Das Haus des Meisters - Jochen Nöller - E-Book

Das Haus des Meisters E-Book

Jochen Nöller

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Beschreibung

Ein neues glorreiches Zeitalter der Menschheit bricht an. Mit der Macht der Runenmagie gelang es den Erdlingen eine neue Heimat zu finden. Auf Jusmin im Hermes-System errichten sie eine hochmoderne Zivilisation und machen sich die weniger weit entwickelten Rassen fremder Planeten untertan. Die gefangenen humanoiden Lebewesen werden als Wesen bezeichnet und als Sklaven der Menschen gehalten. Nachdem der junge humanoide Tiger Kiyoshi von einem ominösen jungen Mann gekauft wurde, muss er sich der Tatsache stellen, dass dieser anders ist, als der Rest seiner Rasse. Der Tiger muss sich für einen Weg entscheiden. Soll er den Mann um seiner Freiheit Willen töten und riskieren, auf ewig ein Gejagter zu sein, oder der Verlockung auf ein besseres Leben im Dienst dieses verführerischen Meisters nachgeben? Empfohlenes Lesealter 18+

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Seitenzahl: 535

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Das Haus des Meisters
Impressum
Ursay: Der Händler
Der weiße Tiger
Das Zimmer des Sklaven
Die Regeln des Meisters
Auf Erkundungstour
Die Otterbrüder
Keinerlei sexuelle Gefälligkeiten
Ein neuer Tag bricht an
Frühstück mit Hindernissen
Seitensprung…!???
Turbulente Autofahrt
Der goldene Kristall
Einkaufsbummel
Ein neues Gesicht
Zurück zum Anfang
Der Raum der Qualen
Festhalten, ich wende
Alte Freunde, neue Feinde
Der blaue Fuchs
Sklaven und Meister
Das Sklaven Einmaleins
Tochter des Feuerschweifs
Der schwarze Panther
Kollateralschaden
Die Jagd beginnt
Die Feuerbeschwörung
Die vier Winde
Die Entscheidung
Gemeinsame Nacht
Hoher Besuch
Die Runenmagie
Autoren Vita

Jochen Nöller

Das Haus des Meisters

Vermächtnis der Winde Teil 1

Furry Fantasy

XOXO Verlag

Impressum

Bibliografische Informatiton durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

http://www.d-nb.deabrufbar.

Print-ISBN: 978-3-96752-106-1

E-Book-ISBN: 978-3-96752-606-6

Copyright (2020) XOXO Verlag

Umschlaggestaltung und Buchsatz: Grit Richter, XOXO Verlag

unter Verwendung folgender Bilder

Shutterstock-Nummer: 759473224

Hergestellt in Bremen, Germany (EU)

XOXO Verlag

ein IMPRINT der EISERMANN MEDIA GMBH

Gröpelinger Heerstr. 149

28237 Bremen

Alle Personen und Namen in diesem Buch sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Prolog

Ursay: Der Händler

Mit einem seidenen Tuch wischte sich Ursay den Schweiß von der Stirn. Es war heute wieder erbärmlich heiß. In teure Gewänder gekleidet, stand der beleibte Händler vor seinem Laden und hielt Ausschau. Heute sollte ein wichtiger Kunde erscheinen. Seltsamerweise hatte er über diesen keinerlei Informationen, nicht einmal den Namen wusste er. Und dies ärgerte ihn maßlos. Wissen war Macht und nicht zu wissen, mit wem man verhandelte, konnte sehr nachteilig für die Geschäfte sein.

Normalerweise belieferte er nur die Elite, die reichsten der Reichen. Neue Kunden rar gesät und meist unerwünscht. Er hatte schließlich einen Ruf zu verlieren. Ohne die direkte Empfehlung eines seiner Stammkunden würde er einen Neuling nicht mal in seine Geschäftsräume vorlassen. Und genau da lag sein Dilemma. Der oberste General, ein wohlhabender und gern gesehener Käufer, hatte ihn letzte Woche angesprochen und erwähnt, dass ein guter Bekannter sich die Ware ansehen wolle. Das war nichts Neues und meist steckten hinter solchen Empfehlungen mittellose Gaffer. Die wenigsten konnten sich seine Gebrauchsgüter leisten. Deshalb hatte er in Gedanken schon seine Zeit mit einer Stunde ohne Umsatz eingeplant. Jedoch ließ eine Bemerkung des Stammkunden den Händler nicht mehr los: »Es wäre äußerst peinlich für mich, wenn ihm die Ware missfallen würde.«

Ursay wusste, was auf dem Spiel stand. Der General hatte ihm auch schon einige gut zahlende Abnehmer beschert. Aber bei keinem hatte er sich bisher so mysteriös ausgedrückt. Die Meinung dieses Unbekannten wurde offenbar hoch geschätzt. So etwas durfte er nicht auf die leichte Schulter nehmen. Im schlimmsten Fall – wenn der Fremde unzufrieden war – könnte das den Verlust vieler gut zahlender Kunden bedeuten. Das wäre sein Ruin. Von einer schlechten Reputation würde er sich nicht mehr erholen. Bei diesen Konsequenzen konnte er die Begrüßung nicht einfach einem Sklaven überlassen. So stand er nun höchstpersönlich vor seinem Geschäft und wartete auf den ominösen Kunden.

Er holte seine mit Juwelen verzierte Taschenuhr hervor und schaute angespannt auf die Zeiger. Nur noch wenige Augenblicke bis zur verabredeten Zeit. Erneut tupfte er sich den Schweiß von der Stirn und schaute zum Himmel empor. Die Sonne war zu dieser Jahreszeit erbarmungslos. Ohne den Schutz der magischen Kuppel, die das gesamte bewohnte Gebiet umschloss, befände sich hier sengende Wüste und er wäre wohl nur ein Häufchen Asche, vom Winde verweht.

Nachdem die Menschen vor etlichen Jahren die Erde im Sol-System verlassen mussten, ließen sie sich auf Jusmin im Hermes-System nieder. Mit der Macht der Magier erschufen sie auf dem Wüstenplaneten eine Kuppel als Barriere gegen die Sonne und die Elemente. Darunter erbaute die Menschheit ein neues Reich. Sie verschmolzen Magie und Technologie und errichteten eine hochmoderne Metropole. Die einzige und wahre Stadt unter dem Schutzschirm nannten sie New Haven. Dort, im Zentrum des bewohnbaren Bereichs lebten die normalen Menschen in technologisierten Wohnungen. Daneben gab es das Viertel der Magier, das fast ausschließlich ihresgleichen betreten durften. Auch lehnten die Magier sämtliche Technologie ab, sie nutzten ausschließlich ihre eigenen Kräfte.

Ursay stampfte wütend auf und verfluchte sich selbst für seinen grandiosen Einfall, ausgerechnet am Rand der Barriere – dem Ort, der am wenigsten geschützt war – seinen Gebäudekomplex aufgebaut zu haben. Die Wahl war zwar in Anbetracht der Tatsache, dass er schalten und walten konnte, wie er wollte und niemanden dabei störte, perfekt, hatte aber die Schattenseite der Einsamkeit und Hitze.

In diesem Moment tauchte eine schwarze Luxuslimousine hinter einer Reihe von Bäumen auf. Er hatte gerade genügend Zeit seine Hände zu reinigen und das benutze Tuch sowie seine Uhr unter seiner Robe in der Hosentasche verschwinden zu lassen, da hielt der Wagen direkt vor ihm an.

Die Kabinentür öffnete sich und ein jung aussehender Mann, gekleidet in ein schlichtes weißes Gewand, stieg aus dem Inneren. Ursay musterte den Neuankömmling argwöhnisch. Kein Diener, der die Tür öffnete? Keine teuren Kleidungsstücke? Erleichtert atmete er aus. Das würde einfach werden, dieser Jüngling sah nicht aus, als könnte er sich seine Ware leisten. Immer freundlich bleiben, ermahnte Ursay sich in Gedanken und korrigierte den vermutlichen Aufenthalt des Knaben auf eine halbe Stunde seiner wertvollen Zeit.

Mit perfekt einstudierter Gestik verbeugte sich Ursay und begrüßte den Burschen: »Einen schönen guten Tag, junger Herr. Ich bin Ursay, der bescheidene Besitzer dieses Etablissements. Wenn ich Euch hereinbitten dürfte. Ich habe mir erlaubt, Euch einen guten Tropfen zur Begrüßung kalt stellen zu lassen.«

»Ich wünsche ebenfalls einen guten Tag. Kann mein Fahrer hier stehen bleiben?«, fragte der Junge.

Irritiert sah der Händler auf. Weit und breit war nichts zu sehen, außer seinen eigenen Ländereien, den Baracken und dem Hauptgebäude.

»Natürlich, junger Herr. Wie es Euch beliebt.« Mit diesen Worten hielt er die Eingangstür auf.

»Sehr zuvorkommend«, erwiderte der Junge und ging festen Schrittes in den Laden. Ganz Geschäftsmann, prüfte Ursay unauffällig die Robe des Besuchers, als der an ihm vorbeiging. Er sah seinen ersten Eindruck bestätigt und schüttelte den Kopf. Ja, das würde schnell und schmerzlos über die Bühne gehen. Mit diesen Gedanken folgte er dem Jüngeren in sein Geschäft.

