Das Hamail - Karl May - E-Book

Das Hamail E-Book

Karl May

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Beschreibung

Mays kurze Erzählung "Das Hamail" wurde vermutlich 1887 geschrieben und im Mai 1887 in "Der gute Kamerad. Spemanns Illustrirte Knaben-Zeitung." anonym veröffentlicht 

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Das Hamaïl

Karl May

Veröffentlicht: 1887Kategorie(n): Fiction, Short Stories
Über May:

Karl Friedrich May, eigentlich Carl Friedrich May, (* 25. Februar 1842 in Ernstthal; † 30. März 1912 in Radebeul) war ein deutscher Schriftsteller. Karl May war einer der produktivsten Abenteuerschriftsteller und zählte jahrzehntelang zu den meistgelesenen Schriftstellern Deutschlands. Bekannt wurde er vor allem durch seine so genannten Reiseerzählungen, die vorwiegend im Orient und in den Vereinigten Staaten und Mexiko angesiedelt sind. Viele seiner Werke wurden verfilmt, für die Bühne adaptiert, zu Hörspielen verarbeitet oder als Comics umgesetzt

Zwischen Bir el asuad und Ain tajib schwebte einer jener Sakrfalken, welche von den Beduinen vorzugsweise gern zur Jagd abgerichtet werden, hoch oben in der Luft.Seinen scharfen Augen wurde es nicht schwer, zwei Reiterzüge zu erkennen, welche in wohl stundenweiter Entfernung voneinander dem gleichen Ziele zuzustreben schienen.

Der im Osten sich südwärts bewegende Zug schien eine Kafila, eine Handelskarawane zu sein. Sie bestand aus vielleicht zwanzig Packkamelen und zehn berittenen Hedschahn. Acht der Reiter waren auf orientalische und zwei auf europäische Weise bewaffnet. Die ersteren trugen außer ihren dünnschaftigen Flinten noch lange Lanzen, deren breite, scharfe Stahlspitzen im Lichte der untergehenden Sonne glänzten. Der Schech el dschemali, welcher als Führer voranritt, war der dunkelste von ihnen und hatte fast negerartige, keineswegs vertrauenerweckende Gesichtszüge. Die letzteren beiden hätte man für Europäer halten können, und wenn sie das nicht waren, so stammten sie gewiß wenigstens aus dem Gharb, einem der nordafrikanischen Gestadeländer.

Der Falke stieß hoch oben in der Luft einen lauten schrillen Schrei aus. Als der Führer denselben vernahm, glitt ein befriedigtes Lächeln über seine bisher unbewegten Züge.

»Chabir - Führer, hast du den Vogel gehört?« rief ihm einer der beiden zu.

»Na'm, Sihdi - ja, Herr,« antwortete er.

»Wäre der Falke ein zahmer, so müßten Menschen in der Nähe sein. Ich halte ihn für einen wilden.«

»Hehk - so ist's!« antwortete der Führer kurz, indem es wie Schadenfreude um seine aufgeworfenen Lippen zuckte.

»Wann kommen wir zum Ruheplatz?«

»'an kharihb - bald.«

» Und werden wir dort sicher sein?«