mit dem Herzen mit ihr verwandt waren. So wie ich.

Vielleicht fragst Du Dich, woher sie den Namen „Böhnchen“ hatte, wo sie doch eigentlich „Böhmichel“ mit Nachnamen hieß. Also, das kam so: Vor unendlich langer Zeit, als meine Eltern noch Kinder gewesen waren, hatte ein Kind statt Oma Böhmichel Oma Böhnchen gesagt. Und Oma Böhnchen fand das so klasse, dass sie fortan nur noch so gerufen werden wollte.

Ob sie schon vorher die Zuckerbohnen verteilt hatte oder ob sie erst durch den Spitznamen auf die Idee gekommen war, daran konnte sich niemand mehr so richtig erinnern. Jedenfalls wussten wir Kinder genau, dass Oma Böhnchen immer etwas Leckeres in ihrer Handtasche für uns dabei hatte. Ich glaube, wir hätten Oma Böhnchen auch ohne die Zuckerbohnen in der Handtasche gemocht. Aber warum sollten wir sie nicht mögen und gerne Zuckerbohnen essen?

Meine Mama hat mir mal gesagt, dass sie als Kind auch schon Zuckerbohnen von ihr bekommen hat. Und dass sie sich damals immer vorgestellt hat, dass Oma Böhnchen irgendwo in ihrem riesigen Haus ein ganzes Zimmer nur mit bunten Zuckerbohnen hat – so voll, dass man die Tür nicht öffnen darf, weil sonst eine riesige Zuckerbohnenwelle herausschwappt. Stattdessen würde Oma Böhnchen jeden Sonntagmorgen an der Tür vorbeigehen, den Schlüssel aus dem Schloss ziehen und dann ganz flink die Handtasche unter das Schlüsselloch halten, damit ein paar Böhnchen in ihre Tasche purzeln. Wenn die Tasche dann ausreichend voll ist, würde sie den Schlüssel wieder zurückstecken. Bis zum nächsten Sonntag.

Ich glaube, das ist bloß eine Quatschgeschichte. Ich habe bei einem Besuch bei Oma Böhnchen mal nach dem Zimmer gesucht. Aber da war nichts. Außerdem müsste das Zimmer ja auch langsam mal leer sein, denn Oma Böhnchen hat in ihrem Leben bestimmt schon viele Tausend Zuckerbohnen verteilt.

Oma Böhnchen wohnte wirklich in einem riesengroßen Haus. Mama hat gesagt, dass sei eine Stadtvilla und da hätten mal steinreiche Leute drin gelebt. Das waren wohl die Ururgroßeltern von Oma Böhnchen. Früher haben in dem Haus viele Menschen gelebt. Da gab es die Zimmer für die Dienstboten und die Köchin, den Raum für den Hauslehrer, die Bibliothek, den Salon, Unmengen an Schlafräumen und jede Menge anderer Zimmer.

Aber mit der Zeit wurde das Haus immer leerer und viele Zimmer wurden überhaupt nicht mehr genutzt. Ein ganzes Stockwerk wurde zur Rumpelkammer. Dorthin brachte Oma Böhnchen alle Dinge, die sie nicht mehr brauchte, die aber noch zu gut zum Wegwerfen waren. Und immer, wenn meine Eltern mit uns Kindern zum Kaffeetrinken bei Oma Böhnchen eingeladen waren, dann rutschten meine Geschwister und ich schon nach dem ersten Stück Kuchen ganz hibbelig und wibbelig auf den Stühlen herum. So lange bis Oma Böhnchen uns zuzwinkerte und „Na los!“ flüsterte. Und dann rasten wir die Treppen hinauf ins oberste Stockwerk und wandelten in Oma Böhnchens Rumpelkammerstockwerk herum.

Es war dort wie in einem Museum, nur dass man alles anfassen durfte. Es gab da alte Möbel und Lampen, Truhen und Schränke – vollgestopft mit allem möglichen Plunder aus uralten Zeiten. Es gab alte Pfannen und Töpfe und ein schweres Bügeleisen aus Eisen. Wir durften uns sogar die alten Kleider aus den Wäschetruhen herausholen und Verkleiden spielen. Am liebsten hatte ich den alten Mexikanerhut, der fast so groß war wie ein Wagenrad und noch immer nach Stroh roch. Wenn ich ihn aufsetzte, konnte ich mich kaum noch bewegen, denn damit stieß man überall an. Ich stand damit eigentlich immer nur vor dem riesigen Spiegel, der viele schwarze Flecken hatte und in dem man kaum noch etwas sehen konnte. Aber ich konnte doch so ungefähr mich selbst erkennen und natürlich den großen Strohhut.

