Das magische Baumhaus (Band 47) - Im Bann des schwarzen Hengstes - Mary Pope Osborne - E-Book

Das magische Baumhaus (Band 47) - Im Bann des schwarzen Hengstes E-Book

Mary Pope Osborne

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Beschreibung

Anne und Philipp werden von Merlin, dem Zauberer, auf eine neue Mission geschickt: Im Alten Mazedonien sollen sie das Geheimnis wahrer Größe erforschen. Da trifft es sich gut, dass sie gleich nach ihrer Ankunft Alexander dem Großen über den Weg laufen. Zu dumm nur, dass sich der junge Prinz als unglaublicher Angeber entpuppt. Erst als die Geschwister Alexanders große Leidenschaft für den Hengst Bukephalos entdecken, kommen sie dem Geheimnis wahrer Größe auf die Spur … Komm mit auf die Reise im magischen Baumhaus! Rätselhafte Abenteuer in fremden Welten und längst vergangenen Zeiten erwarten dich auch in den anderen Bänden. Die beliebte Kinderbuch-Reihe von Bestsellerautorin Mary Pope Osborne! Die Geschwister Anne und Philipp reisen mit dem magischen Baumhaus durch die Zeit. Sie erleben spannende Abenteuer, entdecken ferne Länder und lernen viele berühmte Persönlichkeiten kennen.

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Seitenzahl: 70

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WIE ALLES ANFING

Eines sonnigen Tages tauchte ein geheimnisvolles Baumhaus im Wald von Pepper Hill in Pennsylvania auf.

Die Geschwister Philipp und Anne fanden schnell heraus, dass in diesem Baumhaus Zauberkräfte schlummerten, denn sie konnten damit nicht nur zu allen Orten der Welt reisen, sondern auch kreuz und quer durch die Zeit.

Das Baumhaus gehörte der Zauberin Morgan. Sie war Bibliothekarin am Hofe von Camelot, im sagenhaften Königreich des berühmten Königs Artus. In Morgans Auftrag bestanden Philipp und Anne viele aufregende Abenteuer.

Später dann schickte sie der mächtige Zauberer Merlin mit dem Baumhaus auf neue Reisen. Unterstützt wurden sie dabei von den beiden jungen Zauberlehrlingen Kathrein und Teddy.

Philipp und Anne werden bald herausfinden, welche spannenden Abenteuer das magische Baumhaus noch für sie bereithält!

Der Ring der Wahrheit

„Ich lese gern in deinem Notizbuch“, sagte Anne. „Dann kann ich mich noch besser an unsere Abenteuer erinnern.“ Sie blätterte ein paar Seiten weiter. „Ah, Eisbären am Nordpol. Die Kleinen waren so süß … und Pompeji und der Vulkan! Weißt du noch? Und Herkules!“

„Ja“, murmelte Philipp, ohne aufzusehen.

Es war ein warmer Junitag. Philipp und Anne saßen auf der Veranda vor ihrem Haus. Während Anne durch das Notizbuch blätterte, las Philipp in einem Buch über Pandas in China.

„Oh!“, machte Anne beim Weiterlesen. „Die Geisterstadt im Wilden Westen! Der unsichtbare Klavierspieler, erinnerst du dich?“

„Hm.“

Anne blätterte wieder eine Seite um. „Und Australien. Das kleine Känguru, der Koala, die Dingos! Das Buschfeuer!“

Philipp sah auf. „Ja“, sagte er. „Das war alles toll, aber ich kann mich jetzt nicht unterhalten. Ich will die letzte Seite in meinem Buch lesen.“

„Du brauchst bald ein neues Notizbuch. Das hier ist fast voll.“ Anne klappte das Buch zu und steckte es in Philipps Rucksack. Sie streckte sich. „Ich glaube, ich fahre ein bisschen mit dem Fahrrad rum“, sagte sie. „Vielleicht mache ich halt an der Bücherei … oder am Schwimmbad.“

Philipp schloss ebenfalls sein Buch. „Fertig!“, sagte er. „Jetzt brauche ich etwas Neues zu lesen. Ich komme mit zur Bücherei.“

Er schulterte gerade seinen Rucksack, als er etwas aus dem Augenwinkel bemerkte. Schnell drehte er sich um … und traute seinen Augen nicht!

