Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Bruttonationalglück für alle! Glücksministerin Gina Schöler ist auf einer Herzensmission: Menschen glücklich zu machen. In ihrem sinnlichen Schmöker voller kleiner Glücksmomente des Alltags. Die Mini-Essays und "Anstiftungen" aus dem Ministerium für Glück und Wohlbefinden lassen Sie die Stille im Sausen hören, die Süße im Sauren schmecken und das Glück der heimlichen Freuden wieder spüren. Eine herrliche Entschleunigung des Alltags schon beim Lesen! Unterstützt wird Gina Schöler von Glücksforschern und -experten, ihren treuesten Fans und Freunden - und sogar von einem echten Bundesminister! Das erste Buch der Glücksministerin erscheint mit Beiträgen von Heiko Maas, Eckart von Hirschhausen, Gerald Hüther, Stefan Frädrich, Raul Krauthausen und vielen anderen. Eine beherzte Lektüre für mehr Glück im Land!
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 282
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Gina Schöler
DAS KLEINE GLÜCKMÖCHTE ABGEHOLT WERDEN
222 Anstiftungen vom Ministeriumfür Glück und Wohlbefinden
Illustrationen von Sandra Schulze
Campus Verlag
Frankfurt/New York
Über das Buch
Glücksministerin Gina Schöler ist auf einer Herzensmission: Menschen glücklich zu machen. In ihrem sinnlichen Schmöker voller kleiner Glücksmomente des Alltags.
Die Mini-Essays und »Anstiftungen« aus dem Ministerium für Glück und Wohlbefinden lassen Sie die Stille im Sausen hören, die Süße im Sauren schmecken und das Glück der heimlichen Freuden wieder spüren. Eine herrliche Entschleunigung des Alltags schon beim Lesen!
Unterstützt wird Gina Schöler von Glücksforschern und -experten, ihren treuesten Fans und Freunden - und sogar von einem echten Bundesminister! Das erste Buch der Glücksministerin erscheint mit Beiträgen von Heiko Maas, Eckart von Hirschhausen, Gerald Hüther, Stefan Frädrich, Raul Krauthausen und vielen anderen. Eine beherzte Lektüre für mehr Glück im Land!
Vita
Die Ministerin
Danke an …
alle Freunde des Ministeriums für Glück und Wohlbefinden,
meine Lieblingsmenschen
und Gretel.
WAS DICH IN DIESEM BUCH ERWARTET
GLÜCK IST …
LICHTBLICK
SONNENBESUCH
FRIEDLICHER ABSCHIED
IMMER MIT DER RUHE
DAS ERSTE MAL
GRÜNE GUERILLA
TODAY IS GONNA BE THE DAY
BAUCH GEGEN KOPF
SCHWEBEND
PERSPEKTIVENWECHSEL
GEPÄCKTRÄGERFAHRT
SÜSSE LAUS
UNTEN OHNE
WOLKENWANDERUNG
SAUWETTER
FREIER FALL
ALLES IST MÖGLICH
TRAUMKONZERT
WILLKOMMEN IM LEBEN
FAMILIENBANDE
DER LETZTE TAG
GUMMIBÄRCHENWÜNSCHE
VERGESSENE MOMENTE
HOMMAGE AN DAS LEBEN
GRÜNE AUSSICHT
SCHÖNES RAD
DAS HIMBEERBONBON
DREI DINGE
SELBSTERFÜLLENDE PROPHEZEIUNG
EIN TAG IN ROM
NIKOLAUSTAG
ÜBER DEN WOLKEN
VERSCHWOMMEN
LEISES LAUSCHEN
MEHR MEER
MUTIG SEIN
SANDKASTENGELÜSTE
WENN GEDANKEN FLIEGEN LERNEN
STRASSENMELODIE
HEIMISCHES PARADIES
TREIBEN LASSEN
PLÖTZLICH IST ER DA
GLITZERN IM AUGENWINKEL
IT’S NOT A BUG, IT’S A FEATURE
GEMEINSAM TRAURIG
KINDERKISTE
BUCHSTABENTEUER
KLEINER BRUDER
ACHTSAMES ERWACHEN
WIMMELBILD
REISEFIEBER
DER HEIMWEG
AUF DIE LISTE, FERTIG, LOS!
LILA WOLKEN
WEIT WEG
BESSERE HÄLFTE
ALTE LIEBE ROSTET NICHT
LIEGEN UND LAUSCHEN
KUSCHELPARTY
EIN BRIEF AN MEINEN BRUDER
BESONDERE VERBINDUNG
ZURÜCK AUF LOS
NEUES LEBEN
ÜBER ALLE BERGE
ABEND DER FÜLLE
SCHÖNE ZEITVERSCHWENDUNG
FRÜHLINGSDUFT
TRAURIGE FREUDE
AUF DEN SPUREN VON WINNETOU
SCHLAGARTIG RUHIG
KEINE HOSE, KEIN PROBLEM
WIE DU MIR, SO ICH DIR?
LEBENSLUST
PARTY DER SINNE
KLACKERNDE VORFREUDE
SCHLAF, KINDLEIN, SCHLAF
NACH IHNEN
FREIE ZEIT
(K)EINE TYPISCHE FAMILIENFEIER
DIE DICKE FRAU
PAUSENAUFSICHT
SCHNÜFFBACK
GESCHÄFT MIT AUSSICHT
ALL EIN
WETTRENNEN
STILLE GESELLSCHAFT
BLAU MACHEN
SONNENSCHAUER
FATA MORGANA
WOFÜR ARBEITEN WIR?
