Das Leben im Wind - Reiner Effinger - E-Book

Das Leben im Wind E-Book

Reiner Effinger

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Beschreibung

Das Leben im WindReiner Effinger bricht auf nach Südamerika. Sein Fahrrad im Gepäck lernt er in Cusco Spanisch und akklimatisiert sich an die Höhen der Anden, bevor er seinem Traum folgt und Südamerika auf zwei Rädern entdeckt.Aus dem Inhalt:Wie soll es anders sein? Nicht jeden Tag scheint die Sonne, schon gar nicht, wenn man 7.800 Kilometer mit dem Rad durch Südamerika unterwegs ist. Auf dem Rad ist der Regen kälter, die Sonne ist erbarmungsloser, die Gewitter sind furchteinflößender und die Nächte sind einsamer. Reiner Effinger hat seinen Beruf in Deutschland an den Nagel gehängt, hat gekündigt, um seinem Traum zu folgen, alleine mit seinem altgedienten Fahrrad durch Südamerika zu reisen. Aber auch nicht jeden Tag regnet es. Er durchstreift die schönsten Landschaften, übernachtet an magischen Plätzen, hat Wälder, Seen und Berge für sich allein und die Menschen nehmen ihn in ihr Herz auf. Auf dem Rad sind die lachenden Gesichter näher, die blühenden Felder sind prächtiger und das Leben ist abenteuerlicher. Wie soll es anders sein, das Leben im Wind?

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Seitenzahl: 324

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Reiner Effinger

Das Leben im Wind

Mit dem Fahrrad durch Südamerika

Bildnachweis:

Die Bilder des Textteils: Reiner Effinger

Coverfotos: Reiner Effinger

Kartenicon: © Stepmap GmbH, Berlin

Karte: © Cartomedia, Karlsruhe

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek:

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der deutschen

Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im

Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

© 2011 traveldiary.de Reiseliteratur-Verlag, Hamburg

www.traveldiary.de

Der Inhalt wurde sorgfältig recherchiert, ist jedoch teilweise der

Subjektivität unterworfen und bleibt ohne Gewähr für Richtigkeit,

Vollständigkeit und Aktualität. Nachdruck, auch auszugsweise, nur

mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Bei Interesse an Zusatzinformationen,

Lesungen o.ä. nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.

Umschlagentwurf und Layout: Jürgen Bold, Jens Freyler

eISBN: 978-3-941796-70-6

Für Immanuel,

der zu einer neuen Reise

aufgebrochen ist.

Wie soll es anders sein? Nicht jeden Tag scheint die Sonne, schon gar nicht, wenn man 7.800 Kilometer mit dem Rad durch Südamerika unterwegs ist.

Auf dem Rad sitzt man mittendrin. Ich kann nicht die Augen verschließend an den bettelnden Kindern am Wegesrand vorbeirollen, bekomme jeden Schlag der Piste ab. An manchen Stellen ist die Piste steinhart, dann wieder pulversandweich, Salz und Schnee knirschen unter den Rädern. Ich stürze vor Müdigkeit.

Auf dem Rad ist der Regen kälter, die Sonne ist erbarmungsloser, die Gewitter sind furchteinflößender und die Nächte sind einsamer.

Nicht jeden Tag regnet es. Ich durchstreife die schönsten Landschaften, die man sich nur vorstellen kann, übernachte an magischen Plätzen, habe die Wälder, die Seen und die Berge für mich allein.

Auf dem Rad sitzt man mittendrin. Die Menschen nehmen einen in ihr Herz auf - oder wie Francisco zu mir sagt „Bleib bei uns, dann hast du wieder eine Familie.“

Auf dem Rad sind die lachenden Gesichter näher, die blühenden Felder sind prächtiger und das Leben ist abenteuerlicher.

Wie soll es anders sein? Das Leben im Wind.

Sei mit dem zufrieden, was du besitzt, das ist der einzige Weg, um glücklich zusein.