Mit einem Kopfnicken und ein paar schnellen Gesten machte er seinem Primär klar, dass er den Gast bedienen durfte. Dieser Muskelberg, eines humanoiden gelben Tigers, mit schwarzen Streifen, war schon lange in Ursays Diensten und wusste genau, was sein Meister von ihm erwartete. Mit einem Schmunzeln sah Ursay, dass der Junge vor Schreck zusammenzuckte, als der Sklave aus dem Schatten trat und sich tief verbeugte. »Seid gegrüßt, Herr, ich bin der Primär des Hauses. Bitte vergebt mir mein ungebührliches Erscheinen. Es lag nicht in meiner Absicht euch zu erschrecken. Wenn der Herr mir bitte folgen möge.«

Der Kunde straffte seine Robe, wie um seine Verlegenheit zu überspielen und staunte: »Wow, du bist also einer der Sklaven, die man hier erwerben kann? Was ist ein Primär? Du siehst aus wie eine Mischung aus Mensch und Tiger. Ich hoffe, dass ich dich mit diesen Worten nicht beleidigt habe?«

Völlig verdattert hob das Wesen den Blick und suchte den seines Herrn. Empört rümpfte der Händler die Nase. Dieser Junge kannte nicht einmal die Grundlagen der Sklavenhaltung. Ein solch unsägliches Verhalten musste er augenblicklich unterbinden. Nicht auszudenken, welch schädlichen Einfluss so etwas auf seine Ware haben konnte.

Mit einem Räuspern trat Ursay näher zu dem Knaben. »Verzeiht, junger Herr, aber ein Sklave wird nicht nach seiner Meinung oder seinen Gefühlen gefragt. Ein Sklave ist nichts weiter als ein Gegenstand. Der Meister sagt dem Sklaven, was er wie zu tun hat und dann hat dieser die Befehle umzusetzen.« Etwas freundlicher klärte er den Jüngling über die Ränge auf: »Der Primär ist der oberste Sklave in einem Haushalt. Er ist eine Art Verwalter und befehligt die anderen Sklaven.«

»Oh, ich wusste nicht, dass es so strenge Regeln gibt. Bitte verzeiht mir meinen Fehler, werter Tigermensch«, flötete der Junge und deutete eine höfliche Verbeugung an.

Dem Händler stieg die Zornesröte ins Gesicht. Der Primär hingegen ließ sich auf die Knie fallen und drückte den Kopf zitternd auf den Boden.

»Habe ich was Falsches gesagt?«

Innerlich kochend, antwortete Ursay mit bemüht freundlicher Stimme: »Werter Herr, wenn ein Gast sich bei einem Wesen entschuldigt und sich auch noch verbeugt, dann ist es das Todesurteil für den Sklaven.«

»Aber er hat doch gar nichts getan?«, erwiderte der Junge schockiert.

Ursay verschränkte die Arme und sah unbarmherzig zu seinem Primär hinab.

»Es ist egal, ob der Sklave etwas getan hat oder nicht. Übertriebene Freundlichkeit ist eine der Möglichkeiten, auf das Fehlverhalten eines Wesens hinzudeuten. Nach den Gesetzen der Sklavenhaltung bin ich verpflichtet, meinen Primär zu entsorgen.«

Schlagartig änderte sich das Gebaren des Knaben und er entschied mit fester Stimme: »Nein! Das möchte ich nicht.«

Jetzt reichte es aber, schoss es Ursay durch den Kopf und er schimpfte mit zornigem Unterton: »Junger Herr…« Doch weiter kam er nicht. In seiner überschäumenden Wut vergaß auch er die Regel des Anstands und ließ seine Hand auf die Schulter des Unruhestifters niederfahren. Doch noch ehe er den Knaben berühren konnte, wurde er von einer unsichtbaren Macht erfasst und etwa zwei Meter zurückgeschleudert. Unsanft landete er auf seinem Allerwertesten. Mit weit aufgerissenen Augen hob er den Blick und erstarrte. Magische Runen waberten über die Robe des Gastes und tanzten unheilvoll. Einen Augenblick später verschwanden die Zeichen und die Kleidung war wieder makellos weiß. In diese Robe war Magie mit eingewoben worden.

»Eure… Robe…«, brachte der Ladenbesitzer stotternd hervor.

»Die Schutzzauber meines Gewands aktivieren sich von selbst, wenn ich angegriffen werde. Je gefährlicher die Situation, desto mächtiger die Verteidigung«, erklärte der Junge und sah mit kaltem Blick über seine Schulter zum Händler.

Ursay war kein Magier, aber eines wusste er: Magische Gegenstände gehörten zu den teuersten Gütern unter der Kuppel. Der Preis für solche Dienste war dermaßen astronomisch, dass nur die reichsten Nicht-Magier sich so etwas leisten konnten. Er hatte einst einige Schutzzauber erstanden und zahlte seit etlichen Jahren die Schulden dafür ab. Beim Umgang mit den wilden Tieren, die er zu gehorsamen Sklaven erzog, war es unerlässlich, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

Notgedrungen musste er seine Meinung über den Kunden revidieren. Dieser Mann war eindeutig kein Magier, also musste er außerordentlich wohlhabend sein. So wie der Rest seiner Kunden. Ächzend erhob sich der Ladenbesitzer und verbeugte sich tief.

»Verzeiht mir, Herr. Ich wollte euch keinesfalls angreifen. Mir ist wohl mein Temperament durchgegangen bei dem Gedanken, meinen Primär zu verlieren.«

»Was das betrifft, so erwarte ich als Entschuldigung diesen Sklaven wohlbehalten das nächste Mal wiederzusehen. Andernfalls muss ich ein ernstes Wort mit dem General reden.« Der Junge hielt einen Augenblick inne, bevor er forderte: »Ich wünsche ein Regelwerk über die korrekte Haltung und den Umgang mit Sklaven. Du, Tiger, du wolltest mich führen, steh auf und geh voraus.«

Erschrocken über diese Wendung sprang der Sklave auf die Beine und ging in gebückter Haltung und mit gesenktem Kopf voraus.

Ursay war sprachlos. Dieser Kunde war eindeutig etwas Besonderes, kein Wunder, dass sich der General so ominös ausgedrückt hatte. Ein Junge mit einer verzauberten Robe, ohne jegliches Wissen über Sklavenhaltung und dennoch … Seinen Primär musste er nicht entsorgen, dafür hatte der junge Herr gesorgt. Nur war es jetzt eine Art Befehl, der Befehl eines Knaben, der ihn dazu zwang, seinen Sklaven zu verschonen. Er schüttelte den Kopf und vertrieb diese wirren Gedanken. Ein angesehener und vor allem reicher Kunde musste zufriedengestellt werden. Sein Händlerherz schlug beim Gedanken an das viele Geld, das er verdienen konnte, schneller.

Nur kurz abreagieren, dachte er sich und rief zwei seiner Haussklaven herbei. Nach ein paar gezielten Schlägen lag der eine am Boden und die schlechte Laune des Geschäftsmannes war wie weggeblasen – oder vielmehr weggeschlagen. Er gluckste über seinen Wortwitz und ging, sich die Hände reibend und in Erwartung eines einfachen Geschäftes mit viel Profit, zu dem Kunden. Der zweite Sklave schleifte den Bewusstlosen weg und machte anschließend sauber.

Unbekannt

Der weiße Tiger

»Aufstehen, ihr Faulpelze! Alle in einer Reihe aufstellen«, schallte die Stimme des Primärs durch die Sklavenunterkunft. Geschmeidig erhob sich der weiße Tiger und reihte sich gehorsam ein. Er war wie alle Wesen hier nur mit einem braunen Lendenschurz bekleidet und schaute mit trostlosem Blick zu Boden. Dabei dachte er allerdings über seine Situation nach.

Vor 123 Monden war er noch frei gewesen, nun fristete er sein Leben als Sklave. Abgerichtet. Gebrochen? Nein! Einen kleinen Teil seines Willens hatte er sich bewahren können. Den anderen und vor allem dem Primär, diesem unbarmherzigen Bastard, gegenüber spielte er den willigen Sklaven. Doch er wartete nur auf seine Chance zur Flucht. Lange hatte er ausharren müssen und unzählige Erniedrigungen eingesteckt. Er konnte schon gar nicht mehr zählen, wie oft man ihn missbraucht hatte.

»Das ist nur zu deinem Besten«, hatte der Primär beim ersten Mal gesagt. »Wenn dein Meister mit dir unzufrieden ist, bist du tot. Also hör auf zu flennen und steh deinen Mann.«

Es hatte viel zu lernen gegeben. Wie man seinem Meister jeden Wunsch von den Augen ablas, wie man sich zu benehmen hatte, wie man sich in Form hielt, wie man zum perfekten Sexspielzeug wurde. 10 Jahre und 3 Monate waren eine verdammt lange Zeit in Gefangenschaft.

Und er wusste, dass seine Uhr ablief. Er war auf der Höhe seiner körperlichen Attribute. In ein paar Jahren würde kein Hahn mehr nach ihm krähen und dann wäre es um ihn geschehen. Also gab er stets sein Bestes, um perfekt auszusehen. Er wusste, dass die Kunden nur die mitnahmen, die ihnen auf Anhieb gefielen. Schon vier Mal war der weiße Tiger in die Endausscheidung gekommen und doch war er immer noch hier. Ein wenig Glück und die Fähigkeit sich zu präsentieren, gehörten eben auch dazu.