FREMDE WELTEN
EIN ROSAROTER TRAUM
AUF DER JAGD
ENDORPHINTASTISCH
KLEINER NEUANFANG
DAS WUNDERBARE IM ALLTÄGLICHEN
HOFFNUNGSSCHIMMER
DRAUSSEN IN DER STILLE
RAUFEN, RANGELN, RUMPELEI
GRINSEKUSS
ZWANGSPAUSE
SÜSSES LEBEN
LUNCH IM ELSASS
ZEIT FÜRS WESENTLICHE
EINE PORTION FEIERABEND
FELDWEG 78
SINNLICHER ABEND
ALLES WIRD GUT
TURBULENZEN MIT HAPPY END
ATMEN
DA PFEIF ICH DRAUF
SCHWARZ ZU BLAU
REGENBEGEGNUNG
ENDE EINES SOMMERTAGS
EISZEIT
RUCKSACKREISE
GRENZGÄNGER
DÖP, DÖP – DÖDÖDÖ
DAS LEBEN IST EIN SPIEL
KÄSEGLOCKENTAG
IM FLOW
BALKONGESPRÄCHE
KEINE TERMINE
RAUMERFAHRUNG
WARMER SCHAUER
DER ERSTE SCHRITT
STUNDENLANGES STÖBERN
ICH KOMME GLEICH NACH
ALLTAGSABENTEURER
TÜREN ÖFFNEN SICH
DIE WELT STEHT KOPF
DAS PARADIES IM AUGENBLICK
HAND IN HAND
DER ROTE REGENSCHIRM
TIEFER SCHLAF
PLANLOS
FLOHMARKTFINDEREI
EINE KONSERVE GLÜCK
ÜBER ALLE GRENZEN HINWEG
WIPFELGLÜCK
DANKE FÜR DIESEN TAG
STRAHLENDE AUGEN
SCHNECKENKUNDE
EIN STRÄUSSCHEN GLÜCK
VOM EINZELNEN ZUM GANZEN
KLEINER MUTMACHER
REGENORCHESTER
GLÜCK GESTALTEN
DAS SEUFZEN DES WINTERS
MIT VERSPÄTETEN GRÜSSEN
KNACK UND WEG
DIE WELT IST SCHÖN
WOHNZIMMERKONZERT
VON SCHÄRFE UND SELBSTVERSTÄNDNIS
KOPFKINO
NACH REGEN KOMMT SONNE
EINFACH MAL SETZEN LASSEN
GESCHMACKSACHE
PLANÄNDERUNG
LASS UNS QUATSCH MACHEN
GEMEINSAM LEBEN LERNEN
SUPERMARKTGESCHICHTEN
DOSENPFIRSICHE
MORGENGRAU
EIN BILD DER ZUKUNFT
LIEBLINGSLICHT
KLICKERLIEBE
NICKERCHEN
SCHOKO AND THE CITY
FRIDOLIN
KITZELN UND KNISTERN
GANZ EINFACH
HANG LOOSE
GEBEN UND NEHMEN
SÜSSER DUFT
NUR EIN LÄCHELN
MUMMELEI
ENDE GUT, ALLES GUT
VERÄNDERUNG BEGINNT IM HERZEN
FEIERABENDPICKNICK
DAS BLAUE KLEID
MEIN TAG
AUF DAS LEBEN
LAUT UND BUNT
KLATSCH UND TRATSCH
AUS DER REIHE TANZEN
RETTUNG IN LETZTER NOT
JASAGER
DAS GUTE LIEGT SO NAH
TICKTACK
WENIGER IST MEHR
ALLTAGSHELD
LAKENLIEBE
GRASHALMPFEIFEN
SILVESTERSENTIMENTALITÄT
GLÜCKSKICK
RAUSGEPUTZT
STARKES SCHLÜCKCHEN
GLÜCKSKEKSBÄCKEREI
HEIMLICHE SPINNEREI
DER COIN-EFFECT
KLEINES UNIVERSUM
ALLTAGSCLOWN
AUSGESAUGT
BANK DER BEGEGNUNG
FAXGESPRÄCHE
HUNDEFELLPAUSEN
VOM KOCHEN UND KALKULIEREN
LIEBESBRIEFE
DER TÜRKISBLAUE TORSCHREI
MÜLLMANNLIEBE
HIMMIHERRGOTTSAKRAMENT
LIEBDRÜCK
WIEDERSEHEN ZWISCHEN LEBEN UND TOD
BASSBEBEN
NICHT GUT GENUG UND DOCH PERFEKT
TATORTPIZZA
LUFTGITARRENSOLO UND LACHANFÄLLE
VON TRÄNEN UND REGENTROPFEN
POST VOM RHEIN
WILDE WIESEN
KINDERKUSS
LUST AUF GLÜCK? JETZT BIST DU DRAN!
LASS DICH INSPIRIEREN!
Wie nimmst du die Welt wahr? Was lässt dich staunen? Welche Momente behältst du gerne in Erinnerung und was bringt dich zum Lächeln? Wann denkst du dir: Das Leben ist schön!
Häufig sind es die kleinen Dinge im Leben, die flüchtigen Begegnungen mit dem Glück, die unser Leben lebenswert machen. Wäre es nicht schön, diese magischen Momente immer öfter zu erleben? Dieses Buch zeigt dir, wie das geht. Die Kunst liegt darin, genauer hinzusehen und sich in die kleinen und großen Abenteuer des Alltags zu stürzen.