Jedenfalls war ich immer gerne bei Oma Böhnchen. Und ich nahm mir fest vor, dass ich, wenn ich größer bin, auch so ein Haus haben mag. Mit vielen Zimmern und geheimnisvollen Schränken und einem Wagenradhut. Aber da wusste ich ja noch nicht, dass ich dafür gar nicht erst größer werden musste ...

2. Familie mit Herz

Vielleicht sollte ich euch erst einmal endlich erzählen, wer ich überhaupt bin. Ich bin Josefine. Aber alle sagen nur Fine zu mir. Bis auf Mama. Die sagt Fienchen.

Ich heiße so, weil meine Großmutter auch so hieß. Meine Mama wollte ihr wohl eine Freude machen und hat mich nach ihr benannt. Vielleicht hat sich Oma Josefine nicht genug drüber gefreut. Sie starb nämlich zwei Wochen nach meiner Geburt an einer Lungenentzündung. Jetzt bin ich zehn Jahre alt und heiße wie ich heiße, einfach weil es mir Freude macht. Und Mama macht es Freude, weil sie der Name immer an ihre Mutter erinnert, und ich finde, das ist doch wirklich prima, wenn man einen Namen hat, der anderen Freude macht.

Ich habe noch zwei große Brüder. Die sind schon 17 und bald mit der Schule fertig – gleichzeitig, denn sie sind Zwillinge. Sie heißen Noah und Samuel. Zu Noah sag ich Noah. Aber zu Samuel sag ich Sam. Und seit ein paar Jahren sollen wir Säm zu ihm sagen. So spricht man seinen Namen auf Englisch aus, und das findet er einfach cool. Mir ist das wurscht. Sag ich eben Säm. Manche aus unserer Gemeinde können die beiden nicht gut auseinanderhalten. Und weil die Leute dann nie genau wissen, mit wem sie es gerade zu tun haben, nennen sie die beiden Samoa! Meine Brüder finden das urkomisch, weil ein paar winzige Inseln irgendwo weit weg im Pazifik so heißen. Ich finde das blöde. Da heiße ich doch viel lieber so wie meine Großmutter! Außerdem kann man die beiden doch sehr gut auseinanderhalten: Sam hat dieses Grübchen in der rechten Wange und Noahs Nase ist viel breiter. Das sieht doch jeder!

Dann habe ich noch einen kleinen Bruder: Mo. Er ist nicht in Mamas Bauch gewachsen wie Noah, Sam oder ich. Er ist in dem Bauch von seiner anderen Mama gewachsen. Und als er dann geboren war, wollte seine andere Mama ihn nicht haben. Da haben wir ihn bekommen. Mama und Papa haben uns das lange erklärt. Dass seine Bauchmama sich einfach kein Leben mit Mo vorstellen konnte und ihn lieber an eine Familie abgeben wollte, von der sie weiß, dass es ihm da gut geht. Mama, Papa, Noah, Sam und ich haben Mo dann adoptiert. Und er gehört jetzt genauso fest zu unserer Familie wie alle anderen!

Mo ist ein besonderes Kind, denn er lacht ganz schön viel. Papa sagt immer, dass Mo unser Sonnenschein ist, und das stimmt. Wenn er lacht, dann wird es in einem drin immer ganz hell. Wir haben ihn bekommen, da war Mo noch ein Baby. Seine Bauchmama hat einen Schrecken gekriegt, weil der Kinderarzt ihr gesagt hatte, dass Mo ein Down-Kind ist und einen Herzfehler hat. Manche Leute sagen, dass Mo nicht ganz richtig im Kopf ist. Das ist natürlich Blödsinn! Mo hat nur einen ganz anderen Kopf als wir alle. Und man muss sich schon die Mühe machen, ihn und seinen Kopf kennenzulernen.