Ein neuer Kunde war vielversprechend. Je mehr Käufer kamen, desto höher war die Wahrscheinlichkeit, gewählt zu werden. Aber neue Kunden waren auch problematisch, stellten einen Risikofaktor dar. Wie würde der neue Besitzer seine Sklaven behandeln? Was waren die Vorlieben dieses Menschen? Diese und noch viel mehr Fragen wurden insgeheim diskutiert, solange die Wesen unter sich waren, fernab der wachsamen Augen ihrer Peiniger. Schon so einige Wesen hatten die Gunst eines Käufers erregt und waren dem Schlächter Ursay entkommen. Ob es ihnen allerdings besser erging als den Zurückgebliebenen, wusste keiner. Also blieb ihnen nur die Hoffnung. Hoffnung auf ein besseres Leben. Hoffnung auf einen guten Meister.

Der Primär kam zurück in den Raum und stellte die Reihe nach seinem Willen um. Nun war der Tiger weit hinten und würde als letztes drankommen. Auch wenn ihm das nicht zusagte, verzog er keine Miene. Für die Wesen war der Primär des Händlers nicht einer der ihren, sondern eine Abscheulichkeit, ein Verräter und ein Monster, der wie alle Menschen, den Tod verdiente.

Mit wachsamen gelben Augen prüfte die rechte Hand des Schlächters die Ware, wobei er penibel Haltung und Aussehen begutachtete.

»Du«, keifte der Teufel und zeigte auf einen Hundesklaven. »Dein Blick gefällt mir nicht und dein Aussehen ebenso wenig. Raus aus der Reihe oder muss ich nachhelfen?«

Gehorsam trottete der angesprochene Sklave aus der Reihe und zu seinem Strohhaufen.

»Mach dich nützlich, Sklave. Wenn ich wiederkomme, hast du alles Stroh hier erneuert, sonst…« Mit einem dämonischen Grinsen im Gesicht wandte der Primär sich ab. »So, alle anderen der Reihe nach und zeigt euch von eurer besten Seite.«

Im Vorzimmer angekommen, mussten alle warten, um dann einzeln durch den Vorhang zu treten. Der weiße Tiger spitzte die Ohren und versuchte, die Kommentare des Kunden zur präsentierten Ware aufzuschnappen. Allerdings konnte er nur vereinzelte Wörter hören.

»Also die Otter …«

»… mein Herr … nicht zu verkaufen … schlechte Ware …«

Oh, die Otterbrüder. Ja, von denen hatte der Tigersklave gehört. Sie waren verkauft und zwei Tage später wieder zurückgebracht worden. Was genau vorgefallen war, wusste er nicht. Zu viel Neugierde war gefährlich. Am Ende war es auch egal, denn er kannte die Strafe für Misserfolg: den Tod.

Der Primär hatte also einen Fehler gemacht und dem Kunden schlechte Ware präsentiert. Sein Herz machte einen schadenfrohen Sprung, wobei er darauf achtete, seine Maske aufrecht zu erhalten. Es geschah diesem Sadisten recht, auch einmal gezüchtigt zu werden. Für diesen Fehler würde der gelbe Tiger leiden müssen, das stand fest. Er verkniff sich ein Grinsen, denn er konnte die wachsamen gelben Augen auf sich gerichtet spüren. Der weiße Tiger wusste, nur ein kleiner Fehler und er hätte keine Chance, sein Glück bei dem Kunden zu versuchen. Sekunden wurden zu Stunden und als sich der Primär von ihm abwandte, atmete er erleichtert aus. Das war nochmal gut gegangen.

Plötzlich kam Bewegung in das Monster und es stürzte sich auf eines der Wesen. »Was gibt es denn da zu grinsen, Abschaum?«, frage der Primär wütend. Der gelbe Tiger war allen anderen was Größe und Muskeln betraf deutlich überlegen und hatte keine Mühe, sein Opfer mit einer seiner Pranken gegen die Wand zu pressen. Ohne eine Antwort abzuwarten, traf die Faust des Monsters den wehrlosen Sklaven und dieser sackte bewusstlos zu Boden.

»Du, räum den Müll hier weg und stell dich wieder in die Reihe«, schnauzte er das nächstbeste Wesen an. Sein Blick glitt über die verängstigten Wesen und nun zeigte sich auf seinem Gesicht ein dämonisches Grinsen. Der Primär war die rechte Hand des Teufels und das zeigte er auch. Schnell wurde sein Befehl umgesetzt, während das Monster an seinen Platz am Vorhang zurückging.

»Der Nächste«, knurrte der gelbe Tiger und sofort trat der erste in der Reihe durch den Vorhang.

»Hm…«, war alles was der Tigersklave vom Kunden hören konnte. Einer nach dem anderen stieg durch den Vorhang und wurde abgelehnt. Der Kunde war offenbar sehr wählerisch.

Als der vorletzte Sklave zum Vorzeigen ging, konnte der weiße Tiger einen schnellen Blick auf den Kunden erhaschen. Ein Junge, ein halbes Kind. Na, wenn das nicht seine Chance war, endlich hier herauszukommen und zu fliehen. Angestrengt dachte er über seine Möglichkeiten nach.

»Du bist dran, Kleiner«, schnaubte der Primär abfällig und drängte ihn, sich zu beeilen.

Guten Mutes schritt er majestätisch durch den Vorhang. Nach vier Schritten hatte er die Plattform direkt vor den beiden Menschen erreicht. Die Augen des Jünglings fixierend streckte er sich und zeigte seinen Körper. Der Kunde ließ den Blick über ihn wandern. Ein seltsamer Ausdruck lag in diesen blauen Augen, aber das störte ihn nicht und so wartete er geduldig ab. Genau in dem Moment, als der Blick des Knaben auf seinem Lendenschurz ruhte, setzte er seinen Plan um. Mit einer eleganten Bewegung durchschnitt der Tiger mit einer seiner scharfen Krallen den dünnen Stoff und entblößte sich völlig.

Dazu räkelte er sich ausgiebig und schenkte dem Knaben einen verführerischen Blick. Früher hätte er sich geschämt, nackt vor einem anderen so zu posieren. Früher… Das war lange Vergangenheit. Vor der Gefangenschaft; vor dem, was man ihm angetan hatte. Scham war das erste, was sie einem als Frischfleisch austrieben und heute wusste er, dass sein Körper seine einzige verbleibende Waffe war. Diesen Trumpf auszuspielen, war jedoch ein gefährliches Unterfangen. Bei einem Misserfolg würde er lange nicht vorzeigbar sein.

Aus den Augenwinkeln sah er die Zornesröte im Gesicht des Händlers. Jetzt konnte er nur still beten und hoffen, erwählt zu werden. Stille kehrte ein und nichts geschah. Dann errötete der Junge und hob den Blick. Der weiße Tiger konnte einen Schauer nicht unterdrücken. Diese kristallblauen Augen, dieser wissende, unergründliche Ausdruck, das passte überhaupt nicht zur Schamesröte des Menschen.

Nach wenigen Momenten wandte sich der Kunde an den Händler und stammelte: »Den, ähm, nehme ich.«

Erleichtert atmete der weiße Tiger aus. Er hatte es geschafft. Dieser Knabe würde nicht lange zwischen ihm und seiner Freiheit stehen. Innerlich begann er bereits Fluchtpläne zu schmieden. Noch einmal schenkte sein alter Meister ihm einen bösen Blick, dann wandte sich der Geschäftsmann dem Kunden zu und beachtete den Sklaven nicht weiter.

»Eine vortreffliche Wahl, mein Herr«, schmeichelte er. Mit einer schnellen Geste schickte er den erwählten Sklaven auf ein Podest. Demütig und mit gesenktem Kopf stellte der junge Tiger sich auf den ihm zugewiesenen Platz.

»Wünscht der Herr vielleicht noch ein paar exquisite Spielsachen?«, fragte der Händler, schnippte mit den Fingern und der Vorhang der kleinen Bühne wurde hochgezogen. Zum Vorschein kamen allerlei Dinge. Vom Netzhemd über diverse Dildos und Mundknebel, bis hin zu Peitschen und chirurgisch aussehenden Werkzeugen. Die Augen des Jungen weiteten sich. Nachdem er den ersten Schreck überwunden hatte, stand er auf, um sich die Spielsachen genauer anzusehen. Der Kunde stöberte ein wenig und besah sich die Lederfesseln genauer.

»Ich nehme die hier. Das hier. Und oh Gott…, was ist denn das?«

»Das, mein Herr, ist eine neunschwänzige Lederpeitsche mit Stahlkuppen, ein gutes Instrument zum Züchtigen, sowie für die Entspannung des Meisters nach einem harten Tag geeignet.«

»Ok, das auch.« Mit diesen Worten wandte sich der neue Meister von dem Sammelsurium ab und ging zu seinem Platz zurück. Unmerklich schluckte der weiße Tiger. Dieser Knabe war genauso ein Sadist wie der Rest seiner Rasse. In stillen Gedanken schwor er sich, ihm jeden Schlag zweimal zurückzuzahlen, bevor er ihm das Leben nahm.

Der Händler schien überglücklich zu sein, einen Seelenverwandten und guten Kunden gefunden zu haben. »So, mein Herr. Wie soll Euer Eigentum gekennzeichnet werden? Wir haben Halsbänder, stählerne Arm- und Fußfesseln, Ohrmarken und unseren Verkaufsschlager: die Brandzeichnung.«

»Zeig mir doch bitte die Halsbänder. Aus weichem Leder, wenn ich bitten darf«, antwortete der Kunde und genehmigte sich einen Schluck aus seinem Glas.

Kein Brandzeichen? Das waren doch gute Nachrichten. Fast war der Tiger versucht, dem Menschen zum Dank einen schnellen Tod zu gewähren.