Sprichwort aus Lateinamerika

Inhalt

Deutschland im September

Lima

Mit Vincent durch die Nacht

Hauptstadt

Das Erbe der Inkas

Schulstress

Machu Picchu

Das Ende der Schulzeit

Letzter Tag in Cusco

Adios, Cusco

Zwei Freunde

Alt Cusco

Anders als man denkt

Fiesta in Lampa

Turista

Mit Krämpfen nach Puno

Lago Titicaca

Amantani

Taquile

Der Süden des Sees

Anapia

Was vorüber schien beginnt

Copacabana

12 Wochen vor der Reise

Das Leben im Wind

Camino de la Muerte

La Paz

In den Wilden Westen

Übergangsetappen

Nach Chile

Durch das wilde Chile

Harte Tage

Salar de Coipasa - wieder in Bolivien

Freundschaft

Salar de Uyuni

Die Trennung

San Pedro de Atacama

Zauberwelten

Tren a las Nubes

Wohin führt mich der Weg?

Ushuaia, Feuerland

Der Wind erwacht

Porvenir

Lohn der Schafe

Auf einer Estancia

Schönes Määähdchen

Im Nationalpark

Patagonische Pampa

El Dorado für den Tourismus

Das Fitz Roy Massiv

Nahe dem Vulkan

Wartezeit

Lake O‘Higgins

Carretera Austral

Fester Regen

Im Schatten des Regenbogens

Ein Leben wie damals

Sonnenhungrig

Indianerland

Kinder, Menschen der Erde

Ein verlorener Tag

Autobahn

Die letzten Tage

Gedanken zurück

Karte

Deutschland im September

Leicht aufsteigender Regennebel hängt in den Baumwipfeln. Nach einem langen Sommer setzt jetzt der Herbst mit Regen und kühleren Temperaturen ein. Die Wege sind abgetrocknet, es sind nur noch einzelne feuchte Flecken zu finden, die ich ignoriere, was mir bald zum Verhängnis werden wird.

Es ist mein erster Tag. Raus aus dem Arbeitsalltag, der mich jahrzehntelang begleitet hat. Weg von der Herde, der ich stumm gefolgt bin. Vielleicht bin ich übermütig, froh einen anderen Weg, meinen Weg, eingeschlagen zu haben. Vielleicht ist es Vorfreude, was mich in den nächsten Tagen und Monaten alles erwarten wird, vielleicht bin ich einfach nur leichtsinnig. Auf jeden Fall berechne ich eine Kurve falsch, bin viel zu schnell, sehe noch das Gras auf der Fahrbahn liegen, hoffe nur, dass ich nicht rutsche.

Ich hebe den Kopf, Urmel (mein Fahrrad) liegt wild neben mir. Ich setze mich auf. Mein Gott, meine Hand, was ist passiert? Ich weiß noch, das Vorderrad ging weg, ich konnte mich im Sattel halten, mit dem Erfolg das ich nicht geradeaus in die Wiese rutschte, sondern mit dem Kopf voraus über den Lenker abflog.

Aufbruch zu einem Leben im Wind

Bei dem harten Aufschlag spüre ich wie ein Traum unter mir zerquetscht wird. Ich sehe auf meine Hand. Sie ist irgendwie verdreht, schon geschwollen, gebrochen, es wird dunkel um mich herum. Der Nebel, den ich vorhin noch in den Baumwipfeln gesehen habe, hat sich in meinem Kopf festgesetzt. Er lichtet sich nur langsam.

Ich höre Stimmen. „Das reinste Trümmerfeld.“

Drei Ärzte stehen vor einer Lichttafel, auf der ein Röntgenbild meinen Arm zeigt.

„Trümmerfeld?“ Eine harte Erkenntnis für einen, der die Welt entdecken will. Unbemerkt lasse ich meinen Kopf auf die Liege zurückfallen, gebe meinen Gedanken freien Lauf.

„Vorbei, es ist vorbei. Ich träumte einen Traum, war bereit alles dafür zu geben und jetzt? Was mache ich jetzt?“

Ich starre die kahle Zimmerdecke an, bin allein in meiner Welt, bin den Tränen nahe.

Meine Benommenheit hält nicht lange an. Jetzt muss ich erst gesund werden, alles andere kommt danach.

Noch in der Nacht wird der Bruch gerichtet, schon am nächsten Tag spüre ich, dass der Eingriff gut verlaufen ist.