Mo ist jetzt fünf Jahre alt und wurde schon ganz oft an seinem Herzen operiert. Das war für uns jedes Mal furchtbar, weil er dann so blass und klein in seinem riesigen Krankenhausbett lag. Aber er hat sich immer ganz toll wieder erholt. „Der ist stark wie ein Bär!“, sagt sein Arzt immer. Und dann lacht Mo!

Ich habe also Noah, Sam und Mo als Geschwister. Und wenn ich sie alle drei rufen will, dann rufe ich auch Samoah. Aber mit „h“ hinten, denn dann ist es keine Insel mehr, dann sind es einfach alle meine drei Brüder!

Zu meiner Familie gehören natürlich noch Mama und Papa.

Mama ist Lehrerin für Mathe und Physik. Aber seit Mo bei uns ist, arbeitet sie nicht mehr an der Schule. Ich finde das toll. Denn erstens mag ich es, dass Mama so viel Zeit hat, und zweitens könnte ich mir das nicht so gut vorstellen, dass Mama an meiner Schule eine Mathelehrerin wäre – wo doch immer alle über die Mathelehrer schimpfen!

Papa ist auch so was wie ein Lehrer. Aber nicht an einer Schule. Er ist Pastor. Er bringt den Leuten etwas über Jesus bei. Meine Freundin Larissa hat mal gesagt, dass sie auch gerne einen Pastor-Papa hätte, denn der müsste nur sonntags arbeiten und hätte dann den Rest der Woche frei. Das ist natürlich Käse! Papa hat nämlich nur am Montag frei. Ausgerechnet! Denn da müssen wir ja in die Schule. An den anderen Tagen macht er viele Besuche, Telefonate, Schreibkram und so. Und fast jeden Abend muss er gleich nach dem Abendessen weg. In die Kirche oder zu irgendeiner Sitzung. Aber am Montagnachmittag ist Papa-Zeit. Und da geht er mit uns ins Schwimmbad. Oder zum Eislaufen oder zum Picknicken. Und das hat nicht jeder! Denn an den Montagen sind die anderen Papas alle bei der Arbeit, und das ist ja nur gerecht so.

Papa arbeitet also in der Kirche. Und sein Ober-Chef ist Jesus. Ich glaube, das muss doch richtig cool sein mit Jesus als Chef. Der ist so furchtbar nett und hat immer Zeit und hört immer zu. Wenn ich groß bin, werde ich vielleicht Pastorin. Oder Eisverkäuferin. Das muss auch ziemlich klasse sein.

Jedenfalls: Das sind wir: Mama, Papa, Noah, Sam, Mo und ich. Und damit alle wissen, dass wir zusammengehören, haben wir den coolsten Nachnamen der Welt. Und davon bringen mich auch Mos viele Operationen nicht weg: Wir sind die Familie Herz!

3. Himmelstrampolin

Jetzt, wo ihr mich kennt, kann ich ja endlich von Oma Böhnchen weitererzählen:

Eines Abends, mitten beim Abendessen, klingelte das Telefon.

„Geh nicht ran. Wir essen!“, sagte Mama zu Papa, der schon mit dem Po überm Stuhl schwebte. Mama mag es nicht so, wenn wir beim Essen ans Telefon gehen. Sie findet, dass auch ein Pastorenhaushalt mal eine halbe Stunde frei haben sollte – und wenn es nur fürs Essen ist. Und eigentlich hat sie ja recht. Wenn wir zusammen essen, dann ist das immer wie ein kleines kurzes Familientreffen. Ist der Tisch erst abgeräumt, verstreuen wir uns wieder.

Außerdem haben wir ja einen Anrufbeantworter. Fast jede Woche haben wir einen neuen Spruch drauf, weil Sam und Noah ständig irgendein neuer Blödsinn einfällt. Ich glaube ja, dass viele Leute einfach nur deshalb einmal die Woche während des Essens bei uns anrufen, damit sie den neuesten Quatsch auf unserem Anrufbeantworter abhören können.

Diesmal stand Papa trotzdem auf. Und Mama schaute ihn streng an. Mit dem Mathelehrerblick. Aber Papa ging in den Flur zum Telefon, und da hilft dann ja auch kein Mathelehrerblick mehr. Den kann man ja vom Flur aus nicht sehen.