Tief über die Lederwaren gebeugt, fuhr der Knabe sanft mit seinen Fingern über die Auswahl. Der Tiger indes nutzte seine Chance und hob verstohlen den Blick. Erneut trafen sich die Augen von Wesen und Mensch. Er wollte sich rasch abwenden, aber etwas in dem Blick des Jungen hielt ihn ab. Irritiert stellte der Sklave fest, dass weder Feindseligkeit noch Heimtücke von den blauen Kristallen ausging. Nein, eher ein warmer Ausdruck zeigte sich ihm. Der Knabe sah kurz zur Ware und fixierte seinen Sklaven anschließend wieder. Schnell folgte auch der junge Tiger dieser Aktion und sah den Finger des Menschen langsam über die Ware gleiten. Es schien fast, als ob sein Meister ihm die Wahl lassen wollte. Das war verrückt und er wandte sich rasch ab. So etwas war zu unwahrscheinlich, um wahr sein zu können. Er hörte zu, wie der Kunde sich eines der Lederbänder aussuchte. Er konnte es nicht lassen und hob erneut den Blick. Sein Herr hatte sich für ein feines schwarzes Lederhalsband mit silbernem Anhänger entschieden.

Sofort erhob der Schlächter erneut das Wort: »Wenn der Herr mir sein Siegel überreichen möge, dann bringen wir es sofort an.«

»Nicht nötig«, mit diesen Worten zog der Knabe seinen Siegelring vom Finger und drückte ihn auf den Anhänger. Eine blaue Flamme erschien und erlosch wenige Augenblicke später. Als sich der Ring vom Anhänger löste, kam eine Art Wappen zum Vorschein. Ein rotes Symbol in einer unbekannten Sprache in mitten eines blauweißen Wirbels.

Sprachlos starrte der Händler auf das Wappen. Nein, nicht auf das Siegel, sein Blick galt dem Ring, den er gierig betrachtet.

»So, das wäre dann alles. Also … fassen wir nochmal zusammen. Ich nehme den weißen Tiger, das Buch über Sklavenerziehung, die Lederhandfesseln, das Netzhemd mit Lederhose, die Peitsche und das Halsband.«

»Ähm …, ja Herr. Lassen Sie mich das schnell zusammenrechnen«, stotterte Ursay, sichtlich bemüht, seine professionelle Haltung zurückzuerlangen.

Der Händler begann mit den Zahlen zu jonglieren und kritzelte dabei auf einem Zettel herum.

»Und kommen wir nochmal auf die Otterbrüder zurück«, begann der Junge und brachte den Geschäftsmann abermals völlig durcheinander. »Wenn ich dich recht verstanden habe, handelt es sich bei den beiden um fehlerhafte Ware, die entsorgt werden muss?«

Ein Nicken des Geschäftsinhabers bestätigte diese Annahme und der Knabe fuhr fort: »Na, dann schlage ich einen besseren Weg vor. Wie wäre es, wenn ich dich von dieser Last befreie? Dann hätten wir beide etwas davon. Ich könnte die beiden als Dekoration über den Kamin hängen und du sparst dir weitere Kosten für die Entsorgung und so weiter. Deal?«

Ursay hatte offenbar Mühe, den Worten seines Kunden zu folgen und sah etwas dämlich drein. Doch bevor er antworten konnte, setzte der neue Meister nach: »Ich bin müde und würde die Transaktion gerne schnell beenden. Als Bezahlung sollte das hier mehr als genug sein.« Bei diesen Worten stand der Kunde auf und zog einen leuchtenden, zeigefingerlangen, roten Kristall hervor.

Die Augen des Händlers fixierten das Kleinod und nahmen einen noch gierigeren Ausdruck an. Er nahm den Stein entgegen und ergötzte sich an dessen Schönheit. Ohne den Schatz auch nur für eine Sekunde aus den Augen zu lassen, gestand der Händler gequält: »Mein Herr, ich muss leider sagen, das ist viel zu viel. Ich bin zwar kein Fachmann, aber ich schätze den Wert auf mindestens zehn meiner besten Sklaven. Das kann ich nicht annehmen.«

»Du, Primär, bring die zwei Otter zu meinem Wagen und steck sie in den Kofferraum. Tiger, ich bin nun dein Meister, leg dein Halsband an und trag meine übrigen Einkäufe.«

In beide Katzenwesen kam Bewegung und sie führten ihre Aufträge gehorsam aus. Während der Primär sich schnell eine Bestätigung von seinem Meister holte, musste sich der kleinere Tiger stark zurückhalten, nicht vor Zorn zu zittern. Die Otter hatten ein solches Schicksal nicht verdient. Niemand verdiente ein solches Schicksal.

Der Junge dehnte gelangweilt die Muskeln und strich sich danach die Robe glatt. Ohne den Blick von seiner Ware zu lassen, sagte er: »Ich möchte nun gehen. Was mein Guthaben anbelangt, so werden wir uns bei meinem nächsten Besuch bestimmt einig werden. Einen guten Tag noch und auf gute weitere Geschäfte.«

Der Händler sprang auf die Beine und verbeugte sich tief. »Ich wünsche Euch einen wunderschönen guten Tag, mein Herr, und viel Spaß mit Eurem neuen Sklaven. Sollte etwas nicht zu Eurer Zufriedenheit sein, scheuen Sie sich nicht, mich zu verständigen.« Mit einem Kopfnicken quittierte der Kunde Ursays Worte und ging schnellen Schrittes in Richtung Ausgang. Sein Wesen folgte ihm in gebührendem Abstand.

Als die beiden das Geschäft verließen, kam ihnen der Primär entgegen. Mit einer tiefen Verbeugung sprach er: »Eure Waren wurden verstaut, werter Herr.«

Ein Nicken war die einzige Erwiderung des Jungen. Schnell überholte der weiße Tiger seinen Herrn und hielt ihm ergeben die Tür des Wagens auf, dabei flötete er: »Meister.«

»Gut, gut. Du bist ein braver Sklave.« Mit diesen Worten verschwand der Knabe im Auto.

Hastig beeilte sich der Sklave, nachzukommen. Er warf noch einen Blick zurück. 10 Jahre und 3 Monate war er hier gefangen gewesen und es gab keine einzige gute Erinnerung an diesen Ort. Nur Schmerz, genug für ein ganzes Leben, verband er mit diesem Komplex des Grauens. Er konnte sich ein erleichtertes Lächeln nicht verkneifen. Nun begann ein neuer Abschnitt. Eine neue Hoffnung. Der Mensch, sein neuer Meister, würde nicht lange zwischen ihm und seiner Freiheit stehen.

Das schwor er sich und schloss die Fahrgasttür. Damit ließ er sein altes Leben hinter sich und bereitete sich auf die Zukunft vor.

Unbekannt

Das Zimmer des Sklaven

Der Meister saß auf der Rückbank und beobachtete ihn aufmerksam. Offenbar wollte er seine neue Errungenschaft testen. Langsam kam der Sklave der stillen Aufforderung nach und näherte sich dem Knaben unterwürfig. Innerlich bereitete er sich darauf vor, seinem Herrn zu Diensten zu sein und rettete sich in seine Gedankenwelt. Hier konnten die Menschen ihn nicht verletzen. Hier war er sicher, egal, was er tun musste oder was sie mit ihm anstellten. Er wusste, dass sein Blick immer etwas glasig wurde, wenn er sich hierhin fluchtete. Zu oft hatte ihn Ursay schon wegen seiner offensichtlichen gedanklichen Abwesenheit geschlagen. Aber er musste sich abschotten, sonst wäre er längst zerbrochen.

Doch kam es anders als erwartet. Ohne auf das Wesen zu achten, griff der Junge zu einer Schalttafel und sprach laut: »Zurück nach Hause.«

Der Boden begann zu vibrieren und der Sklave konnte spüren, wie sie sich in Bewegung setzten. Nachdem die Kraft der Beschleunigung nachließ, erhob sich der Mensch. Der Innenraum des Wagens war zwar geräumig, aber aufrecht stehen konnte der Mensch nicht.

Erneut griff der Junge nach den vielen verschiedenen Schaltern und betätigte einen davon. Ein mechanisches Geräusch erklang und der Rücksitz klappte langsam um. Zum Vorschein kamen die Otter, die achtlos in den kleinen Kofferraum gestopft worden waren. Da die beiden sich nicht bewegten, glaubte der Tiger, dass sie ohnmächtig geworden waren. Mit nur einem Blick konnte er auch ihren erbärmlichen Zustand erkennen. Der Primär des Händlers hatte ganze Arbeit geleistet.

Irritiert wartete der junge Sklave auf irgendeine Anweisung seines Herrn. Es kam keine. Ohne auf ihn zu achten, begann der Mensch die Otter vorsichtig aus dem Kofferraum zu ziehen.

Was hat dieses Monster nur vor, fragte sich das Wesen und sah einen Moment zu. Der junge Herr war abgelenkt, das war seine Chance ihn von hinten anzugreifen. Nur ein kleiner Schnitt mit seinen Krallen und er wäre frei. Sein Schwanz zuckte angriffslustig und er spreizte die Krallen.

»Würdest du mir bitte etwas helfen?«, fragte der Junge und schaute auf. Schnell neigte der Sklave den Kopf und hoffte inständig, sich nicht verraten zu haben.

»Wie der Meister wünscht«, flötete er und half dem Menschen, die Otter auf die Sitzreihen rechts und links zu legen. Von nahem betrachtet, war ihr Zustand noch schlimmer als erwartet und ihr Blut besudelte die Polster.