Ich arbeite an mir, kann oft am Abend den Arm vor Schmerzen nicht bewegen, sehe aber jeden Tag Fortschritte, plane wieder, hoffe wieder. Ich halte mich mit Laufen fit, sitze nach wenigen Wochen wieder auf dem Rad und weiß, dass ich es wagen werde.

Alles stelle ich in diesen Wochen in Frage. Bin ich auf dem falschen Weg, so wie mein gesamtes Umfeld meint, auf einem Weg am Leben vorbei? Aber Gefühle täuschen nicht, noch nie in meinem ganzen Leben war ich so sicher, das Richtige zu tun.

Sechs Wochen nach dem Sturz breche ich auf zu einer Reise in einen anderen Raum unserer Welt, Peru.

Lima

„Nichts ist in Peru so sicher, wie die Unsicherheit.“

Zusammen mit zwanzig anderen Passagieren drängle ich mich um den Schalter meiner Fluggesellschaft in Lima. Die Leute sind gereizt und die junge Schalterangestellte bemerkt, dass es ein langer, arbeitsreicher Abend werden wird.

Es ist ein komisches Gefühl, am Gepäckband zu stehen, an dem ich kurz zuvor von Menschen umringt gar keinen Platz gefunden habe. Alle warten auf ihre Sachen. Immer mehr Leute ziehen glücklich ab, wissen dabei gar nicht einmal, dass sie glücklich sind. Immer dieselben Koffer treiben an mir vorbei. Das Band bleibt stehen, der Funken Hoffnung, der noch in mir keimte, erlischt.

Das Gedrängel um den Flugschalter beginnt, es scheint, dass einige Gepäckstücke auf der Strecke geblieben sind.

Was ich so alles in meinem Handgepäck habe ist schon nett. Drei Kameras, über 70 Filme, ein Radhelm, eine Badehose, Bücher, Handschuhe und einen Reiseführer in Spanisch über den Schwarzwald, der als Geschenk für meine Gastfamilie in Cusco gedacht ist. Für einen Kulturbeutel oder frische Unterwäsche hat der Platz nicht mehr ausgereicht.

Wie befürchtet wird es ein langer Abend, alleingelassen kämpft die Schalterangestellte gegen die Meute von entsetzten, wütenden Kunden. Froh, dass wenigstes mein Rad angekommen ist, halte ich mich zurück. Über drei Stunden dauert der Kampf. Gegen 23:00 Uhr verlasse ich - ohne Gepäck aber mit einem spanischen Reiseführer über den Schwarzwald - das Flughafengebäude von Lima.

Natürlich ist mein bestelltes Taxi, das mich zum Hotel bringen sollte, schon längst abgefahren und wegen Urmel will mich kein anderes Taxi mitnehmen. Ich soll mit dem Bus in das Zentrum fahren. Nach all den Sicherheitswarnungen, die ich über Lima gelesen habe, ist das nicht gerade das richtige Training für den ersten Abend, oder doch?

Wieder vergeht viel Zeit. Vincent, ein Flughafenangestellter, kommt auf mich zu. Er wisse eine Möglichkeit und die hört sich auch gut an. Urmel wird in die Gepäckaufbewahrung gebracht und Vincent fährt mich für einen Notfallpreis in die Stadt. Ich bin viel zu müde, viel zu erlahmt, um zu handeln. Der Preis ist mir an diesem Abend gleichgültig. Ich hätte mehr bezahlt, Vincent wäre sicher für weniger gefahren. Wir sind beide zufrieden.

Mit Vincent durch die Nacht

Der Weg vom Flughafen in das Zentrum von Lima, bringt mich durch alle Bevölkerungsschichten. Vor der Abfahrt verriegelt Vincent die Autotüren, so ist ein Zugriff von außen nicht mehr so leicht möglich.

Bauruinen rasen vorbei, von den Straßenlaternen halb beschienen. Häuser oder nur Hütten, irgendwie aufgestellt mit einem Wellblechdach bedeckt. Rauchschwaden treiben durch die dunklen Straßen, irgendwo brennt flakkernd ein Feuer, verbreitet zuckende Schatten. Auf einem Berg aus Müll steht ein Mann, regungslos, vom Rauch umhüllt. Gruppen junger Männer tauchen im Lichtkegel des Autos auf, verschwinden wieder.