Verabrede dich zu einem aufregenden Date mit dem kleinen Glück! Mach eine Liebeserklärung an dein Leben und hab Spaß dabei, dein ganz persönliches Glücksmosaik zusammenzusetzen!
Und das Schönste ist: Wenn jeder von uns im Kleinen sein Glück lebt, können wir auch im Großen etwas zum Positiven verändern. Ganz nach dem afrikanischen Sprichwort: »Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern.«
Wie ich darauf komme, dich und andere Menschen glücklich machen zu wollen? Seit einigen Jahren führe ich die Initiative Ministerium für Glück und Wohlbefinden, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Menschen auf ganz unterschiedliche und kreative Weise dazu zu animieren, sich mit den wichtigen Themen Glück und Lebensfreude auseinanderzusetzen. Das Ministerium zeigt auf, wie viel Spaß es macht, sich dem guten Leben zu widmen. Als Glücksministerin werde ich oft gefragt, was Glück ist, was man tun kann, um es zu finden oder es zu steigern, was mich persönlich glücklich macht, ob ich ein besonderes Rezept habe und ob dieses Projekt meine Sicht auf das Leben verändert hat.
In diesem Buch erfährst du mehr darüber. Du erhältst einen Einblick in den Alltag einer Glücksministerin, tauchst ein in viele persönliche Begegnungen und Erlebnisse von Fans, die mir ihre Geschichten erzählten oder schrieben (rote Texte), sowie Freunden des Ministeriums (blaue Texte), lernst, wie du das Glück im Kleinen findest und welche besonderen Situationen dich spüren lassen, dass du das Leben liebst.
Mach dir dieses Buch zu eigen! Kreuze deine Lieblingsstellen an, ergänze sie und sprich mit deinen Lieblingsmenschen darüber. Werde Teil der Glücksbewegung, sammle deine Gedanken, Gefühle, Begegnungen und Bilder. Schreib deine eigene Geschichte und teil sie mit anderen unter www.MinisteriumFuerGlueck.de/DasKleineGlueck.
Glück ist lebensverändernd. Wenn du dich intensiv mit diesem wunderbaren Thema beschäftigst, dir Gedanken über das gute Leben machst und mutig Dinge angehst und ausprobierst, kann sehr viel passieren. Und das ist gut so! Jeder hat es selbst in der Hand, sein eigener Glücksexperte zu werden. Es geht darum, dass du deine Sichtweisen veränderst, deine Perspektive wechselst, deine Augen und Ohren und vor allem dein Herz öffnest. Denn …
Glück ist überall. Schon Konfuzius sagte: »Die Freude ist überall. Es gilt nur, sie zu entdecken.« Warte also nicht auf das ganz große Glück, sondern nimm das Hier und Jetzt wahr und lerne es zu schätzen. Das kleine Glück wartet überall darauf, von dir entdeckt und abgeholt zu werden. Es lugt hinter jeder Ecke hervor, zwinkert dir zu und ist gespannt, ob du gedankenverloren an ihm vorbeigehst oder ob du stehen bleibst, staunst und dich daran erfreust. Viele kleine Momente und Möglichkeiten setzen sich zu etwas Großem zusammen. Manchmal nimmt man sie gar nicht wahr, manchmal verändern sie ein ganzes Leben. Von einer Kündigung bis zur Liebeserklärung, von einem Lächeln der Kassiererin bis zur dankbaren Umarmung eines guten Freundes … in der gemischten Tüte des Lebens ist alles enthalten!
Glück ist eine Reise. Es geht im Leben nicht um die Suche nach dem Glück, sondern um das Glück beim Suchen. Glück ist nicht das Ziel, es ist der Weg an sich, den du mit einer großen Portion Spaß, Achtsamkeit und Lebensfreude bestreiten kannst.
Mal geht es holprig zu, mal ist es steil und anstrengend, mal verläuft man sich, macht einen Schritt zurück, schlägt eine neue Richtung ein. Manche Weggefährten ändern sich im Laufe des Lebens, andere begleiten dich für immer. Mach dich auf die Reise und pack deinen Rucksack mit Bedacht. Nimm nur mit, was du wirklich brauchst. Lass Unwichtiges hinter dir, freu dich auf neue Herausforderungen, genieß die Aussicht und schau stets nach links und rechts. Du wirst Wunderbares entdecken! Mach dich auf und stürz dich ins Abenteuer, um herauszufinden, wohin der Weg dich führt. Die Welt ganz bewusst wahrzunehmen, sich und anderen etwas Gutes zu tun und sich selbst nicht immer ganz so ernst zu nehmen, kann Wunder bewirken. Probier es aus und mach mit! Werde Teil der Bewegung und erarbeite gemeinsam mit anderen Glückssuchern das Bruttonationalglück!
