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"Das Geheimnis im alten Schrank" ist ein Kinderbuch, das auch für Erwachsene interessant ist. Es kann ihre Fantasie anregen und das tägliche Leben erheitern und bereichern. Kinder werden dazu angeregt, ihr soziales Verhalten zu verbessern.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 35
Veröffentlichungsjahr: 2025
Diese Geschichte ist eine märchenhafte Erzählung für Kinder und solche, die in ihrem Geist und ihrer Fantasie jung geblieben sind.
Für Ruth und Helena
Das Geburtstagsgeschenk
Der Schlüssel zum alten Schrank
Die Marionetten werden lebendig
Im Palast des Königs
Der Diener Leopold
Ein Tanz mit der Prinzessin
Der goldene Becher und Zaubertrank
Wie Elias den Räuber überlistet
Die Bettlerin
Verurteilung
Im Gefängnis
Diebe und Gespenster
Das geschenkte Pony
Was sich Elias schon lange wünschte und womit er seiner Oma in den Ohren lag, das erfüllte sich an seinem Geburtstag. Neben der Sahnetorte und einem Fußball lag eine Panflöte, die sie ihm schenkte. Er freute sich nicht nur, sondern bedankte sich auch bei ihr, die bestimmt einen Tipp von seiner Schwester bekam. Gleich nach der Geburtstagsfeier probierte er darauf zu spielen, aber es wollte ihm nicht recht gelingen. Erst als er einige Tage geübt hatte, konnte er eine Melodie spielen, die ihm fehlerfrei gelang. Seine beiden Schwestern Anne und Monika hörten ihm geduldig zu, aber nach einiger Zeit gaben sie ihm zu verstehen, dass sie davon genug hatten. Wenn die jungen Damen jedoch glaubten, ihn damit beleidigt zu haben, dann hatten sie sich geirrt. Denn Elias steckte seine Flöte in die Schultasche und ging damit zur alten Scheune, wo er hoffte, ungestört weiterspielen zu können.
Am brüchigen Holzfenster, das mit dem Kot der Vögel und viel Staub beschmutzt war, stand die Werkbank seines Großvaters mit einem Stuhl und Elias setzte sich, um seine Hausaufgabe zu machen. Als er damit fertig war, nahm er seine Panflöte und begann darauf zu spielen. In einer düsteren Ecke stand ein alter Schrank, mit Spinnweben bedeckt, verstaubt, abgeschlossen und für immer vergessen. Elias wollte schon immer gerne wissen, was darin aufbewahrt wurde oder welches Geheimnis es dort gab, doch als er seine Oma nach dem Schlüssel fragte, versuchte sie ihn damit zu beschwichtigen, es seien nur alte, wertlose Klamotten darin. Damit hatte sie aber nur das Gegenteil erreicht, denn Elias interessierte sich noch mehr für den alten Schrank.
In der Scheune konnte man bis zu den Dachbalken sehen und es war sehr still, aber wenn Elias seine Schularbeiten machte, glaubte er manchmal im Schrank seltsame Geräusche zu hören. Am liebsten hätte er ihn gleich aufgemacht, doch das war leider unter den gegebenen Umständen nicht möglich.
Eines Morgens war Elias mit seinen Schwestern allein zu Hause und ging ins Zimmer seiner Oma, wo er im Wäschekorb seine Strümpfe suchen wollte. Nachdem Elias im Korb vergeblich danach geschaut hatte, entdeckte er auf der Kommode einen alten verrosteten Schlüssel, den er noch nie gesehen hatte. Wozu brauchte man ihn und warum wurde er versteckt? Seine Oma hatte ihn vielleicht vergessen in die Schublade zu legen, jedoch könnte er zum alten Schrank in der Scheune passen. Wenn Elias auch ein ungutes Gefühl bekam, nahm er dennoch den Schlüssel vom Vertigo und steckte ihn in seine Tasche. Danach ging er pfeifend, an den Mädchen vorbei aus dem Zimmer, mit beiden Händen in den Hosentaschen. Er tat so, als wäre nichts Besonderes und verließ das Haus durch die schwere Eichenholztür im Eingang, danach ging Elias über die Steintreppe und den Hof zur Scheune. Auf der Werkbank schaute sich Elias den Schlüssel noch einmal an, denn er zweifelte und zögerte noch ein wenig, aber dann entschied er sich, ihn am alten Schrank auszuprobieren. Wie er vermutet hatte, passte er sofort und die Tür ließ sich erstaunlich leicht öffnen.
Ein merkwürdiger Geruch nach Holz, alten Kleidern und Mottenkugeln strömte ihm entgegen; er hörte leise Orgelmusik wie an Sonntagen in der Kirche, die jedoch viel zu weit weg war. Woher kamen aber diese Klänge?
An einer Kleiderstange hingen verstaubte Marionetten mit Spinnweben, wie seltsame Gestalten aus der Vergangenheit. Elias freute sich über seine Entdeckung, und fragte sich, warum hat mir das meine Oma nie gesagt? Dennoch bekam er jetzt ein schlechtes Gewissen, weshalb er die Schranktür schnell wieder zumachte. Jedoch ohne abzuschließen, schob er den alten Schlüssel in seine Hosentasche, damit wollte er sich den Zugang sichern.