Nach getaner Arbeit zog der Knabe einen Verbandskasten unter einem der Sitze hervor. Bewaffnet mit Salbe und Verbänden ging er vor einem der Brüder in die Hocke und begann, die vielen Verletzungen zu versorgen. Irritiert sah der Tiger diesem merkwürdigen Verhalten zu. Was hatte er nur vor? Dann kam ihm die Erleuchtung. Der Junge wollte die Brüder als Dekoration ausstellen und sie vorher noch schön herrichten. Wut stieg in ihm auf und sein Schweif reagierte abermals mit wildem Zucken.

Der Tiger würde das nicht zulassen und die zwei vor diesem Sadisten retten. Aber er konnte den Menschen nun nicht mehr einfach hier an Ort und Stelle erledigen. Mit den bewusstlosen Ottern konnte er nicht fliehen. Das Beste war wohl, erst mal mit zu spielen und sie aufzupäppeln. Gemeinsam waren sie stärker und hätten leichtes Spiel mit diesem Jungen.

Also bediente sich der Sklave ebenfalls aus dem Verbandskasten und kümmerte sich um den zweiten Otter. Stillschweigend arbeiteten sie nebeneinander und drückende Stille breitete sich aus. Nach nicht allzu langer Zeit erhob sich der Mensch, wischte sich einem sauberen Tuch über die Stirn und reinigte seine Hände. Achtlos warf er die dreckigen und mit Blut verschmierten Stoffstücke in eine Ecke und setzte sich auf die der Fahrtrichtung entgegengesetzte Sitzreihe.

Mit einem Seitenblick prüfte der Tiger die Arbeit des Monsters und stellte zu seinem Erstaunen fest, dass die Verbände ordentlich und fachmännisch angebracht waren. Er selbst hatte erst wenig mehr als die Hälfte der Verletzungen seines Patienten behandelt. Aus den Augenwinkeln sah er, wie der Mensch sich die Tüte mit seinen Einkäufen angelte und das Buch herausfischte. Sogleich vertiefte er sich in das Geschriebene und achtete nicht weiter auf die drei Sklaven.

»Ein Sklave sollte öfters erinnert werden, wo sein Platz ist, sei es durch Züchtigung, siehe Seite 15-43, oder mittels gewaltsamer sexueller Praktiken, siehe Seite 44-83«, las der Meister laut vor und schaute kurz auf. Auch die beste Fassade bröckelte irgendwann und so konnte der Tiger bei diesen Worten ein Zusammenzucken nicht vermeiden. Er hielt kurz inne und sammelte sich, bevor er einen Seitenblick zu seinem Meister riskierte. Dieser blätterte gelangweilt das Buch durch. Wahrscheinlich sucht er die gewaltsamen sexuellen Praktiken, dachte sich der Gestreifte und widmete sich erneut seiner Aufgabe.

Begleitet von einem lauten Schnauben flog das Buch auf den noch freien Sitz neben dem Jungen. »Der Autor schreibt zehn Seiten allgemeine Dinge, der Rest ist Gewalt in verschiedensten Ausfertigungen vorbehalten.« Der Meister schüttelte den Kopf und atmete missgelaunt aus.

Nicht genug Gewalt, Meister, fragte der Sklave stumm. Ihm war bewusst, dass sein Herr ihn beobachtete und so ließ er sich nichts anmerken. Nachdem er alle Wunden des Otters versorgt hatte, erhob sich der Sklave und säuberte seine Pfoten mit einem sterilen feuchten Tuch. Er legte es zu dem des Menschen und bereitete sich auf seine nächste Aktion vor.

Nun wird es Zeit, dem Meister gefügig zu sein, dachte er sich und ging auf alle Viere. Mit einem verführerischen Blick näherte sich der Sklave langsam seinem Meister. Er war sich seines Körpers voll bewusst und zeigte sich absichtlich von seiner begehrenswertesten Seite. Der Junge sah derweil schweigend aus dem Fenster und bekam offenbar nicht mit, wie sich sein Sklave vor ihm räkelte.

Verstimmt über diese Missachtung atmete er leise aus. »Meister, ich habe meine Arbeit beendet, gibt es noch etwas, was ich für Euch tun könnte?«, sprach der Sklave zum ersten Mal seinen Herrn direkt an.

Der Blick des Jünglings glitt prüfend über die Brüder und anschließend zu ihm. Begierde blitzte in den kristallblauen Augen auf. Bestärkt durch dieses Zeichen legte der Gestreifte eine seiner Pfoten sanft in den Schritt des Jungen vor ihm. Ja, er hatte ins Schwarze getroffen. Nur zu deutlich konnte er die pochende Erregung des Jünglings spüren.

Na, dann wollen wir mal. Fangen wir mit dem Standardprogramm an, dachte er sich.

Doch plötzlich wurde die Pfote des Tigers umschlossen und mit sanfter Gewalt weggezogen.

»Nein! Nicht so«, sagte der Meister bestimmend.

Verschreckt senkte der Sklave den Blick und wartete auf die Befehle seines Herrn. Nachdem der Arm des Tigers losgelassen wurde, stahl sich eine Hand unter sein Kinn. Unter dem Druck der Finger seines Meisters wurde sein Kopf nach oben gezwungen, bis er in die kristallblauen Augen sehen konnte. Der Junge sagte mit sanfter Stimme: »Ich bin nicht, wie die anderen meiner Rasse. Ich will dir kein Leid zufügen, noch dich zu etwas zwingen, was du nicht willst.«

Totale Verwirrung machte sich im Tiger breit. Er konnte nicht verstehen, warum der Meister ihn ablehnte. Hatte er etwas falsch gemacht? Tief in Gedanken bekam der Sklave nur am Rande mit, wie der Junge sich zu ihm herunterbeugte. Im Blick des Knaben war eindeutig Begierde zu sehen und doch verschmähte er ihn. »Dein Wohlergehen ist mir sehr wichtig.«

Der Jüngling überwand die kurze Distanz zwischen ihnen und hauchte dem Sklaven einen zaghaften Kuss auf die Stirn.

Die Gedankenwelt des Tigers stand still. Noch nie war er so geküsst worden, nicht einmal, als er noch frei gewesen war. Ein sanftes Kribbeln breitete sich von seiner Stirn aus in seinem ganzen Körper aus. Wie hypnotisiert konnte er weder denken noch sich bewegen. Gefangen in diesem unschuldigen Kuss.

Ebenso schnell wie er begonnen hatte, endete der Moment und dennoch schien eine Ewigkeit vergangen zu sein. Viel zu schnell zog sich der Meister zurück und hinterließ eine Leere in ihm, die der weiße Tiger noch nie wahrgenommen hatte. Er brauchte einen Moment, um zu bemerken, dass auch die Hand, die sein Kinn umschlossen hatte, fort war. Mit tiefem Bedauern in den Augen wandte der Meister sich nun ab und schaute wieder aus dem Fenster. Ominös fügte der Mensch noch hinzu: »Ich werde warten.«

Langsam senkte der Sklave seinen Kopf und schloss die Augen. Diese Zärtlichkeit, dieser zaghafte Kuss. Er war rohe Gewalt gewöhnt. Das machte ihm schon seit langem nichts mehr aus. Hätte sein neuer Meister ihn nur mit Gewalt genommen, dann könnte er nun seine Wunden lecken und diesen Sadisten im Stillen hassen. Doch so war er überfordert mit der Situation. Er verlor sich in seinen Gedanken und kam doch zu keiner Erkenntnis.

»Versuche bitte, die Otter zu wecken, wir werden in Kürze ankommen.« Die Worte seines Meisters durchbrachen sein Gedankengespinst. Wie benebelt erhob er sich und drehte sich zu den Brüdern um. Ohne Emotion stellte er fest, dass die beiden wach waren und mit leeren Augen zur Fahrzeugdecke schauten. Da somit die Aufgabe erledigt war, setzte er sich weiter hinten auf seine Beine. Er harrte der Befehle des Meisters und versuchte, seine Gedanken zu ordnen.

Nach wenigen Minuten wurde der Wagen langsamer und hielt schließlich an. Der Meister erhob sich und straffte sein Gewand. Nachdem der Tiger die Einkäufe seines Herrn aufgesammelt hatte, öffnete er ihm demütig die Tür. Draußen angekommen bemerkte der Sklave, dass es schon später Abend war.

Wegen der Dunkelheit konnte er nur die Umrisse eines großen Gebäudes sehen. Abgesehen von zwei Lichtern am Haupteingang war nirgends Licht zu sehen. Der Sklave machte sich bereit, seinem Meister aus dem Wagen zu helfen und schaute erstaunt zu, wie die Otterbrüder herauskamen. Müde und ausgemergelt schlurften sie in Richtung Eingang. Dann sprang der Meister mit einem Satz, schneller als der Tiger reagieren konnte, aus der Limousine und streckte sich ausgiebig.

»Komm, ich zeige dir dein Zimmer«, sagte der Junge und trottete den Brüdern hinterher. Wortlos folgte der Tiger in gebührendem Abstand. Die Tür war nicht verschlossen und als der Meister die Eingangshalle betrat, flammte plötzlich, wie von Zauberhand das Licht in den Kronleuchtern auf.