Glück ist Balance. Als Glückministerin erfinde ich das Glück nicht neu, ich mache es erlebbar und alltagstauglich. Ich mache Appetit darauf und lade jeden ein, mitzumachen. Nur nicht das dauergrinsende Honigkuchenpferd mit der rosaroten Brille. Denn zum Leben gehören Höhen und Tiefen dazu. Es ist stets eine Mischung aus Freude und Leid. Aus Gas geben und bremsen. Geben und nehmen. Einatmen und ausatmen. Dem Ministerium für Glück und Wohlbefinden geht es darum, dir zu zeigen, wie du die Balance in deinem Leben halten kannst. Dir zu zeigen, wie du dich nicht aus der Ruhe bringen lässt, Luft holst, deine Gedanken neu ordnest und das Beste aus allem machst. Dein Tag mag noch so grau sein, deine Situation noch so aussichtslos: Doch das Glück ist da. Und es will von dir abgeholt werden!
Glück hat viele Gesichter. Die Anstiftungen in diesem Buch erheben nicht den Anspruch, dein Glück zu definieren oder es in eine bestimmte Schublade zu stecken. Glück ist individuell und so unterschiedlich, wie wir Menschen eben sind. Es ist bunt und lebendig. Es bewegt sich, ist flüchtig, es kommt und geht, mal streift es dich sanft, mal überrumpelt es dich. Es besteht aus vielen Facetten und einige davon finden sich auf den kommenden Seiten. 222 Momentaufnahmen des Glücks, Anekdoten aus dem Alltag, Geschichten, die das Leben schreibt. Lass dich darauf ein, lass dich inspirieren, zum Nachdenken und vor allem zum Mitmachen: Nachmachen ist ausdrücklich erlaubt! Und wer weiß, auf welche neuen Ideen du kommst, wenn du den ersten Schritt gemacht hast?
Glück braucht eine Portion Mut. Natürlich musst du nicht gleich die Welt retten. Aber du kannst den ersten Schritt machen, indem du dein eigenes Glücksempfinden steigerst. Lass dich von diesem Buch entführen, tauch ein in all die unterschiedlichen Geschichten und Begegnungen, empfinde sie nach, lass deine Gefühle zu und beobachte sie genau. Lass dich darauf ein und schau, welche der kleinen Aufgaben und Anregungen für den Alltag du ausprobieren möchtest.
Dieses Buch ist dein Mutmacher. Es will dir einen Schubser in die richtige Richtung geben, dir zeigen, dass es sich nicht lohnt, die Dinge zu zerdenken, sondern dass es besser ist, einfach loszulegen und zu machen. Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt. Du kannst also nur gewinnen!
Glück ist Geschmacksache. Du siehst, ein Glücksrezept wird es von mir nicht geben. Du darfst dir vielmehr dein ganz persönliches Rezept zusammenstellen. Du bist der Chefkoch, der würzen und abschmecken darf. Manchmal musst du nachsalzen, manchmal braucht es etwas Schärfe – ganz nach deinem Geschmack. Auf den kommenden Seiten findest du jede Menge Zutaten …
Es ist später Nachmittag, als ich von der Arbeit nach Hause laufe. Die Menschen in meinem Viertel scheinen gestresst zu sein oder sie sind einfach genervt von dem nicht enden wollenden Grau in Grau des Winters. Kaum jemand schaut mir in die Augen und jeder ist damit beschäftigt, schnellstmöglich durch die Ungemütlichkeit nach Hause zu kommen. Irgendwie trübt die Situation auch meine Laune und obwohl ich mich sehr auf ein leckeres Abendessen freue, grummele ich trotzdem vor mich hin und hänge Tausenden unnötigen Gedanken nach.
Etwas abwesend biege ich um die vorletzte Ecke, bevor mein Haus voller Ruhe und Geduld wie jeden Tag auf mich wartet. Ich höre plötzlich ein lautes Glucksen, ein Quieken und Japsen. Um die Ecke biegt eine ältere Dame. Im Rollstuhl sitzend, wird sie von ihrem Mann geschoben. Sie gibt diese unerwarteten Geräusche von sich. Ich bin kurz verwirrt, da ich die Situation nicht sofort einschätzen kann. Schnell erkenne ich, was los ist: Sie hat einen ausgelassenen Lachanfall!
Sie kichert, lacht und schreit fast dabei. Ohne Scham prustet sie herrlich aus sich heraus und kriegt sich gar nicht mehr ein. Der Herr hinter ihr freut sich sehr, denn er scheint der Grund des Ganzen zu sein. Er muss einen fantastischen Humor haben. Die beiden sind ein wahrer Lichtblick, denn sie symbolisieren gerade jetzt, wie schön das Leben doch ist. Gedanken, Sorgen, schlechtes Wetter, stressige Arbeit hin oder her. Das hier zählt! Diese authentische Freude, die von ganzem Herzen kommt, sie steckt mich komplett an. Ich muss laut mitlachen, obwohl ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite laufe. Die beiden bemerken mich nicht, so sehr sind sie mit Lachen beschäftigt. Ich drehe mich um und schaue der Frau im Rollstuhl noch lange nach, obwohl es gerade anfängt zu regnen. Meine Laune könnte nicht besser sein, als ich zu Hause ankomme.
Merksatz
Lach laut und aus vollem Herzen, sodass du andere damit ansteckst.
Er ist ein wunderbarer großer Sessel aus altem Holz mit einem leicht verblassten türkisfarbenen Bezug. Sein Polster ist so weich und samtig, dass er immer wieder eine verlockende Einladung ist, wenn man das Wohnzimmer betritt. Dieser Sessel ist schuld an vielen Prokrastinationsmomenten und ich bereue keinen einzigen davon. Oft sitze ich da und tue einfach gar nichts, manchmal begleitet mich dabei eine dampfende Tasse Tee. Es ist ganz still zu Hause, irgendwo im Nebenzimmer schnauft ein Hund im Schlaf erleichtert. Ich kann meinen eigenen Puls hören und meine Beine baumeln über der Lehne.