Wir spurten von einer Ampel zur nächsten. Rot halt, Grün Vollgas auf über 80 km/h, Spurwechsel, Vollbremsung, Rot.

Je näher am Zentrum, desto besser wird der Baustil, desto mehr muss der eigene Besitz geschützt werden. Die Bauten sind von hohen Mauern umgeben, Haustüren sind doppelt gesichert, Fenster vergittert. Die Tür meines Hotels ist verschlossen, ich muss klingeln, sie ist immer verriegelt Tag und Nacht. Verschlafen macht mir ein Mann die Tür auf, wundert sich über den späten Gast. Nur widerwillig zeigt er mir das Zimmer, bringt mir etwas zu trinken.

Ich bin alleine, von dem Erlebten aufgewühlt, die Belastung fällt von mir ab. Wie ein Schlag trifft mich die Müdigkeit. Ich ziehe mich nicht einmal aus, sinke auf das Bett. Mit dem Gedanken an mein Gepäck, wie es um die Welt fliegt, schlafe ich ein.

Hauptstadt

Wenigstens brauche ich nicht lange zu überlegen, was ich heute anziehen möchte. Ich bleibe einen Tag in Lima, bevor ich nach Cusco weiterfliege. Nachdem ich vergeblich versucht habe, bei meiner Fluggesellschaft anzurufen, mache ich mich auf, die Stadt zu erkunden. In Miraflores ist die Armut ausgesperrt - fast.

Unsicher bewege ich mich durch die 8 Millionen fassende, Menschen verschlingende Hauptstadt von Peru. Weit entfernt sind die gefährlichen Randgebiete der Stadt, die Armenviertel. Trotzdem sind meine ersten Schritte in einem fremden Land, in einer fremden Stadt, immer von Unsicherheit begleitet. Was erwartet mich?

Es ist angenehm warm und die Sonne scheint, was Anfang November nicht üblich ist. Ich sitze in einem Café und beobachte die Menschen. Touristen und Einheimische. Arme und Reiche.

Das Café ist gut besucht, ich glaube den einen oder die andere zu erkennen, die mit mir um die Ankunft ihres Gepäcks gezittert haben.

Zuerst sehe ich die Gestalt nicht, die halb im Dunkeln in der Nische eines Hauseingangs steht. Auf einen Stock gestützt, der die Last der Jahre nur schwer tragen kann, einen Blechnapf in den Händen haltend. Es ist ein alter Mann, er ist mager und zerlumpt. Er sagt nichts, steht nur stumm da. Nach längerer Zeit nimmt ihm die Wirtin den Napf aus der Hand und verschwindet im Café.

Den Kopf zur Wand gedreht, halb gesenkt, bleibt der Mann in der Nische stehen. Er weiß gar nicht, wo er hinschauen soll, bei dem vielen Essen, bei so viel Überfluss auf den Tischen, bei so viel Geld, das beim Auftauchen von Touristen immer in der Luft liegt.

Kurz darauf bekommt er den Blechnapf zurück. Ein Stück Brot liegt obenauf. Wortlos nimmt er das Essen entgegen und verschwindet in einer dunklen Gasse.

Meine Blicke treffen sich mit denen der Wirtin. Ich nicke ihr zustimmend zu. Eine nette Geste.

Nicht weit ist es bis zum Pazifik. Ein kräftiger Wind weht mir entgegen, vertreibt den berüchtigten Küstennebel, der vormittags oft das Ufer verschwinden lässt. Nur einzelne Nebelbänke wabern über die gemächliche Dünung des Meeres, bleiben am Kap La Punta hängen, steigen nach oben, werden von der erbarmungslosen Sonne aufgesogen. Zurück bleibt ein fast blauer Himmel. Die Straße habe ich verlassen, befinde mich in einem Park oberhalb der Klippen, die steil zum Meer hin abfallen. Von einer Bank aus beobachte ich Wellenreiter, die vergeblich die heute nur mäßige Kraft der See nutzen wollen. Soweit ich sehen kann, ist die Küste bebaut. Eine Landschaft suche ich vergeblich, die Stadt braucht immer mehr Platz.