Viel Zeit sich die Umgebung anzusehen, hatte der Gestreifte nicht, da der Meister zügig auf die rechte Treppe zuging. So erhaschte er nur ein paar Blicke auf die ihm unbekannten Wappen, während er sich beeilte, dem Knaben zu folgen. Aus dem Augenwinkel sah er, dass auch die Otter nachkamen, sich gegenseitig stützend.

Im ersten Stock angelangt wartete der Mensch auf seine drei Sklaven.

»Die Einkäufe kannst du dort hinlegen.« Er deutet auf einen kleinen Beistelltisch und fragte höflich: »Könnest du den beiden vielleicht etwas helfen?«

Der Sklave tat wie ihm geheißen. Als Dreiergespann folgten sie ihrem Herrn durch die erste Tür rechts. Diese führte in einen weiten Gang, von dem mehrere Türen zu beiden Seiten abgingen. Der Korridor endete an einem weitläufigen Fenster. Auch hier wurde der Flur erhellt, als sie eintraten.

»So, die erste Tür links ist das Zimmer der Otter. Die gegenüber führt zu deinem Zimmer«, offenbarte der Mensch und deutete auf die entsprechenden Räume. »Geht euch waschen und schlafen, wenn ihr müde seid. Ich werde später nach euch sehen.« Bevor die drei Sklaven noch etwas sagen konnten, war der Meister durch die Tür zur Eingangshalle gehuscht und hatte sie hinter sich geschlossen.

Der Tiger spürte, dass das Gewicht des einen Otters, dem er geholfen hatte, von seinen Schultern verschwand. Er sah, wie die beiden ihre Tür öffneten und in dem Raum verschwanden. Ein kurzer Blick ins Zimmer hatte ihm keine weitere Erkenntnis gebracht, da seine Sicht von zwei Otter-Körpern verdeckt wurde.

Nun stand er allein in dem großen Gang. Mit zitternden Händen griff er nach der Klinke zu seinem Zimmer und schluckte. Innerlich auf alles gefasst, öffnete er die Tür und trat ein. Zuerst umfing ihn Dunkelheit. Das künstliche Licht des Kronleuchters blendete ihn, als dieser ohne sein Zutun erglühte. Nachdem der Tiger sich an die sich geänderten Lichtverhältnisse gewöhnt hatte, sah er sich staunend in dem Raum um.

Den Boden des Raumes bedeckte ein hellblauer weicher Teppich mit schwarzen Verzierungen am Rand. Wände und Decke waren mit einer weißen Tapete bedeckt, die mit feinen blauen Linien gemustert war. Zu seiner Rechten stand ein großes Bett. Der Bezug war in einem schlichten Weiß gehalten, der einen guten Kontrast zu den vielen blauen Kissen darstellte. Neben dem Bett befand sich ein geräumiger Kleiderschrank. Ihm gegenüber sah der Gestreifte zwei fast raumhohe Fenster mit extrabreitem Fenstersims, der zum Sitzen und Träumen geeignet schien.

Zu seiner Linken an der Wand zum Korridor stand ein schwarzes Ledersofa. Daneben ein Schreibtisch mit einigen Schubladen und einem Stuhl mit hoher Lehne. Eigenartig war die linke Wand des Raumes. In der Mitte ging eine gläserne Tür ab. Die Wand rechts daneben war ebenfalls aus Glas und der Tiger stellte mit Erstaunen fest, dass es sich um eine Dusche mit Ausblick ins Zimmer handeln musste. Aus einem unerfindlichen Grund reichte in der linken hinteren Ecke, etwa einen Meter von der Dusche entfernt, ein Baumstamm schräg von der Decke bis zum Boden.

Einen Moment verweilte der Sklave und besah sich dieses faszinierende Zimmer. Dann ging er auf die Glastür zu. Was er von seiner vorherigen Position nicht hatte sehen können, waren die Regale an der gegenüberliegenden Wand. Darin lagen einige Hand- und Badetücher. Darunter fand sich ein Sammelsurium verschiedener Glasfläschchen, mit farblich unterschiedlichen Inhalten. Rechts daneben war ein kleiner Korb, offenbar für schmutzige Wäsche.

Zur Linken ging noch eine weitere Tür aus Holz ab. Er öffnete diese Tür und fand eine Toilette und ein Wachbecken, in einem schlichten, aber dennoch modisch gefliesten Raum in den Farben hellblau und weiß. Danach schaute er sich die offene Dusche näher an. Auch hier waren die Farben hellblau und weiß verwendet worden. An der Wand gegenüber dem Zimmer waren einige verschiedene Armaturen angebracht, die für ihn keinen Sinn ergaben.

Da er sowieso nackt war, konnte er sich das Entkleiden sparen und gab sich seiner Neugierde hin. Zielstrebig ging er zu dem ersten Hahn und drehte ihn auf. Ein Wasserstrahl aus einer Düse traf ihn im Bauch und er zuckte erschrocken zusammen. Rasch stellte er das Wasser ab und probierte nacheinander alle anderen Armaturen aus.

Nach etwa zehn Minuten hatte er es geschafft, alles zu testen und er war sprachlos. Überall waren versteckte Düsen angebracht, die aus verschiedenen Richtungen Wasserstrahlen verschossen. Je nachdem, woran er gerade drehte, wurde er entweder von einer Art Sprühregen umgeben oder von dicken starken Strahlen beschossen.

Pitschnass und triefend, stellte er fest, dass er kein Duschgel mitgenommen hatte. Er erinnerte sich an die vielen Fläschchen im Vorraum und ging zu dem Regal zurück. Eins nach dem anderen zog der Tiger die Glasgespinste heraus, öffnete sie und roch daran. Als er das sechste Fläschchen aufmachte, schlug ihm ein angenehmer Duft entgegen. Also entschied er sich, das Testen der anderen zu verschieben und ging mit dem erwählten zurück zu den Wasserstrahlen.

Etwa eine viertel Stunde später war er fertig mit der Reinigung seines Körpers und stand, mit einem Handtuch um die Hüfte, vor einem mannshohen Spiegel, den er im Zwischenraum entdeckt hatte.

Rote leuchtende Katzenaugen starrten ihm entgegen. Dann betrachtete er sein Profil. Seine katzenähnlichen Gesichtszüge wurden durch die schwarzen Stupsnase und den hervorstehenden Eckzähnen gut abgerundet. Spitz aufragende Katzenohren standen seitlich aus dem noch leicht feuchten Haupthaar heraus. Weißes Fell bedeckte seinen Körper, durchbrochen von blau-gezackten Streifen. Seine Brust- und Bauchmuskeln waren leicht durch sein Fell hindurch definiert. Die scharfen Krallen an Pfoten und Füßen rundeten das ganze Bild ab. Leicht öffnete er sein Maul und strahlend weiße spitze Zähne kamen zum Vorschein. Ein sanftes Grinsen umspielte seine Lippen. Ja, er war zufrieden mit seinem Aussehen.

»Wie gefällt dir dein Zimmer?«, fragte eine Stimme und der Tiger macht einen Satz fast bis zu Decke. Er hatte seinen Herrn nicht kommen gehört. Rasch schloss er die Augen und sammelte sich. Dann drehte er sich mit gesenktem Kopf um und antwortete gehorsam: »Euer Raum ist tadellos, Meister.«

»Das freut mich zu hören.« Ein sanftes Lächeln umspielte die jugendlichen Züge. Dann fragte der Mensch: »Sag mal, wie heißt du eigentlich?«

»Ein Sklave trägt keinen Namen, bis sein Meister ihm einen gibt.«

In den blauen Kristallen des Menschen lag ein undefinierbarer Ausdruck. War es Trauer oder Zorn? Mit einem Seufzen fragte er erneut: »Ok, dann anders. Wie nannte man dich, bevor du zum Sklaven wurdest?«

Der Tiger schaute verdutzt auf und sah dem Mann vor ihm in die Augen. Wollte sein Meister ihn verspotten? Oder war das eine Art seelische Folter? Doch er konnte keine Heimtücke im Blick des Jungen finden, nur ehrliche Neugierde. Langsam antwortete der Sklave: »Man nannte mich… Kiyoshi…, Meister.«

Kiyoshi

Die Regeln des Meisters

»Kiyoshi, das ist kein einheimischer Name. In der Sprache der Furien bedeutet er: Trägt Weiß. Das stimmt ja irgendwie auch, wenn man dein Fell berücksichtigt.« Während der Junge gesprochen hatte, war er zu dem Sofa geschlendert und hatte es sich darauf bequem gemacht. »Gefällt mir. Ja, wenn du deinen alten Namen wieder tragen willst, dann sollst du ab sofort wieder Kiyoshi heißen.« Fragende blaue Augen musterten den Tiger.

Wollte er das? Nachdem die Menschen ihn eingefangen und in die Sklaverei verdammt hatten, war ihm brutal beigebracht worden, dass er ein Niemand war.

»Ein wertloser Gegenstand benötigt keinen Namen«, war eine der wichtigsten Regeln des Schlächters Ursay. Eigentlich war es sogar gut für ihn gewesen, dass er seinen Namen ablegen hatte müssen. So konnte der Mensch ihn nicht besudeln, wie er es mit seinem Körper getan hatte.

Der Name Kiyoshi stand für Freiheit und Hoffnung. Es war sein Geburtsname. Er erinnerte ihn an die Zeit vor der Sklaverei. Eine glückliche Zeit ohne die abscheulichen Menschen. Seit mehr als 10 Jahren hatte ihn keiner mehr bei seinem Namen genannt. In den dunkelsten Stunden der Nacht, wenn er weggeworfen in einer Ecke, beschmutzt und missbraucht vor sich hinvegetierte, hatte er seinen Namen selbst ausgesprochen, um nicht dem Wahnsinn zu verfallen.