In diesem Moment schaut die Sonne herein, sie sucht sich ihren Weg durch das Fenster, tastet sich auf dem Fußboden voran und erreicht schließlich den Sessel – und mich. Sie setzt sich auf meinen Schoß, ich beobachte ihre Strahlen und habe durch ihre Wärme eine wunderbare Gänsehaut. Mit geschlossenen Augen versuche ich, so viel wie möglich davon zu speichern.
Im nächsten Moment verschwindet sie wieder hinter der Wolkendecke und ich freue mich über den spontanen Besuch.
Merksatz
Setz dich in die Sonne und genieß die Wärme.
Es gibt einen Wald, der immer wieder meine Glücksrezeptoren belebt.
Der Geruch von Tannen, die vielfältige Farbenwelt der Laubbäume und die kleinen Gewässer, die sich ihren Weg durch den Wald bahnen, lassen mein Herz höher schlagen.
Diese Freude darf ich jedes Mal spüren, wenn ich meine Mutter im Ruheforst besuche. Sie hat mir mit ihrem Wunsch, in diesem Wald an einem Baum beerdigt zu werden, ein lebenslanges Glück hinterlassen.
Wann immer ich mich auf den Weg dorthin mache, sind wie auf Knopfdruck die letzten Worte meiner Mutter präsent: »Ich bin immer in guten Gedanken bei dir.«
Und auch die zeitlose Stille während des Abschieds spüre ich immer wieder. Die Tatsache, dass dieser Ruheforst im Wald meiner Kindheit angelegt wurde, hat für mich eine ganz besondere Bedeutung. Andere gehen auf den Friedhof, ich darf in den Wald meiner Kindheit gehen.
Im Herbst stapfe ich durch hohe Blätterhaufen und im Winter durch glitzernden Schnee. Wie damals – nur die Stiefel sind etwas größer.
Unser Baum steht direkt an einer großen Lichtung. Mit ihm im Rücken, den weichen Moosboden unter den Füßen und die Handflächen auf der lebendigen Baumrinde habe ich gerade im Frühling schon so manches magische Lichtspiel erlebt. Und in heißen Sommertagen ist der Schutz des Waldes für mich und meinen Hund eine Wohltat und ein herrlicher Zufluchtsort.
Das Glück reift mit jedem Waldspaziergang ein kleines Stückchen mehr. Ich werde den Weg hoffentlich noch oft erleben. Bis er eines Tags auch für mich dort enden wird.
– Birgit-Rita Reifferscheidt
Merksatz
Mach einen Spaziergang an einem friedlichen Ort und genieß die Stille.
Es ist ein Phänomen, das sehr weitverbreitet ist: chronische Aggression hinterm Steuer in Form von cholerischen Anfällen und unfreundlichen Ausfälligkeiten. Das Ganze gibt es im Kombipaket mit Bluthochdruck, wilden Gesten, ohrenbetäubendem Gehupe oder kreativen Schimpfwortneuschöpfungen. Das kannte ich auch eine ganze Weile, denn obwohl ich ein friedliebender Mensch bin, so bin ich im Auto ab und an zu Höchstleistungen aufgestiegen. Wie oft habe ich mich über andere Autofahrer, Fußgänger oder rücksichtslose Fahrradfahrer geärgert. Die einen waren zu langsam, die anderen haben mich genervt, weil sie mich bedrängt haben. Grünphase nicht erwischt, Parkplatz weggeschnappt, in das Reißverschlusssystem nicht reingelassen worden – es gibt wirklich viele Gründe, sich im Straßenverkehr aufzuregen. Eines Tages kam ich besonders gestresst bei einem sehr wichtigen Termin an und habe mich dann gefragt, warum dies so ist. Was hat es mir gebracht, mich derart stressen zu lassen und mich aufzuregen? Ist die ältere Dame deshalb schneller gefahren oder hat sich der Stau dadurch aufgelöst? Wohl kaum. Also habe ich beschlossen, es doch einfach sein zu lassen. Mir zuliebe. Und auch den anderen zuliebe. Denn wenn man entspannter fährt, gibt es auch gleichzeitig viel weniger brenzlige Situationen, die sonst aus reiner Ungeduld heraus entstehen können. Was mir sehr dabei hilft, auch in den unmöglichsten Momenten gelassen zu bleiben, ist Musik. Ich habe seitdem aufgehört, bestimmte Radiosender oder Musik zu hören, die mich oft unbewusst in der Hektik bestärkt haben. Seitdem mein Lieblingsklassikradiosender läuft und ich von sehr ruhigen und angenehmen Stimmen spannende Themenbeiträge höre und klassischen Konzerten lausche, ist es ein völlig anderes Fahrgefühl. Und wie viel Spaß es dazu noch macht, diese Ruhe an andere Autofahrer weiterzugeben. Anderen in absurden oder nervigen Situationen einfach ein Lächeln rüberzuschicken, kann oft Wunder bewirken.
Merksatz
Lächle jemanden im Auto neben dir an.
Ich sitze auf meiner Dachterrasse und genieße AC/DC live: Am Stadtrand geben die Hardrock-Dinos gerade ein kilometerweit hörbares Open-Air-Konzert. Während ich den altbekannten Songs lausche, frage ich mich, wie oft die Herren diese Stücke in ihrem Leben wohl schon gespielt haben – und wie sie es hinbekommen, ihr Publikum auch noch beim x-tausendsten Mal so mitzureißen?