Von mir unbemerkt steht plötzlich Armando neben mir. Über seiner linken Schulter hängt ein grob zusammengenagelter Holzkasten, in der rechten Hand hält er ein schräg zulaufendes Holzbrett, das wie ich später feststellen sollte, als Fußstütze dienen soll. Er ist Schuhputzer. Scheinbar ist er noch nicht lange in der Stadt, den besten Platz, um auf Kundensuche zu gehen, hat er nicht. Seine Lebenslage steht ihm ins Gesicht geschrieben. Mir ist es unmöglich sein Alter zu bestimmen. Die Ärmel seines Pullovers sind ausgefranst, mit grobem Stoff wurden die Knie an seiner Hose ersetzt, seine strumpflosen Füße stecken in ausgelatschten Sandalen.

Er erklärt mir die Küstenorte, nennt mir die Namen der Häfen in denen ich größere und kleinere Fischerboote erkennen kann. Auf die Bank zu mir will er sich nicht setzen. Natürlich ist mir klar auf was das alles hinauslaufen soll. Ich will mehr über ihn erfahren. Armando wohnt mit seiner Frau und drei kleinen Kindern in einer der vielen sich rasch ausbreitenden Vorstädte, den sogenannten „pueblos jovenes“ den „jungen Dörfern“. Noch immer versucht die Landbevölkerung den schlechten Lebensbedingungen in den Bergen zu entkommen. Sie flüchten in die Städte, wobei es sich herumgesprochen hat, dass Lima nicht unbedingt die erste Wahl für einen neuen Lebensanfang sein muss. Irgendwie wird in den Randgebieten eine Behausung gebaut, aus Kartonwänden, Holzteilen oder Lehmziegeln. Es gibt weder Strom noch Wasser. Vielen geflüchteten Campesinos wird schnell klar, dass der Alltag sich zwar verändert hat, aber dadurch nicht leichter geworden ist. Die Familien benötigen etwas zu essen, das mit allen Mitteln besorgt werden muss. Armandos Geschichte stimmt mich traurig, was von vorne weg in Armandos Sinn lag. Ich gebe ihm ein paar Soles, die er aber nicht geschenkt haben will und meine Schuhe einer gründlichen Reinigung unterzieht.

Auf dem Weg zurück in die Stadt werde ich noch von vielen anderen Kollegen von Armando angesprochen, sehen die denn nicht, dass meine Schuhe blitzblank sauber sind?

Auf dem Weg zurück ins Hotel kaufe ich frische Früchte am Straßenrand, die ich auf einer Parkbank, die noch von der Sonne beschienen wird, verzehre.

Zurück im Hotel stelle ich enttäuscht fest, dass sich von meiner Fluggesellschaft noch niemand gemeldet hat. Erst spät werde ich erlöst. Mitten in der Nacht reißt mich ein schrillendes Telefon aus dem Schlaf. Endlich, sie haben mein Gepäck gefunden. Morgen reise ich nach Cusco weiter, so kann ich meine Sachen in aller Ruhe abholen. Zufrieden lasse ich mich in die Kissen zurückfallen, träume von meinem Gepäck und seiner einsamen Reise.

Das Erbe der Inkas

„Es ist nicht die Höhenkrankheit, die dich schwindeln lässt. Es ist die Emotion,dem Himmel so nahe zu sein. Willkommen in Cusco.“

So werden die Gäste auf dem Flughafen in Cusco empfangen

Es ist früh am Morgen, noch ist es dunkel. Ein Schuss schreckt mich auf, nicht in der Nähe, aber immer noch laut genug, um mich zu wecken. Er muss irgendwo auf der anderen Seite der Stadt abgegeben worden sein. Dort wo die Talsohle endet und die Berge ansteigen. Dort wo es keine, von den Anwohnern bezahlte Sicherheitsleute mehr gibt, die durch die Straßen patrouillieren, um dich und das Haus zu schützen. Der Schuss wurde in dem Stadtteil abgefeuert, in dem die Häuser nicht mit hohen Zäunen umgeben sind, oben mit einem elektrischen Draht gesichert.

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