Der Sklave wollte nicht, dass der Mensch ihm das letzte Stück seiner einstigen Identität nahm. Aber er konnte sich auch nicht dem Willen seines Herrn entgegenstellen. Jedenfalls noch nicht. Schweren Herzens und mit einer tiefen Verbeugung antwortete Kiyoshi: »Wie mein Meister es wünscht.«

»Das sollte kein Befehl sein«, versuchte der Knabe seine Worte richtig zu stellen. »Ich möchte dich nicht zu etwas zwingen, was du nicht willst. Es ist schon spät und heute war ein aufregender Tag. Ich sollte dich besser in Ruhe schlafen lassen. Du kannst mir morgen deine Entscheidung mitteilen. Wähle selbst einen Namen, wenn du das möchtest.«

Dann drehte er sich um und ging auf die Zimmertür zu. Hastig sprang der Tiger vor, um seinem Herrn die Tür aufzuhalten. Der Sklave musste seine Rolle spielen. Er konnte sich zu diesem Zeitpunkt keine Fehler leisten. Um seinen Plan umzusetzen, musste er sich das Vertrauen des Menschen erschleichen. Ein unachtsamer Herr würde wesentlicher einfacher zu töten sein, als ein misstrauischer.

Plötzlich, mitten in der Bewegung, löste sich das Handtuch von seiner Hüfte. Unglücklicherweise wickelte es sich so um seine Beine, dass er ins Straucheln geriet. Er konnte nicht mehr ausweichen und es folgte ein Zusammenstoß mit dem Jungen. Mit einem spitzen und erschrecken Ausruf gingen sie zu Boden und rollten über den Teppich.

Als das Knäuel aus zwei Körpern zur Ruhe kam, lag der Tiger, alle viere von sich gestreckt, auf seinem Meister. Er blickte diesem ängstlich in die Augen und schluckte schwer.

Zitternd begann er zu wimmern: »Vergebt mir, Meister. Bitte bestraft mich für meine Unachtsamkeit.« In Erwartung einer Tracht Prügel schloss er seine roten Augen und bereitete sich auf das Kommende vor.

»Beruhige dich, Kiyoshi, das war nur ein kleines Missgeschick«, erwiderte der Meister mit sanfter Stimme.

Fast schon zärtlich wurde er beruhigend über den Rücken gestreichelt. Er riss ungläubig die Augen auf. Warmes Kristallblau schaute zu ihm auf.

»Ich werde dich nicht bestrafen. Niemals könnte ich die Hand gegen dich erheben«, murmelte der Mensch und bekam etwas Farbe im Gesicht.

Der Tiger konnte sich nicht zurückhalten und fragte verunsichert: »Warum seid Ihr so nett zu mir?«

Wie aus der Pistole geschossen antwortete der Jüngling: »Ich mag dich.« Noch einmal verstärkte sich der Rotton auf den felllosen Wangen. Diese Antwort und der warme Blick des Knaben zogen ihn in ihren Bann. Er konnte sich weder bewegen, noch etwas erwidern. Mit einer Hand fuhr der Junge ihm über die Wange und biss sich auf seine Unterlippe.

Auf einmal stemmte sich der Mensch auf die Ellbogen und kam ihm noch näher. Kiyoshis Denken setzte aus, in dem Moment, als ihre Lippen sich trafen. Ohne zu überlegen und ohne sich dessen bewusst zu sein, was er tat, schloss er die Augen und erwiderte diesen zaghaften Kuss. Erneut breitete sich ein leichtes Kribbeln in ihm aus, begleitet von einem warmen Gefühl der Geborgenheit. Zu lange schon sehnte sich der Sklave nach genau diesem Gefühl. Er ließ sich von seinen Instinkten leiten und verstärkte die Intensität des Kusses.

In der hintersten Ecke seines Verstandes schrie eine Stimme: »Hör auf, das ist ein Mensch, ein Monster.« Doch schenkte er ihr kaum Beachtung. Die Hände auf seinem Rücken hatten begonnen, seinen Körper zu erkunden. Langsam arbeiteten sie sich an seinen Seiten entlang und drangen in den Bereich seines Schweifes vor. An seinem Steiß angekommen, zog die eine streichelnd Kreise, während die andere seinen Schwanz entlangfuhr.

Unwillkürlich zuckte der junge Tiger und löste mit einem langgezogenen Stöhnen den Kuss. Was der Mensch mit ihm anstellte, ließ ihn nicht kalt und er spürte sehr deutlich, wie sein Blut auf Abwege geriet. Sein Schweif zuckte unkontrolliert hin und her und bog sich der Berührung des Knaben entgegen.

Mit völlig verklärtem Blick sah er dem Jungen in die Augen und was er sah, ließ ihn erschauern. Der Mensch schaute erregt zu ihm auf und verstärkte den Griff um seine Rute. Abermals entwich dem Tiger ein Stöhnen und er sackte auf der Brust des Mannes zusammen. Das war einfach zu überwältigend. Noch nie in seinem ganzen Leben war ihm eine solche Zuwendung geschenkt worden. Ohne es bewusst wahrzunehmen, war er dem Zauber dieses Menschen erlegen. Begierde stieg in ihm auf und er suchte die zarten Lippen des anderen. Ein neuer Kuss entstand, doch diesmal wesentlich gieriger als der vorige. Eine der Hände wanderte seinen Rücken hinauf und kraulte ihn sanft im Nacken.

Genießerisch stöhnte er in den Kuss und öffnete leicht die Lippen. Der Mensch nutzte diesen Umstand schamlos aus und glitt mit seiner Zunge in sein Maul. Dort stupste die kleine menschliche Zunge die seine an und animierte ihn, mit zu machen. Nur zu gern kam er dieser Aufforderung nach und es ergab sich ein angeregter Zungenkampf.

Plötzlich zogen sich die Hände des Hausherrn zurück und auch der Kuss wurde unterbrochen. Mit dunkler Stimme krächzte der Jüngling: »Kiyoshi, sieh mich an.«

Perplex kam er dieser Aufforderung nach und öffnete seine Augen, die er bei ihrem Zungenduell geschlossen hatte.

Der Knabe räusperte sich. Offensichtlich kostete es ihm einige Mühe, seine Worte zu formulieren, als er sagte: »Lass uns aufhören. Ich möchte nicht, dass du es später bereust, wenn wir weitermachen.«

Ein kleiner Teil seines Verstandes, der Teil, der noch nicht völlig in seiner Lust gefangen war, stimmte zu. Aber dieser andere Teil war nur eine kleine dumpfe Stimme im Hintergrund. Was der Mensch mit ihm anstellte, fühlte sich einfach viel zu gut an, als dass er es beenden wollte.

Ohne über die Konsequenzen nachzudenken, senkte er seinen Kopf und flüsterte dem Mann unter sich ins Ohr: »Bitte, nicht aufhören!« Seine Stimme war flehentlich und er wusste, dass er sich später dafür schämen würde, sich so bereitwillig einem Menschen hingegeben zu haben, aber in diesem Moment war ihm das völlig egal.

Noch immer lag der Mensch unter ihm und machte keine Anstalten, ihn in Besitz zu nehmen. Also machte er den nächsten Schritt und leckte einmal über die Ohrmuschel des Knaben. Dieser stöhnte auf und zog ihn in eine feste Umarmung. Der Bursche drückte sein Gesicht auf seinen Hals und nahm seinen Geruch in sich auf. Dann biss er leicht in diese ungeschützte Stelle. Unkontrolliert keuchte der Tiger auf und presste sich dem Menschen entgegen. Nur zu deutlich konnte er auch dessen Erregung spüren. Das wiederum brachte sein Blut nur noch mehr zum Kochen.

Abermals wurde er losgelassen und der Kopf des Jungen ließ von seinem Hals ab. »Kiyoshi, bitte. Ich möchte dich nicht ausnutzen.«

Wie konnte der Mensch noch so einen klaren Verstand haben? Er selbst hatte längst alle Bedenken über Bord geworfen. Und Aufhören stand für ihn nicht zur Debatte. Sein Schweif zuckte angriffslustig umher und er biss nun seinerseits in den Hals des anderen. Mit größter Mühe hielt er sich zurück, da seine Zähne zu scharf und spitz waren, als dass die felllose menschliche Haut ihnen Widerstand hätte leisten können. Aber er schaffte es, sich zu beherrschen und leckte entschuldigend über die malträtierte Stelle.

Der Junge zuckte und keuchte unter ihm und seine Hände klammerten sich auf seinem Rücken fest. Als der Mensch sich erholt hatte, nahmen seine Hände ihr Werk wieder auf. Eine kraulte ihn im Nacken, während die andere seinen Steiß bearbeitete. Unwillkürlich ließ er von dem Hals des Jungen ab und stöhnte unter dieser Behandlung laut auf. Dies nutzte der untere schamlos aus und vergrub nun seinerseits die Zähne in seinem Hals. Abermals presste er sich dem anderen entgegen und konnte nur zu deutlich ihrer beider Erregung spüren. Sein Herr ließ von seinem Hals ab und zog ihn in einen heißen Kuss. Auf eine Pfote gestützt ließ Kiyoshi die andere Pfote sanft über den Körper des Mannes unter ihm gleiten. Mit einem diebischen Schmunzeln stellte er fest, dass die Robe des Meisters nach oben gerutscht war. Nur wenige Fingerbreit über dem Bauchnabel ertastete er nackte Haut. Leicht ließ er seine Finger kreisen und liebkoste diese Stelle eindringlich. Mit einem genießerischen Stöhnen quittierte der Untenliegende diese sanften Berührungen. Kiyoshi streifte nun vorsichtig um den Bauchnabel des Unteren, darauf bedacht, seine Krallen im Zaum zu halten. Erregt presste der Junge sein Becken gegen das des Tigers. Auf dieses Zeichen hatte der Gestreifte nur gewartet und so ließ er seine Pfote weiterwandern.