Ich vermute, die Antwort ist simpel: Sie spielen jedes Konzert so, als wäre es ihr erstes. Ich glaube fest, dass sie sich jedes Mal (ja, jedes einzelne Mal!) so ihrer Sache hingeben, als wäre genau dieser gerade im Moment gespielte Song vor genau diesem Publikum der wichtigste Moment in ihrem Musikerleben. Denn nur so schaffen sie es, dass sich ihre Arbeit zwar professionell, aber immer noch frisch, echt und einzigartig anfühlt. Die unzähligen kleinen professionellen Routinen nehmen ihnen so keine Lebendigkeit weg, sondern geben ihnen die Sicherheit, sich auf das zu konzentrieren, worauf es im Kern ankommt: Auf die Sache selbst, auf das Jetzt – und genau das spürt das Publikum.
Und ich bin der festen Überzeugung, dass jeder, der voll und ganz »sein Ding macht« und liebt, was er tut, in seiner Arbeit Ähnliches erleben kann. Wer es nicht liebt, kämpft gegen vermeintlich langweilige Routine – und bleibt im Mittelmaß stecken.
Der Trick besteht letztlich darin, sich wirklich auf jedes einzelne Mal so zu konzentrieren und dabei ganz im Moment zu sein und das Beste zu leisten, was gerade geht. Wer das schafft, wer sich das beibringt, lebt glücklich im Flow und wird zeitlebens besser.
Was man von Rockmusikern so alles lernen kann …
– Dr. Stefan Frädrich (Motivationsexperte, Trainer, Redner und Coach)
Merksatz
Mach etwas, was du noch nie zuvor getan hast.
Unser Stadtviertel ist wunderschön. Überall fahren Leute mit bunten Fahrrädern durch die Gegend, kleine Balkone sind liebevoll mit Fähnchen und Blumenkästen geschmückt, die Kneipen und Cafés laden in die versteckten Hinterhöfe ein und man findet viele kleine Läden, welche die unterschiedlichsten Dinge verkaufen. Im Sommer schallen Geschichten durch die Straßen und die Bäume wehen im Wind. Mehrere Kirchen läuten im Takt und Kinder machen Hand in Hand einen Kindergartenausflug.
An einigen Straßenecken sind kleine Grünflächen angelegt. Es stehen zumindest Bäume dort und wilde Pflanzen haben sich den Weg gebahnt, um der Stadt ein grüneres Gesicht zu geben.
An meiner Ecke hat es eine wunderschöne lila blühende Pflanze geschafft, zu einer stattlichen Größe heranzuwachsen. Gut einen Meter rankt sie in die Höhe und steht in voller Blütenpracht. Jedes Mal, wenn ich aus dem Haus gehe, halte ich kurz inne und atme ein. Es riecht nach Sommer. Bis zu jenem Tag. Sie entsprach wohl nicht ganz der Norm und wurde – als unbrauchbares Unkraut abgestempelt – dem Erdboden gleichgemacht. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn nun ist dort nichts mehr außer trockener Erde. Ich bin wirklich traurig, als ich das nächste Mal zum Supermarkt laufe und mich diese Tristesse begrüßt. Das Ergebnis der überdeutschen Ordnungsliebe. Umso mehr muss ich schmunzeln, als ich nach Hause gehe und ein selbstgebasteltes Schild an dieser Stelle lese: »Geht eine Blume über die Wiese und reißt dem Menschen den Kopf ab.«
Ich mache auf dem Absatz kehrt, gehe in den nächsten Blumenladen und bewaffne mich mit den am schönsten blühenden Pflanzen. Diese pflanze ich umgehend an dieser Stelle ein. Und als ich dann das nächste Mal daran vorbeigehe, sind es sogar noch mehr Blumen geworden.
Seitdem blüht diese Ecke schöner als je zuvor und macht vielen Menschen eine kleine Freude.
Merksatz
Pflanze eine Blume in deiner Umgebung.
Die Stimmung ist auf dem Höhepunkt und die vielen vor Freude strahlenden Gesichter versammeln sich mitten in der Nacht um das lodernde Feuer. Die Funken blitzen mit den Sternen am Himmel um die Wette. Flaschen klirren, Bratäpfel brutzeln und die Wangen kitzeln von der Hitze der Flammen.
Wenn man Unbekümmertheit und Lebensfreude symbolisieren wollte, dann wäre es mit Sicherheit ein Lagerfeuer mit Freunden. Die einen sitzen in eine Decke eingekuschelt da und genießen vertraute Gespräche. Andere drehen die Marshmallows auf ihren Stöckchen und starren mit verträumten Blicken in die Glut. Witze werden gerissen, alte Geschichten ausgepackt, Geheimnisse geteilt und Pläne für wilde Abenteuer geschmiedet. Schallendes Gelächter durchdringt die Nacht, begleitet vom Knistern und Knacken des Feuers.
Die Gitarre ist mit dabei und als die ersten Akkorde von »Wonderwall« ertönen, wird es plötzlich ganz still. Auch wenn dies kaum möglich ist, scheinen alle noch ein Stück näher zusammenzurücken.
»Today is gonna be the day …« Nach und nach fallen alle mit ein, bis die ganze Meute lauthals singt.