Ein kleiner Pinguin stand auf dem Bürgersteig vor ihrem Haus.

„Penny?“, fragte Philipp.

„Oh!“, rief Anne. „Oh! Oh! Oh!“ Sie rannte zum Gartentor.

Philipp rannte hinter ihr her. Sie knieten sich beide neben den kleinen Pinguin.

„Was machst du denn hier?“, fragte Anne.

Philipp nahm Penny auf den Arm und sie streichelten dem kleinen Pinguin über den flaumigen Kopf. „Was ist los, Penny?“, fragte er. „Warum bist du hier?“

„Piep!“

„Das Baumhaus!“, sagte Anne. „Es muss wieder da sein.“

„He, ihr zwei!“, rief in diesem Moment ihr Vater von der Verandatür.

Anne stellte sich schnell vor Philipp und versteckte den kleinen Pinguin hinter ihrem Rücken. „Was ist, Papa?“, fragte sie.

„Ich habe frische Limonade gemacht“, erwiderte ihr Vater.

„Danke!“, sagte Anne. „Wir trinken sie, wenn wir zurückkommen.“

„Wir wollen nur mal kurz in den Wald“, erklärte Philipp.

„In Ordnung. Ich stelle sie in den Kühlschrank“, sagte ihr Vater.

„Danke“, rief Philipp. „Bis später!“

„Los, gehen wir!“, sagte Anne.

Mit Penny im Arm lief Philipp mit Anne den Bürgersteig entlang. „Bist du mit Teddy und Kathrein hergekommen?“, fragte er den kleinen Pinguin.

„Piep!“

„Heißt das ja oder nein?“, wollte Philipp wissen.

„Piep!“

„Ja“, sagte Philipp.

„Nein“, sagte Anne im gleichen Moment.

„Wir werden es bald herausfinden“, meinte Philipp.

Die Geschwister überquerten die Straße und liefen in den Wald von Pepper Hill. Sie eilten durch das grüne Dämmerlicht. Die Luft roch nach Sommer. Eichhörnchen huschten die Bäume hinauf und Vögel zwitscherten.

Als Philipp und Anne zur größten Eiche kamen, blieben sie stehen. Das Baumhaus saß oben in der Baumkrone. Eine lange Strickleiter baumelte herab.

„Teddy! Kathrein!“, rief Anne.

Niemand antwortete.

„Piep!“

„Bist du ganz allein gekommen?“, fragte Philipp Penny. „Stimmt etwas nicht in Camelot? Geht es Teddy und Kathrein gut? Was ist mit Morgan und Merlin?“

„Lass uns hochklettern!“, sagte Anne. Sie machte sich an den Aufstieg. Philipp kletterte mit dem kleinen Pinguin im Arm langsam hinter ihr her.

„Oh, Wahnsinn!“, sagte Anne, als sie das Baumhaus betrat.

„Warum?“, fragte Philipp. Er hob Penny ins Baumhaus und krabbelte hinein. „Oh, Wahnsinn“, flüsterte er dann selbst.

Ein alter Mann mit einem langen weißen Bart, einem spitzen, mit Sternen verzierten Hut und einem roten Umhang stand in einer schattigen Ecke.

„Merlin“, wisperte Anne.

„Penny hat euch also gefunden“, sagte der Magier aus Camelot mit seiner samtigen Stimme. Der kleine Pinguin watschelte zu Merlin und stellte sich neben ihn.

„Ja“, erwiderte Philipp. „Sie stand direkt vor unserem Haus.“

„Ist etwas passiert?“, fragte Anne.

„Nein, alles ist in Ordnung“, antwortete Merlin. „Euren Freunden geht es gut. Ich wollte euch nur selbst besuchen.“

„Wie schön“, sagte Philipp schüchtern. Merlin war noch nie allein nach Pepper Hill gekommen.

„Ich erzähle euch, was mir seit einer Weile durch den Kopf geht“, sagte Merlin. „Ich habe mir viele Gedanken gemacht und über Fragen sinniert, die Frauen und Männer seit Jahrhunderten beschäftigen.“

„Sinniert?“, fragte Anne.

„Das bedeutet, tief und gründlich nachdenken“, sagte Philipp. „Stimmt doch?“, fragte er Merlin.