Um mehr Platz für sein Vorhaben zu bekommen, positionierte Kiyoshi seine Beine zwischen denen seines Meisters. Er stemmte sich auf alle viere hoch und umfasste dann mit einer Pfote das harte Glied des Mannes. Erstaunt stellte er fest, dass es nicht gerade klein war, er konnte seine Pfote nicht komplett darum schließen. Mit einem Stöhnen unterbrach der Junge den Kuss und reckte den Hals. Unwillkürlich klammerte er sich dabei mit den Händen an den Hintern des Tigers. Er leckte dem Jungen nochmals über den Hals, woraufhin die Geräusche noch lauter wurden. Darauf hatte der Tiger gewartet. Er arbeitete sich den Hals entlang Richtung Brust und rutschte mit seinem Körper immer mehr zwischen die Beine des anderen. Dabei glitten die Hände, die seinen Hintern kneteten, höher und hinderten ihn nicht mehr daran, seinen Plan umzusetzen. Als er mit seiner langen Zunge am Kragen der Robe ankam, positionierte er sich um. Elegant setzte er sich halb auf seine Beine und betrachtete einen Moment das aufragende Glied des Menschen.

Ohne weitere Stimulans kam der Junge langsam wieder zu sich und öffnete die Augen. Sein Blick war leicht verschwommen und man konnte deutlich die Lust in ihm sehen. Der Mensch kämpfte einen Augenblick mit sich und stemmte sich etwas hoch. Genau in dem Moment, als der Mensch genug Kraft gesammelt hatte, um erneut Einwände zu erheben, leckte der Tiger einmal der Härte entlang, von der Wurzel bis zur Spitze. Dabei beobachtete er die Reaktion des Jungen, dem der Protest im Halse stecken blieben und der gefangen in seiner Begierde mit einem gedehnten Stöhnen wieder zu Boden sank.

Lusttropfen hatten sich an der Spitze der prallen Eichel angesammelt. Der Tiger konnte nicht anders und nahm dieses deutliche Zeichen seiner guten Arbeit mit der Zunge auf. Selbst mächtig erregt ließ er sich den Geschmack auf der Zunge zergehen. Einmal angefixt wollte er deutlich mehr davon haben und so schloss er vorsichtig seine Lippen um die Eichel des Menschen.

Dieser stieß einen spitzen Schrei aus und drückte sich die Hände aufs Gesicht, wie um sich zu beruhigen. Immer tiefer ließ der Tiger das mächtige Glied seines Herrn in sein Maul eindringen und bearbeitete es dabei mit seiner Zunge. Gierig saugte er ein paar weitere Lusttropfen aus der Eichel und schluckte diese mit fast ausgehungertem Verlangen.

Zum Glück war er ein Tigerwesen und kein Mensch. Er war sich sicher, dass ein normaler Mensch es nicht so einfach geschafft hätte, diese gewaltige Erregung aufzunehmen. Aber auch er stieß an seine Grenzen. Die Eichel hatte seinen Rachen erreicht, aber er hatte es noch nicht geschafft, das Glied seines Meisters vollständig in sein Maul aufzunehmen. So etwas war ihm noch nie passiert, wobei er auch nicht wirklich behaupten konnte, vielen Menschen einen geblasen zu haben.

Er ließ seine Zunge hervorschnellen und schaffte es, damit den prallen Hoden zu erreichen. Fast wimmernd quittierte der Mensch dieses Unterfangen mit den Worten: »Oh…, ihr Elemente, steht mir bei.«

Als der Tiger anfing, mit dem Kopf auf und nieder zu fahren, war es um den Jungen geschehen. Er lag stöhnend unter ihm und war vollständig in seiner Lust gefangen. Mit einem diebischen Grinsen beschleunigte der Tiger seine Bewegungen. Er wusste aufgrund der immer lauter werdenden Geräusche des anderen Mannes, dass dessen Höhepunkt unbarmherzig näher rückte.

»Kiyoshi… ich…«, winselte der Junge nach kurzer Zeit.

Aber der Tiger hatte nicht vor, ihn ausreden zu lassen. Er wusste genau, was Sache war. Nur zu deutlich konnte er das leichte Pulsieren in seinem Maul spüren, das verriet, dass der Mensch kurz vor seinem Höhepunkt stand.

Also erhöhte der Sklave sein Tempo abermals und sah zu, wie dem Knaben die Luft zum Sprechen wegblieb. Dann, mit einem lauten »Ki… Kiyoshi!« ergoss sich der Meister in sein Maul. Genüsslich nahm der Gestreifte den Samen des Mannes entgegen und schlucke begierig alles hinunter.

Nachdem er auch den letzten Rest des Ergebnisses seiner Tat aufgenommen hatte, hob er den Kopf. Mit einem Grinsen betrachtete er den heftig atmenden Mann einen Moment lang. Der Meister hatte die Augen geschlossen und versuchte seine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen, während das ein oder andere Zucken seinen Körper erschütterte. Auf den Hinterbeinen sitzend, ließ Kiyoshi seinen Schweif spielerisch hin und her zucken. Er war zufrieden mit seiner Leistung.

Seine eigene Erregung pochte, aber er wusste, dass jetzt nicht der Zeitpunkt war, um sich darum zu kümmern. Er war ein Sklave und er durfte sich nicht selbst befriedigen, ohne den Befehl erhalten zu haben. Also blieb ihm nur, die Aussicht zu genießen und abzuwarten, bis er alleine war. Erst dann würde er sich selbst erlösen können.

Plötzlich öffnete der Junge die Augen und stemmte sich auf den Ellbogen hoch. Noch bevor der Tiger reagieren konnte, wurde er von seinem Meister geküsst. Mit einer Hand wurde der Gestreifte im Nacken festgehalten, während die andere Hand seinen Körper streichelte. Kiyoshi schloss die Augen und ließ sich in diesem Moment fallen.

Augenblicke später fühlte er, wie sein Glied umschlossen wurde. Nun war es Kiyoshi, der sich ein Stöhnen nicht verkneifen konnte. Da er allerdings immer noch mit einer Hand im Nacken gehalten wurde, stöhnte er notgedrungen in den Kuss hinein. Der Meister hatte offenbar nur darauf gewartet und drang in genau diesem Augenblick mit seiner Zunge erneut in sein Maul. Ein angeregtes Zungenspiel begann. Die Hand an seiner Härte begann mit einer pumpenden Bewegung. Dem Tiger blieb nichts anderes übrig, als immer heftiger in den Zungenkampf hinein zu stöhnen, wobei er der Zunge seines Gegenspielers die Oberhand überließ. Nach einer Weile löste der Meister die Hand in seinem Nacken und streichelte sanft Kiyoshis Seite entlang. Der Tiger nutzte die Chance, um mehr Luft zu bekommen und beendete das Zungenduell, indem er seinen Kopf reckte. Dank dieser Gelegenheit knabberte der Meister vorsichtig am Hals des Tigers. Mit einem dunklen Keuchen quittierte Kiyoshi dieses Unterfangen und stieß voller Lust in die Hand, die immer noch sein aufragendes Glied bearbeitete. Der Meister biss ihm fester in den Hals und ließ dann von seiner Erregung ab.

Die beiden Hände legten sich auf seine Hüfte. Noch bevor der Gestreifte wusste, wie ihm geschah, wurde er mit einer Kraft, die er dem Jungen nicht zugetraut hätte, am Becken gedreht. Er kam mit ausgesteckten Beinen zwischen denen seines Meisters zum Sitzen, mit dem Rücken zu seinem Herrn.

Der Tiger, der vor Erregung jede Zurückhaltung verloren hatte, knurrte dunkel. Doch noch bevor er sich erneut beschweren konnte, wurde sein Glied auch schon wieder umschlossen und mit einer schnellen rhythmischen Bewegung bearbeitet. Die andere Hand des Meisters umschloss seine Kehle und drückte seinen Kopf sanft zur Seite. So konnte der Junge die ungeschützte Stelle am Hals mit den Zähnen bearbeiten. In Ekstase wand sich der Tiger, wurde jedoch von seinem Herrn unbarmherzig an der Stelle gehalten. Mit einem lauten Stöhnen oder eher einem Schrei, erreichte der Tiger seinen Höhepunkt. Er bemerkte kaum, wie er sich selbst mit seinem Sperma benetzte.

Unkontrolliert nach Luft schnappend sackte Kiyoshi in den Armen seines Meisters zusammen. Die Hand, die seine Erlösung geführt hatte, streichelte sanft seinen Bauch und seine Seiten. Mit der anderen Hand drehte der Junge den Kopf des Gestreiften um und gab ihm einen zärtlichen Kuss. Nachdem der Kuss beendet war, schmiegte sich Kiyoshi vollkommen erschöpft an den Menschen. So geborgen hatte er sich noch nie gefühlt. Im Nachklang seiner Ekstase driftete er langsam ab. Er schloss die Augen, um sich ein wenig auszuruhen.