Der Kloß im Hals wird immer größer, ich trete ein paar Schritte zurück, bis ich die ganze Szene im Blickfeld habe. Die Tränen laufen mir vor lauter Rührung und ich mache in meinem Kopf ein Bild davon, damit es für immer bleibt.
Merksatz
Mach ein Lagerfeuer mit Freunden.
Ich sitze da. Er neben mir. Es ist irgendwann, es ist Nacht, als wir gemeinsam an einer verlassenen Straßenbahnhaltestelle nach ein paar Gläsern Wein auf die letzte Bahn warten, die mich nach Hause bringen soll. Ich schaue nervös auf den Fahrplan, dann auf die Uhr. Wieder auf den Fahrplan. Er schaut mich an. Wieso kommt sie denn nicht? Ich werde ungeduldig. Mein Kopf will nach Hause, mein Bauch nicht. »Es ist besser so«, sage ich leise. Ich schaue wieder auf die Uhr, die Bahn ist überfällig. Wir schauen uns an. Wir warten. Sie kommt nicht mehr und wir gehen wieder zurück.
Nur noch ein Gläschen Wein. Mein Herz grinst.
Merksatz
Hör auf dein Herz und entscheide spontan.
Ich war gerade 18 geworden und ein paar Monate zuvor hatten wir erfahren, dass mein Vater schwer an Krebs erkrankt war.
Wir wussten auch, dass mein Vater diese Krankheit wahrscheinlich nicht überleben würde. Die Stimmung in der Familie war daher selbstverständlich oft sehr angespannt, wir waren alle sehr traurig und hatten große Angst. Die Krankheit bestimmte den Alltag und war allgegenwärtig.
Eines Mittags, an einem ganz normalen Tag, war ich gerade zu Hause beim Lernen, als ich aus der Küche laute Musik hörte.
Ich trampelte raus und wollte gerade losschimpfen, weil ich mich wegen der Musik nicht konzentrieren konnte, als ich meine Eltern eng tanzend durch die Küche schweben sah.
Sie schauten sich tief in die Augen und sahen so verliebt aus wie ein junges Paar kurz vor dem ersten Kuss.
Dieser Moment in dieser schweren Zeit war für mich der Inbegriff von Glück. Ein Lichtblick, ein kurzes Aufatmen, ein Innehalten und echte Freude!
– Kira Ruhs
Merksatz
Tanze, als ob dir niemand zusieht.
Schon lange fehlt es mir, mich mal wieder in ein weiches Hundefell zu kuscheln oder ein Pfötchen auf den Schoß gelegt zu bekommen. Ich vermisse das Leben mit einem Hund sehr.
Eines Morgens liege ich im Bett und meine Gedanken kreisen mal wieder darum, wie schön es wäre, nun von einer kühlen Hundenase sanft angestupst zu werden. Ich bin allerdings eine Meisterin darin, mir Gründe auszudenken, warum das Leben mit einem Hund für mich nicht klappen kann. So geht das nun schon Ewigkeiten und ich merke es noch nicht einmal. An diesem Morgen ist es aber anders. An die Decke starrend wird mir plötzlich klar: Ich muss meine Perspektive ändern. Wie wäre es, wenn ich diese Denkweise einfach mal umdrehte und anfinge, mir Gründe auszudenken, warum es denn tatsächlich klappen könnte? Schnell wächst die Liste und immer mehr Argumente fallen mir ein, warum es doch nicht so utopisch ist, wie ich die ganze Zeit dachte. Alles ist plötzlich so klar. Ich spüre Euphorie in mir und muss grinsen, als ich mich dabei ertappe, wie ich mich noch im Bett auf Webseiten von Tierheimen und Rettungsorganisationen informiere. Und plötzlich ist sie da und schaut so freundlich und zuversichtlich in die Kamera, die sie für die Seite »Hunde in Not« porträtierte: Gretel. Es ist sofort um mich geschehen. Jetzt ist sie da und es erscheint unmöglich, die Seite einfach wieder zu schließen und so zu tun, als hätte ich diese kleine fluffige Hundedame nie entdeckt, die darauf wartet, aus einer rumänischen Tötungsstation gerettet zu werden. Die Entscheidung steht fest.
Wie ein kleiner Perspektivwechsel doch das ganze Leben verändern kann!
Merksatz
Erfinde Ausreden, warum etwas nicht klappen kann. Dann wende sie in ihr Gegenteil und du wirst staunen.
Es sind die lauen Sommernächte, welche die Magie zu haben scheinen, die Zeit anhalten zu können. So richtig dunkel will es nicht werden, der Vollmond scheint und aus den weit aufgerissenen Fenstern wehen die Gardinen heraus.
Keine Bahn fährt mehr und um den Nachhauseweg in einem Taxi zu verbringen, ist diese warme Nacht viel zu schade. Also ab geht es auf das Rad. Gepäckträgerfahrten haben etwas Abenteuerliches an sich. Der leichte Schwips führt in Schlangenlinien intuitiv nach Hause. Das Ruckeln und Wackeln verführt erst recht dazu, sich festzuhalten und anzuschmiegen. Haut und Haare riechen nach Sommer. Die Stadt ist in ein weiches Licht getaucht und ab und zu nimmt man einen plärrenden Fernseher wahr, vor dem wahrscheinlich jemand eingeschlafen ist. Anderswo ist eine Hausparty am Ausklingen, hier und dort schnarcht es aus den Zimmern. Alles rauscht wie in einem Film an einem vorbei, als hätte man die Fast-Forward-Taste gedrückt.
