Das Hutschkutschpferd - Alexandra Kanobel - E-Book

Das Hutschkutschpferd E-Book

Alexandra Kanobel

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Beschreibung

Peter hat Angst vor der Dunkelheit. Er bekommt von seiner Mutter Das Hutschkutschpferd, das die bösen Schatten in der Nacht vertreiben soll. Eines Nachts hat der Schatten des Hutschkutschpferdes jedoch Löcher, da es schon lange nicht mehr gefressen hat. Es war einst eines von vier goldenen Kutschpferden des Schattenkaisers, der das Schattenreich regiert. Aber es ist davon gelaufen in die Menschenwelt. Um etwas zu Fressen zu besorgen, tauchen Peter und das Pferd durch den smaragdenen Fluss in das Schattenreich. Ein Soldat sieht die beiden und meldet es dem Schattenkaiser. Dieser lässt das einzige Gras, das das Pferd fressen kann, abschneiden und in seinen Palast bringen. Das Hutschkutschpferd dringt in den Palast ein und wird gefasst. Peter will es befreien und gerät dabei selbst in Gefangenschaft. Der Kaiser stellt eine schwere Bedingung für ihre Freiheit.

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Seitenzahl: 42

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Inhalt

Impressum

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Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2015 novum Verlag

ISBN Printausgabe: 978-3-99038-522-7

ISBN e-book: 978-3-99038-523-4

Lektorat: Mag. Barbara Büchel

Umschlagfoto: Eva Taus

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

Innenabbildungen: Eva Taus (34)

www.novumverlag.com

1

Es war Abend geworden. Die Dunkelheit hatte sich über die Stadt gelegt. Ach, wie hasste Peter doch die Finsternis, da sie ihn doch immer so erschreckte, mit den schrecklichen Figuren, die sie aussandte.

Peter bewunderte seine Mutter, Elvira. Sie hatte sich doch tatsächlich auf den Dachboden gewagt. In der Dunkelheit! „Sie ist sehr mutig“, dachte er. Was suchte sie da bloß? „Au!“, rief sie, als ihr ein altes Buch von einem Stapel auf den Kopf fiel. Im Schein ihrer Taschenlampe suchte und kramte sie herum. „Wo war es bloß? Wo war es bloß?“, fragte sich Frau Elvira Katz. Sie war sich sicher, dass sie es am Dachboden gesehen hatte. Der Lichtkegel huschte über die Wände. Da! Da war was! Ein goldener Schweif! Das war es! Endlich hatte sie es gefunden! Ihr altes Hutschkutschpferd!

Das Hutschkutschpferd war ein großes, golden angemaltes Schaukelpferd. Doch die Farbe war schon lange stumpf. Auf der Stirn hatte es einen verblichenen Diamanten. Das Hutschkutschpferd hatte weder Sattel noch Zaumzeug, wie es doch die meisten Schaukelpferde zu haben pflegen. Seine Augen hatten schon vor vielen Jahren ihren Glanz verloren, und nun sahen sie mit einem matten Grün auf die Welt. Es musste wohl schon hundert Jahre oder älter sein. Frau Katz hob das Hutschkutschpferd hervor. Ach, war es schwer. Doch sie schaffte es und stellte es auf den Boden vor sich hin.

Sofort fing es an, hin und her zu wippen, ohne das kleinste bisschen Knarren. Sie stellte das Hutschkutschpferd vor die Dachbodentreppe und ging ein paar Stufen hinunter. Dann hob sie das Schaukelpferd nach und stellte es vor Peter.

Peter, der in der Zwischenzeit ungeduldig auf die Rückkehr seiner Mutter gewartet hatte, schaute das Pferd mit großen Augen an. „Mein Schatz“, begann sie ihm zu erklären, „das ist mein altes Hutschkutschpferd. Als ich klein war, hatte ich auch Angst vor den bösen Schatten, die in der Nacht kamen. Doch dann schenkte mir meine Mutter dieses Pferd. Von da an, jede Nacht, wenn die bösen Schatten kamen, verteidigte mich mein Pferd. Ich denke, es ist nun an der Zeit, dass ich es dir schenke, mein Liebling. Es wird auch dich vor den bösen Geistern beschützen.“

Peter blickte immer wieder zu seiner Mutter hoch, während sie sprach. Doch zu fasziniert war er von dem Hutschkutschpferd, sodass sein Blick immer wieder von ihm gefesselt war.

„Wird es mich wirklich beschützen?“, fragte Peter ungläubig. „Es ist doch nur ein altes Schaukelpferd“, gab er zu bedenken.

„Lass dich überraschen, mein Schatz!“, sagte seine Mutter mit einem geheimnisvollen Blick.

Den ganzen Abend über grübelte Peter über das Hutschkutschpferd nach. Hatte seine Mutter wirklich Recht? Aber warum sollte sie nicht Recht haben? Zumindest bis jetzt war es immer so gewesen. Peter vertraute seiner Mutter. Schließlich ging er schlafen.

In seinem Zimmer schien die Nachtlampe. Peter sah das Hutschkutschpferd an, das vor seinem Bett stand. Es sah fast ein bisschen gespenstisch aus, wie es so dastand. „Es wird dich vor den bösen Geistern beschützen“, hatte seine Mutter gesagt, also konnte es nicht böse sein. Peter kroch unter der Decke hervor und krabbelte zum Hutschkutschpferd. Vorsichtig berührte er die Wange des Pferdes. Nichts passierte. Peter seufzte. Es war doch nur ein ganz gewöhnliches Schaukelpferd.

Als sich Peter umdrehte und unter die Decke schlüpfen wollte, erschrak er allerdings. Genau vor seinem Kopfkissen an der Wand stand der Schatten einer Hexe. Sein Herz pochte wild vor Aufregung. Was sollte er bloß tun? Die Hexe war so groß. Wie sollte er bloß einen Schatten bekämpfen? Er wusste sich keinen Rat.

Die Hexe kam bedrohlich nahe. Schnell schlüpfte Peter am Ende seines Bettes unter die Bettdecke und zog diese hoch über seine Nase, sodass nur noch seine Augen das Geschehen mitverfolgen konnten.

Mit angespanntem Blick beobachtete er die Wanderung der Hexe. Groß und fürchterlich sah der Schatten aus. Mit Klauenhänden und einem großen, spitzen Hut. Fast schien es ihm, als könne er das spitze, höhnische Lachen der Hexe hören, als sie sich immer näher heranschlich. Doch was war das? Peter wusste nicht, wo er zuerst hinsehen sollte. Denn ein anderer Schatten, ein großes Gespenst mit leuchtenden Augen näherte sich ihm. Sein Blick hetzte von der Hexe zum Gespenst und zurück. Wer würde ihn wohl zuerst erreichen? Was würde dann geschehen? Immer größer wurde Peters Angst, und immer näher kamen die Schatten.