„Genau“, erwiderte Merlin. „Ich habe über Fragen des Lebens sinniert. Zum Beispiel über den Begriff der Größe. Was ist das Geheimnis wahrer Größe? Wodurch wird jemand zu einer großartigen Person?“

„Das ist eine gute Frage“, meinte Philipp.

„Ich kann die Frage nicht beantworten, weil ich nicht in eurer Welt lebe – in der Welt der Vergänglichkeit und der Sterblichen“, erklärte Merlin. „Deshalb werde ich euch auf vier Missionen schicken. Ihr werdet auf euren Reisen Menschen begegnen, die euch helfen werden, das Geheimnis wahrer Größe herauszufinden.“

„Das klingt spannend“, sagte Anne.

„Das hoffe ich“, erwiderte Merlin schmunzelnd. „Würde es euch gefallen, als Erstes jemanden zu treffen, den man Alexander den Großen nannte?“

„Oh, Mann. Ich habe schon von ihm gehört“, sagte Philipp.

„Ich nicht“, meinte Anne. „Aber das klingt so, als wäre er … hm, großartig.“

Merlin lächelte.

„Darf ich eine Frage stellen?“, bat Philipp.

„Natürlich“, antwortete Merlin.

„Woran können wir erkennen, dass wir das Geheimnis wahrer Größe gefunden haben?“, fragte Philipp.

„Darüber habe ich auch nachgedacht“, erzählte Merlin. „Ich habe euch etwas Magisches mitgebracht, das euch helfen wird.“ Der Magier griff in seine Umhangtasche und zog einen schmalen Goldring heraus. „Ich nenne ihn den Ring der Wahrheit.“

„Der Ring der Wahrheit“, wiederholte Anne ehrfürchtig.

„Ich habe einen Zauber über den Ring gelegt“, sagte Merlin. „Nehmt ihn mit auf eure Reisen. Wenn ihr ein geheimes Merkmal wahrer Größe entdeckt, dann leuchtet er.“

„Darf ich ihn anstecken?“, fragte Anne. Merlin nickte. Anne streckte ihm ihre Hand hin und der Zauberer schob ihn auf ihren Ringfinger.

„Ich habe euch noch etwas anderes mitgebracht“, sagte Merlin. Er steckte wieder die Hand in den Umhang. Diesmal zog er eine kleine Glasflasche heraus. Silberne Nebelschwaden waberten darin herum.

„Diesen Nebel habe ich im ersten Licht des Neumonds auf der Insel Avalon gesammelt“, erklärte Merlin.

„Wahnsinn“, sagte Anne.

„Der magische Nebel wird es euch ermöglichen, wahre Größe in euch selbst zu finden“, erklärte Merlin. „Wenn ihr Hilfe braucht, dann wünscht euch ein ungewöhnliches Talent. Atmet den Nebel ein und eine Stunde lang werdet ihr diese besondere Fähigkeit besitzen. Auf jeder Reise wirkt der Zauber aber nur ein Mal.“

„Danke“, sagte Philipp. Er nahm das Fläschchen und steckte es in seinen Rucksack.

„Morgan hat mich außerdem gebeten, euch ein wichtiges Buch zu geben.“ Der Magier steckte zum dritten Mal die Hand in den Umhang und zog ein Buch heraus.

„Ich habe noch nie von Mazedonien gehört“, sagte Philipp.

„Es ist das Königreich, in dem Alexander geboren wurde“, erzählte Merlin. „Die Mazedonier waren kriegerisch und streitlustig, also reist mit Vorsicht.“

Kriegerisch? Streitlustig? Philipp hätte gern noch mehr erfahren.

Merlin nahm Penny hoch und hob zum Abschied die Hand. „Geht jetzt!“, sagte er. „Viel Glück.“

„Tschüs, Merlin. Tschüs, Penny“, sagte Anne.

„Piep!“

„Wartet …“, begann Philipp.

Aber bevor er noch eine weitere Frage stellen konnte, waren Merlin und Penny verschwunden.

„Los geht’s“, sagte Anne und deutete auf das Buch über Mazedonien. „Ich wünschte, wir wären dort“, sagte sie.

Wind kam auf.

Das Baumhaus fing an, sich zu drehen.

Es drehte sich schneller und immer schneller.

Dann war alles wieder still.

Totenstill.

Nicht stehen bleiben!