Die Beine baumeln fröhlich umher, der Wind weht durch das Haar, man streckt dem Mond die Zunge raus und wünscht sich, dass dieser Heimweg nie endet.
Merksatz
Setz dich auf einen Gepäckträger und lass dich fahren.
Es gibt diese unsäglichen Tage, an denen man machen kann, was man möchte, die schlechte Laune ist einfach nicht kleinzukriegen. Man meckert dann oft seine Lieblingsmenschen an, obwohl sie gar nichts gemacht haben. Und das Schlimme ist, meistens merkt man es ja im selben Moment, aber die Stimmung ist einfach zu schlecht, um die Situation konstruktiv zu handhaben. Mein Mann pflegt herrlich mit meinen Launen umzugehen. Oft finde ich dann kleine versteckte Zettelchen, auf denen selbstgezeichnete Comics zu sehen sind. Die Hauptfigur dieser Skizzen ist eine kleine griesgrämige Laus, die je nach Tag und Situation die unterschiedlichsten Dinge tut oder sagt, die mich aufheitern sollen. Dabei schaut sie so wunderbar mürrisch, zetert und meckert und sieht dabei so unfassbar süß aus, weil ich genau weiß, mit welcher Hingabe und Liebe sie gezeichnet wurde. Sofort ist meine schlechte Laune verflogen und ich muss selbst über die Laus lachen, die mir über die Leber gelaufen ist.
Merksatz
Hinterlasse liebe Nachrichten an andere.
Ich gehe gern zu Fuß. Genauer gesagt: zu Barfuß. Wenn meine Fußsohlen direkten Kontakt mit dem Boden haben, fühle ich mich geerdet und verbunden. Mit meinem Körper. Mit der Erde. Mit dem Leben. Immer wieder gerate ich ins Staunen, was meine Füße alles wahrnehmen können. Wie auch meine Hände ertasten sie unterschiedliche Oberflächen wie Sand, Gras oder Kopfsteinpflaster. Es ist toll, im Sommer über rundes, warmes Kopfsteinpflaster zu laufen. Kleine Kiesel pieksen, regen aber mindestens genauso an. Am schönsten ist es für mich im Wald, weil ich dann noch intensiver spüre, wie ich mit der Natur verbunden bin. Wenn gerade kein Wald in der Nähe ist, genieße ich es, in der Mittagspause barfuß durch den Park zu laufen. Dann erlebe ich pure Achtsamkeit, die mich nach Stunden am Schreibtisch unglaublich entspannt und ins fühlbare Leben zurückholt. Wenn ich barfuß gehe, habe ich eine andere Körperhaltung. Ich schreite förmlich. Würdevoll. Respektvoll. Mir selbst und dem Boden gegenüber, der mich trägt. Die Füße befreien und barfuß laufen ist pure Lebensfreude.
– Andrea Schugk
Merksatz
Geh barfuß spazieren.
Hans Guck-in-die-Luft wurde dafür bestraft, dass er ständig seine Nase Richtung Himmel streckte. Und seit der Smartphone-Manie schaut sowieso niemand mehr nach oben. Man muss ja schon Glück haben, einen Augenkontakt zu erhaschen.
Was ist also aus den Tagträumern, Himmelsbeobachtern und Wolkendeutern geworden? Es gibt doch nichts Schöneres, als sich in der Mittagspause auf eine Parkwiese zu legen, an einem Grashalm zu knabbern und die Gedanken im Takt der vorbeiziehenden Wolken schweifen zu lassen.
Oder man geht im Wald spazieren, legt ein Päuschen auf der weichen Lichtung ein und beobachtet den Himmel durch die schwingenden Baumwipfel hindurch. Eine Art Minimediation, reine Entspannung – und man kann sie immer und überall haben, wenn man sich die Zeit nimmt. Manchmal verliert man sich in den Wolkenströmen, dann beginnen die Ideen zu sprudeln, Formen entwickeln sich, die Interpretationen der verschiedenen Formationen beginnen und man fühlt sich wieder ganz als das Kind, das damals mit Freunden zusammen die skurrilsten und wildesten Wolkenmonster erfunden hat.
Wenn man ganz bei sich ist, fällt das Loslassen plötzlich gar nicht mehr schwer und die wandernden Wolken zeigen, wie leicht es ist.
Merksatz
Beobachte den Himmel und entdecke wilde Wolkenmonster.
Der Regen prasselt gegen die Fensterscheibe und ich höre den Wind draußen pfeifen. Es ist heute nicht einmal richtig hell geworden und ich habe mich zwischen Decken und Kissen auf dem Sofa vergraben. Es ist die reinste Qual, das weiche und warme Nest zu verlassen. Ich schleppe mich zur Wohnungstür, wo meine Gummistiefel schon warten und ich ziehe meine Wollmütze tief ins Gesicht. Mein Hund freut sich schon, dass es endlich losgeht und der langweilige Sonntag ein Ende hat. An der Haustür angekommen, peitscht uns der Regen um die Ohren und Gretel schaut mich plötzlich an, als hätte ich den Verstand verloren, bei diesem Wetter das Haus verlassen zu wollen. Ich aber höre meine Oma sagen: »Ginalein, es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung.« Ich zippe meine Jacke so weit es geht zu und los geht’s!